Beiträge von Elvira

    „Nur keine Sorge, dein Weg ist noch nicht zu ende. Aber wir sind fast da.“ verhöhnte Sabrina ihn und während sie und Ben in den Bauwagen stiegen, wurde dieser von Gero an ein Baufahrzeug gekuppelt. Nur wenig später ging die Fahrt aufs Neue los und endete für Ben in einem Sandwerk. Er sah Sabrina an. „Was hast du nun vor? Willst du mich auch umbringen, wie die unschuldige Frau im Auto?“ fragte er kühl. „Sie war nicht unschuldig. Es war eine Nutte. Wenn ich sie nicht getötet hätte, dann wäre vielleicht Aids oder Syphilis dran schuld gewesen. Ich habe nur ihr Leiden verkürzt, mehr nicht.“ behauptete die Frau. „Was ist nur aus dir geworden? Ich dachte wirklich dass du eine reife und verantwortungsvolle Frau geworden bist, aber du bist eine eiskalte Killerin. Weißt du was…ich bedauere regelrecht, das du nicht im Wagen gesessen bist.“ fauchte Ben sie wütend an. Er trug seine eigenen Handschellen und Gero hatte sich einen Spaß daraus gemacht, sie eng anzulegen. Jede Bewegung schmerzte. Das Grinsen aus Sabrinas Gesicht verschwand. Sie machte einen Schritt auf Ben zu, der immer noch am Boden des Fahrzeugs saß und trat zu. „Ich hätte Semir eine Kugel in den Kopf jagen sollen. Wie wäre es dann gewesen, wenn du diesen Menschen verloren hättest? Bedeutet er die mehr als ich?“ wollte sie wissen. Ben holte tief Luft. Er brauchte eine Weile den Tritt zu verarbeiten, doch dann sah er sie wieder an. In seinem Blick lag tiefe Verachtung. „Ja, er bedeutet mir mehr als du. Weil Semir ehrlich ist. Wenn ich ihn brauche ist er da und das wird auch jetzt so sein. Er wird es sein, der dich zur Strecke bringt und dann kannst du hinter Gittern versauern.“ gab er ruhig und besonnen von sich, doch er ließ es sich auch nicht nehmen einen verachtenden Ton in die Stimme zu legen. „Du wirst es sein, den ich zur Strecke bringe. Ich habe mir lange überlegt wie ich dich am besten bekommen kann. Wie ich dich langsam leiden lasse und mir ist etwas eingefallen. Dieser Bauwagen ist längst ausrangiert und niemand würde etwas dafür geben wenn er auf einmal verschwunden ist.“ erklärte sie. Ben sah sie an. „Ich werde dich ganz bestimmt nicht anflehen.“ versprach er. Sabrina beugte sich zu ihm runter und wollte ihn auf den Mund küssen, doch Ben drehte den Kopf beiseite. „Oh….wir werden kleinlich…“ lachte sie. „Weißt du was, Gero weißt genau was ich brauche und wie ich es brauche. Er gibt mir alles was ich haben will. Geld, Liebe, Sex…alles verstehst du…?“ wollte sie von ihm wissen. Ben antwortete nicht. Mit dieser Frau wollte er nicht mehr sprechen. Gero kam in den Bauwagen. „So…fertig. Wird Zeit das wir seinen Freund anrufen. Er dürfte ja im Krankenhaus sein.“ schlug er vor. Sabrina sah auf die Uhr. „Nein…wir werden bis morgen warten, Schatz. Jetzt werden wir Ben erst einmal zeigen was Liebe ist…“ Sabrina ging zu Gero und fing an ihn auszuziehen. Gero tat es ihr nach und vor Bens Augen trieben sie ihr Sexspielchen.

    Semir lag wach im Bett. Sein Bein schmerzte leicht. Wo war Ben? Was musste er gerade durchmachen? Lebte er noch? Er warf die Decke zur Seite und versuchte aufzustehen obwohl es viel zu früh war. Als er sein frisch operiertes Bein bewegte spürte er sofort den Schmerz, doch er unterdrückte ihn. Er konnte nicht hier liegen, während sein Freund die Hölle durchmachte. Er musste ihn finden. Als er endlich saß spürte er wie ihm schwindelig wurde. Die Tür öffnete sich „Oh nein…Herr Gerkan, Sie dürfen nicht aufstehen!“ ermahnte ihn die Nachtschwester. „Ich muss…mein Kollege braucht mich..“ stöhnte Semir. „Sie dürfen nicht aufstehen! Die Wunde könnte wieder aufgehen. Legen Sie sich bitte hin, sonst muss ich die Pfleger rufen.“ ermahnte die Schwester ihn erneut. Böse sah sie Semir an. Doch dieser merkte selbst, dass er nicht kräftig genug war und legte sich hin. „so ist es gut…Sie werden sehen, morgen sieht der Tag ganz anders aus.“ lächelte sie Schwester. Sie überprüfte den Tropf über den er Schmerzmittel bekam. „Sie werden jetzt schön weiter schlafen.“ sagte sie noch einmal als sie das Zimmer verließ. Semir drehte seinen Kopf zum Fenster. Heute war eine sternenklare Nacht. Doch daran konnte Semir sich nicht erfreuen, seine Gedanken schweiften zu Ben ab, von dem er nicht wusste wo er gerade war. Nach einigen Minuten spürte er die Müdigkeit aufkommen und schloss die Augen. Doch die Gedanken an Gero und Sabrina ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Nach weiteren zwanzig Minuten gewann die Müdigkeit und er schlief ein. Gegen sechs kam die Schwester wieder und prüfte den Blutdruck sowie die Temperatur und kontrollierte den Tropf. „Haben Sie noch etwas schlafen können?“ wollte sie fürsorglich wissen. „Geht schon…“ wich Semir aus. „Schmerzen gehabt?“ harkte die Schwester nach. Semir schüttelte den Kopf. Gerade als er anfangen wollte zu frühstücken klingelte sein Handy. „Ja?“ meldete er sich kurz und knapp. Er hoffte inständig, dass es die Verbrecher waren.

    Ben hockte auf der Ladefläche des Transporters. Gero saß ihm gegenüber und richtete die ganze Zeit die Waffe auf ihn. Ben sah zu Sabrina die den Wagen fuhr. „Sie gehört mir. Sie hat mir immer gehört und sie wird mir immer gehören.“ lachte Gero leise. „Wer war die Frau, die für Sabrina im Auto umgekommen ist?“ wollte Ben wissen. „Irgend eine Nutte die sich das schnelle Geld suchte ohne die Beine dafür breit zu machen. Sie war richtig begeistert dabei..“ erklärte Gero höhnisch. Ben stieß einen verachtenden Laut aus. „Man wird Sie bekommen. Sie werden nicht glücklich werden und mit Sabrina sowieso nicht. Sie ist nur auf ihren Vorteil bedacht. Aber ich muss eingestehen, dass sie mich gelinkt hat. Mein Kollege hatte sie von vornherein in Verdacht…“ gab Ben zu. „Oh…Semir… nicht wahr. Tja…er hat ne Kugel im Bein und wird sich bestimmt abmühen, um uns das Geld zu bringen. In einer Umhängetasche mit Krücken.“ grinste Gero. „Sie sollten nicht so siegessicher sein. Noch haben Sie das Geld nicht und noch sind Sie nicht aus Deutschland raus. Und solange werden meine Kollegen Sie suchen und sie werden Sie auch finden. Selbst wenn Sie mich umbringen.“ ging es bei Ben weiter. Der Wagen hielt an. „Wir sind da. Wir werden jetzt ganz gesittet aussteigen und Sie werden vor mir hergehen. Wagen Sie ja keine Tricks.“ mahnte Gero und stand auf. Ben folgte ihm obwohl es durch die gefesselten Hände nicht einfach war. Die Türen öffneten sich und nun blickte Ben gleich in zwei Mündungen, denn Sabrina war ebenfalls bewaffnet. Sie sah Ben höhnisch an. „Ich war dir nicht viel wert, nicht wahr?“ fauchte sie ihn an als er vor ihr stand. Ben starrte nur gerade aus. „Sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!“ schrie Sabrina. Ben sah sie an. „Wie fühlt es sich an? Hilflos zu sein… du hast Angst um Semir gehabt. Mehr als um mich. Ich hätte im Wagen sitzen können und ich hätte explodieren können, aber du hast es dennoch nicht für nötig gehalten den Diamanten gegen mich einzutauschen. Gegen eine billige Kopie!“ fauchte sie und kam immer mehr in Rage. Ben sagte nichts. Er sah sie stoisch an. „Glotz nicht so!“ gab sie wütend von sich und zog Gero nun an sich heran. Sie küsste ihn ohne Ben dabei aus den Augen zu lassen. Der Blick von Gero war mehr als höhnisch, doch Ben ließ sich nichts anmerken. „Sie ist wie ich schon sagte mein…“ lachte Gero. Er winkte Ben mit der Waffe heran. Ben tat was gefordert war. Nur wenig später wurde er von Gero einen Weg entlang gestoßen. Rundherum gab es nur Wald. Keine Geräusche waren zu hören und Ben ahnte, dass hier sein Leben zu Ende gehen sollte. Der Marsch endete an einem Bauwagen, der scheinbar nicht mehr genutzt wurde.

