Beiträge von Elvira

    Ah...es geht los...Darcie mutmaßt schon :D

    Kim sah Tobias Bergen an. „Wo sind meine Männer?“ wollte sie von dem Gangster wissen, den sie erneut hat vorladen und sogar persönlich abholen ließ. . „Was weiß denn ich, aber ich wünsche mir, dass es ihnen schlecht geht!“ fauchte der Verbrecher. „Herr Bergen, kennen Sie Charly Bruns?“ harkte Thorsten nach. „Ja sicher….Charly war eine Filzlaus, die sich leider auf der falschen Seite befand.“ grinste Bergen. „Charly ist tot und bevor er starb, hat er Ihren Namen gesagt! Sie stecken hinter der Entführung von Gerkan und Jäger! Sie können Ihre Chancen nur verbessern wenn Sie endlich sagen wo sie sind!“ schrie Kim wütend. Thorsten legte ihr die Hand auf dem Arm. „Ganz ruhig….“ mahnte er sie. „Tut mir echt leid, Frau Kommissarin, aber ich weiß nicht was Sie wollen. Ich habe und das gebe ich zu, einen illegalen Puff und ich habe auch mit Mädchen gehandelt. Aber mehr habe ich nicht zu tun! Ich habe Charly eine Lektion erteilt, weil er versucht hat, mich auszuhorchen und weil es nicht geklappt hat, hat er sich am meine Mädchen ran gemacht! Das ist alles!“ kam nun von Bergen und auch er war wütend. „Charly ist tot! Er wurde zusammengeschlagen und es waren Ihre Leute, die haben es nämlich zugegeben! Noch einmal wo sind Gerkan und Jäger?“ gab Thorsten in einem gepressten Ton zurück. „Keine Ahnung, aber ich hoffe sehr, dass es den beiden Herren dort so richtig schlecht geht!“ grinste Bergen. Es klopfte. „Der Anwalt von Bergen ist da…“ verkündete Dieter der auf ein Herein den Verhörraum betrat. Kim sah zu Thorsten und wieder zu Bergen. Dieser grinste zufrieden, denn vor der Vernehmung hatte er seinen Anwalt anrufen dürfen. „ Geben Sie mir noch fünf Minuten….“ bat sie. Doch ehe Dieter die Tür schließen konnte wurde er zur Seite geschoben. „Sie werden keine fünf Minuten mehr bekommen! Mein Mandant verweigert jede weitere Aussage!“ erklärte ein dicker Mann im Anzug. Tobias Bergen grinste verschmitzt. „Wie recht der Mann doch hat. Außerdem widerrufe ich alles was ich eben gesagt habe…“ hängte er an. Kim atmete tief durch. „Dr. Dr. Peter Starrbeck…ich bin der Anwalt von Herrn Bergen. Hätten Sie die Güte mir die Haftgründe gegen meinen Mandanten zu nennen?“ bat der Mann und setzte sich unaufgefordert zu der Gruppe. „Das ist ganz einfach Herr Dr. Dr. Starrbeck. Ihr Mandant steht unter Verdacht des Menschenhandels, der Förderung zur Prostitution und unter Mordverdacht, bzw. Beihilfe zum Mord. Diese Haftgründe sind ausreichend Ihren Mandanten in Untersuchungshaft zu nehmen, da Verdunklungsgefahr besteht.“ erklärte Thorsten. "Das mag sein, dennoch ist es nicht rechtens und ich habe bereits Widerspruch gegen die Inhaftierung meines Mandanten gemacht. Er ist ein aufrichtiger unschuldiger Mann. Sie selbst sollten doch wissen, dass Sie gar keine Handhabe haben, denn soweit mir bekannt ist, gibt es keine Beweise." kam kühl von dem Anwalt und dann bat er mit seinem Mandanten allein zu sprechen. Kim und Thorsten verließen den Raum. „Dann bleibt uns nur noch der Augenzeuge. Hoffentlich hat er wirklich was gesehen, was uns weiterhilft.“ hoffte Kim.

    Es war Mittag als Ben aufwachte. „Oh man…dieses Nichtstun macht müde…“stöhnte er. Von Semir bekam er keine Antwort. Verwundert stand er auf. „Semir? Wo steckst du denn?“ fragte er als er sah, dass sein Partner nicht mehr im Bett lag. Dies war ordentlich gemacht worden und Ben musste grinsen. Selbst wenn sie gefangen gehalten wurden, ließ Semir einen gewissen Ordnungssinn nicht missen. Ben ging in die Küche. „Semir?“ rief er fragend, doch von seinem Partner fehlte jede Spur. „Hey wo steckst du denn?“ rief er durch das Haus. Nichts. „Semir! Ich habe keinen Bock auf Versteck spielen! Wo bist du?“ fauchte er wütend als er wieder in die Küche kam. „Er ist bei mir…und es geht ihm nicht wirklich gut.“ ertönte eine Stimme. Ben zuckte zusammen und schluckte. „Was soll das heißen?“ fragte er heiser. „Semir Gerkan liegt hier bei mir in einem wunderbar weichen Bett. Er kann sich zwar nicht bewegen, aber noch geht es ihm relativ gut. Da ihr nicht nach dem Mörder suchen wolltet, habe ich mir gedacht, dass ihr dann vielleicht nach eurem Partner suchten wollt. Ich habe eine Münze geworfen und Semir war das Opfer. Du bist der Bulle und du hast genau 2 Tage Zeit, ihn zu finden. Mit jedem Tag werden die Zustände von Gerkan rapide schlechter.“ erklärte die Stimme. „DAS IST DOCH KRANK!“ schrie Ben wütend. „Sie mögen dass so sehen, Jäger. Aber ich versuche nur mein Ansehen zu steigern. Also…machen Sie sich bereit endlich wieder zu arbeiten. Sie können sich auf dem Gelände frei bewegen.“ befahl die Stimme. Es knackte und für Ben war klar, dass der Mann nun nicht mehr mit ihm sprechen wollte. Verdammt wann hatten sie Semir geholt? Warum hatte er nichts mitbekommen? Er erinnerte sich, dass ihm gestern nach dem Pudding übel wurde. Vielleicht hatte Semir recht. Es war etwas mit dem Pudding. Man hatte ihn betäubt um Semir zu kidnappen. Das war die einzige Möglichkeit. Aber was wäre gewesen wenn Semir den Pudding gegessen hätte? Wäre er dann das Opfer gewesen? Man hatte gewartet, bis er schlief und hatte sich dann Semir geholt. Okay, Leute…ihr wollt spielen. Ich werde mitspielen, aber nach meinen eigenen Regeln und ich werde euch in den Arsch treten, schwor er sich in Gedanken und ballte die Fäuste. Er stand auf und ging in den Schlafraum, wie er ihn nannte. Dort zog er sich schnell einen Pullover über und verließ das Haus. Wut stieg in ihm auf. Dieser Mistkerl schien zu glauben, sich alles erlauben zu können, was er wollte. Er spielte mit Menschenleben, als wäre er Gott. Und das war nun zu Ende, denn jetzt hatte er sich mit Ben Jäger angelegt.

    Tom und Sebastian kamen an dem Schwimmbad an. Sie sahen sich um. „Gehen wir rein.“ schlug Tom vor. Gemeinsam betraten sie die Halle. „TINO!!“ stieß Sebastian aus als er seinen Neffen in einem Käfig über dem mit Wasser gefüllten Becken sah. „Onkel Basti…ich will nach Hause…ich mag Onkel Marcello nicht mehr…“ weinte Tino. „Gleich ich hole dich gleich da raus.“ versprach Sebastian. Nun trat Marcello D’astone vor den Beiden. „Schön dass Sie meiner Bitte gefolgt sind. Ich werde Ihnen nun die Spielregeln erklären. Sie werden dort in dem alten trockenen Becken gegeneinander boxen. Jedes Mal wenn einer von euch zu Boden geht, geht die dazu gehörende Geisel auf Tauchstation. Dieser Tauchgang wird so lange andauern, wie derjenige am Boden liegt. Das heißt, ihr habt es in der Hand, wer überlebt und wer nicht. Sobald einer von euch tot ist, ist es die Geisel auch. Ein toller Plan oder?“ lachte und verhöhnte der Mann die Beiden. „Lass Tino aus dem Spiel! Er ist noch ein Kind! Ein unschuldiges Kind!“ stieß Sebastian wütend aus. Am liebsten hätte er Marcello D’astone die Faust ins Gesicht gerammt. Auch Tom sah sich suchend um. Von Semir fehlte jede Spur. Der zweite Käfig der über dem Wasser hing, schien leer zu sein. Marcello D’astone schien seine Gedanken zu erraten. „Nur keine Sorge. Wir haben mit Herrn Gerkan getestet ob das Wasser die richtige Tiefe und Temperatur hat.“ lachte er. In diesem Augenblick regte sich etwas in dem Käfig. Semir richtete sich auf und sah zu Tom. „Was haben Sie mit ihm gemacht?“ fauchte Tom den Mafioso an. „Nur keine Sorge, noch lebt er. Aber ich denke es wird sich bald ändern.“ lachte Marcello D’astone. „Fangt an!“ forderte er die Beiden auf. Tom und Sebastian nickten und stellten sich wie gefordert in das kleinere Becken wo sie boxen sollten. Nur wenig später ging es los. Sebastian machte genau wie mit Tom vereinbart zunächst ein paar leichte Andeutungen, damit Tom sich darauf einstellen konnte. Ein Gong ertönte und die Beiden sahen sich irritiert um. „Jetzt geht es los! Und hört auf zu spielen!“ forderte Marcello. Die Beiden wandten sich wieder einander zu und schlugen abwechselnd ein paar Harken.

