Gerhard und Bernd fuhren in eine unübersichtliche Seitengasse, stoppten vor einer alten Autowerkstatt und gingen hinein. „Hey Otto, wir brauchen mal deine künstlerischen Fähigkeiten.“, fing Gerhard an. Otto sah auf, schob seine Schweißerbrille nach oben und kaute auf einen Kaugummi herum. „Was braucht ihr denn?“, wollte er wissen und schaltete sein Schweißbrenner ab. „Zwei Polizeiuniformen mit dem dazu gehörigen Marken und einen Wisch, der uns Zutritt zur Asservatenkammer ermöglicht.“, erklärte Bernd ihr Vorhaben. „Die Uniformen dürften kein Problem sein, aber das mit den Ausweisen dürfte etwas dauern. Ich habe nämlich keine Rohlinge mehr hier.“, erklärte Otto und ging mit den Beiden nach hinten. „Sagt an, was für eine Größe habt ihr?“ „Kragenweite 44, Hose XL und Schuhgröße 46...“, meinte Gerhard nur. „Und dein Bruder?“ „Kragenweite 38, Hose L und Schuhgröße 42...“, erwiderte Bernd. Otto schrieb alles auf und nickte dann. „Gut, ich rufe euch in ein paar Tagen ab. Bis dahin sollte ich alles haben. Ach ja...Bezahlung dieses Mal in Bar und bei Abholung.“, erklärte Otto. Gerhard und Bernd nickten und gingen wieder aus der Werkstatt hinaus. „Wie stellst du dir das vor? Wir haben nicht genug Geld um den alten Mann zu bezahlen.“, stieß Bernd aus, als sie wieder im sicheren Auto saßen. „Nur keine Sorge, wir werden nicht zahlen. Wir werden uns einfach nehmen, was wir brauchen. Otto wird nachts einen kleinen Unfall mit seinem Schweißgerät haben.“, lachte Gerhard Stampberg und startete den Motor.
Semir und Ben betraten die warme PASt und gingen direkt in ihr Büro zu. „Vorsicht...Schreibtisch...“, rief Semir seinem Partner zu, als dieser beinahe über Susannes Arbeitsplatz gestolpert wäre. „Ja danke...“, murrte Ben nur, ging an der Sekretärin vorbei, nicht ohne sich die Schulter am Türrahmen zu stoßen und war dann im sicheren Büro. Er tastete nach seinem Stuhl, ließ sich vorsichtig darin nieder und verarztete seine Augen sofort mit den Augentropfen. Semir blickte auf den Bildschirm, rief den Personaleintrag über Timo Brescher auf. „Na das ist doch mal interessant.“, erklärte er und ließ die Akte auf den großen Monitor an die Wand projizieren. Ben drehte sich um und setzte die Brille wieder auf. „Was hat er denn so interessantes an sich?“, fragte Ben. „Na, lies doch einfach...steht doch da...“, stichelte Semir nur. „Sehr witzig, Herr Kollege...nun sag schon.“, forderte Ben mit einem gequälten Grinsen auf den Lippen. „Also, dieser Timo Brescher scheint im Verdacht zu stehen, von Bildern, Gemälden und Plastiken exakte Kopien, also Fälschungen, anfertigen zu können. Er hat sogar schon Kopien von Euronoten erstellt. Täuschend echt…“, erklärte Semir. „Hmm, das LKA geht der Sache nach?“ hakte Ben nach. „Jupp, allerdings beobachten diese nur erstmal. Aber wir werden uns jetzt aufmachen und diesen Timo mal befragen.“, erklärte Semir und reichte Ben seine Hand. „Danke, ich kann alleine aufstehen.“ kurz darauf war Ben wirklich auf den Füßen und ging auf die Bürotür zu. Wieder kollidierte er mit dem Türrahmen, doch das war ihm egal. Den Weg zum Parkplatz würde er im Schlaf finden. „Warum nimmst du dir nicht noch zwei Tage frei. Das ist doch keine Arbeitsweise…“ versuche Semir. Ben schüttelte den Kopf. „ich bin okay! Ich kann das machen!“ widersprach er sofort. „So ein Starrkopf...“, grinste Semir nur und folgte seinem Freund und Dienstpartner.