Beiträge von Elvira

    und auch hier geht es Sonntagabend weiter. Dafür heute ein langer Teil...

    „Bitte Andrea….verzeih mir.“ sagte er leise. Andrea sah ihn an. „Semir, du machst dich gerade lächerlich. Steh auf!“ forderte sie ihren Exfreund auf. „Nein, erst musst du meine Entschuldigung annehmen.“ kam von dem türkischen Hauptkommissar auf. „Die gucken schon alle. Steh auf, bitte…“ sagte Andrea nun eindringlicher. „Bitte Andrea…ich tue was du willst, aber bitte gib mir noch eine Chance und gehe mit mir aus. Bitte…“ bettelte Semir regelrecht. Andrea sah ihn an. „Semir, es ist nicht so, dass ich nicht möchte, aber…sieh mal…wir waren jetzt schon dreimal aus und jedes Mal klingelte dein Handy und du hast mich allein zurück gelassen. Das ist nicht schön. Und das letzte Mal stand ich zwei Stunden im Regen.“ erklärte sie. „Okay… ich verspreche dir, dass ich nicht ans Handy gehe, wenn es klingeln sollte. Bitte…ich kann doch nichts dafür, dass ich so gefragt bin.“ bettelte Semir weiter. Andrea legte den Kopf schief und dachte nach. „Also gut….aber wenn es wieder klingelt während wir gerade im Kino oder im Restaurant sind, dann bist du für mich gestorben.“ warnte sie. „Ich verspreche es dir…“ strahlte Semir und genau in diesem Augenblick klingelte sein Handy. Andrea rollte die Augen als er direkt danach griff. Doch sie staunte nicht schlecht, als er es abschaltete. „Nun steh endlich auf!“ forderte sie ihn erneut auf. Semir tat es. „Glaubst du mir jetzt? Ich habe es ausgeschaltet Ich bin nicht rangegangen.“ strahlte er stolz. Andrea nickte. „Und nun solltest du nach Hause fahren und schlafen.“ schlug sie an. Semir nickte und beugte sich zu ihr. Er wollte sie küssen, doch Andrea ging zurück. „Soweit sind wir noch nicht.“ erklärte sie. Semir sah sie traurig an und verließ dann die PAST. Kaum war er auf dem Parkplatz schaltete er sein Handy wieder ein. „Was willst du?“ fauchte er Tom an, der als letzter Anrufer angezeigt wurde. „Ich wollte Andrea nur warnen.“ kam lachend von Tom. „Danke, du hättest es mir fast versaut. Aber sie geht mit mir aus! So und daran kannst du nichts ändern.“ knurrte Semir. „Oh, und was musst du dafür tun?“ harkte Tom nach. Semir schloss seinen BMW auf und stieg ein. „Ich muss nur mein Handy zuhause lassen.“ gab er zu. „Semir ohne Handy kannst du doch gar nicht. Was wenn du in Gefahr gerätst und dir nicht einmal Verstärkung rufen kannst. Denk mal an die Hütte am See!“ mahnte Tom. „Du kannst mich mal. Ich fahre jetzt in meine Wohnung und packe meine Sachen, dann werde ich etwas schlafen und dann komme ich zur Wohnung. Hast du geschlafen?“ harkte Semir nun nach. „Ja, wie ein Stein. Aber ich habe ja auch kein schlechtes Gewissen.“ lachte Tom. „Ja du mich auch….“ knurrte Semir und beendete das Gespräch. Er fuhr nach Hause und legte bis zum späten Nachmittag hin und schlief. Gegen fünf fuhr er dann mit einem Koffer zur Schutzwohnung um sich dort häuslich einzurichten.

    Andrea fuhr am Nachmittag nach Hause und nahm die Blumen von Semir mit. Sie strahlte regelrecht, als der Strauß in der Vase auf dem Tisch stand. Er war schon etwas Besonderes und irgendwie mochte sie die kleinen Fehler die er hatte. Auch wenn er sie hat warten lassen, oder während eines romantischen Essen ans Handy ging und sie dann allein ließ weil es mal wieder einen Fall gab, wo er unbedingt mitmischen musste, konnte sie nicht ohne ihn. Was hatte sie die letzten Tage gelitten. Sie hatte geweint und lag in der Nacht wach. Seine Entschuldigung war niedlich, wie immer. Sie lachte leicht als sie an den letzten Streit dachte. Nur wegen einem Bild, was er in der Tasche hatte wurde sie eifersüchtig. Semir selbst hatte nicht einmal gewusst das er das Bild in der Tasche hatte. Es zeigte eine junge Türkin mit der Semir wohl mal was hatte. Und sie wurde eifersüchtig. Ein Fehler den sie auch eingestand. Die Eifersucht war ein mächtiger Gegner der Liebe und Andrea war sehr eifersüchtig. Sie hatte ihn sofort damit konfrontiert und er beschwor regelrecht, dass er nichts mehr mit der Frau hatte und nur vergaß das Bild zu entfernen. Doch das reichte ihr nicht. Sie wollte ganz sicher gehen und verfolgte ihn sogar telefonisch. Sobald er das Revier verlassen hatte und sich nicht über Funk meldete rief sie ihn auf dem Handy an um zu erfahren wo er gerade war. Semir war darauf natürlich sauer und forderte sie auf, ihm zu vertrauen. Es gelang ihr nur sehr schwer, denn sie wollte ihn für sich allein. Schon wenn ihn eine Frau beim Shoppen ansah, spürte sie dieses Gefühl in sich aufsteigen. Und schlimmer war es wenn Semir einer Frau nachsah. Dieser Augenkrampf, wie sie es nannte war das was ihr am Meisten schmerzte, denn dann fragte sie sich ob sie ihm nichts mehr bedeutete, oder ob er die Frau der er nachsah attraktiver fand und schon war ein Streit vorprogrammiert. Dennoch ließ sie sich immer wieder breitschlagen und nahm seine Entschuldigung an. Er war einfach so süß wenn er sie so schuldig ansah. Bettelnd und unterwürfig. Genau wie eben und dafür liebte sie ihn. Andrea wusch sich und ging ins Bett. Dabei umschlang sie ihr Kissen und erwischte sich in Gedanken dabei, dass sie wünschte es wäre er.

    „Du hast also Andrea überzeugen können. Was hast du dafür getan?“ grinste Tom. „Nichts. Sie lag mir zu Füßen und hat mich fast um Verzeihung gebeten.“ behauptete Semir. Tom sah ihn skeptisch an. „Sie hat dich angefleht?“ harkte er nach. „Nun ja….also doch…irgendwie schon…“ nickte Semir. Tom lachte auf. „Semir…das ist Wunschdenken. Genauso wie die Hoffnung von dir, dass du mit ihr wieder zusammen kommst. Weißt du wie ich das sehe?“ wollte Tom wissen. „Nein und es interessiert mich auch nicht. Andrea und ich werden heute Abend gemeinsam essen gehen und wir werden uns vertragen. Ja wohl!“ behauptete Semir und verschränkte die Arme. „Ich sehe es schon vor mir. Du wirst nächste Woche, sofern es überhaupt klappt wieder allein sein und mir die Ohren volljammern wie gemein sie doch zu dir ist.“ lachte Tom. „Das werde ich nicht und weißt du warum? Weil ich weiß das wir zusammen gehören. Andrea muss nur überzeugt werden. Wenn sie erst einmal meine Frau ist, dann wird sie schnell verstehen wer das Sagen hat.“ kam entschlossen von Semir. Tom sah ihn kurz an. „Du willst heiraten? Semir, gib deine Freiheit doch nicht auf. Ihr könnt doch auch so zusammen sein und das wäre bei einem Streit sicher billiger. Du sparst die Scheidungskosten.“ lachte Tom. „Mach du dich darüber nur lustig aber du wirst sehen, eines Tages werden Andrea und ich vor dem Altar stehen und sie wird mir die ewige Treue schwören.“ versprach Semir. Tom grinste nur breit. „Ich weiß nicht….ich meine klar, könnt ihr heiraten, aber ob du dann das Sagen hast? Das bezweifle ich doch sehr. Andrea ist keine Frau die du befehlen kannst. Keine Frau die sich bedingungslos unterwirft. Das wird ein schwerer Kampf werden und ob du das überstehst…das wage ich doch sehr zu bezweifeln.“ reizte Tom seinen Partner weiter. „Du bist nur eifersüchtig.“ knurrte Semir. „Hallo ihr Zwei, was streitet ihr denn?“ riss Sebastian die Beiden aus ihrem Gespräch. Semirs und Toms Kopf ruckten herum. „Nichts…das ist nur….ähm….“ suchte Semir eine Erklärung. „Semir will heiraten nur weiß die Braut das noch nicht.“ setzte Tom fest und erntete einen bösen Blick von Semir. „Das ist doch toll. Das freut mich. Ich meine wenn die Braut nun auch weiß wird es sicher eine tolle Hochzeit. Ich kenne da ein tolles Restaurant in der Innenstadt. Gar nicht teuer.“ schlug er vor. Semir sah ihn an. „Ich werde meine zukünftige Frau erst einmal fragen.“ wich er aus.