    Branco und Toni erreichten das Hallenbad obwohl sie eigentlich erst morgen hier sein sollten. „Ich hoffe nur, Luigi hat Recht mit seinem Gefühl. Hey…da ist Licht an.“ stieß Toni aus. „Ich sag doch, er hat Recht. Marcello war nie fair und wenn er einen Vorteil riecht, dann nutzt er das auch.“ grinste Branco. Sie stiegen aus und gingen um die Halle herum. Durch eines der zerbrochenen Fenster konnte sie das was dort geschah sehen. „Marcello ist ein Schwein…guck mal nach oben!“ stieß Toni aus. Branco tat es. „….wird die dazu gehörige Geisel auf Tauchstation gehen. Dieser Tauchgang wird so lange dauern, wie derjenige am Boden liegt.“ Hörten sie Marcello sagen. „Er will die Beiden tatsächlich umbringen. Okay…wir sollten das Kind als erstes rausholen! Hör zu….ich werde über das Gestänge klettern und den Kleinen aus seinen Käfig holen. Danach ist der Mann im Anderen dran.“ schlug Branco vor. Toni nickte. „Ich werde dann sehen, dass ich Marcello packe und ihn zu seinem Vater bringe.“ gab er zurück. Branco schlich in die Halle. Die Männer von Marcello und auch Marcello achteten nicht auf die beiden Gefangenen und sahen nur auf die Beiden Männer die in dem anderen Becken boxten. Vorsichtig kletterte er die Gestänge hoch und sah in den Käfig. „Hey Kleiner…ich hole dich jetzt da raus. Sei ganz ruhig, okay?“ flüsterte er dem Jungen zu. Dieser nickte nur. Vorsichtig streckte Branco den Arm aus und kam tatsächlich an den Käfig. Den kleinen Harken zu öffnen war kein Problem. Doch dann geriet der Käfig ins Schwanken. Branco musste loslassen um nicht in die Tiefe zu stürzen. Sofort sah er zu den Männern doch die schienen nichts bemerkt zu haben. „Nun komm zu mir….komm...ich halte dich fest, aber du darfst keinen Ton sagen.“ warnte Branco den Jungen. Dieser schien verängstigt. „Komm…ich helfe dir…komm…“ wiederholte Branco. Diesmal nicke der Junge. Er öffnete die Tür und lehnte sich raus. Branco packte den Arm und zog den Jungen an sich. Dann ging es wieder nach unten. Dort angekommen brachte er den Jungen raus zum Wagen. „Du versteckst dich dort. Das kannst du sicher oder? Ich hole jetzt deinen großen Freund auch aus dem Käfig.“ lächelte Branco und verschwand ein zweites Mal. Er kam gerade dazu, als der zweite Käfig auf Tauchgang ging. Der Mann darin sah ihn noch panisch an, als er ins Wasser schlug.

    Hallo Yon,

    willkommen in der Schreiberwelt und natürlich drücke ich dir die Daumen das du viele Leser bekommst. Ich bin schon mal dabei, denn auch die Helden müssen mal ausruhen. Nicht in der Folterkammer (wobei man sich dort auch entspannen kann :D) oder im Krankenhaus (die nicht immer zur Erholung einladen.Manchmal wird man dort so richtig fertig gemacht, :D). Einfach mal ein ganz normaler Fall wie er heutzutage immer mal vorkommen kann. Also ich freu mich auf deine Story.

    Zur STory selbst:

    Ein bisschen wenig um zu urteilen wie es laufen wird. aber diese nette Dame im ersten Kapitel hätte ich aus dem Auto geworfen. :D. Die ist mir so unsympathisch...nee das geht gar nicht. Bin gespannt was du dir so ausgedacht hast. Allerdings hast du mir jetzt meinen Titel für meine Ausstiegstory wie soll ich sagen.... vorweg genommen.... ja das ist das richtige Wort. Ich hatte auch diese Überschrift im Kopf. Aber mir fällt sicher noch eine andere ein. ;);)

    Na ja Elli-jedem das Seine! :D
    Wenn du allerdings genau gelesen hättest, dann wüsstest du, dass sich Semir morgens schon fast selber gewaschen hat, auf seinem Kopf ist immer noch der Verband mit den Drainagen, die jetzt nur nicht mehr ständig geöffnet werden müssen und aufs Klo-nun er hat noch den DK von der OP, den man jetzt mal gelegentlich entfernen könnte und die grossen Geschäfte-na ja, da müssen unsere fitteren Patienten aus verständlichen Gründen manchmal nicht täglich....die warten manchmal, bis sie wieder auf eine richtige Toilette dürfen und nicht nur auf den Klostuhl neben dem Bett mit Monitorüberwachung.
    Das Ziel in der heutigen Krankenpflege ist aktivierende Pflege, also soviel der Patient selber machen kann, soll er auch tun. Wir übernehmen nur das, was nicht geht. Gerade nach Schädelverletzungen ist Selbermachen sozusagen die Therapie!

    Ich habe schon genau gelesen was mit Semir ist, aber du hast Recht, jedem das Seine. Ach ja, wenn Semir die "Wissenschaft" überstanden hat, kannst du ihn gern pflegen. Er wird es sicher brauchen :D obwohl ich mich sehr zurück gehalten habe. Ich schwöre.... :D

    Ja so ein Klostuhl ist ja auch net so ganz diskret. Da unterdrückt man dann schon mal das Bedürfnis. Wobei die Schwestern sicher auch mal so nett sind das Ding samt Patienten in den...sagen wir mal....persönlchen Bereich zu fahren, wo es keinem stört. Das mit der aktiven Pflege ist ja auch gut. Und auch wenn es manchen Angehörigen wie Vernachlässigung aussehen lässt, ist es immer öfter erforderlich. Besonders bei den männlichen Patienten, die mal gern den sterbenden Schwan spielen um versorgt zu werden. :D

    Sag mal....alle reden über Ben und wie dreckig es ihm geht, aber was ist eigentlich mit Semir? Heilt sein Schädel wieder? Wachsen die Haare dort wo jetzt noch alles kahl ist? Oder ist nichts kahl? Muss Semir nicht manchmal zur Toilette und sich waschen oder überhaupt.....? Wird er gar nicht gepflegt? Hat er außer den Sprachstörungen keine Hinterbliebenschafften? Vielleicht wird er ja jetzt vernünftig und schrottet keinen Wagen mehr. Wäre schön auch mal darüber was zu lesen. Sorry ich kann einfach nicht mit Ben leiden.....:D

    Thorsten Rahners sah sich die Akten an, die Semir Gerkan und Ben Jäger bereits angelegt hatten. Die erste Akte war die von Mario Sendelheim. Das erste Opfer dieser Serie. 19 Jahre jung, Stricher. Brandwunden von Elektroschocks. Quetschwunden an Finger, Zehe und Genital. Den Obduktionsbericht las er sehr intensiv, doch als er die Quetschung am Genital las, verzog er sein Gesicht als würde er die Schmerzen spüren. Wie konnte ein Mensch nur so grausam sein? Die nächste Akte behandelte ebenfalls einen Mann. 43 Jahre alt, Markus Stahl, Feuerwehrmann. Auch bei diesem Opfer wurden Quetschungen gefunden, doch noch schlimmer war, dass man ihm drei Finger abgetrennt hatte. Ob nun bei vollem Bewusstsein oder nicht, war nicht klar. Hier sah der Gerichtsmediziner jedoch dass es ein Könner war, denn die Gliedmaßen waren ordnungsgemäß abgetrennt und die Wunden gereinigt worden. Thorsten sah auf. Ein Arzt….ja sicher…es musste sich um einen Arzt handeln. Aber warum tat ein Arzt so etwas? Warum quälte er Menschen, wenn er doch helfen sollte? Das letzte Opfer über das eine Akte vorhanden war, war Sandra Hahn, 29 Jahre alt und Verkäuferin von Beruf. Sie war im sechsten Monat schwanger und Thorsten fühlte die Wut aufsteigen. Wie konnte ein Arzt eine Schwangere so peinigen? Sie vergewaltigen und dann….Er warf die Akte auf den Tisch. „Wir haben die nächste Leiche. Wieder eine Frau….“ riss Kim Krüger ihn aus seinen Gedanken. Thorsten Rahners sah sie an. „Dieser Kerl ist ein Arzt.“ stieß er aus. Kim sah ihn an. „Wie kommen Sie darauf?“ wollte sie wissen. „Die Gliedmaßen an diesem Feuerwehrmann sind von einem Profi entfernt worden. Das hat der Gerichtsmediziner festgestellt. Also müssen wir nach einem Arzt suchen. Was ist mit dem letzten Opfer?“ harkte er nun nach. „sie ist nicht einmal 30 Jahre alt. Ebenfalls übel zugerichtet worden. Aber der Mediziner ist sich sicher, dass sie schon zwei Tage tot ist. Die Obduktion läuft noch.“ kam von Kim. „Okay, wir müssen uns auf die Mediziner konzentrieren. Wenn es wirklich ein Arzt ist, dann können es nicht genehmigte Menschenversuche sein. Ich glaube kaum, dass sich die Opfer freiwillig gemeldet haben. Also müssen die Opfer auch entführt worden sein. Was mich sehr erstaunt ist, dass es kein Muster gibt. Die Opfer sind aus allen Schichten der Bevölkerung. Was könnte ein Arzt dazu veranlassen Menschen zu quälen?“ fragte Thorsten laut.

    Kim stöhnte auf. „Ich weiß es nicht, aber ich habe irgendwie Angst, dass meine Kollegen diesem Wahnsinnigen in die Hände gefallen sind. Ich begreife nur nicht wie das passieren konnte. Der Täter musste gewusst haben, dass Semir und Ben zur Schulung fahren.“ dachte sie nun laut nach. „Oder er hat sie beobachtet.“ warf Thorsten ein. „Das denke ich nicht, es wäre Semir und Ben sicher aufgefallen, wenn sie einen Schatten gehabt haben. Nein, da muss etwas Anderes dahinter stecken. Vielleicht sind sie dem Täter längst begegnet…“ mutmaßte Kim. „Und wer sollte es sein? Die Akten sind doch wohl vollständig oder? Und da steht nichts drin von einem Verdacht oder sonst etwas.“ widersprach Thorsten. „Ach ich weiß es nicht. Mir ist nur wichtig meine Kollegen zu finden. Und zwar lebend. Semir ist vierfacher Vater und … ich habe seiner Frau versprochen ihn zu finden.“ erklärte Kim. „Das werden wir. Meine Kollegen fahren gerade die Strecke ab, die Gerkan und Jäger gefahren sind, wenn sie auf dem Weg nach Berlin gewesen wären. Vielleicht finden wir den BMW ja doch noch.“ lächelte Thorsten beruhigend. Kim sah ihn an. „Wenn es so wäre, dann hätten wir den Wagen längst gefunden.“ kam von Kim. Es klopfte und Susanne trat ein. „Ein Mann hat eben angerufen. Er hat den Aufruf in der Zeitung gelesen und er hat eine ziemlich sonderbare Beobachtung gemacht. Ich habe ihn gebeten herzukommen.“ erklärte die Sekretärin. „Was will er beobachtet haben?“ harkte Thorsten nach. „Er sagte etwas von fünf LKWs die ein Fahrzeug entführt haben. Den Fahrzeugtyp konnte er zwar nicht erkennen, aber es könnte ein BMW gewesen sein. Das würde sich mit den Aussagen der anderen Beobachter decken, nur dass dieser sich zwei Kennzeichen gemerkt von LKWs gemerkt hat.“ erklärte Susanne weiter. Kim sah Thorsten an. „Die erste Spur. Endlich…“ stieß sie aus. „Abwarten. Wenn das nur ein Trittbrettfahrer ist, der auf die Zeugenaussagen aufspringt kann das auch Luft sein.“ mahnte Thorsten. „ich weiß, aber ich habe ein Fünkchen Hoffnung, dass es nicht so ist.“ meinte Kim leise. Sie konnte mit dieser trockenen Art wie Thorsten Rahners den Sachverhalt darstellte nichts anfangen. „Warten wir es ab, bis der Zeuge uns gesagt hat, was er weiß. Vielleicht hat er wirklich etwas gesehen, was Andere nicht gesehen haben. Wie weit sind Ihre Kollegen eigentlich mit der Fahndung nach den Ausbrechern aus Aachen?“ wollte Kim nun wissen. „Sie sind weiterhin spurlos verschwunden.“ gab Thorsten zu. „Ich hoffe nur, sie sind nicht auch diesem Wahnsinnigen zum Opfer gefallen.“ meinte Kim nur. „Dann lass uns doch Bergen vernehmen. Vielleicht bekommen wir was aus ihm raus.“ schlug Thorsten vor. Kim war einverstanden.