    Andrea saß am Bett von Semir als dieser die Augen aufschlug. „Hallo mein Held.“ lächelte sie ihn an. „Andrea….hallo….“ kam schwach zurück. „Dann werden wir uns mal gemütliche drei Monate machen, mein Schatz. Du solltest dir hier im Krankenhaus ein Privatzimmer einrichten lassen. Dann muss ich nicht immer wieder die Sachen schleppen.“ lächelte sie und gab ihm einen Kuss. „Ich kann doch nichts dafür….sie hat auf mich geschossen….“ stöhnte Semir leise. Er schloss die Augen. „Sssscht….schlaf du den Rausch aus. Alles Weitere wird sich finden.“ ermahnte Andrea ihn. Semir schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht ausruhen. Sie wollen von mir das Lösegeld haben. Wo ist die Chefin?“ fragte Semir weiter. „Semir, du wirst heute nichts machen außer liegen bleiben. Alles andere wird Kim machen.“ erklärte Andrea. „Aber sie wollen, dass ich das Geld bringe. Wir müssen uns an die Forderung halten.“ stöhnte Semir. „Ganz ruhig. Du bist noch gar nicht richtig wach. Nun warte doch ein wenig ab.“ versuchte seine Frau erneut. Semir schloss die Augen. „Hol Frau Krüger her bitte…“ flehte er leise. „Semir, du wirst jetzt erst noch etwas schlafen. Kim wird in einer Stunde hier sein. Dann könnt ihr reden aber bis dahin wirst du einfach die Augen zumachen.“ mahnte Andrea. Sie kannte den Dickschädel von ihrem Mann und wusste genau dass sie ihn nicht lange halten konnte. „Andrea bitte…ich habe nicht so viel Zeit. Wer weiß was diese Verbrecher mit Ben anstellen. Sie hat auf mich geschossen. Eine junge Frau einfach umgebracht. Ich will nicht, das Ben auch getötet wird.“ gab Semir nicht auf. Andrea sah ihn an. „Also gut…“stöhnte sie und gab klein bei. Doch bevor sie telefonieren konnte klopfte es an der Tür. „Ja?“ fragte sie. Die Tür öffnete sich und Kim kam rein. „Wir haben noch keine Ahnung wo Ben steckt. Sein Handy ist aus und wir können es nicht orten. Haben die Beiden etwas gesagt wo sie hinwollten?“ fragte Kim. „Nein…nichts. Aber Chefin wir müssen das Geld bekommen. Zwei Millionen. Ben ist es wert und er würde es sicher aus eigener Tasche bezahlen.“ kam immer noch etwas schwerfällig über Semirs Lippen. „Das regel ich schon.“ Beruhigte Kim ihn nun. „Wie wollten sie Kontakt mit Ihnen aufnehmen?“ hängte sie an. „Ich vermute über mein Handy…“ kam schwerfällig von Semir. „Dann werden wir Ihr Handy überwachen.“ legte Kim fest telefonierte mit Susanne damit alles in die Wege geleitet wurde.

    Kim Krüger und das SEK kamen ebenfalls an der Hütte an und die Männer stürmten die Hütte mit lautem Geschrei. Doch außer Semir war hier scheinbar niemand im Haus. Dieser zuckte zusammen. „Schon Semir, wir sind es…“ gab Kim von sich und ging zu Semir und befreite den Kommissar von der Augenbinde und vom Knebel. „Sind Sie in Ordnung?“ fragte sie und sah Semir prüfend an. „Nein….sie haben Ben!“ stieß Semir aus Kim sah ihn erstaunt an. „Was soll das heißen?“ fragte sie nach. „Sie haben mir 48 Stunden Zeit gegeben Ben freizukaufen. Sie wollen zwei Millionen.“ stöhnte Semir. „Sie? Sie sind verletzt! Ben hat es durchgegeben und uns hier her gerufen. Wo ist er?“ wollte Kim wissen. „Ich weiß es nicht. Die Hansen wollten ihn einkassieren und ich soll das Geld überbringen. Wohin weiß ich nicht.“ erklärte Semir. „Sie werden jetzt ins Krankenhaus gebracht.“ legte Kim fest und löste nun endlich auch die Fesseln. „Danke Chefin, aber ich muss mich um Ben kümmern. Sabrina will das ich die Übergabe mache.“ stöhnte Semir. Der Notarzt kam nun auch in die Hütte und kümmerte sich sofort um Semir. Er schnitt ihm die Hose auf und betrachtete die Wunde. Dann drückte er auf dem Bein herum und Semir schrie auf. „Die Kugel ist noch drin.“ meinte er fachmännisch. „Scheint ganz so, Doc…“ gab Semir von sich und stöhnte auf. „Sie werden ins Krankenhaus gebracht und direkt operiert. Jetzt gebe ich Ihnen ein Schmerzmittel.“ legte der Arzt fest. Semir nickte nur. „Chefin…wir müssen die Beiden aufhalten. Sobald ich das Krankenhaus verlassen kann werde ich mich auf die Jagd machen.“ kam entschlossen von Semir. Kim sah ihn an. „Sie werden das Krankenhaus nicht verlassen, ehe der Arzt es erlaubt.“ Befahl sie. „Das geht nicht! Sabrina und Gero werden Ben die Hölle bereiten. Ich muss ihnen das Geld bringen.“ beharrte Semir. „Das regeln wir. Sie werden jetzt erst einmal ins Krankenhaus gebracht und lassen sich die Kugel rausnehmen. Ich werde Andrea informieren.“ legte Kim fest und nickte dem Arzt zu. Dieser gab Semir die Spritze und nur kurz darauf war Semir im Dämmerschlaf. Er schien nicht zu merken wie man ihn in den Wagen schob und dieser abfuhr. Kim sah sich in der Hütte um und hoffte einen Hinweis zu finden wo sie Gero und Sabrina finden konnte und somit Ben zu retten.

    Andrea griff zum Hörer als das Telefon anschlug. „Ja bitte?“ fragte sie. „Krüger hier, Frau Gerkan…“ hörte sie die Vorgesetzte ihres Mannes. Sie schluckte schwer. „In welchem Krankenhaus diesmal und warum?“ fragte sie sofort. „Ich sehe schon, man muss Ihnen nichts vormachen. Er liegt im Marien oder besser ist auf den Weg dahin. Frau Hansen hat ihm eine Kugel ins Bein gejagt um zu verhindern, dass er ihnen folgt und wird operiert. „Ich komme. Die Kinder sind eh noch im Kindergarten und in der Schule. Sie Sie schon im Krankenhaus?“ wollte Andrea wissen. „Nein aber ich fahre auch gleich hin. Aber laut Arzt soll die Kugel keinen großen Schaden angerichtet haben.“ beruhigte Krüger sie. „okay, ich fahre direkt los. Wurde die Frau und ihr Komplize nun verhaftet?“ harkte Andrea weiter nach. Kim schwieg. „Frau Krüger?“ fragte Andrea. „Nein…das Gaunerpärchen ist nun mit Ben auf der Flucht.“ gab die Vorgesetzte zu. „Bitte was?“ stieß Andrea aus. Sie ahnte das nun eine schwere Zeit und vor allem eine große Überzeugungsarbeit folgen würde, um Semir davon zu überzeugen, dass er nichts ausrichten konnte und erst einmal Gesund werden musste. „Wir sehen uns gleich im Krankenhaus. Ich packe schon mal die Tasche für ihn.“ gab Andrea durch. Sie verabschiedete sich von der Chefin und legte auf. „Semir, Semir…warum buchst du nicht direkt ein Zimmer im Krankenhaus, dann brauche ich nicht ständig die Sachen schleppen.“ stöhnte sie leise und packte die Tasche für ihren Mann. Nur wenig später war sie im Krankenhaus und fragte sich zu Semir durch. Auf dem Flur vor dem OP-Raum traf sie auf Kim Krüger. „Haben Sie schon eine Ahnung wo Ben steckt?“ wollte sie wissen. „Nein….leider nicht. Ihr Mann weiß leider auch nichts und in der Hütte war ebenfalls nichts zu finden.“ stöhnte Kim. „Also haben Sie nichts. Das heißt Sie müssen warten bis die Beiden sich melden.“ Kombinierte Andrea. „So sieht es aus.“ stimmte Krüger zu. Andrea ließ sich auf den Stuhl fallen. „Semir wird sich hier nicht lange halten lassen. Er wird sobald er wach ist in die Ermittlungen einmischen.“ Gab sie leise zu verstehen. „Nicht nur das, die Erpresser fordern dass er das Lösegeld übergibt. So wären sie zumindest sicher, dass er ihnen nicht folgt.“ nickte Krüger.

