Beiträge von Elvira

    wenig Romantik kann schon vertreten sein. Warum habe ich eigentlich gerade die Befürchtung das weder aus Bens noch aus Semirs Plänen für das Wochenende nichts wird? Na darüber mache ich mir dann gleich mal im Büro meine Gedanken. Eine Woche nach dem Kurzaufenthalt mit KH darf ich heute wieder ran. Es graust mir davor...:D, denn die Info wie es ausieht habe ich gestern schon erhalten....Wenn man sich auf Kollegen verlassen soll X(

    „Tja, es scheint ganz so, dass wir ausgebootet sind. Was machen wir jetzt?“ wollte Ben wissen. „Nach Hause fahren und ausschlafen. Wir werden die nächsten zwei Tage einfach genießen und dann wieder arbeiten gehen. So einfach ist das. Semir hielt vor Bens Tür an und der sympathische Hauptkommissar stieg aus. Semir hob die Hand zum Abschied und fuhr nun selbst nach Hause. Die Uhr verriet ihm, dass es natürlich viel später war, als er eigentlich wollte. Hoffentlich schlief Andrea nicht schon, dachte er nur und drückte die Wagentür ins Schloss. Jetzt waren tatsächlich zwei freie Tage und die wollte er nutzen. Nur wenig später öffnete er die Haustüre und schlich durch den Flur. Er zog seine Schuhe aus, stellte sie ordentlich in den Schuhschrank und schlich ins Wohnzimmer. „Miau…“ kreischte es. Semir erschrak und sah die grün funkelnden Augen, die einem dunklen Fellball gehörten. Semir tastete nach dem Lichtschalter. Der Raum erhellte sich und Felix sprang seinem Herrchen in die Arme. „Hey, musst du mich denn so erschrecken?“ tadelte der Deutschtürke seinen Stubentiger und strich ihn über den Rücken. Ein zufriedenes Schnurren kam von dem Kleinen. „Du passt wohl auf das Haus auf, was?“, grinste Semir und stieg die Treppe hoch. Langsam und vorsichtig öffnete er die Tür und warf ein Blick in nacheinander in die Kinderzimmer. Ayda und Lilly schliefen tief und fest in ihren Betten. „Meine kleinen Engel...die nächsten beiden Tage gehören ganz uns...“, lächelte er und setzte Felix ab. „Pass mir gut auf die Beiden auf.“, forderte Semir, als er den fragenden Blick des Katers sah. „Miau...“, kam es nur von dem Stubentiger. Semir lächelte und schlich auf seinen Socken weiter in Richtung elterliches Schlafzimmer. Andrea schlief wirklich schon. Semir grinste und warf sämtliche Kleider von sich, nahm seinen Pyjama und küsste seine Frau, als er sich ins Bett legte. Binnen weniger Minuten war er eingeschlafen.

    Bens Wohnung war dunkel und kalt, als er die Tür aufschloss und seine Jacke an den Haken hängte. Er war müde, aber es reichte noch nicht um ins Bett zu gehen. Viel zu sehr hatte ihn der letzte Fall an den Nerven gezerrt und nun musste er runter kommen. Er zog seine Stiefel aus und ging mit zweifarbigen Socken über das Parkett in die Küche. Schnell war der Kühlschrank geöffnet und eine weitere Flasche Bier hervorgeholt. Dann ließ Ben sich auf seine Couch fallen und schaltete den Fernseher ein. Es liefen gerade Dauerwerbesendungen über Sportgeräte oder besonders gute Diätprodukte, die ausführlich vorgestellt wurden. Gelangweilt schaltete Ben wieder ab und leerte die Flasche in einem Zug. Vom Alkohol berauscht ging er schließlich ins Schlafzimmer und legte sich auf das Bett. Nur wenige Augenblicke später schlief er tief und fest. Wirre Träume bescherten ihn jedoch eine recht unruhige Nacht. In einem der Träume sah er wie ein Trainingsgerät für die Bauchmuskulatur ihn regelrecht verfolgte und ihn ständig zwang seine Muskeln zu trainieren. Er floh vor dem Hanteln die Beine bekommen hatten und vor Trimmrädern die ihn mit ihrem Lenker versuchten festzuhalten. Ben sah sich davon laufen. Es ging durch enge Gassen und durch dichtbewachsene Schluchten in denen er mit Hilfe von Schwertern das Dickicht durchbrach. Die Flucht endete in einer Modenschau wo er selbst als superdünnes Model auf dem Laufsteg stand und Badehosen vorstellte. Etwas verwirrt blieb er stehen und sah seinen mageren Ebenbild dabei zu wie dieser sich drehte und für die Kameras posierte, doch dann musste er sich ducken, denn nun kamen plötzlich Kugeln geflogen. Ben griff automatisch zu seiner Waffe und zog sie. Als er sie überprüfen wollte, bemerkte er, dass es keine Waffe war, sondern Schlangen die sich nun um seine Hände wickelten und versuchten ihn zu beißen. „HEY!!“ schrie er auf und öffnete die Augen. Völlig verschwitzt richtete er sich auf. Nur verspätet bemerkte er, dass es ein Traum war.

    Ah noch deutlicher kann es ja eigentlich nicht werden eine russische Waffe. Tja nur leben in Köln viele Russen und sicher haben einige eine sagen wir mal....üble Vergangenheit, aber und das ist meine Überzeugung, die sind harmloser als dieser Sharpov. Das der dahinter steckt ist ja wohl deutlich. Warum sonst sollten seine "Leibwächter" selbst zuhause mit Knarren rumlaufen. Das Ben sich angewidert abdreht weil seine Gedanken bei der Wiederbelebung sind, ist vollkommen verständlich.

