Beiträge von Elvira

    Frank fuhr mit dem Wagen von Max, den dieser vorher etwas abseits abgestellt hatte, nach dem Deal zum Kölner Bahnhof und sah sich nach Max Dealern um. Dann sah er einen von ihnen mit einem Kunden im Gespräch und stellte sich neben ihn. „Hallo David…“ begrüßte er den Mann. „Frank….ähm…Moment ich bin gleich da...“ gab der Angesprochene von sich. Frank nickte und zog sich etwas zurück. Der Junkie der gerade die nächste Ration an Chrystal kaufte schien schon ziemlich kaputt. Wieder ein Kunde der sicher bald das Zeitliche segnete. Aber er brachte im Augenblick noch Geld und das zählte. Als der Kunde weg war wandte sich David an Frank „Nun was gibt es? Willst du abkassieren?“ fragte er. „Das auch. Ich wollte wissen ob du nun weißt wer der Verräter ist? Auch wenn die Bullen die letzten Deals nicht gestört hatten, aber das konnte auch an unserer Versicherung liegen.“ grinste Frank. David lachte auf. „Ja, ich habe gehört was Max getan hat. Eine echt geniale Idee. Aber zu deiner Frage. Ich glaube Daniel war der letzte Verräter in den Reihen der Junkies.“ erklärte David. „Danke, das war alles was ich wissen wollte. Wie sieht es mit den Umsätzen aus?“ hakte der Handlanger von Max nach. „Sie fallen etwas, aber ich denke das ist nur für kurze Zeit. Aber wäre schön wenn es mal was Neues geben würde. Was ist mit Krokodil?“ schlug David vor. Frank sah ihn an. „Krokodil ist schlimmer als Chrystal. Es frisst die Junkies auf. Max will Geld verdienen und kein Beerdigungsinstitut eröffnen!“ fauchte er ihn an. „War ja nur ein Vorschlag…“ entschuldigte David sich. Er kramte in den Taschen und reichte Frank das Geld was er eingenommen hatte und verschwand. Max Mann zählte kurz nach und nickte. Dann machte er sich auf den Rückweg. Er kam fast gleichzeitig mit den Anderen an und sah wie Max Semir ins Haus stieß. Er grinste leicht und folgte den Männern. „Wo seid ihr denn noch gewesen?“ wollte er wissen. Max machte sich einen Spaß daraus den Polizisten grob zu behandeln und stieß ihn in den Raum. Dann sah er Frank an um ihn weitere Instruktionen zu geben. „Wir haben noch eine kleine Rundfahrt gemacht. Hättest mal sehen sollen wie nervös unser Freund war.“ lachte Max. Frank sah auf die Uhr. „Ihr ward gute zwei Stunden unterwegs?“ hakte er erstaunt nach. „Ja…so ist es. Nimm ihn die Fesseln und den Knebel ab. Dann bekommt er etwas zu essen und dann sorgst du dafür, dass er ruhig bleibt“ befahl Max.

    Semir sah sich durch den Wald rennen. Es war dunkel und er hörte hinter sich die Verfolger. Nur wenig später fiel ein Schuss. Jäh wurde er aus seinen Erinnerungen heraus gerissen, denn die Tür ging auf und Frank kam mit einem Glas Wasser und ein Stück Brot herein. Er löste die Handschellen und ließ Semir essen und trinken. Danach kettete er ihn wieder an und verließ den Raum. Krampfhaft versuchte sich der Hauptkommissar weiter zu erinnern. Aber es klappte nicht. Frustriert dachte er an den heutigen Deal. Als dieser über die Bühne war und Max Frank weg geschickt hatte um in die Stadt zu fahren, wurde er wieder ins Auto verfrachtet und er rechnete fest damit, dass er sich entweder hinlegen musste oder aber die Augen verbunden bekam, doch nichts geschah. Sicher war, dass die Rückfahrt wesentlich länger war als die Hinfahrt. Das konnte daran liegen, dass Max Raabe vielleicht dachte, dass die Polizei doch irgendwelche Hinweise hatte und die Kollegen die Straßen absperrten. Bevor er wieder ins Auto steigen musste kam Max zu Frank und instruierte ihn, zum Bahnhof zu fahren um die Dealer abzukassieren. Er schien den Mann zu vertrauen. Dann wurde Semir wieder ins Auto gezwungen. Sie fuhren erst in Richtung Köln und Semir dachte, dass sie vielleicht neuen Stoff besorgten oder noch einen Deal durchführen wollten wo er als Sicherheit dienen sollte, doch egal welchem Parkplatz sie angezeigt bekamen, sie fuhren daran vorbei. Erst nach einigen Minuten war Semir klar, dass er verwirrt werden sollte und das schafften sie auch. Semir schüttelte sich. Er wollte diese Gedanken loswerden und sich weiter an das erinnern, was er vergessen hatte. Seine erste Flucht hatte geklappt, vielleicht schaffte er es noch einmal, wenn er die richtige Gelegenheit nutzte. Er wusste ja nicht, dass es nicht mehr dazu kommen sollte, weil Max Raabe sich etwas Besonderes für ihn ausgedacht hatte. Und plötzlich war sie wieder da…die Erinnerung:

