„Wir geben ihm puren Sauerstoff. Er kann auf jeden Fall auf das Zimmer von seinem Partner. Wir messen bei ihm in Abstand von drei Stunden den Sauerstoffgehalt im Blut!“ ordnete Dr. Gerber an, als er Ben untersucht hatte. Mittlerweile hatte der Hauptkommissar seine Augen geöffnet und sah den Arzt an. „Herr Jäger, wie fühlen Sie sich?“ wollte er wissen. „Kopfschmerzen…“ stöhnte Ben. „Das ist eine Folge der Vergiftung. Bekommen Sie Luft?“ harkte der Arzt nach. „Schwer…“ nickte Ben. „das legt sich gleich. Sie müssen ruhig atmen. Tief einatmen, damit der Sauerstoff die roten Blutkörperchen auch erreicht.“ erklärte der Arzt weiter. Ben nickte nur. Immer wieder schloss er die Augen. Der Arzt legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das wird schon. Wir werden jetzt noch das EKG anschließen und die Herztätigkeit überwachen. Und wenn Sie sich gut erholen, dann können Sie morgen nach Hause gehen.“ lächelte der Arzt aufmunternd. Ben nickte nur. Er fühlte sich elendig. „Ich habe Durst…“ bat er leise. „Sie bekommen gleich etwas. Und auch Essen. Aber jetzt atmen Sie noch etwas von dem guten Sauerstoff ein. Die Blutwerte die ich habe sind doch schon sehr gut…“ lächelte Dr. Gerber. Ben nickte nur. Er spürte tatsächlich Hunger. „Kann ich etwas gegen die Kopfschmerzen bekommen?“ wollte er wissen. „Ja sicher, ich gebe Ihnen gleich etwas und dann dürfen Sie ins Zimmer von Herrn Gerkan. Dann können Sie ihn sicher aufbauen. Der Mann macht sich nämlich Vorwürfe, das Sie fast gestorben sind, weil er irgendwie die Schuld hat.“ erklärte Gerber. Ben nickte. Tatsächlich wurde er nur eine halbe Stunde später ins Zimmer geschoben wo auch Semir lag. Doch dieser war nicht da. „Wo ist denn mein Freund?“ wollte Ben wissen. Ihm ging es schon viel besser. „Er ist noch bei Herrn Hoffmann, aber er wird sicher gleich hier sein, denn er muss sich auch noch ausruhen.“ erklärte Dr. Montabaur, der ins Zimmer kam. „Wie geht es Ihnen?“ wollte er wissen und sah sich die Akte an. „Danke ich glaube ganz gut. Habe nur noch einen Druck im Kopf. Ihr Kollege sagte mir, dass es sich noch legen wird.“ gab Ben von sich. Dr. Montabaur sah ihn prüfend an. „Sie werden heute aber noch hier bleiben.“ legte er fest. Ben nickte brav.
„Was ist mit Falk?“ wollte Alex wissen. „Er hatte ein tödliches Rendezvous mit einer Straßenbahn. Ole Falk ist tot.“ erklärte Semir. Die Tür ging auf und Gloria trat mit ihrem Baby ein. Als sie Semir sah, zuckte sie zusammen und wollte wieder gehen. „Nein….bleib….komm her.“ Forderte ihr Mann auf. Gloria nickte und kam zu ihnen ans Bett. Sie sah beschämt zu Boden und sah Semir an. „Semir, ich…ich möchte mich entschuldigen. Ich weiß nicht, was in mir gefahren ist und…ich…ich würde es gern wieder gut machen. Ich weiß dass du sicher sauer auf mich bist. Es war ja auch nicht richtig und das ich dich mit der Waffe bedroht habe…“ sagte sie leise. Sie legte ihren Sohn zu Alex ins Bett und sank vor Semir auf die Knie. „Bitte vergib mir…“ hängte sie an. Semir nahm ihre Hände. „Gloria…es gibt nichts zu entschuldigen. Es ist alles in Ordnung.“ gab er zurück. Gloria fing an zu weinen. „Ich hätte dich fast umgebracht!“ stieß sie aus. Semir schüttelte den Kopf. „Das hättest du nicht…denn zwischen dem Bedrohen und dem Abdrücken ist es ein sehr großer Schritt und den hättest du nie gemacht.“ lächelte Semir. Er sah sich den Jungen an. „Er ist zuckersüß...“ meinte er. Nun kam der Mutterstolz durch. „Danke…er ist unser ganzer Stolz. Mark-Andre wird er heißen. Alex ist mit der Namenswahl zwar nicht ganz zufrieden aber mir gefällt er.“ lächelte sie. „Das ist doch ein sehr schöner Name…Mark-Andre Hoffmann…das passt.“ lachte Semir und zwinkerte Alex zu, der mit den Augen rollte. Dann gab Semir Gloria einen Kuss auf die Wange. „Alles vergeben und vergessen. Ich lade euch ein, das heißt wenn Alex bis Weihnachten nach Hause darf, bei uns zu feiern.“ bot Semir an. Gloria sah Alex an. „Ich weiß nicht…Heiligabend ist doch schon in einer Woche und Alex wird sicher nicht vor Neujahr entlassen.“ erklärte sie. Semir nickte. „gut…dann sobald er aus dem Krankenhaus ist. Andrea würde sich freuen und ich mich auch.“ gab er zu. Die Hoffmanns nahmen die Einladung gern an. Semir wurde wieder abgeholt. „Ich komme morgen wieder…“ versprach er. Alex hob zum Abschied die Hand.