    Semir und Ben fuhren ins Krankenhaus um den Freund der Toten zu vernehmen. Doch kaum in der Klinik angekommen wurden sie auch schon angehalten. „Sie können den jungen Mann nicht vernehmen. Er steht unter Schock und ist nicht vernehmungsfähig.“ blaffte sie der Arzt an. „Wie schwer ist er verletzt?“ hakte Semir nach. „Er hat Schnittwunden im Gesicht, auf dem linken Auge wird er vermutlich blind bleiben, weil eine Glasscherbe ziemlich großen Schaden angerichtet hat und eine Quetschung der Niere. Außerdem eine gebrochene Hand, eine mittelschwere Gehirnerschütterung.“ zählte der Arzt auf. „Wir müssen mit ihm reden, seine Freundin ist bei dem Unfall ums Leben gekommen und wir müssen herausfinden was passiert ist.“ erklärte Semir nun. „Das verstehe ich sehr gut, aber es ist heute nicht möglich. Kommen Sie morgen wieder, bis dahin sollte er über den Berg sein.“ lächelte der Arzt nun freundlicher. Semir und Ben zogen ab. „Gehen wir noch ein Bier trinken? Und danach muss ich meiner Frau und meinen Kindern mal wieder erklären, dass es nichts mit dem Ausflug wird.“ stöhnte Semir. Ben sah ihn an. „Warum denn? Der eine Tag ist doch in Ordnung. Du kannst mit den Kindern und mit Andrea zum Beispiel ins neue Freizeitbad gehen. Wird für die Kinder sicher gut werden.“ schlug Ben nun vor. „Und was ist mit dir? Du bist schon genauso lang wie ich im Dienst und hättest auch einen freien Tag verdient!“ beschwerte er sich. „Einer wird ermitteln müssen…“ lächelte Ben. „Pass auf…. Wir fahren zurück in die PAST und machen die Nacht durch!“ legte Semir fest. Ben nickte und Semir lenkte den Wagen in Richtung PAST. Dort angekommen wurden sie von Kim Krüger empfangen. „Was machen Sie denn noch hier? Sie haben doch frei!“ kam erstaunt von ihr. „Wir haben einen neuen Fall. Unfall mit Todesopfer…“ gab Semir bekannt. „Das weiß ich. Dennoch haben Sie zwei Tage frei. Bis dahin übernehme ich die Ermittlungen in dem Fall. Sie werden zwei Tage nichts tun. Zumindest nichts was mit dem Job zu tun hat.“ befahl sie. Semir sah Ben an.

    „Wissen Sie wie es zu dem Unfall gekommen ist?“ wollte Kim wissen, bevor sie gingen. „Nach Aussagen der Zeugen bzw. der Unfallbeteiligten, soll die Tote in Schlangenlinien gefahren sein und dann gebremst haben. Alle anderen sind dann drauf und haben den Wagen ziemlich verunstaltet. Ein Wunder, dass der Beifahrer überlebt hat. Er ist allerdings vor Morgen nicht vernehmungsfähig.“ gab Semir Bericht ab. Kim nickte. „Was wissen wir von der Toten?“ kam die nächste Frage. „Sie heißt Gloria Dorsten und 25 Jahre alt. Ihr Freund ein gewisser Lasse Schmidt saß mit ihr im Wagen. Er weiß noch nicht, dass sie den Unfall nicht überlebt hat.“ erklärte Ben weiter. Wieder nickte Kim. „Gut, dann werde ich morgen die Ergebnisse der Obduktion abwarten und versuchen Herrn Schmidt zu vernehmen, sofern die Ärzte das zulassen und Sie meine Herren, werden erst am Freitag wieder im Revier sein. Haben wir uns verstanden?“ wollte Kim wissen. Semir und Ben nickten und drehten sich um zu gehen. „Weißt du was, ich denke ich werde mal ne Woche Urlaub nehmen. Andrea und ich wollten schon lange mal wieder an die Küste fahren und uns dort so richtig erholen. Das kann man auf der kleinen Insel sehr gut.“ erklärte Semir. Ben sah ihn an. „Du willst du zu den Fischköpfen? Weißt du wie langweilig das ist? Ich kenne da ein paar, die zum Lachen in den Keller. Das ist so ein stures Volk.“ versuchte Ben es ihm auszureden. „Nein, nicht alle.“ lachte Semir nur. Kim sah Ben an. „Es gibt auch sehr angenehme Zeitgenossen dort.“ bestätigte sie Semirs Aussage. „Na solange du nicht anfängst zu angeln geht es noch.“ gab Ben zurück. „So, ich denke wir sollten mal nach Hause. War ein langer Tag.“ stöhnte er als er auf die Uhr sah. Semir tat es ihm nach und nickte. Semir sah Ben an. „vielleicht sollten wir den Urlaub doch verschieben…“ schlug er vor. „Semir! Ich sagte Sie und Ben haben zwei Tage frei! Ich übernehme den Fall!“ kam nun von Kim, die auch aus ihrem Büro gekommen war.

    Scheint ja ganz schön empfindlich zu sein, dieser Sarpov....wegen einer Frau, aber so sind ja manche Dreibeiner. Dachte eher das Ben eine drüber gezogen bekommt stattdessen bekommt er einen Kuss und die Wut verbal von diesem Typen. Ich mag ihn nicht. Das Ben gleich wieder helfen will, als er hört wie das Mädchen geschlagen wird ist zwar edel, aber leider hat er eine Waffe in den Rippen. Gute Entscheidung zu gehen....sehr gute Entscheidung.... :thumbup:

    „Los doch! Wir müssen ihn und die Frau rausholen!“ fauchte der Einsatzleiter der Feuerwehr und trieb seine Leute an. Robert Veltenbach setzte die Rettungsschere an und schnitt die Holme durch, die das Dach mit dem Wagen verbanden. Schnell war die erst Strebe getrennt und so verfuhren die Feuerwehrmänner bist sie das Dach regelrecht nach hinten rollen konnten. Wie eine Sardinenbüchse wurde das Auto geöffnet und endlich konnte man die Personen bergen. Robert wusste bereits das die junge Frau die das Fahrzeug gesteuert hatte tot war. Dennoch holte er sie raus als würde sie noch leben. Sie war durch das Lenkrad eingeklemmt und so setzte er erneut die Rettungsschere an und durchtrennte die Lenksäule. Dann war sie frei. „Los holt sie raus!“ befahl er und machte den Weg frei. Der junge Mann lag bereits auf der Trage und die Sanitäter versorgten ihn. Die tote Frau wurde auf die Trage gelegt und ein Sanitäter legte eine Decke über sie, während sich der Notarzt um den jungen Mann kümmerte und dessen Wunden versorgte. Die Wunden wurden sorgfältig gereinigt und verbunden soweit dies möglich war. Robert sah auf die junge Frau die nur noch tot geborgen werden konnte. Starb sie direkt nach dem Unfall oder musste sie noch leiden? Ein Kollege trat an ihn heran und legte ihm die Hand auf die Schulter. Aufmunternd nickte er ihm zu. Robert lächelte leicht nervös. Sein Kollege war der Notfallseelsorger und segnete die Leiche, wie es immer gemacht wurde. Robert verständigte die Gerichtsmedizin und ließ sich an der Leitplanke nieder. Manchmal hasste er seinen Job. Besonders wenn er wie hier zu spät kam. Man tat alles um ein Menschenleben zu retten und dann stellte man fest, es war nicht mehr zu retten. „Ist alles in Ordnung?“ wollte Peter ein weiterer Kollege wissen. „Ja sicher….wird schon.“ nickte Robert. Wieder sah er wie der Seelsorger das Chrisam holte und seinen Daumen eintauchte. Wie oft hatte er es nun schon gesehen und auch den Text der nun gesagt wurde kannte er auswendig. Dennoch sah er hin. Er sah wie das Kreuz auf die Stirn und in die Handinnenflächen gemacht wurde und sprach leise die Worte die nun auch der Seelsorger sprach. „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe dir bei in der Kraft des Heiligen Geistes. Der Herr, der dich von den Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Der Friede sei mit dir!“

    Semir und Ben kamen am Unfallort an und sahen sich um. Der Einsatzleiter der Feuerwehr kam zu ihnen. „Hallo Robert Veltenbach…Ich bin der Einsatzleiter.“ stellte er sich vor. „Gerkan und Jäger von der Kripo Autobahn. Was haben wir?“ wollte Semir wissen. „Wir haben acht Verletzte und eine Tote. Die Verletzten sind bereits unterwegs ins Krankenhaus. Die Tote liegt dort noch am Straßenrand. Ansonsten gibt es jede Menge Sachschaden. Es sind elf Fahrzeuge ineinander gekracht.“ gab der Feuerwehrmann seinen Bericht ab. „Danke…“ murmelte Semir und ging zu der Stelle wo die Leiche lag. Er hob die Decke hoch und sah sich die Frau an. Die Verletzungen die sie davon getragen hatte waren nicht so schlimm. Dennoch war sie tot. Der Gerichtsmediziner kam. „Seid ihr dafür verantwortlich?“ wollte dieser wissen. „Nein, diesmal nicht.“ kam von Semir. „Gut, dann schaue ich sie mir mal an.“ murmelte der Arzt und machte sich an die Arbeit. Semir sah sich nach Ben um und entdeckte ihn bei der Vernehmung der anderen am Unfall beteiligten Personen. Er ging hin und hörte noch wie einer der Männer sagte, dass die Frau wie betrunken gefahren war. „Wie kommen Sie denn darauf?“ wollte Ben wissen. „Sie ist in Schlangenlinien gefahren, als würde ihr die Straße gehören. Und dann ist sie plötzlich ausgeschert und hat gebremst. Was soll man denn da denken? Sie gehört eingesperrt!“ fluchte der Mann. „Das kann sie nicht mehr. Sie ist tot...“ stellte Semir richtig. „Oh…das ist ja grausam…aber das ist auch die gerecht Strafe. Es gibt eben einen Gott der Gerechtigkeit walten lässt, wenn es die irdischen schon vergeigen.“ kam überheblich von dem Mann. „Schön dass Sie so feinfühlig sind.“ knurrte Semir nur und wandte sich ab. Er ging erneut zum Gerichtsmediziner der sich gerade aufrichtete. „und?“ fragte er. „Nun, sie hat einen Genickbruch erlitten. Vermutlich durch den Aufprall. Genauer kann ich es dir allerdings erst etwas nach der Obduktion sagen.“ kam von dem Arzt. Semir nickte nur. „Dann bringt sie weg. Ich will den Bericht möglichst Bald haben okay?“ Der Doktor nickte und verschwand wenig später. Auch die Leiche wurde abtransportiert.

    An der PAST ließen sie Kim aussteigen und machten sich dann selbst auf den Weg nach Hause. Vor Bens Haustür steckte sich der junge Hauptkommissar und gähnte herzhaft. Es war so ansteckend das Semir ebenfalls den Mund aufriss. „Mensch bin ich müde. Aber jetzt kann ich einiges wieder gut machen. Meine Kinder kennen mich nur noch von Fotos und ich glaube Felix hat schon meinen Platz im Bett eingenommen. Ich muss immer mit diesem Kater kämpfen, das ich auch was von meiner Frau habe. Aber sie verwöhnt ihn ja auch.“ grinste Semir. „Setz das Katzenvieh doch einfach vor die Tür.“ schlug Ben vor und stieg aus. „Niemals! Mein Lebensretter hat ewiges Hausrecht“ lachte Semir der Ben vor einer Zeit die Zeit des Kennenlernens mit Felix erzählt hatte. „Hey, irgendwann ist eine Schuld beglichen. Es ist doch jetzt schon einige Jahre her. Aber das er so ist, da bist du selbst dran schuld. Ich würde es mir echt überlegen. In China zum Beispiel werden Katzen gegessen. Soll eine richtige Delikatesse sein. Schmeckt wie Schweinefleisch. Ist nur wesentlich zarter.“ grinste Ben. Semir sah ihn erstaunt an. „Du hast schon mal Katze gegessen? Ben…Katzen sind Haustiere!! Die isst man nicht, die füttert man! Ich kann mir niemals vorstellen Felix zu essen. Nee…ekelhaft!“ Semir schüttelte sich. „Schweine sind doch auch Haustiere oder Lämmer. Und die werden auch gegessen. Hast du schon mal Mitleid mit einem Schaf gehabt?“ hakte Ben nun nach. Semir zog die Schultern hoch. „Nee, aber die Tiere kenne ich ja auch vorher nicht und sie haben mir nicht das Leben gerettet.“ grinste Semir. Ben lachte auf. „Also gut….dann schlaf gut und ich war noch nie in China. Ich weiß nicht, wie Katzen schmecken. Habe es lediglich mal gelesen. Denkst du wirklich ich habe sowas schon mal getan?“wollte Ben wissen und tat als wäre er entsetzt. „Ich weiß nicht. Dir traue ich alles zu… absolut alles. Also los, ich bin müde…und will ins Bett“ beschwerte sich Semir. Ben wollte gerade die Tür zuschlagen, als ein Funkspruch kam. „Unfall auf der A1, Höhe Knappsack! Mehrere Schwerverletzte und ein Todesopfer!“ kam aus dem Gerät. Ben stöhnte auf und griff zum Mikro, doch Semir hielt seine Hand fest. „Nein, wir haben frei! Das können die Kollegen machen.“ wies er ihn zu Recht. Doch Ben stieg wieder ein. „Wir sind auch nach Feierabend Polizisten, also gib Gas!“ gab der junge Hauptkommissar von sich und griff erneut zum Mikro. „Cobra11 übernimmt!“. „Na dann, adieu Feierabend… adieu freie Tage…“ meinte Semir nur. „Nee, die freien Tage nehmen wir uns.“ versprach Ben.

