Beiträge von Elvira

    So hier ist also eine der Tom Kranich Storys. Ich hoffe ich bekomme auch wenn Ben nicht dabei ist Feeds.
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    Sebastian Kamp sah stolz aus dem Ring auf die Zuschauer, die ihn für den haushohen Sieg über seinen Gegner Sascha Reuther applaudierten. Sein Gegner lag am Boden und versuchte sich zu erholen. Nachdem der Applaus etwas verklungen war, ging Sebastian zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter was ein neues Aufleben des Klatschens mit sich brachte. „Hey, alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Sascha Reuther sah ihn mit seinem fast zu geschwollenen Augen an. „Ja sicher….ich werde es überleben. Gratuliere zum Sieg.“ stöhnte Sascha. Mit Hilfe von Sebastian kam er auf die Beine und hob die Hände um dem Sieger ebenfalls einen Applaus zu gönnen. Die Menge um den Ring jubelte und applaudierte erneut. Diesmal galt er beiden Boxern. Sascha sah in die Menge und zuckte plötzlich zusammen. Er sah sich gehetzt um was Sebastian nicht entging. „Was ist denn?“ wollte er wissen. „Nichts…alles okay…sag mal…könnten wir gleich noch ein Bier trinken gehen?“ fragte Sascha heiser und lächelte nervös. „Ja sicher…aber erst duschen…“ lachte Sebastian. Er und Sascha waren außerhalb des Ringes schon lange befreundet auch wenn Sascha für einen anderen Boxstall kämpfte als er. „Dann lass uns gehen…mir dröhnt der Schädel. Deine Schläge waren auch schon mal sanfter.“ nuschelte Sascha. Sebastian nichte. Noch einmal verbeugten sich die Kontrahenten und dann verschwand Sascha bereits in Richtung Umkleideräume während Sebastian auf den Siegergürtel wartete. Er sah wie zwei Männer aus der Menge der Zuschauer ebenfalls in Richtung Kabine verschwanden. Der Ringrichter kam auf ihm zu und hielt das Mikrofon hoch. Er gab noch einmal das Ergebnis durch und die Menge fing wieder an zu toben. Sebastian nahm den Gürtel den ihn der Ringrichter hinhielt und legte ihn um. Dann verbeugte er sich erneut vor der Menge und hob seine Hände. Nach guten fünf Minuten verließ auch er den Ring und betrat die Umkleidekabine die er sich mit Sascha teilte. Als er die Kabine betreten wollte hörte er Stimmen die er zunächst nicht zuordnen konnte. Es war nicht Paul der Trainier von Sascha das war klar. Vorsichtig öffnete er die Tür und spinste durch den kleinen Spalt. Er sah wie Sascha an der Wand gedrückt wurde. Zwei Männer hatten sich vor ihm aufgebaut und sprachen mit ihm. Und nun erkannte er die Männer. Es waren Tarik und Kemal. Ehemalige Boxer, die seit einigen Jahren aus dem Geschäft ausgestiegen waren und sich auf die Verbrecherseite geschlagen hatten. Entschlossen stieß er die Tür auf und tat als hätte er nichts gesehen. „So Sascha….leckst du deine Wunden? Oh….du hast Besuch. Hallo Tarik, Kemal…“ lachte er laut und vernehmlich und begrüßte die Exboxer. Sofort ruckten die Köpfe zu ihm herum. „Wir sehen uns noch und du weißt was wir wollen!“ fauchte einer der Männer. Sie sahen Sebastian kurz an, ohne seinen Gruß zu beantworten.

    „Hey alles in Ordnung?“ fragte Sebastian und ging zu Sascha als die Männer den Raum verlassen hatten. „Ja sicher…alles okay…“ nickte Sascha und packte seine Sachen. Sebastian zog die Schultern hoch. „Wartest du bis ich fertig bin? Dann gehen wir zusammen auf ein Bier…“ lächelte er Sascha an. „Klar…mach ich.“ nickte Sascha. Sebastian ging duschen. „Sag mal…was wollten denn Kemal und Tarik von dir?“ wollte Sebastian fünf Minuten später. „Das ist nicht so wichtig…damit musst du dich nicht belasten.“ wich Sascha aus. Für Sebastian war die Sache erledigt. Er packte seine restlichen Sachen in die Tasche und schulterte sie. „Bereit?“ wollte er von Sascha wissen. Dieser nickte. Gemeinsam verließen sie die Sporthalle. „Hast du Probleme?“ harkte Sebastian dann doch erneut nach. „Nein, wie kommst du darauf?“ stellte Sascha die Gegenfrage. „Kemal und Tarik sind für Probleme bekannt. Die waren doch nicht nur zum Plauschen bei dir. Sie haben dich bedroht, das habe ich gesehen.“ harkte Sebastian nach. Sascha lächelte. „Es ist besser wenn du es nicht weißt. Ich will dich damit nicht belasten.“ wich er aus. Sie betraten die gemütliche Kneipe in der Nähe der Boxhalle und bestellten sich jeweils ein Bier. „Sascha…wenn ich dir helfen kann, dann sag es mir. Ich habe doch gesehen, dass du Angst hattest. Also was ist los?“ ließ Sebastian nicht locker. Sascha sah ihn an. „Also gut…aber du wirst es nicht verstehen. Kennst du Marcello D’astone?“ wollte er von Sebastian wissen. Sebastian zog die Schultern hoch. „Ich habe den Namen schon mal gehört. Das ist doch dieser Drogenbaron von Düsseldorf oder? Was hast du mit dem zu tun?“ kam erstaunt von ihm. „Ich habe etwas gesehen, was ich nicht sehen durfte. Paul mein Trainer scheint dick im Drogengeschäft mitzumischen. Ich habe Aufnahmen gemacht und…nun ja…es ist etwas drauf, was nicht drauf sein sollte. Ich habe gesehen wie Marcello D’astone mit Paul gehandelt und ihm Drogen verkauft hat. Du kannst dir vorstellen, dass er genau diese Aufnahmen von mir haben will. Ich habe Paul gesagt, dass ich zur Polizei gehen werde, wenn er nicht damit aufhört. Seit dem habe ich Tarik und Kemal, die als Schläger von D’astone fungieren an den Hacken kleben.“ erzählte Sascha. „Diese Aufnahmen… hast du sie der Polizei gegeben?“ wollte Sebastian wissen. „Nein…im Augenblick sind sie meine Lebensversicherung. Ich werde Marcello zur Kasse bitten dann bekommt er seine Aufnahme und ich bekomme Geld. Damit kann ich dann Deutschland verlassen.“ gab Sascha zu. „Das ist doch Wahnsinn! Er wird sicher nicht zahlen! Ich kenne ihn zwar nicht, aber so viel weiß ich. Verbrecher lassen sich nicht erpressen.“ mahnte Sebastian seinen Freund. Sascha sah ihn traurig an. „Das weiß ich…deshalb möchte ich dich um einen Gefallen bitten. Mein Handy…nimm es an dich und wenn mir etwas passieren sollte musst du es der Polizei geben. Es ist sehr wichtig für mich…bitte…“ flehte Sascha ihn an. Sebastian nahm das Gerät. „Ist da die Aufnahme drauf?“ harkte er nach. Sascha nickte. „Bitte…nur wenn mir etwas passieren sollte. Wenn nicht, hole ich es mir wieder ab.“ versprach er. Sebastian nickte. „Also gut…aber denk daran… ich bin für dich da, wenn du Hilfe brauchst.“ mahnte er erneut. Sascha nickte und lächelte. „Danke mein Freund.“ gab er leise von sich.

