Beiträge von Elvira

    Ja natürlich bleibt da was zurück. Semir wird nach der OP noch unvorsichtiger und Risikofreudiger! Andrea wird vermutlich ab sofort einen Nervenzusammenbruch nach dem Anderen erleben! Ich sehe es schon vor mir....An einer roten Ampel.....eine Frau geht mir ihren Kinderwagen rüber und Semir steht mit seinem BMW an der Ampel...dann das rote Licht...es löst etwas aus...er gibt Gas und...... :D:D:D

    Ah jetzt hab ich mich mal auf den aktuellen Stand gesehen. Geht ja flott voran in deiner STory. Es war also André den Semir gesehen hat und der hat scheinbar die Seiten gewechselt oder aber er ist Undercover. Du hast es sehr gut beschrieben. Vor allem die Zweifel die Semir doch hatte ob er es nun war oder nicht. Wirklich sehr gut. Jetzt bin ich noch gespannter als vorher, was nun passiert .Wie das erste Treffen der Beiden verlaufen wird und vor allem was aus deiner Sicht mit André passiert ist, denn das wird er wohl Semir erklären mussen, wenn sie sich gegenüberstehen. Ich würde auch von einem sehr guten Freund, wo ich denke dass er tot ist und dann wieder auftaucht, was passiert ist wissen. Vor allem warum er sich nicht gemeldet hat.

    Sebastian legte wie im Trance sein Handy weg. Tom, der wieder bei ihm war, sah ihn an. „Das war zu kurz.“ stieß er aus. „Mir ist egal was die Polizei macht. Ich will mein Handy zurück!“ forderte Sebastian. Tom nickte. „Wir werden Tino nicht gefährden. Aber wenn wir uns beugen, dann musst du dir auch im klaren sein, dass dieser D’astone vermutlich Tino nicht mitbringen wird.“ mahnte Tom. Sebastian nickte. „Ich weiß, aber bitte versteh mich. Wegen diesem Handy ist Sascha schon gestorben. Ich will nicht dass Tino auch zu den Opfern gehört.“ erklärte der Boxer. Tom nickte nur. „Ich verstehe dich sehr gut. Semir ist wegen Tino aus dem Krankenhaus verschwunden und hat D’astone ein Besuch abgestattet. Ich vermute dass der sich deswegen auch gemeldet hat. Ich fahre jetzt zur KTU und hole das Handy.“ versprach Tom. „Darf ich mit?“ wollte Sebastian wissen. Tom lehnte dies ab. „Du wirst hier bleiben. Nur keine Sorge. Wir holen Tino raus. Das verspreche ich dir.“ gelobte Tom. Sebastian ließ sich auf die Couch fallen. „Beeile dich bitte. Ich will Tino wieder hier haben.“ bat er erneut. Tom nickte und verschwand. Er ermahnte Dieter und Hotte, die vor der Tür Wache schoben gut aufzupassen, dass nicht auch noch Sebastian verschwand. Die beiden Polizisten versprachen es. Tom fuhr zur KTU wo ihn der Techniker erstaunt ansah. „Ich bin noch nicht so weit!“ maulte Paul. „Hör mir genau zu, ich will nur das Handy. Hast du das Video bereits auf den PC gezogen?“ wollte Tom lediglich wissen. Paul nickte. „Dann gib mir das Handy!“ forderte er. „Klar…hier! Weiß die Chefin davon?“ harkte Paul nach. „Ja sicher…ich habe sie eben angerufen. Sie wird einen Zugriff wagen, sobald wir den Jungen befreit haben.“ nickte Tom. „Okay, dann drücke ich die Daumen das ihr es schafft.“ lächelte Paul. Tom sah ihn an. „Danke…bis denne.“ verabschiedete er sich. Tom verschwand und fuhr wieder zu Sebastian, der sofort aufsprang als er in die Wohnung kam. „Hast du es?“ wollte er wissen. Tom nickte. „Bleib ganz ruhig. Wir haben noch Zeit.“ lächelte er. Sebastian stöhnte auf. „Du hast gut reden. Es geht hier um meine Familie. Um das einzige was mir geblieben ist.“ erklärte er. Tom verstand die Sorgen seines Freundes. „Es wird alles gut werden, versprochen.“ Tom legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. Sebastian sah ihn an und nickte.

    Marcello sah auf die Uhr. „So…in einer Stunde fahren wir los und dann darfst du wieder zu deinen Onkel.“ lächelte er Tino an. „Das ist gut…ich vermisse ihn nämlich weißt du. Mein Onkel ist ein ganz toller Onkel.“ strahlte Tino. „Das glaube ich dir. Dein Onkel ist ein ganz toller Mann.“ lächelte Marcello. „Geh noch ein wenig im Garten spielen, ich hole dich dann.“ hängte er an. Tino verschwand. „Wenn ihr das Handy habt, legt Kamp um. Den Kleinen von mir aus auch. Dann haben wir alle Probleme beseitigt.“ befahl er Tarik und Kemal. „Geht klar Boss. Eigentlich schade um den Kleinen. Er ist aufgeweckt und richtig niedlich.“ lächelte Tarik und sah Tino beim Spielen zu. „Ja, richtig süß.“ stimmte Kemal zu. „Macht euren Job!“ forderte Marcello die Männer auf. Tarik und Kemal nickten. „Wir fahren in genau 50 Minuten los. Sorgt dafür das niemand die Sache mitbekommt.“ forderte Marcello seine Leute auf. „Was ist eigentlich mit dem Bullen? Hat er was gesehen?“ wollte Kemal wissen. „Der hat gar nichts gesehen und hat nichts in der Hand. Da müssen wir uns keine Sorgen machen.“ lächelte Marcello. „Dieser Gerkan ist sicher nicht von gestern. Habe mal von ihm gehört, ist ein echt harter Knochen. Wenn der uns nicht noch irgendwie dazwischen funkt. Habe da ein verdammt ungutes Gefühl.“ gab Kemal bedenklich von sich. Marcello sah ihn an. „Wenn wir das Handy haben und Kamp sowie Tino tot sind, wird er keine Handhabe mehr haben.“ grinste Marcello. Die Zeit lief und dann fuhren Tarik und Kemal mit Tino zum Treffpunkt. Etwas fünf Fußminuten vom Treffpunkt entfernt stieg Kemal aus. „Ich werde mal sehen, ob die Bullen mitmischen.“ meinte er nur. Tarik nickte. „Ich fahre direkt zum Treff. Werde mich da mit Tino ein wenig unterhalten.“ lächelte er und strich dem Jungen über den Kopf. Kemal schlug die Tür zu und verschwand während Tarik zum Rheinufer fuhr. Er sah sich um. Nichts war zu erkennen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass Kamp noch vier Minuten blieben um hier aufzutauchen. Wie auf ein Kommando fuhr der Wagen vor und Kamp stieg aus. „Wo ist das Handy?“ wollte Tarik kühl wissen. Sebastian Kamp hielt es hoch. „Wo ist Tino?“ stellte er die Gegenfrage. Tarik öffnete die Tür und zog den kleinen Jungen raus. „Okay…bring mir das Handy, dann kannst du Tino mitnehmen und ein schönes Leben haben.“ forderte Tarik.

    „Ich mache sie darauf aufmerksam, dass Sie verhaftet sind. Sie haben das Recht die Schnauze zu halten oder aber zu brüllen. Nur wird Ihnen das wenig helfen. Besser, Sie legen ein Geständnis ab!“, fauchte Ben und zerrte dem Mann die Hände auf den Rücken. Tatsächlich schrie Nick auf, als die Handschellen klickten, doch Ben war es egal. „Frauen und Kinder missbrauchen das kannst du was? Aber wenn es dir an den Kragen geht, dann jammerst du rum.“, stieß Ben aus. Er zerrte den Mann hoch und trieb ihn zur Straße zurück. Dort wurde ihm Nick abgenommen und mit den Kollegen zur Wache gebracht. Ben kam zu Semir und den Kindern. „Seid ihr okay?“, wollte er von Hanna wissen. „Ja…danke…was wollte der Mann eigentlich? Als er mich entführt hat, da….da hatte ich Angst, das er…das er….“, fing Hanna an zu erzählen. Sie weinte leise. Ben drückte sie an sich. „Ist alles gut. Jetzt werden wir dich zu deiner Tante bringen und Ayda nach Hause. Weißt du, wo ihr gefangen gehalten worden seid?“, wollte er wissen. „Ja…das ist nicht weit von hier. Aydas Schultasche liegt auch noch dort.“, nickte Hanna. Gemeinsam mit den Männern ging es zu dem Versteck, wo Hanna für einige Tage im Dunkeln saß. Als sie die Hütte erreicht hatten verständigte Semir die Spurensicherung. „Wir sollten uns den Kerl man vorknüpfen. Und ich schwöre dir, er wird uns alles erzählen. Aber erst informieren wir Krüger das Hanna wohlauf ist.“, schlug Ben vor. Semir nickte. Ben griff zum Handy und wählte Kim Krüger an.

    Kim lief aufgeregt hin und her. Verdammt warum meldeten sich Gerkan und Jäger denn nicht? Wo waren sie? Hatten Sie Hanna schon gefunden? Wie sollte sie hier ausharren, wenn ihre Nichte in Gefahr war. Das Telefon klingelte. „Krüger?“, meldete sie sich nervös. „Jäger hier. Wir haben Hanna gefunden. Sie ist wohlauf…“, hörte sie Ben sagen. Erleichtert schloss sie die Augen. „Gott sei Dank. Wo ist sie?“, fragte sie nach. „Sie steht neben mir…einen Augenblick. Ich gebe sie Ihnen.“, gab Ben zurück. „Hallo?“, fragte Hanna leise. „Hanna Liebling, bist du in Ordnung?“ harkte Kim nach. Tränen schossen ihr in die Augen. Tränen der Erleichterung. „Ja…mir geht es gut, Kim. Semir und Ben haben uns gerettet.“, erklärte Hanna. „Uns?“, harkte Kim nach. „Ja mich und Ayda…dieser Mistkerl hat sich auch Ayda geschnappt.“, kam von Hanna zurück. Kim schluckte. Sie verfluchte diesen Nick und hoffte schon bald ihm gegenüber zu stehen. Dann würde sie ihm zeigen, was sie von ihm hielt. Sie merkte, wie ihr die Tränen leicht über das Gesicht liefen. Schnell wischte sie die Tränen aus dem Gesicht und rief Hannas Eltern an. „Hallo...ich...ich wollte bescheid geben. Hanna ist wieder da.“ Am anderen Ende fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. „Wo ist sie denn?“, wollte ihre Schwägerin wissen. „Bei Semir und Ben...ich hole sie gleich ab und bringe sie dann nach Hause.“, erwiderte Kim und legte auf. Sie war selbst überglücklich, dass ihre Nichte wieder da und ihr scheinbar nichts passiert war. Schnell nahm sie ihre Schlüssel, stieg in ihr Auto und fuhr zur PASt. Die Fußfessel war ihr im Moment egal. Sie wollte nur noch zu Hanna.