    Die Hütte, in der Semir das erste Mal untergebracht war stand in einem leicht bergigen Wald. Semir hatte vermutet, dass sie in Hürth waren. Dort gab es einen recht großen Wald der eine Tücke hatte. Es ging an manchen Stellen bis zu sechs Meter steil runter. Max und Karl hatten den Fehler gemacht ihn nicht zu fesseln, als sie ihn ein weiteres Mal aus dem Zimmer holten und so konnte er sich gegen seinen Bewacher durchsetzen. Er versetzte ihm einen Hieb mit dem Ellbogen und drehte sich gleichzeitig um. Die Faust küsste das Gesicht des Verbrechers und dann rannte Semir einfach los. „Hinterher!!“ hörte er Karl Rautenberg schreien. Und nur wenig später rannten zwei Männer hinter ihm her. Kugeln sirrten um ihn herum und Semir versuchte immer mehr Abstand zu bekommen. Dann erreichte er im Wald eine Erhöhung die es in sich hatte, denn nur ein schmaler Weg führte durch den Wald. Hier war eine der Stellen, an denen es links und rechts gute zehn Meter runter ging. Wenn er nun stürzen würde, wäre das fatal für ihn. Vorsichtig rannte er über den schmalen Weg und sah sich um. Seine Verfolger kamen gerade in Sichtweite. Einer der Männer zielte mit einer Waffe auf ihn und drückte ab. Semir hörte den Schuss und spürte gleichzeitig ein brennenden Schmerz an der linken Schläfe als die Kugel ihn streifte. Er strauchelte, verlor den Halt und rutschte ab. Mehrfach überschlug er sich und kam dann nach einigen Sekunden, die ihm wie Minuten vorkamen zum Liegen. Er spürte die Schmerzen doch dann versank er in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit. Wie lange sie dauerte konnte er nicht sagen, aber als er wach wurde sah er sich verwundert um. Wo war er hier? Was war passiert? Wo war Andrea? Er sah sich um. Wie war er hier her gekommen? Er hörte Autos und lief los. Warum er im Wald war oder was genau passiert war wusste er nicht. Andrea war sein einziger Gedanke. Er musste sich doch bei ihr entschuldigen. Er musste zu ihr. Sie musste ihm doch glauben. Als er an der Straße ankam hob er den Daumen. Ein LKW hielt an. „Hey, wo willst denn hin?“ wollte der Fahrer wissen. „Ich muss in die Stadt…“ kam von Semir. „Dann rein mit dir!“ sagte der Mann und Semir stieg ein. „Siehst nicht gerade gut aus, ein Krankenhaus wäre sicher genau richtig für dich.“ meinte der Fahrer, als er ihn betrachtete. „Was ist denn mit dir passiert?“ hängte er an. Semir sah ihn an. „Ich weiß nicht…“ gab er zu. „Okay….dann fahre ich dich ins nächste Krankenhaus.“ bestimmte der Fahrer und gab Gas. Als er Köln erreicht hatte und das erste Krankenhaus ansteuerte schlief Semir auf dem Beifahrersitz. „Na komm Kumpel…ich bring dich rein.“ bot der Fahrer an als er Semir weckte. „Nicht nötig…ich schaffe das allein.“ lehnte der Hauptkommissar das Angebot ab und stieg aus. Dann setzte er sich auf die Treppe um ein wenig nachzudenken. Sie waren wieder da….alle Erinnerungen kamen zurück.

    hmmm sehr sonderbar. Ich meine das was dieser Kerl da mit Semir macht. Spricht in Rätsel und löst sie nicht einmal auf. Also das dieser Kerl nun auch Kevin entführen will oder besser gesagt, auf Nummer Sicher bringen will, weil er ja wohl etwas von dem Telefonat mitbekommen hat, wenn ich es richtig gelesen habe, kann ich gut verstehen. Sonst wäre ja alles sehr gefährlich. Und ich bin gespannt ob du die Freundschaft zwischen André und Semir aufleben lässt oder nicht.