    und hier der Rest. Nun kann auch wieder eine Abstimmung stattfinden....
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    Isolde Maria Schrankmann sah Semir an und lächelte. Erst glaubte Semir er hätte sich vertan, doch diese Frau mit der er schon hundertmal zusammen getroffen war lächelte ihn an. „Das ist bereits erledigt. Die Beschuldigungen wurden durch Herrn Theodor Preuß gemacht und sind nicht haltbar.“ setzte sie sich nun für Semir ein. Dieser schaute völlig irritiert. „Dennoch muss ein einen Grund geben, warum so etwas behauptet wird. Es wurde gegen Herrn Gerkan ermittelt. Auch wenn es zu Unrecht geschehen ist“ erklärte der Richter erneut. „Ich habe nichts mit dem Drogenhandel oder –schmuggel zu tun. Dazu war ich nicht in der Lage. Sie haben sich doch bestimmt die ärztlichen Berichte zukommen lassen oder?“ wollte Semir nun wissen. Der Richter lächelte milde. „Sie sind zwar nicht in der Situation Fragen zu stellen, aber ich beantworte sie gern. Ja, die Berichte liegen vor und sind sehr glaubhaft.“ bestätigte er. „Dennoch würde ich gern darauf eingehen.“ fing nun der Anwalt von Felipe an. „Das können Sie natürlich tun, aber dann in der Hauptverhandlung. Bisher sind die Aussagen schlüssig und bestätigen die Anklage. Herr Monroe wird in Deutschland für die Taten zur Rechenschaft gezogen.“ wies der Richter den Mann ab. „Sie wollen meinen Mandanten doch nicht wirklich vor Gericht stellen! Das ist doch absurd. Wer sagt Ihnen, das die Drei Polizisten hier nicht unter einer Decke stecken?“ wollte der Anwalt wissen. „Mein gesunder Menschenverstand. Herr Monroe erheben Sie sich bitte!“ forderte der Richter Felipe auf. Dieser stand auf. „Wir werden gegen Sie die Anklage wegen Drogenschmuggel, Drogenhandel, Erpressung und Entführung anstreben. Bis zur Gerichtsverhandlung werden Sie in Gewahrsam genommen, da Fluchtgefahr besteht. Sie werden nach Aachen überführt werden und dort werden Sie auf die Verhandlung warten.“ Verkündete der Richter. Nur wenig später war es vorbei. Semir, Ben und Kim standen noch auf dem Flur und waren mit der Entscheidung zufrieden. „Dann werden wir wohl bald vor Gericht unsere Aussage machen.“ grinste Semir. Kim nickte nur. Auch Schrankmann kam heraus. Semir ging zu ihr. „Danke…“ sagte er lediglich. „Für was?“ harkte die Staatsanwältin nach. „Das mit der Beschuldigung gegen mich…“ erklärte Semir. „Herr Gerkan, es ist nur die Wahrheit. Ich würde es jedem zutrauen, Ihnen nicht. Sie sind nicht der Mensch, der mit Drogen handeln würde. Da bin ich mir sicher.“ lächelte die Staatsanwältin. Semir nickte leicht. Zum ersten Mal war ihm diese Frau sympathisch.

    Semir und Ben verließen das Gebäude und stiegen in Semirs BMW der vor der Tür stand. „Dann wollen wir mal zurück fahren. Was meinst du will die Chefin noch mit der Schrankmann besprechen?“ fragte er Ben. Dieser zog die Schultern hoch. „Was weiß ich. Aber es soll uns nicht interessieren, denn wenn es um uns geht, dann erfahren wir es sicher früh genug.“ gab dieser von sich. „Ja sicher. Und nächste Woche geht es dann mit Felipe weiter. Die Verhandlung wird sicher herb werden. Vor allem wenn ich daran denke, alles wieder erzählen zu müssen. Die Jagd, die Gefangenschaft hier in Deutschland und dann die Entführung und Erpressung. Ich bin gespannt was Felipe erwartet und ob er hier oder in Frankreich einwandert. Ich meine dort ist er ja auch straffällig geworden.“ dachte Semir laut nach. „Wir werden auch das erfahren.“ gab Ben von sich. Semir nickte. „Und ab morgen hast du ja die Leitung der Station, da die Krüger in Urlaub fliegt. Ich bin gespannt wie das abläuft.“ Lachte Ben auf einmal. „Hey, ich bin ein verdammt guter Chef!“ grinste Semir nur. Tatsächlich hatte er schon öfter die PAST geleitet und war darin ein alter Hase, aber er war hat nicht vollkommen fehlerlos. Der Tag plänkelte dahin ohne dass etwas passierte und so konnten sich die beiden Helden auf einen ruhigen gemütlichen Feierabend freuen, den sie auch ausnutzten. Schon am nächsten Morgen waren sie sehr früh unterwegs. Semir griff zum Mikrofon als Susanne ihn anfunkte. „Susanne, was gibt es?“ wollte er wissen. „Guten Morgen Chef. Hör mal ich habe hier ein Problem und zwar geht es um die Nachtschicht heute. Im Dienstplan steht das Dieter den Nachtdienst machen soll, aber er hat einen wichtigen Termin und der war auch angemeldet. Stellvertretend soll Jenny das machen, aber sie geht zum Fußball. Der Streit nervt!“ stöhnte die Sekretärin. Semir sah Ben erschrocken hatte. Hatte er etwas vergessen als er den Plan erstellte?

    Ende

    Auf die Verhandlung werde ich dann in eine der nächsten Storys eingehen. Aber bis die online kommt eine aus alten Tagen für die Freunde von Tom Kranich. Und starten wird sie morgen. Und ab morgen werden wir dann auch über die Story des Monats März abstimmen.

    Teil 3 für heute:

    Endlich war auch der Montag da und somit der Tag an dem Semir, Ben und Kim Krüger mit Felipe wiedersahen. Auf dem Flur vor der Staatsanwältin war ein mittleres Aufgebot und Semir erkannte, das Felipe Ketten und Handschellen trug. Er blieb stehen und sah ihn an. „Ah, Kim…Cherie….“ strahlte Felipe als Kim auf ihn zutrat. „Felipe, ich habe dich wirklich geliebt, aber was du getan hast…“ erklärte Kim. „Cherie, das war nicht so beabsichtigt. Ich schwöre dir, dass es anders geplant war und die Gefühle, die ich dir entgegengebracht habe, waren echt. Ich liebe dich Cherie. Du bist die Einzige, die es geschafft hat mich zu erreichen. Kim, lass uns nach dieser Sache doch einfach neu anfangen. Du kommst zu mir nach Frankreich und dort werden wir bis ans Lebensende glücklich sein.“ säuselte Felipe. Kim sah ihn an. „Du wirst für das, was du getan hast ins Gefängnis gehen, sonst nirgendwo hin.“ kam kühl von ihr. Die Parteien wurden in den Saal gerufen. Dr. Isolde Maria Schrankmann sah die Personen an. „Diese Anhörung ist keine Gerichtsverhandlung sondern ein Zusammentragen der Fakten. Wir werden alle Aussagen hören und dann entscheiden ob es zu einer Verhandlung kommt. Ich darf Sie bitten Platz zu nehmen. Während der Anhörung der einzelnen Personen bitte ich alle Anderen den Raum zu verlassen. Sie haben genau wie bei einer Verhandlung die Wahrheit zu sagen. Die uneidliche Falschaussage ist auch bei einer Anhörung strafbar.“ belehrte sie weiter. „Wir werden mit Herrn Monroe anfangen.“ legte sie fest. Semir, Ben und Kim verließen den Saal. Es dauerte fast eine Stunde bis Kim rein gerufen wurde. Anschließend war Ben dran und zum Schluss kam Semir. „Herr Gerkan, bitte sagen Sie aus, wie sich aus Ihrer Sicht alles zugetragen hat.“ Bat ihn der Richter. „Sehr gern…Herr Monroe hat nachdem ich in Frankreich von Herrn van Hooven durch den Wald gehetzt und verletzt wurde für mich ein Kopfgeld bezahlt. Ich kam frei, musste aber wegen meiner meine Verletzung eine ganze Weile im Krankenhaus verbringen. Als ich dann mit meinen Kollegen nach Hause fuhr, hat Herr Monroe uns einen Wohnwagen zur Heimreise überlassen.“ erzählte Semir.

    Der Rechtsanwalt von Felipe schrieb sich einiges auf. „Sie sind also von Herrn Monroe freigekauft worden?“ harkte er in einem perfekten Deutsch nach. „So ist es…“ nickte Semir. „Wie ging es dann weiter?“ wollte Schrankmann wissen. Semir erzählte alles so ausführlich wie es ihm möglich war. „Und was passierte als Sie aus dem Krankenhaus entlassen wurden?“ wollte der Richter wissen, als Semir an der Stelle angekommen war. „Herr Monroe besuchte mich und ich dachte bis dahin noch, dass es wirklich ein Freundschaftsbesuch war. Bis er die Katze aus dem Sack ließ und mir mitteilte, dass es Zeit wäre den Betrag den er für mich gezahlt hat, zurück zu zahlen. Er hat von mir verlangt die Drogen und das Geld aus dem Deal mit den Preussbrüder aus der Asservatenkammer zu holen, ansonsten würde er meiner Familie etwas antun. Ich habe mich gefügt.“ erklärte Semir. Dr. Isolde Schrankmann atmete tief ein. „Konnten Sie Ihrem Kollegen eine Information zukommen lassen?“ wollte sie wissen. „Leider nein. Ich wurde unter Waffengewalt gezwungen das Haus mit Herrn Monroe zu verlassen und zur Asservatenkammer zu fahren. Den Abholschein hat er gefälscht. Allerdings so täuschend echt, dass selbst der Mitarbeiter dort keinen Verdacht schöpfte.“ ging es bei Semir weiter. „Der Mitarbeiter der Asservatenkammer hat sich nichts dabei gedacht, dass Sie allein das Geld abholen kommen?“ harkte Schrankmann nach. „Nein, ich vermute, dass weil er mich gut kannte …aber ich gebe dem Mann keine Schuld. Felipe hatte alles sehr gut geplant was seine kriminelle Energie deutlich zeigt.“ bestätigte Semir. „Das zu beurteilen liegt nicht bei Ihnen. Aber das ist eine andere Baustelle. Wie ging es dann weiter, als Sie ihm Drogen und Geld übergeben haben?“ fragte die Staatsanwältin weiter. „Wir sind auf einen Rastplatz gefahren und dort wurde ich von Herrn Monroe in den Wald gebracht und in einer Futterkiste eingesperrt. Er hat mir bevor er mich einschloss ein Betäubungsmittel gespritzt und ich wurde dann von Herrn Jäger und Frau Krüger gefunden und erneut ins Krankenhaus gebracht.“ endete Semir. Der Richter schaute ihn über den Brillenrand an. „Sie sind selbst verdächtigt worden mit dem Drogenhandel bzw. Drogenschmuggel mitgemacht zu haben.“ erinnerte er den türkischen Hauptkommissaren.