    Semir sah auf das Bündel was Sabrina in der Hand hielt. „Hören Sie, lassen Sie uns doch vernünftig mit einander reden. Wenn Sie mich umbringen, dann wird der gesamte Polizeiapparat hinter Ihnen her sein und keine Ruhe geben bis Sie hinter Schloss und Riegel sind.“ gab er gepresst von sich. Sabrina sah ihn an. „Ben hatte die Gelegenheit gehabt einmal zu zeigen, dass ich ihm etwas wert bin. Aber er hat uns übers Ohr gehauen. Wir wissen, dass der Diamant nicht echt war! Was sollten wir denn tun? Glaubst du er würde dich mit dem Stein freikaufen? Ich weiß genau, dass er schon auf den Weg hierher ist und somit können wir sicher damit rechnen, das er schon bald auftaucht.“ lachte sie leise. „Und deshalb müssen wir jetzt verschwinden. Mach ihn fertig und dann weg!“ drängte Gero. „Nun lass mich doch mal.“ gab sie zurück ohne den Blick von Semir zu lassen. „Weiß er, dass ich noch lebe?“ fragte sie ihn. Semir sah sie an und grinste leicht, doch im nächsten Augenblick schrie er auf, denn Sabrina trat ihn gegen das verletzte Bein. „Weiß er das ich noch lebe?“ fauchte sie ihn fragend an. „Ja…“ gab Semir nun von sich. Die Wunde pochte und blutete langsam vor sich her. „Ich würde sehr gern versuchen ob du es wert wärst dich gegen den Diamanten zu tauschen. Oder besser noch den Gegenwert des Diamanten. Aber wie ich schon sagte, nehme ich an das Ben bereits unterwegs hier her ist und das bestimmt nicht allein.“ dachte sie laut nach. Semir lehnte seinen Kopf nach hinten und schloss die Augen. Er hoffte auch inständig dass Ben auf den Weg war aber aus anderen Gründen als Sabrina. „Weißt du, ich denke ich werde mich doch noch um Ben kümmern. Gero ist ganz wild darauf ihm zu begegnen.“ lachte Sabrina und sah Gero an. „Was meinst du? Wollen wir hier auf ihn warten und ihm eine Überraschung bescheren?“ bot sie an und sah zu Gero. Dieser überlegte kurz. „Hast du einen Plan?“ wollte er wissen. „Ja, wir werden Semir hier knebeln und uns in der Nähe verstecken. Ben wird garantiert wissen wo er ist und nach ihm suchen. Besonders jetzt wo du ja einen Schuss losgelassen hast. Wir werden Semir die Augen verbinden, damit er nicht weiß wann es soweit ist. Ein Knebel verhindert dass er Ben warnt und dann werden wir zuschlagen.“ erklärte sie den Plan und legte die Dynamitstangen wieder weg. Gero grinste breit. „Ein genialer Plan und dann?“ wollte er wissen. „Wir werden mit Ben irgendwo hinfahren und unser Freund Semir wird und Geld bringen. Sagen wir 2 Millionen. Das reicht für eine wundervolle und unbeschwerte Zeit irgendwo auf der Welt.“ endete Sabrina. Gero war einverstanden. „Damit kommen Sie nicht durch! Geben Sie auf!“ forderte Semir, doch Gero und Sabrina lachten nur. Wenig später war er nicht nur geknebelt sondern trug auch noch eine Augenbinde.

    „Semir!!“ schrie Ben ins Handy als er den Schuss hörte. Doch von Semir kam nichts mehr. Ben sprintete zu seinem Wagen und raste zum zweiten mutmaßlichen Treffpunkt des Gaunerpärchens. Er brauchte fast dreißig Minuten bis er dort war. Semirs Wagen stand auf einer Lichtung und war ordnungsgemäß verschlossen. Ben sah sich um. In welcher Richtung war Semir wohl gegangen? Nach einer kurzen Pause entschied Ben sich nach links zu gehen und sah nach einigen Metern eine Hütte. Das könnte das Versteck sein. Vorsichtig schlich er an das Holzhaus heran und sah durch das Fenster. Nur kurz, dann zuckte er zurück. Semir saß an der Heizung und war gefesselt und er war verwundet. Und er trug Knebel und eine Augenbinde. Warum? Er wusste doch das Gero und Sabrina hier waren warum verbanden sie ihm die Augen? Er wusste nicht wie schwer Semir verletzt war aber es war unbedingt erforderlich, dass er Verstärkung rief. Ben griff zum Handy. „Chefin, Semir steckt in Schwierigkeiten. Ich brauche das SEK hier bei mir. Ich bin im Königsforst und zwar ungefähr 350 Meter von der Lichtung entfernt die unmittelbar hinter dem Rastplatz Königsforst kommt. Semir ist verletzt!“ gab er durch. „SEK wird informiert! Ben Sie warten bis wir vor Ort sind! Keine Alleingänge!“ forderte seine Vorgesetzte. Ben beendete das Gespräch. Sollte er wirklich warten bis das SEK hier war? Gero und Sabrina schienen nicht da zu sein. „Scheiß drauf…“ knurrte er und missachtete den Befehl seiner Vorgesetzten. Er ging zur Tür um Semir zu befreien. Doch er hatte die Tür noch nicht erreicht, als er ein Klicken hinter sich hörte. Ben erstarrte, denn dieses Klicken erinnerte ihn an eine Waffe dessen Hahn gespannt wurde. „Hallo Ben…“ hauchte Sabrina und kam von vorn auf ihn zu. Ben rührte sich nicht und sagte auch nichts. Sie nahm ihn seine Waffe ab ohne dass er sich zur Wehr setzte, doch genau das hatte einen sehr triftigen Grund, denn nun war auch Gero näher gekommen und drückte ihn den Lauf der Waffe ins Genick. „Wir werden eine wunderbare Zeit miteinander verbringen. Bis Semir uns das Geld gebracht hat.“ versprach Gero leise. Er drückte Ben vorwärts. „Lassen Sie mich zu meinem Kollegen. Er braucht einen Arzt…“ bat er leise. „Weiter!“ fauchte Gero und stieß ihn nun vorwärts. Ben tat was der Mann wollte. Sie gingen einige Meter von der Hütte weg und Ben sah einen weißen Transporter der gut vom Wald geschützt war.

    Sabrina sah entspannt zur Tür als sie sich öffnete. Doch dann richtete sie sich auf. Gero Hansen wurde in die Hütte gestoßen und er hatte die Hände auf dem Rücken gefesselt. Sofort griff sie zu der Waffe die neben ihr lag und zielte in die Richtung wo Semir stand. Doch er war schneller und drückte ab. Die Waffe, die Sabrina eben noch hielt, flog in einem hohen Bogen weg und schlidderte auf dem Boden entlang. „Guten Tag Frau Hansen...“ grinste Semir während Sabrina sich ihr verletztes Handgelenk hielt und schluckte. „Gott sei Dank, sind Sie da...es ist so schrecklich.“ weinte sie, doch Semir blieb kalt. „Sparen Sie sich ihr Schmierentheater für den Richter auf. Ich weiß, dass Sie und er hier gemeinsame Sachen machen um an den Diamanten zu kommen. Sie haben Ben nur benutzt um ihr Ziel zu erreichen.“ gab er kühl von sich. „Da irren Sie sich. Von dem Diamanten wusste ich zwar, aber mit Ben hatte ich eine andere Rechnung offen. Er hat mich verlassen! Mich!!! Ich bin das Beste was ihm je passieren konnte, aber er hat eine andere billige Schlampe vorgezogen. So etwas kann ich nicht dulden!“ schrie Sabrina wütend. Mit jedem Wort von ihr, wurde Semirs Grinsen breiter. Sabrina schnaubte wütend. „Warum grinsen Sie so blöde?“ wollte sie wissen. „Frag nicht so dämlich. Du hast gerade tausend Gründe genannt, das er dich festnehmen kann, du blöde Kuh!“ gab Gero von sich. Sabrina stand auf und kam auf die Männer zu. „Nenn mich nicht blöde Kuh!“ fauchte sie ihren Mann an und schlug mit der flachen Hand in sein Gesicht. „HEY!! Genug jetzt! Setzen Sie sich dort hin!“ forderte Semir mit einem scharfen Ton und packte Sabrina am Arm. Darauf schien die Frau nur gewartet zu haben, denn plötzlich trat sie zu. Semir schrie auf, als der Fuß mitsamt dem High Heels ihn zwischen den Beinen traf. Semir ging zu Boden und brauchte eine Weile bis er wieder Luft bekam. Inzwischen hatte Sabrina die Waffe in der Hand und zielte auf ihn. „So und nun bin ich am Drücker!“ knurrte sie wütend und stieß ihm die Waffe ins Genick. Semir versteifte sich und holte tief Luft. „Okay…..okay….“ kam keuchend von ihm. Im Augenblick hatte sie eindeutig Oberwasser. „Mach mich los!“ forderte Gero von ihr. Sabrina stieß den Pistolenlauf in Semirs Genick. „Schließen Sie die Fesseln auf!“ forderte sie ihn auf. Dieser kam mühsam auf die Beine und zog den Schlüssel hervor. Jetzt hatte er verloren und war diesem beiden skrupellosen Verbrechern ausgeliefert.

