Beiträge von Elvira

    etzt würde ich ja gerne sagen, ich freue mich auf deine nächste Story, aber wenn ich den Titel so lese, weiß ich nicht, ob ich mir das antun will-außer du versicherst, dass keiner der Hauptpersonen stirbt! Trotz unserer Querelen lese ich deine Geschichten nämlich nach wie vor gerne, du bist ja auch diejenige, die zuverlässig täglich einstellt und das schon seit Jahren!

    @ Susan, ich halte meine Versprechen. Niemand wird in der Story sterben...oder sagen wir...keiner der Helden. Unsere Querelen...sind Schnee von gestern und von daher sage ich auch dir danke für dein Abschlussfeed. Die Story von Bens Ausstieg kannst du dir ruhig antun, denn sie ist nicht so, wie diese auch wenn sie hart an der Grenze von gut und böse ist. Ich hoffe allerdings das die Autoren der Drehbücher für Bens Ausstieg in der Serie eine andere Idee haben, als diese hier.

    Nachdem meine Idee, Ben aussteigen zu lassen damit er seiner Musik nachkommen kann, von Yon vorgegriffen wurde, habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht wie Ben nun bei mir aussteigen könnte. Eine Idee ist mir gekommen und ich weiß das sie einigen nicht gefallen wird, dennoch ist es nur eine Story. Da keine medizinischen Kenntnisse vorhanden sind, bitte ich um Nachsicht für die einen oder anderen „möchtegernmedizinischen“ Ausdrücke und Schilderungen. Soweit es mir möglich war, habe ich es recherchiert was die Abläufe angeht. Vielleicht gibt es ja doch den einen oder anderen Leser, der sich in diese Story verirrt. Natürlich darf auch gefeedet werden sofern es gefällt…

    151. Bis das der Tod uns scheidet

    Kim Krüger stand auf und ging den langen Gang des Gerichtsflures zum Fenster. Sie sah hinaus. Der Himmel über Köln war wolkenverhangen und es regnete. Doch genau dieses Wetter spiegelte ihre derzeitige Gemütsverfassung wieder. Sie fühlte sich aufgewühlt, traurig, wütend…alle Gefühle kamen in ihr auf denn hinter den Türen vor denen Semir und Ben saßen sollte die Verhandlung gegen Felipe Monroe stattfinden. Felipe Monroe, der Mann für den sie ihr Leben hätte komplett verändern wollen. Felipe Monroe, der Mann mit dem sie sich vorstellen konnte das Leben zu verbringen. Felipe Monroe für den sie sogar Deutschland verlassen und ihren Job an den Nagel gehängt hätte. Und auch der Felipe Monroe der mit seinem Handeln und seinen Verbrechen sie aus einer Scheinwelt holte und sie in die brutale Gegenwart warf. Felipe Monroe, der Mann, der ihren Kollegen Semir Gerkan in Gefahr gebracht hatte und Felipe Monroe der sie zum Drogenschmuggel ausnutzte. Aber auch Felipe Monroe, der Mann, der sie in Frankreich vor der Polizei gerettet hatte und der für Semir Gerkan eine Million Euro auf den Tisch legte um ihn frei zu kaufen. Es waren gute und böse Seiten an diesem Menschen. War er nicht wie jeder Andere? War er wirklich böser als es den Anschein hatte? Sie stöhnte leise auf und drehte sich zu Semir und Ben um, die noch vor dem Saal saßen. Was dachten diese Männer wohl von ihr? Hielten sie sie für schwach weil sie alles durch eine rosarote Brille gesehen hatte? Weil sei nicht auf Warnungen reagiert hatte? Wie sah Semir das Ganze wohl? Er hatte doch bei diesem Abenteuer am meisten leiden müssen. Entführt in Frankreich, durch den Wald gehetzt wie ein wildes Tier, von einem Pfeil durchbohrt und dann auch noch falsch behandelt worden. Doch das war nicht alles. Kaum waren sie über der Grenze wurde er samt Wagen entführt, weil dieser mit Drogen gespickt war. Felipe Monroe hatte sie für seinen Drogenschmuggel missbraucht. Gab er ihr nicht auch Schuld an allem? Immerhin wäre er fast gestorben als er in Gefangenschaft hohes Fieber bekam und ohne Arzt in einem dunklen Raum dahin vegetieren musste. Und als er dann endlich in guten Händen war, sich erholen konnte hatte Felipe die Stirn und lief bei ihm auf. Er erpresste Semir mit der Drohung seiner Familie etwas anzutun, wenn er die Drogen nicht aus der Asservatenkammer holte. Natürlich fügte Semir sich, denn seine Familie war ihm heilig. Doch als Felipe die Drogen hatte, wurde Semir von ihm betäubt und in einen Futtertrog für Rotwild gesperrt. Dort fanden Kim und Ben ihn und brachten ihn sofort ins Krankenhaus. Felipe….hatte er sie nur belogen? Waren alle seine Gefühle nur ein Spiel? Für sie war es keins. Sie liebte ihn tatsächlich. Sie hatte sich von ihren Gefühlen überwältigen lassen und war für nichts zugänglich. Bens Bedenken gegenüber Felipe hatte sie in den Wind geschlagen. Niemals dachte sie dass ihr geliebter Felipe so hinterhältig sein konnte und sie so ausnutzte. Niemals hätte sie gedacht, das ihre Gefühle so eine große Macht über sie haben konnte,, das sie alles nur durch eine rosarote Wolke sah. Doch genauso schnell wie die Gefühle da waren, waren sie auch wieder verschwunden und machten nun der Wut platz. Dieser Mann hatte das Leben eines ihrer Beamten aufs Spiel gesetzt. So ein Mann musste bestraft werden und sie hoffte inständig, dass er seine gerechte Strafe bekam.

