Beiträge von Elvira

    „Verdammt! Das kann doch nicht sein. Ich weiß genau, das Semir nicht auf die Frau geschossen hat! Warum behauptet dieser Gruber das? Was ist mit den Videobändern?“ keimte in Ben die Hoffnung auf. Hartmut nickte. „Also die Bänder habe ich gesichtet. Allerdings muss ich dich enttäuschen! Man sieht den Überfall und auch den Schusswechsel. Nur bringt es nichts.“ erklärte Hartmut. „Leider befindet Semir sich genau im toten Winkel. Man sieht nur seinen linken Fuß, mehr nicht. Tut mir Leid Ben.“ erklärte Hartmut. „Ohhhh Mann!“ stieß Ben aus und fuhr mit seinen Händen durch die Haare. „Das kann doch einfach nicht wahr sein! Es muss doch etwas geben! Irgendwas, das Semirs Unschuld beweist.“ fauchte er verzweifelt. Hartmut sah ihn an. „Warum fragst du Gruber nicht einfach, warum er es behauptet?“ wollte er von Ben wissen. Ben sah ihn an. „Ja, du hast Recht…ich werde ihn fragen. Danke Hartmut und du suchst weiter nach Beweisen für Semirs Unschuld!“ rief Ben und schon verschwand der junge Hauptkommissar. Hartmut sah ihm eine ganze Weile nach und dann schüttelte er den Kopf. „ Ich heiße Hartmut und nicht Merlin! Wo soll ich denn Spuren und Hinweise finden, wenn es keine gibt…“knurrte er. Doch dann widmete er sich wieder der Arbeit. Doch irgendwie fühlte er sich hilflos. Sicher, Semir hatte nicht auf die Frau geschossen. Zumindest nicht absichtlich, das sagte ihm sein Menschenverstand, doch was wenn er durchgedreht ist? Jeder in der PAST wusste doch wie sehr Semir unter der Trennung von der Familie litt. Was wenn er den Kopf verloren hatte und einfach in die Richtung von Frau Gruber geschossen hatte. Vielleicht hatte er sie als Gegner gesehen und wollte sie nur kampfunfähig schießen? Nein….nein nicht Semir! Er war gefasst und er hatte bisher nie versagt. Vielleicht sollte er mal mit Semir sprechen um die Umstände aus seiner Sicht zu sehen. Ja, warum eigentlich nicht? Er war doch auch ein Freund von ihm und er war felsenfest von der Unschuld von Semir überzeugt. Es konnte nicht anders sein. Er griff zum Handy und wollte gerade Semir seinem Besuch ankündigen, als das Telefon klingelte. „KTU Freund!“ meldete er sich. „Hallo Hartmut, Frank hier. Ich bin gerade mit der Autopsie der Frau Gruber fertig und du wolltest doch wissen wenn ich etwas Merkwürdiges gefunden habe.“ kam von dem Anrufer. „Ja, Frank…super das du anrufst. Ich krieche nämlich auf dem Zahnfleisch.“ gab Hartmut bekannt. „Nun, leider gibt es nicht wirklich gute Nachrichten. Die Frau starb eindeutig an den Verletzungen, die das Geschoss verursacht hat.“ berichtete Frank. Hartmut legte auf ohne etwas zu sagen. Die Schlinge zog sich verdammt eng um Semirs Hals.

    Semir versuchte Ruhe zu finden und schaltete den Fernseher ein um sich abzulenken. Das Telefon klingelte und das Display zeigte eine unbekannte Nummer an. Er drückte weg. Kurz danach läutete sein Handy. Dieselbe Nummer wurde angezeigt. Diese verdammten Presseleute geben einfach nicht auf. Er musste sich beherrschen, um nicht abzuheben und den Anrufer anzubrüllen. Semir ging in die Küche um sich einen Kaffee zu machen. Während er das Wasser in die Maschine laufen ließ sah er aus dem Fenster. Immer noch standen einige Fahrzeuge vom Fernsehen vor seinem Grundstück. Er hing seinen Gedanken nach und stützte sich auf dem kalten Herd ab. Was war nur passiert? „Haben Sie die Frau absichtlich erschossen?“ riss ihn eine Stimme aus den Gedanken. Semir drehte sich erschrocken um. Dabei fielen ihm zwei Tassen von der Arbeitsplatte und schepperten auf den Fliesenboden wo sie in tausend Stücke sprangen. Vor ihm stand eine ca. dreißigjährige Frau. „Wie kommen Sie in mein Haus?“ fragte er anstatt auf die Frage einzugehen. „Warum beantworten Sie mir meine Frage nicht zuerst?“ wollte sie wissen. „Wer sind Sie?“ hakte Semir nach. „Gut, dann kommen wir erst den Höflichkeitsfloskeln nach. Mein Name ist Cordula Reiners…ich bin vom Kölner Tagesblatt. Und ich will wissen, warum Sie die Frau erschossen haben!“ forderte sie. „Verlassen Sie sofort mein Haus!“ fauchte Semir sie an. „Herr Gerkan, sagen Sie mir was passiert ist. Jetzt haben Sie die Chance dazu. Wenn Sie mir nicht erzählen was ich wissen will, dann drucke ich das, was mir mein Informant gesagt hat. Das wird sehr übel für Sie werden.“ lächelte Cordula. Semir stellte sich dicht vor ihr. Die Frau überragte ihn mit einem halben Kopf. „Wollen Sie mir drohen?“ fragte er leise. „Nein, ich möchte Ihnen lediglich den Rat geben sich der Presse offen zu zeigen. Wenn Sie nichts getan haben, dann brauchen Sie auch nichts befürchten. Die Presse kann ein guter Freund sein, oder aber ein schlimmer Feind. Sie haben es in Ihrer Hand.“ gab Cordula sachlich zurück. „Raus!“ forderte Semir sie auf. Er packte sie am Arm und stieß sie zur Tür. „Raus!“ wiederholte er. Dann öffnete er die Tür und stieß die Frau hinaus. Er schlug die Tür zu und schloss ab. „Sie wollen also Lügen lesen? Gut, das können Sie haben! Polizist erschießt Frau aus Rache! Wie ist es damit?“ hörte er die Frau. Semir atmete tief ein. Er wusste genau, das die Zeitungen schreiben würden, was ihnen eine größere Auflage versprechen würde. Egal was er dieser Frau erzählen würde. „Herr Gerkan, ich will Ihnen doch nichts Böses! Sie haben die Chance alles richtig zu stellen!“ kam nun von ihr. Doch Semir ließ sich nicht umstimmen. Er durfte und er wollte kein Interview geben. Nicht solange nicht feststand warum und wie die Frau verletzt wurde.