    Lasse Schmidt spürte als erstes die Schmerzen in seinen Beinen und in seinem Gesicht. Er stöhnte leise auf, als er merkte, dass er sich nicht bewegen konnte. „Gloria?“ fragte er und erschrak über seine eigene Stimme. Er wollte sie ansehen, den Kopf drehen, doch es ging nicht. „Gloria…wo bist du?“ fragte er erneut. Doch auch jetzt kam keine Antwort. Vorsichtig versuchte Lasse seine Hand zu bewegen. Es ging und dann tastete er zur Fahrerseite. Dort war sie doch! Sie saß doch da…. „Gloria! Sag doch was…bitte…“ flehte er. Es blieb still. Lasse versuchte zu ertasten was mit seiner Freundin war und als er über ihr Gesicht fuhr spürte er, dass etwas nicht stimmte. Ihr Gesicht war von einer klebrigen Masse überzogen. Lasse registrierte es und zuckte zurück. Er musste sie sehen…er musste sie ansehen! Seine Hand ging nun zu seinen Augen und er wollte das störende Etwas weg wischen, doch bevor er es schaffte wurde die Tür auf seiner Seite aufgerissen und irgendwer hielt seine Hand fest. „Nicht anfassen!“ fauchte die Stimme sanft und drückte seinen Arm runter. „Was….Was ist los? Warum kann ich nichts sehen?“ fragte er müde. „Sie hatten einen Unfall. Sie haben Verletzungen am Gesicht aber wir werden uns gleich um Sie kümmern. Wie heißen Sie?“ wollte die Stimme wissen und irgendwie erweckte sie bei Lasse Vertrauen. „Lasse…Lasse Schmidt.“ gab er zurück. „Sehr schön, wissen Sie auch wann Sie geboren sind?“ hakte die Stimme nach. „11.März 1987“ antwortete Lasse. Er spürte wie Hände ihn abtasteten. „Können Sie sich erinnern was passiert ist?“ hakte die Stimme nach. „Nein….was ist mit Gloria…sie ist meine Freundin. Ich weiß doch, dass sie neben mir sitzt.“ bat Lasse um Auskunft. Warum sagte man ihm nicht, was mit ihr war und von was für einen Unfall sprach dieser Mann? Er bewegte sich erneut und schrie leise auf. „Ganz ruhig….bleiben Sie einfach ruhig sitzen. Wir werden Sie jetzt aus dem Wagen holen und dann in die Klinik fahren. Es wird etwas weh tun, denn Sie sind eingeklemmt. Damit Sie keine weiteren Schmerzen spüren bekommen Sie jetzt eine leichte Betäubung. Sie werden nichts mitbekommen.“ versprach die Stimme. Lasse nickte. Noch immer konnte er die Augen nicht öffnen. „Wo ist Gloria? Ist sie auch eingeklemmt?“ wollte er erneut wissen und zuckte zusammen als die Nadel sich in seinen Handrücken bohrte. „Wir werden uns gleich auch um Ihre Freundin kümmern, aber erst Sie…“ gab die Stimme zurück. „Wir werden Ihnen nun ein Helm aufsetzen und eine Decke über das Gesicht legen, damit Sie nicht noch mehr verletzt werden. Es wird Ihnen nichts passieren. Versuchen Sie an etwas Schönes zu denken.“ hängte die Stimme an. Lasse nickte leicht und spürte wie etwas in ihn verändert wurde. Er fühlte sich leicht und unbeschwert. Die Schmerzen waren weg und auch die Gedanken an Gloria verschwanden. Er schloss die Augen und fing an zu träumen.

    Jetzt kommt das typische Gesülze der oberen Zehntausend. bedauerlich das es ein Menschenleben kostete, ja das nimmt man diesem Typen auch ab...nee nee....völlig unglaubwürdig. Dem ging es nur um sein Ansehen. Ich hasse solche Leute.

    Irgendwie musste ich lachen weil ich mir vorgestellt habe wie Semir Bonrath zum ersten Mal "Bonny" nennt. Passt gar nicht zu ihm. Er sagt doch immer nur Bonrath...:D