    So der nächste Teil folgt erst am Sonntagabend, denn gleich geht es auf nach Bamberg!

    Kim sah sich in ihrer kargen Zelle um. Sie dachte an die Menschen die sie in diese Situation gebracht hatte. Wie sich die Verhafteten fühlten, konnte sie nun am eigenen Leib spüren. Warum hatte Nick das getan? Hatte er wirklich nur gespielt? Wann hatte er die Drogen in die Stofftiere getan? Doch dann fiel ihr ein, dass er, als sie im Restaurant essen wollten, eine ganze Weile allein im Auto war. Ja…das musste es sein. Da hatte er die Drogen darin versteckt und sie hatte ihm vertraut. Doch nicht nur das ärgerte sie, sondern auch die Tatsache, dass sie sich sicher war, niemals auf solche Kerle herein zu fallen. Nun saß sie in der Tinte und niemand konnte ihr helfen. Denn beweisen, dass sie keine Schmugglerin war, konnte sie nicht, wenn sie hier drin war. Sie musste sich auf Semir und Ben verlassen. Das waren die einzigen, die ihr wirklich helfen konnten. Und da Semir sicher die Leitung der Station übernahm, musste sie sich nicht darüber ärgern, dass er seine Grenzen überschritt. „Das wird was werden…“, stöhnte sie leise und legte sich auf das Bett. Wie lange musste sie hier ausharren? „Frau Krüger, hier ist Besuch für sie.“, meinte Kramer und schloss höchstpersönlich die Tür auf. Kim sah den Mann nachdenklich an. Wer konnte sie denn um diese Zeit noch besuchen?, dachte sie nur und folgte Kramer in den Besuchsraum. Vor der Tür blieben sie kurz stehen. „Es ist eigentlich unüblich, sie mit dem Besuch alleine zu lassen. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und vertraue ihnen, dass sie weder versuchen zu fliehen, noch andere Dummheiten anstellen.“, meinte der sympathische Kommissar mit den Knickohren. Kim nickte dankend. „Sie können sich drauf verlassen. Danke, Herr Kramer.“ Der Mann gab verlegen die Tür frei und schloss sie hinter Kim ab. „Papa? Du?“, staunte die Kommissarin als ihr Vater vor ihr stand.

    Carla kam mit zwei großen Einkaufstüten und den Zwillingen in Tragetaschen wieder ins Haus zurück. „Danke Papa, dass du mir hilfst. Die Zwillinge sind in dieser Phase echt anstrengend.“, meinte sie. „Ist schon okay, Kindchen. Immerhin bist du meine Schwiegertochter und hast mir zwei wunderbare Enkel zu den beiden anderen wunderbaren Enkeln geschenkt.“, erwiderte Konrad und nahm ihr Bastian ab, der sofort quengelte und eigentlich viel lieber im Tragebeutel seiner Mama bleiben wollte. „Och mein Kleiner...ist doch alles in Ordnung...komm, der Opa hat was ganz feines für dich.“, lächelte Konrad und zog einen der Beißringe hervor, hielt ihn rasselnd vor die großen Augen des kleinen Jungen. Sofort streckte sich die kleine Hand aus und nahm den Ring an sich, biss sich förmlich daran fest. „Hoffentlich nimmt ihn Isabelle auch so schnell.“, meinte Carla, setzte ihre Tochter auf die Küchenanrichte und zeigte auch ihr den Kauring mit den Hundemotiven. Das kleine Mädchen nahm ihn sogleich in den Mund und kaute herzhaft darauf herum. „Es klappt. Semirs Tipp ist goldwert gewesen. Endlich können Ben und ich wieder eine Nacht durchschlafen.“, meinte Carla zufrieden und begann damit, die Einkäufe zu verstauen, während sich Konrad mit den Zwillingen beschäftigte. Nach einer Weile schliefen die Zwillinge in ihrem Laufgitter. Konrad und Carla saßen nun, sichtlich erschöpft, auf dem Sofa und genossen einen starken Kaffee. „Weißt du, ich habe immer gewünscht, dass Ben in meine Fußstapfen tritt.“, fing Konrad an zu erzählen. „Dass er die Firma übernimmt und meine Geschäfte fortführt. Als er dann zur Polizei ging, hab ich geschworen, ihm das nie zu verzeihen. Doch jetzt...jetzt bin ich froh, dass er nicht auf mich gehört hat.“, lächelte er. Carla nickte. „Er hat mir erzählt, wie ihr wieder zu einander gefunden habt.“ „Das war der schönste Tag in meinem Leben. Ich bin überglücklich, meinen Sohn wieder um mich zu haben. Und du und die Zwillinge seid eine Bereicherung im Leben eines alten, grantigen Mannes wie mich.“, lachte er dann.

    „Sag mal, was soll denn das? Wieso sollen wir uns von dieser Bachstelze suspendieren lassen?“, fauchte Ben Semir an, als sie wieder im Büro saßen. „Überleg doch mal...wenn wir suspendiert sind, können uns die Kollegen in Holland gar nichts. Und wir geben uns einfach als Touristen aus.“, erklärte Semir seinen Plan. Jetzt zeichnete sich ein breites Grinsen bei Ben ab, das jedoch sofort wieder verschwand. „Wie soll das gehen? Semir, ich bin vor kurzem erst Vater geworden. Ich kann doch Carla und meine Babys nicht einfach für ein paar Wochen alleine lassen. Das geht doch nicht...“, knurrte er. Semir nickte. „Sie wird es verstehen, wenn du es ihr erklärst. Ich meine, sie kennt die Chefin doch auch. Da wird sie sicherlich Verständnis für haben. Außerdem, für mich wird das auch nicht so leicht. Andrea wird wieder ausflippen. Und wir haben uns gerade erst wieder versöhnt nach der Bombe mit meiner unehelichen Tochter.“, kam es von Semir. „Also was machen wir jetzt? Kaufen wir unseren Frauen Blumen oder fahren wir einfach und lassen den Zorn über uns ergehen, wenn wir zurück sind?“ „Sagen müssen wir es ihnen. Aber vielleicht sollten wir das dann machen, wenn sie nicht alleine sind.“, meinte Semir. „Gut, dann kommt heute Abend zu uns und wir klären es dann.“, grinste Ben Semir an. „Abgemacht...so müssten wir eine Chance gegen unsere Frauen haben.“, lachte der Deutschtürke. Ben stöhnte leise auf. „Das sehe ich etwas anders…hättest du ein Ausweichquartier?“, harkte er nach. Semir zog lediglich die Schultern hoch.

    Klasse Anfang. Ich kenne die Geschichte in der alten Version, dennoch lese ich diese hier mit. Damals war der neue Partner gar kein Problem für mich und wer weiß, vielleicht gibst du AC ja auch eine Idee, wie sie Bens Ausstieg machen könnten ohne ihn gleich erschießen zu müssen. Das du weder Hotte noch Anna aus der Story gestrichen hast finde ich klasse. Also weiter so und bitte immer schöne lange Texte. :thumbup:

    Ich habe mich ehrlich gesagt gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte war wie schon bemerkt sehr nahe an "Schmölders Traum" und damit nichts neues, dennoch fand ich sie emontional. Eddie hat mich ein wenig genervt. Und Kalle Pohl, der mir ja mehr als Kommödiant bekannt ist, muss ich zugeben spielte eine ernstzunehmende Rolle, die sehr gut rüberkam.