    Martin bereitete die Beerdigung seiner Frau vor. Die Versicherung hatte bereits die Zusicherung gegeben die Kosten für die Bestattung zu tragen und so konnte er einen schönen Sarg aussuchen. Er entschied sich für einen Eichensarg mit Schnitzung im altdeutschen Look. Tanja stand auf altdeutsche Geschichte und sie war es ihm wert. „Haben Sie denn schon einen Stein ausgesucht?“ wollte der Bestatter wissen. „Nein,…Ich…ich konnte es noch nicht.“ gab er leise von sich. Die Trauer zeigte er sehr deutlich und vergoss eine Träne. „Ich kann ihnen dabei helfen. Wenn Sie sich unsere Grabsteine ansehen möchten…dann kann ich das Komplettpaket anbieten. Wir kümmern uns um den Sarg, wir werden die Grabstätte freilegen und natürlich wieder schließen, außerdem sorgen wir dafür, dass das Grab gepflegt wird. Wir haben eine eigene Friedhofsgärtnerei und können da sicher einen guten Preis vorgeben.“ lächelte der Mann. Martin sah ihn an. Dieser Mann schien nur ein Geschäft machen zu wollen, aber soll er ruhig. Er konnte es sich jetzt leisten und Tanja sollte die beste Grabstelle erhalten. Das war ihm sein Erbe von ihr wert. Wie gut, dass er darauf bestanden hatte im Testament von ihr als Alleinerbe zu stehen. Aus Liebe hatte sie es auch getan. Liebe….hatte er sie geliebt? Ja doch….er hatte sie geliebt. Nicht nur weil sie eine gute Partie war, denn ihr Vater hatte die größte Brauerei in Düsseldorf und dieser lag im Sterben. 8 Millionen _Euro allein als Bargeld, mehrere Mietshäuser und jede Menge Bier… und der Bulle der sie angeschossen hatte, würde seine gerechte Strafe bekommen. Immerhin hatte er seine Frau so schwer verletzt, dass sie und sein Kind starben. Er hatte sich schon immer einen Sohn gewünscht und dieser Gerkan hatte ihn getötet. „Herr Gruber?“ riss ihn die Stimme des Bestatters aus seinen Gedanken. „Ja…ja…ich glaub es ist besser wenn Sie alles übernehmen.“ stimmte er leise zu. „Gut, dann suchen Sie sich einen Stein für Ihre Frau aus…“ nickte der Mann. Martin folgte ihm ins Büro. Er sah sich einige der Grabsteine an. „Die gefallen mir nicht…ich möchte weißen Marmor und ich möchte eine schwarze Inschrift. „Meine geliebte Tanja…ich werde dich nie vergessen…“ schlug er vor. Der Bestatter nickte. „Dann werde ich Ihnen einen Stein entwerfen lassen “ gab der Mann von sich. Martin nickte.

    Semir stand am Fenster und sah auf die Straße. Die Reporter hatten sich zwar vom Grundstück entfernt, doch sie standen immer noch auf der Straße. „Aasgeier!“ stieß er aus. Ben legte ihm die Hand auf die Schulter. „Die tun auch nur ihren Job. Auf der einen oder anderen Art.“ erklärte er. „Woher wusstest du, dass mein Haus belagert wird?“ wollte sein Freund von ihm wissen. „Erfahrungswerte….weißt du noch, damals als mein Vater unter Mordverdacht stand? Die Pressenfritzen haben ihn echt durch den Dreck gezogen. Ohne das sie wussten, was überhaupt passiert war. Wenn du reich bist, brauchst du nur einen Fehltritt zu machen und die ganze Welt erfährt es. Wenn du im öffentlichen Dienst stehst und man verdächtigt dich irgendeiner Straftat, dann spüren sie dich auf, versuchen dich zu einer Stellungnahme zu zwingen und manchmal lassen sich sogar die Reporter zu einer Straftat hinziehen. Nur um an Informationen zu kommen.“ gab Ben von sich. Semir nickte. „Die warten sicher nur auf eine Gelegenheit mich wieder in die Mangel zu nehmen.“ Befürchtete er. „Nur keine Sorge. Solange du die Tür nicht öffnest bist du in Sicherheit. Ich werde jetzt zu Hartmut fahren. Du wirst nicht ans Telefon gehen, nicht die Tür öffnen oder dich draußen blicken lassen. Egal was die Typen da draußen auch rufen, halt dich zurück.“ mahnte Ben ihn erneut. Semir nickte. „Und was soll ich dann tun?“ wollte er wissen. „Mach den Fernseher an und mach den Ton lauter. Oder ignoriere es einfach.“ schlug Ben vor. Semir sah noch einmal raus. „Die werden sicher nicht aufgeben.“ gab er zu bedenken. Ben sah ihn eindringlich an. „Kann ich dich allein lassen?“ fragte er besorgt. Semir nickte. „Klar…“ lächelte er nervös.

    Während Martin sich Gedanken über die Beerdigung machte, verzweifelte Hartmut an der Überprüfung der Beweismaterialien die vor ihm lagen. Das eine war Semirs Dienstwaffe und das Projektil, das aus der Frau operiert wurde. Außerdem eine abgefeuerte Kugel aus Semirs Waffe. Die Rillen an den Geschossen, die der Lauf beim Abfeuern verursachte, stimmten haargenau überein. Auch war keine Verformung der Kugel zu sehen. Genau wie die Kollegen der Ballistik ja schon heraus gefunden hatten. Hartmut hatte gehofft, er würde etwas Anderes herausfinden. Aber es bestand kein Zweifel. „Wie weit bist du?“ riss ihn die Stimme von Ben Jäger aus seinen Gedanken und eine Hand legte sich auf seine Schulter. Harmut erschrak so heftig, dass er sogar die Waffe von Semir fallen ließ. Er fuhr herum und sah Ben wütend an. „Mensch Ben!!“ fauchte er. „Also…ich bin noch nicht viel weiter. Die Kugeln stammen eindeutig aus Semirs Waffe.“ fing er dann an zu erklären. „Ja das war mir ja schon klar. Aber warum? Ich meine wie kann es sein? Semir hat nicht auf diese Frau geschossen. Nicht bewusst!“ behauptete Ben. Hartmut hob eine Hand. „Nun ich nehme an, dass ein Querschläger oder aber ein Abpraller Schuld an dem Tod ist.“ mutmaßte er. Ben nickte und wartete auf eine weitere Ausführung von Hartmut doch da kam nichts. „Ja und?“ fragte er drängelnd. „Leider ist das nicht so einfach. Am Tatort gibt es keine Hinweise auf einen Querschläger…“ kam nun von Hartmut. „Ja und? Was ist ein Abpraller?“ hakte Ben nach. „Nun… Ein Querschläger ist ein Projektil, das nicht entsprechend der ursprünglichen Lage, mit der es den Lauf verlassen hat, an einem Ziel ankommt, sondern mehr oder weniger seitlich geneigt ist. Das heißt, dass der Einschuss eines Querschlägers eher einer Ellipse als einem Kreis ähnelt…“ fing Hartmut an zu erklären. „Ja, ich weiß was ein Querschläger ist!“ sagte Ben ungeduldig. „Ja sicher…aber warte ab…ich versuche dir etwas zu erklären. Ein Querschläger ist also ein Geschoss, welches Mangels Stabilisierung oder Störung in der Flugbahn entstehen. Aber und nun kommt der Haken, ein Querschläger hinterlässt Spuren auf der Kugel. Auf der Kugel die in Frau Gruber steckte ist das aber nicht gegeben, also vermute ich, dass es ein Abpraller ist. Das ist ein Projektil welches nicht so eine heftige Durchschlagskraft wie ein Querschläger hat aber dennoch effektiv. So ein Abpraller reicht aus um Verletzungen hervor zu rufen und ein Abpraller hinterlässt keine Spuren auf dem Projektil.“ endete Hartmut. „Ja gut Hartmut und was sagt uns das?“ hakte Ben nun nach. „Das heißt, ich kann nicht wirklich sagen ob es ein Abpraller oder aber ein absichtlicher Schuss war.“ stöhnte Hartmut.