    „Und was machen wir jetzt mit ihm?“ wollte Gero wissen und rieb sich die Handgelenke. Sabrina sah Semir an. Immer noch richtet sie die Waffe auf ihn. „Wir werden jetzt abhauen!“ verkündete sie. „Was ist mit dem Geld? Mit dem Diamanten? Du wolltest ihn doch haben und er sollte der Pfand sein!“ kam erstaunt von Gero. Sabrina lächelte und sah Semir an. „Er hat Ben mit Sicherheit schon gesagt wo er sich befindet. Ist es nicht so, Semir?“ verhöhnte sie ihn. Semir sah sie nur an, doch sagte nichts. „Und mit Sicherheit hat Ben schon das SEK verständigt. Sie werden gleich hier sein und uns ausräuchern. Dabei ist denen egal ob er hier drin ist oder nicht. Wir müssen weg!“ legte Sabrina fest. „Er wird uns folgen und dann wird er uns einbuchten! Ich habe keinen Bock auf den Knast!“ fauchte Gero wütend. Sabrina lachte auf. „Er wird uns nicht folgen. Ich weiß das zu verhindern.“ erklärte sie. „Ach und wie? Willst du ihn hier festbinden? Dann kommt Ben und befreit ihn, dann sind sie zu zweit hinter uns her!“ gab Gero zurück. „Das ist zwar eine Möglichkeit, aber ich nehme lieber die Möglichkeit, dass er uns mit einer Kugel im Bein nicht folgen kann.“ lachte Sabrina. Gero sah zu Semir und dann sie an. „Er hat keine Kugel im Bein!“ gab er verblüfft wieder. Semir spürte ein unbehagliches Gefühl aufsteigen. „Frau Hansen, hören Sie…“ versuchte er noch, doch schon folgte ein Schuss und er ging mit einem schmerzerfüllten Schrei zu Boden. Krümmend, sich das getroffene Bein haltend sah er sie an. Die Kugel war in den Oberschenkel von Semirs linkem Bein eingedrungen. Blut schoss aus der Wunde und benetzte seine Jeans. Sie sah Gero an. „Jetzt schon.“ lachte sie „Los bring ihn an die Heizung und mach ihn fest“ hängte sie an und gab Gero die Handschellen. Dieser tat wie ihm gehießen und legte Semir die Handschelle zunächst an den linken Arm. Dann zog er ihn über den Boden zur Heizung und fesselte auch die rechte Hand. Auf dem Boden war die Schleifspur aus Blut deutlich zu sehen. Gero sah zu Sabrina. „Willst du ihn nicht auch knebeln?“ wollte er wissen. Sabrina schüttelte den Kopf. Sie ging zur kleinen Essecke und nahm ein unscheinbares Bündel hervor. „Habe ich hier gefunden…sieht aus wie Dynamit und damit werden wir Semir ein tolles Feuerwerk erleben lassen. Er ist quasi die Krönung davon.“ verhöhnte sie ihr Opfer, welches sie nur mit weit aufgerissenen Augen ansah.

    Sabrina sah sich in der Hütte um. „Was für ein Drecksloch..“ stieß sie aus. Sie fing an aufzuräumen und den Staub zu entfernen. Nach einer guten Stunde war sie fertig und ließ sich auf den Stuhl fallen. Er knarzte verdächtig. Nur wenig später betrat Gero die Hütte. „Er hat uns angelogen! Er hat uns betrogen!“ fauchte er wütend. „Wer?“ wollte sie wissen. „Dein Ben….er hat uns nicht den echten Wittelsbacher gebracht! Das ist eine billige Kopie!“ fauchte er. „Das kann doch nicht wahr sein! Das geht nicht! Ich war ihm völlig egal?“ fragte sie. „Scheint ganz so, aber gut…ich habe 200.000€ von Georg bekommen. Mehr war nicht drin. Wir müssen weg! Wir haben einen Mord begangen und das wird Ben sicher nicht auf sich sitzen lassen.“ knurrte er. „Hey….200.000 Euro sind nicht viel. Das reicht nicht bis zum Ende!“ beschwerte sie sich. „Ja ich weiß, aber ich werde keinen Überfall begehen oder Entführung. Wir müssen weg!“ forderte Gero. Sabrina lachte höhnisch auf. „Seit wann hast du ein Gewissen? Ich will diesen Stein! Und wir werden ihn bekommen!“ sagte sie und sah aus dem Fenster. „Und wie willst du das tun? Willst du Ben noch einmal so begegnen? Denkst du er fällt darauf rein?“ fauchte er sie an. „Nein, ganz sicher nicht. Aber dort im Gebüsch ist genau das, was wir dafür brauchen.“ lachte sie und wies aus dem Fenster. Gero sah neugierig hin. Der Mann, der dort hockte schien sich sicher zu fühlen. Gero konnte sein Gesicht zwar nicht sehen, aber die Gestalt war doch recht deutlich zu erkennen. „Wer ist das?“ fragte er. „Das ist Semir Gerkan. Bens Partner und bester Freund. Wenn er schon für mich nicht das getan hat, dann wird er es für ihn sicher tun. Sie kennen sich besser als Ben mich.“ erklärte sie. „Ja okay…schon verstanden und wie willst du ihn herlocken? Der Kerl ruft doch seine Kollegen und dann haben sie uns!“ stieß Gero aus. „Nicht wenn du aus der hinteren Tür gehst. Dann kommst du in den Wald und kannst dich anschleichen. Er wird dich nicht bemerken.“ erklärte Sabrina grinsend. „Und was willst du dann mit ihm machen? Was wenn sein Partner weiß das wir hier sind?“ harkte Gero weiter nach. „Du scheinst ja sehr mutig zu sein. Aber wenn wir länger hier reden, dann wird er noch abhauen! Also raus mit dir!“ fauchte sie ihn nun an. Gero nickte und verschwand. Sabrina sah aus dem Fenster. Noch war die Gestalt im Versteck. „Warte nur…gleich wirst du den schlimmsten Alptraum erfahren.“ sagte sie leise und setzte sich provokativ ans Fenster. Dabei redete sie um den Mann im Gebüsch nicht auf den bevorstehenden Angriff vorzuwarnen. Sie gestikulierte wild um ein Gespräch mit Gero vorzutäuschen. Sicher war dieser Bulle mit Fernglas unterwegs und beobachtete sie.

    Semir sah sich aufmerksam um, als er die Hütte erreicht hatte. In einem gebührenden Abstand zog er sein Handy und rief Ben an. „Ich habe die Hütte erreicht. Aber noch sehe ich niemanden. Wie sieht es bei dir aus?“ wollte er wissen. „Ich bin gleich da. Bisher noch keine Spur. Semir, sei bitte vorsichtig. Sabrina hat sicher keine Skrupel dich zu erschießen!“ mahnte Ben zur Vorsicht. „Klar doch, großer Bruder. Ich passe auf. Melde mich, sobald sich was tut.“ beendete Semir das Gespräch. Nur wenige Sekunden später sah er eine Bewegung in der Hütte. „Ah…da bist du ja..“ grinste er leise und überlegte ob er Ben noch einmal anrufen sollte um ihm zu sagen, das sie hier war. Doch dann entschied er sich abzuwarten. Dieser Gero Hansen war scheinbar auch da, denn Sabrina schien sich mit jemand zu unterhalten. Susanne hatte ihm und Ben in der PAST erzählt, dass Sabrina mit Gero Hansen verheiratet war. Es gab keinen amoklaufenden Exfreund. Sie hatte alles nur eingefädelt um Ben zu bestrafen und um den Diamanten zu stehlen. Nach wenigen Minuten griff er noch einmal zum Handy. „Ben…ich habe sie hier!“ gab er durch. „Wo genau ist hier?“ kam sofort von Ben. „Ich bin nicht weit von…“ bekam er noch raus, dann schrie er heiser auf und das Handy flog in einem hohen Bogen durch die Landschaft. Semir drehte sich erschrocken um. Sein Handgelenk blutete leicht. Vor ihm stand Gero Hansen und zielte mit einer Waffe auf ihn. Semir hob die Hände denn Ben würde eh alle Hebel in Bewegung setzten und er würde ihn finden. „Herr Gerkan, nehme ich an. Schön dass ich Sie auch mal persönlich kennen lerne.“ grinste der Mann. „Sie sind Gero Hansen hab ich Recht?“ stellte Semir die Gegenfrage. Der Mann verbeugte sich und holte mit dem Arm aus. „Zu Ihren Diensten.“ grinste der Mann. Er winkte mit der Waffe. „Sie werden mich jetzt bitte in die Hütte begleiten!“ befahl er freundlich. Semir gehorchte und richtete sich auf, doch kaum war er an Gero Hansen vorbei explodierte er trotz der Waffe. Er drehte sich blitzschnell um seine eigene Achse und schlug mit dem ausgestreckten Arm zu. Gero sah ihn erstaunt an als ihn der Arm traf und ging benommen zu Boden. „Nicht mit Semir Gerkan, mein Freund.“ knurrte Semir und beugte sich über Gero. Schnell wurden die Handfesseln angelegt. Erst jetzt spürte er die Schmerzen in der Hand. „So….Sie sind verhaftet!“ erklärte er. Gero Hansen kam langsam zu sich. „Scheiß Bulle!“ schrie er laut. Semir sah ihn nur an. „Beamtenbeleidigung ist auch strafbar. Aber da Sie wegen Mord eh lebenslang hinter Gitter gehen ist das eigentlich belanglos.“ grinste er nur. Dann zog er Gero auf die Beine. „und nun werden Sie mich zur Hütte begleiten.“ forderte er den Verbrecher auf und stieß ihn vorwärts.