    Isolde-Maria Schrankmann wartete in der PASt auf die beiden Hauptkommissare. Wenn dieser Fall beendet war, konnte sie wieder in ihre Staatsanwaltschaft zurück, wo noch eine Menge an Arbeit auf sie wartete. „Meine Herren, wen bringen sie da?“, wollte die Staatsanwältin wissen. „Das ist Nick van den Brack. Er hat die Nichte von Frau Krüger und meine Tochter entführt. Außerdem steht er in den Verdacht, Frau Krüger die Pillen untergeschoben zu haben.“, erklärte Ben. „Ich habe nichts getan. Diese Kerle haben auf mich ohne Grund geschossen.“, protestierte Nick und wandte sich im Griff von Semir und Ben, doch es nutzte nichts. „Wir fanden Beweise dafür in einem Haus, in dem die Mädchen gefangen gehalten wurden.“, meinte Semir nur kurz und knapp. Schrankmann nickte. „Bringen sie ihn ins Verhörzimmer und machen sie ihre Arbeit. Ich erwarte stichhaltige Ergebnisse.“, forderte sie und verschwand aus der PASt. Die beiden Kommissare sahen ihr nur nach und wollten dann Nick in einen der Verhörräume bringen, als Kim sich ihnen in den Weg stellte. „Du mieser Mistkerl.“, stieß sie aus und holte mit der geballten Faust aus. Mit brachialer Wucht traf sie das Nasenbein. Ein Knacken zischte durch die Luft und Blut spritzte aus der Nase. „Du verdammte Schlampe.“, schrie Nick und wollte sie angehen, doch die Fesseln und Semir und Ben hielten ihn zurück. „Mich zu deinen Zwecken zu missbrauchen und dann auch noch kleine Kinder entführen. Sei froh, dass ich keine Waffe bei mir hab.“, zischte sie. „Ich hätte eine Andere auswählen sollen.“, knurrte Nick nur und wurde dann von Ben und Semir weggebracht.

    Das Verhör war lang und nervenzermürbend, doch am Ende konnte sich Nick van den Brack nicht gegen die beiden erfahrenen Kommissare durchsetzen. Auch der Anwalt konnte ihm nicht mehr helfen. Die in der Zwischenzeit verständigten niederländischen Kollegen konnten in Nicks Wohnung mehrere Kartons von den gefährlichen Pillen sicherstellen und die Küstenwache las bei einer Kontrollfahrt seine brasilianischen Teilhaber auf, die gerade mit einer neuen Ladung auf Nick warteten. Damit war er zweifelsfrei des Drogenschmuggels überführt. Semir und Ben kamen aus dem Verhörzimmer und gingen zu Kim, die neben Susanne auf einem Stuhl saß. „Wir haben ihn, Chefin. Auch, wenn er nichts gesagt hat, so hat Hartmut gerade seine Fingerabdrücke auf den Beuteln und auf dem Reißverschluss der Kuscheltiere abgeglichen. Damit sind sie einwandfrei wieder rehabilitiert.“, erklärte er Kim. Die Chefin atmete tief aus. „Danke...die letzten Tage waren ein reiner Alptraum. Ich bin froh, dass es nun endlich vorbei ist.“, erwiderte sie. „Das kann ich gut verstehen. Vielleicht sollten sie jetzt nach Hause fahren, ehe das kleine Spielzeug da unten noch Alarm schlägt.“, meinte Ben. Sie nickte und ließ sich von Susanne nach Hause bringen. Die letzten Tage waren wirklich zu viel für sie. Sie übertrug Semir die Leitung der PASt und nahm ihren angesammelten Überstunden und machte Urlaub auf Balkonien.


    Ende.

    Semir sah zu Boden. „Es mag sein, dass es nicht in Ordnung war aus dem Krankenhaus zu verschwinden, aber ich werde nicht zurück gehen. Ich bin schuld daran, das Tino weg ist. Ich muss ihn finden, denn ich hatte Kamp versprochen, dass ich ihn beschütze. Aber ich habe versagt. Wegen mir ist Tino wer weiß wo eingesperrt und….“ Semirs Stimme erstickte. Tom legte ihn die Hand auf die Schulter. „Du hast keine Schuld. Du warst auch nur Opfer. Sebastian hat es eingesehen. Wir werden eine fingierte Übergabe machen. Du bist außen vor. Wenn die Chefin erfährt dass du nicht im Krankenhaus bist dann springt sie im Viereck.“ gab nun auch Tom leiser von sich. Semir sah zu Boden. „Du hast ja Recht…tut mir leid…“ entschuldigte er sich. Tom lächelte. „Und nun bringe ich dich wieder ins Krankenhaus. Semir, dort bist du wesentlich besser aufgehoben. Dein Handgelenk ist gebrochen und deine Rippen. Was willst du denn machen, wenn du …los!“ legte er fest. Dieser nickte und packte noch ein paar Sachen ein. Dann ging es mit Toms Wagen zurück zum Krankenhaus. Nur wenig später lag Semir wieder in seinem Bett. „Tom…halte mich bitte auf dem Laufenden. Ich kann nicht hier tatenlos rumliegen wenn ich weiß, dass Tino irgendwo gefangen gehalten wird.“ bat er noch bevor Tom den Raum verließ. Tom kam noch einmal zu ihm ans Bett. „Das werde ich, aber du versprichst mir, dass du nicht noch einmal auf eigene Faust hier raus gehst. Werde gesund dann kannst du mich auch wieder unterstützen.“ mahnte er seinen Freund. Ein fester Händedruck folgte. Dann verließ Tom das Zimmer. Nur wenig später kam Schwester Hilde zu ihm und sah ihn böse an. „Herr Gerkan, was sollte das denn? Sie haben doch damit nichts erreicht, außer dass Sie hier eine extreme Suchaktion gestartet haben.“ tadelte sie ihn. Semir sah sie nur an. „Das wollte ich nicht.“ gab er zu. „Dann will ich ihnen das mal glauben. So und nun essen Sie und dann werden Sie einfach nur schlafen. Alles andere machen wir…“ lächelte sie sanft. Semir nickte. Das Abendessen kam und er aß alles auf. Die Brote waren aufgrund das sein Handgelenk nicht brauchbar war, bereits geschmiert und belegt. Nachdem er den Tee getrunken hatte legte er sich wieder hin und sah aus dem Fenster. Was machte Tino wohl in diesem Augenblick?

    Marcello sah dem Polizisten mit gemischten Gefühlen nach. „Tarik! Kemal!“ rief er seine Leute zu sich. „Ja Boss?“ fragte Kemal als sie vor ihm standen. „Ich hatte eben Besuch von einem gewissen…Semir Gerkan….“ las Marcello den Namen von der Karte vor. „Ah…und wer ist das?“ kam von Tarik. „Er ist Polizist und sucht zwei Mörder. Euch…“ grinste Marcello. „Verdammt…dann hat Kamp bereits bei den Bullen gesungen. Dann ist das Handy auch bereits in den Händen der Polizei.“ stieß Kemal aus. „Das muss nicht unbedingt sein. Ich denke wir sollten uns jetzt mal bei Kamp melden und die Gegenleistung für seinen keinen Jungen fordern.“ grinste Marcello. „Er wird für den Kleinen alles machen.“ grinste Tarik. „Darauf baue ich. Holt mir Tino her!“ forderte Marcello. Tarik und Kemal verschwanden. Sie brauchten eine gute Stunde bis sie mit Tino wieder bei ihm waren. „Hallo Tino…so wollen wir deinen Onkel jetzt mal anrufen? Aber du musst mir eins versprechen. Du weißt ja wir spielen ein Spiel mit deinem Onkel. Und dazu ist es unbedingt notwendig, dass du nicht verrätst wo du bist. Das ist ganz wichtig!“ mahnte Marcello den Kleinen. „Okay…“ gab Tino von sich. Marcello setzte den Kleinen wieder ab. „Du bist ein ganz toller Bursche.“ lobte er ihn. Dann nahm er das Telefon und wählte die Nummer von Sebastian Kamp. „Hallo Sebastian…ich habe hier jemanden, der gern wieder nach Hause will. Aber du weißt was ich will!“ forderte Marcello. „Lassen Sie mich mit Tino sprechen. Bitte… ich tue alles was Sie wollen.“ kam leise und gepresst von Kamp. „Aber sicher. Er steht neben mir.“ Marcello sah Tino lächelnd an. Er hielt kurz die Sprechmuschel zu. „Denk daran was ich dir gesagt habe..“ mahnte er das Kind. Tino nickte. Marcello gab ihm den Hörer. „Hallo?“ fragte der Kleine. „Tino!!! Tino wie geht es dir?“ hörte er die Stimme seines Onkels. „Onkel Basti….mir geht es gut…das ist ein ganz tolles Spiel…“ strahlte der Kleine. „Das ist kein Spiel. Tino sag mir bitte wo du bist…bitte!“ flehte Marcello. „Nein, Onkel Marcello hat gesagt ich darf das nicht sagen. Das ist unfair und ich spiele nicht unfair…“ erklärte Tino. Marcello grinste breit und nahm den Hörer wieder. „So, genug. Das Handy gegen den Jungen! In vier Stunden am Rheinufer und komm allein, sonst siehst du ihn nie wieder!“ drohte er und beendete das Gespräch.