    Teil Nr. 2 für heute:

    Zwei Tage später wurden Felipe Monroe zum Flughafen eskortiert und mit Begleitung von Beamten von Interpol ins Flugzeug gesetzt wurde. Sie lösten für den Flug die Ketten, nachdem der Flieger gestartet war. So war sicher, dass Felipe Monroe nicht auf die Idee kam zu fliehen. Die Handschellen wurden jedoch mit dem Sitz verbunden um auch andere Freiheiten zu nehmen. Er, Felipe saß im Flugzeug und sah aus dem Fenster. Er hätte Gerkan umbringen sollen, dann wäre es nicht dazu gekommen, dass er nun auf dem Weg nach Deutschland war. Verdammt, warum hatte er nur so ein weiches Herz. Ein goldener Schuss und schon wäre Ruhe gewesen, aber nein, er wollte Kim nicht verletzen und nun? Nun war er verhaftet worden und musste sich wegen Drogenhandel in Frankreich und Deutschland verantworten und für die Entführung von diesem Gerkan auch noch. Sein Besitz war weg, das war klar und der Knast war ihm sicher. Wie konnte er aus dieser Zwickmühle kommen? Er sah sich um. Sechs französische Polizisten von Interpol begleiteten ihn. Er trug Handschellen und war am Sitz gekettet. Ein Entkommen war also nicht möglich. Wie denn auch, immerhin saß er in einem Flugzeug was jeden Augenblick in Köln landete. Dort wurde er sicher auch nicht aus den Augen gelassen und die Ketten wurden wieder angelegt. Damit konnte er nur kleine Schritte machen und auch hier war eine Flucht nicht möglich. Also blieb eigentlich nur der Gerichtssaal. Vielleicht sollte er es dort versuchen. Vielleicht ließ sich der Staatsanwalt ja bestechen? Ja, das war es. Er musste diesen Kerl nur überzeugen dass es sein Vorteil war, wenn er mit Felipe zusammen spielte. Jeder hatte seinen Preis. Auch ein Staatsanwalt ließ sich kaufen. Man musste nur den richtigen Preis bieten und schon wurde die Anklage fallen gelassen. Ja, so machte er es. Dieser Staatsanwalt wird mit gierigen Blicken sein Geld annehmen, da war Felipe sich sicher.

    Semir atmete tief ein. „Frau Schrankmann….die wird sicher auf der Seite von Felipe sein.“ knurrte er leise. „Na auch wenn sie dich nicht mag. Ihren Job macht sie doch sehr gewissenhaft, das kannst du glauben.“ widersprach Ben ihm. Semir sah ihn an. „Die Frau mag mich nicht. Ich würde mich nicht mal wundern, wenn sie Ferres auch noch Recht gibt.“ Knurrte Semir. „Wir werden es erfahren. Montag ist es soweit. Du machst deine Aussage und dann wandert Felipe für die Taten ein. Hey, ich lasse mich auch nicht gern benutzen. Und ich weiß das du nichts mit den Drogen zu tun hast. Ich war dabei und die Krüger auch. Du hast Zeugen und damit bist du auf der sicheren Seite.“ munterte Ben seinen Freund auf. Semir sah ihn an. „Ich habe eine Scheißangst, dass die damit durchkommen und das Felipe nach Frankreich geht und sich köstlich über uns amüsiert.“ „Ich kenne dich gar nicht so resignierend. Semir, du weißt doch selbst wie es ist, wenn die Staatsanwältin kocht und hier wird sie kochen. Also vertrau doch mal dem deutschen Recht.“ schlug Ben vor. Semir lächelte leicht. „Vielleicht hast du Recht. Ich sollte einfach mal vertrauen. Nur habe ich in den letzten Tagen so viel durchgemacht. Irgendwann reicht es. Der Urlaub in Venedig war wirklich schön, aber kaum ist man hier da wird man schon wieder gejagt. Weißt du ich würde mich nicht einmal wundern, wenn Felipe auch hinter dem Tod von Theo steckt.“ Meinte Semir nachdenklich. „Wird ihm allerdings schwer zu beweisen sein. Aber immerhin können wir ihn hinter Gitter bringen. Drogenschmuggel, Erpressung, Entführung, das er dir ein Betäubungsmittel gespritzt hat ist zwar nicht mehr so relevant, wenn man die Strafen für die Taten sieht, aber es ist auch ein Beitrag. Semir, es wird sicher so ausgehen, wie wir es beide wollen. Felipe Monroe wird eingebuchtet und was ich über die Gefängnisse in Frankreich gehört habe, wünsche ich es mir irgendwie dass er dort hinter Gitter kommt.“ gab Ben zurück. Semir stöhnte erneut auf. „vielleicht hast du Recht…warten wir es ab. Und dann werden wir uns wohl mit Herrn Preuß beschäftigen müssen.“ nickte Semir.

    Frohe Ostern!!!!
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    „Aua….“ stieß Ben aus und sah zu Semir der nun wieder im Wagen saß. „Bist du okay?“ wollte er wissen. „Ich glaub schon…der Gurt hat mich ein wenig eingeengt. Während du gepennt hast, hat mich Hector Preuß bedroht. Willkommen in der Gegenwart…“ stieß Semir aus. „Also doch Preuß. Okay, was hat er gesagt?“ harkte Ben nach. „Dass er uns fertig machen wird und er den Zeitpunkt bestimmt. Und das wir ihm nicht entkommen.“ gab Semir zurück. „Dann werden wir jetzt mal die Kollegen rufen. Das Auto dürfte nicht mehr fahren.“ knurrte Ben und griff zum Mikro. „Cobra 11 an Zentrale! Wir wurden von der Straße gedrängt und sind gegen den Schallschutz gekommen….Brauchen einen Ersatzwagen.“ gab Ben durch. Semir sah ihn an. „Ich bin froh, wenn ich alles abharken kann. Dieser Fall geht mir irgendwie an die Gesundheit.“ stöhnte er leise. Ben nickte nur. Wenig später war das Ersatzfahrzeug da. „Das habt ihr ja toll hinbekommen…“ stöhnte Dieter Bonrath als er ausgestiegen war und sich den Schaden angesehen hatte. „Dieter, wir waren nicht schuld. Dieser Preuß hat uns gerammt und abgedrängt! Was sollten wir denn tun?“ beklagte Ben sich. „Ja sicher doch…es ist immer wieder das Gleiche mit euch!“ polterte der Fuhrparkmanager weiter. „Es ist aber wahr!“ fauchte Semir nun auch. Er wurde wütend, denn eigentlich wollte er seinen ersten Arbeitstag einfach langsam angehen lassen. „Ist ja gut…den Bericht bekomme ich aber heute!“ mahnte Dieter. Semir sah ihn an. „Selbstverständlich Bonrath…“ nickt er. Dann ließ er Dieter stehen und stieg in den Ersatzwagen. Ben sah ihn an. „Hey, nimm es ihm nicht übel. Dieter macht nur seinen Job.“ Versuchte er die Wogen zu glätten. „Ja doch…fahr zurück zur PAST!“ forderte Semir seinen Freund und Partner auf .Ben nickte erneut und gab Gas. „Wenn Preuß uns weiterhin drangsaliert weiß ich genau was passiert! Die Chefin wird uns unter Schutz stellen und wir dürfen nicht ermitteln. Das ist so eine Scheiße!“ fauchte Semir wütend weiter. „Was willst du machen? Preuß gibt uns die Schuld und solange wir das Gegenteil nicht beweisen können wird er versuchen seine Rache durchzuziehen.“ Beruhigte Ben ihn weiter. Semir sah aus dem Fenster. Ben hatte Recht, der Theo Preuß hatte sich angeblich umgebracht und für Hector Preuß war klar, dass Semir der für den misslungenen Deal und für die Verhaftung schuld war. Wenn Ben und er nicht gewesen wären, dann hätte alles wunderbar geklappt. Ben erreichte die PAST und parkte ein. Nur wenig später saßen die Beiden bei Kim Krüger im Büro.