    Semir stieß Ben an und wies mit dem Kopf auf Kim Krüger, die abseits am Fenster stand. Ben sah hin und nickte. Er verstand was sein Kollege ausdrücken wollte und ging zu seiner Vorgesetzten. „Frau Krüger?“ riss er sie aus ihren Gedanken. „Ja?“ fragte sie und sah ihn an. „Ist alles in Ordnung?“ wollte Ben wissen. Kim lächelte nervös und nickte. „Ja sicher…“ gab sie von sich. „Es sieht aber gar nicht danach aus.“ lächelte Ben sie nun an. Kim sah zu Semir und Ben bemerkte es natürlich. Er konnte sich vorstellen was sie nun dachte. „Sie denken immer noch an ihn oder?“ hakte Ben nach. „An Semir, ja sicher….er musste einiges durchmachen und…“ nickte Kim. „Ich meinte nicht Semir. Ich meine Felipe. Sie lieben ihn.“ stellte Ben richtig. Kim senkte ihren Blick. „Ben … Sie sind ein sehr guter Polizist mit einer sehr guten Auffassungsgabe. Ja, ich denke an ihn. Ich denke daran, dass er mich schamlos ausgenutzt hat und dass ich durch meine rosarote Brille nicht bemerkte dass er mich nicht benutzte. Und ich habe dadurch einen Familienvater in großer Gefahr gebracht. So große Gefahr, dass er fast gestorben wäre. Und nur weil ich weder Ihre noch Semirs Einwände beachtet habe. Sie beide waren Felipe gegenüber sehr misstrauisch und das war genau richtig. Ich habe nur alles durch die rosarote Brille gesehen und kann Sie und Semir nur um Entschuldigung bitten.“ sagte sie leise. „Für was wollen Sie sich denn entschuldigen? Sie sind doch genauso reingelegt worden wie wir.“ wies Ben die Entschuldigung indirekt ab. Doch er sah auch ihren Blick, mit dem sie Semir ansah. Sie gab sich die Schuld für das was in Frankreich passierte, obwohl sie nichts dafür konnte. Und auch Felipe war an der Entführung von Semir nicht direkt beteiligt. ES lief einfach nichts so wie es geplant war. Lediglich der Drogenschmuggel und die Entführung in Deutschland als er Semir erpresste, die Drogen aus der Asservatenkammer zu holen und ihn anschließend betäubte und einsperrte waren Felipe direkt anzulasten. „Sie haben keine Schuld an dem was passiert war.“ gab er leise von sich. Kim sah ihn an. „Er wäre aber fast gestorben…“ wiederholte sie. „Ja, das wäre er, aber sehen Sie ihn sich doch an. Außer der Narbe erinnert nichts mehr daran, was passiert ist.“ nickte Ben. „Er gibt Ihnen keine Schuld.“ hängte er an. Kim nickte. „Ja ich weiß. Dennoch fühle ich mich einfach schuldig. Wenn ich auf Sie beide gehört hätte dann wäre es sicher anders ausgegangen. Wir hätten fliegen sollen. Die Wunde von Semir wäre dann wesentlich schneller behandelt worden und er hätte nicht so eine harte Tortur durchmachen müssen. Er wäre fast gestorben. Ben…wenn ich besser aufgepasst hätte und nicht so verliebt gewesen wäre, dann…“ gab Kim leise zurück. „Nun, der Schuldige sitzt hinter dieser Tür und wird seine gerechte Strafe bekommen. Damit ist der Gerechtigkeit Genüge getan. Semir gibt Ihnen keine Schuld und ich sehe es wie er. Niemand kann für seine Gefühle und irgendwie macht es uns doch aus. Sie sind auch nur ein Mensch und vor allem sind Sie eine Frau. Warum gestehen Sie sich nicht selbst Gefühle zu?“ fragte Ben nach. Kim lächelte leicht. „ Gefühle? Deshalb ist es zu entschuldigen? Nein, ich bin auch Polizistin und ich hätte diesen Mann durchschauen müssen. Ich hätte es tun müssen dann wäre es nie so ausgeartet. Semir wäre fast gestorben und ich könnte es ihm nicht einmal verdenken, wenn er mich jetzt hasst.“ gab sie zu. Ben sah zu Semir, der sich hinter einer Zeitung versteckte. „Er hasst Sie nicht. Sie sollten sich nicht mit solchen Vorwürfen selbst bestrafen.“ kam schon fast tröstend von Ben. Kim sah ihn an. „Denken Sie, Felipe hat es ernst gemeint, als er mir sagte, dass er mich liebt? Woher soll ich wissen, dass es nicht auch eine Lüge war. Das tut weh….es schmerzt mehr als eine Kugel.“ erklärte sie.

    Ausnahmsweise ein zweiter Teil. Damit endet die 150. Story. Danke fürs Lesen und fürs Feeden.
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    Am nächsten Tag fuhr Andrea direkt nachdem sie die Kinder versorgt hatte ins Krankenhaus um Semir und Ben zu besuchen. „Ihr seht beide schon viel besser aus.“ lobte sie, als sie die Beiden im Bett liegen sah. „Uns geht es auch wieder gut. Eigentlich könnten wir beide entlassen werden.“ meinte Semir nur und nahm ein Schluck aus dem Wasserglas. „Hat der Doc das auch gesagt?“ wollte Andrea wissen. „Nein…also noch nicht…“ gab Ben zurück. „Dann werdet ihr beide auch hierbleiben. So lange bis der Doktor sagt, ihr dürft gehen. Und bei dir wird es sicher etwas länger dauern. Immerhin sind die Füße doch sehr stark beansprucht worden.“ mahnte sie ihren Mann. Semir nickte. Es klopfte erneut und Kim Krüger steckte den Kopf hinein. „Hallo Chefin…“ begrüßte Semir und Ben sie einstimmig. „Semir, Ben, wie geht es Ihnen?“ wollte Kim sofort wissen. „Danke uns geht es soweit wieder gut. Danke, dass Sie uns da raus geholt haben.“ gab Semir zurück. „Das ist sehr gut. In drei Wochen ist die Verhandlung gegen Schmidt. Übrigens das wir überhaupt diesem Psychologen auf die Schliche gekommen sind, haben Sie dem Gerichtsmediziner zu verdanken. Dr. Wiedenbeck hat nicht locker gelassen und sich auf illegale Weise Zugang zu Patientenakten und Personalakten verschafft. Dabei ist ihm aufgefallen, dass alle Opfer in Behandlung bei Schmidt waren. Außer die Prostituierte. Da war er Kunde. Er wird wohl jetzt die Wände einer psychologischen Klink nur noch von innen sehen.“ erklärte Kim. „Das ist gut. Wir sind Zeugen nehme ich an.“ hakte Semir nach. Kim nickte. „Sie sind die einzigen Patienten die überlebt haben. Von den vier Ausbrechern die jetzt wieder einsitzen ist sicher keine Zusammenarbeit zu rechnen. Darum wird sich aber Thorsten kümmern.“ ging es bei Kim weiter. Schnell waren die Wochen vorbei und Semir fuhr wieder wie eh und je über die Autobahn. Die Verhandlung war ein voller Erfolg und Dr. Philipp Schmidt wurde in die geschlossene Anstalt eingewiesen. Nur vier Wochen nach seiner Inhaftierung fand man ihn in der Zelle tot auf. Er hatte sich ein Messer gebaut und sich die Pulsadern aufgeschnitten.