    Das Kennzeichen vom Ascona war doch eine Fälschung, warum ist das dann ein Ansatz, dass der Wagen einer Kölner Kennzeichen hatte? Das sagt doch bei einer Fälschung eigentlich nur aus, dass das Kennzeichen in Köln nachgemacht oder geklaut wurde, oder? Man, bin ich heute kritisch, ich hätte doch mal ein bisschen mehr schlafen sollen - grins.

    Das solltest du wirklich. Für das Nachmachen von Schildern werden Verbrecher sicher nicht einen offiziellen Schilderdrucker suchen. :D Es sagt nur, dass es ein in Köln angeblich zugelassener Wagen ist. Wenn es geklaut worden wäre, dann hätte sich der eigentliche Besitzer strafbar gemacht, weil er es nicht gemeldet hätte. Man, wie gut, dass ich so manche Gesetzte und Vorgänge kenne :D

    NEIN!! Ich schwöre, ich habe mir noch nie Kennzeichen illegal herstellen lassen.... :rolleyes:

    Ach ja. es heißt natürlich "Keine". Aber diese beiden Buchstaben liegen sooooo dicht beieinander..... : :wacko:

    Georg, ein Juwelier der ersten Klasse sah Gero an, als er vor ihm stand. „Willst du mich eigentlich verarschen?“ fauchte er ihn wütend an. „Wieso?“ kam erstaunt die Frage zurück. „Weil dieser „Blaue Wittelsbacher“ nicht der echte ist!“ gab Georg zurück. „Was soll das heißen? Natürlich ist der echt! Das gibt es doch gar nicht!“ stammelte Gero. „Der Stein den du mir gebracht hast ist zwar ein paar Euros wert aber er ist nicht echt. Er besteht aus einem großen, gefärbten Bergkristall. Ein Laie würde es nicht erkennen. Aber für das Ding da bekommst du meine Millionen. Dafür bekommst du vielleicht gerade mal 250.000 Euro und das auch nur, wenn du einen Idioten davon überzeugen kannst.“ knurrte Georg. „Das kann doch wohl nicht wahr sein. Dieser Bulle hat mich reingelegt. Das ist….das glaub ich nicht. Was denkt er sich?“ dachte Gero laut nach. Er spürte Wut in sich. Wut über die Dreistigkeit dass dieser Ben ihn verarscht hatte. „Du kannst dem Bullen keinen Vorwurf machen. Wenn er nicht wusste, dass dieser Stein falsch ist, dann denkt er vermutlich, dass du den echten hast.“ erklärte Georg. Gero sah ihn an. „Keinen Vorwurf? Der Kerl geht mit meiner Frau ins Bett und sie ist ihn fast hörig? Und dann nur wegen diesem Stein? Nein…das wird er mir büßen, das schwöre ich dir. Aber jetzt muss ich mir erst einmal was überlegen. Was bist du bereit mir für dieses Imitat geben?“ harkte Gero nach. Er braucht auf jeden Fall Geld. „Nun, ich denke ich kann dir wirklich 200.000 geben. Mehr nicht.“ kam von Georg. Gero nickte. „Also gut….ich nehme es und was schlägst du raus? Du packst das Ding doch in viele kleine Stücke und dann verscheuerst du ihn für mindestens 500.000 oder?“ kam von Gero. Georg lachte leise. „Ich bin Juwelier. Bei mir sind die Sachen alle echt und für so einen Stein in einem Ring gefasst….das wird sehr teuer werden. Bei der Größe des Steines könnten gut und gerne 60 Ringe gemacht werden. Eines der Dinger kostet dann knappe 300 Euro…also bin ich immer noch unter dem, was du bekommst.“ Georg zog die Schultern hoch und holte das Geld aus dem Tresor. Gero nahm das Geld und verschwand. Er musste zu Sabrina zurück und sie davon informieren dass ihr Ben sie hätte sterben lassen, wenn es ernst gewesen wäre. Das würde sie davon überzeugen, dass er sie wieder verarscht hat. Das würde sie gar nicht gern hören und er kannte seine Frau gut genug, dass ihr das nicht gefallen würde und sie dann ausrastete. „Okay… dann wünsch mir mal Glück. Ich muss meiner Frau beichten, dass sie versagt hat.“ stöhnte er leise. „Dann viel Glück Gero…“ nickte Georg. Gero verschwand.

    „Wo wollen wir anfangen zu suchen?“ fragte Ben und sah Semir an. „Wir werden jetzt alle Besitzer abklappern, die einen grünen Ascona haben. Es war ein Kölner Kennzeichen und damit haben wir immerhin etwas. Wollen wir uns aufteilen?“ schlug Semir fragend vor. Ben dachte kurz nach. „Ich weiß nicht, wenn ich daran denke das Sabrina mit diesem Gero verheiratet ist, dann ist es gut möglich, dass sie….sie könnte verdammt gefährlich sein.“ Meinte er nur. „Du meinst es wäre möglich, dass wir in eine Falle laufen?“ fragte Semir weiter. Ben nickte. „Lass es uns gemeinsam machen. So können wir uns gegenseitig schützen und im Falle eines Hinterhalts schützen.“ Schlug Ben nun vor. „Gut, dann fahren wir zum ersten Besitzer. Er ist in der Hausbergstrasse 3 in Köln-Deutz.“ stimmte Semir zu. „Gut, dann los…“ nickte Ben. Sie fuhren zu der Adresse und sahen tatsächlich den alten Ascona vor der Tür stehen. Semir hielt den Wagen direkt dahinter und sie stiegen aus. Als sie am Wagen standen sah Semir ihn sich genau an. „Das könnte er gewesen sein.“ meinte er nur. „Okay….aber von diesem Wagen gibt es ja mehr. Fragen wir den Besitzer einfach.“ Schlug Ben vor. Semir nickte. Sie betraten das Haus und klingelten an der Tür. Niemand öffnete. „Hörst du auch die Schreie?“ fragte Semir und zog seinen Dietrich heraus. „Ja…ganz deutlich..“ grinste Ben. Doch er wusste genau wie Semir, dass niemand in der Wohnung sein würde. Wenn Sabrina und Gero hier wirklich wohnten, dann waren sie längst ausgeflogen. Endlich war die Tür offen. „Na dann sehen wir uns mal um.“ meinte Semir und betrat die Wohnung. Sie war völlig verwüstet. „Scheint niemand mehr hier zu sein.“ stöhnte Ben. Doch dann entdeckte er etwas auf dem Boden. Eine kleine Haarspange. „Die hat Sabrina getragen, als sie….als sie mir diese Schmierenkomödie mit der Entführung vorgespielt hat.“ stieß er wütend aus. Semir sah ihn an. „Dann war das hier ihr Versteck. Die haben alles genau geplant, aber sie werden nicht abhauen können. Die Bahnhöfe und die Flughäfen sind gesperrt und die Autobahnen werden kontrolliert. Hat sie mal eine andere Unterkunft erwähnt? Ich meine, sie muss ja irgendwo wohnen, bevor sie zu dir gekommen ist. Ihre Adresse im Computer stimmen jedenfalls nicht.“ gab Semir leise von sich. „Sieh mal hier!“ kam von Ben, der sich im Nebenraum umgesehen hatte. Er hatte einen Stadtplan von Köln in der Hand. „Ein Stadtplan. Na und?“ antwortete Semir. „Hier, dieser Kreis könnte doch bedeuten, dass sie hier hin sind…“ dachte Ben laut nach. „Oder hier hin….“ wies Semir auf einen zweiten Kreis. „Dann müssen wir uns aufteilen. Okay…wohin willst du fahren?“ fragte Ben. Semir sah ihn an. „Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist?“ wollte er wissen. „Das ist der einzige Hinweis dem wir folgen müssen. Semir, die haben schon sehr viel Zeit gehabt um ihre Flucht vorzugebereiten. Wir müssen uns aufteilen. Sobald einer von uns eine Spur hat, meldet er sich und dann werden wir sie festsetzen.“ schlug Ben vor. Semir nickte nachdenklich, auch wenn ihm diese Art nicht wirklich gefiel musste er Ben Recht geben. Wenn sie sich trennten dann hatten sie mehr Chancen die Verbrecher zu bekommen. „Also gut, ich nehme dieses Gebiet und du wirst dorthin fahren.“ legte er fest. Ben war einverstanden. „Fahr mich erst zur PAST. Mein Wagen steht dort.“ hängte Semir an.