    Kim sah die Hauptkommissare an. „Schön dass Sie wieder da sind, Semir. Der Steuerzahler merkt es sofort. Was war los?“ harkte sie nach. „Hector Preuß hat uns von der Straße gedrängt. Weder Ben noch ich konnten etwas dagegen tun. Er hat mir gedroht dass er sich für den Tod seines Bruders rächen will. Er sagte aber auch, dass er sich den Zeitpunkt für die Vollendung selbst aussuchen wird.“ erklärte Semir. Kim nickte. „Gut, das werden wir im Auge behalten. Felipe wird bereits in dieser Woche überführt. Die Kollegen hatten wohl einen Tippfehler im Schreiben. Übermorgen ist er hier und am Montag ist die Gerichtsverhandlung. Die Staatsanwältin Schrankmann vertritt die Anklage. Semir, Sie werden aussagen müssen. Zur Entführung in Frankreich wie auch hier in Deutschland und natürlich durch Felipe. Ich habe meine Aussage bereits gemacht und ein Donnerwetter über mich ergehen lassen müssen. Frau Schrankmann meinte, dass ich meine Gefühle wohl nicht kontrollieren könnte und es wäre sicher nicht so weit gekommen, wenn wir uns einfach an die Regeln gehalten hätten. Aber ich denke Sie kennen die Belehrungen die Frau Dr. Isolde Maria Schrankmann so von sich gibt.“ lächelte Kim. Semir nickte. „Was machen wir bis dahin?“ harkte er nun nach. „Sie werden Streife fahren. Aber nicht allein. Dorn und Bonrath werden Sie begleiten in einem zweiten Wagen versteht sich. Hector Preuß zeigt ja dass er die Rache durchziehen wird. Ach so….der Gerichtsmediziner hat mir die Akte über die Obduktion von Theo Preuß zugespielt. Das Genick war bereits vor der Strangulierung gebrochen. Damit ist eindeutig bewiesen, dass Theo Preuß umgebracht wurde. Nur hilft es uns nicht wirklich, denn keiner der Mithäftlinge hat irgendwas gesehen oder gehört.“ erklärte Kim weiter. Semir nickte. „Ja sicher, die haben Angst dass sie selbst in Gefahr geraten. Theo Preuß wusste sicher, dass er eine Gefahr für die Anderen war und konnte sich eins und eins zusammenzählen. Deshalb hat er vermutlich auch mit Ferres zusammen gearbeitet. Haftverschonung oder so….wer weiß das schon. Und genau das hat ihn wohl dann das Leben gekostet. Der Täter hatte Angst dass Theo ihn verrät. Vielleicht sogar jemand aus der Bande?“ mutmaßte Semir. „Das denke ich nicht… denn das hätte Hector sicher verhindert. Aber das ist nicht unser Fall. Also Sie fahren mit Bonrath und Dorn auf Streife und erledigen das, was Ihre Aufgabe ist.“ wiederholte Kim. Semir und Ben standen auf und gingen in ihr Büro.

    Sodele...ist ja fast Ostern und deswegen gibt es heute noch einen zweiten Teil....morgen zu Ostern sogar vier....also viel Spaß und vergesst das Feeden nicht....

    Ferres drehte sich nach der Urteilsverkündung an und räusperte sich. Öffentliche Entschuldigung hieß dass er es vor der Öffentlichkeit machen musste, vor Zeugen. Wie er Situationen wie diese hasste. Noch einmal blickte er zu dem Staatsanwalt und dieser nickte. „Herr Gerkan, ich…ähm…ich entschuldige mich für mein Verhalten im Krankenhaus und selbstverständlich auch für den unbefugten Zutritt in Ihr Haus. Das betrifft auch die unhaltbaren Anschuldigungen, auch wenn ich da im Recht gewesen bin.“ kam leise von ihm. Peter Stahl sah zu Semir, der unmerklich nickte. „Sie können Ihre persönlichen Einstellungen aus der Entschuldigung raus lassen. Aber damit ist dem jetzt genüge getan. Herr Bohm, ich denke Sie teilen die Entschuldigung Ihres Mitarbeiters?“ wandte Stahl sich an Bohm, der seitlich von Ferres stand. Wütend sah er seinen Untergebenen an. Doch dann nickte er. „Ich schließe mich den Worten an.“ gab er gepresst aber laut hörbar von sich. Dann zog er Ferres aus dem Saal und verschwand. Ben sah Ferres und Bohm, der seinem Untergebenen stärken wollte, nach. „Tja, das war es dann wohl. Herr Ferres ist für vier Wochen beurlaubt und auch Bohm ist verwarnt worden. Und die Entschuldigung tat beiden weh.“ grinste Ben. Semir nickte. „Ja schön…“ murmelte er nur. Ben sah ihn an. „Was ist?“ harkte er nach. „Ich denke gerade an Felipe…am liebsten würde ich diesen Kerl selbst festnageln, aber ….“ gab sein Partner von sich. Ben räusperte sich. „Mir geht es genauso, aber du weißt genau wie ich, dass wir keine Möglichkeit haben ihn dingfest zu machen. Die Krüger ist völlig geknickt und hat Interpol informiert, aber scheinbar haben die kein Interesse ihn festzusetzen.“ erklärte Ben. „Na super. Er kann machen was er will. Menschen entführen, ihnen drohen oder irgendwelche Drogen verabreichen und die Kollegen tun nichts.“ fauchte Semir wütend. „Übrigens haben wir noch ein Problem. Hector Preuß ist hinter uns her.“ gab Ben nun bekannt. „Was? Warum?“ wollte Semir erstaunt wissen. „Theo Preuß, sein kleiner Bruder hat sich im Gefängnis in seiner Zelle erhängt.“ ließ Ben den Grund hören. „Ja und? Was haben wir denn damit zu tun?“ harkte Semir weiter nach. „Er gibt uns die Schuld. Wir hätten ihn ins Gefängnis gebracht und nun ja…“ Ben stöhnte leise auf. „Was kann schöner sein, als einen rachsüchtigen Drogenhändler am Hals zu haben.“ meinte er leise. Semir zog die Schultern hoch. „War es denn Selbstmord?“ wollte er nach einer Weile wissen. „Die Kollegen gehen davon aus. Aber wer weiß das schon. Theo Preuß war ziemlich labil und nicht gerade auf die harten Jungs hinter Gitter vorbereitet. Vielleicht sind die ja zudringlich geworden und er hat nur diesen Ausweg gesehen. Erst belastet er dich und dann…“ murmelte Ben nachdenklich. „Ja oder er ist jemanden gefährlich geworden. Ben, das Puzzle setzt sich zusammen. Was wenn Felipe hinter dem Selbstmord steckt? Theo hätte gegen ihn aussagen können. Und ich halte Felipe für schlau genug seine Leute überall zu haben. Sobald ich wieder zurück bin, werden wir ermitteln. Und dann werden wir Felipe zur Strecke bringen. Vielleicht kann Frau Krüger sich dann für die verletzten Gefühle eine Rache einfallen lassen. Sie könnte Felipe nach Deutschland bestellen.“ sinnierte Semir. Ben lachte auf. „Ja, das ist Semir wie ich ihn kenne. Aber erst der Urlaub!“ stimmte er zu.

    Schon am nächsten Tag flog die gesamte Familie Gerkan in Urlaub. Ben tat seinen Dienst und wurde von Kim ins Büro gerufen. „Ich habe soeben mit Interpol gesprochen. Die Chance Felipe nach Deutschland auszuliefern stehen sehr gut. Die Kollegen der dortigen Drogenfahndung haben ihn bei einer groß angelegten Razzia in einem renommierten Club festnehmen können. Allerdings sagt er aus nur Gast dort gewesen zu sein. Die Konfrontation wegen dem internationalen Haftbefehl hat er nur belächelt und sich damit raus geredet, dass keinerlei Beweise für seine angebliche Beteiligung an Semirs Entführung vorlägen. Ich habe den Herren gesagt, dass Semir derzeit in Urlaub ist und sich danach auf jeden Fall auch zur Verfügung stellt da er ja mit Felipe zusammen war.“ erklärte sie. „Das ist gut. Zumindest klingt es gut. Wird Felipe dann hier oder in Frankreich eingebuchtet?“ wollte Ben wissen. „Ich denke er wird in Frankreich einwandern. Aber es ist doch egal wo. Hauptsache ist das er für das, was er getan hat bestraft wird. Mir wäre lieber, wenn die Verhandlung hier in Deutschland stattfinden würde.“ Knurrte sie. Ben sah sie an. „Es tut mir wirklich leid, dass er nur mit Ihnen und Ihren Gefühlen gespielt hat. Sie hätten es wirklich verdient auch mal glücklich zu sein.“ gab er zu. Kim lächelte. „Ich war glücklich. Für ein paar Tage konnte ich auch mal Frau sein.“ kam von ihr. „Sie hätten sich aber doch sonst auch etwas Anderes gewünscht oder?“ harkte Ben nach. Kim nickte. „Sicher….Felipe und ich wir hatten irgendwie immer ein Draht zu einander. Aber vergessen wir es. Er hat mich schamlos ausgenutzt und das ist etwas, dass ich nicht akzeptieren kann. Sobald Semir zurück ist, werden wir Felipe für immer das Handwerk legen.“ versprach sie.