    Semir las in der Zeitung davon und sah Ben an. Beide waren wieder im Dienst und saßen im BMW. Sie machten gerade Pause und Semir las aus der Zeitung vor. Als er geendet hatte ließ er die Zeitung sinken. Ben hatte sich zurück gelehnt und die Augen geschlossen. „Tja, so ein Feigling. Anderen Leid zufügen, aber wenn es einem selbst an den Kragen geht, den Schwanz einziehen.“ stieß er aus. Semir nickte. „Ich werde diese Zeit dort in der Kaserne nicht so schnell vergessen, aber ich weiß auch, dass ich damit keinen Psychologen mehr aufsuchen werde. Ich werde diesen Quacksalbern keine Chance geben, solche Dinge noch einmal gegen mich zu verwenden.“ knurrte Semir. Er packte die Zeitung zusammen und sah auf den Parkplatz vor ihnen. „Vielleich sollte ich wirklich Innendienst machen. Ich meine, dann hätte ich keine Sorge mit diesen Wahnsinnigen. Keine Angst haben vor irgendwelchen Verbrechern die dir nach dem Leben trachten, pünktlich Feierabend, Familienleben…mehr Geld..“ sinnierte Semir nachdenklich. „Ja, kein Spaß, keine kaputten Autos, kein Benzingeruch, du wirst dick werden, weil du dich nicht mehr so viel bewegst und vergesslich wirst du auch. Willst du das?“ stellte Ben dagegen. Semir grinste leicht. „Vielleicht gefällt es mir ja dann.“ meinte er nur. „Semir, du hast es doch schon mal probiert und was ist daraus geworden? Wir mussten die First Lady retten, ein Teenager befreien und obendrein wurden wir noch verschüttet. Das ist das wahre Leben. Dafür sind wir gemacht. Wir sind Helden!“ kam von Ben und dabei hob er die Hände hoch, als wäre er ein Theatermensch, der seine Rolle spielte. Semir lachte auf. „Du hast Recht….dann doch lieber Autos schrotten, Menschen retten. Das hat was…“ gab er zu. „Dann nichts wie auf die Autobahn!“ schlug Ben nun vor. Semir nickte und gab Gas. Nur wenig später rasten sie die A4 in Richtung Aachen runter.

    Ende….

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    Als nächstes gibt es dann von mir die Ausstiegsstory von Ben Jäger. Mal sehen wer sich die Story antut...:D

    Nicht weit von Semir in einem anderen Raum wurde Ben behandelt. Man nahm ihm Blut ab, wie man es bei Semir getan hatten um Rückstände von dem zu sichern, was gespritzt wurde. Außerdem wurde auch bei Ben ein EKG gemacht um das Herz zu überprüfen. Ben hatte dem Arzt erklärt, dass er mit Stromstößen gefoltert wurde. Das EKG erwies sich als auffällig und somit bekam auch Ben die Diagnose, dass es nichts mit dem nach Hause fahren wurde. „Sie werden hier bleiben müssen.“ meinte der Doc nachdem er sich die Auswertung angeschaut hatte. „Wie lange?“ fragte er leise. „Ein paar Tage. Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit, denn immerhin sind Spätfolgen nicht ausgeschlossen und wir wollen doch sichergehen. Sie werden sich mit Ihrem Kollegen sicher ein Zimmer teilen, denn mein Kollege sagte mir eben, dass auch er stationär aufgenommen wird. Mit den Füßen sollte er die nächsten Tage nicht laufen. Und auch wenn Ihre nicht so stark verletzt wurden, sollten Sie nicht laufen.“ erklärte der Arzt. Ben nickte. „Darf ich zu ihm? Ich meine jetzt?“ wollte er wissen. „Sicher…wenn ich fertig bin. Sie werden sich in das Bett legen und dann fahren wir Sie zu Ihrem Kollegen ins Zimmer.“ lächelte der Mann in Weiß. Ben nickte. Er führte die Befehle aus und legte sich brav ins Bett. Nur wenig später war er im Zimmer seines Freundes und sah die Füße die verbunden waren. Semir schien zu schlafen. „Wir haben ihm etwas gegen die Kopfschmerzen gegeben und ein leichtes Schlafmittel, damit der Körper zur Ruhe kommt. Sie bekommen ebenfalls etwas, denn Sie beide brauchen jetzt Schlaf und da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass Sie nicht so einfach abschalten können, ist eine Entspannungsspritze sicher nicht das falsche.“ erklärte der Arzt. Schon spürte Ben die Nadel im Arm. Doch bevor er einschlief kam Andrea ins Zimmer. Sie trug zwei Taschen. „Hallo Andrea.“ begrüßte er die Ehefrau und Andrea fiel ihn um den Hals. „Hallo Ben. Bist du in Ordnung?“ wollte sie wissen und sah den Freund ihres Mannes an. Die Handgelenke waren verbunden aber sonst war er scheinbar in Ordnung. „Semir muss für ein paar Tage hier bleiben, weil er nicht laufen soll. Aber das wird schon klappen.“ erzählte sie ihm. „Nun, dann werden wir wohl noch ein paar Tage gemeinsam ein Zimmer teilen. Ich darf auch nicht gehen.“ beklagte Ben sich, sah auf Semir. „Dann können wir uns ja hier verwöhnen lassen.“ hängte er an. Andrea sah Beide an. „Ich bin froh dass ihr dieses Abenteuer überstanden habt.“ gab sie zu. Doch dann sah sie wie Ben immer wieder die Augen schloss. „Ich räume eure Sachen in den Schrank, damit ihr etwas hier habt.“ lächelte sie. „Schlaf ein wenig...“ hängte sie an und tatsächlich versank Ben in einen erholsamen Schlaf.