    Semir fuhr nach Hause. Auf der Fahrt dahin hatte er Schwierigkeiten sich auf die Straße zu konzentrieren, da seine Gedanken gerade Achterbahn fuhren. Als er in die Straße einbog, sah er schon von Weitem einen Menschenauflauf vor seiner Tür. Die Reklame zeigte, dass es Presse, Fernsehen und Funk war. Das durfte doch nicht wahr sein. Verdammt, dachte er. Was sollte er nun tun? Umdrehen? Nein! Er hatte sich nichts vorzuwerfen und so parkte er den Wagen wie immer auf der Einfahrt die er sich nur durch Hupen erkämpfen konnte und stieg kurz darauf aus. „Was haben Sie hier zu suchen?“ fragte er den ersten den er von der Horde Reportern krallen konnte. Der Mann drehte sich um und stieß ein „DA IST ER!!“ aus. Sofort stürzten sich die Reporter auf Semir und binnen Sekunden war er von den Menschen umringt. „Ist es wahr, dass Sie eine schwangere Frau erschossen haben? Wenn ja, was hat sie Ihnen getan?“ prallten die Fragen auf ihn ein. „Das ist Blödsinn! Verlassen Sie sofort mein Grundstück!“ fauchte Semir die Reporter an und wollte sich zur Tür durchkämpfen. Dann sah er eine Kamera, die ihn filmte und hielt sofort die Hand davor. „Hören Sie auf, mich zu filmen!“ warnte er den Mann. Erneut versuchte er sich durch die Menge zu drängeln wurde aber immer wieder aufgehalten. „Warum äußern Sie sich nicht zu dem Vorfall, Herr Gerkan?“ wollte eine Reporterin wissen. Semir hatte seine Haustür erreicht, doch bevor er sie öffnen konnte hielt ein Reporter ihn fest. „Sagen Sie was dazu!“ forderte er den Deutschtürken auf. Semir sah ihn an und befreite sich aus dem Griff. „Lassen Sie mich in Ruhe!“ fauchte Semir. Er wollte weg, doch egal wohin er sich auch wandte, es war kein Entkommen möglich. Er versuchte den Schlüssel ins Schloss zu bekommen, als einer der Reporter ihnen diese aus der Hand riss. „Stellen Sie sich doch dem Interview wenn Sie nichts zu verbergen haben!“ kam die nächste Aufforderung. Der Mann war um einiges größer als Semir und hielt den Schlüssel so hoch, dass er nicht rankam. In unmittelbarer Nähe war Martinshorn zu hören und kam immer näher und nur wenige Augenblicke später standen einige der städtischen Kollegen von Semir parat. Mitten unter ihnen Ben Jäger. „Herr Gerkan wird keine Angaben machen! Es ist ein schwebendes Verfahren und wird nicht weiter kommentiert!“ kam plötzlich eine Stimme aus der Menge. Die Reporter drehten sich zu dem Besitzer der Stimme um. „Ben Jäger, Kripo Autobahn! Sie werden jetzt alle diesen Platz räumen! Und damit Sie diesem Befehl auch nachkommen, habe ich ein paar Beamte dabei, die Ihnen gern den Weg zeigen! Sie haben genau drei Minuten Zeit! Danach gibt es Anzeigen wegen Belästigung und anderer Delikte!“ erklärte der junge Mann. „Das ist Missachtung der Pressefreiheit! Die Bürger der Stadt haben ein Recht zu erfahren was passiert ist!“ brüllte einer der Reporter. Die uniformierten Kollegen drängten einen nach dem Anderen vom Grundstück und hielten die Personalien fest.

    Ben sah wie Semir vergeblich versuchte den Schlüssel zu bekommen. Dieser eine Reporter schien ziemlich hart zu sein. So ging er zu ihm und nahm ihm einfach den Schlüssel aus der Hand. „Verschwinden Sie!“ fauchte er den Reporter an. Dann öffnete er die Tür und drückte Semir hindurch. Nur wenig später war die Tür wieder verschlossen. Semir sah ihn dankbar an. „Danke Partner…diese verdammten Reporter! Woher wissen die schon von diesem Vorfall?“ fauchte er wütend. „Keine Ahnung, aber die werden sicher nicht so einfach Ruhe geben. Bist du in Ordnung?“ wollte Ben von ihm wissen. Semir nickte und setzte sich. Seine Hände fuhren durch sein Gesicht. „Ja soweit schon. Woher wissen die davon?“ wiederholte er die Frage. „Wir vermuten, dass Herr Gruber oder dessen Anwalt die Presse eingeschaltet hat. Du weißt doch wie die Presse dann reagiert. Die stürzen sich auf diese Dinge und erzählten dann was sie wollen. Hast du denen was erzählt?“ wollte Ben nun wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich meine, ich habe denen gesagt, dass ich mich lediglich verteidigt habe, mehr nicht.“ gab er zu. „Das war schon zu viel. Die werden es sich so zu Recht drehen, dass es denen für eine große Aufmachung in den Kram passt. Die Staatsanwaltschaft könnte eine Nachrichtensperre verhängen, doch sie denken dass sie damit die Masse nur anheizen und den Ruf der Behörden in den Schmutz ziehen.“ erklärte Ben sachlich. Semir nickte. „Ja sicher…der Ruf der Polizei steht auf dem Spiel. Was ist da schon mein Ruf wert? Soll die Presse mich doch zerreißen. Hauptsache die Polizei ist aus dem Spiel…“ stöhnte Semir verzweifelt. Ben nickte. Das Telefon klingelte. „Gerkan…“ meldete Semir sich. „Herr Gerkan, warum haben Sie die Frau erschossen?“ fragte eine Frau ohne sich vorzustellen. „Lassen Sie mich in Ruhe!!“ schrie er ins Telefon und schleuderte das Gerät auf die Couch. „Gut so, gib keine Interviews!“ warnte er seinen Freund. „Aber vielleicht sollte ich etwas sagen, wenn ich nichts sage, dann werden sie sicher morgen das Blaue vom Himmel lügen.“ kam von Semir. Ben spürte dass sein Freund verzweifelt war. „Dennoch…keine Interviews. Hartmut ist dabei, den Ort genau zu untersuchen und du weißt, wenn etwas nicht stimmt, dann wird Hartmut es heraus finden. Du wirst nicht ans Telefon gehen und du wirst niemand die Tür öffnen. Ich rufe dich nur auf Handy an und halte dich über die Ermittlungen auf dem Laufenden.“ legte Ben fest. Semir sah ihn verzweifelt an. „Was soll ich denn tun?“ fragte er leise. „Sieh fern, aber verlass auf gar keinen Fall das Haus! Du wirst dich nicht in den Fall einmischen!“ befahl Ben wirsch. „Wichtig ist jetzt, dass wir herausfinden wie die Frau verletzt wurde. Im Augenblick steht Aussage gegen Aussage.“ hängte er sanft an. „Du hast doch gehört, die Kugel stammt aus meiner Waffe. Ben, ich weiß nicht wie das passieren konnte. Ich weiß nur, dass ich nicht auf sie geschossen habe.“ sagte er verzweifelt.