    Die Tage vergingen für Semir schneller als er dachte und erholt kam er am Montag ins Büro und erzählte Ben von seinem einwöchigen Urlaub in Venedig. Ben hörte schweigend zu und grinste leicht. „Du und kein Auto…das kann ich mir nicht vorstellen. Oder hast du die Boote geschrottet?“ harkte er nach. „Nein, das habe ich nicht. Ich habe jeden Tag genossen. Können wir?“ wollte Semir nun wissen. „Was denn?“ harkte Ben nach. „Auf die Autobahn! Ich habe Entzugserscheinungen.“ lachte Semir. „Klar…auf geht es…“ grinste nun auch Ben und schon waren sie verschwunden. „Und was ist so ohne mich passiert?“ fragte Semir als sie unterwegs waren. „Eine Menge….Felipe ist in Frankreich festgenommen worden und wird nächste Woche nach Deutschland ausgeliefert. Dann kannst du vor Gericht aussagen und Felipe wird einwandern. Genau wie du es wolltest. Und nicht nur du..“ gab Ben von sich . „Das geht ja schnell. Der kann sich warm anziehen, das schwöre ich dir. Was ist mit Hector Preuß?“ wollte Semir nun wissen. „Bisher war alles ruhig. Keine Anschläge, keine Besuche. Nicht. Aber ich bin noch nicht fertig. Dieser Bankräuber, der dich durch den Wald gejagt hat wurde erschossen, als er sich mit den französischen Kollegen ein Duell lieferte. Sie haben ihn gestellt als er gerade eine Bank überfiel. Es gab ein Gefecht und er wurde von einem Scharfschützen tödlich getroffen.“ erzählte Ben weiter. „Ah, noch eine gute Nachricht.“ grinste Semir und sah in den Rückspiegel. Dieser eine Wagen hinter ihm war jetzt schon lange in der Lage gewesen ihn hier erlaubterweise zu überholen, doch der Fahrer machte keine Anstalten. „Kennst du den Wagen hinter uns?“ fragte er seinen Partner. Ben sah in den Rückspiegel. „Das Kennzeichen sagt mir nichts. Denkst du das ist Preuß?“ wollte Ben nun wissen. „Keine Ahnung. Aber Preuß ist sicher nicht so dumm es so offensichtlich zu machen.“ gab Semir nun von sich. In diesem Augenblick rammte der hintere Wagen den Mercedes von Ben und dieser hatte Mühe sein Fahrzeug in der Spur zu halten. „BEN!! VORSICHT!!“ schrie Semir. Doch Ben konnte nicht mehr reagieren und raste gegen die Leitplanke. Der Mercedes durchbrach die Barriere und knallte an den Schallschutz der an dieser Stelle angebracht war. Beide wurden nach vorn geschleudert und vom Gurt gehalten. Es reichte jedoch um benommen sitzen zu bleiben. Semir schloss die Augen und versuchte die Schmerzen in seiner Schulter, die diesmal durch den Gurt verursacht wurde zu bekämpfen. Irgendjemand riss die Beifahrertür auf und packte ihn an der Jacke, zerrte ihn aus den Wagen. „Hör mir genau zu, Bulle…wir sehen uns wieder und dann werdet ihr euch wünschen mir nie begegnet zu sein. Ich werde euch fertig machen. Aber den Zeitpunkt werde ich bestimmen. Weder du noch dein Freund hier werden mir entkommen.“ verkündete der Mann. Semir sah ihn an. Er war noch zu benommen doch er erkannte Hector Preuß sofort. Die Worte, die der Mann von sich gab brannten sich in sein Gedächtnis.

    Dr. Peter Stahl betrat fröhlich um neun sein Büro und setzte sich an den Schreibtisch. Wie gewohnt ließ er den Anrufbeantworter laufen um zu hören, ob wichtige Nachrichten dabei waren. „Herr Dr. Stahl, hier spricht Ben Jäger von der Kripo Autobahn. Nachdem ich meinen Kollegen Herrn Gerkan erneut aus dem Krankenhaus abholen musste trafen wir im Hause Gerkan auf Herrn Ferres, der sich widerrechtlich Zugang zum Haus meines Kollegen verschafft hat. Auch hat er meinem Kollegen gedroht, was sicher nicht ganz rechtens war. Ich bitte Sie daher Herrn Ferres disziplinarisch zu verwarnen.“ Dr. Peter Stahl spulte das Band zurück und hörte es sich erneut an. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Er hatte Ferres doch eindeutig gesagt, dass er Gerkan und seine Kollegen in Ruhe lassen sollte. Jäger hatte Recht, so etwas musste geahndet werden und wenn er Jäger schon für den vereitelten Zugriff suspendierte, dann musste auch dieses Handeln von Ferres bestraft werden. Er wollte gerade zum Hörer greifen als es klopfte. „Ja?“ fragte er. Die Tür ging auf und Ferres trat ein. „Schön dass ich Sie nicht erst herrufen musste. Haben Sie mir was zu erzählen?“ wollte Stahl wissen. Ferres sah ihn fragend an. „Nein, warum?“ lächelte er nervös. „Was ist mit Ihrer Nase passiert?“ harkte Stahl nach, der den blauen Zinken genau sah. „Oh, das war ein kleiner Unfall. Nichts von Bedeutung.“ winkte Ferres sofort ab. „Okay, was liegt an?“ kam nun von Stahl. „Es geht noch einmal um diese Autobahnpolizisten. Diesen Gerkan und Jäger und um Frau Krüger. Ich bin mir sicher, dass sie etwas mit dem Drogenhandel zu tun haben…“ holte Ferres aus. Dr. Stahl lächelte. „Sie meinen Herrn Gerkan in dessen Haus Sie letzte Nacht eingedrungen sind? Ohne Durchsuchungsbefehl?“ harkte Stahl nach. Ferres schluckte schwer. „Es war Gefahr in Verzug!“ gab er von sich. „Gefahr in Verzug? In einem leeren Haus? Das müssen Sie mir erklären…“ lächelte Stahl. „Hören Sie, ich bin mir ganz sicher das Drogen in dem Haus sind und ich wollte ja einen Durchsuchungsbefehl holen, aber Sie waren nicht mehr im Dienst und ich hätte ihn ja…es sind doch Kollegen und…“ stammelte Ferres weiter.

    „Ganz genau, es sind Kollegen. Ich kenne Herrn Gerkan persönlich und ich habe bei ihm noch nie eine schlechte Seite gesehen. Wieso denken Sie eigentlich, dass er korrupt ist? Kennen Sie den Mann so gut?“ wollte Peter Stahl wissen. Ferres sah zu Boden. „Nein…ich nicht, aber mein Vorgesetzter“ gab er zu. „und dennoch glauben Sie über ihn urteilen zu können? Der Mann ist länger Polizist als Sie und er ist ein verdammt Guter!“ Stahl wurde lauter. „Aber Herr Bohm sagte mir, dass…“ versuchte Ferres erneut. „Was?“ fauchte Stahl zurück. „Herr Jäger hat mich gestern zusammen geschlagen! Daher stammt die blaue Nase. Sie ist gebrochen und das muss geahndet werden! Er gehört nicht in den Polizeidienst!“ kann nun von Ferres und auch er wird lauter. Dr. Peter Sahl sah ihn an. „Nun, ich denke ich hätte auch zugeschlagen. Hören Sie, von Ihren Ausbilder diesen Herrn Bohm hätten Sie eigentlich lernen müssen, dass es illegal ist in Häuser einzubrechen. Noch dazu als Polizist. Ich werde Sie hiermit suspendieren und diese Sache vor einem Ausschuss zur Sprache bringen. Die Anhörung ist bereits heute Nachmittag und ich werde die Kollegen der Autobahnpolizei ebenfalls hinzuziehen.“ gab Stahl bekannt. „Aber das ist doch….das ist nicht fair. Ich mache nur meinen Job!“ behauptete Ferres. „Genau wie ich und wie die Kollegen. Und nun wünsche ich Ihnen einen schönen Tag. Sie sind freigestellt.“ Stahl sah Ferres an. Dieser nickte und verließ wütend das Büro. Schon am Nachmittag fand wie angekündigt die Anhörung statt. Ferres wurde für vier Wochen suspendiert und musste sich öffentlich bei Semir entschuldigen.

    Ich werde nicht vorschauen.....nein, diesmal nicht.... hoffe ich zumindest....aber das mit den Kasetten ist genial....ach ja...habe beim Ausmisten letztens meine ganzen Kasetten weg geworfen....hab auch keinen Walkman mehr und Radio mit Casettenrekorder auch nicht. Vermutlich sind die eh nicht mehr abspielbar gewesen.