    Sebastian zuckte zusammen als sein Handy klingelte. „In einer Stunde, im alten Hallenbad. Nur du und der Bulle!“ hörte er D’astone sagen. „Was? Aber es war in zwei Tagen ausgemacht…“ gab er zurück. „Willst du deinen Jungen wiedersehen? Wenn ja, dann setzt euch in Bewegung!“ forderte Marcello mit einer scharfer Stimme. Der Ton ließ Sebastian keinen Zweifel daran haben, dass der Verbrecher es ernst meinte. Ein Knacken zeigte, das Marcello das Gespräch beendet hatte. Er sah Tom an. „Wir müssen sofort los.“ gab er heiser zurück. „Was? Warum?“ harkte Tom nach. „Das war Marcello… er hat uns eine Stunde gegeben um am alten Schwimmbad in Bickendorf zu kommen. Dort soll der Kampf stattfinden. Heute…“ stammelte Sebastian. Tom stand auf. „Er verkürzt die Zeit? Also gut…ich bin bereit. Ich werde meiner Chefin Bescheid geben.“ legte Tom fest. „Nein….niemand wird informiert. Tom, lass uns das machen. Allein.“ setzte Sebastian dagegen. „Das ist Wahnsinn. Basti, meine Kollegen können uns beschützen, wenn es hart auf hart kommt. Sie wissen wie sie sich zu benehmen haben und sie werden die Geiseln sicher nicht in Gefahr bringen. Vielleicht können sie auch nützlich sein. Lass es uns gemeinsam versuchen.“ bat Tom inständig. Sebastian nagte an der Unterlippe. „Was wenn D’astone es mitbekommt? Dann ist weder Semirs noch Tinos Leben etwas wert. Er wird beide umbringen und uns dazu.“ stieß er aus. Tom nickte. „Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber ich werde dafür sorgen, dass wir wirklich nur Profis dabei haben. Versprochen. Lass es uns gemeinsam machen…“ bat Tom erneut. Sebastian sah auf sein Handy. Tino lachte ihn dort an. „Also gut…“ stimmte er endlich zu. Tom legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es wird alles gut.“ Versprach er und griff zum Handy. „Chefin! Es geht los. Wir sollen in einer Stunde am alten Hallenbad in Bickendorf sein. Dort wird der Kampf ausgetragen. Jetzt ist es 17 Uhr…das heißt wir müssen um 18 Uhr dort sein. Sorgen Sie bitte dafür, dass das SEK erst eingreift wenn wir alle in der Halle sind und niemand mehr auffällt.“ befahl Tom. „Verstanden Tom und Sie passen auf sich und Sebastian auf. Nicht das Ihnen etwas passiert!“ kam von Anna Engelhardt zurück. Tom und Sebastian fuhren los.

    Semir wurde in den Käfig gebracht. Er setzte sich auf die Gitterstangen die den Boden darstellten und sah zu dem zweiten Käfig. Tino wurde darin untergebracht und der Kleine weinte. Er verstand nicht, was nun passierte. Dann ruckte der Käfig und Semir hielt sich instinktiv fest. Er sah unter sich das Wasser als der Käfig zum Stillstand kam. Nun wusste er was auf ihn zukam. Er stand auf und sah zu Tino. „Nicht weinen…Tino…es ist alles gut. Es wird alles gut…“ sagte er. Seine Stimme wurde heiser. Tino schluchzte leicht. „ich will nach Onkel Basti…“ kam von dem Jungen. „Ich weiß….“ lächelte Semir. „So, wir sind ja schon startklar…dann fehlen nur noch die Akteure. Aber ich will dich nicht im Unklaren lassen was nun gleich passieren wird. Kranich und Kamp werden gleich hier unten boxen. So lange bis einer von ihnen nicht mehr aufsteht. Und da kommt ihr dann ins Spiel. Ich will natürlich keinen fingierten Kampf sehen, oder das einer der Beiden sich einfach hinlegt und gut ist. Sobald einer von ihnen am Boden liegt, geht ihr unter. Für Kamp wird es Tino sein und wenn Kranich zu Boden geht, wirst du auf Tauchstation gehen. Ihr werdet so lange unten bleiben bis der Gegner wieder aufgestanden ist und weiterkämpft. Also übe schon mal das Luft anhalten. Wir machen jetzt ein paar Aufwärmrunden, wie es im Sport üblich ist. Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn wir Tino außen vor lassen. Ich mag es nicht, wenn Kinder weinen.“ lachte Marcello. „Damit werden Sie nichts ausrichten können!“ stieß Semir aus. Doch im gleichen Augenblick merkte er wie der Käfig mit einem Ruck nach unten ging. Schon Sekunden später schwappte das Wasser über ihn zusammen. Semir hatte kaum Zeit die Luft anzuhalten und versuchte verzweifelt nach oben zu kommen, doch es brachte nichts. Der Käfig war vollständig unter Wasser und er kam nicht an die Oberfläche. Für ihn dauerte der Tauchgang eine Ewigkeit, aber in der Realität waren es nur wenige Sekunden. Der Käfig wurde wieder hochgezogen und Semir schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft. „Und? Noch einmal!“ lachte Marcello. Bevor Semir sich erholten konnte ging es erneut auf Tauchstation.

    Semir wehrte sich nicht mehr dennoch drückten sie seine Arme noch höher und er ging schon stark gebückt. Er stöhnte gepresst auf, doch die Männer nahmen keine Rücksicht. Semir hatte sie längst erkannt. Es waren Stefan Heimerskirchen und Stanislav Bratava. Zwei von den vier Häftlingen von denen jede Spur fehlte, seit sie ausgebrochen waren. Sie erreichten ein Gebäude und nun erst ließ der Druck in den Armen nach. Ein Stoß beförderte Semir in die richtige Richtung. „so, wenn du jetzt friedlich bist, dann tun wir dir auch nicht mehr weh. Du wirst jetzt ganz friedlich vor uns hergehen. Wenn nicht, dann jagen wir dir eine Kugel in deinen Bullenwanst…verstanden?“ fauchte einer der Männer in sein Ohr. Semir nickte. Was sollte er auch tun? Zwei Waffen waren ein guter Grund nichts zu unternehmen. Langsam richtete er sich auf. „Sehr schön. Da lang!“ befahl Stefan Heimerskirchen. Semir setzte sich in Bewegung. Dabei rieb er sich seine schmerzenden Arme abwechselnd. Es ging einen langen Gang durch und dann eine Treppe in den Keller. Nur wenig später hatten sie einen weiteren Gang erreicht. Hier war alles gefliest. Die Wände, der Boden, die Decke. Es war eisig. Stanislav Bratava öffnete eine Tür und Heimerskirchen stieß Semir durch. Auch dieser Raum war vollständig gefliest. Semir lief ein Schauer über den Rücken, als er diverse Maschinen sah, die er aus Büchern kannte. Daumenquetschen, Streckbank wie aus dem Mittelalter und sogar ein spanischer Bock. Nicht weit davon stand ein Laufband und Semir überlegte sich was das hier zu suchen hatte. Doch an einer Maschine blieb Semirs Blick hängen. Es war ein elektrischer Stuhl. Er schluckte schwer. „Weiter!“ fauchte Heimerskirchen und wieder bekam Semir einen Stoß in den Rücken. Er stolperte vorwärts. Von dem Folterraum ging ein weiterer Raum ab. Hier stand ein Klinikbett mit allen Schikanen die so ein Ding hatte. Gitter an beiden Seiten, Riemen zum fixieren der Patienten und auch ein Tropfhalter war angebracht. Semir sah Stefan Heimerskirchen an. „Leg dich auf das Bett und bewege dich nicht!“ forderte er. Semir war unschlüssig. Sollte er tun was die Männer verlangten, dann wurde er mit Sicherheit ans Bett gefesselt und konnte sich nicht mehr wehren, doch wenn er es nicht tat würde er erschossen werden. „Los!“ riss die Stimme Heimerskirchen ihn aus den Gedanken. Ein Stoß unterstrich den Befehl. Semir setzte sich auf das Bett. „Hören Sie…“ fing er an. „Schnauze! Hinlegen!“ unterbrach Heimerskirchen ihn. Semir tat es langsam. Nur wenig später war er an Händen und Füßen am Bett gefesselt. Stefan Heimerskirchen sah ihn höhnisch an. „So gefällst du mir echt gut.“ lobte er Semir. „Sie werden eines Tages wieder im Gefängnis sein. Wenn nicht durch mich, dann durch meine Kollegen.“ stieß Semir aus.