    Am späten Abend wachten die Freunde auf. Erst waren sie etwas irritiert wo sie sich befanden, doch dann kam die Erinnerung. „Das war wieder verdammt knapp. Als…als dir Schmidt die Spritze verabreichte und ich noch sah, wie es dir immer schlechter ging, da wollte ich nur eins. Ich wollte dass es schnell vorbei ist.“ erzählte Semir plötzlich. „Mir ging es genauso. Ich dachte Schmidt hätte dir die Spritze gegeben. Dir erging es genauso schlecht. Ich nehme an, dass man ihn nun selbst in die Anstalt einweist. Für immer. Eigentlich hätte er den Tod verdient. Für all diese Morde die er begangen hat, hätte er die Todesstrafe bekommen müssen.“ fauchte Ben. „Nein, denn so kann er mal sehen wie schlimm es ist als wahnsinnig zu gelten. Niemand wird ihn ernst nehmen und das ist gerecht.“ widersprach Semir. Ben lachte auf. „Dieses Schwein hat nur mit uns gespielt. Als ich aufwachte da…da dachte ich, das du….also ich dachte, dass er…“ versuchte Ben zu erklären. Semir nickte. „Mir ging es genauso. Ich dachte du wärst derjenige der tot ist. Erst als ich dich erschossen haben und dann…. Doch als er mir erzählte, dass die Chefin ihn gefunden hatte, da war mir klar, dass er dich auch nicht umgebracht hatte. Er sagte mir, dass du mir beim ertrinken zusehen solltest und das es für dich die Strafe für den Fluchtversuch wäre. Ich dachte wirklich dass ich sterben würde. Es war grausam wie das Wasser im weiter stieg und…ich hatte abgeschlossen. Ich sah wieder alles vor mir. Andrea, die Kinder….sogar meine Eltern.“ Semirs Stimme veränderte sich. „Hey….es ist alles gut….wir haben es geschafft und wir sollten versuchen zu schlafen. Diesmal können wir entspannen.“ gab Ben sofort zurück. „Ja…du hast Recht. Vergessen wir es einfach. Es wird aber nicht so leicht sein. Nur werde ich keinen Psychiater aufsuchen. Nie wieder werde ich so einem Arzt vertrauen können.“ bestimmte Semir. Ben nickte. Er sah aus dem Fenster und bemerkte dass die Sonne bereits wieder aufging. „Wie schön das ist…“ meinte er leise. Auch Semir sah hinaus. Wie lange musste er auf diesen Blick verzichten? Doch nun hatte das Leben ihn wieder. „Wir müssen besser auf uns aufpassen Ben. Denkst du nicht auch?“ wollte er von Ben wissen. Von seinem Freund kam keine Antwort und so hob er den Kopf um zu erkennen was dieser tat. Dann lächelte er leicht. Ben war eingeschlafen. Auch er schloss die Augen und tat es Ben nach.

    Hi Sonja, schön das du weiter schreibst. Hoffe deine Erkältung hat sich gelegt und du hast den Kopf wieder frei. Ich musste echt darüber lachen, als ich sich die Alte einmischte. Wozu Nachbarn doch gut sind. wenn dann noch die Chemie zwischen den Menschen klappt, dann kann gar nichts schief gehen. Ich habe ja auch schon in einem Hochhaus gewohnt und dort hat man Einbrüche registriert und keiner der Nachbarn die unmittelbar an der Wohnung wohnten, haben etwas mitbekommen, obwohl sie den ganzen Tag daheim waren. Gut kann sein, dass die Einbrecher leise waren, aber nach der aufgebrochenen Tür, kann das eigentlich nicht gewesen sein.

    Also weiter mit der Story. Was macht Brenner eigentlich? Wo ist er und wie geht es ihm? Und wo ist seine Freundin und und und...Fragen die beantwortet werden wollen :D

    Andrea zuckte zusammen als das Telefon anschlug. „Gerkan…“ meldete sie sich heiser. Sie hatte Angst, dass nun gesagt wurde, dass man Semir gefunden hatte. „Kim Krüger hier….wir haben sie gefunden und lassen sie ins Krankenhaus bringen. Wie immer ins Marien. Wenn du dich also frei machen kannst, dann komm direkt dorthin.“ bat die Vorgesetzte ihres Mannes. „Bin schon unterwegs.“ versprach Andrea. „MAMA!! MAMA!!“ rief sie aufgeregt nach dem Telefonat durch das Haus. Margot kam direkt angerannt. „Was ist denn Andrea…du bist ja völlig aufgelöst. Haben sie Semir gefunden?“ wollte sie besorgt wissen. Andrea nickte. Ihr liefen die Tränen über die Wangen. „Oh mein Kind…mein armes Kind…“ wollte Margot sie trösten, denn sie rechnete mit dem Schlimmsten. „Ich muss sofort ins Krankenhaus. Sie sind im Marien. Kannst du dich bitte um die Kinder kümmern?“ bat sie. „Er lebt? Gott sei Dank. Natürlich. Aber kannst du fahren? Du bist ja völlige durch den Wind. Ich mache dir einen Vorschlag. Die Kinder sind ja noch bei dem Geburtstag und werden in einer Stunde erst fertig sein. Ich bringe Sören zur Nachbarin und dann fahre ich dich und dann hole ich die Kinder ab.“ schlug Margot vor. Andrea nickte. Sie war so unendlich froh, dass ihre Mutter bei ihr war. Nur wenig später waren sie unterwegs. Doch als sie im Krankenhaus ankam war von Semir und Ben noch keine Spur. Sie schienen noch unterwegs zu sein und so musste sie warten. Dann endlich kamen sie. Sofort stürmte Andrea auf ihren Mann zu. „Semir!! SEMIR!!“ rief sie laut über den Gang. Das gesamte Pflegepersonal sah in ihre Richtung, doch es war ihr egal. Sie ließ sich vor ihrem Mann, der im Rollstuhl saß auf die Knie fallen und umarmte ihn. Dabei flossen Tränen der Erleichterung über ihre Wangen. „Was ist mit dir passiert?“ wollte sie wissen, als sie auf den Arzt warteten. „Die Füße und die Schienbeine sind zerschnitten, aber das wird wieder heilen. Ich bin wieder bei dir und nur das ist im Augenblick wichtig.“ kam leise von Semir. Auch er konnte die Tränen nicht zurück halten und hielt seine Frau einfach nur im Arm. „Ich habe Angst gehabt, dass ich dich nie wieder sehe. Gerade jetzt wo wir uns wieder vertragen haben. “ sagte sie leise. Semir küsste sie innig.

