Alle die im Genuss des Feiertages (wie ich) sind, einen ruhigen sonnigen Frohnleichnam oder wie wir hier sagen (Happy Kadaver)
Dr. Dr. Phillip Schmidt sah seine Schüler an. „Und damit kommen wir zum heutigen Ende. Ich möchte von Ihnen allerdings eine vierseitige Wiedergabe des Unterrichtstoffes was Sie als angehende Psychologen heute gelernt haben. Und zwar bis zur nächsten Unterrichtstunde.“ schloss er ab. „Herr Dr. Schmidt? Wie ist das eigentlich so als Polizeipsychologe? Was sind die Arbeiten von Ihnen?“ wollte eine Schülerin wissen „Nun Mona, als Polizeipsychologe hat man viel Arbeit. Einmal als Ansprechpartner für die Polizisten, die durch schreckliche Erlebnisse, wie zum Beispiel wenn sie einen Menschen erschossen haben, oder überhaupt den Waffeneinsatz im Dienst. Dann natürlich auch die Opfer von Gewalt, die durch Polizeipsychologen betreut werden, oder aber auch Profile von Verbrechern zu erstellen. Hier allerdings hauptsächlich Serientäter. Egal welche Tat. Wir können dann anhand der Informationen die ich durch die ermittelnden Beamten erfahre ein Profil erstellen, was erstaunlich übereinstimmend mit dem Täter ist, was man allerdings erst nach Ergreifung dessen erfährt. Alles in Allem ist der Polizeipsychologe eine sehr wichtige Person.“ erklärte Schmidt seinen Beruf. „Und werden immer Psychologen im Polizeidienst gesucht?“ hakte eine weitere Schülerin nach. „Nun, wenn man sich dazu berufen fühlt und stark genug ist sich dadurch nicht selbst in eine psychologische Krise bringt, ist kein Grund da, es nicht zu werden. Nur davor steht die Berufswahl, dass man selbst Polizist sein muss um auch bei der Polizei als Psychologe zu arbeiten. Ach ja und wir haben auch die schwere Aufgabe bei Entführungen oder Geiselnahmen Verhandlungen zu führen um die Geiseln möglichst unbeschadet zu befreien. Ja und als Gutachter vor Gericht ist auch unsere Aufgabe einmal die Psyche von Angeklagten oder aber auch von Zeugen zu beurteilen.“ zählte Schmidt weiter auf. „Wie sehen denn die Chancen aus dort rein zu kommen?“ wollte nun ein junger Mann wissen. „Leider sehr schlecht. In der Rechtsmedizin sind in Deutschland leider weniger als 500 Stellen in dieser Branche vergeben. Und wer die Stelle innehat wird sicher nicht kündigen.“ lächelte Schmidt. „Dann wäre es also besser wenn man die Psychologie in der freien Wirtschaft ausübt?“ hakte ein zweiter Junge nach. „Ganz genau. Dort ist es auch viel interessanter, weil man nicht nur einen Berufszweig sieht, sondern viel mehr. Aber das jetzt aufzuzählen würde die Stunde sprengen. Ich wünsche Ihnen nun noch einen guten Tag.“ verabschiedete Schmidt sich. Er packte seine Sachen und verließ den Unterrichtsraum.
Semir schwitzte. Es war nicht heiß in seinem Verließ aber die Panik griff ihn. Panik vor der Dunkelheit. Vor der Stille. Und auch vor dem was der Doc angekündigt hatte. Nur verspätet hatte er bemerkt, dass gar kein Wasser in den Raum lief, sondern es nur eine Geräuschkulisse war. Doch die hatte bewirkt dass sein Puls in die Höhe schoss. Angst….ja, es war Angst was er spürte. Nur langsam kam er wieder zur Ruhe und schloss die Augen. Wie lange war er nun schon hier drin? Niemand kümmerte sich um ihn. Schlafen konnte er überhaupt nicht, denn die Totenstille war beängstigend. Er hatte schon sehr oft gelesen und sogar schon selbst mitgemacht, dass die Dunkelheit üble Folgen haben konnte. Panikattacken würden sicher das kleinere Übel sein. Er spürte Hunger und Durst. Würden sie ihn überhaupt etwas geben? Was hatte dieser Mistkerl vor? Warum tat er das? Es war doch nicht nur um Professor zu sein. Vielleicht waren Ben und er ihn zu nahe gekommen. Ja, das musste es sein. Dieser Kerl hat herausgefunden das er und Ben den Fall bearbeiten und er kannte sie als verbissene Kämpfer. Vielleicht war es ein Gegner der sich schon früher mit ihnen angelegt hatte. Er war sich sicher, diese Stimme schon einmal gehört zu haben. Es war noch nicht lange her, das wusste Semir, doch wo? Woher kannte er die Stimme? Wo hatte er sie schon gehört. Vielleicht im Verhör? Oder vielleicht als ….konnte es auch ein Kollege sein? Ja warum denn nicht, das würde auch erklären warum er die Stimme kannte. Aber wenn es ein Kollege war, dann würde es schwer sein, einen Ausweg zu finden, denn ein Kollege wusste ja wie er reagieren würde. Aber dann hätte er sicher nicht so viele Morde begangen, oder doch? Nein, bei den Morden gab es sicher keinen Hintergrund. Es waren unscheinbare Menschen die als Opfer herhalten mussten. Ein Stricher, ein Feuerwehrmann, eine Verkäuferin und die Frau die vor seinen Augen ermordet wurden. Dass ihn die Verbrecher schon wegen diesem Mord nicht laufen lassen konnten, war klar, doch wie sollte er sterben? Die Dunkelheit allein brachte ihn sicher nicht um. Was hatten diese Männer noch vor. Und diese Männer, die diesem „Doc“ halfen waren eindeutig die vier, die als vermisst gelten. Also war da noch ein Indiz dafür, dass es ein Kollege aus der Justiz sein musste. Wie sonst konnten diese vier aus dem Gefängnis geholt werden, denn alle hatten noch einige Jahre vor sich. Und sie waren hier definitiv keine Opfer. Er zuckte zusammen, als er seinen Magen knurren hörte. Hunger….da meldete er sich. Seine Zunge war bereits pelzig und wenn er doch nur eine Uhr hätte auf die er schauen konnte, oder ein winziger Spalt von wo aus wenigstens etwas Licht in diese Finsternis eindringen könnte. Er lehnte seinen Kopf zurück und schloss die Augen. Diese Totenstille war kaum auszuhalten. Um nun etwas Unterhaltung zu haben, summte Semir ein Lied was Ben ihn mal vorgesungen hatte. So fühlte er sich wenigstens nicht allein. Was machte Ben wohl gerade? Ob er nach ihm suchte? Ja sicher….er wird mich finden. Er wird diesen Doc in den Hintern treten und er wird ihn gemeinsam mit mir zur Strecke bringen. Sobald das passiert war, würde niemand mehr vor diesem Doc zittern. Doch dazu musste er hier raus. Ben, hol mich raus…bitte… flehte er leise.