    Dr. Manfred Wiedenbeck zuckte zusammen als sein Handy klingelte. „Ja?“ meldete er sich kurz und knapp. „Dr. Wiedenbeck, Kim Krüger hier. Wir haben einen Leichenfund an der A4. Es scheint wieder eines der Opfer zu sein, wie bereits mehrfach aufgetreten.“ hörte er Kim Krüger sagen. „Wo genau?“ wollte er wissen. „Auf dem Rastplatz bei Kilometer 67,8. Es handelt sich um eine junge Frau.“ erklärte die Polizistin. „Ich mache mich sofort auf den Weg.“ versprach Dr. Wiedenbeck und packte seine Sachen. Er sah auf den Tisch, wo eine bereits geöffnete Leiche lag. „Um dich kümmere ich mich dann später.“ versprach er, nahm seine Ausrüstung und verschwand. Er brauchte eine gute halbe Stunde bis er vor Ort war. Hier sah er schon das riesige Aufgebot von Polizei und Spurensicherung. Dann wurde er angehalten. Wiedenbeck nickte dem Polizisten zu und fuhr auf den Platz den ihm der junge Mann zugewiesen hatte. Dann stieg er aus. „Wo liegt die Tote?“ wollte er von dem jungen Mann wissen. „Vierte Parkbank in den Weg da rein.“ wies der Mann ihn hin. Wiedenbeck nickte und verschwand. Tatsächlich lag nicht weit von dem Rastplatz eine bereits mit Plane abgedeckte Leiche. „Schauen wir sie uns doch mal an.“ murmelte er und ließ sich nieder. Er hob die Plane und zuckte zurück. „Die hat auch einiges durchgemacht.“ gab er zurück. Er sah ein paar Beine neben sich stehen. „Ah, Frau Krüger….wo sind denn Semir und Ben?“ wollte er wissen. „Die sind auf einem Lehrgang.“ erklärte die Frau. „Aha…und Sie haben den Fall übernommen?“ harkte er weiter nach. „Ganz richtig. Was können Sie mir sagen?“ wollte die Kommissarin wissen. „Nun, sie ist ungefähr 25 Jahre alt höchstens 28. Wenn das was sie anhat ihre normale Kleidung ist, würde ich sie im horizontalen Gewerbe einordnen. Von der Körpertemperatur her würde ich sagen, ist sie schon seit zwei Tagen tot. Die Leichenflecke sind ja bereits vollständig ausgebildet. Näheres und vor allem die Todesursache kann ich Ihnen auch erst nach der Obduktion nennen.“ erklärte Wiedenbeck. „Danke...“ nickte Kim und verschwand. Wiedenbeck sah den Polizisten vor sich an. „Dann packen Sie sie mal ein und ab in die Gerichtsmedizin. Die überläuft so langsam.“ stöhnte er auf. „Geht klar…“ kam als Antwort. Wiedenbeck stand auf und desinfizierte sich die Hände. Anschließend fuhr er zurück zur Gerichtsmedizin um seine dortige Arbeit fort zu führen. Immerhin lag dort noch eine Leiche die er obduzieren musste, weil die Angehörigen einen unnatürlichen Tod vermuteten und per Gerichtsbeschluss eine Obduktion angeordnet hatten.

    Marcello legte wütend den Hörer auf das Telefon. „Tarik!! Kemal!!“ schrie er laut durch das Haus. Die beiden Männer kamen sofort zu ihm. „Der Kampf findet heute schon statt. Bring Gerkan und den Jungen hin. Sperr sie in den Käfig und dann werden wir Kamp die Information schicken. Sie sollen in einer Stunde dort sein. Die Zeit ist zu knapp um die Kollegen zu informieren. Ich will sie kämpfen sehen!“ fauchte er wütend. „Was ist passiert?“ harkte Kemal nach. „Die Leute meines Vaters waren bei Paul und dieser Idiot hat alles erzählt. Deshalb müssen wir den Kampf vorziehen! Sorge dafür das es funktioniert!“ gab Marcello von sich. Tarik und Kemal verschwanden und gingen zunächst zu Semir in den Keller. „los! RAUS!“ fauchte Kemal den Polizisten an. Dieser stand auf und ging an ihm vorbei. Er machte keine Anstalten sich zu wehren und ging den Gang einfach entlang. „Und wenn du weiter so brav bist, darfst du sogar vorn im Auto sitzen.“ grinste Tarik, der ihn in Empfang nahm. Sie brachten ihn zum Auto und nur wenig später saß auch Tino bei ihm. Der Junge sah ihn ängstlich an. „Was passiert denn jetzt?“ wollte der Kleine wissen. Semir sah ihn an und lächelte. „Wir dürfen sicher bald nach Hause..“ versuchte er den Jungen zu beruhigen. „Wirklich?“ kam die Nachfrage. Semir sagte nichts mehr. Was sollte er auch sagen. Für ihn war es sicher dass er in den Tod ging. Marcello D’astone konnte ihn gar nicht laufen lassen. Tino war Zeuge und somit war auch der Junge dem Tode geweiht. Aber was genau hatte D’astone vor? Wo sollte nun die Fahrt hingehen? Tarik und Kemal stiegen ein. Kemal sah zu Semir der ihn nicht ansah. „Guck mal…er denkt fieberhaft nach wohin es nun geht.“ grinste er Tarik an. „Ja, genau das macht mir etwas Sorgen. Wir sollten ihn fesseln, nicht das er uns unterwegs abhaut.“ schlug er vor. Kemal schüttelte den Kopf. „Nicht wenn der Junge dabei ist.“ lehnte er ab. Tarik gab Gas und die Fahrt ging los. Semir sah aus dem Fenster um sich zu orientieren, damit er wenigstens sofern er die Chance hatte einen Standort durchgeben konnte. Die Fahrt endete nach gut zwanzig Minuten vor einem alten Hallenbad. Semir hatte ein sehr mulmiges Gefühl dabei. Kemal und Tarik stiegen aus und zerrten ihn und Tino von der Bank. Diesmal gingen sie mit dem Kind nicht gerade sanft um. Er fing an zu weinen. Semir wurde vorwärts gestoßen bis sie in der alten Schwimmhalle waren.

    Luigi sah seine Männer an, als sie das Büro betraten. „Und?“ fragte er. „Paul sagte uns, dass er diesen Jungen und den Bullen ab morgen im alten Schwimmbad in Bickendorf festhalten wird. Dort will er den Kampf auf Leben und Tod austragen lassen zwischen einen gewissen Tom Kranich und Sebastian Kamp. Derjenige der verliert, wird dabei zusehen wie sein Freund oder halt sein Neffe ertrinkt.“ erzählte Branco. Luigi sah ihn an. „Wie einfältig, mein Sohn doch ist. Aber gut, er hat gegen unsere Gesetzte verstoßen und es ist mein Recht ihn zu bestrafen, bevor er in die Hände des deutschen Gesetzes fällt. Was die danach mit ihm machen ist mir egal. Wann genau soll der Kampf stattfinden?“ wollte Luigi wissen. „In zwei Tagen. Marcello hat es extra so gelegt, da dann die Gegend ziemlich tot ist. Dort soll nicht weit davon einer der großen Schornsteine eingerissen werden und deshalb ist das Gelände weiträumig abgesperrt. Deshalb muss er ja auch schon morgen dort hin. Willst du die Polizei informieren?“ wollte Toni wissen. Luigi schüttelte den Kopf. „Nein, wir werden es jetzt erst einmal in die Hände nehmen. Ihr fahrt morgen zur Halle und seht nach dem Rechten. Sobald Marcello mit seinen Gefangenen auftaucht, werdet ihr sie befreien und zu mir bringen. Mit Marcello. Er wird sich für den Verrat an der Familie verantworten müssen. Dem Kind und auch dem Polizisten darf nichts geschehen. Sie werden anständig behandelt.“ warnte Luigi. Branco und Toni nickten. „Hat Paul euch direkt gesagt, dass sie dort sind?“ wollte Luigi wissen, als die Beiden das Büro verlassen wollte. „Ja….warum?“ kam von Toni. Luigi stand auf. „Paul ist eigentlich ziemlich stur. Du musst ihn schon richtig unter Druck setzen, wenn du etwas von ihm erfahren willst. Und irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass er gelogen hat. Was habt ihr ihm gesagt?“ harkte Luigi nach. „Wir haben ihm gedroht, dass wir seinen Stall dicht machen und ihn bei den Bullen verraten. Das war alles.“ gab Toni von sich. „Dann hat er gelogen. Aber wenn er gelogen hat, dann könnte er auch den falschen Ort angegeben haben, oder aber den falschen Zeitpunkt. Fahrt sofort zur Halle und seht nach ob es der tatsächliche Ort ist. Marcello hat sicher schon erfahren, dass Paul ihn verraten hat und wird den Kampf vorziehen. Ich kenne meinen Sohn schließlich.“ gab Luigi von sich.

    Ich verstehe etwas nicht....und zwar...warum tut Ben jedem Leid? Mir nicht....also von mir aus könnte es ruhig noch dramatischer werden. Wie wäre es, wenn er aus dem Fenster springt? Ich meine....liegt er im Erdgeschoss macht das natürlich keinen Sinn. Aber so ab der vierten Etage da wäre das sicher lustig. *ganzschnellwegduck* :D. Das Semir mit seinen Sprachübungen Fortschritte macht sollte vielleicht auch zu denken geben. Immerhin kann er jetzt mal die Klappe halten. :D