    Der Arzt kam und untersuchte die Schnittwunden. „Die Wunden sind nicht allzu tief, aber schmerzhaft. Es sind allerdings wie schon gesagt, keine gefährlichen Wunden. Wir werden sie desinfizieren und dann verbinden wir sie etwas. Sie sollten die nächsten Tage nicht laufen. Die Wunden müssen erst verheilen.“ erklärte der Mediziner. „Muss ich hier bleiben?“ wollte er wissen. „Das wäre sicher für ihre Frau das Beste. Immerhin müssen Sie für einige Tage betreut werden.“ nickte der Arzt. „Was ist mit meinem Freund?“ hakte Semir nach. „Auch er wird ein paar Tage hierbleiben müssen. Die Füße sind zwar nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen worden wie Ihre, aber sein Herz scheint zu stolpern und das müssen wir behandeln.“ gab der Arzt zu verstehen. „Sie werden später zusammen gelegt werden. Das erspart dem Personal auf der Station sicher eine Menge Ärger und Stress.“ hängte er an. Semir sah Andrea an. „Ich liebe dich…“ hauchte er leise. „Ich weiß. Semir, bleib hier okay? Lass dir die Zeit um gesund zu werden. Bitte…“ flehte sie ihren Mann an. Dieser nickte. „Ich habe Kopfschmerzen.“ gab er zu. „Sie bekommen gleich etwas, damit Sie schlafen können. Das wird auch die Kopfschmerzen vertreiben. Frau Gerkan, am besten fahren Sie nach Hause und holen Ihrem Mann ein paar Sachen, damit er sich hier wohlfühlt.“ schlug der Arzt vor. Andrea nickte und verabschiedete sich von Semir. „Ich bin bald wieder zurück.“ versprach sie. Semir nickte. Kaum war sie raus sah er den Arzt an. „Herr Gerkan, wir werden auch Ihre Herzströme messen müssen. Es scheint ganz so, als ob Sie Stromschläge erhalten haben. Das habe ich unter Anderem an Ihrem Körper gesehen. Diese Brandwunden auf der Brust sind nicht von Zigaretten und ich habe beim ersten EKG bereits die Störungen festgestellt und um sicher zu gehen, müssen wir ein Langzeit-EKG machen. Schon deshalb ist es wichtig, dass Sie hier bei uns bleiben. Solche Elektroschläge können böse Folgen haben.“ mahnte der Arzt. Semir nickte nur. Dann zuckte er zusammen, denn der Arzt hatte ihm eine Spritze gesetzt. „Das nur gegen die Kopfschmerzen. Es wirkt schneller als eine Tablette. Ich lasse Sie in Ihr Zimmer bringen und dann können Sie sich erholen.“ lächelte der Arzt ihn noch an, dann Semir nickte. Nur wenig später wurde er in den Fahrstuhl geschoben und auf sein Zimmer gebracht.

    Ich weiss ,was Yon meint,das Wasser hat Semir noch nicht erreicht,hört sich so an,als ob er noch auf dem Trockenen sitzt.Aber trotzdem ist das Gesicht eingerahmt.

    Ich weiß auch was sie meinte....aber ich hatte ja "nicht vollständig" erreicht. Das ist wie in der Badewanne....das WAsser hat dich umhüllt nur der Bauch schaut noch raus und will nicht untergehen und genau an dieser Stelle frierst du dann. Hmm habt ihr denn nicht richtig gelesen? Kim hatt doch den Doc schon vernommen...lol....bevor sie zu Ben und Semir sind. Nur die Beiden wissen es noch nicht :D

    Kim stöhnte auf. Sie hatten nun schon vier Hütten durch, doch noch immer gab es keine Spur geschwiege denn einen Hinweis, dass ihre Kollegen hier waren. Sie ging mit Thorsten in die letzte Unterkunft. Hier war alles anders. Die Wände waren gekachelt und es schien alles einem Labor zu gleichen. „HILFE!!! HIERHER!!“ hörte sie aus einer der hinteren Räume kommen und erkannte sofort Bens Stimme. Schon rannte sie mit Thorsten hin und sahen erschrocken auf den jungen Mann, der am Pfeiler stand. „CHEFIN!! SEMIR… Im Becken!“ stieß Ben Jäger aus. Thorsten hatte bereits erkannt, dass der Deutschtürke hilflos im Wasser lag und das Wasser immer höher stieg. Noch hatte es den Mann, der dort gefesselt lag nicht vollständig erreicht. Ein Wasserkranz umgab das Gesicht und ließ nur Mund und Nase frei. Er sprang ins Wasser und löste als erstes das Band, was den Kopf unter Wasser hielt. Sofort griff er zu und zog den Kopf hoch. Semir sah ihn an. „danke…Danke…“ stieß er aus und in diesen Worten lag die ganze Angst, die er gespürt hatte. Thorsten sah die Panik in den Augen des Mannes. „Alles gut….es ist alles in Ordnung. „Kim…ich brauche dich hier!“ rief er nach hinten. „Sofort!“ war die Antwort und schon war auch Kim im Becken. „Lös die restlichen Fesseln!“ befahl Thorsten. Kim nickte und tat es. „Oh mein Gott…“ stieß sie aus, als sie die Füße ihres Kollegen sah. „Was hat man mit Ihnen gemacht?“ fragte sie. „Er wird nicht laufen können. Die Fußsohlen sind zerschnitten.“ hängte sie an. Thorsten sah sie an und nickte. Kurzerhand nahm er dem Deutschtürken auf den Arm und trug ihn aus dem Becken. Jetzt konnte auch Ben von den Fesseln befreit werden. „Was war hier los?“ hakte Kim nach. „Schmidt…Dr. Dr. Phillip Schmidt. Er ist völlig durchgeknallt.“ stieß der junge Hauptkommissar aus. „Wir haben ihn gestellt und die vier Ausbrecher auch.“ beruhigte Kim ihn. „Wie haben Sie uns gefunden?“ wollte Ben wissen, nun bei Semir am Boden saß. „Wir haben einen jungen toten Mann gefunden, der einen Zettel in der Tasche trug. Mit dieser Adresse. Es war eine Verzweiflungstat weil wir gar keine Spur hatten.“ gab sie zu. Sie sah besorgt auf Semir, der zitternd auf dem kalten Boden lag. Thorsten hatte ihm seine Jacke über die Brust gelegt und rieb ihm warm. „Ganz ruhig atmen…Es wird sicher gleich wärmer.“ mahnte er den Deutschtürken. „Das Wasser ist eisig…vermutlich wird er sich eine Erkältung holen.“ erklärte er Kim und Ben.