    Nick ging mit seiner Maske auf den Kopf in den Keller. Eigentlich wollte er das kleine Mädchen nur füttern. Er schloss die Tür auf und sah auf die beiden ängstlich dreinblickende Mädchen. Das fahle Licht reichte gerade dazu aus, um die kleinen Silhouetten zu erkennen. Doch etwas blinkte im Schimmer der Silhouette. Nick kam auf das kleine Gerkan-Mädchen zu. „Was hast du da?“, fauchte er und riss ihr mit brachialer Wucht die Kette vom Hals. „Lass sie in Ruhe...“, fauchte Hanna und wollte sich aufrichten, doch Nick holte aus und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. „Keine Widerworte...“, zischte er und betrachtete sich das blinkende Ding genauer. Verdammt...schoss es ihm durch den Kopf. Was, wenn es ein kleiner Sender war? Sofort warf er das Ding auf den Boden und trat mehrere Male drauf. „Mein Anhänger...“, weinte Ayda und wollte nach den letzten Stücken greifen, doch der Mann hielt sie fest. „Ihr kommt mit mir.“, forderte er und nahm seine beiden Geiseln mit sich. Im Garten zerrte er die beiden Mädchen in seinen Landrover und wollte gerade losfahren, als er den silbernen BMW schon auftauchen sah. „Verdammt...“, stieß er aus, schwang sich hinter das Steuer und brauste davon. Er rammte den BMW in den Kotflügel und schob ihn zur Seite. „So, das habt ihr jetzt davon.“, lachte er und fuhr den Waldweg entlang. Doch wenn er glaubte, seine Verfolger abgeschüttelt zu haben, dann hatte er sich geschnitten.

    „Los Ben...jetzt mach schon...“, fauchte Semir, als er sich von dem Zusammenprall weitestgehend erholt hatte. „Ich mach ja...komm schon, Silberflitzer...“, stieß Ben aus und versuchte, den BMW aus dem Graben zu befreien. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte es der junge Hauptkommissar und fuhr hinter den Landrover her. „Keine Sorge...den krieg ich noch.“, stieß Ben aus und sah plötzlich, als sie in das Waldgebiet einfuhren, ein Schild, was ihm gar nicht gefallen wollte. „Oh verdammt...wir fahren genau auf ein Zielgelände der Bundeswehr zu.“ Semirs Augen weiteten sich schlagartig. „Wenn die hier jetzt Schussübungen machen und der Idiot hier langbrettert, dann ....“ „Nein...nein...ich krieg ihn schon noch.“, stieß Ben aus, schaltete hoch und holte weiter auf, doch schon im nächsten Moment schlugen Kugeln in die Windschutzscheibe ein. „So eine Scheiße...“, stieß Semir aus und suchte Deckung. „Ist das jetzt der vor uns oder sind das schon die Soldaten?“, kam es nur von Ben. Er versuchte, die Spur zu halten, doch es half nichts. Er musste den Kugeln ausweichen. „Mach doch was...“ „Tu ich ja...festhalten...“, stieß Ben aus, lenkte nach links und der BMW schoss durch eine Hecke und landete in einem tiefen Loch, aus dem er nicht mehr rauskam. „Ganz toll...los, zu Fuß weiter.“, knurrte Semir und stieg aus, rannte sofort wieder auf den Waldweg und dem Landrover nach. Ben folgte seinem Freund und Kollegen. Die Lungen brannten nach einiger Zeit heftig, doch keiner der Beiden wollte sich geschlagen geben. Immerhin ging es hier um Ayda und vielleicht hatte dieser Irre auch Hanna. Sie rannten einige hunderte Meter weiter und fanden in einer Kurve den Landrover im Graben liegen. Doch von dem Mann und Ayda fehlte jede Spur. Semir sah sich gehetzt um. Hier gab es hunderte Versteckmöglichkeiten. Wo zum Teufel war er hin?

    „PAPA!!!“, schrie Ayda, bevor Nick ihr den Mund zu halten konnte. „Du verdammtes Biest.“, fauchte er und schlug dem keinen Mädchen ins Gesicht. Doch nun wurde Hanna wild. Sie trat den Mann so derb gegen das Schienbein, dass dieser mit einem Aufschrei zusammenbrach und Ayda losließ. „LAUF AYDA!! LAUF!!“, schrie Hanna dem kleinen Mädchen zu. Doch Ayda war so erschrocken was passierte, dass sie sich nicht bewegte. Hanna griff nach der Hand und rannte mit Ayda los. Wie gut, dass Nick sie nicht gefesselt hatte. So schnell sie konnten rannten sie den beiden Männern zu, die auf sie zukamen. „PAPA!!!“, weinte Ayda. „RUNTER!!“, schrie mit einem Mal Ben und zielte mit der Waffe auf die Kinder. Hanna blieb stehen und drehte sich um. Hinter ihnen stand Nick. Sie ließ sich fallen und zog Ayda mit. Dann wurde das Feuer eröffnet. Ben schoss dem Mann die Waffe aus der Hand und dieser schrie jämmerlich auf. Er ging in die Knie und hielt seine Hand. „Schnell...Hanna…kommt her!“, befahl Semir. Hanna weinte leise. Jetzt fiel die ganze Spannung von dem tapferen Mädchen ab. „Ich will nach Hause…“, beklagte sie. „Wir bringen dich gleich zu deiner Tante. Sie macht sich große Sorgen. Bist du sonst okay?“, wollte Semir wissen. Hanna nickte. Semir hob Ayda hoch. „Mein Schatz…hat der Mann dir weh getan?“, fragte er. „Nein…aber er war böse….er hat meine Kette kaputt gemacht.“, fing nun auch Ayda an zu weinen. „Du bekommst eine Neue…eine schönere.“, versprach Semir. Er drückte seine Älteste an sich. Auch Hanna nahm er an die Hand während Ben sich um Nick kümmerte.

    Allen einen schönen sonnigen (wie in Köln) Maifeiertag...


    Marcello lachte auf. „Warum denn so nervös? Ich will nur meinen Anwalt zu dieser Vernehmung rufen. Ich denke es ist besser wenn ich einen Rechtsbeistand habe. Schon allein wegen den ganzen Verdächtigungen die gegen mich erhoben werden und von denen nicht eine Tat nachgewiesen werden konnte.“ erklärte er, ließ jedoch den Hörer auf der Gabel liegen. „Sagen Sie mir einfach wo der Junge ist und ich bin wieder weg!“ forderte Semir ihn auf. „Herr Gerkan, wie kommen Sie darauf, das ich mit der Sache auch nur das Geringste zu tun habe? Haben Sie dafür irgendwie Beweise? Und für die Taten meiner Angestellten kann man mich doch wohl nicht verantwortlich machen.“ gab er gelassen von sich. „Hören Sie auf mit diesem Blödsinn! Die Männer die mich zusammen schlugen und den Jungen holten haben mich in Ihrem Namen gewarnt! Wo ist Tino?“ fauchte Semir. Marcello stand auf. Der Polizist richtete die Waffe auf ihn. „Herr Gerkan, was halten Sie davon, wenn ich Sie durch das Haus führe? Dann können Sie sich ein Bild davon machen, das weder das gesuchte Kind noch die Angestellten im Hause sind.“ schlug Marcello vor und verbeugte sich vor dem Polizisten. Langsam entspannte sich der Mann und steckte die Waffe ein. „Wissen Sie wo ich die Herren Cataloglu und Akgün finde?“ wollte er wissen. „Leider nein…“ kam bedauernd von Marcello. Er sah sich den Polizisten an. „Eine Schweinerei was man mit Ihnen gemacht hat. Sie sollte eigentlich nicht allein auf Streife sein.“ empfahl er. „Das lassen Sie mal meine Sorge sein.“ knurrte der Polizist. „Darf ich dann vorgehen?“ wollte Marcello wissen. Semir nickte. Marcello führte ihn ohne Bedenken durch das Haus und zeigte tatsächlich jedes Zimmer. Eine Tür blieb verschlossen. Sofort wurde Semir wieder misstrauisch. „Was ist dahinter?“ wollte er wissen. „Da ist eine Abstellkammer. Nichts Besonderes...“ erklärte er. Semir sah ihn an. „Aufmachen!“ forderte er forsch. Marcello lachte leise. „Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?“ wollte er wissen. „Den kann ich mir sehr schnell besorgen.“ drohte der Polizist. Marcello nickte. „Tun Sie das. Und wenn Sie ihn haben, dürfen Sie in das Zimmer sehen.“ lächelte er. Er kannte sich in den Rechten sehr gut aus und wusste dass er dem Polizisten nichts zeigen musste. Und damit sich der arme Kerl doch ein wenig Hoffnung machen konnte den Kleinen hier zu finden, ließ er diese Tür verschlossen. Das sich Tino in seiner zweiten Villa befand wo auch Jeanette untergebracht war wusste nur er und seine Leute.

    Tom fuhr zur Villa von Marcello D’astone und suchte nach dem Wagen der Nachbarin von Semir. Er sah ihn direkt vor der Tür stehen. Doch Tom wollte nicht erst reinfahren und D’astone begegnen, sondern Semir vor der Tür abpassen. Spätestens wenn er zuhause war. Dennoch blieb er vor der Tür. Auch wenn er nicht damit rechnete das Semir in Gefahr war, so konnte seine Anwesenheit nicht schaden, sofern doch noch etwas passieren sollte. Tom setzte sich in seinen Wagen und wartete. Dann nach gut einer halben Stunde sah er seinen Partner aus dem Haus kommen und in den Wagen steigen. Dann fuhr er los. Tom hängte sich an und fuhr in einem gebührenden Abstand hinter seinen Partner her. Er machte nicht auf sich aufmerksam sondern wollte Semir direkt vor der Haustür abfangen und ihn nach seinen Verstand fragen. Tatsächlich fuhr Semir direkt nach Hause und gab seiner Nachbarin den Schlüssel zurück. Als er gerade den Fahrstuhl betrat stand Tom bereits an der Tür. Semir blieb wie erstarrt stehen „Was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt. „Ich wollte dich nach deinen Verstand fragen. Bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“ fauchte Tom ihn an. Semir drängte ihn in den Fahrstuhl „Nicht so laut…das müssen doch nicht alle mitbekommen.“ mahnte Semir leise. „Das ist mir völlig egal. Von mir aus, können alle Nachbarn wissen wie leichtsinnig du bist! Semir du bist nicht in der Lage zu ermitteln! Du hast gebrochene Rippen! Ein Auge wie ein Zyklop und du siehst aus, als wärst du unter den Laster geraten! Was hast du dir dabei gedacht?“ fauchte Tom wütend. Mittlerweile hatten sie Semirs Etage erreicht. „Nun beruhige dich doch mal…es ist doch nichts passiert.“ lächelte Semir und wollte Tom milde stimmen. Doch er hatte sich in seinen Partner geirrt. Tom hatte gerade richtig aufgefahren. „Ich wollte doch nur wissen, ob Tino dort ist! Er ist entführt worden. Vor meinen Augen! Du kannst doch nicht erwarten, dass ich im Bett bleibe während der Junge in Gefahr ist!“ gab Semir nun auch lauter zurück. Tom schloss die Tür. „Jetzt pass mal auf. Marcello D’astone steht zwar im Verdacht, das er Tino hat entführen lassen, aber wir haben immer noch keine handfesten Beweise! Und wenn wir ihn nun damit konfrontierten, dann versteckt er Tino irgendwo und jeder Anwalt holt ihn mit einem breiten Grinsen aus dem Knast! Und außerdem bist du krank und hast nicht zu ermitteln!“ Tom sah seinen Freund ernst an.