    Susanne, lass Ben springen bitte...bitte....für mich...:D

    Semir sah Ben an. „Okay, lassen wir es noch einmal Revue passieren…wir haben vier Tote an der Autobahn. Alle wurden ermordet und alle wurden gefoltert. Charly wusste was und auch er wurde ermordet und jetzt diese Frau….sie warnte mich dass hier die Hölle wäre und da ist sie auch durch gegangen, wenn ich mir so die Verletzungen ansehe.“ überlegte Semir. Ben nickte. Er hielt sich den Kopf und das entging Semir natürlich nicht. „Alles in Ordnung?“ wollte er wissen. „Ich weiß nicht…mir ist schlecht…“ stöhnte sein Partner. „Ich hab dir doch gesagt, dass du nicht zu viel von dem Pudding essen sollst. Der war schlecht, das habe ich gerochen. Deshalb habe ich auch nichts davon genommen.“ ermahnte Semir ihn. „Nein, nicht so schlecht. Mir dreht sich alles und ich habe…ich habe Probleme…mich zu konzentrieren…ich...ich bin müde…“ erklärte Ben. Seine Zunge wurde scheinbar immer schwerer. Semir sah ihn erschrocken an. „Ben, was wenn in dem Pudding Schlafmittel war? Versuch wach zu bleiben! Hörst du bleib ja wach!“ forderte er seinen Partner auf. „Ja klar….ich … ich versuche es…“ lallte Ben. Immer wieder gingen die Augen zu. „Ben! Bleib wach!!“ befahl Semir jetzt einen Ton härter, doch Ben sackte langsam zur Seite. „BEN!! NEIN!!“ schrie Semir. Er schüttelte seinen Partner, doch dieser schien tief zu schlafen. „Aber Gerkan, lass ihn doch schlafen…“ riss eine Stimme ihn aus seinem Tun. Semir drehte sich erschrocken um. An der Tür standen zwei Männer und Semir ahnte was sie wollten. Sie wollten Ben holen. Er wich zur Wand zurück. „Vorsicht Freunde, ich bin sauer und das kann übel für euch enden.“ warnte er und versuchte seiner Stimme die Überzeugung zu legen. Doch die Männer lachten nur. Sie kamen von zwei Seiten auf ihn zu. Semir drehte sich abwechselnd zu den Männern um bis der Erste angriff. Semir parierte den Schlag und trat zu. Der Mann ging stöhnend zu Boden und sofort griff auch der zweite Mann an. Er packte Semir von hinten und umschlang ihn. Semir ließ seinen Kopf nach hinten schnellen und traf die Nase des Angreifers und sofort löste sich der Griff. Er ging zu Boden und sprang sofort wieder auf die Beine. Er musste Ben beschützen, denn es war klar, dass man ihn mitnehmen wollte. Sie wollten Ben sicher auch foltern und das musste er verhindern. Zu spät erkannte er, dass nicht Ben sondern er das Opfer sein sollte. Der Mann den er zuerst bekämpft hatte griff nun gemeinsam mit seinem Komplizen ein. Während der eine tat, als würde er Semir packen wollen riss der andere ihm die Beine weg. Semir knallte zu Boden und sofort waren beide über ihn. Er wurde auf den Bauch gedreht, seine Arme wurden gepackt und auf den Rücken gezerrt. „AUA!!“ schrie er auf, als die Arme hochgedrückt wurden. „Und jetzt komm!“ hörte er einen der Männer höhnisch sagen. „BEN!! HILF MIR!!“ BEN!!“ schrie Semir und trat um sich. Er versuchte sich zu lösen während ihn die Männer aus dem Raum zerrten. „BEN!!!“ kam verzweifelt von Semir. Doch Ben schlief tief und fest.

    Semir wehrte sich weiter und traf endlich einen der Männer mit seinen Tritten. Der Mann der ihn festhielt ließ unvermittelt los und schrie auf. Diese Chance nutzte Semir. Er drehte sich um seine eigene Achse und gab auch den Zweiten einen Schlag ins Gesicht. Dieser war so perplex, das er ihn losließ und seine Hand zur Nase führte. Semir hielt sich nicht lange auf und rannte einfach los. Nur weg hier! Einfach nur weg. Das Gelände war groß genug um sich zu verstecken. Er rannte über das Gelände und strauchelte einmal. Auch jetzt hielt er sich nicht damit auf Wunden zu entdecken sondern rannte weiter. Leicht humpelnd ging es nur langsam voran. Scheinbar hatte er sich den Fuß verknackst dennoch war alles besser als diesem Wahnsinnigen in die Hände zu fallen. Nachdem er einige Gebäude durchrannt und festgestellt hatte, dass er nicht verfolgt wird ließ er sich an einer der Wände nieder um Atem zu holen. Doch zum Ausruhen blieb keine Zeit. Er musste Ben holen und dann gemeinsam mit ihm verschwinden, bevor der Doc die Oberhand gewinnt. Es musste doch einen Ausweg geben. Einen Durchgang im Zaun, oder dort wo lockere Erde war und er sich wie ein Hund durchgraben konnte. Es musste etwas geben. Doch erst ein wenig Luft holen. Nur etwas verschnaufen. „Er muss hier sein!“ hörte er plötzlich und zuckte zusammen. Verdammt, sie hatten ihn gefunden! Semir drückte sich noch mehr an die Wand als diese plötzlich nachgab und er mitsamt dem Gestein nach hinten fiel. „Sieh mal einer an…da ist er…“verhöhnte ihn die Stimme. Doch Semir sah niemand. Diese Schweine spielten ein Spiel. Sie wussten genau wo er war und lachten sich ins Fäustchen, dass er vor ihnen wegrannte, dabei brauchten sie ihm nicht zu folgen. Langsam stand er auf. Er sah ein, das eine Flucht ohne jegliche Chance war, denn wenn der Gegner wusste wo er war, konnte er rennen wohin er wollte, er würde nicht entkommen. Oder doch? Sollte er es weiter versuchen? Immerhin war er noch nicht in ihren Händen, aber was wenn sie Ben holten und ihn dann….? Nein, dann sollten sie sich an ihm, Semir, die Zähne ausbeißen. „Okay….Sie haben gewonnen! Ich ergebe mich…“ sagte er leise. „Schade, dabei fing es gerade an Spaß zu machen. Aber gut…wir nehmen die Kapitulation an.“ verhöhnte ihn die Stimme erneut. Nur wenig später packten ihn wieder die beiden Männer und drehten ihm die Arme auf den Rücken.

    Semir kam in der Nacht zu sich und spürte zunächst den Hunger. Doch als er sich aufsetzte merkte er vor allem die Kopfschmerzen. Langsam setzte er sich auf und spürte die Übelkeit aufkommen. Nur langsam kam die Erinnerung. Marcello hatte ihm etwas gespritzt. Doch war es wirklich so? Was er wusste, war das er dieses Zeug nicht gut vertrug. Er stöhnte leise auf. Was hatte D’astone vor? Wie sollte der Kampf aussehen? Würden Tom und Sebastian wirklich gegeneinander kämpfen bis einer starb? Vielleicht haben sie bis dahin eine Möglichkeit gefunden, ihn und Tino zu retten? „Ah, du bist wieder wach...“ riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Semir zuckte zusammen. Marcello sah ihn an. „Was sollte das?“ fragte Semir und erschrak wegen seiner eigenen Stimme. Sie klang heiser und belegt. „Oh, das war eine Warnung. Du bist etwas störrisch und das mag ich überhaupt nicht. Ich habe Tino heute einen Hund geschenkt. Der Kleine ist echt niedlich und so aufgeweckt. Es tut mir eigentlich echt leid, dass ich ihn schon sehr bald der grausamen Wirklichkeit übergeben muss. Aber man muss ja auch früh lernen.“ grinste Marcello. Semir sah ihn an. Er fühlte sich zu schwach sich gegen diesen Mann aufzulehnen. „Lassen Sie wenigstens den Jungen aus dem Spiel. Er ist doch erst fünf…Haben Sie gar kein Herz?“ wollte er wissen. Marcello lachte auf. „Herz? Das kann ich mir in meiner Situation nicht leisten. Tino ist lediglich ein Mittel zum Zweck, genau wie du. Nur du wirst dieses Abenteuer sicher nicht überleben. Ich habe mir einen ganz besonderen Abgang für dich ausgedacht. Du wirst über der Arena hängen oder besser du wirst sie von oben sehen. Unter dir wird allerdings ungefähr fünf Meter tiefes Wasser sein. Jedes Mal wenn dein Kollege zu Boden geht, gehst du unter. Klingt doch gut oder? Ach so…du wirst in einem Käfig sein, genau wie Tino. Ich hoffe natürlich dass Sebastian besser ist denn es täte mir leid, wenn ich den Kleinen untertauchen lassen müsste.“ grinste Marcello. Semir schüttelte den Kopf. War dieser Mann wirklich so kalt, dass er ein Kind töten würde?

    Tom und Sebastian übten sich im Sparringskampf. „Wenn ich so schlage dann musst du dich weg ducken. Versuchen wir es mal!“ forderte Sebastian Tom auf und holte aus. Tom schaffte es nicht sich direkt zu ducken und spürte die Faust an der Schläfe. Er ging zu Boden. „Hey…sorry….das war nichts. Alles in Ordnung?“ wollte Sebastian wissen. Tom schüttelte sich und nickte dann. „Ja..sicher….“ kam etwas benommen zurück. „Okay, versuchen wir es noch einmal. Tom, du musst dich darauf konzentrieren. Wir haben nur noch zwei Tage. Du musst wenigstens die leichten Kniffe kennen. Steh auf!“ forderte Sebastian ihn auf. Tom kam auf die Beine und schwankte etwas. „Okay…jetzt bin ich dran.“ lallte er. Sebastian sah ihn besorgt an. „Wirklich alles in Ordnung? Du bist so blass.“ harkte er nach. „Alles gut….ist alles bestens….nur die Sterne die tanzen…“ kam von Tom. Langsam ging er wieder in die Knie. „Okay….wir machen eine Pause…“ gab Sebastian von sich. Gemeinsam mit Paul holte er Tom aus dem Ring und legte ihn auf eine der Bänke. „Und nun erhol dich.“ forderte Paul. „Ich hab doch von Anfang an gewusst, dass es ein dämlicher Plan ist auf diese Forderung einzugehen.“ knurrte Sebastian. „Es ist aber die einzige Möglichkeit wie wir Tino zurück holen können. Lass uns weitermachen. Semir will auch nach Hause und ich wäre froh wenn es schon passiert wäre. Wenn ich wüsste wo er und Tino sind, dann könnte ich das SEK einschalten und ihn und Tino rausholen.“ knurrte Tom. Er richtete sich wieder auf. „Weiter geht es!“ forderte er Sebastian auf. „Also gut….“ gab dieser klein bei und stieg mit Tom wieder in den Ring. Diesmal ging es besser von Statten und Tom konnte einige Schläge parieren. Nach weiteren zehn Minuten standen beide schwer atmend am Rand. „Das war genug für heute. Wir sollten jetzt ausruhen. Ich bin soweit fit. Und ich denke wir werden drei oder vier Runden schaffen. Das dürfte genügend Zeit für das SEK einbringen wo sie zuschlagen können.“ gab Tom von sich. Sebastian nickte. Sie gingen duschen und zogen sich an. Als sie in der Umkleide saßen sah Sebastian ihn an. „Tom….?“ Fragte er leise. „Ja?“ wollte Tom wissen. „Denkst du dass wir Tino und Semir retten können, indem wir uns die Fressen einschlagen? Denkst du wirklich, das D’astone uns gehen lässt?“ setzte Sebastian seine Frage fort. Tom lächelte leicht. „Wir werden nicht allein sein. Ja, ich denke wir können das schaffen. Wir müssen positiv denken, denn dann schaffen wir es.“ lächelte Tom zuversichtlich.