    Am nächsten Morgen wurde die Tür so heftig aufgestoßen, das Semir zusammenzuckte. „Auf geht es Semir! Ich habe in den nächsten Tagen bis zum Deal noch ein paar kleine Geschäfte und wir wollen doch nicht, dass du bei deinem großen Auftritt einen Fehler machst oder? Daher werden wir üben.“ grinste ihn Karl Rautenberg an. Semir sah ihn an. Um seine Augen lagen dunkle Ringen, denn er hatte die ganze Nacht mit Knebel und gefesselt verbracht. Rautenberg löste die Fesseln doch der Knebel blieb wo er war. „Hoch mit dir!“ forderte er Semir auf, doch bevor dieser dem Befehl nachkam packte Karl das Seilt welches als Knebel diente an seinem Hinterkopf und riss ihn hoch. Semir stöhnte auf. Seine Hände gingen nach oben. Er wollte sich etwa Erleichterung verschaffen, doch nun griff einer der Komplizen von Rautenberg ein. „Binde seine Hände auf den Rücken!“ forderte Karl ihn auf. Der Mann tat es und ging nicht gerade sanft mit Semir um. Als die Seile sich um die aufgescheuerten Gelenke legten schrie Semir unterdrückt auf. Wieder gab es einen Ruck am Knebel. „Wir werden uns jetzt benehmen und keine Tricks versuchen ist das klar?“ wollte Karl von ihm wissen. Der Deutschtürke schloss die Augen und brummte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Karl stieß ihn vorwärts und ließ nun den Knebel los. Semir taumelte kurz, doch er konnte sich fangen. Gemeinsam mit Karl Rautenberg ging es zum Wagen. Dort wartete auch Max Raabe, der sich das Schauspiel grinsend ansah. „Du wirst dich auf die Rückbank legen und ich warne dich…eine winzige Bewegung von dir und es wird deine letzte sein! Frank hilf ihm!“ forderte Karl auf. Der Mann den er mit Frank angesprochen hatte nickte. Nur wenig später fand Semir sich auf der Rückbank wieder. Er lag auf dem Bauch und konnte so nicht einmal sehen wohin die Reise für ihn gehen sollte. Auch Karl und Frank stiegen ein. Frank setzte sich ans Steuer. Max fuhr mit einem anderen Wagen. Für ihn war es eine Gewohnheit andere für sich arbeiten zu lassen. „Dann wollen wir mal. Unser Kunde wartet nämlich nicht gerne.“ hörte er Karl sagen. Tatsächlich ging die Fahrt los. An dem Fahrgeräusch hörte Semir dass sie auf einem Feldweg fuhren. Vermutlich ging es nun zur Autobahn und dann zu einem der Parkplätze wo der Deal stattfand. Ohne es zu wollen kam er nun der Lösung des Falles den er und Tom vor seinem Verschwinden bearbeiteten näher. Tatsächlich erhöhte der Fahrer einige Minuten später das Tempo. Semir wagte es sich etwas hochzudrücken, doch Karl Rautenberg bemerkte es. Er schlug mit der Waffe in Semirs Rücken worauf dieser aufstöhnte. „Liegen bleiben!“ fauchte ihn der Mann an. Die Schmerzen verebbten als der Wagen wieder langsamer wurde. Semir hörte den Blinker und er vermutete dass sie nun am Treffpunkt waren. „Hinsetzen!“ kam nun der Befehl von Rautenberg. Semir gelang es nur sehr mühsam, denn Rautenberg machte sich einen Spaß daraus ihm die Waffe in die Seite zu drücken. Nach einigen Minuten hatte Semir es dann geschafft. Er sah sich um. Tatsächlich waren sie auf einem Parkplatz an der Autobahn, aber er wusste nicht genau wo. Dies hier war einer der kleineren Plätze wo man sich die Beine vertreten konnte. Doch der Kunde schien noch nicht da zu sein denn Max Raabe stieg nicht aus.

    Lukas Brehmer sah sich aufmerksam auf dem Parkplatz um. Nur ein Wagen war zu sehen und dieser war mit mehreren Männern besetzt. Das schien dann wohl der Lieferant zu sein. Er fuhr seinen Wagen nun vor und hielt so an, dass er notfalls sofort fliehen konnte. Dann stieg er aus. „Ihr werdet aufpassen, dass uns keiner stört.“ wandte er sich an seine Männer ohne sie anzusehen. „Hallo Max!“ rief er zu dem Fahrzeug und tatsächlich stieg Max Raabe aus. Er ging zur hinteren Tür seines Wagens und zerrte einen gefesselten und geknebelten Mann heraus. Auch der Fahrer von ihm stieg aus. Er übernahm den gefesselten Mann und drückte ihm eine Waffe an den Hals. „Was soll das denn?“ wollte er von Max wissen. „Unsere Versicherung, falls die Bullen hier sein sollten. Er ist einer von dem Haufen und quasi mein Schutz…“ grinste Karl, der nun mit dem Geld dazu kam. Lukas lachte auf. „Eine clevere Idee, muss ich zugeben. Wer ist er?“ hakte er nach. „Gerkan von der Kripo Autobahn…ein ziemlich heißer Hund, auch wenn er im Augenblick nicht so aussieht.“ erzählte Karl. „Darf ich mal?“ wollte Lukas wissen und zeigte auf den Polizisten. „Ja sicher….“ lächelte Max nun. Lukas trat auf den gefesselten Mann zu. „So ein Bulle bist du ja?“ fragte er. Natürlich kam keine Antwort, denn noch immer steckte der Knebel im Mund des Hauptkommissars. Lukas lächelte ihn böse an und schlug zu. Seine Faust landete im Magen von dem Polizisten der sofort zusammenbrach. „Ich hasse Bullen!“ fauchte er wütend, trat noch einmal zu und ging dann wieder zu Karl und Max, während der Mann von Frank auf die Beine gezogen wurde. Lukas drehte sich noch einmal um und grinste böse. „Ist ein zäher Bursche…“ lobte er den Hauptkommissar. „Ja…so hier ist deine Ware…wo ist die Kohle?“ fragte Max ohne darauf richtig einzugehen. Lukas hob die Hand und einer seiner Männer kam mit einem Koffer dazu. Karl öffnete ihn und sah hinein. Der Koffer war gefüllt mit Fünfzig- und Hundert Euroscheinen. Er nickte Max zu. „Ich vertraue dir Lukas….“ lächelte er zum Käufer und nickte dann Frank zu. Dieser zerrte den Polizisten wieder zum Wagen und zwang ihn einzusteigen. Nur wenig später waren auch Karl und Max wieder im Wagen. Die Fahrt ging zurück zum Haus. Rautenberg sah Semir an, der nun saß. „Siehst du…ist das nicht ein klasse neuer Job für dich? Du bist Geisel, verdienst zwar nichts aber du hast ein Dach über den Kopf…“ lachte er. Als sie am Haus ankamen wurde Semir in den hinteren Raum gebracht. „Ich denke nicht, dass ich dich hier noch festbinden muss oder? Du wirst nicht versuchen abzuhauen sonst werde ich ungemütlich.“ warnte Karl ihn. Er gab Semir einen Stoß und dieser stolperte in den Raum. „Nimm ihn die Fesseln und den Knebel ab. Dann bekommt er etwas zu essen und dann sorgst du dafür, dass er ruhig bleibt!“ forderte er Frank auf, der nun dazu kam. „Ja Karl…“ nickte er. Wenn Semir nun damit gerechnet hatte, vernünftig behandelt zu werden, dann irrte er sich. Frank kam mit Handschellen zurück. Nur wenig später saß er in seinem dunklen Raum und versuchte etwas Ruhe zu finden. Er war mit Handschellen an einem Rohr gefesselt und die konnte er ohne Hilfe nicht öffnen, das war klar und Lärm schlagen war auch kein guter Gedanke, denn Max und Karl würden ihn dann nur wieder knebeln. Wieder kamen Erinnerungen seiner ersten Gefangenschaft in seinen Kopf. Doch diesmal sah er seine erste Flucht. Seine Flucht wie er entkam.