    Und da liegt er wieder am Boden. Da war Ben wohl doch noch nicht stark genug um seinen Papa zu besuchen. Aber dank den Pflegekräften war es nicht so wild und erkann seinen Papa auch gute Besserung wünschen. Für Ben hoffe ich mal, dass er sich da nicht schwerer verletzt hat als man es liest.

    Oh man, Elvira. Nachdem ich um Abendessen gebettelt habe verlief mein Abend gestern anders als geplant und ich bin erst jetzt wieder dazu gekommen hier online zu gehen. Das ist normalerweise echt nicht meine Art! EIn dickes SORRY dafür!

    Kein Ding Elina....unverhofft kommt oft. Solange du feedest ist es doch okay. ^^

    Ach übrigens-Petrus war jetzt auch bei uns gnädig-die Sonne scheint und der Schnee taut-allerdings habe ich gerade festgestellt, dass sich Fensterputzen lohnen würde!

    Ja das hab ich auch schon festgestellt. Wie ist es...hast du Zeit? :rolleyes: Ich mein du bist ja eh dabei. Ich hab auch nicht so viele Fenster....Wohnzimmer, Küche, Kinderzimmer, Schlafzimmer....Wäschezimmer und natürlich die Eingangstür... :D

    so Abendessen hat es gegeben....und um Susanne noch etwas neidischer zu machen...hier ist sie schon wieder!!! Die Sonne ist da! Blauer Himmel...und recht angenehme Temperaturen. Man könnte fast auf T-Shirt raus Ein schöner Tag... :D:D

    Cordula fuhr nach dem Interview direkt zum Pressehaus zurück um ihrem Vorgesetzten von der Geschichte zu erzählen. Lorenz Bachmeyer sah sie erstaunt an. „Wie groß ist der Wahrheitsgehalt?“ wollte er wissen. „Sehr groß. Ich habe mich beim Krankenhaus erkundigt und gesagt, dass ich die Schwester von Frau Gruber bin. Dort wurde mir bestätigt, dass sie verstorben ist. Und zwar an einer Schusswunde. Wirklich sehr grausam, doch noch schlimmer finde ich, dass dieser Gerkan nur suspendiert wurde.“ erzählte Cordula. „Das wird die Auflage in die Höhe schießen lassen. Die Headline „Polizist schießt auf harmlose Passantin“ sinnierte er. „Nein, das ist meine Story….die Headline wird lauten: „Polizist erschießt schwangere Passantin auf Rastplatz!“ legte sie fest. Lorenz nickte. „Also gut….hast du mehr Informationen?“ fragte er nach. Sie lachte auf. „Wozu…es reicht wenn wir einen kleinen Bericht reinschreiben und Mutmaßungen anstellen. Alles andere werden die Leser erledigen.“ gab sie nachdenklich von sich. Lorenz nickte. „Gut, dann mach dich an den Bericht und trag bitte groß auf, ja?“ bat er sie. Cordula nickte und verschwand. Lorenz sah ihr nach. Wenn sie so weiter machte, dann würde sie sicher sehr bald eine sehr bedeutende Journalistin sein. Er dachte über den Bericht nach. Warum hat der Polizist geschossen? Was war der Hintergrund. Er musste mehr darüber erfahren und diese Angelegenheit völlig in seinem Sinne ausschlachten. Die Zeitung würde innerhalb weniger Tage sicher eine Rekordabnahme erreichen und damit würde sie aus den roten Zahlen kommen. Nur eine Stunde später saß Cordula wieder in seinem Büro und legte ihm die Rohfassung des Berichtes vor. Lorenz las ihn sehr aufmerksam durch. „Weißt du wo dieser Gerkan wohnt?“ wollte er wissen. „Alles bereit.“ lächelte sie. „Sehr gut. Dann fahr hin und horch ihn aus!“ schlug er vor. Cordula nickte. „Hast du auch ein Bild von dem Kerl?“ kam die nächste Frage. „Ja, das werde ich auch einfügen. Und was sagst du zu dem Text?“ wollte sie nun wissen. Lorenz sah auf das Blatt. „Auf dem Rastplatz „Nievenheim“ gab es einen tragischen Zwischenfall. Das Ehepaar Gruber war dort um Rast zu machen und leider auch zwei Polizisten der Autobahnpolizei. Hauptkommissar Semir G. wurde mit seinem Partner in eine Schießerei verwickelt. Dabei wurde Tanja Gruber, die im sechsten Monat schwanger war, getroffen und musste nicht nur um das Leben von ihr sondern auch von dem Kind bangen. Leider kam jede Hilfe für Mutter und Kind zu spät. Tanja erlag am vergangenen Montag ihren Verletzungen ohne noch einmal aufzuwachen. Zu einer Stellungnahme war Herr Hauptkommissar Semir G. nicht bereit.“ las er laut vor.

    „Klingt sehr gut. Nicht zu viele Informationen aber genügend um die Neugier aufrecht zu erhalten. Du solltest jetzt versuchen, diesen Semir Gerkan zu befragen. Die Leser wollen sicher seine Beweggründe wissen.“ schlug er vor. Cordula nickte. „Klar, sobald du die Adresse hast.“ stimmte sie zu. „Das geht sofort in Druck!“ beendete Lorenz das Gespräch. „Und ich werde auch ein paar Freunde vom Fernsehen anrufen.“ versprach sie und verschwand. Nur eine halbe Stunde später stand sie vor dem Haus in dem der Polizist wohnte. Es war ein schönes Haus und Cordula bekam Lust es sich von innen anzusehen, doch wie sollte sie das anstellen? Einbrechen? Wenn, dann sicher nicht bei Tageslicht. Sie ging an die Tür und klingelte, doch niemand öffnete. Scheinbar war der Mann noch im Dienst. Unverantwortlich, dachte sie. Ein Polizist erschießt eine Bürgerin und darf weiter arbeiten? Wo war da die Gerechtigkeit? Wut stieg in ihr auf. Dieser Polizist würde schon sehr bald erledigt sein und nie wieder auf harmlose Bürger schießen. Nun hieß es schnell zu sein, wenn dieser Mann nach Hause kam. Das Beste wäre, wenn sie im Haus auf ihn warten würde und genau das hatte sie vor. Sie ging um das Haus herum und versuchte jede Tür, doch alles war verschlossen. Mist, dachte sie. Wenn sie ein Fenster einschlug, dann würde sie wegen Einbruch verklagt werden, aber…sie hätte wenigstens ein Interview mit diesem Mann und konnte sich über sein Privatleben hermachen. Sie ging in den Keller und sah ein offenes Fenster. Es war groß genug, dass sie dadurch schlüpfen konnte. Nur wenig später stand sie im Keller der Familie Gerkan. Hier würde sie jetzt warten, bis Ruhe im und ums Haus herum eintrat. Dann würde sie sich diesen Gerkan vornehmen und so einen großen Schritt nach vorn in ihrer Karriere machen.