    Semirs Zittern ließ langsam nach. Er sah noch einmal auf das Becken. „Dieses verdammte Schwein hat uns wieder verarscht!“ fauchte er und sah Ben an. Die Zähne klapperten immer noch aufeinander. Ein Arzt kam herein und kümmerte sich um Semir. Er überprüfte den Puls, die Atmung und das Herz. „Ben…?“ kam fragend von Semir denn sein Partner hatte bisher nichts mehr gesagt. „Ich bin okay.“ gab dieser zurück und setzte sich neben Semir. „ Semir…sind Sie soweit in Ordnung? Was ist mit Ihrem Beinen und Füßen passiert?“ wollte Kim wissen. Semir sah sie an. „Chefin….schön, dass Sie uns endlich gefunden haben…“ gab er leicht vorwurfsvoll von sich. Er wollte aufstehen, aber Thorsten drückte ihn sofort wieder runter. „Keinen Schritt… die Beine sollten nicht belastet werden. Bleiben Sie sitzen.“ bat er Semir. Dieser nickte. „Semir, wir haben wirklich alles getan, was in unserer Macht stand. Aber..“ entschuldigte Kim sich. Semir schloss die Augen. Kopfschmerzen machten sich breit. „Schon gut….ich weiß es…“ gab er nun doch besänftigend von sich. „Was ist mit Ihnen Ben?“ fragte Kim und sah auch ihn besorgt an, als er sich neben Semir auf dem Boden gesetzt hatte. „Die gleiche Behandlung aber nicht so heftig. Dennoch schmerzhaft.“ gab er von sich und sah Semir an. „Ich hab doch gesagt, wir kommen zusammen hier raus.“ stieß er aus. Semir nickte und reichte ihm die Hand. „Danke Partner…für alles…“ Er knippte ein Auge zu und atmete tief ein um den Puls der ziemlich aus dem Takt gekommen war in den Griff zu bekommen. Der Arzt war noch nicht fertig mit ihm und leuchtete ihn in die Augen. „Scheint alles okay…“ legte er fest, überprüfte den Blutdruck erneut und das Ergebnis quittierte er mit einem Kopfschütteln. Als der Arzt einen Zugang legte und ihn mit der Nadel in den Handrücken stach, sah Semir ihn skeptisch an. „Nur keine Sorge…ein leichtes Beruhigungsmittel für den Blutdruck. Der ist nämlich sehr hoch…“ gab er beruhigend die Antwort auf die unausgesprochene Frage.

    Eine knappe dreiviertel Stunde kamen Kim und Thorsten mit ihrem Gefolge an der Kaserne an und staunten nicht schlecht, als sie mehrere Männer zum Tor kommen sahen. „Da ist der Psychologe!“ stieß Kim aus und wies auf die Person. „Okay, Cobra 1 an SEK. Mehrere Männer verlassen das Gelände! Zugriff sobald alle vor dem Tor sind!“ befahl er. „Verstanden.“ kam zur Bestätigung zurück. „Ich hoffe nur das Semir und Ben wirklich hier sind.“ meinte Kim leise. Sie sahen aus sicherer Entfernung zu wie die Männer vom Gelände kamen und durch das SEK festgesetzt wurden. Dr. Dr. Phillip Schmidt versuchte zu fliehen, doch die Spezialisten ließen sich nicht so einfach überlisten. Mit schnellen Griffen hatten sie den Psychologen unter Kontrolle. „Wo sind meine Kollegen?“ wollte Kim wissen, als sie ihm gegenüberstand. Doch Phillip Schmidt grinste nur. Er sagte gar nichts. Kim sah zu Thorsten. „Die Anderen sagen auch nichts, aber es sind die vier, die wir schon seit einiger Zeit suchen. Sie sind von ihm aus dem Knast geholt worden. Wie weiß ich nicht. Hast du was herausgefunden?“ wollte er von ihr wissen. „Nein, er sagt nichts.“ stöhnte Kim. Sie sah auf die Uhr. „ Wir müssen das Gelände durchsuchen. Hier sind etliche Häuser und Hütten.“ bat sie. Thorsten stimmte ihr zu. „Gut, ich lasse noch ein paar Leute kommen, die uns helfen.“ schon griff er zum Handy. „Sie werden in einer halben Stunde hier sein.“ gab er bekannt. „Ich gehe jetzt schon rein. Thorsten, ich habe das dumpfe Gefühl, das uns keine halbe Stunde mehr bleibt. Die Anderen können doch dann zu uns stoßen.“ bat sie. Thorsten stöhnte auf. „Du hast mir mal erzählt, dass deine Männer die du vermisst ganz schöne Nervensägen sein können. Aber du passt dich ihnen an.“ lachte er. „Na los, wir fangen schon an.“ hängte er an und betrat das Gelände. Kim kam sofort hinterher und sie rannten zum ersten Haus. Doch nach einigen Minuten war schon klar, dass hier niemand war. „Okay, das nächste.“ schlug Kim vor. Diesmal folgte Thorsten ihr. Doch auch das zweite und das dritte Haus blieb ohne den erwünschten Erfolg. Erst im vierten fanden sie einen Hinweis. „Hier sind die Betten scheinbar benutzt worden. Die Frage ist nur von wem. Von den Gangstern oder von Semir und Ben.“ sinnierte Kim als sie die erste Unterkunft entdeckte in dem die Betten benutzt waren.

    Ben zerrte an seinen Fesseln doch es blieb wie zuvor ohne Erfolg. „Ben….wenn … wenn ich es nicht mehr schaffe, dann…dann kümmere dich bitte um Andrea und die Kinder ja...“ kam leise von Semir. „Hör auf mit dem Mist! Man findet uns bestimmt. Halt einfach durch!“ bat sein Partner ihn. „Ich weiß…wir werden gefunden, aber das Wasser…es steigt und für mich wird es bestimmt zu spät sein.“ sagte Semir. Für ihn war klar, dass jede Rettung zu spät kam. Sicher konnte er einige Minuten die Luft anhalten doch bis die Fesseln gelöst waren, bis er aus dem Wasser geholt würde, war es sicher schon zu spät. Bisher war keine Rettung in Sicht und nur dieser teuflische Psychologe wusste wo sie waren. Ben sah verzweifelt auf seinen Partner. Das Wasser hatte den Stuhl nun erreicht und leckte sich langsam nach oben. Noch war sein Partner trocken doch das Wasser lief und ließ sich nicht so einfach aufhalten. „Semir, ich habe was gehört. Ich glaube wir bekommen jetzt Hilfe.“ munterte Ben seinen Freund auf. „Oder es sind dieser Wahnsinnige und seine Helfer.“ stellte dieser dagegen. „Denk doch mal positiv! Verdammt ich versuche dir gerade Mut zu machen!“ beschwerte Ben sich nun. Semir grinste leicht. Wie gern würde er das glauben doch die Chancen stehen 1: 100 dagegen. Ben gab es auf gegen die Fesseln anzukämpfen. Es war nicht möglich sie zu öffnen. Er würde tatsächlich ansehen müssen wie sein Freund ertrank. Er konnte Semir nicht helfen. Was sollte er Andrea erzählen? Das er zugesehen hatte und nichts tat? Nein, das ging doch nicht. Semir musste genau wie er leben! Er musste zu seiner Frau und seinen Kindern. Andrea würde daran zerbrechen und das konnte er nicht zulassen. Das Wasser hatte nun die Beine von Semir erreicht und durchnässte die Hosen. „Ben, es geht los…“ kam voller Angst von Semir. Der Stuhl neigte sich nach hinten und dennoch geriet der Stuhl nicht unter Wasser, doch Semir ahnte, dass dies nicht sehr lange anhalten würde. Nur noch wenige Zentimeter und es war vorbei. Das Wasser spürte er bereits. „Semir! Ich höre einige Stimme! Halt aus!! Halt aus!! Du wirst gleich rausgeholt!“ versprach Ben. „HIER!! HILFE!!“ schrie er verzweifelt und zerrte an den Fesseln. Hoffentlich waren es wirklich Helfer und nicht der Wahnsinnige der nun kam um zu sehen, dass sein Plan aufging. „HILFE!!! HIERHER!!“ schrie Ben erneut.