    Manchmal wünsche ich mir wirklich, wir würden diese tollen Geschichten nicht immer nur Kapitelweise serviert bekommen! Sondern am Stück!

    aber dann macht es den Autoren gar keinen Spaß zu schreiben, weil dann die ganze Spannung weg ist, die Feeds werden weniger (ich kenne das aus Erfahrung) und die Arbeit die sich ein Autor beim Entwerfen einer Story macht würde dann nicht so gewürdigt werden. Bei den Abschnitten kommen Feeds und man liest die Ängste der Leser, die Hoffnung die in den Bitten schwelgt und das spornt einen Autoren an, noch mehr zu schreiben. So ist es jedenfalls bei mir. Wie es bei Susanne ist weiß ich nicht... :D

    Zur Story...interessant was so alles passiert wenn man Probleme mit der Pankreas hat oder wie das Ding heißt :rolleyes: Da bin ich wie Semir, ich vergesse diese Fachwörter einfach. Na dann mach mal weiter.

    „Lass uns wieder zurück gehen. Es wird schon dunkel und ich weiß nicht wo der Mörder steckt.“ bat Semir. Sie waren nun schon einige Stunden über das Gelände gelaufen, doch sie stellten nur fest, dass es kein Entkommen gab. „Wir sitzen hier echt fest. Kein Telefon, keine Nachbarn, hier ist nichts. Weißt du was mir Angst macht?“ wollte Ben von seinem Partner wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Das wir auf uns allein gestellt sind. Niemand weiß das wir hier sind, wo immer wir hier auch sind.“ erklärte Ben. Semir nickte. „Ich weiß was du meinst, und genau das macht mir auch Angst. Deshalb werden wir die Türen unserer Unterkunft verbarrikadieren. Nicht das wir heute Nacht noch unangenehmen Besuch bekommen. Wer weiß ob der Kerl allein ist.“ stimmte Semir zu. Ben war einverstanden. „Okay, wenn ich das so sehe und mir das hier alles betrachte sieht es ziemlich einer Kaserne ähnlich oder? Die Schranke dort, die Kabine…die Hütten hier…“ ließ Ben seine Gedanken schweifen. „Ja, das habe ich mir auch gedacht. In Nordrhein-Westfalen gibt es einige Kasernen die leer stehen.“ gab Semir zurück. „Wie kommst du darauf, dass wir noch in NRW sind?“ wollte Ben wissen. „Weil die Fahrt nicht sehr lange gedauert hat. Wir sind ungefähr bei Dortmund in den Wagen gedrängt worden. Die Fahrt dann war ungefähr eine Stunde. Wenn wir weiter in die Richtung gefahren sind, dann könnten wir ungefähr bei Bielefeld sein. Wenn wir zurück sind, dann könnten wir auch immer noch in Köln sein.“ sinnierte Semir. „Das ist dann für die Chefin sicher kein einfacher Job. Sie wird uns suchen nur wo…?“ stöhnte Ben leise. „Wir müssen uns selbst helfen. Wir können nicht warten bis die Chefin uns gefunden hat, denn der Kerl wird Ernst machen.“ ließ Semir von sich hören. Sie hatten mittlerweile die Küche wieder erreicht. „Ah, da seid ihr ja wieder. Wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.“ lachte die Stimme des Doc. „Ach Sie sind immer noch da? Wird Ihnen das nicht langweilig uns zuzusehen?“ knurrte Semir. „Herr Gerkan, bisher habe ich Ihnen noch nichts getan, warum dann so feindlich gesonnen?“ wollte der Doc wissen. „Wissen Sie Doc….Sie nerven mich. Und ich mag es nicht wenn ich genervt werde. Gehen Sie doch einfach zur Polizei und stellen Sie sich.“ schlug Semir gelangweilt vor. Ein Lachen ertönte. „Nur keine Sorge, Herr Gerkan, Sie werden der erste sein, der sich bei mir willkommen fühlen darf.“ versprach die Stimme. Semir sah zu Ben und schluckte schwer. „Keine Angst, er bekommt dich nicht. Ich werde aufpassen.“ versprach er seinem Partner. Dabei deckte er den Tisch, als sei er zuhause. Nach dem Essen gingen die Beiden in das Zimmer in dem sie aufgewacht waren. „Wir müssen hier weg Ben. Der Kerl wird uns töten…“ gab Semir leise von sich.

    Wieder sah er auf seine Monitore. „Okay, Stefan….du und Stanislav werden mir heute Nacht Gerkan holen.“ befahl er. „Und denkst du er kommt so einfach mit?“ harkte Stefan nach. „Ja, das denke ich. Du und Stanislav werden ihn doch sicher überreden können oder?“ lachte der Doc. „Okay, und was ist mit Jäger?“ harkte Stanislav nach. „Er wird schlafen. Er wird morgen aufwachen und seinen Partner vermissen. Dieser wird hier bei mir ein paar Lektionen mitmachen. Erst fangen wir ganz langsam mit der Folter an. Schläge, Durst, Hunger… Und all das wird Jäger mit ansehen müssen. Er bekommt regelmäßig Videos auf denen er seinen Freund sehen darf, wie er immer mehr gequält wird. Mal sehen wie tief diese Freundschaft tatsächlich ist.“ grinste der Doc. „Oh du hast meinen Vorschlag angenommen…“ grinste Stefan. „In etwas. Ich habe den Beiden eine Leiche geboten und einen Mörder. Sie haben nichts getan also sollte sich Jäger nun um entscheiden. Denn er bekommt genau vier Tage Zeit seinen Partner zu finden. Danach ist es zu spät. Gerkan wird in der Zeit immer wieder ein Lebenszeichen von sich geben, sofern er das nach unserer Behandlung noch kann und Jäger wird ihn suchen. Wenn er ihn findet, okay, dann dürfen beide diese Anstalt verlassen. Wenn nicht, dann stirbt Gerkan einen langsamen qualvollen Tod. Ben Jäger dürfte damit überfordert sein, denn er ist noch viel zu jung.“ lachte der Doc. „aber nun muss ich meine reguläre Arbeit wieder nachgehen. Habt ihr die Leiche von Juliane bereits raus gebracht?“ wollte er wissen. „Ja, sie liegt an der Autobahn.“ bestätigte Stanislav. „Gut, dann wird sie heute sicher noch gefunden werden. Die arme kleine Juliane…“ lächelte der Doc. Er packte seine Sachen und sah Stefan an. „Du wirst Gerkan in Raum 19 legen. Binde ihn mit den Händen fest und sorge dafür dass er sich nicht befreien kann. Von mir aus kannst du ihn auch in den Käfig packen. Sobald ich wieder da bin, werde ich mich um ihn kümmern. Bis dahin sorge dafür, dass er keinen Schlaf bekommt. Schlafmangel ist eine sehr gemeine Art Menschen gehorsam zu machen. Ich verlassen mich auf dich!“ Der Doc sah Stefan an. „Geht klar Boss…“ grinste er nur. Der Doc verließ den Raum und ging durch einige Gänge. Nur er und seine Männer kannten diesen Ausgang. Es war der einzige um von dem Gelände zu entwischen. Nach wenigen Minuten war er auf der Straße und stieg in seinen Ford. Dann fuhr er davon. Schon am nächsten Morgen wollte er sich Gerkan vornehmen und damit dann auch Ben Jäger in die Enge treiben. Keiner dieser Polizisten werden das Gelände lebend verlassen, soviel war klar. Und niemand würde hinter sein kleines Geheimnis kommen.

    Tino sah Marcello an. „Darf ich zu Semir?“ wollte der Junge wissen. „Oh, das ist schlecht, der schläft nämlich gerade.“ lächelte Marcello sanft und strich dem Jungen über die Haare. „Soll ich dir mal zeigen was ich hier an Tiere habe?“ wollte er stattdessen von dem Jungen wissen. „Was hast du denn für Tiere?“ harkte Tino nach. „Ich habe hier Pferde, Schweine, Rinder… und sogar Hasen. Wenn du willst kannst du dir ein Tier aussuchen und das gehört dann dir.“ Schlug der Mann vor. Tino klatschte begeistert in die Hände. „Wirklich?“ strahlte er. „Ja sicher….oder ein Hund? Wenn du willst, schenke ich dir einen Hund..“ schlug Marcello vor. Semir Gerkan war von dem Jungen schnell vergessen. „Au ja…“ kam entschlossen. „Na dann komm, ich zeige sie dir alle.“ lachte Marcello. Er nahm den Jungen an die Hand und verließ das Haus. Bevor er jedoch wegfuhr sah er Tarik an. „Tino, Kemal bringt dich jetzt zum Auto. Wir müssen nämlich ein Weilchen fahren. Du setzt dich schon mal in den Wagen und warte auf mich, ich komme gleich.“ bat er den Kleinen. Dieser ging mit Kemal mit. Marcello sah Tarik an. „Sorge dafür, dass das alte Schwimmbad in Ossendorf für den Kampf bereit gemacht wird. Das tiefe Becken wird gefüllt werden. Ich brauche zwei Käfige. Einen für Gerkan und einen für Tino. Die werden über das Becken gehängt und dann wird der Verlierer das Liebste verlieren, was es gibt.“ erklärte Marcello. „Du willst das Kind ertränken?“ staunte Tarik. Marcello lachte auf. „Tom Kranich ist kein Boxer und so schnell wird auch Sebastian ihn nicht hin bekommen. Er wird öfter auf den Brettern liegen und für jeden Fall wird Gerkan auf Tauchstation geschickt. Mal kurz, mal Lang…und dann wird er irgendwann nicht mehr auftauchen. Das wird den Bullen eine Lehre sein, sich nicht mit mir anzulegen.“ erklärte Marcello. Tarik lachte auf. „Du willst Gerkan umbringen um seine Kollegen klar zu machen, dass man sich nicht mit dir anlegen sollte. Wirklich gut. Ich hoffe wirklich dass es klappt.“ hängte er an. „Das wird es. Niemand wird mir das Wasser reichen können. Und sobald diese Sache ausgestanden ist, werde ich meinen Vater vom Thron stoßen und die Familie übernehmen.“ prophezeite Marcello.