    Ich wundere mich ja,dass du Sabrina in einem Oldtimer vorfahren lässt,denn da müsste Semir als erstes aufgefallen sein,dass der keine Oldtimerzulassung besitzt und deshalb wegen der Umweltplakette gar nicht in der Kölner Kernstadt fahren dürfte.Der Ascona wurde nämlich nur bis 1988 gebaut.

    Hallo Susan...da mus ich dich korrigieren...laut §2 Nr. 22 STVZO aus dem Jahre 2007 gilt ein Fahrzeug erst dann als Oldtimer wenn er mindestens 30 Jahre alt ist.

    Gehen wir mal davon aus, dass Sabrina einen Opel Ascona des Jahres zwischen 1983 - 1988 fährt.. Dann ist es nämlich kein Oldtimer. Ein Oldtimer muss aber mindestens 30 Jahre alt sein und da gilt das Datum der Erstzulassung. Somit wäre er noch kein Oldtimer. Was das Befahren der Innenstadt angeht ist es richtig, das er nicht in die Innenstadt fahren dürfte...aber wo kein Ankläger, dort kein Richter... :D Du glaubst gar nicht wieviele Auto in der Innenstadt fahren, die das nicht dürfen... :D

    „Weißt du….ich kann es einfach nicht verstehen. Klar, war Sabrina schwer enttäuscht, als ich sie verlassen habe. Aber ich hatte eigentlich gedacht, dass sie es längst überwunden hatte.“ gab Ben leise von sich als sie unterwegs waren. „Ben, ich weiß das du mich dafür hassen wirst, aber als ich dir sagte, dass als Sabrina uns von dem Überfall erzählte, etwas faul war, habe ich sie überprüfen lassen, ohne zu wissen, dass die Chefin es auch getan hat. Aber die Chefin weiß etwas noch nicht, was ich von Susanne weiß. Sabrina ist verheiratet.“ erzählte Semir nun. „Sie ist verheiratet? Mit wem?“ kam erstaunt von Ben. „Mit einem gewissen Gero Hansen….sie hat nach der Schule eine Ausbildung zur Maskenbildnerin gemacht und danach wurde sie kriminell. Sie hat Einbrüche begangen, Körperverletzung und noch viele Dinge mehr. Es scheint alles wirklich geplant gewesen zu sein. Einschließlich die Affäre mit dir.“ erklärte Semir weiter. Ben sah aus dem Fenster und stieß verächtlich Luft aus. „So eine …..“ fluchte er verhalten. „Dann waren die blauen Flecke gar nicht echt. Das war aufgemalt. Es gab nie einen Schläger und vermutlich war auch der Überfall in meine Wohnung nur gespielt. Deshalb konnte man keine Fingerabdrücke oder Spuren des Einbruchs finden. Es war gar keiner. Sie hat den Kerl rein gelassen. Und der Überfall bei dem sie entführt wurde, war auch nur gespielt. Haben wir eine Adresse von diesem Gero Hansen?“ kam wütend von Ben. „Leider nein. Er ist nirgends gemeldet bzw. stimmt die letzte gemeldete Adresse nicht. Dort waren die Kollegen bereits.“ antwortete Semir. Scheinbar war Ben gar nicht wütend auf ihn. „Ben? Bist du mir böse?“ wollte er dennoch wissen. Ben sah ihn an. „Dir scheint man nichts verbergen zu können. Du hast sie durchschaut bevor auch nur irgendwas passiert war. Was ist das?“ stellte sein Partner die Gegenfrage. „Nenn es wie du willst. Intuition, Erfahrung. Ben ich bin nicht allwissend, aber die Darstellung konnte einfach nicht stimmen. Dennoch wäre ich froh, wenn ich mich diesmal geirrt hätte. Wenn sie doch ein Opfer wäre...“ antwortete Semir. Bevor Ben etwas sagen konnte hörten sie Susanne am Funk. „Semir! Wir haben genau 18 Besitzer die einen alten Ascona besitzen. Acht davon sind grün.“ gab sie durch. „Dann gib mir die Adressen der grünen!“ forderte Semir.

    Gero sah Sabrina an. „Wir hauen ab!“ gab er bekannt. „Was? Wieso denn? Ben denkt ich bin tot. Wir brauchen uns davor überhaupt nicht zu fürchten. Dieser Typ, der mich gesehen hat, wird mich sicher nicht erkannt. Der wäre mir doch gefolgt, wenn er es getan hätte. Hey…entspann dich!“ lachte sie und küsste ihn. „Wir werden dieses Domizil aufgeben und wir werden den Wagen verschwinden lassen. Dieser Bulle ist sicher nicht dumm und er wird versuchen uns über diesen Wagen und die Kennzeichen finden. Darauf habe ich keinen Bock! Also pack deine Sachen in einer Stunde geht es los!“ wiederholte Gero nur. Sabrina nickte und tat was ihr Mann sagte. Nur eine Stunde später waren sie unterwegs. „Hast du schon was von unserem Juwelier gehört?“ wollte sie wissen. „Ich werde heute noch hingehen. Er hatte mich angerufen und gesagt, dass er mir etwas zeigen will.“ Nickte Gero. „Ich will endlich hier weg! Ich will in die Sonne. Er soll sehen, dass er die Kohle bekommt und dann weg! Und warum haben wir den Ascona nicht genommen. Dieser Wagen ist einfach zu langweilig…“ maulte Sabrina. Gero sah sie kurz an. „Du wartest bis alles erledigt ist. Der Wagen war zu auffällig und wenn der Bulle dich in dem Ascona gesehen hat, dann kann er den Wagen auch finden, wenn er falsche Kennzeichen hat. Hör mal…die Bullen haben ganz sicher schon herausgefunden, dass die Tote nicht du bist. Die haben sie mit Sicherheit untersucht und die Ärzte die das machen, die wissen genau wie sie etwas herausfinden.“ erklärte Gero. „Die Leiche war komplett verbrannt. Da gibt es nichts zu identifizieren!“ lachte Sabrina. „Die Knochen und die Zähne verbrennen nicht und die werden einen Abdruck gemacht haben. Genau wie man im Fernsehen immer sieht. Der geht dann an die Zahnärzte und schon wissen sie wer die Person war. Egal, wir werden jetzt noch in der alten Hütte bleiben, bis das Ding zu Geld gemacht ist und dann verlassen wir Deutschland. Jetzt werde ich zu Georg fahren und ihm den Superdiamanten zeigen. Er wird einiges hinlegen müssen.“ legte Gero fest. Sabrina nickte. Sicher hatte Gero Recht, wenn er davon ausging das die Polizei mit allen Mitteln herausfinden will, ob sie tot ist oder nicht und sie wollen garantiert auch den Stein zurück. Und Ben wäre sicher auch sehr wütend wenn er weiß dass sie ihn reingelegt hatte. Sabrina stieg aus als Gero vor der Hütte hielt. „Du kannst ja schon mal was Feines zu Essen machen. Ben hast du ja auch bekocht!“ befahl er. Sie nickte nur und verschwand mit ihrem Koffer in der Hütte.

