Kenji fuhr im Hafen umher. Von einem seiner Gefolgsleuten hatte er den Tipp bekommen, das hier ein gewisser Timo Brescher wohnte, der als Kunststudent so einiges machen konnte. Besonders gefallen hatte Kenji die Beschreibung, dass er Banknoten täuschend echt malen konnte. Vielleicht war das der richtige Mann, auch wenn Kupferstechen eine eigene Kunstart war. Nach einer guten halben Stunde Irrfahrt durch die im Hafen liegenden Schiffe kam er an einem ziemlich schäbigen Hausboot an. Er stieg aus und betrat das schwimmende Haus. An der Tür kam ihm ein junger Mann entgegen, den er einfach umrannte. „Hey!“ beschwerte der sich, doch Kenji hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. „Hallo?“ fragte er laut. Ein junger Mann trat ihm entgegen. „Ja bitte?“ kam es freundlich zurück. Kenji lächelte ihn an. „Sind Sie Herr Brescher? Timo Brescher?“ wollte er wissen. Der junge Mann nickte. „Sehr schön…ich habe ihren Namen von Manni….er bestellt Ihnen schöne Grüße…“ erklärte er. Der junge Mann lächelte nervös. „Fein….was kann ich für Sie tun?“ hakte er nach. „Ich benötige ihre künstlerischen Fähigkeiten…“ erklärte Kenji. „Für was? Wer sind Sie?“ hakte der junge Mann nach. „Ich bin Kenji Sato...und ich möchte Ihnen einen sehr lukrativen Job anbieten...“, fing der Japaner an. „Für gute Jobs bin ich immer zu haben, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt.“, grinste Brescher. „Nun...das liegt doch sicher im Auge des Betrachters.“, lächelte Kenji. „Was für ein Job ist das?“ wollte der Künstler wissen. „Es geht um ein Abbild, was Sie erstellen sollen...künstlerische Begabung ist hier gefragt und ich denke, Sie sind genau der Richtige für diesen Job.“, erklärte Kenji. Er zog einen Gegenstand hervor, der in einem Tuch gewickelt war.
Semir und Kim erreichten die Adresse und sahen sich an. „Klingeln wir oder ist es offen?“, wollte er wissen. Kim sah ihn erstaunt an. „Ich wüsste nicht, warum wir nicht klingeln sollten. Im Augenblick ist es nur ein Verdacht.“ gab sie leicht empört von sich. Semir nickte und drückte die Klingel. Es öffnete niemand. „Tja…ist wohl keiner da.“, murmelte er und zog sein Dietrichset heraus. „Was genau haben Sie jetzt vor?“ wollte Kim erstaunt wissen. „Ich öffne die Tür..“ erklärte Semir. „Sie wissen aber schon, dass es verboten ist oder? Laut Dienstvorschrift Nr. 634 ist das Öffnen von Wohnungstüren ohne erkennbaren Grund nicht genehmigt, es sei denn man hat einen Durchsuchungsbefehl oder es besteht „Gefahr im Verzug“ was hier nicht der Fall ist!“ zitierte sie die Dienstvorschrift. Semir rollte die Augen. „Chefin…“ versuchte er, doch bevor er weiter sprechen konnte klingelte sein Handy. Er meldete sich. „Ja Susanne?“ „Semir, es gab eine Explosion auf dem Rastplatz Knappsack. Die Feuerwehr hat zwei Leichen gefunden. Ist allerdings nicht mehr viel übrig. Am besten ihr fahrt mal hin.“, meinte die Sekretärin. „Okay, sind schon weg.“ Semir sah Kim an. „Explosion bei Knappsack….zwei Tote…“ gab er von sich. Kim stand auf und nickte. „Gut, fahren wir!“ legte sie fest. Sie kamen auf dem Parkplatz an und entdeckten das mit Löschschaum bedeckte Autowrack. „Oh man…da ist ja nichts mehr übrig..“ stöhnte Kim. Semir nickte und parkte den Wagen neben dem Einsatzwagen der Feuerwehr. „Dann mal los…klassische Polizeiarbeit.“ grinste er und stieg aus. Sie stiegen aus und nur wenig später standen sie bei Hartmut. „Und was hast du?“ wollte Semir wissen. „Einen Haufen Schrott…“ knurrte der Techniker. „Ich dachte eigentlich an Ergebnisse aus der Untersuchung.“ setzte Semir dagegen. „Hier sind wohl knappe drei bis vier Kilo TNT zum Einsatz gekommen. Ich habe einen Zünder gefunden, der mir allerdings ziemlich unbekannt ist…wenn ich in der KTU bin, kann ich mehr sagen.“ meinte Hartmut. Semir sah sich suchend um. „Wo ist denn der Doc?“ wollte er wissen. „Da hinten….aber da wird auch nicht mehr viel sein, was der machen kann. Von den Leichen ist nicht mehr viel da, außer ein paar Einzelteilen. Ganz sicher ist, dass es zwei waren.“ erklärte Hartmut.