    Ben sah Kim an, als Semir von dem Mann auf dem Flur erzählte. „Scheinbar hat Herr Monroe einige Mitarbeiter hier in Deutschland…“ raunte er ihr zu. Kim schloss die Augen. Sollte sie sich wirklich so getäuscht haben? War Felipe wirklich nur auf den Verdienst aus? Die Verhandlung dauerte an und auch der Mann, der Semir bedroht hatte musste aussagen. „Sie haben Herrn Gerkan also nichts getan?“ wollte der Richter wissen. „Nein. Ich saß auf der Bank neben diesen Herrn und plötzlich haben die Männer mich angegriffen. Sie haben mich auf den Boden geschleudert und festgenagelt. Er hat zugesehen!“ behauptete der Mann. „Das ist nicht wahr!“ stieß Semir laut aus und sprang auf. Der Richter sah ihn mahnend an. „Ruhe bitte!“ forderte er auf. Semir wurde von Ben auf die Bank zurück gezogen. „Bleib ruhig…“ raunte er ihm zu. „Aber der lügt…“ behauptete Semir leise. „Das wird sich herausstellen. Die Gerichtsdiener werden sicher auch gleich noch aussagen müssen.“ mahnte auch Kim ihn. Semir nickte. Sicher hatten Ben und die Krüger recht, doch es fiel ihm schwer daran zu glauben. Auch die beiden Männer die den Angriff auf Semir gesehen und Schlimmeres verhindert hatten, mussten aussagen und bestärkten Semirs Aussage. Dann endlich nach einer fast unendlichen Zeit war die Verhandlung vorbei. Staatsanwalt und Verteidigung gaben ihre Plädoyers ab und der Richter gab Felipe das letzte Wort. Die Chance noch einmal etwas zu sagen. „Ich bin unschuldig. Ich habe für diese Männer den Kopf riskiert und eine Menge Geld bezahlt. Ich habe Herrn Gerkan das Leben gerettet. Aber nicht weil ich ihn mochte, sondern weil ich dich liebe, Kim. Ich habe dich schon immer geliebt.“ gab er von sich. Der Richter sah kurz zu Kim, die ihren Blick senkte. „Ist das alles?“ wollte er wissen. Felipe nickte und der Richter verschwand mit seinen Beratern im Richterzimmer. Semir, Ben und Kim verließen den Saal und trafen sich draußen mit der Staatsanwältin. „Nur keine Sorge, Herr Gerkan. Der Richter kann gar nicht anders urteilen. Herr Monroe wird einwandern und dieser Kerl, der Sie bedroht hat auch. Ich sehe da gar keine Probleme.“ machte sie Semir Mut. „Wäre zu schön um wahr zu sein.“ gab er nur von sich. Nach einer halben Stunde wurde das Urteil verkündet. Felipe Monroe wurde in allen Punkten schuldig gesprochen und musste für acht Jahre ins Gefängnis. Doch es gab auch einen Punkt den Semir und Ben nicht so gefiel. Felipe musste zurück nach Frankreich, wo ebenfalls noch eine Verhandlung auf ihn wartete und diese Strafe aufgerechnet wurde. Für den Mann, der Semir auf dem Flur bedroht hatte wurde der Haftbefehl ausgesprochen und er musste im Gefängnis auf seine eigene Verhandlung warten.

    Semir, Ben und Kim verließen das Gerichtsgebäude. „Und jetzt?“ wollte Ben wissen. „Jetzt ist Feierabend oder Chefin?“ wandte sich Semir nun an Kim Krüger. „Ja, ich denke auch, dass wir uns den Rest des Tages freinehmen können.“ nickte die Vorgesetzte. „Ich werde mir auch für den Rest des Tages etwas Erholung gönnen.“ hängte sie an. Semir sah sie an. War das eine Träne die an der Wange herunterlief? „Alles in Ordnung?“ wollte er daher wissen. „Ja sicher…“ lächelte sie, doch ihr Blick verriet etwas anders. „Sie lieben ihn nicht wahr?“ hakte Semir nach. Kim zog die Schultern hoch und atmete tief ein. „Für Felipe hätte ich mein ganzes Leben aufgegeben. Er war mein Traummann. Mein Held…wie närrisch nicht wahr?“ gab sie bitter von sich. „Nein, es ist menschlich. Frau Krüger, Sie sind auch nur eine Frau. Eine Frau die Gefühl hat und die traurig ist, wenn man sie verletzt. Das ist normal. Aber ich bin mir sicher, dass Sie irgendwann den Mann treffen, der es ernst meint und den Sie lieben. Vergessen Sie Felipe einfach.“ versuchte Semir sie zu trösten. Kim sah ihn an und lächelte leicht verzehrt. „Sie haben vielleicht sogar Recht. Manchmal muss man Gefühle zulassen. Ich lade Sie beide auf ein Bier ein…“ schlug Kim nun vor. Semir sah zu Ben und dieser nickte. „Warum nicht…“ nahmen die Beiden die Einladung an. Gemeinsam fuhren sie in die Altstadt und betraten die Cocktailbar direkt am Rheinufer. Das Wetter war schön und es war warm. So setzten sich die Drei an einem der Tische und warteten auf den Kellner, der nicht lange auf sich warten ließ. Alle tranken ein alkoholfreies Bier und anschließend sollte es nach Hause gehen. „Wissen Sie, ich kann damit leben, dass Felipe nur mit mir gespielt hat, aber ich kann einfach nicht akzeptieren, dass ich Sie, Semir, in Gefahr gebracht habe. Sie müssten doch extrem wütend auf mich sein, aber stattdessen sitzen Sie hier und trinken ein Bier mit mir.“ lächelte sie den türkischen Hauptkommissaren an. „Nun, Sie haben mich nicht entführt, Sie haben mich nicht eingesperrt, Sie haben nicht meine Familie bedroht und Sie haben mir keine Betäubungsmittel verabreicht. Felipe schon. Und er ist schuldig. Sie sind einfach nur verliebt gewesen.“ erklärte Semir. Kim nickte. „Sie müssen mich noch zur PAST bringen. Mein Auto steht dort.“ bat Kim. „Ich kann Sie doch nach Hause bringen. Das ist kein Umweg.“ setzte Semir dagegen. „Nein, ich möchte dass Sie sich zwei Tage frei nehmen. Sie und Ben. Die letzten Wochen waren anstrengend genug und ich möchte nicht morgen schon wieder den ersten Wagen in der Werkstatt sehen.“ lächelte Kim. Semir nickte erstaunt und sah zu Ben.