    Den LKW-Stunt fand ich übertrieben und auch der kurz zuvorwegen einem Werkzeugkasten fliegende Wagen konnte mich nicht von den Socken reißen. Die Fahrt über die Autos hatte etwas. Den Fehler mit den Daten hab ich auch gesehen. Schade das manche Dinge an solch kleinen Sachen scheitern. Jetzt kommt nur noch eine Folge und dann so hoffe ich doch sehr, gibt es wenigstens im offiziellen Fernsehen keine Folge mehr. Eine Pause tut doch mal sehr gut oder?

    Die Szene wo Hotte dann auf dem Bild zu sehen war, genial. Dieser Bezug auf den alten Kollegen (wie ich ihn vermisse...:() und der Blick von Dieter einfach klasse.

    Nick war mit seinem Schnellboot zur vereinbarten Stelle gefahren und wartete auf seine nächste Lieferung. Der Nebel wankte über das Wasser. Nick konnte nur einige hundert Meter weit sehen. Wie gut, dass er in seinem Boot dieses kleine Spielzeug eingebaut hatte. Damit konnte er die Schiffe der Küstenwache orten, ehe sie in Sicht waren. Nun brauchte er einfach auf das große Frachtschiff aus Brasilien warten. Plötzlich dröhnte ein Horn durch die weiten Nebelfelder. „Na endlich...“, murmelte Nick und startete den Motor. Blitzschnell war er neben dem großen Frachter, der Früchte und Holz nach Rotterdam bringen sollte. „Olá Nick, da bist du ja schon.”, begrüßte ihn der portugiesische Kapitän. „Hallo Pepe...ist alles klar gegangen? Hattet ihr irgendwelche Schwierigkeiten?“, fragte der Holländer und fing die Behälter auf, die man ihm über eine Rutsche nach unten schickte. „Alles in Ordnung. Die Drogen haben zwischen den Früchten gelagert. So hat das Heroin noch eine fruchtige Note erhalten.“, lachte Pepe und zog dann, nachdem die Transaktion vollendet war, die Rutsche zurück und das Seil mit dem Haken wieder hoch. Am Ende befand sich ein Koffer mit seinem Geld, gut eine halbe Million Euro. „War mir immer eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen.“, lachte Pepe. Nick grinste und startete mit seinem Boot durch. Jetzt hieß es, die Ware wieder sicher in sein kleines Küstenversteck zu bringen und sie da dann für den Schmuggel nach Deutschland fertig zu machen. Arme Kim...ob sie sich von Fietes Übergriff erholt hatte? Hoffentlich war der Deutsche nicht allzu grob mit ihr umgegangen. Jetzt musste er sich erneut eine Möglichkeit suchen, den Stoff nach Deutschland zu schaffen. „Ich finde schon was...“, dachte er laut und fuhr mit dem Boot in eine kleine Höhle hinein.

    „Semir, die Staatsanwältin ist in Kims Büro und will dich dringend sprechen.“, flüsterte ihm Susanne zu, als er und Ben gerade ins Großraumbüro traten. „Was will denn die Schrankmann von mir?“, knurrte er und sah zur Tür, hinter der Isolde Maria Schrankmann auf Kims Schreibtisch herumstöberte und in einigen Akten blätterte. „Sicher will sie uns vom Fall abziehen. So wie immer.“, kam es misstrauisch von Ben. „Ist es wahr? Dass mit Frau Krüger?“, fragte Susanne. Semir nickte. „Leider ja…aber wir kriegen sie schon da raus.“, versprach er. Sie gingen in Kims Büro, wo sich Isolde Maria Schrankmann auf dem Stuhl von Kim Krüger sichtlich wohl fühlte. „Herr Gerkan…Herr Jäger…schön, dass Sie da sind. Bitte schließen Sie die Tür und nehmen Sie Platz!“, forderte sie die Beiden auf. Natürlich folgten sie dem Befehl. „Was machen Sie hier?“, wagte Semir zu fragen. „Nun…Frau Krüger ist nicht anwesend und ich denke, Sie wissen warum…?“, kam von Schrankmann. „Natürlich..aber das ist sicher ein Missverständnis.“, wich Semir sofort aus. „Leider sagen die Beweise etwas Anderes aus und ich glaube den Beweisen mehr, als den Worten ~Ich bin unschuldig~. Sie konnten die Beweise sicher stellen können. Gratuliere dazu. Ich werde für die Zeit, bis das geklärt ist, hier die Leitung übernehmen.“, gab Schrankmann von sich. „Wie Sie? Ich… meine...ich könnte doch auch...“m stammelte Semir etwas erstaunt zu. „Nein…das möchte ich nicht. Denn diese Dienststelle hat schon genug an Schulden gemacht, die der ohnehin gebeutelte Bürger zahlen muss.“, lehnte Schrankmann ab. „Und was sollen wir dann tun?“, wollte nun Ben wissen.

    „Sie werden mit Herrn Gerkan Ihren normalen Dienst machen. Der Fall Kim Krüger wird von der Drogenfahndung und dem Zoll bearbeitet. Sie werden Ihre Runden drehen und versuchen die Autos heil zu lassen…“, lächelte Schrankmann zynisch. „Ähm….Frau Schrankmann. Dann muss ich Sie gleich darum bitten, mir einen neuen Dienstwagen zuzuteilen. Meiner wurde von den Gangstern, die das Zeug von Frau Krüger klauen wollten, durchlöchert und...“, erklärte er mit nervöser Stimme. „Sehen Sie…genau das meine ich. Sie sind einfach unmöglich! Ich sagte doch, dass es teuer genug ist!“, schrie Schrankmann und schlug mit der Faust auf den Tisch. Semir und Ben zuckten zusammen. „die haben auf mich geschossen!“ widersprach Semir sofort. „Geschossen?“ harkte Schrankmann nach. „Ja…die haben auf mich geschossen. Und eine Kugel ist nur knapp an meinem Kopf vorbeigegangen worden. Seien Sie lieber froh, dass nur das Auto schrott ist und nicht ich.“, beklagte Semir sich. „Also gut…wenn das so ist. Aber Sie werden nicht in diesem Fall ermitteln!“, wiederholte Schrankmann. „Natürlich nicht. Wir lassen Frau Krüger einfach so in der Falle, in der sie geraten ist! Wir lassen sie nicht hängen!“, widersprach Ben nun. „Das sollen Sie ja auch nicht. Hören Sie…ich bin mir sicher, dass Frau Krüger in die Falle gelockt wurde, aber ich darf Sie nicht ermitteln lassen.“, lehnte Schrankmann erneut ab. „Können Sie eigentlich nur auf den Paragraphen herumreiten?“, wollte Semir in leisem Ton wissen. Isolde Maria Schrankmann lächelte. „Nun….ich schätze Frau Krüger sehr und ich schätze auch Sie…auch wenn Sie es mir nicht abnehmen. Und damit Sie nicht noch mehr Schrott machen, werde ich Sie nicht fahren lassen, sondern vom Dienst suspendieren. Und zwar bis Frau Krüger zurück ist!“, gab sie bekannt und grinste breit. „Bitte was? Warum denn?“, harkte Ben nach. Doch Semir lächelte leicht. „Okay…“, gab er nur von sich.