    Ferres zuckte zusammen, als er die Schlüssel hörte. Verdammt, warum kamen die Gerkans ausgerechnet jetzt nach Hause? Er musste sich verstecken und dann versuchen ungesehen raus zu kommen. Durch den Keller war es nicht möglich, aber hier….es musste doch möglich sein, die Terrassentür ungehört zu öffnen und dann nichts wie weg, dachte er nur und rannte die Treppe runter. Doch nun lief er den Heimkehrenden direkt in die Arme. „Was machen Sie denn hier?“ fauchte ihn die Frau an. „Das kann ich erklären…“ stammelte Ferres. Verdammt er hatte keinen Durchsuchungsbefehl und auch seine Vorgesetzten wussten nicht, dass er hier ermittelte. Aber er konnte doch einen korrupten Kollegen nicht so einfach laufen lassen. „Auf die Antwort bin ich gespannt? Was wollen Sie diesmal. Ferres? Mich verhaften, weil man mich entführt hat? Weil man mich angeschossen hat? Oder weil ich mich nicht erinnern kann?“ fragte auch Semir wütend. Ben machte einen Schritt auf den Mann zu, der sich sofort in eine Ecke verzog. „Wir können das doch friedlich regeln oder? Ich bin einem Hinweis nach gegangen mehr nicht…“ erklärte Ferres. „Ja sicher, und dabei sind Sie versehendlich in mein Haus gestolpert. Mal sehen was der Staatsanwalt dazu sagt…“ grinste Semir und schon holte er sein Handy heraus. „Herr Gerkan, das ist doch nur ein Missverständnis. Sehen Sie mal, ich bin seit drei Jahren hinter der Bande her gewesen und nur weil Herr Jäger Sie retten wollte, ist mir der Rest der Bande durch die Lappen gegangen. Und als mir der Preuß sagte, dass Sie ein Schmuggler sind…dann….also ich dachte…“ stammelte Ferres. Ben atmete tief ein und ballte die Faust. Man sah ihn an, dass er zuschlagen wollte. Nur einmal in dieses feistes Gesicht dieses Idioten, der nur seine Karriere im Blick hatte.

    „Mein Partner wäre fast gestorben und Sie sorgen dafür dass er noch mehr Probleme bekommt?“ knurrte er mit einem wütenden Unterton. „Ich musste der Spur nachgehen und er wäre nicht der erste Polizist der sich mit Drogen nebenher etwas verdient!“ setzte Ferres dagegen. „Und wer weiß, vielleicht wussten Sie doch was von den Drogen. Ich habe nämlich an der Grenze nachgehört und man hat mir gesagt, dass der Zollbeamte den Wagen nicht kontrolliert hat. Also wer sagt mir dass Sie nicht unter einer Decke stecken. Vielleicht ist Herr Gerkan wirklich nur ein Opfer, aber Sie und diese Krüger, Sie könnten doch…“ Mehr kam von Ferres nicht, denn er ging von Bens Faust auf der Nase geküsst zu Boden und blieb benommen liegen. Blut schoss aus dem Riechkolben des Mannes doch niemand hatte Mitleid mit ihm. Andrea brachte Semir ins Wohnzimmer. „Du legst dich hin. Um den Müll kümmert sich Ben, nicht wahr?“ Andrea sah Ben an. „Sehr gern…“ grinste dieser und zog Ferres auf die Beine. „So, und nun ab zu den Kollegen draußen vor der Tür.“ fauchte er wütend und stieß den Kommissar zur Tür. „Ist ja gut. Ich gehe ja schon, aber ich werde nicht aufgeben! Ich bringe Sie wegen Körperverletzung vor Gericht! Jawohl!!“ schrie Ferres als er das Haus verlassen hatte und sich wieder sicherer fühlte. „Das werden wir morgen vor dem Staatsanwalt klären.“ meinte Ben nur und schloss die Tür. Er ging zu Semir ins Wohnzimmer. Sein Freund und Partner hatte sich hingelegt. „Der Kerl lässt nicht locker, Ben. Er wird versuchen uns einen Strick daraus zu drehen.“ stöhnte er leise. „Nur keine Sorge, das wird er nicht schaffen. Der Staatsanwalt wird ihn sicher morgen vernehmen. Er selbst war leider nicht im Büro, aber ich habe ihn aufs Band gesprochen. Ich denke mal er wird sich diesen feinen Herrn noch vorknüpfen.“ versprach Ben. Semir nickte. Ihm fielen die Augen zu. Andrea strich ihm sanft über die Wange. „Versuch zu schlafen und mach dir da keine Gedanken. Ben und Kim werden sich darum kümmern.“ gab sie zu verstehen. Doch Semir war bereits eingeschlafen.

    Das nenne ich mal eine Folge. Direkt am Anfang erst einmal Action, aber keine Schießerei und das ist sehr gut gewesen. Die Autos flogen mal wieder um die Wette. Das erinnerte mich schon an alte Zeiten. Schön fand ich, die Rückblende in Bens Jugend. Also hatte er als 16jähriger auch einen Bart oder wie sollte ich das nun verstehen?
    Egal, dass Toms Musik als Hintergrund gespielt wurde fand ich auch gut. Es passte zu den Szenen im Lokal und der Stimmung die rüber gebracht wurde. Die Erinnerungen die Ben dann hatte fand ich auch klasse. Bei der Eva war ich mir irgendwie unschlüssig. Sie hat doch ziemlich oft ihre Meinung geändert. Schlecht gemacht fand ich allerdings, das Ben schon vor Jahren (sollten doch 16 oder so sein) schon genauso aussah wie jetzt. Etwas oberflächlich abgearbeitet.

    Übrigens der Überfall auf den Transporter war es wieder die Unterführung in Köln-Longerich. Dort haben sie schon so oft gedreht und sie liegt nur fünf Minuten von meiner Arbeitsstelle entfernt. Also mal wieder dicht dran… und doch nichts mitbekommen. Dieser Jan war unsympathisch, fand ich. Irgendwie war er nicht einzuschätzen. Allerdings fand ich es gut, das Semir einen klaren Kopf behielt und sich über Jan Behler doch informierte. So konnte er herausfinden dass alles eine Lüge war. Und scheinbar hat Ben ja auch nicht ganz den Braten getraut und stellt seine Freunde zur Rede. Sehr viel Gefühl fand ich hier.

    Der Unfall durch den Semir wohl ins Koma befördert wurde, war gut durchgeführt und Andrea war auch wieder dabei. Hier kam die Sorge von ihr um ihren Ehemann sehr gut durch und auch die schauspielerische Leistung von Tom kann ich nur loben. Er hat die Rolle wirklich diesmal sehr gut gespielt. Die Gefühle wie Wut, Trauer, Angst und Sorge und auch die Verzweiflung kamen sehr gut rüber. Aufgefallen ist auch, das Susanne gar nicht dabei war. Ich denke, dass Daniela da im Mutterschutz und deshalb nicht anwesend war, dafür war Dieter wieder dabei. Auch Kim hat mir diesmal wieder gut gefallen.

    Alles in Allem fand ich die Folge sehr gut. Nur wie ist Behler da nach oben gekommen? Trotzdem...die Spannung war vorhanden, Dramatik war vorhanden und Action war auch da. Ich finde diese Staffel macht doch einen großen Schritt in die richtige Richtung. So will ich Cobra 11 sehen und vor allem genießen.

    Nachdem ich ja gerne auflöse,möchte ich euch aber eine sehr frohe Neuigkeit nicht vorenthalten,auch wenn das jetzt nicht zur Story gehört: Der kleinen Hanna geht es sehr gut-ihr wisst noch,das Baby,das wir vor knapp zwei Wochen reanimiert haben? Sie wurde extubiert und muss noch bis zu ihrem errechneten Geburtstermin in der Klinik bleiben.Es besteht die Hoffnung,dass sie das ohne Folgeschäden überleben wird-ja die Mädels sind zäh
    Mein Sohn ist auch auf dem Wege der Besserung und meine Mutter ist auch wieder zu Hause,also hat das kollektive Daumendrücken geholfen-danke dafür.
    Ich freue mich darauf,euch bald wieder mit frischem Lesestoff versorgen zu dürfen-ich kann doch die arme Elli nicht so alleine auf weiter Flur stehen lassen.
    Schönes Wochenende und Frohe Ostern,ich denke,nach den Feiertagen werde ich wieder an den Start gehen!