    So hier ist ein großes Abendessen...Viel Spaß dabei:

    Ben sah sich suchend auf dem Parkplatz um. Semirs BMW stand noch an Ort und Stelle, also musste auch der Deutschtürke noch irgendwo hier sein. Und dann entdeckte er ihn auf einer Bank. Er saß zusammengesunken da, die Ellenbogen auf die Knie gestützt und das Gesicht in beiden Händen vergraben und die Schultern zuckten. „Hey Semir….das kommt wieder in Ordnung. Ich weiß, dass du nicht auf die Frau geschossen hast und ich werde ganz sicher meine Aussage machen.“ versuchte er seinen Freund aufzumuntern. Dieser sah ihn an. In seinen Augen standen Tränen. „Ben… es war meine Schuld. Ich habe die Frau und das Kind getötet. Ben verstehst du das? Wie soll das wieder in Ordnung kommen?“ Ben setzte sich neben ihn. „Das glaub ich einfach nicht! Wenn dann war es höchstens ein Querschläger und dann war es nicht gewollt. Es war ein Unfall. Die Kugel wurde sicher abgefälscht. Da kannst du nichts dafür. Es hätte mir genauso gut passieren können.“ versuchte er seinen Partner zu trösten. „Es ist aber nicht dir passiert. Ben, ich weiß nicht weiter. Was kommt denn noch alles? Mein ganzes Leben geht gerade den Bach runter. Meine Ehe ist kaputt, die Kinder weg und jetzt auch das! Was soll ich denn tun?“ fragte Semir verzweifelt. Ben wusste nicht, was er sagen sollte und versuchte ihn etwas aufzumuntern. „Semir, wenn hier jemand die Schuld trägt am Tod dieser Frau, dann sind es die Typen, die die Raststätte überfallen haben und angefangen haben zu schießen. Was hätten wir denn machen sollen? “ fragte Ben. Semir nickte. Er stand auf und ging zum BMW. „Was willst du denn jetzt tun?“ fragte Ben erstaunt. „Ich werde diesen Gruber fragen, warum er behauptet, dass ich mit Absicht auf seine Frau geschossen habe!“ fauchte Semir wütend. Ben rannte zu ihm und hielt ihn fest bevor dieser einsteigen konnte. „Semir tu das nicht! Sowas geht meistens nach hinten los. Gerade du müsstest das doch wissen. Warte auf die Anhörung!“ bat Ben inständig. „Ich soll es mir einfach gefallen lassen? Wie die Trennung von meiner Familie?“ hakte Semir nach. „Nein, du sollst es nicht so einfach hinnehmen. Du sollst nur abwarten. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Versprich mir, dass du nichts unternimmst. Fahr nach Hause und versuch Ruhe zu finden. Ich werde nach Dienstschluss zu dir kommen.“ versprach Ben. Semir dachte kurz nach und nickte dann. „Vielleicht hast du Recht. Danke Ben…“ sagte er und stieg ein. In einem ruhigen Tempo verließ er den Parkplatz der PAST und Ben hoffte inständig, dass sein Freund wirklich nach Hause fuhr. Er selbst ging wieder in die PAST wo Susanne ihn ansah. „Was hat er denn?“ fragte sie erstaunt. „Probleme…große Probleme.“ stöhnte Ben nur. „Ja das ist mir auch klar. Ich bin ja nicht blind.“ fauchte die Sekretärin zurück. Ben sah sie an. Ben lächelte entschuldigend. „Susanne, würdest du mir diesen Martin Gruber und seine Frau bitte mal durchleuchten?“ bat er sie. „Wenn du mir sagst warum, dann tu ich das.“ nickte sie. „Okay, Martin Gruber behauptet, das Semir seine Frau absichtlich angeschossen hat und ich will beweisen, dass es nicht so war. Die Frau ist tot…“ erklärte er. Susanne nickte. „Das reicht als Erklärung!“ bestätigte sie und machte sich an die Arbeit. Ben nahm seine Jacke und wollte die PAST verlassen, als Kim Krüger ihn aufhielt. „Herr Jäger? Wohin wollen Sie?“ fragte sie nach. „Ich fahre zu Semir. Ich habe nämlich das dumpfe Gefühl, das er mich braucht. Wenn etwas ist, bin ich über Handy und über Funk zu erreichen!“ sagte er und verschwand.

    „Was soll das heißen wir können das nicht tun? Der Mann hat auf meine Frau geschossen. Sie ist tot! Und mein Kind auch!“ fauchte Martin Gruber seinen Anwalt an. „Nach Aktenlage ist nicht sicher, dass er absichtlich auf sie geschossen hat. Es käme einen Rufmord gleich, wenn Sie behaupten dass er es getan hat. Aber es ist natürlich Ihre Entscheidung, ob Sie es tun oder nicht. Ich kann Ihnen als Anwalt nur davon abraten. Wenn es sich als Irrtum herausstellt, sind Sie wegen Rufmord dran, wenn nicht sogar wegen falscher Verdächtigung.“ erklärte Dr. Hubertus Merkmannsbruch. Martin Gruber nickte. „Und was sollte ich Ihrer Meinung nach tun? Es hinnehmen, das ein Bulle meine Frau und mein ungeborenes Baby tötet?“ fragte er wütend. Dr. Merkmannsbruch sah ihn an. „Nein, Sie sollten nur keine Schritte übereilen. Warten Sie die Anhörung ab. Ich werde dort Ihren Standpunkt vertreten und auf Gerechtigkeit pochen! Tun Sie sich selbst ein Gefallen und halten sich zurück. Ich werde den Fall sorgfältig bearbeiten und sollte etwas an Ihrem Verdacht dran sein, dann werden wir dafür sorgen, dass der Polizist seine gerechte Strafe bekommt.“ versprach er noch. Martin Gruber verschwand. Kaum war er zuhause suchte er sich die Nummer einer bekannten Tageszeitung heraus und rief an. „Wollen Sie eine richtig gute Story haben?“ fragte er ohne zu sagen wer er war. „Und was genau?“ kam die kühle Frage zurück. „Ein Polizist schießt auf einer schwangeren Frau?“ schlug er vor. „Wo sind Sie? Wann können wir uns Treffen und wie viel wollen Sie für die Story?“ wurden nun die Fragen abgeschossen. „Selbstverständlich. Warum treffen wir uns nicht direkt vor dem Restaurant in der Ludwig-Heuser-Gasse am Dom? Und bei dem Preis werden wir uns sicher einig werden“ bot er an. Ich bekomme die Hauptrechte!“ forderte sie. „ „Ich bin in einer Stunde dort. Das Honorar werden wir dann dort vereinbaren.“ setzte sie dagegen. „Okay, bringen Sie mir einen Vorschuss mit. Sie bekommen dafür sogar die Adresse des Polizisten.“ gab er bekannt. „Alles klar…reichen 1.500 Euro?“ wollte sie wissen. „Ja…Damit bin ich fürs erste einverstanden.“ stimmte er zu. Er beendete das Gespräch und sah sich um. Keiner hatte sein Gespräch mitbekommen, aber er würde diesem Polizisten die Hölle heiß machen.