    Na es ist soviel schon daneben gegangen, da wird diese Übergabe sicher keine Ausnahme machen, oder Yon?

    Wie dem auch sei....ich kann mir nicht vorstellen, das die Semir so einfach gehen lassen. Er kennt die Gesichter und er ist Bulle...dass sind zwei Gründe dafür das es nicht sein wird. Ben hat Semirs Waffe und wenn er es schafft seinen Freund zu befreien dann ist es auch gut....Ich hoffe noch auf einige Kapitel mit Spannung

    „Wie konnte das denn passieren? Ich dachte ihr habt ihn bewacht!“ fauchte Andrea viereinhalb Stunden später als sie in der PAST ankam. „Ja das haben wir auch, aber du kennst Semir. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch. Wie er aus der Wohnung gekommen ist wissen wir nicht. Entweder ist er vom Balkon gesprungen, was aber aufgrund der Höhe nicht ratsam gewesen wäre. Die Feuerleiter war jedenfalls defekt. Das haben wir nach seiner Flucht festgestellt. Jeder der sie benutzt hätte, wäre abgestürzt. Es bleibt der Keller, als Ausgang, aber dann wäre er sicher Siggi und Atilla aufgefallen, die ja regelmäßig ihre Runden gedreht haben.“ erklärte Tom. „Dann holt diesen Raabe her! Ich werde schon rausfinden wo Semir ist!“ drohte Andrea und nun musste Tom lächeln. „Du bist doch keine Polizistin. Wie willst du jemanden vernehmen? Außerdem ist Raabe verschwunden.“ gab er nun zu. „Na das läuft ja toll. Semir bringt sich in Gefahr weil er dieser Tusse mehr Vertrauen schenkt als seinen Freunden. Dann verschwindet er vor den Augen seiner Kollegen! Na warte!! Lass den wieder zurück kommen, dann bekommt er von mir einen Einlauf verpasst, der sich gewaschen hat…“ fauchte sie wütend. Tom nickte. „Ja wenn…“ ließ er hören. Andrea sah ihn an. „Du denkst, dass er schon tot ist?“ Ihre Stimme war nun sehr leise geworden. „Das denke ich nicht. Ich hoffe sehr dass wir ihn lebend finden. Noch ist er eine sehr wichtige Geisel. Die Frage ist nur wie lange noch. Wer weiß wann Raabe genug von ihm hat.“ murmelte er. „Wir müssen was tun. Warum durchsuchen wir nicht die Wohnung von Raabe. Irgendeinen Fehler muss der Kerl doch gemacht haben. Wir müssen etwas finden!“ versuchte Andrea zu klären. „Das haben wir doch schon alles gemacht. Nichts. Absolut gar nichts. Aber das ist ja auch kein Wunder.“ stöhnte Tom. Andreas Wut über die Flucht von Semir und die erneuten Probleme die nun auftauchten war der Sorge um ihren Freund gewichen.