    Nick stand am nächsten Tag etwas abseits vom Haus der Gerkans. Heute wollte er es erneut versuchen. Auf dem Schulweg würde er die Kleine schon kriegen. Da war der Bulle. Er verabschiedete sich von seiner Familie und fuhr davon. Warte Bulle, du wirst noch dein böses Erwachen haben, drohte Nick und hob dann den Kopf, als er sah, dass die Tochter wirklich alleine auf den Weg geschickt wurde. Jetzt konnte er sie sich holen. Nick fuhr langsam los, als Ayda Gerkan aus dem Haus kam. Das Mädchen machte ein paar Schritte und Nick lenkte den Wagen dicht an das Mädchen. „Hallo meine Kleine….kannst du mir helfen?“, fragte er freundlich. Ayda sah ihn misstrauisch an. „Was ist denn?“, fragte sie. „Ich suche hier diese Straße….aber ich finde sie einfach nicht.“, beklagte er sich. Ayda machte einen entscheidenden Fehler. Sie ging an das Auto und wollte den Zettel lesen, den Nick hochhielt. Er hatte die Beifahrerseite geöffnet und lächelte sie freundlich an. Doch kaum war Ayda an den Wagen getreten, packte er das erschrockene Mädchen und zerrte sie in den Wagen und warf sie regelrecht auf die Rückbank. Auyda brauchte einen Augenblick um zu realisieren was passiert war. Nick nutzte die Zeit, err schloss die Tür und raste los. „NEIN!! LASS MICH!! MAMA!!!!! PAPA!!!!!“, schrie sie und trat um sich. Nick hatte Schwierigkeiten sich auf den Verkehr zu konzentrieren, denn immer wieder trat das Mädchen ihn in die Rippen. „Hör auf!“, fauchte er sie an und griff nach hinten. Er bekam sie an ihren Haaren zu packen und zerrte daran. „Hör auf…oder ich bringe dich um…“, warnte er sie. Ayda weinte laut. Nick fuhr in einer recht unbewohnten Gegend rechts ran und ging zu Ayda, die nun weinend aber sich ruhig verhaltend auf der Rückbank saß. Voller Angst sah sie ihn an. Sie wagte sich nicht zu bewegen. Nick nahm einen Lappen und tränkte ihn mit Chloroform. Dann presste er dem kleinen Mädchen den Lappen auf den Mund. „Nun werden wir heute Abend den Papa anrufen…“, versprach er.

    Hanna zuckte zusammen als der Mann in den Raum kam. Doch diesmal trug er etwas auf den Arm. Ziemlich achtlos ließ er das Etwas neben ihr auf das Bett fallen und Hanna erkannte Ayda. „AYDA!!!“, stieß sie aus und kümmerte sich sofort um das kleine Mädchen. Sie sah den Mann an. Wieder hatte er seine Maske auf. „Was wollen Sie von uns?“, fragte sie leise. Doch der Mann antwortete nicht. Er stellte ihr eine Tüte mit Essen hin. Kalte Pommes, Hamburger und Cola. Nicht gerade das gesündeste Essen, aber immerhin beruhigte es den Magen. Doch Hanna dachte nicht ans Essen. Sie kümmerte sich rührend um Ayda, die eben wieder zu sich kam. „Hallo Ayda…“, lächelte sie sie an und weinte leise. „Hanna….“, kam verwundert von dem siebenjährigen Mädchen. „Ja…Ayda…“, nickte Hanna. „Was machen wir hier?“, wollte Ayda wissen. „Ich habe keine Ahnung. Ich werde hier festgehalten. Und der Mann hat dich auch hergebracht….“, beklagte Hanna sich. „Warum weinst du? Hat der Mann dir weh getan?“, harkte Ayda nach. „Nein….nein…hat er nicht. Noch nicht. Ayda….wir müssen hier weg….aber wie?“ Hanna schüttelte direkt danach den Kopf. Ayda war noch kleiner als sie und woher sollte sie wissen, wie man von hier weg kam. „Papa wird uns finden. Schon sehr bald…“, versprach Ayda. Sie setzte sich auf. „Wie kommst du darauf?“, fragte Hanna nach. „Weil ich ein Geschenk von Papa habe, was in meiner Kette ist. Er sagt immer, wenn ich mich verlaufe, soll ich darauf drücken und dann kommt er und bringt mich nach Hause…“, erklärte Ayda und zeigte ihre Kette. Hanna konnte nichts erkennen. „Wo sollst du denn da drauf drücken?“, harkte sie nach. „Da…auf diesen kleinen Punkt…der von dem Marienkäfer…das sind meine Lieblingstiere weißt du….und Papa hat gesagt, der Punkt ist ein Wiederfinder…“, kam von Ayda. Hanna lächelte leicht. „Damit hat der Mistkerl sicher nicht gerechnet. Dann hoffe ich mal, dass der Papa Recht hat und uns holt…“, sagte sie und drückte den schwarzen Punkt. An der Kette veränderte sich nichts.

    Semir fuhr zu Ben. „Was ist mit eurem Tiger?“, harkte er sofort nach. „Felix ist schlimmer als ein Todkranker. Der hält Andrea auf Trab sag ich dir. Aber er ist ein verdammt mutiger Kerl.“, erklärte Semir. „Nun ja…im Endeffekt ist er ja ein Mann. Und du weißt ja…wir könnten sterben sobald uns ein Virus packt. Du bist da auch nicht anders…“, grinste Ben. „Doch bin ich….als ich…“, fing Semir an zu erzählen, als plötzlich ein Piepen aus dem Handy kam. Ben sah Semir an. „Hast du einen neuen Klingelton?“, fragte er erstaunt. „Nein….das ist nicht der Klingelton. Das ist ein Spielzeug, was ich Ayda geschenkt habe…und zwar ist es ein Ortungsgerät. Hartmut hat mir das vor einigen Monaten gegeben. Es ist in der Kette von Ayda versteckt und ich habe ihr gesagt, dass sie darauf drücken soll, wenn sie sich verlaufen hat. Seit ein paar Tagen geht sie allein zur Schule.“, erklärte Semir und holte den Empfänger raus. Semir stutzte kurz, als er auf die elektronische Landkarte sah. „Ist was?“, fragte Ben und blickte seinen Partner an. „Nun ja...Aydas Schule ist nur einen Kilometer von unserem Haus durch den Park entfernt. Das Signal kommt aber über dreißig Kilometer von der Schule entfernt. Ayda ist nicht das Mädchen, das einfach die Schule schwänzt.“, kam es von Semir. Sofort schossen ihm die wildesten Gedanken durch den Kopf. „Da muss etwas passiert sein. Du fährst.“, stieß er erschrocken aus, warf Ben den Schlüssel rüber und griff zum Telefon. „Susanne...ich bin's. Wir melden uns für eine Stunde ab.“, meinte Semir nur knapp. „Was hast du vor?“, fragte Ben. „Ich will wissen, wo meine Tochter ist. Wir fahren jetzt da hin und suchen nach Ayda.“, befahl Semir. „Jawohl Chef...“, erwiderte Ben und setzte den Blinker. Er wendete und fuhr die auf die Autobahn rauf. Semir setzte Blaulicht und Martinshorn in Gang und schon gaben die anderen Verkehrsteilnehmer den Weg frei. Im BMW wurde es ganz still. Semir malte sich in Gedanken aus, was seiner ältesten Tochter alles passiert sein könnte. Hoffentlich ging es ihr gut.

    Gut nun ist geklärt, dass alles noch einmal gut gegangen ist und Ben mal wieder mit dem Tod ein Stelldichein hatte. Nun können sie ja genesen und in Ruhe gesund werden. Also weiter im Behandlungsplan...Bewegungstherapie steht an ach ja....und bitte auf die richtige Medikamentation achten. Man hört ja so viel von übermüdeten Krankenschwestern. Da könnte man schon mal ein falsches Medikament verabreichen. Was allerdings dann auch wieder etwas Action reinbringt..."Nein...ich will dich nicht auf dumme Gedanken bringen....Susanne...ganz sicher nicht...aber so ein bisschen Power kann nicht schaden :D

    Tom klopfte an die Tür hinter der er Semir wusste. Es kam keine Antwort. Tom trat ein. „Semir?“ fragte er als er das leere Bett sah. Er klopfte an die Tür des Badezimmers. „Semir?“ rief er erneut. Keine Antwort. Tom drückte die Klinke runter und sah in das leere Badezimmer. Vielleicht war Semir bei einer Untersuchung oder er lief draußen ein wenig herum. Tom verließ das Zimmer und suchte eine Schwester. „Wissen Sie wo Herr Gerkan ist?“ wollte er von ihr wissen. „Nein, eigentlich müsste er im Zimmer sein, oder aber in der Cafeteria.“ meinte sie. „Danke…“ nickte Tom und verschwand in Richtung Fahrstuhl. Es war gut möglich das Semir in der Cafeteria war. Doch als er sich dort umsah war auch nichts von Semir zu sehen. Wieder in seinem Zimmer sah er in den Kleiderschrank. Alle Sachen waren verschwunden. Verdammt…dachte er nur und griff zum Handy. „Chefin, Semir ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Ich vermute das er zu D’astone will.“ gab er durch. „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Muss ich ihn denn festbinden?“ fauchte Anna Engelhardt. „Andrea soll sein Handy orten, ich fahre zu seiner Wohnung!“ legte Tom fest und verließ das Krankenhaus mit einer großen Menge Wut im Bauch. Semir konnte in seinem Zustand in Gefahr geraten. So war er nicht in der Lage sich gegen die Männer von D’astone zu wehren. Geschweige denn ihnen die Stirn bieten. Das Handy klingelte. „Ja?“ fragte er. „Andrea hier. Semirs Handy lässt sich nicht orten. Er hat es abgeschaltet.“ gab die Sekretärin durch. „Verstanden…ich bin gleich an seiner Wohnung. Ruf du bitte Sebastian an und frag ob Semir dort ist“ bat Tom. „Mach ich..“ bestätigte Andrea. Tom erreichte Semirs Wohnung und klingelte Sturm. Niemand öffnete. Dafür ging die Tür der Nachbarwohnung auf. „Hallo Tom…wenn du Semir suchst, der ist nicht da. Er hat sich mein Auto geliehen weil er etwas Wichtiges erledigen musste.“ erklärte die junge Nachbarin. Tom sah sie an. „Hat er gesagt was es ist?“ wollte er wissen. „Nein, aber er hat mir versprochen das Auto heil zurück zu bringen. Was ist denn passiert?“ harkte sie nun nach. „Das weiß ich noch nicht, aber wenn ich ihn gefunden habe wird er einen Kopf kürzer sein.“ versprach er und verließ das Haus. „Chefin! Semir ist nicht zuhause, aber er war hier und hat sich das Auto der Nachbarin geliehen. K- MD 1306. Ein gelber New Beatle..“ gab Tom durch. „Verstanden. Ich lasse den Wagen zur Fahndung ausschreiben. Eine Ahnung wohin er will?“ wollte Anna wissen. „Vermutlich zu D’astone… und da fahre ich nun hin.“ gab Tom durch.