    Cordula Reiners sah sich um. Sie war gespannt ob an der Geschichte, dass ein Polizist am Tod einer jungen schwangeren Frau tatsächlich schuld war, was dran war. Sie war sich aber sicher, dass es eine geniale Story sein wird und ihrer Zeitung eine große Auflage bescherte. Solche Schlagzeilen wollten die Leser sehen. Sie sah einen Mann der scheinbar auf jemanden wartete und ging direkt auf ihn zu. „Herr Gruber?“ fragte sie. „Ja!“ bestätigte er. „Cordula Reiners…Kölner Tagesblatt. Sie haben gesagt, dass Sie mir eine gute Geschichte erzählen wollen.“ lächelte sie ihn an. Martin Gruber nickte. „Ja…setzen wir uns doch…“ bot er an. Cordula nickte. „Also…was ist passiert?“ wollte sie wissen, als die Bedienung nun auch den Kaffee auf den Tisch gestellt hatte. Martin sah sich verschwörerisch um. „Meine Frau und ich haben eine Rast bei Nievenheim gemacht und wollten nur essen gehen. Meine Frau war schwanger und wir haben uns sehr auf unser Kind gefreut.“ fing Martin an. „Und?“ hakte sie nun nach. „Meine Frau ist am Montag an den Folgen der Verletzung gestorben. Das Baby war schon vorher tot.“ sagte er leise. Cordula machte sich Notizen und sah ihn an. „Wie heißt denn der Polizist?“ wollte sie wissen. „Semir Gerkan…er hat mir sogar seine Karte gegeben. Dieser Mann hat meine Frau und mein Kind umgebracht. Er ist schuld daran, dass ich nun wieder allein bin.“ kam von Martin. Er zog die Visitenkarte hervor und reichte sie an Cordula weiter. Diese sah kurz darauf und bemerkte auch die Handynummer die darauf vermerkt war. Leider war keine Adresse vorhanden, aber das würde sie schon heraus bekommen. „Und wie ist es genau passiert?“ fragte sie nach. Martin erzählte die Geschichte und schmückte sie aus, damit alles passte. Cordula hörte sehr genau zu und versprach ihm, dass dies die Öffentlichkeit erfahren würde und der Polizist sicher seinen Job an den Nagel hängen könnte. Nur kurz darauf bekam er das Geld was er emotionslos einsteckte. „Wann wird denn der Artikel erscheinen?“ wollte er wissen. Cordula sah ihn an. „Morgen wird er als Headline auftauchen.“ versprach sie.

    @Elli!
    Das ist voll gemein, ich glaube ich wandere aus!-Nach Köln! Hier hält sich der zähe Hochnebel seit etwa 14 Tagen. Wir haben Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt-pfui, bähh!

    Susanne....nur kein Neid... jetzt bewölkt es sich und zieht zu. Aber morgen früh ist die Sonne wieder da. Was soll ich da tun? Die Sonne liebt das Rheinland.... :D

    Semir´s erste Reaktion erstaunt mich allerdings etwas. Er wirkt auf mich eher zornig, als betroffen

    Die erste Reaktion darauf, das die Behauptung von Gruber und auch die Tatsache, dass er suspendiert wurde. Aber die Realisierung was dort gerade gesagt wird, kommt auch noch und das wird nicht leicht werden. Also etwas Geduld....Semir braucht ein bisschen Zeit um diese Nachricht zu verarbeiten

    Off Topic: hier geht gerade sooooo schön die Sonne auf. Der Himmel ist glutrot mit dunkelblau gemischt....das wird ein schöner Tag.. =O

    Semir sah Kim Krüger an. „Hab ich etwas angestellt?“ wollte er von ihr wissen. Doch sie sagte nichts und stand nur mit verschränkten Armen und ernster Miene neben dem Schreibtisch. „Herr Gerkan, es geht um die Schießerei an der Raststätte „Nievenheim“. Ich denke Sie erinnern sich daran oder?“ wollte die Staatsanwältin wissen. Semir nickte. „Können Sie mir sagen, was dort passiert ist?“ bat Isolde-Maria Schrankmann. Semir fühlte sich unwohl. „Nun ja, wir wollten dort eine Kleinigkeit essen und als wir ausgestiegen waren, sahen wir die bewaffneten Räuber und forderten sie auf, sich zu ergeben. Doch sie schossen auf uns. Wir haben das Feuer erwidert. Aber das steht doch alles im Bericht!“ stieß Semir aus. Er kam sich vor, wie in einem Verhör. „Und was ist mit der unbeteiligten schwangeren Frau, die getroffen wurde?“ hakte Schrankmann nach. „Die Kugel, die die Frau verwundet hat, stammt aus Ihrer Waffe!“ hängte sie an. Semir sprang auf. „WAS?“ kam ungläubig von ihm. „Das Projektil ist ballistisch untersucht worden. Sie stammt aus Ihrer Dienstwaffe!“ wiederholte Schrankmann. Semir sah Frau Schrankmann ungläubig an. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sein Herzschlag beschleunigte sich. „Aber ich habe nicht auf sie geschossen! Ich habe nur das Feuer erwidert! Sie war nicht mal in der Schusslinie. Das muss ein Irrtum sein.“ Semir war verwirrt. „Die Frau ist in der Nacht verstorben.“ sagte Kim nun. Semir sah sie an. „Was soll das heißen? Dass ich sie getötet habe?“ wollte er wissen. Kim nickte. „So wird es in der Anklage stehen. Kann es sein, dass ein Querschläger die Frau getroffen hat?“ wandte sie sich an die Staatsanwältin. „Die Untersuchungen laufen. Aber selbst wenn. Es steht fest, dass die Kugel aus Herrn Gerkans Waffe stammt und Herr Dr. Merkmannsbruch hat im Namen seines Mandanten Martin Gruber ein Dienstaufsichtsverfahren gegen Sie eingeleitet. Herr Gruber sagt aus, dass Sie gezielt auf seine Frau geschossen haben.“ erklärte Schrankmann. „Bitte was? Das…das ist nicht wahr! Das müssen Sie mir glauben! Fragen Sie Ben! Er weiß das es nicht wahr ist!“ forderte Semir verzweifelt auf. „Herr Jäger wird auch noch vernommen, aber bis wir diese Angelegenheit geklärt haben, sind Sie vom Dienst beurlaubt!“ legte Isolde-Maria Schrankmann fest. „Bitte übergeben Sie mir Ihre Waffe und den Dienstausweis!“ forderte sie ihn auf. Semir zog seine Waffe und seinen Ausweis und knallte die Sachen auf den Tisch. Er drehte sich um und ohne ein weiteres Wort verließ er das Büro.