    Sehr nett das du an mich denkst....;) ABer es gibt ja noch ein paar Schreiberlinge hier im Forum auch wenn es dort nur schleppend oder gar nicht weiter geht. Ich freu mich für die Eltern der kleinen Hanna, für Hanna selbst und natürlich auch für deine Familie, dass dort alles wieder ins Lot kommt. Und ich freu mich auf deine nächste Story. Die wird sicher auch der Hammer sein. Und in wenigen Tage stimmen wir dann über die STory des Monats ab. Du und ich im Duell....mal sehen wer gewinnt...;)

    Andrea fuhr nachdem sie erfahren hatte was mit ihrem Mann war ebenfalls sofort zum Krankenhaus. Die Nachbarin hatte sich einverstanden erklärt auf die Kinder aufzupassen und als sie dort war, kam sie gerade dazu wie Ben und Kim zu Semir wollte. „Wo ist er?“ fragte sie kurz und knapp. „Hier. Wird gerade untersucht. Er ist aber nicht verletzt. Vermutlich können Sie ihn direkt mit nach Hause nehmen.“ meinte Kim und reichte der Ehefrau die Hand. „Mir reicht es so langsam. Erst in Frankreich, dann auf der Rückfahrt und jetzt das hier! Dieser Felipe sollte mir nicht unter die Augen kommen, der könnte was erleben.“ fauchte die taffe Andrea. Ben lächelte leicht. „Er ist zwar ein Verbrecher, aber wenn er nicht gewesen wäre, dann würde Semir jetzt nicht hier liegen…“ gab er zu bedenken. Andrea sah ihn an. Dann endlich ging die Tür auf und Semir kam heraus. „Okay, können wir fahren? Ich will nach Hause…“ bat er leise. Er war immer noch etwas blass. Andrea nickte. „Geht es dir wirklich gut?“ fragte sie besorgt. Semir nickte. „Ich habe nur Kopfschmerzen, aber der Arzt meint, es kommt von diesem Betäubungsmittel was man mir verabreicht hat. Den Namen hab ich schon wieder vergessen. Ich soll mich schonen und hinlegen.“ erklärte er. Dabei sah er Kim an, die sich etwas abseits gestellt hatte. Als ihre Blicke sich trafen senkte sie den Kopf. Ben sah es ebenfalls und nickte Semir zu. „Chefin? Alles in Ordnung?“ fragte er deshalb. „Nein….ich habe mich noch nie so schuldig gefühlt wie jetzt. Und ich hab Felipe auch noch auf dem Laufenden gehalten. Wir haben öfter telefoniert und er hat sich immer nach Ihnen erkundigt. Ich habe gedacht, dass er wirklich mitfühlt, dabei wollte er nur herausfinden, wann der beste Zeitpunkt war an Sie ran zu kommen.“ erklärte sie und sah aus dem Fenster. „Chefin, ich denke nicht, das Felipe es von Vornherein drauf abgesehen hatte das ich da so tief hinein gerate. Und das Sie ihm Rede und Antwort gestanden haben, ist doch verzeihbar. Sie waren halt verliebt…das ist menschlich und Sie sind eben auch nur eine Frau…“ lächelte Semir sie an. Kim nickte. „Dennoch…mir sollte so etwas nicht passieren. Ich habe ausgerechnet in so einer Situation versagt..“ ließ sie einen weiteren Selbstvorwurf von sich. Semir legte ihr die Hand auf die Schulter. „Das haben Sie nicht…Sie waren einfach nur menschlich. Niemand macht Ihnen einen Vorwurf und wenn Felipe noch einmal nach Deutschland kommen sollte, werden wir ihn zur Strecke bringen. Wir können ja auch Interpol einschalten.“ lächelte er sie aufmunternd an. Kim nickte und wische sich verstohlen eine Träne weg. „Danke...“ hauchte sie.

    Andrea, Ben und Semir sahen Kim nach, die nun das Krankenhaus verließ. „So und nun fahren wir auch nach Hause.“ meinte Andrea leicht. „Ja und dann werde ich mich erholen…“ stimmte Semir zu. Ben sah ihn erstaunt an und Semir erwiderte den Blick. „Was denn?“ harkte er nach. „Sonst sagst du immer...die Kerle schnapp ich mir...“, äffte Ben seinen Kollegen im Tonfall der Stimme nach. „Idiot...aber mal im Ernst. Mit dieser Schulter kann ich nicht und ehrlich gesagt bin ich einfach fertig. Außerdem, wen sollten wir verhaften? Felipe ist in Frankreich und da haben wir keine Rechte.“ ließ Semir vom Stapel. Sofort fasste Andrea ihm an die Stirn. „Ben? Hat er vielleicht doch zu viel von dem Schlafmittel gehabt?“ wollte sie wissen. „Nun ja, möglich ist das schon….“ grinste dieser. . „Krank ist er auch nicht. Hm Semir, was redest du denn da?“ lächelte Andrea sanft. „Ich weiß, es klingt für euch komisch, aber in der letzten Zeit haben mich so Viele versucht umzubringen, dass ich einfach müde bin. Ich brauche Urlaub.“, tönte es von dem Mann. Ben lachte auf. „Und so etwas von dir? Beim letzten Mal musste man dich mit Gewalt nach Hause bringen.“ erinnerte Ben seinen Partner. „Da war aber noch der Fall offen.“, verteidigte sich Semir. „Jetzt will ich erstmal Ruhe haben...Andrea, was hältst du davon, wenn wir beide in Urlaub fahren. An die Nordsee zum Beispiel. Da hat es mir damals schon sehr gut gefallen. Die Ruhe….genau das brauche ich jetzt? Nur wir beide alleine?“, verkündete er. Andrea fing an zu lächeln. „Semir, das...das ist...und das von dir...“, freute sie sich, küsste ihn und strich ihm durch sein mattes, an der Stirn klebendes Haar. Er lächelte nur und sah Ben an. „Man Partner, wie schaffst du das immer nur?“, grinste er und knuffte seinem Partner auf die gesunde Schulter. „Jahrelange Erfahrung...“, feixte Semir nur, bekam dafür aber sofort von seiner Frau einen Klaps auf die Wange. „Sobald du wieder vollkommen hergestellt bist. Vorher werden wir nicht fahren. Wo genau willst du hin?“ harkte Andrea sofort nach. Semir stöhnte auf. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“ gab er zu. Andrea sah ihn an. „Weißt du, ich finde zwar schön dass du mit mir an die Nordsee fahren willst aber Venedig wäre mir sehr viel lieber.“ schwärmte sie. Semir überlegte kurz. „In Venedig fahren keine Autos…“ gab er zu bedenken. „Genau deshalb. Und nun ab nach Hause, damit du bald fit dafür bist.“ versprach Andrea.

    Kim und Ben gingen durch den Wald. „SEMIR!!“ rief Ben laut und vernehmlich, doch niemand antwortete. Nun standen sie an einem kleinen Kasten, der für das Futter des Wilds gedacht war und sahen sich um. „Verdammt, wo kann er denn nur sein?“ stöhnte Kim. Sie stützte sich auf den Kasten ab. „Was genau hat Felipe gesagt? Ich meine hat er den Ort genannt wo er Semir versteckt hat?“ wollte Ben wissen. Kim schüttelte den Kopf. „Leider nein, nur das er hier am Parkplatz ist. Verdammt!“ fauchte sie und schlug mit der Faust auf den Kasten. „Dieser verdammte Mistkerl! Wenn ich ihn in die Finger bekomme, dann werde ich ihm jedes Haar einzeln herausreißen!“ fluchte sie wütend. Ben nickte nur. Seine Sorge um Semir wurde größer. „Wir sollten eine Hundestaffel kommen lassen. Das Gelände ist verdammt groß und wir sind nur zu zweit.“ schlug er vor. Kim nickte und griff zum Handy. Doch dann ließ sie es wieder sinken. „Haben Sie das gehört?“ fragte sie Ben. Dieser schüttelte den Kopf. „Was denn?“ wollte er wissen. „dieses Geräusch…ein leises Stöhnen…“ erklärte Kim. „Ich habe nichts gehört. Woher soll es gekommen sein? Vielleicht ist Semir verletzt..“ stieß Ben aus. „Ich weiß nicht…aber es war sehr nah dran…“ murmelte Kim und sah sich um. Dann sah sie auf das Schloss. „Was, wenn er da drin ist?“ fragte sie und wies auf den Kasten. „Das ist verschlossen. Wie sollte er denn dort reinkommen. Niemand hat einen Schlüssel außer der Jäger vielleicht.“ wiedersprach Ben. „Das ist ein 08/15 Schloss! Dafür braucht man keine besonderen Schlüssel. Mit einem Draht kann man das öffnen und einen Versuch ist es wert.“ erklärte sie nun. Ben nickte. „Okay, dann sehen wir rein.“ stimmte er zu und zog sein Dietrichbesteck aus der Tasche. Er hantierte eine Weile herum und hielt dann das Schloss in der Hand. „Sesam öffne dich..“ grinste er und hob den Deckel. „SEMIR!“ entfuhr es ihm sofort als er die schlafende Person darin sah. „Herr Gerkan? Hey…hören Sie mich?“ wollte auch Kim wissen und packte Semir an der Schulter. Ein leises Stöhnen ertönte und der Deutschtürke sah sie an. Die Augen waren noch glasig. „Hallo Partner…“ versuchte Ben und zog Semir vorsichtig hoch. Doch dessen Beine gehorchten ihm nicht. Er sackte immer wieder zusammen. „Wie kann ein kleiner Mann nur so schwer sein.“ fluchte Ben. Gemeinsam mit Kim schaffte er es seinen Partner endlich aus der kleinen Behausung heraus zu holen.