    Semir kam mittlerweile an dem Grundstück von Marcello D’astone an und sah sich vorsichtig um. Am Tor dürfte er scheitern, also blieb nur der offizielle Weg. Er nahm seine Dienstmarke und fuhr vor das Tor. Dort stieg er aus und klingelte. „Bitte?!“ kam unfreundlich zurück. „Gerkan, Kripo Autobahn! Ich möchte zu Herrn D’astone!“ forderte Semir. „Haben Sie einen Termin?“ kam die Gegenfrage. „Nein, aber wenn Sie mich nicht rein lassen komme ich mit einer Hundertschaft und nehme den Laden hier auseinander!“ drohte Semir. Das Tor öffnete sich. Semir stieg wieder in den Wagen und fuhr bis zur Villa vor. An der Tür stand bereits ein Mann in typischer Dienermontur und lächelte ihn freundlich an. „Bitte folgen Sie mir. Herr D’astone erwartet Sie.“ gab er bekannt. Semir folgte ihm in ein großes Büro. „Guten Tag Herr…?“ kam Marcello D’astone auf ihn zu. „Gerkan, Semir Gerkan….“ stellte Semir sich vor. „Was kann ich für Sie tun?“ wollte Marcello wissen. „Sie kennen Tarik Akgün und Kemal Cataloglu?“ fragte Semir. „Nein, die Namen sagen mir jetzt nichts. Aber Sie können mich sicher aufklären.“ lächelte Marcello. „Natürlich. Die Männer arbeiten für Sie. Sie machen die Drecksarbeit für Sie. Morden, schlagen Leute zusammen oder entführen Kinder.“ stieß Semir aus. Er war wütend über diese Arroganz die D’astone an den Tag legte. „Das können Sie natürlich beweisen.“ meinte dieser nur. „Oh ja, das kann ich. Sie haben einen Fehler gemacht, D’astone. Sie haben sich mit mir angelegt. Sagt Ihnen der Name Sascha Reuther etwas?“ wollte Semir weiter wissen. „Sascha Reuther….ja…ja doch…das ist ein Boxer. Er hat mal für mich geboxt aber ich habe seit Wochen nichts mehr von ihm gehört. Er wollte wohl nicht mehr.“ nickte D’astone. „Und weil er nicht mehr wollte, haben Sie ihn umgebracht oder umbringen lassen. Oder hat er etwas gesehen, was er nicht sehen durfte? Waren es Cataloglu und Akgün?“ harkte Semir nach. Marcello sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. „Herr Gerkan, Sie sollten aufhören Behauptungen in den Raum zu werden, die Sie nicht beweisen können. Und nicht ich habe den Fehler gemacht mich mit Ihnen anzulegen, sondern Sie haben diesen Fehler begangen.“ fauchte Marcello ihn an. Er nahm den Telefonhörer in die Hand. Sofort hatte Semir seine Waffe in der gesunden Hand und zielte auf ihn. „Keine Bewegung!“ warnte er den Mafioso.

    Dr. Felix Huber sah auf die Uhr als es klingelte. Es war schon weit nach Mitternacht. Wenn jetzt jemand klingelte dann musste es wirklich wichtig sein. Hier in der Kantstraße war es doch sonst immer ruhig. Er schlurfte zur Tür und öffnete. „Frau Gerkan…?“, fragte er verwundert als er sah, wer dort stand. „Dr. Huber…ich brauche Hilfe. Unser Felix…ist verletzt. Er hat einen Einbrecher verjagt und hat dabei eine Wunde bekommen.“, beklagte sich die Nachbarin. Der Tierarzt blickte auf den ruhig auf dem Arm liegenden Kater „Dann kommen sie. Meine Praxis ist gleich die Treppe runter.“ Er ging vor und betätigte den Lichtschalter. Sofort gingen sämtliche Neonröhren im Behandlungssaal an. „Dann legen sie ihren Felix mal auf den Tisch. Ich will mir nur meinen Kittel anziehen.“, meinte Dr. Huber und wechselte den Bademantel gegen seinen Behandlungskittel aus. „So, dann halten sie bitte mal den Kater fest, während ich ihn untersuche.“, meinte er und deutete auf Ben. Dieser schluckte. „Wie? Ich soll Felix festhalten?“ Ben wusste noch, wie ihn dieses Katzentier das letzte Mal „liebte“, als er ihn hochnehmen wollte. „Jetzt zieren sie sich nicht so. Der kleine Kerl tut mir ja auch nix.“, meinte Huber und zog Ben an den Behandlungstisch. „Nun machen sie schon.“, forderte der Veterinärmediziner. Ben packte Felix am Hals und drückte den hinteren Teil des Körpers fest an den Tisch. „Gut...ich seh mir jetzt die Wunde an.“ Sofort, als der Mediziner loslegte, fauchte Felix los und versuchte, sich zu befreien. Natürlich versuchte er auch nach Ben zu schlagen. „Ganz ruhig Kleiner...ist gleich vorbei.“ meinte Dr. Huber und säuberte die Wunde. Ein kurzer Blick ging zu Andrea. „Alles in Ordnung. Ist nur eine oberflächliche Wunde.“ gab er zu verstehen. „Hast du den Kerl aber hoffentlich eine Abreibung erster Klasse verabreicht oder?“ fragte er Felix.

    „Und Hartmut, hast du schon was?“, fragte Semir zum vierten Mal in zehn Minuten. „Semir, nerv nicht. Ich bin ja dran. Aber außer Kratzern und Einbruchsspuren kann ich außen keine Fingerabdrücke finden.“, erklärte der Rotschopf. „Und drinnen sind sicherlich die von Andrea, den Kindern und mir dran.“, meinte Semir. „Mit großer Sicherheit. Du kannst aber schon mal deine Fingerabdrücke mir geben. Immerhin will ich sie ja unterscheiden können.“, meinte Hartmut. Semir nickte und schritt um den Couchtisch herum, als er beinahe über etwas in den Couchtisch fiel, hätte Hartmut ihn nicht im letzten Moment aufgefangen. „Wow...danke Hartmut. Da scheint jemand was verloren zu haben.“, keuchte Semir und sah auf das, was ihn zum Stolpern brachte. „Hey, die Taschenlampe ist keine von mir. Die muss der Täter fallen gelassen haben, als er mit Felix gekämpft hat.“ Hartmut kam sofort dazu, nahm den Leuchtstab vorsichtig auf und streute die bekannten Bleispäne drauf, um die Fingerabdrücke zu sichern. Tatsächlich fanden sich zwei gut sichtbare Fingerspuren drauf. „Damit haben wir ihn.“, meinte Hartmut siegessicher. Semir nickte und blickte zur Treppe hinauf, als er eine verschlafene Stimme hörte. „Papa...ich kann nicht schlafen.“, kam es von Ayda. „Ihr macht solchen Lärm.“ „Och meine kleine Prinzessin, entschuldige, aber Papa muss hier arbeiten.“ Semir nahm seine Tochter auf den Arm und küsste sie zärtlich auf die Wange. „Du musst dich mal wieder rasieren...“, meinte sie und schmiegte sich dann verschlafen an die Schulter ihres starken Papas. „Hartmut, ich bring nur schnell die Kleine ins Bett und dann bin ich wieder da.“ „Lass dir Zeit, ich bin hier fertig.“, erwiderte der Techniker und zog vorsichtig das Klebeband mit den gesicherten Fingerabdrücken ab. Kurze Zeit darauf kamen Andrea und Ben wieder zur Tür rein. „Hartmut, wo ist Semir?“, fragte sie. „Oben...Ayda ist wach geworden und Semir bringt sie wieder ins Bett.“, meinte der Techniker und grinste dann, als er Ben mit der Katze sah. „Hey, hast du einen neuen Freund gefunden?“ „Das Biest hat mich gleich gekratzt, nachdem es den Verband an der Pfote hatte.“, stieß Ben wütend aus und zeigte die roten Striemen auf seinem Handrücken. Felix mauzte nur und wurde von Ben dann auf dem nächstbesten Möbelstück abgesetzt. „Und?“, fragte Semir, als er wieder runter kam. „Der Arzt meint, es sei keine tiefe Wunde. Aber Felix soll sich in den nächsten Tagen schonen und nicht rausgelassen werden. Und der Verband muss alle acht Stunden gewechselt werden.“, erklärte Andrea. „Das wird hart für den Kleinen.“, grinste Semir nur. „Ich bin so froh, dass euch nichts passiert ist.“, lächelte er. Nach einer halben Stunde war das Haus ruhig und die Gerkans im Bett.

    Und um zu prüfen ob es tatsächlich stimmt, habe ich die Autorin auf Fanfiction. de selbst angeschrieben.Das heißt nicht, dass ich Anja hier vorwerfe das sie die Story "gestohlen" hat, sondern einfach sicher gehen möchte das alles rechtens ist. Ich denke in dieser Angelegenheit werden wir schon sehr bald die Information besitzen, ob oder ob nicht. Bis dahin würde ich auch Anja bitten nichts in der Story zu veröffentlichen, damit hier alles mit rechten Dingen zugeht.