    Max Raabe war wütend. „Diese verdammten Bullen haben mein Restaurant dicht gemacht! Die haben mein Büro durchsucht und alle Papiere mitgenommen. Das heißt sie werden bald hinter meiner wahren Identität kommen. Das wird nicht lange dauern. Aber gut…wir haben ja noch die Sicherheit.“ gab er von sich und sah Rautenberg an. „Na und? Du wirst doch nach dem Deal eh verschwinden oder?“ hakte er nach. „Ja sicher! Deutschland wird Geschichte sein. Ich habe mir gedacht, dass ich mir eine Insel kaufen werde. Dort baue ich dann ein Freizeitparadies auf. Bordelle mit den hübschesten Mädchen, Casinos ohne Ende und natürlich auch die kleinen Pillen die man dafür braucht. Ein zweites Monaco wenn du so willst. Hast was gut bei mir und darfst umsonst eine der heißen Bräute für eine Nacht dein Eigen nennen.“ grinste Max. Karl grinste leicht. „Du bist geizig! Ich will mindestens vier…und keine über 13. ….ich liebe es Macht über die Mädchen zu haben. Weißt du wie schön es ist mit Kindern Sex zu haben? Die Mädchen sind eng und unverbraucht. Das ist so genial….“ Er spürte wie es ihn ihm brodelte. „Du stehst auf Kinder? Oh….aber ja….ich werde schon ein paar Thai-Mädchen finden, die für dich da sind. Und du hast Recht….ich bin geizig…“ nickte Max. „Was hast du eigentlich mit Gerkan vor? Im Augenblick ist er ja sehr friedlich.“ Wollte Karl nun wissen. „Oh, morgen wird er mir als Schutz dienen, wenn ich mich mit Lucas treffe. Ich traue den Bullen zu, dass sie wissen wo ich die nächsten Deals abziehe und ich habe absolut keine Lust in eine Falle zu gehen. Du und Frank werden mich begleiten. Frank wird Gerkan die Waffe an den Hals drücken, du wirst das Geld in deine Obhut nehmen und ich werde mit Lukas alles abklären. Und das werden wir die nächsten Tage wiederholen. Ich habe noch verdammt viel Stoff übrig.“ grinste Max. Karl nickte nachdenklich. „Und was hast du dir für eine Bestrafung für Gerkan ausgedacht?“ Max sah ihn an. „Wie meinst du das?“ wollte er wissen. „Nun ja, du hast ja versprochen, dass es ihm noch leidtun würde. Bisher ist lediglich nichts zu essen geflossen. Und er wird uns sicher noch Ärger bereiten. Was wenn er noch mal versucht abzuhauen?“ hakte Karl nach. Max grinste gemein und sah seine Waffe an. „Nur keine Sorge…das wird er nicht noch einmal machen, dafür werden ich sorgen. Kurz vor dem großen Deal.“ versprach Max. Doch er verriet nicht, was und wie er Semir bestrafen wollte.

    wirklich Schade das Danmann ertrunken ist. Hatte gehofft, dass er doch noch lebend gerettet werden konnte. Auch wenn es dafür eigentlich gar keine Chance gab. So so...Uwe beobachtet auch noch diese Bergung und berichtet Werner direkt. WAs hat der Kerl vor und wie geht es Semir?

    „Sie wird zurück kommen.“ stöhnte Tom. Anna nickte. „Ja das ist mir klar. Okay…wir wissen das Semir in der Hand von diesem Max Raabe ist und vermutlich als Geisel fungiert. Aber wie? Ich meine hat die Drogenfahndung irgendwie Hinweise wo der Deal stattfindet?“ Anna sah Michael an. „Nein. Überhaupt nicht und das ist ja auch das was mich stört. Warum sollte der Kollege als Geisel dienen wenn gar kein Eingriff der Polizei stattfinden kann?“ wollte dieser wissen. „Ganz einfach…sollte es so sein, das die Polizei eingreifen würde, dann wären sie abgesichert. Basti meinte ja, das Raabe einige der Informanten bereits beseitigt hat. Er kann also nicht gerade sicher sein, das wir nicht vor Ort sind.“ erklärte Tom nachdenklich. Anna sah ihn an. „Das leuchtet ein…“ nickte sie und auch Michael musste diesem zustimmen. „Es ist jetzt 14 Uhr…wir müssen die Plätze heraus zu finden!“ warnte Tom. „Und dann? Wenn Raabe dort eine Hundertschaft sieht, dann ist Semir direkt tot!“ lehnte Anna ab. „Aber wir müssen etwas tun! Wir müssen Semir da raus holen!“ fauchte Tom wütend. Michael sah ihn an. „Herr Kranich, ich sag es wirklich nicht gern, aber ich denke Ihre Vorgesetzte hat Recht. Solange wir nicht wissen wo die Deals stattfinden ist es einfach zu gefährlich für den Kollegen. Ich habe noch ein paar Kontakte die ich anzapften kann. Ich melde mich morgen bei Ihnen okay?“ wollte er wissen. Tom sah ihn an und dann zu Anna. „Also gut…dann warten wir…“ knurrte er nur. Michael verabschiedete sich und verschwand. Anna sah Tom an. „und wir beide sollten uns nun gut überleben wie wir Andrea davon abhalten Dummheiten zu machen. Die bringt es glatt fertig, diesen Max Raabe im Restaurant aufzusuchen.“ stöhnte Anna. „Das werde ich verhindern. Ich spreche mit ihr.“ versprach Tom, denn er wusste genau wie impulsiv Andrea handeln konnte wenn es um Semir ging.