    Ben sah wie Semir wild gestikulierte und nur wenig später wütend aus dem Büro kam. „Was ist denn los?“ wollte er von seinem Freund wissen, doch dieser sagte nichts. Er zog seine Jacke an und verließ das Büro ohne auf Bens Frage einzugehen. Etwas verwundert stand Ben da und sah ihm nach. Dann wollte er hinterher. „Herr Jäger!“ hielt Kim Krüger ihn auf. „Kommen Sie bitte zu mir!“ forderte sie ihn auf. Ben sah noch einmal in die Richtung in die Semir gegangen war. „Oh, das hört sich nicht gut an…“ meinte Susanne nur. Ben sah sie an und ging zu Kim Krüger ins Büro. „Was war denn mit Semir?“ wollte Ben wissen. „Es geht um die Schießerei auf dem Rastplatz „Nievenheim“. Herr Gruber hat durch seinen Anwalt eine Anzeige wegen Mordversuch gegen Herrn Gerkan erstattet. Semir ist suspendiert bis diese Angelegenheit geklärt ist. Nach Angaben von Herrn Gruber soll er gezielt auf dessen Frau geschossen haben.“ gab Kim von sich. Ben sprang auf. „Das ist nicht wahr! Als wir ankamen fielen Schüsse und wir haben sie erwidert. Frau Gruber haben wir doch gar nicht gesehen. Erst als die Täter gestellt waren hat Semir die Frau gefunden. Ihr Mann hatte um Hilfe gerufen. Semir hat ganz sicher nicht auf die Frau geschossen!“ widersprach er. Kim nickte. „Das mag aus Ihrer Sicht so gewesen sein. Aber sicher ist auch, dass die Kugel die Frau Gruber verletzt hat aus Semirs Waffe stammt.“ gab sie zu verstehen. „Dann…dann ist sie von einem Querschläger getroffen worden. Das war aber ganz sicher nicht Semirs Absicht! Das müssen Sie mir glauben! Warum sollte er denn auf die Frau schießen?“ stellte Ben die Gegenfrage. „Hatten Sie ihn denn immer im Auge?“ wollte Schrankmann wissen. „Nein, ich musste mich ja auch verteidigen. Aber ich kenne Semir! Er schießt nicht einfach Leute über den Haufen! Wollen Sie ihm was anhängen?“ fauchte Ben wütend. Kim sah ihn mahnend an. „Ben…ich bitte Sie. Frau Schrankmann muss der Sache nachgehen. Semir wurde suspendiert bis der Fall geklärt ist.“ nahm Kim nun die Staatsanwältin in Schutz. Diese atmete tief ein. „Ich weiß dass Herr Gerkan im Augenblick eine schwere Zeit durchmacht. Die Trennung von seiner Familie… Es ist sicher nicht einfach. Vielleicht hat er die Nerven verloren und auf die Frau geschossen. Fakt ist, dass Frau Gruber unbewaffnet war und ihr Mann aussagt, dass er gezielt auf sie geschossen hat. Und Fakt ist auch, dass die Frau an ihren Verletzungen gestorben ist. Das ist ein gefundenes Fressen für die Presse, wenn es herauskommt. Wenn wir jetzt nicht professionell handeln, dann wird der Anwalt diesen Fall publik machen.“ mahnte sie. „Dann verhängen Sie doch eine Nachrichtensperre bis der Fall geklärt ist! Die Presse wird Semir zerreißen!“ fauchte Ben wütend. „Dann würde es auch negative Schlagzeilen geben. Die Presse könnte dann nämlich darauf kommen, dass die Staatsanwaltschaft den Polizisten schützen will und dass unschuldige Bürger über den Haufen geschossen werden.“ erklärte Schrankmann. Ben wusste dass sie Recht hatte. Die Presse würde sich den Fall so drehen wie sie es brauchten. Er stand auf. „Okay….ich werde mich um Semir kümmern. Und zwar bevor die Presse heraus findet wo er wohnt!“ stieß er aus und verschwand.

    Semir schluckte und musste die Tränen zurück halten. Ben hatte ebenfalls alles gehört und ihm ging es wie Semir. Der Arzt wandte sich dem Polizisten zu. „Wir konnten das Projektil entfernen. Aber der Zustand der Frau ist kritisch. Die Kugel ist in ihrem Unterleib eingedrungen und hat dort schwere Verletzungen verursacht. Die Patientin hat sehr viel Blut verloren. Ob sie überlebt wird die Nacht zeigen. Das Projektil selbst haben wir bereits einem Ihrer Kollegen gegeben. Ich denke mal, dass jetzt die üblichen ballistischen Untersuchungen stattfinden werden.“ erklärte der Arzt. „Danke Doktor.“ sagte Semir mit tonloser Stimme und drehte sich zu Ben. Sie brauchten auch nichts zu sagen, denn jeder erkannte in den Augen des Anderen den Schmerz und die unendliche Traurigkeit über diese Nachricht. Sie gingen schweigend zum Wagen und stiegen ein. „Ich verstehe es nicht. Wie konnte das passieren?“ fragte Semir plötzlich. Ben sah ihn an. „Einer dieser Mistkerle muss auf sie geschossen haben!“. meinte Ben nachdenklich und konzentrierte sich auf den Verkehr. Es war spät geworden und so brachte Ben Semir nach Hause. „Kommst du klar?“ wollte er von Semir wissen. „Ja sicher…aber wenn du willst, dann kannst du dich im Gästezimmer breit machen.“ schlug der türkische Hauptkommissar vor. Ben überlegte kurz und nickte dann. „Ich brauch ein Bier…du auch?“ wollte Semir wissen, als sie kurz darauf im Wohnzimmer saßen. „Ja, ich glaub das kann ich auch gebrochen.“ Stimmte Ben zu. Semir holte zwei Flaschen aus dem Kühlschrank und gemeinsam ließen sie den Abend nun ausklingen. Gegen eins in der Früh gingen beide zur Ruh und wurden gegen sieben wieder aus dem Bett geklingelt. Nach einem guten Frühstück fuhren sie zeitig zur PAST. Als sie das Büro betraten, sahen sie schon an Susannes Gesicht, dass etwas passiert sein musste. „Was ist los, Susanne?“ fragte Semir. „Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Die Frau von der Raststätte. Sie ist heute Morgen verstorben.“ Semir sah Ben an. „Oh nein…ich habe so gehofft, dass sie es schafft! Der arme Mann. Verliert seine Frau und sein Kind!"sagte Semir traurig. Ben nickte, er hatte immer noch die schrecklichen Bilder im Kopf. „Wurden die Täter schon verhört?"fragte Semir. „Keine Ahnung. Die Kollegen vom Abschnitt 40 untersuchen den Fall.“ gab Susanne zurück. „Wir müssen dann nur noch unseren Bericht dazu schreiben" erklärte Ben. Semir nickte und setzte sich an seinen Schreibtisch. Auf diesem stand ein Bild von Andrea und den Kindern. Er nahm es in die Hand und strich sanft darüber. „Ich vermisse euch…“ sagte er leise.