    Auch mir ist vor kurzem das Gleiche passiert nur andersum.Mir wurde hier eine Geschichte "Gestohlen" und auf Fanfiction. de veröffentlicht. Die Schreiberin dort hat dann behauptet, ich wäre die Diebin gewesen, obwohl meine Story hier zwei jahre vorher veröffentlich wurde. Die Userin ist bei Fanfiction.de umgehend gelöscht worden und die Story auch.

    Zur gleichen Zeit in der Schutzwohnung: Sebastian ging in der Wohnung auf und ab. „Verdammt warum meldet sich D’astone nicht? Tom hol bitte das Handy oder lass es dir bringen aber tu endlich was!“ forderte er seinen Freund auf. Tom nickte. Er nahm das Handy und rief in der KTU an. „Ja…bringt es zur PAST und Hotte bringt es mir dann. Außerdem müssen wir eine neue Wohnung haben!“ forderte Tom. „Warum eine neue Wohnung?“ harkte Sebastian nach. „Weil D’astones Leute diese Wohnung kennen. Willst du noch einmal dass sie uns hier besuchen kommen?“ stellte Tom die Gegenfrage. „Nein, schon gut..du hast ja Recht.“ stöhnte Sebastian. Er ließ sich auf das Sofa fallen. Pascal Krämer ging auf Tom zu. „Wir sollten anfangen den Plan durchzuführen. Noch wissen wir nicht ob D’astone den Jungen wirklich hat. Vielleicht hat ein Anderer den Kleinen entführt.“ versuchte er. Tom lachte auf. „Das ist ja wohl nicht Ihr Ernst. Mein Kollege wird krankenhausreif geschlagen und der Junge verschwindet. Wer sollte das denn sonst getan haben? Reuther wurde vor Sebastians Augen ermordet, der wiederum ein Hand hatte, worauf zu sehen ist wie D’astone Drogen verkauft. Das ist eindeutig! Und ich will nicht für private Rachefeldzüge eingesetzt werden!“ fauchte er. Pascal atmete tief ein. „Dann sollte die Zusammenarbeit beendet werden. Ich werde den Fall wieder allein übernehmen und Marcello sowie Luigi D’astone dingfest machen. Sie sollten den Jungen möglichst bald befreien, denn ich werde nicht darauf Rücksicht nehmen.“ legte Krämer fest und verließ die Wohnung. „Das kann er doch nicht tun! Ich meine…Tino kann doch nichts dafür! Das geht nicht!“ stammelte Sebastian. „Nur keine Sorge, das werde ich von meiner Chefin klären lassen.“ beruhigte Tom ihn und griff zum Handy. „Chefin….wir haben ein Problem mit Pascal Krämer. Er ist auf persönliche Rache bedacht und will sich an D’astone Senior rächen der seinen Partner vor sieben Jahren ermordet hat. Er hat es mir eben gesagt, dass er trotz Tinos Entführung die Sache durchzieht und keine Rücksicht auf den Jungen nehmen will.“ erklärte er kurz und knapp. „Ich kümmere mich darum. Semir wird weiter im Krankenhaus bleiben. Aber Sie können ihn mal kurz besuchen. Machen Sie ihm klar, dass wenn er, vor der offiziellen Entlassung das Krankenhaus verlässt, sich auf ein Gewitter erster Klasse bereit machen kann. Wir werden Sebastian Kamp in eine andere Wohnung bringen.“ kam von Anna. Tom grinste leicht. „Verstanden Chefin…“ gab er durch und beendete das Gespräch.

    Für Semir ging der Tag viel zu langsam vorbei. Er fühlte sich stark genug um entlassen zu werden, doch Anna und der Arzt schienen gemeinsame Sache zu machen. Andrea durfte ihn nicht mitnehmen und war vor einer Stunde gegangen. Von Tom war nichts zu hören oder zu sehen. Aber das war ja auch klar, immerhin musste er Sebastian beschützen. Ob sie schon eine Spur von Tino hatten? Sein Blick ging zum Schrank. Dort hingen seine Klamotten die er am Tag des Überfalls getragen hatte. Die waren zwar voller Blut aber noch tragbar. Wenn er es schaffte sich selbst anzuziehen, dann könnte er allein nach Tino suchen. Wo die Villa von D’astone war wusste er ja. Einen fahrbaren Untersatz zu besorgen war sicher eine seiner leichtesten Übungen. Ohne lange zu überlegen stand er auf und zog sich an. Dabei bewegte er immer seine linke Hand und verbiss sich den Schmerz. Nach einigen Minuten war er fertig. Als er die Tür öffnete und sich verstohlen umsah, ob jemand im Korridor war grinste er leicht. Es war jetzt eins und vor fünf werden sich keine Schwestern im Zimmer blicken lassen. Somit hatte er genügend Zeit zu verschwinden. Er verließ das Zimmer und verschwand in Richtung Treppenhaus. Wenig später ging er die Treppen runter und stand weitere drei Minuten auf der Straße. Noch einmal blickte er zum Zimmer hoch, wo er eben noch lag. Semir ging zur Straße und suchte eine Möglichkeit zu seiner Wohnung zu kommen. Nicht weit vom Krankenhaus befand sich eine Bushaltestelle und Semir grinste leicht. „Mit dem Bus bin ich schon lange nicht mehr gefahren. Billig und unauffällig.“ raunte er sich selbst zu und stellte sich an die Haltestelle. Er musste nicht einmal fünf Minuten warten bis der Bus vorfuhr. In seiner rechten Hand hielt er das Fahrgeld bereit. Als er einstieg sah er gerade wie ein blauer Mercedes auf den Parkplatz fuhr. An dem Nummernschild erkannte er Toms Wagen. Semir ließ sich schnell auf einen der Plätze fallen und duckte sich. Tom wusste nicht, dass er nun aus dem Krankenhaus war. Doch er wusste auch, das Tom nun alle Hebel in Bewegung setzen würde ihn zu finden. Schnell stellte Semir sein Handy aus. So konnte es von Andrea nicht geortet werden. Er musste Tino finden. Nach einer guten halben Stunde war er zuhause und zog sich um. Nun musste er sich nur noch einen Wagen organisieren. Aber er konnte Andrea schlecht anrufen und darum bitten. Genauso wenig einen der anderen Kollegen, aber er brauchte ein Auto. Vielleicht die Nachbarin….? dachte er und klingelte eine Etage tiefer. „Hallo Semir..“ lächelte ihn die junge Dunkelhäutige an. „Hallo Madelaine…hör mal…ich brauche dein Auto…könntest du es mir für heute leihen?“ bat Semir und legte seinen Hundeblick auf. Die Frau sah ihn an. „Ist dein Dienstwagen schon wieder kaputt? Kommen daher die Verletzungen?“ harkte sie nach. „Ja…aber das ist nicht schlimm. Ich bringe ihn auch heil zurück…versprochen…“ bettelte er weiter. Madelaine stöhnte auf und gab ihm die Schlüssel. „Aber aufpassen!“ warnte sie ihn noch. Dann war Semir verschwunden.

    Nick wartete in seinem kleinen Transporter vor dem Haus der Gerkans. Sein Ziel hatte er noch nicht entdeckt. Es war jetzt kurz nach elf Uhr Abends. Er musste einfach nur warten, bis alles im Haus schlief. Tatsächlich ging fünf Minuten später alle Lampen im Haus aus und Nick machte sich bereit. Er nahm seine Maske, die Handschuhe und sein Einbrecherwerkzeug und schlich sich in den hinteren Gartenteil und machte sich an der Terrassentür zu schaffen. Es dauerte nicht lange und die Tür war offen. Nick sah sich um. Alles war still und ruhig in der Nachbarschaft. Langsam schlich sich der Holländer in das Zimmer hinein und leuchtete mit seiner kleinen Taschenlampe die Umgebung ab. „MIAU!“, fauchten ihn zwei glühend funkelnde Augen von einem Schrank an. Nick erschrak, ließ vor Schreck die Taschenlampe fallen und merkte dann, wie ihm etwas ins Gesicht sprang. „Auuuuu...geh weg, du Vieh...“, schrie er und merkte, wie sich kleine, scharfe Messer in seine Wange einschlugen. Er versuchte, das Ding, was sein Gesicht bedeckte und ihn immer wieder mit lautem Fauchen und erneuten Kratzattacken bedrängte, von seinem Gesicht zu bekommen. Doch das Etwas war so hartnäckig, dass Nick es kaum schaffte. Dann aber ließ es doch von ihm ab, aber zeitgleich ging das Licht im Haus an. Erschrocken hörte Nick Schritte auf der Treppe. Panisch rannte er aus der Terrassentür, ums Haus herum und sprang in seinen Wagen. Mit qualmenden Reifen brauste er davon. Verdammt, das ging völlig in die Hose. Jetzt musste er sich etwas neues einfallen lassen. Vielleicht konnte er sie auf dem Schulweg abfangen. Ja, das war doch die Idee.

    Andrea wachte durch den Lärm unten auf und natürlich schrie auch Lilly in ihrem Zimmer laut auf. „Was ist denn, mein Kleines? Ist doch alles gut.“, beruhigte sie ihre Tochter und wiegte sie vorsichtig hin und her. Noch immer war das Fieber da. „Ich mach dir noch schnell neue, feuchte Wickel.“, meinte die fürsorgliche Mama und ging ins Bad, kam wenig später mit frischen, nassen Handtüchern wieder und wickelte ihre Tochter darin ein. Ayda schlief in ihrem Bettchen tief und fest. „Dich kann auch nichts aus dem Schlaf reißen, oder?“, lächelte Andrea und gab ihrer Ältesten einen Kuss auf die Stirn. Ayda knurrte kurz und drehte sich in ihrem Bett um, schlief einfach weiter. Andrea wollte eigentlich wieder ins Bett, doch die Neugier trieb sie nach unten ins Wohnzimmer. Felix saß, die Pfoten leckend, auf der Lehne des Sessels und blickte sein Frauchen schnurrend an. „Felix...was war denn hier los?“, fragte sie und sah dann auf die offene Terrassentür. „Oh nein...wollte jemand einbrechen?“, stieß sie sofort aus und griff nach dem Telefon in der Ladestation. Schnell wählte sie Semirs Nummer. „Andrea...ich komme bald nach Hause, aber im Moment ist...“, meldete sich ihr Mann am anderen Ende. „Nein Semir, bitte komm jetzt. Bei...bei uns hat jemand versucht, einzubrechen.“ „Was?“, hörte sie ihren Mann nur durch die Leitung schreien. „Ja, aber scheinbar hat Felix es geschafft, den Einbrecher in die Flucht zu schlagen.“ „Okay, rühr nichts an. Ich komme gleich mit Hartmut zu dir.“, forderte Semir. „Sicher, ich weiß ja, dass Hartmut Fingerabdrücke braucht.“, meinte Andrea und legte auf. Doch so sicher fühlte sie sich jetzt überhaupt nicht mehr. Mit dem Nudelholz in der Hand durchsuchte sie jeden Raum im Untergeschoss, kontrollierte die übrigen Fenster und durchsuchte sogar den Keller. Erst, als sie sicher war, dass niemand außer den Kindern, Felix und ihr im Haus war, ließ sie sich auf die Couch sinken und wartete auf Semir.