    Semir sah den Mann an und erkannte nur mit Verzögerung das es sein Freund und Partner war. Und auch die Frau erkannte er erst beim zweiten Hinsehen. „mir reicht es..“ stöhnte er leise und schloss die Augen. „Bist du in Ordnung? Was hat er mit dir gemacht?“ wollte Ben wissen. Semir sah ihn an. „Wer?“ fragte er irritiert. „Felipe…was hat er mit dir gemacht? Hat er dir was gegeben?“ harkte Ben nach. „Ich weiß nicht, aber ich glaube ja…ich kann mich nicht erinnern…“ gab Semir zu. Sein Kopf fing an zu dröhnen. „Mir ist schlecht...“ stöhnte er und drehte sich auf die Seite. Er übergab sich laut. Aus den Augenwinkeln sah er wie Kim Krüger telefonierte und er bekam bruchstückehaft mit, dass ein Rettungswagen angefordert wurde. Er richtete sich auf. „Hey, bleib liegen…ist besser für dich. Weißt du was er vorhatte? Weißt du wohin er mit den Drogen verschwunden ist?“ versuchte Ben heraus zu bekommen. „Nein…gar nichts. Er hat mich hier zurück gelassen und ist weg…und er hatte mir vorher noch gesagt, dass ich mich nun freigekauft hätte.“ berichtete Semir. „Hat er nicht telefoniert?“ wollte nun Kim wissen. „Wenn ja, dann habe ich es nicht mitbekommen. Ich wurde in die Kiste gesperrt und….ich glaube ich habe eine Spritze bekommen, aber ich weiß nicht was es war. Hat jemand ein Aspirin?“ bat Semir nun leise. Sein Blick wanderte von Ben zu Kim und zurück. „Sie bekommen jetzt gar nichts. Erst werden Sie untersucht. Wenn Sie tatsächlich etwas verabreicht bekommen haben, ist es ziemlich gefährlich ihnen etwas gegen die Folgen zu geben. Das soll ein Arzt entscheiden.“ legte Kim fest. Mein Kopf platzt…“ stöhnte Semir. Nur wenig später war der Rettungswagen da. Der Notarzt kümmerte sich sofort um Semir und überprüfte die Vitalfunktionen während Semir erzählte was mit ihm angestellt wurde bzw. woran er sich erinnerte. Der Arzt nickte zwischendurch. „So kann ich nichts feststellen. Aber wir werden Sie jetzt in die Klinik bringen, wo wir Sie genauer untersuchen können. Vor allem was man Ihnen verabreicht hat.“ lächelte er ihn an. Semir sah kurz zu Kim und deren Blick sagte genau was zu tun war, dann nickte er dem Arzt zu. „Können Sie selbst gehen oder wollen Sie lieber liegen?“ harkte der Arzt nach. „Sobald ich aufstehe wird mir übel…“ gab Semir zu. „Gut, dann liegend….keine Sorge das kriegen wir hin.“ beruhigte ihn der Arzt und nickte den Sanitätern zu. Nur wenig später war Semir auf der Fahrt ins Krankenhaus.

    Ben fuhr zur Wache zurück. „Verdammt….Felipe hat die Drogen und das Geld und er hat Semir. Er wird sicher sein Geschäft durchziehen und dann? Was hat er mit Semir vor? Warum belastet er sich mit einem verletzten Polizisten?“ dachte er laut nach, als er bei Kim im Büro war. Bevor Kim antworten konnte klingelte ihr Handy. „Hallo Cherie….ich wollte dir nur sagen, dass du deinen Kollegen am Rastplatz Krichendorf findest. Er schläft aber es geht ihm gut.“ hörte sie Felipe sagen. Bevor sie etwas sagen konnte war das Gespräch vorbei. „Krichendorf!“ sagte sie. „Was?“ fragte Ben. „Semir ist auf dem Rastplatz Krichendorf. Felipe hat es mir soeben gesagt.“ erklärte Kim. Schon rannte Ben raus. „Warten Sie! Ich komme mit!“ schrie Kim ihm hinterher und rannte los. „Hat Felipe gesagt, was mit Semir ist?“ harkte Ben nach, als sie unterwegs waren. „Nur das er schläft. Gott wie konnte ich nur so naiv sein! Warum habe ich nicht bemerkt, dass er uns nur benutzt hat? Wieso habe ich nicht…“ machte Kim sich Selbstvorwürfe. „Sie sind verliebt, da kann man dann schon die Sinne ausschalten. Felipe hat uns alle gelinkt. Was ich mich frage ist, ob Semir wirklich nur schläft oder ob er…“ nahm Ben seine Vorgesetzte in Schutz. „Danke, ich weiß nicht. Er hat nur gesagt, dass er schläft. Bisher hat Felipe uns in diesen Dingen die Wahrheit gesagt. Und warum sollte er Semir töten. Wenn er wieder in Frankreich ist, können wir ihm nichts anhaben.“ dachte Kim laut nach. „Deswegen hat er locker die Million für Semir hingelegt. Er hat uns dafür die Drogen untergeschoben und….jetzt hat er Semir dazu missbraucht ihm die Drogen wieder zu beschaffen. Jetzt macht alles Sinn.“ kam von Ben. „Sie denken er hat es von Anfang an geplant gehabt? Nein, das denke ich nicht. Warum sollte er Semir entführen lassen, und dann die Jagd und die Entführung…nein nein…das kann er nicht alles geplant haben.“ widersprach Kim sofort. Nach einer guten Stunde hatten sie den Rastplatz erreicht. Doch außer ihnen war niemand hier. Es gab kein Toilettenhäuschen oder sonst ein Gebäude in dem man jemanden hätte verstecken können. „Er hat uns doch verarscht!“ fauchte Ben wütend. Kim sah sich um. „Oder er hat Semir in den Wald gebracht. Zumindest sollten wir es in Betracht ziehen.“ schlug sie vor. Ben nickte. „Gut. Wollen wir uns teilen oder zusammen?“ harkte Ben nach. „Zusammen! Kommen Sie!“ befahl Kim. Beide verschwanden in dem Wald.

    Stunde um Stunde verging und Felipe lenkte den Wagen auf den Platz, den ihn der Zollbeamte zuwies. Freundlich lächelte ihn der Mann an. „Zollkontrolle! Haben Sie etwas anzumelden?“ wollte der Mann wissen. „Nein, wir wollen nur nach Hause.“ gab Felipe von sich. „Das wäre wo?“ harkte der Zöllner nach. „Paris…oder besser ein kleiner Vorort von Paris. Er nennt sich Poissy. Idyllisch und ruhig gelegen.“ erklärte Felipe. „Wir müssen den Wagen durchsuchen..“ erklärte der Mann. Felipe nickte. „Nun dann tun Sie sich keinen Zwang an. Aber es wäre sehr schön wenn Sie sich beeilen könnte.“ Felipe reichte dem Mann die Pässe. Ein prüfender Blick genügte dem Beamten. „Danke…machen Sie bitte den Kofferraum auf?“ kam die nächste Bitte. Auch das tat Felipe. Der Zöllner ließ einen Hund kurz daran schnüffeln. Doch dieser schien ziemlich uninteressiert. „Danke, Sie dürfen fahren. Kommen Sie gut nach Hause.“ lächelte der Zöller Felipe an und gab die Ausweise zurück. „Danke….“ nickte Felipe und gab Gas. Endlich waren sie wieder in Frankreich. Hier konnte er wieder schalten und walten wie er wollte. Dennoch hingen seine Gedanken an die Worte die Gerkan an ihn gerichtet hatte. „Wir sehen uns wieder, und dann fahren Sie ein.“ hörte er in Gedanken. „Felipe…alles klar?“ wollte Francois wissen. „Ja sicher…ich dachte nur gerade an diesen Polizisten. Er hat mir gedroht. Er wird sich nicht einfach zum Schweigen bringen lassen.“ erklärte er leise. „Wir hätten ihn umbringen sollen. Was wenn er uns zur Strecke bringen will?“ stellte Francois die Gegenfrage. Felipe lachte leise. „Das wird er nicht können. In Frankreich wird er sicher nicht so schnell wieder auftauchen. Und wenn doch…dann müssen wir uns was einfallen lassen.“ gab er zurück. Francois nickte nur. Felipe sah aus dem Fenster. Wenn Gerkan seine Drohung wirklich wahr machte, dann musste er handeln. Vielleicht war es besser, wenn er einen seiner Leute in Deutschland auf den kleinen Türken hetzte die ihm deutlich machten, was ihm blühte wenn er wirklich auf den Gedanken kam ihn an den Karren zu pissen. Ja, das wäre eine Option die er sich warm halten sollte. Er wusste sehr genau, dass man mit Geld hier nichts ausrichten konnte. Dafür war der deutsche Polizist einfach zu ehrlich und zu korrekt. Ob Kim etwas tun würde? Nein, sie wird vermutlich extrem sauer sein, wenn sie von Gerkan erfährt, das alles nur für die Drogen war. Aber war wirklich alles nur dafür? Nein, seine Gefühle für Kim die waren echt.