    In einer anderen Villa saß Luigi D’astone am Tisch. „Branco! Toni!“ rief er seine besten Leute zu sich. Die Beiden kamen sofort. „Sucht Marcello! Er beschmutzt mein Ansehen und das lasse ich nicht zu.“ befahl er. „Ja Patrone…“ kam wie aus einem Mund. „Und wenn ihr ihn gefunden habt, dann bringt ihn zu mir. Mit dem Polizisten und dem Jungen. Ich werde die Beiden dann den Kollegen übergeben. Ihnen wird nichts passieren!“ befahl er. „Okay…wo sollen wir anfangen zu suchen?“ harkte Branco nach. „Fragt bei Paul Körner nach. Er wird es wissen. Wenn die Polizistin recht hat, dann will Marcello einen Kampf austragen lassen, der ungleich ist. Dafür braucht er ein Studio, eine Arena. Und solche Dinge kennt Paul. Sag ihm, dass er sich sonst darauf gefasst machen kann, dass ihr öfter vorbei kommt und seinem Treiben ebenfalls ein Ende setzen werdet.“ befahl Luigi. „Wie viel Zeit haben wir?“ harkte Toni nach. „Drei Tage. Ich weiß das ist eine kurze Zeit, aber ich denke ihr werdet es schaffen. Ich werde Marcello entsprechend unseren Gesetzen bestrafen. Er wird mir nie wieder Schande bereiten.“ versprach Luigi leise. „Was willst du mit ihm machen?“ harkte Branco nach. Luigi sah ihn an. „Ich weiß dass du ein Freund von Marcello bist. Aber denk daran du stehst in meinen Diensten. Solltest du ihn warnen, dann wirst auch du die Strafe bekommen. Hilf Toni Marcello zu finden. Zeige mir, dass du mir gegenüber solidarisch bist.“ forderte Luigi ihn auf. Branco nickte. „Ich werde dich nicht enttäuschen, Patrone…“ versprach Branco. Nur wenig später waren die Beiden unterwegs zu Paul Körner. Dieser sah erstaunt auf, als die beiden eintrafen. „Branco? Toni? Was macht ihr hier?“ wollte er wissen. „Wir suchen Marcello. Ein Vögelchen hat uns gesungen, dass du weißt wo er ist.“ kam kühl von Toni. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Marcello ist vor einer Woche untergetaucht. Er hat sogar Jeanette in den Urlaub geschickt.“ grinste Paul. „Wir sollen dir von Luigi ausrichten, dass du uns helfen sollst, sonst würde er sich bei dir umsehen und du weißt was das heißt.“ drohte Toni nun. Paul schluckte. „Ich weiß es nicht, aber ich werde es herausfinden. Versprochen.“ kam leise von ihm.

    Semir sah Ben an. „Das gefällt mir gar nicht.“ stieß er aus. „Mir auch nicht. Aber was meint er damit? Denkst du wirklich das er ein Arzt ist?“ harkte Ben nun nach. „Klar ein Irrenarzt oder besser ein irrer Arzt. Ben, dieser Typ gehört in eine geschlossene Anstalt. Er hat vier Menschen umgebracht und ein ungeborenes Baby. Seine Androhungen die sind sicher nicht nur so dahin geredet. Wir müssen aufpassen.“ mahnte Semir. „Klar, ich werde auf dich aufpassen und du auf mich. Und jetzt sollten wir versuchen hier abzuhauen. Was denkst du über diesen komischen Turm dort hinten. Dieser Wachturm. Das wäre eine Möglichkeit ein Hinweis auf uns zu geben.“ schlug Ben vor und wies aus dem Fenster. Semir sah hin. „Dann los! Bevor der Kerl seine Drohungen wahr macht.“ stimmte er zu. Gemeinsam mit Ben machte er sich auf den Weg zum Wachturm. Doch als sie ankamen mussten sie einsehen, dass es ein schlechter Plan war. Die Tür des Wachturms war mit einem Gitter verbarrikadiert welches durch ein dickes Eisenschloss gehalten wurde. „Das werden wir nicht aufbekommen. Okay, nächster Plan?“ stöhnte Semir. „Im Augenblick fällt mir nichts ein.“ gab Ben zu. „Gut, dann werden wir den Rest des Geländes jetzt mal begutachten. Du links und ich rechts?“ schlug der Deutschtürke vor. „Spinnst du? Wir werden zusammen bleiben. Der Kerl wartete nur darauf, dass wir uns trennen.“ stieß Ben aus. „Wie sollen wir sonst das große Gelände durchsuchen? Hast du einen anderen Plan?“ harkte Semir nun nach. „Nein, aber ich denke dass Trennung das Schlimmere wäre.“ wich Ben aus. „Also gut, wir machen alles zusammen. Gehen wir dort hin. Wir müssen jedes Gebäude durchsuchen. Vielleicht finden wir Werkzeug oder Waffen oder sonst etwas, das uns hilft hier abzuhauen. Ich will nicht erst erfahren müssen, wie krank der Typ ist.“ knurrte Semir. „Ich auch nicht, das glaube mir. Mir passt es auch nicht in den Kram, das der Kerl und sieht und vermutlich auch hören kann. Wir sollten uns eine Möglichkeit überlegen ungestört arbeiten zu können. Die in Berlin werden sicher schon Alarm geschlagen haben, da wir ja unbedingt dort hin sollten.“ dachte Ben weiter laut nach. „Weißt du was, ich denke es gibt gar keine Schulung. Das ist alles nur eingefädelt worden, um uns zu schnappen.“ ließ Semir nun von sich hören. „Das denke ich nicht. Der Brief ist definitiv echt gewesen.“ widersprach der junge Hauptkommissar. Semir nickte. „Gehen wir da hin…“ schlug er vor und wies nach Norden.

    „Wir haben nicht die geringste Spur wo Semir und Ben sind. Das ist doch nun echt nicht wahr!“ stieß Kim wütend aus. Sie hatte nun mehrere Zeugen befragt. Doch es kamen keine dienlichen Hinweise heraus. Außer das man sah wie ein PKW in einen LKW gezwungen wurde. Zwei der Zeugen hatten sogar ein Video gedreht, aber es war lediglich die Aktion darauf zu sehen. Keine Kennzeichen, keine Gesichter gar nichts. Auf die Frage warum die Kennzeichen nicht drauf sind, meinte einer der Zeugen, dass er das Video ins Internet stellen und die Action mit anderen teilen wollte. Der zweite war völlig begeistert von der Aktion, dass er nicht auf die Idee kam, dass etwas nicht stimmte. Selbst Hartmut war leicht verzweifelt, denn es gab nichts was er untersuchen konnte. „Wir müssen die gesamte Strecke abfahren. Irgendwo muss es eine Spur geben.“ dachte sie nach. „Wenn wir die Strecke abfahren, dann erreichen wir doch gar nichts. Wir sollten den Wagen zur Fahndung ausschreiben. Vielleicht taucht er wieder auf und dann können wir das Suchgebiet auch eingrenzen.“ schlug Jenny vor. Kim sah sie an. „Das ist bereits geschehen. Aber bisher haben wir noch keine Hinweise. Semir und Ben können überall hin verschleppt worden sein. Okay, so kommen wir nicht weiter. Wir haben keine Forderungen erhalten und auch sonst scheint es den Leuten nicht um Geld zu gehen, also muss es etwas mit dem Fall zu tun haben. Ich sage es ja nicht gern, aber es ist durchaus möglich, dass die Beiden in den Händen dieses Wahnsinnigen sind. Und was das bedeutet muss ich Ihnen nicht sagen.“ Kim sah alle Personen im Raum an. Neben Dieter Bonrath, Jenny Dorn waren auch zwei Beamte des BKAs anwesend. „Okay, dann werden wir uns nun die Akten zu dem Fall ansehen. Frau Krüger, wir werden jeden Schritt absprechen. Keiner macht etwas allein. Es geht hier um das Leben von zwei guten Polizisten und ich will nicht das …“ Thorsten Rahners stockte. „In Ordnung. Also gut, wir haben derzeit einen jungen Mann, der als Stricher bekannt war, eine junge Verkäuferin, Charly den Informanten, eine junge hochschwangere Frau und gestern einen toten Feuerwehrmann. Es gibt kein Muster. Außer das alle schwerst misshandelt wurden.“ erklärte Kim. „Also nichts was mit den Beruf zu tun hat. Gut, was ist mit Hinweisen auf den oder die Täter?“ wollte Thorsten Rahners wissen. „Nichts. Die Folter wurde sofern man dem Mediziner glauben kann, mit Daumenschrauben durchgeführt, Zigarettenglut, Stangen, Gürtel…Peitschen. Die Toten mussten in den letzten Stunden ihres Lebens verdammt viel leiden und das würde ich meinen Männern gern ersparen.“ stieß Kim aus. „Die Täter müssen einen Ort haben, wo sie ungestört sind. Wo die Schreie der Opfer nicht zu hören sind. Aber auch wo die Opfer nicht fliehen können. Eine alte leer stehende Fabrik, oder ein Bunker. Ruinen schließe ich jetzt mal aus, denn da könnten die Opfer fliehen. Der Täter muss sich seiner Sache sicher sein. Also gut, wenn die Beiden auf den Weg nach Berlin waren, dann müssen wir abchecken was für Gebäude dort auf dem Weg liegen. Es musst groß genug sein um LKWS zu parken und sie vielleicht sogar zu verstecken.“ dachte der BKA-Mann laut nach. Kim nickte zustimmend.

    Semir war wieder in seinem Raum im Keller und lag einfach auf dem Bett. Er starrte an die Decke und durfte lediglich abwarten. Die Tür war verschlossen und nachdem er Marcello die Zusammenarbeit zurück gewiesen hatte, ließ Marcello ihn in seinen Raum bringen, wo er den Rest des Tages verbringen sollte. Doch er ahnte schon dass es nicht alles war, was der Mafiaboss zu bieten hatte. irgendeine Schweinerei wird sicher noch folgen. Tino hatte er nicht zu Gesicht bekommen, aber er wusste dass der Junge noch lebte und scheinbar sogar sehr gut behandelt wurde. In diesem Rahmen schien Marcello wenigstens ein Herz zu haben. Die Tür ging auf und Marcello kam herein. Hinter ihm kamen Tarik und Kemal. „So, ich denke wir sollten noch einmal von vorn anfangen. Was hat Kamp der Polizei erzählt?“ wollte er erneut wissen. Semir stöhnte leise auf. Marcello D’astone schien nicht aufzugeben. Semr sah ihn an. Also gut, warum eigentlich nicht. „Das Ihre Männer Reuther umgebracht haben und auf dem Video war ein Drogendeal zu sehen.“ kam nun von Semir. „Warum sagst du das nicht gleich? Nun gut, das kann ich jetzt nicht ändern aber keine Sorge…schon sehr bald wird es vorbei sein, denn dann werden Kamp und Kranich gegen einander kämpfen und dann werden deine Sorgen vorbei sein. Ich habe eine ganz besondere Arena ausgesucht und du bekommst einen wunderbaren Platz mit einer tollen Aussicht.“ versprach Marcello. Langsam richtete Semir sich auf. „Noch haben Sie nicht gewonnen, D’astone. Meine Kollegen werden garantiert mit von der Partie sein und Sie werden den Kürzeren ziehen.“ warnte er leise. Marcello stöhnte auf. „Er will es einfach nicht lernen, das er gegen mich keine Chance hat. Dann sollten wir es ihm doch wohl mal zeigen. Hol mir eine Dosis!“ forderte er Tarik auf. Dieser verschwand kurz und kam dann mit einer Spritze zurück. Semir schluckte schwer. Er ahnte was darin war. „So…dann wollen wir doch mal sehen, wie du darauf reagierst. Du hast doch sicher schon immer wissen wollen wie es ist zu fliegen, oder wenn alles nur noch nebensächlich ist. Alles wird unwichtig und du hast deinen Spaß.“ grinste Marcello. Er nickte Kemal und Tarik zu. Beide hielten Semir fest. Kemal drückte ihn auf das Bett während Tarik auf seinen rechten Arm kniete. Marcello stieß die Nadel in die Vene. „NEIN!!“ schrie Semir verzweifelt und wehrte sich so gut er konnte, doch gegen die Drei hatte er keine Chance. Er spürte wie das Etwas aus der Spritze in seine Vene lief. Nach wenigen Sekunden war es vorbei und er wurde losgelassen. Voller Panik sah er Marcello D’astone an. „Das nächste Mal wird es Heroin sein…. Angenehme Nachtruhe Gerkan…“ lachte dieser und verschwand mit seinen Leuten. Semir versank in der Dunkelheit.