    Ich mag die Politiker nicht und solche die sich so einschleimen schon gar nicht. Der hat bestimmt Dreck am Stecken. Warum sollte er sonst so etwas machen? Und was diesen Sponsor angeht....nee....so nicht....:D

    Semir sah den Mann zur seiner linken an. „Sie wollen, dass ich für Felipe aussage?“ fragte er leise. „Das würde ich nicht so sagen. Sagen wir mal, wir drehen die Wahrheit so, dass sie passt. Sie müssen nur sagen, dass Sie sich geirrt haben. Mehr nicht.“ nickte der Mann. „Und wie soll das gehen? Mein Kollege und meine Vorgesetzte wissen was passiert ist. Sie waren dabei und…“ setzte Semir dagegen. „Das ist nicht so wichtig. Die waren nur in Frankreich dabei nicht hier in Deutschland. Ich denke wir haben uns verstanden oder?“ wollte der Mann wissen. Semir nickte leicht. Der Gerichtsdiener kam wieder und murmelte etwas. Semir sah ihn an und dann nickte dieser unmerklich. Hatte der Mann bemerkt, was hier stattfand? Doch Semir kannte den Mann nicht. Wer weiß wie er reagierte und ob er richtig reagierte. Wenn ja, dann konnte der Mann ihm helfen. Der Gerichtsdiener machte einen unsicheren Schritt der ihn näher an Semir heranbrachte und sprang den Mann der ihn bedrohte an. Der Gerichtsdiener stieß den Mann durch seinen Aufprall aus Semirs Nähe und auf den Boden. Dort nagelte er ihn fest und schon sprang auch Semir auf ihn zu. Schnell war der Mann entwaffnet. Dennoch gab der Mann nicht auf und trat um sich. Einmal traf er den Gerichtsdiener der ihn losließ doch bevor der Mann entkommen konnte warf Semir sich auf ihn und schlug zu. Zwei Schläge reichten aus um ihn auszuknocken. Doch auch Semir hatte einen Schlag abbekommen und blutete an der Oberlippe. Der Gerichtsdiener legte dem Mann die Handschellen an. Semir richtete schwer atmend auf und zerrte mit dem Gerichtsdiener den Mann, der ihn eben noch bedroht hatte auf die Beine. Semir sah den Mann an, der ihm geholfen hatte. „Danke…“ stieß er aus. „Gern geschehen.“ nickte ihn der Mann zu. „Semir Gerkan, bitte eintreten!“ forderte nun die Stimme aus dem Lautsprecher. Semir schüttelte die Hand seines Retters und wischte sich das Blut weg. Dann betrat er den Saal. Er sah das feiste Grinsen von Felipe der scheinbar siegessicher war. „Herr Gerkan, bitte setzen Sie sich hier hin.“ bat der Richter. Semir trat vor und ließ sich auf den Stuhl nieder. „Brauchen Sie einen Arzt?“ wollte der Richter wissen als er das Blut sah. „Nein, es war nur ein Zwischenfall auf dem Flur.“ lehnte Semir lächelnd ab.

    „Herr Gerkan, Sie sind Kriminalhauptkommissar der Kripo Autobahn und haben vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, dass Sie von dem Angeklagten genötigt wurden, Drogen und Geld aus der Asservatenkammer zu holen um damit Ihre Familie zu schützen. Anschließend hat der Angeklagte Ihnen ein Betäubungsmittel verabreicht und in eine Futterkiste eingesperrt?“ wollte Schrankmann wissen. „Genau so ist es.“ bestätigte Semir. Er sah Felipe an. Das Grinsen verschwand. „Herr Gerkan, Würden Sie dem Gericht bitte genau schildern was sich zugetragen hat und warum der Angeklagte es getan hat?“ bat nun der Richter. „Selbstverständlich. Bevor ich jedoch damit anfange möchte ich noch erwähnen, dass ich eben im Flur von einem Mann angesprochen und bedroht wurde. Er hat von mir gefordert, dass ich meine Aussage hier vor Gericht überlegen solle, da es sonst ein Unglück gäbe. Dabei hat er mir ein Messer in die Rippen gedrückt. Er konnte durch zwei Gerichtsdiener überwältigt werden.“ erklärte Semir. „Soll das heißen Sie wurden bedroht?“ hakte der Richter nach. Semir nickte. „Ja euer Ehren. Man wollte das ich meine Aussage zu Gunsten von Herrn Monroe ändere.“ bestätigte Semir. Dr. Isolde Maria Schrankmann sah den Angeklagten an. „Was haben Sie dazu zu sagen?“ wollte sie wissen. „Ich weiß nicht von was Herr Gerkan spricht. Ich habe nichts damit zu tun.“ lächelte Felipe. Schrankmann nickte. „Euer Ehren ich möchte den Täter befragen und beantrage ihn als Zeugen zu verhören.“ bat sie. „Stattgegeben!“ stimmte der Richter ein. „Wir widersprechen! Das ist doch alles nur eine Farce! Genau wie diese gesamte Gerichtsverhandlung. Mein Mandant war zu keiner Zeit in der Lage irgendwas in dieser Richtung anzuleiern!“ warf der Verteidiger ein. „Dann können Sie die Anhörung des Zeugen der Herrn Gerkan bedroht hat, ja gelassen entgegensehen.“ meinte Schrankmann nur. „Zurück zu dem Teil der Verhandlung. Herr Gerkan schildern Sie dem Gericht bitte was genau vorgefallen ist, nachdem Sie aus Frankreich zurück gekommen sind.“ bat der Richter nun. „Sehr gern…“ meinte Semir und schilderte alles was ihm dazu noch einfiel.

    Hmmm schade das Semir keinen der Typen stellen konnte, aber gegen Kugeln hat der beste Polizist keine Chance. Er kann ja froh sein, dass er seinen Wagen einigermaßen ordentlich zum stehen bekam. Das der "Künstler" natürlich sauer ist, ist doch klar wenn man bedenkt wie viel Geld und Mühe in so einem...ähm...Betonbrocken steckt...:D