    Nachdem Ben versorgt war stieg der Doc zu Semir, der in einem kleinen Becken in einem Liegestuhl lag. Die Komplizen des Docs hatten ihn mit Lederriemen an den Stuhl gebunden. Hände, Füße und auch der Kopf waren fixiert. Die Komplizen vom Doc hatten ihm erklärt was nun mit ihm passieren sollte. Und Semir spürte dass an diesem Stuhl einiges anders war. Der Schwerpunkt lag bei diesem Stuhl im Kopfteil und da sein Kopf mit einem breiten Lederband mit dem Stuhl verbunden war, konnte Semir sich vorstellen was nun passieren würde. Sobald genügend Wasser in den Pool gelaufen waren, würde der Stuhl kippen und das Kopfteil sinkt ab. Es würde ihn unter Wasser halten und er würde jämmerlich ertrinken. „Ja, du hast es erfasst….du wirst ertrinken… Ganz langsam. Das Becken braucht ungefähr 50 Minuten bis es vollgelaufen ist. Dann stoppt das Wasser automatisch und der Stuhl setzt sich in Bewegung. Du hast also noch eine knappe Stunde bis du stirbst. Lebe wohl, Semir.“ lachte Schmidt. Semir sah ihn nur an und antwortete nicht. „Spürst du Angst? Wenn ja, dann erzähle es mir doch einfach…“lachte der Doc irre. „Sie werden nichts von mir hören..“ versprach Semir leise. „Denkst du wirklich? Semir, wie oft muss ich dir noch zeigen, dass ich das Sagen habe. Aber weißt du…eigentlich ist es auch egal. Ich habe genügend Material um meine Doktorarbeit die mir die Professur einbringt zusammen getragen. Du weißt ja auch, dass eine Professur etwas sehr einfaches ist. Ein Lehrstuhl an der Uni und schon geht es. Aber das will ich nicht. Ich bin für mehr auserwählt. Ich bin etwas Besonderes…aber jetzt werde ich nach Hause fahren und meine Koffer packen. Ich werde in gut zwei Stunden Deutschland verlassen und nie wieder zurück kehren. Ich werde nach Amerika gehen und dort vielleicht irgendwann Präsident werden. Und wenn es soweit ist, dann werde ich an euch denken und euch danken. Egal wo ihr dann seid. Ihr ward an meinem persönlichen Erfolg beteiligt. Ihr habt mir einen großen Dienst erwiesen. Vielleicht werde ich dann zu eurem Todestag Blumen schicken.“ lachte der Doc und verschwand wieder in Richtung Ben. Dieser atmete heftig vor Wut. Er atmete heftig vor Wut. „Ja, sehr gut… was empfindest du?“ lacht Schmidt. „Das ist Wut, und Hass, und Verzweiflung. Du wirst Semir nicht retten können. Schade um ihn nicht wahr. Seine Kinder werden ohne ihn aufwachsen, aber er muss nie wieder laufen.“ lachte Schmidt.

    „Warum tun Sie das alles? Geht es Ihnen wirklich nur um diese Professur? Ich denke das ist nicht der einzige Grund. Sie bringen Menschen um!“ stieß Ben aus. „Ach Ben, was sind schon ein paar Todesopfer wenn man dafür das Leben genießen kann, den Ruhm, die Ehre…einfach alles.“ lachte Schmidt. Er tätschelte Bens Gesicht. „Viel Freude bei diesem realen Film. Nur wird hier der Hauptakteur danach nicht mehr ein Bier trinken gehen können.“ Schmidt hob die Hand und Ben hörte wie das Wasser anfing zu rauschen. „Lebt wohl…..“ verabschiedete sich Schmidt. Dann wandte er sich an seine Männer. „Im Büro werdet ihr ausgezahlt und dann verlassen wir diese herrliche Unterkunft. Sie hat ihren Dienst getan.“ verkündete er und verschwand mit den vier Ausbrechern. Ben sah zu Semir, der verzweifelt versuchte sich zu befreien, doch wie er schon einmal festgestellt hatte, konnte er gegen die Lederriemen die ihn an diesem verdammten Stuhl hielten nicht lösen. „Ben….Ben?“ fragte er. „Ich bin hier Semir. Am Pfeiler aber ich kann nicht zu dir kommen, dieses Schwein hat mich gefesselt. Versuch das Gewicht zu verlagern!“ forderte Ben seinen Partner auf. „Das geht nicht….das Kopfteil ist schwerer als das Fussteil.“ erklärte Semir. „Okay, dann versuch den Kopf nicht unter Wasser zu bekommen. Das Wasser steigt langsam und vielleicht fällt mir was ein.“ gab Ben nun zurück. „Das wird schwierig. Der Kopf ist fest mit dem Stuhl verbunden.“ ließ Semir von sich hören. Ben wusste dass es nun ein Lauf gegen die Zeit wurde und Semir würde ertrinken, wenn er sich nicht befreien konnte, doch wie sollte das funktionieren? Die Handschellen die ihn am Pfeiler hielten, waren nicht zu knacken, abgesehen davon dass er nichts dafür hatte. Verzweifelt sah er zu Semir und wie das Wasser immer weiter stieg.