    Tom und Anna fuhren zurück zur PAST und gaben sofort den Befehl die Villen von Marcello D’astone zu überprüfen. Doch die Beamten die dorthin geschickt wurden fanden keine Spur von Semir und Tino. „Verdammt, der Alte hat uns angelogen.“ stieß Anna aus. „Nein, das denke ich nicht. Ich vermute D’astone hat eine weitere Villa von der wir nichts wissen. Vielleicht eine die auf diesen Paul Körner eingetragen ist. Dort könnte D’astone ohne Probleme alles mit Semir und Tino tun was er will. Niemand würde ….“ Tom sprang mitten im Satz auf und rannte zu Andrea. „Überprüfe bitte das Grundbuch, ob es eine Villa gibt, die auf Körner, Paul eingetragen ist.“ forderte er die Sekretärin auf. Andrea nickte. Auch sie war bereits seit Tagen nervös, denn weder von Semir noch von Tino gab es ein Lebenszeichen. Noch drei Tage, dann würde er gegen Sebastian kämpfen müssen. „So wie es aussieht können wir nur den Kampf abwarten und dann zuschlagen, wenn wir den Ort wissen.“ stöhnte Anna. Tom nickte zustimmend. D’astone hatte alles sehr gut durchdacht und war auf alles vorbereitet. „Wie wollen Sie das machen? Zwei SEK – Teams aufstellen. D’astone wird uns so wenig Zeit lassen, dass sie es nicht schaffen.“ stöhnte er. „Ich weiß Tom, dennoch müssen wir es versuchen. Wenn Sie und Sebastian gegen einander kämpfen, dann dürfte sich die Aufmerksamkeit von D’astone nur auf den Kampf beziehen und dann können wir den Zugriff wagen. Wir können auf gar keinen Fall damit rechnen, dass uns Luigi D’astone hilft. Er scheint auch nicht zu wissen, wo sein Sohn ist.“ gab Anna nachdenklich von sich. Tom stand auf. „Gut, dann werde ich jetzt noch mal mit Sebastian üben und kann nur hoffen, dass wir vor dem Kampf herausfinden wo Semir und Tino sich befinden. Tom verließ die PAST und fuhr zu Sebastian, der ihn schon erwartete. „Und?“ fragte er hoffnungsvoll. „Leider weiß der Mann nicht wo sein Sohn ist und ich glaube ihm. Die Mafia hat ihre eigenen Gesetze und einige wurden von Marcello gebrochen. Das kann Luigi gar nicht ab.“ erklärte Tom. Sebastian stöhnte auf. „Warum melden die sich nicht? Ich will nur mit Tino sprechen. Ich werde vor Gericht nicht aussagen. Ich kann es nicht. Ich werde alles vergessen. Alles was ich gesehen habe.“ versprach Sebastian.

    Semir starrte ein paar Sekunden auf die Frau vor ihm und dann suchte er nach dem Schützen. Eine weitere Kugel schlug dicht neben ihn ein. Schnell brachte er sich in Sicherheit. Das Haus war erreicht. „BEN!!“ schrie er und sein Partner kam angerannt. „Was ist?“ wollte dieser wissen. Scheinbar hatte er die Schüsse nicht gehört. „Eine Frau…sie ist tot…“ stieß Semir aus. „Verdammt, wir haben keine Waffen dabei.“ kam nun von Ben. „Der Schütze ist hier auf dem Gelände und er hat noch Munition.“ erklärte Semir weiter. „Wo sitzt der Schütze?“ harkte Ben nach und wagte den Kopf hinaus zu strecken. „Weiß nicht genau. Es müsste eines der Hütten sein, die da hinten stehen. Er hat sie einfach abgeknallt.“ antwortete Semir. Es blieb ruhig. „Nichts zu sehen.“ murmelte Ben als er Semir wieder ansah. „Das gefällt mir überhaupt nicht. Wir müssen die Frau zu uns reinholen. Vielleicht lebt sie noch.“ schlug Semir vor. Ben nickte. Gemeinsam schlichen sie zu der Frau und Semir überprüften den Puls. Doch dann schüttelte er den Kopf. Die Frau war tot. „Sieh sie dir an. Sie hat überall Wunden. Semir, ich sag es nicht gern, aber ich glaube ich weiß wo wir sind.“ stieß Ben aus, als er die Frau genauer ansah. „Sie hat noch gesagt, fliehen Sie, das ist die Hölle. Ben, wenn das hier der Kranke ist, dann ist es kein Zufall dass wir hier sind.“ kam nun von Semir. „Aber was will der Kerl von uns?“ harkte Ben nach. „Das weiß ich nicht, aber das hier ist das erste. Er sagte doch etwas, dass er uns geistig fordern wollte. Vielleicht meinte er den Mord an ihr.“ dachte Semir laut nach und wies auf die Frau. „Er sagte doch auch, dass wir einen Mörder finden müssen. Sie ist das Opfer. Der Schütze ist hier also auch eingesperrt. Genau wie wir aber wir sind zu zweit und damit haben wir einen Vorteil“ sinnierte Semir weiter. „Wer sagt dir, dass der Mörder allein ist? Er könnte auch Hilfe haben.“ warf Ben ein. Semir nickte. „Das ist klar, dennoch… Meinst du der Kerl der zu uns gesprochen hat, scherzt nur? Oder er war der Mörder?“ wollte er nun von seinem jungen Kollegen wissen. „Keine Ahnung, aber wir sollten sie wenigstens reinbringen oder abdecken. Wir können sie doch nicht so liegen lassen.“ schlug dieser vor. Semir nickte. „Klar, nur wohin? Sie muss kühl gelegt werden, damit der Gerichtsmediziner sie untersuchen kann. Grausam wie sie zugerichtet wurde. Sieh es dir an. Die Fußsohlen sind aufgeschlitzt.“ stöhnte Semir leise. Ben nickte. „Semir, der Kerl will mit uns spielen und ich denke wir sollten es nicht mitmachen. Wir werden nichts tun. Wir werden uns einfach hier hinsetzen und nichts tun.“ schlug Ben vor.

    Er sah erstaunt auf die Monitore. Diese beiden Männer dort unten taten nichts. Sie saßen in der Küche und spielten Karten. Sie sollten doch den Mörder suchen. Er hatte ihnen den Mord auf einem silbernen Tablett serviert und diese beiden Bullen taten nichts? Dachten sie wirklich der Fall würde sich von selbst lösen? Wütend ging er auf und ab. „Was hast du?“ riss Stefan ihn aus seinen Gedanken. „Sieh sie dir an! Sie sitzen da und tun nichts. Gar nichts. Sie ignorieren meinen Befehl den Mörder zu suchen. Sie sitzen da und spielen Karten!“ Die Stimme überschlug sich vor Wut. „Nun, sie wissen, dass sie hier gefangen sind und ich denke sie wissen dass der Mörder auch nicht entkommen kann. Du solltest ihnen deutlich machen, dass du das Sagen über sie hast.“ schlug Stefan vor. „Ach und wie?“ harkte sein Gegenüber nach. „Das weiß ich nicht, aber sie werden sicher nicht von sich aus anfangen zu tun, was du sagst. Du musst Druck ausüben. Ich kenne die beiden Bullen. Sie können unglaublich stur sein. Aber sie haben auch einen Schwachpunkt. Jeder von ihnen würde alles tun um das Leben des Anderen zu retten. Das wäre auch mal eine Art Untersuchung wert. Was macht man für Freunde. “ schlug Stefan vor. „Wie soll das gehen? Eigentlich habe ich ja für die Schmerzvariante genügend ausprobiert und das andere könnt man ja verbinden. Also gut, dann überspringen wir das Spiel und werden nun ernst machen.“ nickte der Andere und trat ans Mikrofon. „Meine Herren, ich bin maßlos enttäuscht von Ihnen. Ich habe Ihnen den Täter fast auf dem Silbertablett serviert und Sie ermitteln nicht. Kein Wunder, dass ihr den Täter von den anderen Morden noch nicht gefunden habt. Ihr seid faul.“ stieß er durch das Mikrofon. „Sie können uns mal. Verraten Sie uns den Grund, weshalb Sie uns hier festhalten.“ schlug der junge Mann vor. „Sie werden schon noch den Grund herausfinden, Jäger!“ stieß er durch das Mikrofon. „Sie verkennen Ihre Situation. Wir wissen, dass Sie hier auf dem Gelände sind, aber Sie haben sich mit den Falschen angelegt. Semir und ich werden Sie zur Strecke bringen und dann werden Sie für alle Morde, die Sie begangen haben, bestraft werden.“ versprach Ben Jäger. Er lachte irre auf. „Denken Sie wirklich, dass Sie mir das Wasser reichen können? Vielleicht sollte ich Ihren Horizont ja mal erweitern. Wissen Sie was wahre Schmerzen sind? Was Angst ist? Oder Panik? Wissen Sie was es heißt sich zu sorgen? Sie werden alles erfahren.“ warnte er über das Mikrofon. „Wer sind Sie denn? Warum nennen Sie uns nicht den Namen? Dann können wir uns gegenseitig ansprechen.“ schlug Gerkan nun vor. „Sie können mich mit Doktor ansprechen. Das ist sicher ausreichend für Sie.“ lachte er durch das Mikrofon.