    Kim, Semir und Ben wurden belehrt und dann vor die Tür geschickt. Hier sollten sie warten bis sie aufgerufen wurden. Schweigend saßen sie auf der Bank. Nach guten zehn Minuten ertönte eine Lausprecherstimme. „Frau Kim Krüger bitte eintreten!“ Kim stand auf. „Na dann…“ gab sie von sich und betrat mit einem tiefen Luftholen den Saal. Semir sah Ben an. „Ich denke danach wirst du rankommen.“ Meinte er und rieb sich nervös die Hände. Ben lächelte beruhigend. „Hey, es wird sicher alles gut werden.“ versuchte er die Nervosität seines Partners runter zu schrauben. „Ja sicher….wäre nur froh, wenn es schon vorbei wäre.“ nickte Semir. „Du musst doch nur deine Aussage machen und gut ist. Glaubst du das der Anwalt Felipe raus hauen kann?“ wollte Ben nun wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht, diese Rechtsverdreher kennen doch immer Tricks Verbrecher als unschuldig dar zu stellen.“ stöhnte er leise. Ben lachte auf. „Hey, wir sind zu dritt. Drei Zeugen und wir haben ihn auch von einer anderen Seite kennen gelernt. Er wird nicht davon kommen. Ganz sicher nicht.“ versprach Ben. „Wenn ich das nur so locker sehen könnte wie du dann wäre mir auch wohler. Aber Felipe ist verdammt gerissen. Denk nur an den Tod von diesem Theo Preuss. Ich bin mir sicher, das Felipe ihn hat umbringen lassen nur werden wir dafür keine Beweise erbringen können auch wenn die Obduktion ergeben hat, dass er schon vorher tot war.“ gab Semir zweifelnd von sich. Es vergingen einige Minuten bis wieder ein Knacken ertönte. „Herr Ben Jäger bitte eintreten!“ forderte nun die Stimme auf. Ben stand auf. „Also bis gleich…“ meinte er nur und verschwand im Saal. Nun war Semir ganz allein auf dem Flur. Er lehnte sich zurück und überlegte noch einmal was er nun gleich sagen würde. „Hallo Herr Gerkan..“ wurde er von einem Mann aus seinen Gedanken gerissen. Semir sah ihn an. Der Mann der nun neben ihm saß war knappe 40 Jahre alt und hatte schon lichtes Haar. Dennoch war Semir sich sicher diesen Mann nicht zu kennen. „Kennen wir uns?“ fragte er deshalb. Der Mann lächelte. „Das nicht, aber ich möchte Sie vor einer Dummheit bewahren.“ Erklärte der Mann. „aha…“ machte Semir nur. Er sah noch einmal den Gang hinunter. Außer ihm und der Mann war niemand zu sehen. „Sie sollten sich Ihre Aussage gleich noch einmal überlegen..“ schlug der Mann vor. Semir lachte leise auf. „Ich werde lediglich die Wahrheit sagen. Mehr nicht.“ gab er entschlossen von sich. „Natürlich, aber bitte die Wahrheit die ich Ihnen diktiere!“ erklärte der Mann weiter. Semir wollte aufstehen doch jetzt hielt der Mann ihn am Arm fest und zog ihn näher an sich heran. „Sollten Sie noch einmal versuchen aufzustehen, werde ich Ihnen das Messer, dessen Spitze Sie nun in der Seite fühlen tiefer stechen…“ warnte er ihn. Tatsächlich bemerkte Semir das Messer in seiner Seite. Semir versteifte sich. „was wollen Sie?“ fragte er knurrend.

    Peter Lohrbach war seit drei Jahren im Gericht als Gerichtsdiener tätig und liebte seinen Job. Er war bekannt dafür dass er Gefahren sah, die sonst niemand wahrnahm. Alle machten sich lustig über ihn und hielten ihn für übervorsichtig. Doch meist lag er genau richtig mit seinen Ahnungen. Einige seiner Kollegen nannten ihn sogar „Das Gerichtsmedium“, doch Peter lächelte nur darüber. Sollten sie doch denken was sie wollten, solange der dadurch Ungerechtes verhindern konnte war es gut. Und auch heute hatte er ein ungutes Gefühl. Er ging den Flur entlang und sah zwei Männer vor dem großen Sitzungssaal sitzen. Irgendwie saß einer von ihnen allerdings sehr angespannt und steif dort. Peter stutzte doch er dachte sich nichts dabei. Er ging mit normalen Schritten an den Männern vorbei und nickte ihnen freundlich zu. „…wollen Sie?“ hörte er den kleineren Mann mit der steifen Haltung. „Sie werden die Wahrheit ein wenig so drehen, dass alles ganz harmlos war.“ kam von dem Anderen. Peter schloss die Augen. Eine Erpressung….und das direkt vor dem Saal. Vermutlich wurde der Mann sogar bedroht, was die steife Haltung erklären würde. Doch er sah keine Waffe. Er ging einige Schritte weiter und drehte dann wieder um. „Was man nicht im Kopf hat….“ stöhnte er leise und ging zurück. Diesem Mann musste er helfen, das war ganz klar und er würde es tun. Er ging an den Männern vorbei und tat so als würde er sich leicht schwanken. So kam er den Männern sehr nahe und versuchte herauszufinden ob dieser Mann eine Waffe hatte und vor allem um was für eine Waffe es sich handelte. Doch wieder konnte er nichts erkennen. Also musste er auf volles Risiko gehen. Mit Blicken versuchte er den kleineren Mann zu signalisieren, dass er die Gefahr erkannt hatte. Ob er es verstanden hatte wusste er nicht, doch es blieb auch keine Zeit darauf zu warten. Er musste ihm helfen bevor es zu einer Katastrophe kam. Peter machte einen weiteren Schritt auf die Männer zu. Nun musste er nur auf den richtigen Zeitpunkt warten um den Mann auszuschalten ohne das Opfer in Gefahr zu bringen oder gar zu verletzen.