    Tatsächlich hatte Andrea ihre Sachen gepackt und einen gesundheitlichen Grund gefunden den Qualitätslehrgang abzubrechen. Sie ging zu dem Leiter und sah ihn sehr leidend an. „Ich habe eben einen Anruf bekommen. Meine Mutter ist schwer gestürzt. Ich muss sofort zurück weil sie sonst gar keinen hat und sie ist schon über 80.“ gab sie an. „Das ist sehr bedauerlich. Aber ich verstehe, dass Sie so schnell wie möglich zurück möchten und das ist natürlich ein triftiger Grund. Sie werden ihn aber dann wiederholen müssen.“ mahnte der Leiter und Andrea nickte. Nur weg hier….wichtig war, dass sie nach Köln kam. Mit Hilfe eines ca. 35jährigen Teilnehmers des Lehrgangs schaffte Andrea ihren Koffer in die Tiefgarage des Hotels. „Schade dass Sie schon abreisen…ich hätte auf einen Abend mit Ihnen gehofft.“ erklärte der Mann. Andrea sah ihn an. „Falls es die letzten vier Mal nicht angekommen ist…ich bin vergeben!“ wiederholte sie genervt. Schon seit sie hier war, versuchte dieser Kerl, der absolut nicht ihr Typ war, bei ihr zu landen. Sie hatte ihm klar und verständlich erklärt, dass sie nichts von ihm wollte, aber dieser Kerl gehörte wohl zu der Gruppe von Männern die ein „Nein“ nicht akzeptierten. „Ich bin sicher besser. Ich bin beim LKA und kann dir sicher mehr bieten als so ein dummer Kollege bei der Autobahnpolizei…“ grinste er und packte Andrea am Arm. Er drückte sie gegen ihr Auto und fing an zudringlich zu werden. Sie zog ihr Knie hoch und nur Sekunden später schrie er auf. Er ging in die Knie und krümmte sich am Boden. „War dieses Nein nun deutlich genug?“ fauchte sie ihn an. „Hey…schon gut….schon gut…ich hab verstanden…“ stöhnte er. „Na das wird auch Zeit..“ gab Andrea von sich. Sie stieg ein und verließ die Garage. Im Rückspiegel sah sie wie der junge Mann auf die Beine kam und ihr noch den Stinkefinger zeigte. „Auch noch ein schlechter Verlierer…“ tadelte sie ihn kopfschüttelnd. Dann konzentrierte sie sich auf den Verkehr. Wenn sie gut durchkam war sie in gut vier Stunden in Köln. Doch sie musste schnell einsehen, dass die A1 völlig dicht war. So musste sie sich gedulden und das war etwas das Andrea überhaupt nicht hatte.

    Wieder in der Gegenwart:

    Semir zuckte zusammen als ihn jemand ins Gesicht blies. Max Raabe holte ihn aus seinen Erinnerungen raus und sah ihn grinsend an. Er nahm ihm den Knebel ab. „Sind sie wieder da? Alle Erinnerungen?“ hakte er höhnisch nach. Semir sah ihn stumm an. „Ich denke wir sollten uns mal unterhalten, Semir. Ich darf dich doch Semir nennen, nicht wahr? Ich meine wir haben immerhin eine gemeinsame Bekannte.“ erklärte Raabe. „Sie haben Daniela umgebracht! Sie sind der Boss des Ganzen!“ stieß Semir aus. „Oh…ja das ist wahr. Aber mit dieser Information können Sie nichts mehr anfangen. Wissen Sie was ich damals noch zu Ihnen gesagt habe?“ wollte Max wissen. Doch nun schwieg Semir. „Semir….es ist nicht gut, wenn du mir nicht sagst was ich wissen will. Die Informationen die Dany dir gegeben hat, sind eh hinfällig. Wir mussten den Deal wegen deiner Flucht verschieben. Und nun hast du noch einmal versucht zu fliehen. Das war gar nicht gut, denn ich bin sauer. Ich bin sogar extrem sauer! Ich mag es überhaupt nicht, wenn man meine Pläne durchkreuzt.“ fauchte Max ihn an. Semir zeigte keine Angst obwohl sie in ihm brodelte. „Oh ein ganz Harter was? Aber keine Sorge….du wirst noch genügend Zeit haben bis zum großen Abgang. Weißt du ich habe noch ein paar kleine Einkäufe zu erledigen und ich denke wir können deinen Einsatz als Geisel mal üben. Was hältst du davon? Ist das nicht eine geniale Idee?“ lachte Max. Semir sah ihn an. „Wenn ich Sie nicht bekomme, dann werden es meine Kollegen machen. Sie werden nicht lange Freude an Ihren Geschäften haben.“ versprach er leise. Max sah ihn an und holte ohne Ansatz aus. Seine Hand prallte in Semirs Gesicht und ließ den Kopf regelrecht zur Seite fliegen. Semir gab keinen Ton von sich. Er steckte den Schlag weg und drehte seinen Kopf langsam wieder zu Max Raabe. Dieser hob den Finger und lachte. „Du gefällst mir…nein wirklich…ich finde Helden sind viel zu selten in unserer Zeit. Du scheinst noch einer zu sein. Ich habe mir überlegt dich für deinen Fluchtversuch zu bestrafen. Den Zeitpunkt lege ich später fest. Aber nun werden wir uns ein wenig schlafen legen. Also Ruhe halten und keinen Ton.“ befahl er. Dann ging er zur Tür, doch bevor er den Raum verließ drehte er sich noch einmal um. Er nahm ein raues Seil aus der Tasche und kam zu Semir zurück. „Nein, ich denke ich bitte dich nicht, nicht zu schreien. Ich werde es direkt unterbinden!“ gluckste er und band das daumendicke Seil um Semirs Kopf. Hinten zog er es extrem fest und Semir stieß einen Schrei aus, der direkt erstickt wurde. Als er fertig war trat er einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk. „Ja…so gefällt es mir viel besser. Gute Nacht Semir! Und morgen erzähle ich dir was ich mit Dany gemacht habe und warum deine Kette für mich so wichtig war…“ lachte Max und verschwand. Die Tür fiel zu und Dunkelheit machte sich breit. Semir war dazu verdammt den Rest der Nacht gefesselt und geknebelt zu verbringen.