    Am nächsten Morgen betrat Semir die PAST und sah auf seinem Tisch den Bericht der Pathologie liegen. Er nahm die Akte und las in Gedanken durch, was der Arzt geschrieben hatte. „…die Person nicht älter als 29 Jahre ist. Der Gebissabdruck wurde an die Zahnkliniken gesendet. Bisher noch keine Rückmeldung. Des weiteren kann davon ausgegangen sein, dass die Tote nicht Sabrina Berger ist…“ las er. „Dann war sie es doch!“ stieß er aus. „Wer war was?“ kam hinter seinem Rücken von Ben. Semir drehte sich um und sah ihn an. „Ben! Was tust du hier?“ fragte er. „Ich arbeite hier, schon vergessen. Also was hast du da?“ stellte Ben die Gegenfrage. Semir sah auf die Akte. „Den Bericht der Pathologie…“ gab er bekannt. „Und? Wir wissen doch dass Sabrina verbrannt ist. Es ist schon schlimm genug für mich, dass ich sie nicht retten konnte.“ stieß Ben aus. „Ben, so wie es aussieht, war es nicht Sabrina die im Wagen saß…“ erklärte Semir leise. „Bitte was?“ stieß Ben fragend aus und riss ihm die Akte aus der Hand. Er las ebenfalls den Bericht und sah ihn dann an. „Das kann doch nicht wahr sein! Ich habe sie doch gesehen! Das war Sabrina! Das war sie!!“ stieß er aus. „Ben, der Bericht sagt etwas Anderes. Die Frau war nicht älter als 29 Jahre und Sabrina war älter…“ versuchte Semir. „Ja, das weiß ich, aber…das kann nicht sein. Ich meine, sie hat doch gar keinen Grund mich so zu verarschen!“ wiederholte Ben. „Der Diamant! Sie war von Anfang an hinter diesem Diamanten her. Sie muss schon vorher gewusst haben, dass wir ihn begleiten und hat das für sich ausgenutzt.“ dachte Semir laut nach. „Aber sie hat doch erst von der Zeitung erfahren, dass der Wittelsbacher ausgestellt ist. Du hättest sie mal sehen sollen, als wir die Ausstellung besucht haben. Sie war hin und weg. Aber….Semir ich glaube es nicht…sie kann mich doch nicht so durch den Kakao gezogen haben. Warum denn?“ wiederholte Ben die Frage. Er war ziemlich daneben. „Ben, als ich gestern von dir weg gefahren bin, da habe ich an einer der Ampeln gestanden und neben mir ein alter Opel Ascona…so ein richtiges schniekes Modell. Und an dessen Steuer saß eine Frau, die Sabrina verdammt ähnlich war. Erst dachte ich, dass ich mich geirrt habe, aber es scheint wirklich so zu sein, dass sie noch lebt.“ erklärte Semir. Ben ließ sich auf seinen Stuhl fallen. „Ich verstehe es nicht. Ich habe die Frau doch geliebt…damals und heute. Ich habe sie verlassen ja…aber… deswegen kann sie doch nicht so vorgehen.“ stieß er aus. Er war völlig verwirrt.

    Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wer kann schon in Frauenköpfe schauen. Wichtig ist, dass wir sie uns jetzt schnappen. Ben, diese Frau die im Wagen umgekommen ist, war unschuldig. Wir müssen die Mörderin festnehmen. Ich habe mir das Kennzeichen aufgeschrieben von dem Wagen, den Sabrina gefahren ist. Vielleicht finden wir sie darüber.“ munterte er seinen Partner auf. Ben sah ihn an. „Ich verstehe es nicht…aber für diesen feigen Mord wird Sabrina büßen. Ich lasse mich nicht benutzen. Auch nicht von Sabrina.“ stieß Ben wütend aus. Semir lächelte und verließ kurz das Büro. „Susanne, kannst du mal dieses Kennzeichen prüfen…“ bat er die Sekretärin und reichte ihr den kleinen Zettel. „Ja sicher…einen Augenblick….“ gab diese ebenso freundlich zurück. „So….der Wagen ist ….das ist ja sonderbar…diese Kennzeichen gibt es zweimal..“ kam erstaunt von Susanne zurück. „Bitte was? Das geht doch gar nicht!“ stieß auch Semir aus. „Doch…hier… einmal ist der Wagen auf einen Günther Bechtold zugelassen und einmal auf Fabian Reith…“ las Susanne vor. „Entweder hat die Zulassungsstelle gepennt, oder die Typen sind ein und dieselbe Person. Wo wohnen sie?“ fragte er nach und sah ihr über die Schulter. „Also Bechtold wohnt in der Reiferscheidt-Allee 43 in Köln Ehrenfeld und Fabian Reith in der Bethoovenstrasse 1 in Köln-Kalk.“ las er selbst vor. „Und was für ein Fahrzeugtyp ist es?“ fragte er leise. „Moment….hier….Bertold fährt einen gelben Passat und Reith einen blauen Kombi…“ kam nun von Susanne. „Dann sind die Kennzeichen auf jeden Fall Doubletten und auch ein drittes Mal vorhanden, denn das war ein grüner Ascona…“ stöhnte Semir. „Kannst du irgendwie herausfinden wie viele Opel Asconas älteres Modell noch herum fahren?“ wollte er von Susanne wissen. „Ich kann es versuchen aber das dauerte eine Weile.“ nickte sie. Sie sah in das Büro von Semir. „Ist mit Ben alles in Ordnung?“ wollte sie wissen. „Ja sicher…alles bestens..“ nickte Semir. „Sagst du mir Bescheid wenn du was hast… und informiere die Kollegen. Die sollen sich mal die Kennzeichen der anderen Fahrzeuge ansehen und das klären.“ hängte er bittend an. „Ja sicher…mache ich.“ gab Susanne zurück. Semir ging zurück zu Ben, der immer noch grübelnd über der Akte hin. „Hey…wollen wir ne Runde drehen?“ riss er ihn aus seinen Gedanken. „Was?“ fragte Ben. „Ich wollte wissen ob wir ne Runde drehen. Ben…komm schon.“ lockte Semir ihn. Ben stand auf. „Ja sicher…drehen wir ne Runde..“ nickte Ben und stand auf. Sie verließen das Büro. „Susanne, wenn du was hast über Funk bitte!“ gab Semir noch bekannt und schon waren sie verschwunden.

    Semir stand an der Ampel als neben ihn ein grüner Opel Ascona hielt. Er sah sich den alten Wagen an. Schade eigentlich dass dieser nicht mehr hergestellt wurde. Ein schönes Fahrzeug. Familienfreundlich und schnittig. Er sah die Fahrerin an und stutzte ein wenig. Sie sah aus wie Sabrina, aber das konnte ja nicht sein. Sabrina war vor Bens Augen getötet worden. Eine Bombe hatte sie zerfetzt. Dennoch war die Ähnlichkeit frappierend. Vielleicht sollte er sie doch mal überprüfen. Er merkte sich das Kennzeichen um es überprüfen zu lassen, doch gab es zunächst nicht durch. Immerhin wäre es gut möglich…das sie doch damit drin hängt. Aber wer war dann diese Frau die mit dem Wagen. Wenn Sabrina nicht tot war, dann hieß es das man eine fremde Frau, die vermutlich nichts mit der Sache zu tun hatte umgebracht hatte. War diese Sabrina wirklich so kalt, dass sie eine Unschuldige tötete? Nein, vergiss es. Niemals…sie war doch selbst ein Opfer, korrigierte er sich in Gedanken, und betrat das Spielzeuggeschäft um Ayda ihr einige Barbiesachen zu kaufen, die sie sich wünschte. Er war überrascht als er an der Kasse fast 100 € für nur wenige Teile zahlen musste. Schwer bepackt ging er zu seinem Wagen und packte alles ein. Dann ging es nach Hause. „Hallo Schatz. Hast du daran gedacht?“ wollte Andrea wissen und sah ihn verschwörerisch an. „Ja natürlich. Ich habe alles was ich brauche. Du siehst übrigens wunderschön aus..“ lobte er seine Frau und zog einen kleinen Blumenstrauß hinter dem Rücken hervor. Andrea sah ihn skeptisch an. „Was hast du angestellt?“ fragte sie. „Nichts. Wirklich…ich wollte dir lediglich eine Freude machen.“ widersprach er sofort. Andrea lächelte und gab ihm einen Kuss. „Sie sind wunderschön…“ gab sie zu. Semir grinste breit, er wusste dass diese Überraschung von Andrea echt war. „Ich habe das Essen fertig. Die Geschenke lassen wir noch bis sie im Bett ist im Auto. Nicht das sie vorher schon auspackt.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr. „Geht klar…“ stimmte Semir zu. „PAPA!!! Da bist du ja endlich. Hast du meine Geschenke gekauft?“ unterbrach Ayda das Gespräche. Semir sah sie an. „Geschenke? Wieso denn Geschenke?“ fragte er erstaunt. „Na meine Geburtstagsgeschenke. Ich habe doch morgen Geburtstag! Hast du das etwa vergessen?“ kam leicht böse von Ayda. „Oh….ähm…nein, das habe ich nicht vergessen. Du bekommst die Geschenke morgen Abend wenn ich Feierabend habe.“ schlug er vor. Ayda sah ihn enttäuscht an. „Du hast es also doch vergessen. Mama, ich hab doch gesagt, er vergisst alles…“ stöhnte das Mädchen. Andrea sah Semir an und grinste leicht.