    Semir fuhr nachdem Tom in Sebastians Klamotten und Auto abgefahren war, mit ihm sofort zur Wohnung um den Jungen und den Boxer in Sicherheit zu bringen. „Wo sollen wir denn hin?“ fragte Sebastian. „Wir haben Schutzwohnungen und eine davon liegt nicht weit von Ihrer Wohnung. Dort sind Sie absolut sicher. Aber wir werden bei Ihnen sein. Tom und ich…niemand wird an Sie herankommen.“ versprach Semir. Sie erreichten die Wohnung von Kamp ohne Probleme und nur wenig später waren sie mit einem ziemlich verschlafenen Jungen auf dem Weg zur Schutzwohnung. Tatsächlich lag sie nur einige Straßen von der von Kamp entfernt. „Ist die wirklich sicher?“ wollte Sebastian wissen. „Absolut. Am Klingelschild steht ein falscher Name von dem nur Polizisten wissen. Der Flur ist mit Kameras gespickt so dass niemand unbemerkt reinkommt. In der Wohnung ist ein Alarmmelder, der sofort angeht, wenn sich jemand am Schloss zu schaffen macht.“ zählte Semir die Sicherheitspunkte auf. Sebastian nickte. „Also gut….ich vertraue Ihnen. Mir ist es egal ob die Kerle mich zusammenschlagen oder sonst was, aber sie dürfen nicht an Tino rankommen.“ erklärte der Boxer leise. Semir sah in den Rückspiegel und auf den kleinen Jungen, der hinten schlief. „Nur keine Sorge…niemand kommt an ihn heran.“ versprach er. Sie stiegen aus und Sebastian nahm Tino auf den Arm. Nur kurz wurde der Junge wach und sah seinen Onkel an. „Ich bin müde…“ beklagte sich der Kleine. „Du kannst gleich weiter schlafen…“ lächelte Sebastian und gab den Jungen einen Kuss auf die Stirn. Der Kleine schloss wieder die Augen. Nur wenig später legte Sebastian ihn auf eines der Betten und schloss die Tür. Semir saß im Wohnzimmer. „Wollen Sie nicht nach Hause fahren? Ihre Frau wartet doch sicher auch auf sie oder?“ fragte Sebastian. Semir sah ihn an. „Ich bin nicht verheiratet.“ gab er zurück. „Verlobt?“ harkte Sebastian nach. „Nein, auch nicht. Meine Freundin…oder besser Exfreundin. Wir haben uns vor vier Wochen getrennt…und nun ja…ich sehe sie jeden Tag und das macht es nicht gerade einfach.“ erzählte Semir leise. „Auch wenn es mir nicht zusteht, aber was war der Grund für die Trennung?“ fragte Sebastian weiter. „Nun ja…eigentlich nur eine Kleinigkeit. Ich habe sie versetzt…“ lächelte Semir nervös. „Oh….ein böser und ziemlich übler Fehler. Eine Frau versetzt man nicht einfach und nun wollen Sie sie wieder für sich gewinnen?“ kam von Sebastian. Semir nickte. „Ja…ich weiß nur nicht wie.“ stöhnte Semir und ließ sich auf in den Sessel fallen.

    Tom fuhr kreuz und quer durch die Straßen ohne einen Verfolger zu bemerkten. Somit war es deutlich, dass niemand hinter Sebastian her war bzw. nicht seine Adresse kannte. Er fuhr zu sich nach Hause und packte ein paar Sachen ein. Dann fuhr er mit dem Koffer zur Schutzwohnung wo er von Semir rein gelassen wurde. „Und?“ fragte er sofort. „Keine Verfolger. Hätte mich auch gewundert. Und wie ist es hier?“ stellte Tom die Gegenfrage. „Alles bestens. Der Kleine schläft schon und ich werde jetzt versuchen mit Andrea zu sprechen. Sie muss es einfach verstehen, dass ich nicht schuld bin.“ erklärte Semir. Tom grinste leicht. „Du bist nicht schuld? Du hast sie versetzt. Aber fahr du und ich hoffe du schaffst den Frieden wieder.“ munterte Tom ihn auf. „Danke Tom….bis morgen….ich bin am Nachmittag hier. Der Chefin habe ich eine Mail geschickt, dass wir den Schutz von Kamp übernehmen und auch den Grund genannt. Sie wird sich morgen mit dem Drogendezernat in Verbindung setzten.“ erklärte Semir schnell und verschwand. Als er unterwegs war sah er auf die Uhr. In zwei Stunden würde Andrea im Büro sein. Wenn er sich beeilte dann könnte er es schaffen vorher noch Blumen auf den Schreibtisch zu stellen und ein kleines Geschenk. Aber woher sollte er nun Blumen bekommen? Die Geschäfte waren doch noch alle zu. Blieb eigentlich nur die Tankstelle.“ murmelte er nachdenklich. Schon fuhr er auf den Parkplatz und suchte sich die besten Blumen aus, die dort zu finden waren. Nur wenig später hatte er mehrere Blumensträuße im Wagen und fuhr zur PAST. Dort war alles noch dunkel. Also war noch niemand da. Semir betrat das Büro und suchte in der Küche nach Vasen. Irgendwo waren doch hier welche. Andrea hatte immer solche Dinger hier. Dann endlich hatte er eine gefunden und füllte sie mit Wasser. Vorsichtig trug er sie zum Tisch. „Was machst du denn hier?“ riss ihn Andreas Stimme aus seinem Tun. Semir erschreckte sich so heftig, dass er die Vase losließ und diese auf dem Boden zerschellte. Wasser spritzte in allen Richtungen. Er sah Andrea an. „Warum erschreckst du mich denn so!“ fauchte er sie wütend an. „Entschuldige mal, woher soll ich denn wissen, dass du hier am werkeln bist?“ fragte Andrea bissig. Sie drehte sich um und ging an ihren Schreibtisch. Semir wischte das Wasser weg und ging ebenfalls hin. Es war schon sieben Uhr und immer mehr Kollegen traten ein. Semir sank vor Andrea auf die Knie und zog alle Blicke auf sich. Er hielt die Blumensträuße in der Hand und sah Andrea an.

    Sebastian fuhr nachdem er Tino nach dem Schwimmen zur Nachbarin gebracht hatte zur Boxhalle und sah Karl Hesse an. „Was ist denn mit dir passiert?“ wollte er wissen, als er das blaue Auge sah. „Ein keiner Unfall. Nichts aufregenden.“ winkte Kalle ab. „Kalle…das sieht eher nach einem Schlag aus. Sag mir nicht dass die Kinder das angestellt haben.“ meinte Sebastian. „Nein…das waren Tarik und Kemal.“ lächelte Kalle. „Die waren hier? Was wollten sie?“ fragte Sebastian nun nach. „Sie wollten wissen wo du wohnst. Aber du musst keine Angst haben. Ich habe die Adresse nicht verraten und den Beiden einen Denkzettel verpasst. Die legen sich nicht noch einmal mit mir an.“ grinste Karl Hesse nur. „Die wollen das Video…klar…und die wollen mich beseitigen…ich bin ein Zeuge.“ stieß Sebastian nachdenklich aus. „Was? Warum denn? Welches Video?“ harkte nun Karl nach. „Sascha…Sascha Reuther hat einen kleinen Film gedreht. Allerdings sind da nicht gute Dinge drauf, die seinen Boxclub betreffen. Aber damit solltest du dich nicht belasten. Ich muss noch mal weg.“ erklärte Sebastian schwammig und wollte gehen, doch Karl hielt ihn fest. „Oh nein mein Junge. Du wirst mich jetzt alles erzählen!“ mahnte er ihn. Sebastian lächelte und löste sich aus dem Griff. „Sascha ist tot. Tarik und Kemal haben ihn umgebracht. Ich war mit im Wagen und ich habe sie gesehen. Wir hatten gestern einen Unfall. Tarik und Kemal haben mich von der Straße gedrängt nachdem ich Sascha vor ihnen gerettet habe. Aber Sascha wurde so schwer beim Unfall verletzt, dass er noch am Unfallort verstarb. Er hat mir vorher sein Handy gegeben auf dem sich ein Video befand, welches Marcello D’astone und Paul zeigt wie sie Drogen gegen Geld tauschen. Marcello D’astone ist ein Verbrecher. Sascha glaubte leider, ihn erpressen zu können und bekam die Quittung. Nun sind die Beiden hinter mir her um mich zu beseitigen und um das Video zu bekommen. Aber sie wissen nicht, dass ich es der Polizei ausgehändigt habe.“ erzählte Sebastian nun. „Dann seid ihr, du und Tino in Gefahr. Du musst sofort zur Polizei und dich unter Polizeischutz stellen lassen.“ kam von Karl. Sebastian nickte. „Ich werde direkt zu Tom fahren. Mein Freund aus Schultagen. Er ist einer der Polizisten die mit dem Fall betraut sind.“ stimmte er zu. „Dann los! Und melde dich zwischendurch. Basti..pass gut auf dich und den Kleinen auf!“ mahnte Karl noch einmal. Sebastian verschwand.