    „HARTMUT!!!“`, schrie Semir laut, als er mit Ben in der KTU aufschlug. Hartmut hatte mal wieder ne Nachtschicht eingelegt um seinen privaten Wagen etwas aufzumotzen. Die Musik lief laut und Hartmut sang auch noch mit. Doch als er die Beiden vor sich sah stockte er. Schnell war die Musik aus. „Hallo Jungs….was macht ihr denn hier?“, staunte er. „Pack deine Sache und komm! Bei mir ist eingebrochen worden!“, befahl Semir kühl. Hartmut stellte keine überflüssigen Fragen und nahm seinen Koffer. Gemeinsam fuhren sie zu Semirs Haus wo Andrea bereits auf sie wartete. „Schatz….bist du in Ordnung? Wo sind die Kinder?“, fragte Semir sofort. „Die Kinder schlafen. Semir, wenn Felix nicht gewesen wäre, dann hätte der Mistkerl sonst was tun können.“, stieß Andrea aus. Semir nahm sie in den Arm und beruhigte sie. „Der Kater ist Gold wert…das wusste ich schon damals.“, lächelte er und sah sich suchend nach dem Kater um. „Er war gerade noch hier….“, kam verwundert von Andrea. Auch sie suchte nach dem tapferen Tier. „Oh…da liegt er...Felix? Was ist denn?“, fragte sie erstaunt, denn das Tier regte sich nicht. Semir ging hin und wollte ihn hochheben, als er eine Wunde an einem Lauf bemerkte. „Er ist verletzt…!“, stieß Semir aus. Vorsichtig nahm er das Tier hoch und streichelte es sanft. „Hey…mein kleiner Held…was hast du denn da?“, sprach er leise und untersuchte das Tier. Auch Ben sah auf die Wunde. „Sieht nach einem Messerstich aus…aber er ist schon verdammt tapfer…der kleine Kerl.“, staunte Ben. „Das war er damals schon, als er mir das Leben rettete. Wir müssen sofort zum Tierarzt!“, forderte Semir. Andrea nahm das Tier an sich. „Das machen Ben und ich. Du wirst hier mit Hartmut die Spuren sichern…“, befahl sie. Semir nickte. „Hartmut…mach dich an die Arbeit...“

    „Verdammtes Katzenvieh!“, stieß Nick aus und behandelte die brennenden Kratzer, die ihm der Kater von Familie Gerkan zugefügt hatte. Sie bluteten zum Teil heftig. Den Plan, die kleine Maus zu entführen, war fehlgeschlagen. Aber irgendwie wird er sie bekommen und dann wird Gerkan tun was er verlangte. Er würde ihm die Pillen bringen und dann würde er sich die Kleine von Kim mal vornehmen. Immerhin war sie, so schätzte er mindestens 15 oder 16…und damit auch reif für ihr erstes Mal. Er grinste verhalten. Nachdem er seine Wunden verbunden hatte, legte er sich in sein Bett und schlief schnell ein. Doch nur wenig später wurde er von einem Scheppern wach. Es kam aus dem Keller. Die Kleine schien wild zu werden. Na warte, dachte er nur und zog sich seine Sporthose über. Mit müden Schritten ging er in den Keller und schloss die Tür auf. „Hey…du kleine Göre! Halt dich zurück…ich will schlafen klar?“, fauchte er das Mädchen an. Sie sah ihn ängstlich an. Der Knebel war noch drin, aber die Augenbinde war runter. Mit großen blauen Augen sah sie ihn an. „Hast du Hunger?“, wollte er wissen. Sie nickte. „Okay….aber dann ist hier Ruhe, klar?“, fauchte er weiter. Wieder folgte ein nicken. Nick ging nach oben und machte zwei Brote mit Nutella fertig. Mit einer Flasche Wasser dazu ging er in den Keller. Er löste die Fesseln und gab dem Mädchen das Essen. „Ich will keine Fragen hören!“, warnte er noch. Doch das Mädchen schien nur essen zu wollen. Nick sah ihr zu. Als sie fertig war, wurde sie wieder gefesselt. Diesmal ließ er die Augenbinde jedoch weg. „Die machst du dir eh wieder ab.“, lächelte er. Als er den Knebel anlegte strich er sanft über ihre Lippen. „Du bist richtig hübsch weißt du das eigentlich?“, fragte er.

    Lol jetzt hast du uns ins Boxhorn gejagt. Das ist nicht nett! Sowas macht man nicht..... :D Ich habe nämlich auch an Kevin gedacht. Aber immerhin kennt oder glaubt Semir den Mann am Steuer zu kennen. Vielleicht war es ja auch Lisa. Das würde dann den Titel erklären. Ich lasse mich gern überraschen und ähm.....auch aufklären....Also von der Story her, das andere hab ich schon lange hinter mir :D:D

    und nun mal einen Dank an die fleißige Feederin Susan.... danke für die regelmäßigen Feeds :D

    Tom, Pascal und Sebastian fuhren zur Schutzwohnung zurück. „Was sollen wir denn jetzt tun? Wir müssen D’astone das Handy geben. Tom es ist unsere einzige Chance an Tino zu kommen. Bitte hilf mir. Es ist mir egal ob D’astone auf freiem Fuß ist oder nicht. Bitte…wir können doch erst ihn befreien und dann D’astone das Handwerk legen…“ schlug Sebastian vor. Tom sah ihn an und dann zu Pascal. „Das wäre durchaus möglich. Damit könnten wir ja Sebastian und Tino in Sicherheit bringen. Danach werden wir dann den Plan durchziehen und Sie in die Reihe von D’astone schleusen.“ schlug Pascal vor. „Wir können D’astone auch direkt nach der Übergabe verhaften. Dann ist alles erledigt.“ setzte Tom dagegen. „Sie verstehen mich nicht. Marcello D’astone hat genügend Anwälte die ihn aus jeder Sache raus holen. Wenn nicht er, dann wird sein Vater einspringen und dann haben wir einen harten Krieg vor uns. Wir müssen Marcello und seinen Vater aus dem Verkehr ziehen.“ bestand Pascal. „D’astones Vater ist seit vielen Jahren nicht mehr in Aktion getreten. Warum sollte er es nun tun?“ wollte Tom wissen. „Weil die Bande zwischen ihm und Marcello immer noch sehr aktiv ist. Er wird für seinen Sohn alles tun. Wir müssen beide aus dem Weg räumen.“ wiederholte Pascal. Tom sah ihn an. „Da steckt noch etwas anderes dahinter. Was?“ harkte er nach. Pascal lächelte nervös. „Ich weiß nicht genau was Sie meinen, Herr Kranich…“ wich er aus. „Verarschen Sie mich nicht. Ihr Engagement D’astone Senior aus dem Verkehr zu ziehen ist sehr auffällig. Entweder verraten Sie mir was los ist oder wir blasen alles ab!“ forderte Tom. Pascal sah ihn an und nickte. „Also gut…ich werde Ihnen erzählen, was mich dazu treibt. Vor sieben Jahren haben mein Partner und ich gegen Luigi D’astone ermittelt. Wir haben fast alle Beweise zusammen gehabt und standen kurz vor dem großen Schlag. Als wir den Zugriff in einem fingierten Drogendeal durchführen wollten hat Luigi D’astone meinen Partner erschossen. Seit dem bin ich ihm auf den Fersen. Ich habe schon mehrfach versucht ihm den Mord nachzuweisen, aber leider sind die Beweise immer verschwunden. Je mehr ich zusammen trug umso mehr verschwanden. Zeugen wurden umgedreht oder umgebracht. Luigi zog sich aus dem Geschäft zurück und übergab Marcello das Zepter. Dennoch weiß ich, dass der Alte die Fäden in der Hand hält.“ berichtete Pascal. „Sieben Jahre? Das ist eine verdammt lange Zeit, aber Sie sind Polizist und da müssen sie private Emotionen ausschalten. Das wissen Sie genau. Uns geht es jetzt darum Tino aus den Fängen Marcellos zu befreien und ihn hinter Gitter zu bringen. Was Sie danach mit D’astone machen ist mir egal!“ fauchte Tom ihn an.