    Dieter Bonrath sah auf den jungen Mann, der vor ihm lag. Ob er auch zu den vermeintlichen Opfern des Wahnsinnigen gehörte? „Habt ihr was gefunden?“ wollte er von der Spurensicherung wissen. „Ja einiges. Hier diesen Zettel hatte er in der Tasche und das hier ist sein Ausweis. Der Junge heißt Leon Gerner. War bis vor sechs Wochen noch in der Psychiatrischen Klinik in Düren gewesen. Der behandelnde Arzt ist Dr. Dr. Phillip Schmidt.“ gab der Mann von sich. „Dr. Schmidt? Der Dr. Dr. Schmidt?“ hakte Dieter sofort nach. „Schon möglich. Wir haben in der Klinik angerufen und erfahren, dass Herr Gerner vor sechs Wochen einfach verschwunden war. Dr. Schmidt hatte dieses Verschwinden einfach abgetan.“ erklärte der Kollege. Dieter nickte. „Was steht denn auf dem Zettel?“ wollte er nun wissen. „Dreigrafenstrasse 1 – 49 in Bochum.“ las der Mann nun vor. „Danke….wie lange ist er denn schon tot?“ wandte sich Dieter nun an den Gerichtsmediziner Wiedenbeck. „Nach der Leichenstarre weniger als vier Stunden. Er ist allerdings nicht hier gestorben. Das sehe ich anhand des Umfeldes.“ ließ der Mediziner von sich hören. „Wir werden sofort diese Adresse aufsuchen!“ warf Kim ein, die nun zu Dieter und Wiedenbeck kam. Dieter sah sie an. „Chefin, der junge Mann ist an einer Kugel im Kopf gestorben und hatte diesen Zettel hier in der Tasche.“ erklärte Dieter ihr. Kim sah Thorsten an. „Denkst du das könnte ein Hinweis sein?“ wollte sie wissen. Thorsten griff zum Handy. „Das wissen wir gleich!“ gab er bekannt und wählte. „Hallo Karsten, ich bin es. Kannst du mir bitte eine Adresse überprüfen. Sie lautet Dreigrafenstrasse 1-49 in Bochum.“ gab er durch. Dann horchte er kurz. „Eine alte amerikanische Kaserne? Okay…und ist die noch aktiv?“ hakte er nach. „Alles klar. Schicke mir bitte einen RTW dorthin. Sie sollen aber nicht direkt davor parken und auf mich warten!“ Thorsten beendete das Gespräch und sah Kim an. „Du hast es gehört! Wir müssen sofort hin und zwar mit Verstärkung!“ erklärte er. Kim sah ihn an. „Denkst du dort sind Semir und Ben?“ fragte sie. „Wenn er auch ein Opfer war, dann könnte es durchaus sein und dann dürfen wir keine Zeit verlieren!“ nickte er. „Sie werden sich hier um alles kümmern, Bonrath!“ befahl sie und schon rannte sie zum Auto um mit Thorsten zur Kaserne zu fahren. Mit acht weiteren vollbesetzten Fahrzeugen ging es zu der Adresse die sie bei dem Toten gefunden hatte.

    „Verdammt! Wie konnte das passieren?“ fauchte Schmidt als er per Telefon von der Durchsuchung erfuhr. Er hörte zu und warf dann sein Handy wütend in die Ecke. „Wie können diese verdammten Bullen das wagen?! Meine Professur ist in Gefahr! Ich werde mir ganz sicher nicht die Suppe versalzen lassen! Stefan! Du und Stanislav bringt Gerkan in den Pool! Bindet ihn auf den Liegestuhl und dann werden wir ihn ertränken!“ fauchte Philipp wütend. Während seine Leute seinen Befehl ausführten ging Philipp in einen weiteren Raum. Er sah auf den schlafenden Mann und nahm eine Spritze in die Hand. Diese setzte er dem schlafenden Mann, der nur wenig später die Augen aufschlug und sich verwirrt umsah. „Na Ben….da hast du ja dann noch mal Glück gehabt. Gerkan ist tot….ist das nicht ein schrecklicher Augenblick für dich?“ verhöhnte der Doc den immer noch verwirrten Ben. „Das wäre das, was ich dir eigentlich sagen wollte, aber…..Eure Kollegen haben tatsächlich meine Praxis durchsucht! Sie haben wohl doch erkannt, dass ich dahinter stecke, aber für euch ist es zu spät. Eigentlich wollte ich euch noch etwas untersuchen. Aber leider drängt die Zeit. Ich werde jetzt zur Uni fahren und meine Arbeiten abgeben. Ihr werdet einen feinen Abgang haben. Eure Freunde wissen zwar dass ich dahinter stecke aber sie wissen nicht wo ihr seid. Dein Freund hatte Recht, die Spritze bringt echt nichts. Außer das ihr Ruhe gehabt habt.“ Knurrte der Doc. Ben sah ihn verwundert an. Die Spritzen waren doch unterschiedlich gefärbt. Sollte es wieder nur ein Trick gewesen sein. „Ja….es war ein Trick. Eine der Spritzen wurde mit einem ungefährlichen Farbstoff versetzt. Deshalb die andere Farbe. Ein tolles Spiel oder? Aber jetzt habe ich mir etwas anderes ausgedacht. Er, Semir wird ertrinken. Und das in einem kleinen Babybecken mit knappen 90 cm Wassertiefe.“ lachte der Psychologe. Ben wurde wacher doch es half ihm nichts, denn er war am Bett gefesselt. Doch er war auch erleichtert, weder er noch Semir waren tot und die Überheblichkeit, die der Doc von sich gab konnte sich schon sehr bald zum Vorteil auswirken. Er musste nur noch einen Weg finden seine Idee umzusetzen, doch er wusste auch, dass der Doc sich bestimmt nicht so einfach austricksen ließ. Nur wenige Minuten später spürte er es an seinem eigenen Leib. Zwei Männer zerrten ihn aus seinem Bett und schliffen ihn durch den langen Gang. Ben wurde in einen Raum gebracht. Ben sah geschockt auf Semir, der in einer Vertiefung in einem Kippstuhl lag. Er ahnte was Schmidt vorhatte. Die Männer die ihn im Griff hatten stellten ihn an einen Pfeiler und zerrten die Arme um den Pfeiler nach hinten, dort klickten die Handschellen. „Sie sind ein Schwein!!“ stieß er heiser aus und zerrte verzweifelt an den Handfesseln doch die gaben nicht nach. „SEMIR!!“ schrie Ben verzweifelt.