    „So die letzte Nachtschicht…damit haben wir die Tage überstanden und ich kann endlich mit Andrea alles klären.“ stöhnte Semir leicht und lehnte sich nach hinten. „Wie willst du sie sanft stimmen?“ harkte Tom nach. Semir sah ihn an. „Wenn ich das nur wüsste. Ich kann ihr Blumen kaufen. Rosen in vielen Farben, so wie sie sie mag“ dachte er laut nach. Tom wog den Kopf hin und her. „Das wäre eine Möglichkeit. Ein Essen wo du nicht kochst sondern kochen lässt, wäre auch etwas…“ setzte Tom dagegen. „Wer soll denn kochen?“ harkte Semir sofort nach. „Nun ja…. Ich?“ grinste Tom nun breit. „Sehr witzig. Ich will Andrea für mich gewinnen und nicht noch ins Krankenhaus bringen.“ gab Semir schlagfertig zurück. Es klopfte an der Tür. „JA?“ rief Semir. Sebastian trat ein. „was machst du denn hier?“ wollte Tom wissen. „Ich habe ein ziemliches Problem. Die Männer von Marcello D’astone haben meinen Trainer zusammengeschlagen und von ihm meine Adresse gefordert. Die sind hinter mir her und damit ist auch Tino in Gefahr!“ stieß Sebastian sofort aus. Semir sah kurz zu Tom und dann zu Sebastian. „Dann müssen wir euch unter Polizeischutz stellen.“ gab er sofort zurück. Tom nickte. „Nur wirst du jetzt in der Staatsanwaltschaft keinen mehr erreichen.“ ließ er hören. „Okay…aber sie können in der Wohnung bleiben oder hat Ihr Trainer die Adresse verraten?“ wollte Semir nun wissen. „Nein, er hat nichts gesagt, aber ich weiß auch nicht, ob sie mich vielleicht vor der Halle aufgelauert haben und mir gefolgt sind oder mir folgen werden.“ erklärte Sebastian. Tom nickte. „Die Möglichkeit besteht natürlich, nur wie gehen wir jetzt vor?“ Er sah Semir an. „Wie wäre es, wenn wir eventuelle Verfolger abschütteln. Tom, du hast ungefähr die Statur von Sebastian abgesehen von den Muskeln, aber die können wir auch nicht herzaubern. Du ziehst seine Sachen an und dann wirst du seinen Wagen fahren, während Sebastian und ich zur Wohnung fahren und den Jungen holen. Ich werde sie dann in eine Schutzwohnung bringen und wir treffen uns in der Schutzwohnung.“ schlug Semir vor. Tom nickte „Ein guter Plan, hoffe nur er gelingt auch.“ stimmte er zu.

    Ralf lachte als er sah, dass der BMW stehen blieb. „Der ist tot.“, grinste er. Fiete nickte zufrieden und sah in den Rückspiegel. Dort erkannte er gerade noch, dass der Polizist in einen Porsche stand und die Verfolgung wieder aufnahm. „Scheiße … Der hat sich einen Wagen besorgt!“, stieß er aus und gab Gas. Die Verfolgung war also noch nicht vorbei. Fiete trat erneut das Gaspedal durch und versuchte den Abstand zum Porsche zu vergrößern, doch gegen dessen PS-Zahl kam dieser Wagen nicht an. „Knall ihn ab!,“ schrie er Ralf an. Dieser nahm seine Waffe und lehnte sich aus dem Fenster. Er gab die ersten Schüsse ab, doch sie verfehlten ihr Ziel. Der Fahrer des Porsches hatte scheinbar Übung. Nach einigen Kugeln knackte die Waffe. „Fuck!! Keine Munition mehr!“, fauchte Ralf und ließ sich wieder auf den Sitz nieder. „Wir müssen ihn loswerden!“, wandte sich wieder Fiete an ihn und sah ihn für eine Weile an. Ralf nickte und wandte seinen Blick auf die Straße. „ACHTUNG!!!“, schrie er noch. Auch Fiete sah wieder hin. Wie eine Mauer kam der LKW auf ihn zu. Nur wenig später krachte es. Blech kreischte und der Wagen verformte sich. Fiete und Ralf hielten die Arme zum Schutz vors Gesicht. Die Fahrt war zu Ende und der Wagen war kaum noch als so etwas zu erkennen, doch es schien jemand sehr gut mit den Beiden zu meinen. Kaum verletzt schälten sie sich aus dem Wrack und rannte die Böschung runter. „Verdammt, der Stoff!“, stieß Fiete aus. Ralf zog ihn mit. „Den holen wir uns wieder, aber nicht jetzt!“, fauchte er wütend. Sie rannten in den nahe gelegenen Wald. Als der Polizist am Wagen ankam waren sie nicht mehr zu sehen. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Fiete. „Wir werden den Stoff aus der KTU holen, wenn es sein muss. Da kommen wir schon rein….und danach werde ich diesem Bullen da vorne zeigen, auf wen er sich eingelassen hat…das schwöre ich dir.“, knurrte er wütend. Sie warfen sich hinter einen Busch von dem aus sie auf die Unfallstelle sehen konnten. Sie sahen, wie der Polizist aus dem Porsche auf den Wagen zu rannte und sich kurz darauf suchend umsah.

    „Verdammt!“, stieß auch Semir aus, als er den Unfall sah. Schnell stieg er auf die Bremse und hielt an. Er sprang aus dem Wagen und den vermeintlichen Opfern zu helfen, doch als er den Wagen öffnete sah er nur leere Sitze. Er sah sich suchend um. Nichts…keine Spur der Verbrecher. Er nahm sein Handy und rief die Kollegen an. Nur einige Minuten später waren Dieter und Jenny vor Ort. Semir erklärte ihnen was vorgefallen war. „Die finden wir schon…ich warte hier auf die Kollegen…“, meinte Jenny nur. Semir nickte. „Dieter wir gehen mal in den Wald da und sehen nach ob wir sie finden.“, schlug Semir vor. Dieter Bonrath nickte zwar, aber gab seine Bedenken bekannt. „Das kannst du vergessen. Der Walt ist verdammt groß und bis wir zwei dort sind, sind die längst weg…“ „Verdammt…da könntest du sogar Recht haben….“, kam nun von Semir. „Dann fahre ich mal zu der Frau, die sie niedergeschlagen haben. Sie sollte die Kerle gesehen haben und kann sie beschreiben.“, schlug er vor. Dieter sah ihn an. „Ben hat mir eben schon über Funk mitgeteilt, dass sie auf dem Weg ins Franziskus nach Köln sind. Allerdings ist sie nicht vernehmungsfähig. Du kommst gar nicht zu ihr.“, lehnte Dieter ebenfalls ab. „Mist….gut…dann fahre ich zu Hartmut und bringe ihm die Sachen von der Chefin.“, kam nun resignierend von Semir. Er packte die Sachen ein und stieg in den Porsche. „Ach Bonrath…kannst du den Besitzer informieren, dass er seinen Wagen bei uns abholen kann?“, bat er noch. Dieter hob nur die Hand.

    Semir fuhr in die KTU und traf dort wieder auf Ben. „Wie geht’s der Kollegin vom Zoll?“, fragte er sofort. „Sie hat einen Schock und eine schwere Gehirnerschütterung. Die Ärzte haben sie sofort abtransportiert und wollen mich anrufen, sobald sie vernehmungsfähig ist.“, erzählte Ben. „Okay...ich hab die Kerle nicht bekommen, aber wenigstens hab ich die Sachen der Chefin wieder.“, grinste Semir und ging mit seinem Kollegen aufs Gelände hinauf. „Hat aber dein Auto gekostet.“, grinste Ben. „Na und? Ich kann mir ja als Stationsleiter ein Neues vor die Tür stellen lassen. Die Chefin muss das ja nicht wissen.“, erwiderte Semir grinsend und riss die Tür auf. „Hartmut! Wir sind da.“, rief er durch die Halle. „Mein Gott...schrei doch nicht so. Ich bin ja nicht taub.“, fauchte Hartmut, der aus einer Werkgrube unter einer Hebebühne seinen Kopf rausstreckte. „Was machst du denn da unten? Hast du dein Wechselgeld weg geworfen?“, fragte Ben. „Sehr witzig. Ich habe Lucy gerade auf dem Bock gehabt. Irgendwie röhrte ihr Auspuff so komisch. Ich wollte nur noch das Werkzeug einsammeln.“ „Wenn du da unten raus bist, kannst du ja mal ein Blick auf die Sachen hier werfen.“ „Wem gehören die?“ „Die Tasche ist von Kim Krüger. Sie sitzt beim Zoll, weil ihr diese Stofftiere mit den Pillen untergeschmuggelt wurden.“, erklärte Ben. „Oh ha...ich mach mich gleich an die Arbeit.“ „Untersuch die Stofftiere besonders auf Fingerabdrücke.“, forderte Semir. Hartmut lachte kurz auf. „Semir, das wird ein bisschen schwierig. Auf dem Zotteltier ist das unmöglich. Aber vielleicht am Reißverschluss.“, meinte der Rotschopf mit einem Augenzwinkern. „Gut...meld dich, wenn du etwas hast.“ Semir und Ben nahmen den Porsche und fuhren zurück zur PASt, wo schon jemand sehnsüchtig auf die beiden Kommissare wartete.