    Sabrina fuhr mit vollen Einkaufstaschen nach Hause zurück. Immer wieder sah sie in den Spiegel, doch sie konnte keinen Verfolger erkennen, also war klar, dass der Mann sie nicht erkannt hatte. Erleichtert stellte sie den Wagen ab und trug die Ware ins Haus. „Da bist du ja! Ich hoffe du hast was Schönes gefunden.“ grinste Gero sie an. „Oh ja…aber es wäre fast schief gegangen.“ stöhnte sie. Sofort verschwand das Grinsen aus Geros Gesicht. „Warum?“ wollte er wissen. „Dieser Kollege von Ben stand plötzlich neben mich und hat mich kurz angesehen, aber er scheint mich nicht erkannt zu haben. Zumindest ist er weiter gefahren.“ erklärte sie. „Verdammt…bist du sicher, dass er dich nicht erkannt hat?“ harkte Gero nach. „Ja schon. Er ist mir nicht gefolgt.“ nickte Sabrina. „Ich weiß nicht, es ist schon merkwürdig. Hoffentlich hast du Recht. Nicht das er schon sehr bald mit der Kavallerie auftaucht. Wir müssen morgen hier weg!“ stieß er aus. „Warum denn so eilig? Er ist mir nicht gefolgt und er hat mich nicht erkannt. Hey…ich habe ein Allerweltsgesicht. Er wird schon nicht hier auftauchen und wenn doch, …“ grinste sie. Gero sah sie an. „Was dann?“ harkte er nach. „Dann gibt es einen Bullen weniger, der die Verbrecher aus der Welt schafft.“ lachte sie nur und schmiegte sich an ihn. „Ich liebe dich.“ gab sie von sich und küsste ihn. Doch Gero ließ sich diesmal nicht darauf ein. Er stand auf und ging zum Fenster. „Was ist denn? Ich sagte doch, das mir keiner gefolgt ist“ kam mürrisch von ihr. „Ich will sicher gehen. Wenn er weiß dass du noch lebst, dann ist es aus mit der Ruhe. Der wird uns jagen und Ben auch. Was meinst du wie lange die brauchen heraus zu finden, das die Leiche der Frau nicht deine ist?“ wollte Gero wissen. Sabrina zog die Schultern hoch. „Warum sollten sie es heraus finden? Die Frau war vielleicht acht Jahre jünger als ich und sie sah genauso aus. Das Feuer hat sie mit Sicherheit bis zur Unkenntlichkeit vernichtet und meine Kette wird Ben genauso sicher wieder erkennen. Es gibt also keine Zweifel daran, dass ich eigentlich tot bin.“ erklärte Sabrina lächelnd. „Hey….hör auf zu grübeln. Wir sind in Sicherheit. Niemand kann es uns nehmen.“ gurrte sie. Gero lächelte sie leicht an. „Ich bin halt nervös und wenn das passiert, dann auch zu Recht.“ gab er zurück.

    Aber Semir sagt doch: . Die Leiche von Sabrina, oder besser das, was davon übrig ist, ist in die Gerichtsmedizin gebracht worden und wird untersucht.“ erklärte Semir ;)

    Nu sei doch nicht so kleinlich....das verkraftet man doch schon. Ob er dann jedoch noch was essen mag wage sogar ich zu bezweifeln..;)

    Der nächste Morgen brach an und Semir wurde von seinem Handy aus dem Schlaf gerissen. „Ja?“ fragte er müde. „Semir! Hol mich bitte ab. Ich bin wieder dabei!“ hörte er Ben sagen. „Sind die Ärzte denn damit einverstanden?“ wollte Semir wissen. „Ich entlasse mich selbst. Ich muss mich schließlich um das Grab für Sabrina kümmern!“ fauchte Ben ihn an. „Ben…“ versuchte Semir. „Nichts Ben! Holst du mich ab oder nicht? Ich spendiere dir auch ein Frühstück!“ lockte sein Partner. Semir grinste leicht. „Also gut…ich komme.“ ließ er sich breit schlagen und verabschiedete sich von Andrea und den Kindern. Dann fuhr er zum Krankenhaus um Ben abzuholen. Als er auf den Parkplatz der Klinik fuhr, sah er Ben schon am Rand stehen und schüttelte nur den Kopf. Sein Partner konnte es scheinbar nicht erwarten. Die Beifahrertür öffnete sich kaum als er stand. „Nun warte doch erst einmal.“ stöhnte er grinsend. „Weg hier! Bevor die Ärzte darauf kommen, mich doch hier zu behalten. Hast du was heraus gefunden?“ wollte Ben wissen und ließ sich auf den Sitz fallen. „Gestern war nichts mehr zu erfahren. Der Doc hat die Leiche noch auf dem Tisch. Ich denke wir werden sicher gleich den Bericht auf dem Tisch haben. Hartmut hat auch alles untersucht. Leider keine brauchbaren Spuren. Jetzt bleibt uns nur darauf zu hoffen, dass die Entführer ungeduldig werden und versuchen den Stein zu Bargeld zu machen. Alle Juweliere sind informiert dass es möglich ist, dass dieser Stein zum Verkauf angeboten werden könnte.“ erklärte Semir. Ben nickte. „Weißt du was ich nicht verstehe? Ich habe alles getan was dieser Kerl wollte, warum hat er sie umgebracht?“ fragte er leise. „Sie könnte ihn identifizieren. Das wäre ein Grund. Und dafür würde auch sprechen, dass dieser Gero dahinter steckt. Hat sie dir eigentlich mal den Familiennamen genannt?“ wollte Semir wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Sie hat immer nur von Gero gesprochen.“ kam von Ben. „Was willst du nun tun?“ fragte Semir. „Wie ich schon sagte, wird sie eine Beerdigung bekommen. Es ist mir egal was es kostet. Sie ist….es mir wert.“ gab Ben leise von sich. Semir sah ihn kurz an. „Ist alles okay?“ harkte Semir nach. Ben sah aus dem Fenster und nickte leicht. Doch Semir ahnte, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Er konnte sich vorstellen wie Ben sich fühlte. Bereits zum dritten Mal wurde seine Freundin getötet. Erst war Saskia, eine junge Staatsanwältin das Opfer, dann Laura, eine junge Polizistin und nun Sabrina. Und immer war Ben schwer verliebt, Er schien wirklich als hätte sich etwas gegen ihn verschworen. „Ich fahre dich jetzt erst einmal nach Hause und dann wirst du dich hinlegen. Die Chefin will dich vor morgen nicht im Büro sehen.“ gab er bekannt und fuhr zu Ben nach Hause. Anschließend fuhr noch einmal in die Stadt, da er für Ayda etwas abholen musste die morgen ihren achten Geburtstag feiert.

    Sabrina machte Frühstück. „Schmollst du immer noch, Darling?“ wollte Gero wissen, der sich hinter ihr gestellt hatte. „Nein…“ gab sie mürrisch zurück. „Weißt du was, du solltest dir etwas Feines kaufen. Ich zahle es dir.“ spielte er den Gönner. Sabrina sah ihn an. „Wirklich? Also ich wüsste schon etwas, das mir gefällt.“ gab sie zu. „Aber pass auf, dass dich niemand sieht. Nicht das die Bullen hinter unser kleines Geheimnis kommen.“ mahnte er und steckte ihr einen 500 Euro Schein in den Ausschnitt. Sabrinas Augen strahlten. „Du bist ein Schatz.“ hauchte sie und küsste ihn. „Dafür bekommst du heute Abend eine Extraportion..“ hängte sie an. „Das will ich schwer hoffen. Aber sei vorsichtig. Nicht das die Bullen dich erkennen.“ wiederholte er die Mahnung. „Mich kennt doch keiner außer Ben…“ lachte sie. Gero sah sie an. „Ich bin froh, wenn wir aus diesem Land raus sind und uns niemand mehr etwas tun kann. Ich werde nachher zu Frederico fahren und er soll mir einen Käufer für den Diamanten suchen. Ich bin mir sicher, dass es da sicher welche gibt die den Stein haben wollen.“ gab er zu verstehen und biss in sein Brötchen. Sabrina nickte. „Ich will auch endlich ein normales Leben führen. Nicht mehr weg rennen, keine Trauer. Ben hat seine Lektion sicher gelernt. Immerhin hat er nun gespürt wie es ist, wenn man etwas verliert. Er wird es wie ich nie vergessen.“ lachte Sabrina. „Du bist ein böses Weib. Ich muss aufpassen, dass ich dich niemals zum Feind bekomme.“ grinste Gero. Sabrina sah ihn herausfordernd an. „Das wäre sicher sehr gesund für dich.“ bestätigte sie und küsste ihn noch einmal. „Heute Abend wirst du einen Vorgeschmack bekommen, wie es ist mich als Frau zu haben. Also mach keine Fehler.“ hauchte sie. Nur wenig später war sie aus der Tür um das Geld was Gero ihr gab in der Stadt auszugeben. Sie fuhr zügig durch den Verkehr und fluchte verhalten, als sie an einer roten Ampel neben einem BMW zum Stehen kam. Sie sah kurz zu dem Fahrer und erschrak. Das war doch Bens Partner…wie hieß er denn noch gleich. Zum Glück schien er sie nicht zu bemerken, immerhin sah er sie nicht direkt an. Nervös sah sie auf die Ampel. „Nun spring doch um!“ fauchte sie. Endlich bekam sie grün und fuhr los. Zügig aber immer noch im Rahmen der Vorschriften. Sie sah immer wieder in den Rückspiegel um zu erkennen, ob der Dienstpartner von Ben sie erkannt hatte, doch dieser bog ab und sie atmete durch. Er hatte sie scheinbar nicht erkannt.