    Im Gerichtssaal war alles bereit. Felipe Monroe saß auf seinen Platz neben seinem Rechtsanwalt und gegenüber von der Staatsanwaltschaft. „wir kriegen das schon hin…überlass es einfach mir, okay? Ich habe schon dafür gesorgt das die Zeugen so aussagen wie wir es möchten.“ versprach der Rechtsanwalt leise. „Dafür bezahle ich auch eine ganze Stange Geld. Nur denke ich nicht, dass es so einfach klappen wird. Gerkan ist nur sehr schwer zu überzeugen.“ raunte Felipe genauso leise zurück. Der Richter trat ein und alle erhoben sich. „Bitte nehmen Sie Platz!“ bat der Mann in der schwarzen Robe, als er sich gesetzt hatte. „Ich eröffne die Sitzung der großen Strafkammer des Landgerichtes im Strafverfahren gegen Felipe Monroe wegen dem Vorwurf des Drogenhandels in nicht unerheblicher Menge, Erpressung und Beihilfe zur Entführung. Vollendete Entführung sowie Drogenschmuggel.“ zählte der Richter auf. „Es sind erschienen der Angeklagte Felipe Monroe in Begleitung seines Verteidigers Rechtsanwalt Michael Schadenberg und als Vertretung der Staatsanwaltschaft Frau Dr. Isolde Maria Schrankmann. Werden Einsprüche bezüglich der Kammerbesetzung erhoben?“ wollte er wissen. Beide Parteien verneinten es und so begann die Verhandlung. Felipe Monroe setzte sich auf den Zeugenstuhl, sah zur Staatsanwältin und lächelte sie an, doch diese Frau dort regte sich nicht. Sie hielt seinem Blick einfach stand ohne auch nur die Mundwinkel zu verziehen. „Ihr Vorname ist Felipe, Sie sind am 17.01.1969 in Toulouse in Frankreich geboren und wohnen auch dort. Sie sind ledig und sind seit dem 11.10.2012 in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt in Aachen?“ wollte der Richter wissen. „Oui, votre Honneur“ kam von Felipe. Der Richter sah ihn an. „Sie sind nach meinen Unterlagen der deutschen Sprache mächtig?“ hakte er nach. „Oh, pardon….ja euer Ehren.“ grinste Felipe. „Gut, wenn es nicht so wäre müssten wir uns einen Dolmetscher hinzu ziehen. Womit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt?“ wollte der Richter nun wissen. „Ich bin Händler…“ erklärte Felipe. „Womit handeln Sie?“ kam die nächste Frage. „Mit Trüffel…“ gab Felipe zu verstehen. „Zu meinen Kunden zählen die größten und bekanntesten Restaurants in ganz Frankreich.“ erklärte Felipe weiter. „Wie hoch ist Ihr Nettoeinkommen?“ wollte der Richter nun wissen. „Oh, das ist schwer zu sagen, aber ich kann sehr gut davon leben.“ lächelte Felipe. „Würden Sie bitte einen Betrag nennen!“ wiederholte der Richter. „èvident“ nickte Felipe. „Oh…ähm selbstverständlich.“ berichtigte er sich. „Ich verdiene ungefähr 8.ooo Euro im Monat.“ hängte er an. Der Richter sah zum Verteidiger und dann zur Staatsanwältin. „Noch irgendwelche Fragen zur Person?“ wollte er wissen. Wieder verneinten beide Parteien. „Dann die Anklage bitte!“ forderte der Richter auf.

    Isolde Maria Schrankmann stand auf. „Danke Herr Vorsitzender. Dem Angeklagten Felipe Monroe wird Folgendes zur Last gelegt: Am 8.9.2012 hat der Angeklagte Semir Gerkan von der Kripo Autobahn in seine Gewalt gebracht, ihn genötigt und dazu gezwungen Drogen und Geld, welches aus einem seiner Drogengeschäfte stammte und bei einem Zugriff während des Gleichen von der Drogenfahndung sichergestellt wurde und in die Asservatenkammer gebracht wurde. Herr Monroe drohte Herrn Gerkan dessen Familie zu töten, wenn er nicht das tat was von ihm gefordert wurde. Um seine Familie zu schützen tat Herr Gerkan das was von ihm verlangt wurde und brachte Geld wie auch die Drogen an sich um sie an Herrn Monroe zu übergeben. Nachdem Herr Gerkan alles getan hat wurde er von Herrn Monroe betäubt und eingesperrt. Herr Monroe hat sich im Sinne der §§ 239a sowie 253 des Strafgesetzbuches schuldig gemacht. Herr Gerkan wurde erst nach Stunden durch seine Vorgesetzte Oberkriminalrätin Kim Krüger und seinem Dienstpartner Ben Jäger, ebenfalls Kriminalhauptkommissar befreit und ins Krankenhaus gebracht. Während dessen verübte der Angeklagte einen Drogendeal und setzte sich nach Frankreich ab wo er dann untertauchte. Nur durch die hervorragende Arbeit der Kollegen von Interpol konnte er dann festgesetzt werden.“ zählte Schrankmann auf. Der Richter nickte. „Vielen Dank Frau Staatsanwältin. Herr Monroe, Ihnen steht es natürlich frei sich zu diesen Anschuldigungen zu äußern oder aber zu schweigen. Möchten Sie Angaben machen?“ wandte sich der Vorsitzende an den Angeklagten. „Oui…ähm…ja“ gab Felipe von sich. „Nun….was haben Sie zu sagen?“ fragte der Richter. „Ich bin unschuldig. Die Vorwürfe sind absurd. Ich bin quasi ein Opfer der Justiz…“ erklärte der Angeklagte. „Herr Monroe, ich denke Sie sind hier nicht in der Situation, diese Verhandlung lächerlich zu machen. Wir haben Zeugenaussagen, die bestätigen, dass Sie Hauptkommissar Gerkan erpresst, entführt und Betäubungsmittel verabreicht haben. Das wurde in einem ärztlichen Attest auch bewiesen und der Strafkammer vorgelegt.“ ließ Schrankmann von sich hören. „Ich möchte die Staatsanwaltschaft bitten, sich mit solchen haltlosen Anschuldigungen zurück zu halten. Mein Mandant ist sich keiner Schuld bewusst und bisher sind keine Beweise vorgelegt worden!“ mischte nun auch der Verteidiger mit. Der Richter sah ihn nur an und ließ alle Zeugen zur Belehrung eintreten.

    Auch ich lasse dir hier ein Feed zukommen. Betonkunst ist ja so ne Sache für sich. Die einen finden Betonsockel ohne Inschrift klasse. Stehen viele hier in Köln und kaum jemand weiß warum sie da stehen, aber sie tun es.

    Das letzte Mal kam Betonkunst ja in der Folge "Die Braut" vor. Gut, war keine echte Kunst, aber immerhin....ich hoffe auch, das keiner der Beiden Betonschuhe bekommen oder aber in Beton gegossen werden. Obwohl...das wäre doch mal eine Statue die es in sich hat :D. Die würde ich sogar als Kunst bewerten. Also ich bin gespannt wie es weitergeht und was unseren Helden so alles passiert. Der Beginn war schon mal sehr brisant.