    Karl Hesse war gerade damit beschäftigt die Matten an die Wand zu stellen und die Trainingsstunde für die Jungboxer vorzubereiten In einer Stunde würden die Kinder zu ihn kommen, die er als hoffnungsvolle Talente wähnte. Die Tür ging auf und zwei Männer traten ein. Karl sah sie an. „Was wollt ihr denn hier?“ fauchte er die Beiden an. „Hallo Kalle…schön das du uns noch erkennst. Wir suchen Sebastian.“ erklärte der Mann. „Er ist nicht hier und ich denke er wird mit euch nicht sprechen.“ lächelte Kalle. Er legte die Seile die er in der Hand hatte zur Seite und stellte sich mit dem Rücken an die Wand. Er kannte Kemal und Tarik gut genug um zu wissen, dass wenn die Männer hier waren auch Ärger kam. „Verschwindet!“ fauchte Karl sie nun an. Doch Tarik und Kemal lachten nur. „Wo ist Kamp?“ wiederholte Kemal nun die Frage seines Freundes. „Was wollt ihr denn von ihm?“ harkte Karl nach. „Er hat etwas das wir gern haben wollen.“ erklärte Tarik schwammig. Karl lachte auf. „Sorry aber das Hirn braucht er selbst. Seht zu, dass ihr meine Halle verlasst, bevor ich ungemütlich werde!“ forderte Karl sie erneut auf. „Kalle…sag uns einfach wo er wohnt. Wir können auch sehr ungemütlich werden.“ warnte Tarik ihn. „Du kannst mir nicht drohen. Ich gewinne sogar wenn ich neunzig bin gegen dich! Also pack Kemal ein und verschwinde!“ fauchte Karl Hesse nun wütend. Kemal und Tarik kamen auf ihn zu. Karl drückte sich mehr an die Wand. „Ich warne euch zum letzten Mal, macht mich nicht sauer!“ gab er zu verstehen, doch Tarik lachte nur und mit dem nächsten Schritt schlug er zu. Stöhnend krümmte sich Karl zusammen als die Faust seinen Magen traf. Karl holte Luft und verdaute den Schlag. Weder Tarik noch Kemal bemerkten, dass er nicht so hart getroffen war, wie er tat und in Kampfstellung ging. Tarik sah zu Kemal. „Dann zeigen wir dem alten Mann mal wo der Hammer hängt.“ hörte Karl ihn sagen. Gemeinsam wollten sie den Alten zusammen schlagen, doch nun holte dieser aus. Trotz seines fortgeschrittenen Alters duckte er sich unter den Schlägen weg und schlug seinerseits zu. Nach wenigen Minuten lagen Tarik und auch Kemal blutend am Boden. „Mit euch werde ich auch noch in hundert Jahren fertig. Und jetzt raus hier!“ fauchte Karl etwas außer Atem. Tarik und Kemal verschwanden doch Karl wusste auch, dass sie nicht aufgeben würden.

    Tarik und Kemal kamen mit blutenden Nasen und losen Zähnen ins Büro von Marcello D’astone. „Habt ihr die Adresse von Kamp? Die Aufnahmen?“, wollte dieser von den Beiden wissen. Er sah sie nicht an. „Nein….Boss. Wir haben Karl Hesse dem Trainer gefragt aber..“ fing Kemal an. „Was aber?“ wollte Marcello wissen. „Er hat es uns nicht gesagt. Er hat uns vermöbelt. Nach Strich und Faden.“ erklärte Kemal weiter. Marcello drehte sich in seinem Bürostuhl zu den Beiden um. „Ihr habt euch zusammen schlagen lassen? Von einem alten Mann? Was für Waschlappen seid ihr!!“, schrie er die Beiden an. „Aber Boss…das ist ein Boxer. Der hat verdammt viel Wucht in den Fäusten…“, jammerte Tarik und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. „Macht euch sauber und dann werden wir uns eine neue Taktik einfallen lassen wie wir den Zeugen beseitigen“ fauchte Marcello. Tarik und Kemal verließen den Raum. Marcello D’astone sah nachdenklich aus dem Fenster. Paul wusste sicher auch wo dieser Kamp zu finden war. Er musste die Aufnahmen haben. Er nahm den Hörer in die Hand und wählte Paul, den Boxstallinhaber an, wo Sascha Reuther geboxt hatte. „Hallo Paul, hier ist Marcello. Ich brauche mal deine Hilfe.“ erklärte er, als der Angerufene sich meldete. „Hör mal…was da mit Reuther passiert ist tut mir Leid, ich wollte ganz sicher nicht auffliegen. Die Bullen waren heute auch schon hier. Aber sie haben nichts gefunden und sie haben ganz sicher nicht die Aufnahme.“ gab Paul von sich. „Fehler passieren. Wir müssen nur aufpassen dass die Bullen unwissend bleiben, dann verläuft es sich im Sand. Was wollten sie wissen?“ harkte Marcello nach. „Das übliche..ob Sascha Feinde hätte oder wer ihn so hassen könnte, dass man ihn totschlagen lässt. Die hatten aber sonst keine Ahnung. Sie haben seinen Spind durchsucht, aber auch da war nichts was uns verraten konnte.“ gab Paul zu verstehen. „Okay, kennst du seine Freunde? Hatte er in der letzten Zeit zu einem besonders engen Kontakt?“ harkte Marcello nach. „Nein ist mir nicht aufgefallen. Aber er ist in der letzten Zeit eh sehr verschlossen gewesen. Nach seinem Kampf gegen Sebastian Kamp, den er kläglich verloren hatte kam er nicht mehr dazu andere zu treffen.“ kam von Paul. „Sebastian Kamp…? Weißt du ob Sascha da innigeren Kontakt hatte?“ Marcello drehte die Telefonschnur um seinen Finger und fuhr mit einem über das Telefon. Dann besah er sich seinen Finger und putzte ihn wieder ab. „Mit Kamp ist er zwischendurch mal ein Bier trinken gegangen. Aber ich glaube nicht, dass sie enge Freunde waren.“ meinte Paul nur. „Nun ja, aber es könnte dennoch sein, dass Kamp und Sascha gemeinsame Sache machen. Oder aber er hat Kamp etwas in die Tasche gelegt, was dieser noch nicht entdeckt hat. Kennst du die Adresse von Kamp?“ fragte Marcello weiter. „Die finde ich raus…ich melde mich bei dir.“ versprach Paul. Marcello bedankte sich und legte auf.