    Semir kam aus dem Bad und blieb stehen. „Andrea? Was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt als er seine Freundin am Bett sitzen sah. „Oh mein Gott wie siehst du denn aus?“ stellte sie die Gegenfrage und kam zu ihm. „Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Du bist hier um mich abzuholen oder?“ kam die hoffnungsvolle Frage von Semir. „Eigentlich nicht. Bist du sicher, dass du schon raus kannst? Du siehst grausam aus.“ Mitleidig sah Andrea ihn an. Semir lächelte leicht. „Ja ich denke schon, aber ich muss warten bis der Arzt kommt.“ kam von ihm. „Siehst du und ich denke, du hast dein Auto nicht hier.“ lächelte sie. „Nein das stimmt...“ lachte Semir. „Hast du Hunger?“ wollte er nun von ihr wissen. „Ich habe schon gefrühstückt. Außerdem ist das was es hier gibt nicht ganz mein Ding.“ lehnte sie ab. Sie sah ihn genau an. „Es sieht irgendwie schick aus. Blau und Grün stehen dir.“ lobte sie ihn. „Ja danke…die Schmerzen kann ich dir gern schenken. Man verdammt…mit einer Hand ist es schwer sich die Hose zu zumachen.“ stöhnte er. Andrea lachte. „Wenn du brav bleibst, dann schließe ich sie dir.“ bot sie an. Semir sah sie an. „Andrea, ich bin immer brav…das weißt du doch.“ grinste er. Sie schloss ihm die Hose und küsste ihn dann sanft auf den Mund. „So und nun iss, damit du stark wirst. An der Größe kann man nichts mehr ändern, mein Held.“ hauchte sie in sein Ohr. Semir nahm sie in den Arm. „Danke mein Engel.“ gab er zurück. Die Tür öffnete sich erneut. „Guten Morgen Herr Gerkan. ich hoffe es geht Ihnen gut.“ lächelte der Arzt ihn an. „Ja, ich bin auch schon abreisefertig.“ nickte Semir. „Das ist zwar schön zu hören, aber leider werden Sie heute noch hierbleiben müssen. Und sicher auch morgen. Mit den Verletzungen kann ich Sie nicht auf die Straße lassen.“ lehnte Dr. Weng ab. „Aber…ich meine die Rippen…die heilen auch so…“ gab Semir leise zurück. „Das mag richtig sein, aber nur hier können Sie sich auskurieren und stürzen sich nicht in Gefahr. Ich habe bereits hier Ihre Vorgesetzte am Telefon. Sie möchte mit Ihnen sprechen.“ lächelte der Arzt und reichte ihm das Handy. Semir nahm es und hielt es sich ans Ohr. „Ja?“ fragte er. „Semir, Sie werden so lange im Krankenhaus bleiben, wie der Arzt es für nötig hält!“ hörte er Anna sagen. „Aber Chefin…ich muss Tino finden. Ich kann nicht hier liegen wenn der Junge in Gefahr ist.“ beschwerte Semir sich. „Darum kümmern wir uns. Sie werden erst einmal wieder gesund. Und nun geben Sie mir Andrea!“ forderte Anna ihn auf. „Ja Chefin…“ gab er leise von sich und reichte das Handy weiter. „Ja?“ fragte nun auch Andrea. „Andrea, Sie werden Semir nicht mitnehmen. Er wird im Krankenhaus bleiben!“ hörte er Anna sagen. „Ja verstanden.“ bestätigte Andrea und beendete das Gespräch. Das Handy landete wieder bei Dr. Weng.

    Semir und Ben fuhren zum Tatort und besahen sich die Leiche. „Hallo Doc...wie sieht es aus?“, fragte Semir gleich als Erstes. Dr. Wegener sah den Polizisten an. „Was auch immer ihn umgehauen hat, er war binnen weniger Minuten tot.“, meinte der Arzt und wischte sich die matschige Erde von seiner Jeans. „Woran ist er gestorben?“, wollte Ben wissen. „Scheinbar hat er eine dieser Pillen hier geschluckt. Tja, das sollte wohl ein Trip werden. Was dann zur Fahrt auf meinen Tisch wurde. Ich rufe euch an, sobald ich die toxische Analyse gemacht habe.“, meinte der Arzt und verabschiedete sich. „Hartmut, hast du irgendwelche Papiere bei ihm gefunden?“, fragte Semir den Techniker. „Nur seinen Führerschein.“, erwiderte der Rotschopf und reichte das chipkartengroße Dokument an Semir weiter. „Boris Fleischer...mehr habt ihr nicht gefunden?“ „Nein, und von Spuren kann hier auch nicht viel sein. Es hat die ganze Nacht geregnet.“, meinte Hartmut. „Okay...fahren wir zurück zur PASt und lassen den Namen von Susanne checken. Hier können wir im Moment nichts weiter tun.“, meinte Semir. Ben nickte, besah sich aber die kleine Pille, die sich noch in der Hand des Toten befand. „Die hat sehr große Ähnlichkeit mit denen, die bei der Chefin gefunden wurden. Meinst du nicht?“, wollte Ben wissen. Semir kniete sich zu Ben und warf einen scharfen Blick auf das kleine Ding. „Irgendwie schon. Hartmut...hier mach mal ne Analyse davon und vergleiche sie mal mit den anderen Pillen.“ Der Angesprochene nickte und steckte das kleine Ding in eine Plastikfolie. „Los, lass uns fahren.“, meinte Semir. Kurze Zeit später waren sie wieder in der PAST. Sie waren noch nicht lange da, als das Telefon anschlug. „Wer kann das denn noch so spät sein?“ fragte Semir erstaunt. Sein Blick auf die Uhr zeigte bereits 19 Uhr. „Ich wette es ist Andrea...die dich fragt, wann du endlich nach Hause kommst.“, kam von Ben. „Gerkan...Kripo Autobahn!“, meldete Semir sich. „Krüger hier...Semir....Hanna ist verschwunden.“, gab die Chefin bekannt.

    Semir drückte den Lautsprecher damit Ben mithören konnte. „Was soll das heißen, sie ist verschwunden?“, harkte Semir nach. „Hanna wollte heute zu mir kommen. Direkt nach der Schule und das Wochenende bei mir verbringen. Aber sie ist bis jetzt nicht da und ans Handy geht sie auch nicht. Ihre Mutter hat bereits alle Freunde durch. Dort ist sie nicht. Ich befürchte dass ihr etwas passiert ist.“ erklärte Kim „Frau Krüger...Hanna ist 16, vielleicht ist sie noch auf einen Abstecher in die Stadt. Wir haben Freitag und da ist es für junge Leute doch üblich...“, beruhigte Ben seine Vorgesetzte. „Das ist ausgeschlossen. Hanna weiß genau, dass wir uns Sorgen machen und sie würde sich auf jeden Fall bei mir melden. Nein...ich habe Angst das etwas passiert ist.“, widersprach Kim. „Okay...wir könnten Hannas Handy orten. Geben Sie mir doch bitte die Nummer.“, bat Semir. Kim gab sie durch. Nur wenig später versuchte Susanne die Nummer zu orten, doch das Handy war aus. „Warten Sie...es klingelt gerade...“, kam von Kim. Semir lächelte leicht. Vermutlich war es Hanna die sich nun tausend Gründe ausgesucht hatte, warum sie zu spät kam. „Semir....kommen Sie sofort mit Ben zu mir...bitte...“, gab Kim nur wenig später von sich. „Was ist los? War das nicht Hanna?“, harkte Semir nach. „Nein...bitte kommen Sie schnell her...bitte...“, flehte Kim. „Wir sind schon unterwegs.“, stieß Semir aus und beendete das Gespräch. Dank Blaulicht und Sirene dauerte es keine fünfzehn Minuten bis sie bei Kim waren. „Sehen Sie sich das an.“, stieß Kim aus und gab Semir ein Foto. „Oh verdammt...!“, antwortete dieser. Das Bild zeigte Hanna. Gefesselt und geknebelt. Irgendwo in einem dunklen Loch. „Kam nur das Bild?“, harte Ben nach. „Ja....der Umschlag enthält natürlich keine Adresse oder sonst was. Nur das Bild....das hat sicher was mit Nick zu tun. Er will mich so unter Druck setzen und seine Drogen wieder gekommen. Aber nicht mit mir.....nicht mit mir....“, gab Kim leise drohend zurück. Sie drehte sich zu Semir und Ben um. „Finden Sie Hanna! Alle anderen Fälle haben zu warten!“, befahl sie. Semir sah Ben an. „Ähm...Frau Krüger....im Augenblick hat Frau Schrankmann das Kommando. Wir sollten die Frau Dr. wenigstens einweihen....“, schlug Semir vor. Kim stieß einen undefinierbaren Ton aus. „Sie wollen mit Schrankmann an einem Strang ziehen?“, harkte sie nach. Semir zog die Schultern hoch. „Es wäre sicher besser, als wenn sie uns bei den Ermittlungen behindert.“, gab er zu.

    Frau Dr. Isolde Maria Schrankmann sah noch fern als das Telefon klingelte. „Ja...?“, fauchte sie ins Telefon. „Kim Krüger hier...Frau Dr. Schrankmann....meine Nichte wurde entführt. Ich vermute, um mich zu erpressen. Würden Sie bitte zu mir kommen?“, bat Kim. „Frau Krüger...haben Sie schon mal auf die Uhr gesehen?“, fauchte Schrankmann in die Muschel. „Es geht um eine Entführung! Es ist den Leuten ziemlich egal, wie spät es dabei ist!“, schrie Kim zurück. „Beruhigen Sie sich doch....wie sicher ist es denn überhaupt, das eine Entführung vorliegt. Ihre Nichte ist doch im pubertierenden Alter. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie warten noch bis morgen früh ab. Sicher wird das Mädchen nach Hause kommen.“, lächelte Schrankmann in den Hörer. „Das wird sie nicht! Ich habe ein Bild, was sie gefesselt zeigt! Das ist kein Scherz!“, schrie Kim wütend. „Frau Schrankmann...hier ist Semir Gerkan....es ist wirklich ernst.“, hörte sie kurz darauf den türkischen Hauptkommissaren. „Das war ja wohl klar, dass Sie wieder vor Ort sind! Haben Sie nichts anderes zu tun?“, fauchte sie ihn an. „Nein, im Moment eigentlich weniger.“, grinste Semir, was Schranke, nicht sehen konnte. Es stöhnte kurz am anderen Ende auf. „Lassen sie mich hören, was sie haben.“, forderte Schrankmann und ließ sich die gesamte Story erzählen. Sie blickte dann kurz auf die Uhr. Es war halb zwölf Uhr und Isolde Maria wollte eigentlich ins Bett gehen. Morgen war eine anstrengende Verhandlung danach musste sie sich mit den beiden Chaoten von der Autobahn herumärgern. „Das war bestimmt dieser Nick...er will mich unter Druck setzen.“, endete Kim mit ihren Erzählungen. „Gut, ich...ich werde es sicher bereuen, aber sie haben von mir in diesem Fall freie Hand.“, meinte Isolde Maria Schrankmann.

    So etwas nennt man doch wohl Gedankenlos und dumm oder? Mal im Ernst....wie kann man so unvernünftig sein. Kaum auf den Beinen halten aber schnell noch einen Spaziergang machen. Nee Nee....auch wenn das irgendwie eine GEdankenverbindung ist....aber sowas...binde sie doch beide an das Bett fest....Susanne... :D

    Elli-wie,was hast du da für Sonderkonditionen-bei mir dauert das definitiv länger,nämlich genau bis 66 3/4.

    Na das ist eine Regelung mit meinen Chef....ich darf das. Nee im Ernst....ich bin soweit ich es weiß oder wie mir die Rentenversicherung mitgeteilt hat mit 65 3/4 in Rente... was natürlich auch ein Fehler von denen sein kann. Egal....vielleicht geht das auch früher....