    Andrea stöhnte auf. Noch zwei Tage und sie hatte diesen komischen Lehrgang, den sie für absolut unnötig hielt, abgeschlossen. Seit gestern versuchte sie Semir zu erreichen, aber er ging nicht ran. Nachdem sie von Tom erfahren hatte, dass er derzeit von der Welt abgeschnitten ist um ihn zu schützen, unterließ sie es. Sollte er doch ein paar Tage Ruhe haben. Doch schon sonderbar. Tom hätte ihr doch wenigstens die Nummer geben können. Irgendwas stimmte dort nicht, das hatte sie sofort im Gefühl. Aber Tom hatte ja keinen Grund ihr etwas vorzulügen. Sie nahm ihr Handy und rief Tom an. „Andrea…was kann ich für dich tun?“ wollte Tom von ihr wissen. „Ich will mit Semir reden. Bist du gerade bei ihm?“ fragte sie nach. Tom schwieg zunächst. „Ähm….nein…also ich bin nicht bei ihm…ich ähm…“ stotterte er. Andrea zog tief Luft ein. Wenn Tom so stotterte, dann gab es etwas das ihn beunruhigte. „Okay Tom, was ist los?“ forschte sie nun nach. „Nichts…es ist alles in Ordnung. Wie ist das Wetter bei dir?“ lenkte er nun ab. „Tom! Was ist los? Lüg mich nicht an! Ist was mit Semir?“ die Fragen von Andrea wurden immer härter im Ton. „Ja….aber …wir..wir haben das im Griff. Immerhin wissen wir wo er ist…also ungefähr…“ gab Tom nun von sich. „Was soll das heißen ungefähr?“ „Semir wurde von Daniela in eine Falle gelockt. Er ist in Gewalt von Max Raabe, das ist der Besitzer des Restaurants wo du und Semir gegessen habt und wo es zur Begegnung mit Daniela kam…“ sagte Tom nun. Andrea stöhnte auf. „Ich kratzte dieser falschen Schlange die Augen aus!“ versprach sie wütend. „Das wird nicht mehr nötig sein. Sie wurde erschossen. Andrea…Daniela war unschuldig. Sie wurde dazu gezwungen. Semir ist zu leichtgläubig gewesen und dient nun als Geisel.“ endete Toms Erzählung. „Ich komme sofort zurück!“ legte Andrea fest. „Das wird nicht nötig sein. Wirklich….du kannst doch nichts tun.“ widersprach Tom. „Ich kann doch nicht hier diesen dämlichen Lehrgang machen, wenn Semir in Gefahr ist! Ich breche ab und damit Basta!!“ entschloss Andrea sich erneut. „Sie werden den Lehrgang nicht abbrechen. Wir haben hier alles im Griff!“ kam nun Anna Engelhardt dazwischen, die Tom scheinbar das Handy abgenommen hatte. Andrea beendete wütend das Gespräch.

    ne immer dieses Gelaber von einer schweren Kindheit. Egal welcher Verbrecher auch vorkommt. Kinderschänder bekommen beschienigt dass sie eine schwere Kindheit hatten...Vergewaltiger auch und jetzt diese Wahnsinnigen. Klar das entschuldigt alles und sorgt für ein mildes Urteil oder aber die Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt.

    Gut das Ben jetzt auf dem Weg ist. Gut erst einmal in den Krankenwagen aber immerhin. Nur warum gibt es keinen zweiten Notarzt? STellt euch mal vor, das würde uns passieren. Schwer verletzt liegen und vielleicht sterben, weil der Notarzt verhindert ist. Also wenn ich das lese, dann bin ich doch froh in Köln zu wohnen. Da gibt es derzeit bis zu 30 Notärzte auf Einsätze.

    Sorry Yon, bin leider etwas zu spät....aber du hast ja auch sehr früh eingestellt :d

    Oh oh...gar nicht gut. Semir in den Fängen des Trios. Wehrlos und Dammann? Konnte er vielleicht doch noch geborgen werden. Also ich meine lebend...na wenn das nämlich so wäre, dann wüde eine harte Zeit für die Drei anbrechen. Ich glaube das der dann so richtig sauer ist. Jesses....das ist so spannend....wie wäre es denn mal mit Abenbrot? So als Adventsgeschenk?

    Erinnerungen von Semir:

    Semir sah auf Dany der nicht weit von ihm auf einer Matratze lag. Auch Dany war gefesselt und er krümmte sich vor Schmerzen. „Lassen Sie IHN!“ schrie Semir verzweifelt und zerrte an den Fesseln. Auch er saß auf dem Boden. Seine Hände waren vor ihm an einem stabilen Rohr gefesselt. Er konnte nichts machen und musste zusehen wie sein Informant regelrecht zusammen geschlagen wurde. „AUFHÖREN!!!“ schrie er immer wieder. Das seine Handgelenke anfingen zu bluten ignorierte er. Einer der Männer kam zu ihm. Semir sah ihn an. „Hören Sie auf….er weiß doch nichts! Er hat nichts erzählt.“ versuchte er. Doch dieser Mann lachte leise auf und schlug mit seiner Faust zu. Semir spürte wie die Lippe aufplatzte. Er leckte sein Blut weg und sah den Mann stoisch an. „Sie werden nicht lange Freude an diesem Sieg haben.“ versprach er. „Sorg dafür dass er die Schnauze hält!“ schrie nun der zweite. Der Mann bei Semir nickte und zog ein dickes Seil heraus. Nur wenig später war dieses Seil um Semirs Kopf geschlungen und verhinderte jeden Ton des Deutschtürken. Nun ging der Mann wieder zu Dany und Semir sah wie er etwas aus der Tasche zog. Er sah die Spritze und ahnte was darin war. „NEIN!!“ schrie er, doch durch das Seil in seinem Mund wurde der Schrei erstickt. Er konnte nur zusehen wie die Nadel in Danys Arm gedrückt wurde und die leicht gelbliche Flüssigkeit sich entleerte. Semir zerrte an den Fesseln, doch sie lösten sich nicht. Wieder sah er zu den Männern und zu Dany. Sein Informant lag reglos auf der Matratze und blutete aus einigen Wunden. Nun kamen sie zu ihm. Semir zog sich regelrecht zusammen. War er nun dran? Sollte er nun das Gleiche durchmachen? Doch scheinbar hatten sie mit ihm Anderes vor. Der Mann der ihn geknebelt hatte hockte sich außerhalb seiner Reichweite vor ihn hin. „Ist das nicht schlimm? Schon wieder ein Junkie der an einer Überdosis stirbt und in der Polizeistatistik auftaucht. Das nur zum Vorgeschmack. Damit du siehst was dir bevorsteht.“ sagte er und sah auf Dany der nun seine letzte Reise antrat. „Ein goldener Schuss. Ein Traum jedes Süchtigen.“ lachte er. Semir sah ihn an. Wut stand in seinen Augen. Jetzt erkannte Semir den Mann. Karl Rautenberg, der größte Drogenboss am Rhein. Er brachte vor seinen Augen Dany um und er konnte nichts dagegen unternehmen. Er kannte Dany bereits seit dieser ein Kind war. Mehrfach hatte er Dany beim Klauen erwischt und irgendwann war er dann sein Informant. Sehr zuverlässig und ehrlich. Wieder zerrte er an den Fesseln und stieß durch den Knebel unterdrückte Schreie aus, doch es brachte ihn nichts ein. Karl stand neben ihm. Er hatte seine Arme verschränkt und sah dem Sterbenden zu. Semir wusste das der Todeskampf von Dany nur wenige Minuten dauern konnte und er war machtlos.

    Das Zusehen schien Karl jedoch langweilig zu werden und so wandte er sich an Semir. Er nahm ihm den Knebel ab und lächelte ihn böse an. „So, dann wollen wir uns mal um dich kümmern. Was hat Dany dir erzählt?“ fragte er kühl. Semir sah den Mann an. Am liebsten wäre er ihm an die Gurgel gegangen. Er hatte Dany eiskalt umgebracht. Doch solange er gefesselt war nützte es nichts Gegenwehr zu leisten. Er schüttelte den Kopf. Karl Rautenberg beugte sich zu ihm runter. Eine Hand griff in Semirs Haare und zerrte den Kopf nach hinten. „Ich bin Karl Rautenberg. Mein Name sagt dir doch was oder? Jeder Bulle kennt meinen Namen. Und wenn du meine Akte kennst, dann weißt du auch, dass ich es überhaupt nicht mag, wenn man sich mir widersetzt. Das ist nicht gut und du wirst es noch merken, mein Freund. Ganz sicher. Wenn du nur ein wenig Kooperation zeigen würdest, dann könnte ich mich allerdings dazu herablassen dir etwas zu essen und zu trinken zu geben. Also? Was hat er dir erzählt?“ wiederholte Karl die Frage. Semir schwieg. Was hätte er auch sagen sollen? Er wusste doch noch gar nichts. Karl zog an den Haaren und stieß den Kopf von Semir dann gegen das Rohr. „Also gut…dann wirst du wohl noch warten müssen. Und zwar solange bis du dich entschlossen hast etwas zu sagen.“ fauchte Karl ihn an. Semir ließ seinen Kopf sinken und sah den Mann nicht mehr an. Aus den Augenwinkeln bemerkte er wie Karl Rautenberg zu Dany ging. Er hob den Kopf und sah wie Rautenberg den Puls fühlte, dann grinste er Semir an. „Tja, das war es für unseren Freund. Dany hat es hinter sich. Euer Spezialist wird feststellen, dass er an einer Überdosis gestorben ist. Die Akte wird zugeklappt und ad Acta gelegt. Fall erledigt.“ grinste Karl. Semir senkte seinen Blick. Das was Rautenberg dort erzählte war vollkommen richtig. Dany war als Fixer bekannt und hatte nun das Schicksal erfahren was jedem Drogensüchtigen, wenn er nicht den Absprung schaffte, ereilte. Den goldenen Schuss. Karl drückte Semirs Kopf hoch um ihn zu zwingen ihn anzusehen. „Ich kann dich auch ganz schnell an die Nadel bringen, also überlege dir was du tust… du hast noch genau bis morgen Zeit, dann werde ich dir die erste Dosis verpassen…dann die zweite….die dritte und glaub mir, spätestens nach der zweiten Dosis brauchst du das Zeug regelmäßig und um es zu bekommen wirst du alles tun. Wirklich alles.“ lachte er. Semir befreite sich mit einer harschen Bewegung und sah Karl nach wie dieser den Raum verließ. Semir sah noch einmal zu Dany. Sie hatten den Toten liegen lassen. Ein Schauer ging über sein Rücken. Was sollte nun passieren? Was hatten sie mit ihm vor?