    „Wir wollten die Sachen von Frau Krüger und die Drogen mitnehmen und zur KTU bringen.“, erklärte Semir. Leon lächelte. Noch jemand, der die Info haben wollte. Seine Gegenüber konnten aber nicht deuten, warum er lächelte. „Da muss ich sie enttäuschen. Unser Kurier ist mit den Sachen vor fünf Minuten aus dem Haus.“, erwiderte Leon und sah die beiden Männer an. „Okay, danke...wir kennen die Adresse.“, lächelte Semir und war wieder verschwunden. „Die sind hier aber von der ganz schnellen Truppe? Schicken die Dinger gleich zu Hartmut weiter.“, meinte Ben und steckte sich ein Bonbon in den Mund, bot Semir auch einen an. „Danke...scheint ganz so. Also auf zu Hartmut und dann packen.“ „Moment mal...du willst wirklich in Vlieland inkognito ermitteln?“ „Sicher...immerhin hat sich dieser Kerl mit unserer Chefin angelegt. Und das geht nicht.“, fauchte Semir und spie dabei fast seinen Bonbon aus. „Hey, behalt dein Gebiss drin, alter Mann.“, scherzte Ben und nahm Semir die Autoschlüssel aus der Hand. „Ey, das sind meine. Das ist mein BMW.“, empörte sich Semir und rannte hinter seinem Partner wie ein Kind her, dem die Mütze geklaut wurde. Ben kicherte und hielt den Schlüssel hoch über den Kopf. „Hol ihn dir...hol ihn dir.“, lachte der junge Hauptkommissar. Semir sprang auf Bens Rücken und griff nach dem Schlüssel. „Gib her...“ „Lass mich fahren.“, forderte Ben nur. „Niemals. Das ist mein Auto.“, schrie Semir und bekam den Schlüssel endlich zu fassen. „Ha...hab ich dich.“ Ben grinste und warf den zusätzlichen Ballast von seinem Rücken. Semir landete auf seinen Füßen und ging zum BMW. „Gewonnen.“, grinste er. „Du hast nur Glück gehabt, weil ich sooooo übermüdet bin.“, meinte Ben und ließ sich in den Beifahrersitz fallen. „Schon klar, Ben.“

    Fiete und Ralf waren vor den beiden Hauptkommissaren am Gelände und warteten hinter einem Busch. „Okay, wie sieht dein Plan aus?“, fragte Fiete und sah Ralf an. „Wir werden den Wagen einfach carjacken, sobald er hier die Straße runterkommt. Wir stellen uns quer, werfen den Fahrer raus und brausen davon. So einfach ist es.“, meinte Ralf und blickte auf die Straße. Kurze Zeit darauf kam der Wagen die Straße entlang gefahren. „Da ist er ja auch schon.“, meinte er und reichte Fiete Maske und Pistole. „Aber erschieß dich nicht selbst.“ „Sehr witzig.“, knurrte dieser nur und zog sich das schwarze Ding über den Kopf und überprüfte die Waffe. Ralf nickte kurz und startete den Wagen. Vor dem Zollwagen stellte er sich quer und sprang sofort raus. Eine zierliche Frau saß erschrocken hinter dem Steuer und wollte zu ihrer Waffe greifen. „Das lass mal, wenn dir dein Leben lieb ist.“, fauchte Ralf, zog sie aus dem Auto und warf ihre Waffe in weitem Bogen ins Gebüsch. Dann stieß er sie einige Meter vor sich her, bevor er ihr einen Schlag mit dem Waffenknauf in den Nacken gab. Ihr entfuhr ein spitzer Schrei, ehe sie bewusstlos auf dem Asphalt zusammenbrach. „Los, ab in den Wagen.“, fuhr Ralf Fiete an. Dieser nickte und warf dann einen kurzen Blick zur Seite. „Shit, die Bullen von der Autobahn.“, stieß er aus und wollte feuern. „Hey, lass das. Wir hängen sie in den Straßen ab. Los, rein in den Wagen.“, fauchte Ralf und brauste mit qualmenden Reifen davon.

    Semir sah mit weit aufgerissenen Augen nach vorn. „Hey, das ist doch das Fahrzeug vom Zoll.“ „Mit den Sachen von der Chefin. Und es wird gerade geklaut.“, stieß Ben aus. „Die werden nicht weit kommen. Los, die holen wir uns.“, fauchte Semir und drückte aufs Gas. Der BMW schnellte nach vorne, machte bei der bewusstlosen Kollegin halt. „Ich kümmere mich um sie. Hol dir die Kerle.“, forderte Ben. Semir nickte und ließ den Motor erneut aufheulen. Schon in der nächsten Seitenstraße sah er den flüchtigen Wagen vor sich. „So Freunde, ihr habt euch heute echt mit dem falschen Bullen angelegt.“, stieß Semir aus. Doch schon in der nächsten Sekunde musste er Schlangenlinie fahren. Die Kugeln schlugen ihm im Dauerregen entgegen. „Shit...mein Wagen...“, fluchte er und duckte sich ab. Die Autodiebe vor ihm schossen immer weiter. Eine der Kugeln traf den Motor und der Wagen fing an zu spucken. „Hey…nicht jetzt. Lass mich nicht im Stich!“, flehte Semir, doch der BMW schien nicht auf ihn zu hören. Der Motor erstarb und Semir blieb geraden noch Zeit auf den Standstreifen zu kommen. Er sprang raus und sah sich den Wagen an. „Scheiße!!“, fauchte er wütend und sah sich um. Doch schnell trat ein leichtes Grinsen in sein Gesicht, als er einen Porsche auf ihn zukommen sah, der sogar anhielt. „Kann ich helfen?“, wollte der Fahrer wissen. Semir nickte und ging zu ihm. „Gerkan, Kripo Autobahn…Ihr Wagen ist beschlagnahmt.“, gab er zurück, nahm ihm die Autoschlüssel ab und rauschte davon. Der Mann blieb verdutzt stehen und sah ihm nach.

    Semir und Tom starteten schon vor dem offiziellen Dienstbeginn ihre Fahrt zum Boxclub von Sascha Reuther. „So…hier soll es sein. Nicht gerade sehr exklusiv…“ meinte Semir als er die Halle betrat. „Hey! Verpisst euch! Wir haben hier nichts für euch übrig“ wurden sie von einem muskelbepacktem Mann begrüßt. „Ganz ruhig…. Gerkan, Kripo Autobahn. Mein Kollege Kranich. Sind Sie der Betreiber?“ wollte Semir wissen und hielt ihm seinen Ausweis vor die Nase. „Ähm…nein….Paul kommt sicher gleich.“ kam nun leiser von dem Mann. „Kann ich Ihnen weiterhelfen?“ hängte er an. Semir sah kurz zu Tom. „Wir können es ja mal probieren. Gestern wurde Sascha Reuther ermordet. Wir würden nun gern den Grund wissen.“ erklärte Semir zu dem Mann. „Sascha ist tot? Das ist ja grausam…ich sagt doch immer wieder, die Jugend von heute ist völlig verdorben. Die sollten sich in Sportclubs austoben und nicht auf den Autobahnparkplätzen die Aggressionen auslasen!“ fauchte der Mann. „Parkplätze? Hatte ich davon gesprochen?“ staunte Semir. Tom schüttelte den Kopf. „Woher wissen Sie von einem Autobahnparkplatz?“ harkte Semir nach. Der Mann sah ihn an. „Logische Schlussfolgerung…im Auto werden sie ihn sicher nicht verprügelt haben… und Sie sagten doch dass Sie von der Autobahn sind…“ gab er nervös zurück. „Ah ja….und Sie wussten das er verprügelt wurde? Da frage ich mich doch, ob Sie Hellsehen können.“ lächelte Semir ironisch. Der Mann war sichtlich nervös. Vielleicht war es einer der Täter. Der Mann zog die Schultern hoch. „War das auch eine logische Schlussfolgerung?“ harkte Tom nun nach. „Was ist denn hier los? Mustafa! Hast du nichts zu tun?“ fauchte eine Stimme bevor der Mann etwas sagen konnte. Dieser drehte sich um und wollte gehen. Tom hielt ihn am Arm fest. „Einen Augenblick! Wir benötigen noch eine Antwort!“ forderte er ihn auf. „Ja..nein…das…das war eine Vermutung...“ stammelte der Mann der mit Mustafa angesprochen wurde. Tom sah dass die linke Hand des Mannes leichte Abschürfungen hatte. „Darf ich bitte Ihre Personalien haben?“ forderte Semir. Mustafa nickte und reichte ihm den Ausweis. Semir notierte sich die Daten und gab ihn zurück. „Sie hören von uns… und wenn Sie wieder eine Eingebung haben, die uns helfen kann, dann rufen Sie mich einfach an.“ lächelte er und reichte seine Visitenkarte weiter.

    Paul Körner sah die Männer an. „Was wollen Sie hier und warum halten Sie mein Personal von der Arbeit ab?“ fauchte er die Männer an. „Gerkan, Kripo Autobahn..das ist mein Kollege Kranich. Wir sind hier wegen Sascha Reuther..“ fing der kleinere Mann an. „Was ist denn mit Sascha? Der Sack ist verdammt faul und kann nicht einmal kämpfen. Kein Wunder das er Ärger mit der Polizei hat. Ist er zu schnell gefahren? Oder hat er einen Unfall gebaut? Hier ist er jedenfalls nicht und das obwohl längst Zeit fürs Training ist.“ knurrte der Mann. „Herr Reuther wird sicher nicht mehr zum Training kommen. Er ist tot.“ erklärte der Mann ruhig. Paul schluckte. „Tot? Gott….war es ein Unfall?“ harkte er bestürzt nach. „Leider nein. Er wurde ermordet und wir würden gern den Grund wissen. Hatte Herr Reuther Feinde?“ wollte der größere Polizist wissen. Paul dachte nach. „Feinde…nein…Sascha hatte keine Feinde, außer die im Ring natürlich…“ gab er zurück. „Hatte er einen Spind?“ fragte der Kleinere. „Herr….?“ fragte Paul nach .“Gerkan, Semir Gerkan.“ stellte der Kleine sich noch einmal vor. „Herr Gerkan, Jeder Boxer hat einen Spind, aber was gedenken Sie darin zu finden wenn Sie ihn sich ansehen? Es ist ein Spind wie jeder andere.“ lächelte Paul. „Dennoch würden wir ihn uns gerne ansehen. Hatte Herr Reuther Familie?“ ging die Befragung weiter während sie in die Umkleideräume gingen. „Nein, er war allein. Keine Eltern, keine Geschwister und keine Familie.“ gab Paul bereitwillig Auskunft und öffnete den entsprechenden Schrank. „Danke, den Rest machen wir allein.“ lächelte Semir Gerkan. Sein Partner fing an, die restlichen Sachen auszuräumen. „Was passiert denn mit den Sachen?“ wollte Paul wissen. „Die sind zunächst beschlagnahmt. Normalerweise werden die Sachen an Familienmitglieder gegeben, aber wie sie sagten gibt es keine und somit werden sie wohl eingelagert werden.“ erklärte Gerkan. „Aber Sie können sie doch auch hier lassen. Ich meine Sascha war ein herzensguter Mensch und wäre sicher nicht dagegen, wenn ich die Sachen an die Kleidersammlung gebe.“ lächelte er und knetete die Hände. Wenn die Polizisten etwas in Saschas Schrank fanden, dann war auch er geliefert. Vielleicht hatte Mustafa es nicht mehr geschafft den Schrank zu durchsuchen und Sascha hatte das Beweismittel was er gegen Marcello D’astone gesammelt hatte im Spind versteckt. Doch zufrieden registrierte er, dass die Polizisten nichts Wichtiges fanden. Dennoch bemerkte er, wie der Große mit einem Wattestäbchen an der Wand entlang ging. „Für das saubermachen habe ich mein Personal, das können Sie uns überlassen.“ warf er ein und erntete nur ein leichtes Grinsen. Die Polizisten verabschiedeten sich freundlich und Paul sah ihnen nach, als sie das Gebäude verließen.

    Vor dem Gefängnis warteten sie auf den Anwalt. Als dieser herauskam sah er ihn an. „Wie sieht es aus?“ wollte er wissen. Peter Raffner sah ihn an. „Wie ich schon sagte. Wir müssen die Untersuchung der Pillentüten, der Plüschtiere und alles andere abwarten. Wenn wir keine Fingerabdrücke an den Tüten finden, dann ist es schon mal klar, dass Kim die Tüten nicht angefasst hat und damit auch, dass sie diese nicht in dieses Spielzeug gesteckt haben kann. Sie zieht sich bestimmt nicht Handschuhe an, um ihre eigenen Drogen zu verstecken. Darauf kann ich meine Verteidigung aufbauen. Aber wir brauchen auch Beweise. Beweise, dass dieser Nick existiert und dass er die Drogen ins Spielzeug getan hat. Das ist ihr Part…aber Sie wissen sicher auch, dass Sie in den Niederlanden keine polizeilichen Vollmachten haben…“, ermahnte Peter Raffner. „Dann werde ich die Leitung der PAST an Herzberger…einem erfahrenen Kollegen geben und mit meinem Dienstpartner in diesem Vlieland ermitteln…“, kam leise und nachdenklich von Semir. „Nur passen Sie auf, dass Sie nicht mit den niederländischen Kollegen Ärger bekommen.“, lächelte Peter Raffner. Semir reichte dem Mann die Hand. „Danke und Sie versuchen Frau Krüger frei zu bekommen. Wir brauchen sie nämlich.“, nickte Semir. Er sah Ben an. „Was denkst du?“, harkte er nach. „Nun…so wie es aussieht ist Krüger auf einen Betrüger reingefallen. Er gaukelt ihr die große Liebe vor und kurz vor der Abreise steckt er ihr die Drogen zu. Der Zoll kontrolliert ja eigentlich nicht so häufig. Es ist wohl Pech, dass sie ausgerechnet heute eine Kontrolle durchgeführt haben.“, sinnierte er. Semir konnte nur zustimmend nicken. „Der gute Mann hat aber einen Fehler gemacht…“, grinste er. Ben sah ihn an. „Und du sagst mir sicher auch welchen oder?“, wollte er wissen. Semir lachte auf. „Er legt sich gerade mit uns an. Das war seine letzte Tat…“, gab er bekannt.

    Leon Berger sah auf als ein Mann sein Büro betrat. „Ralf!! Das ist ja eine Überraschung. Was machst denn du hier?“, wollte er wissen und begrüßte den Mann freudig. „Ich wollte einen alten Freund um einen Gefallen bitten.“, lächelte Ralf. „Schieß los…was kann ich für dich tun?“, harkte Leon nach. „Gestern müssen zwei Stofftiere hier konfisziert worden. Darin befindet sich etwas, das für mich bestimmt ist. Und das hätte ich gern…“, gab Ralf ungeniert zu. Leon sah ihn an. „Du hast dich also nicht geändert…..nun ich muss dich enttäuschen. Diese Stofftiere sind vor fünf Minuten abgeholt worden und werden zur Kriminaltechnischen Untersuchung gebracht.“, gab Leon bedauerlich. „Aber du kennst doch sicher die Adresse von dieser kriminaltechnischen Untersuchung…also ich meine das Institut…und wer dort arbeitet…“, wollte Ralf wissen. „Natürlich…nur denke ich, dass du mit dieser Auskunft Schindluder treibst und das ist nicht mein Wille…“, gab Leon kühl zurück. Ralf schob ihn 500 Euro zu. „Ich denke damit ist es dein Wille oder? Ich will aber dafür alles wissen, was du mir sagen kannst.“, forderte Ralf ihn auf. Leon sah auf das Geld und griff zu. Doch bevor er es einstecken konnte, griff Ralf zu und hielt seinen Arm fest. „Erst die Infos..“, forderte er. „Also pass auf…dein Freund hat sich diesmal ziemlich weit aus dem Fenster gelegt. Die Ware geht nach Köln in die Humbodtstrasse 248. Da ist das kriminaltechnische Institut. Diese Frau die mit der Ware erwischt wurde, stammt nämlich daher. Mehr kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht mehr. Aber wenn du willst, werde ich dich unterrichten wenn ich mehr Infos bekomme.“, schlug Leon vor. Ralf nickte. „Das ist sehr nett. Ich brauche Namen, mit denen ich was anfangen kann. Wie heißt dieser Kurier eigentlich?“, harkte er nach. „Das ist eine Frau….den Namen finde ich raus…und nun verschwinde, bevor die Anderen aus der Mittagspause kommen und dich hier sehen.“, warnte Leon. Ralf verschwand. Doch Leon hatte nicht lange Ruhe, denn kurz nachdem Ralf verschwunden war, betraten zwei Männer den Raum. „Guten Tag…Semir Gerkan….Kripo Autobahn in Köln. Das ist mein Kollege Ben Jäger…“, stellte der kleinere Mann sich und den zweiten Mann vor. „Leon Berger...was kann ich für sie tun?“, fragte er.

    Ja, aber auch Hunde kriegen graue Haare. Der Blick des Hundes war meiner Meinung nach der selbe.

    Ich denke es war nicht der gleiche. Der blick ist einfach in dieser Rasse drin. Diesen traurig aussehenden Blick ist für einen Basset typisch.

    Und @ Cobraman, wenn du dir die Folge angesehen hättest, dann wäre dir der Hund aufgefallen. In der Wohnung des Toten Polizisten sowie in der Halle der Firma von diesem Kolbert