    Zwei Tage später holte Ben Semir wieder zum Dienst ab. Semir schaute auf die Uhr und grinste Ben an. „Du bist ja sogar pünktlich.“ meinte er zu seinem Kollegen. „Ja sehr witzig.“ gab dieser zurück und fuhr nachdem Semir sich angeschnallt hatte los. Nur knappe 45 Minuten später waren sie in der PAST. „Morgen Susanne…ist alles in Ordnung?“ wollte er wissen. „Das weiß ich nicht…aber ich denke du wirst es erfahren, denn du sollst sofort zur Krüger kommen.“ erklärte sie. Auch Ben kam nun herein und hörte den letzten Satz noch. Semir sah ihn an und zog ihn zunächst in ihr gemeinsames Büro. „Hab ich was angestellt?“ wollte er wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung …ich weiß auch nicht was sie schon wieder will aber ich habe gesehen, dass die Schrankmann ebenfalls im Raum ist und das verheißt nichts Gutes.“ meinte Ben und setzte sich. Semir zog die Schultern hoch. „Na, dann lass es uns hinter uns bringen und dann nichts wie auf die Straße.“ schlug Semir vor und erhob sich. Doch Ben blieb sitzen. „Kommst du nicht mit?“ fragte Semir. Ben schüttelte den Kopf. „Nein, sie hat nur nach dir verlangt.“ grinste er. „Aber vielleicht will sie dich ja auch sprechen.“ mutmaßte Semir nachdenklich. „Dann hätte sie uns beide zu sich geordert. Semir…du hast keinen Wagen geschrottet, also fällt das schon mal flach. Und so wild kann es dann ja nicht sein?“ versuchte Ben von ihn zu erfahren, doch Semir wusste es ja auch nicht. „Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich Angst, dass es etwas schlimmes ist.“ mutmaßte er. „Ich denke mal du wirst es erfahren wenn du bei ihr im Büro bist. Los…bring es hinter dir.“ machte Ben ihm Mut. Semir nickte und stand auf. An der Tür blieb er wieder stehen und sah Ben an und dieser nickte ihm aufmunternd zu. Semir und ging in Kims Büro.

    Warum nun Semir und Ben als bedrohlich beschrieben werden,

    Ich versuche mal es zu beschreiben. Sicher kennt ihr das Gefühl, wenn ihr jemanden sieht und obwohl ihr ihn oder sie nicht kennt fühlt ihr eine Spannung, ein Unwohlsein.. ein bedrohliches Gefühl... das soll auch unser Freund Gruber fühlen. Und so ganz unrecht hat er ja nicht mit seinem Gefühl. Denn so sind seine Frau und er ja im Unglück verstrickt, wenn auch ungewollt.

    Was heißt denn in die Luft gehen? Das war doch noch gar nichts. Und ja...es war doppelt okay, dann hat Semir halt vergessen dass er es schon gemacht hat. Ist auch nur ein Mensch genau wie ich. Fehler gehören dazu und dürfen auch gemacht werden. Ich finde es gut ,wenn man oder Frau darauf aufmerksam macht. Dennoch sollte man nicht so kleinlich sein.

    Es ist eine Fanfiction und keine Reality-Show. Und zum Glück habe ich so ein Szenario noch nicht selbst durchgemacht, sonst könnte ich es euch sicher realistischer schildern. Das zum Vorfall auf dem Rastplatz.

    Ist es nicht möglich das Semir einen zweiten Krankenwagen für die Frau anfordern lässt? Und was die Fahrt zum Krankenhaus mit Sonderrechte betrifft...warum muss Semir sich an die Regeln halten? Tut er doch sonst auch nicht so oft. Von daher sollte man das hier nicht so eng sehen.

    Das die Frau erst in den Armen ihres Mannes lag, der dann vielleicht, weil Semir erste Hilfe leistet erst einmal ein Stück zur Seite geht und unter Schock steht und das Semir sie dann zu Boden drückt ist auch irgendwie verständlich. Für mich jedenfalls.

    Das die OP zu schnell vorbei ist, okay mag so sein. Aber ich arbeite nicht im Krankenhaus, bin keine OP-Schwester oder sonst was.

    Was Semir als Vater angeht, dann ist es auch sehr wohl Ansichtssache. Bisher war er nie jemand der mit seinen Töchtern Höhlen baut und so sehe ich ihn auch nicht. Sondern eher, einer der nun versucht das gut zu machen, was er die letzten Jahre verpasst hat.

    Auch wenn meine Antworten jetzt hart geklungen haben. Ich schreibe Fanfiction und da ist es die Vorstellungskraft eines Autors, in diesem Falle meine, die hervor kommt.

    Als Semir näher kam, sah er dass der Mann eine junge Frau in den Armen hielt. Die Frau hatte eine stark blutende Wunde am Bauch. „Oh mein Gott…!“ stieß Semir aus. „BEN, schnell hof den Nothilfekoffer aus dem Auto!“ befahl er und zückte sein Handy. „Wir brauchen sofort einen RTW am Rastplatz Nievenheim! Drei verletzte Personen mit Schusswunden, eine Person schwer verletzt. Schwangere Frau mit Schusswunde im Bauch!“ gab er durch. Ben kam mit dem Erste-Hilfe-Koffer und übergab ihn Semir. „ Ich bin Semir Gerkan von der Autobahnpolizei.“ stellte er sich kurz vor während er den Sanikasten öffnete und die Päckchen mit den Kompressen aufriss. Er drückte das Verbandszeug auf die Wunde und sah den Mann an. „Sind Sie in Ordnung?“ wollte er wissen. „Ja, aber meine Frau…unser Baby…!“ weinte der Mann. Semir nickte. Das hatte er längst registriert. „Das wird schon…BEN! RUF DIE RETTUNG!“ schrie Semir seinem Kollegen zu und dieser folgte dem Befehl umgehend. Jetzt kam auch die Frau wieder zu Bewusstsein und stöhnte laut. Sie wollte sich aufrichten. „Bleiben Sie ganz ruhig liegen. Die Rettung kommt gleich. Ganz ruhig…“mahnte Semir und drückte sie wieder auf den Boden. „Mein Baby…Mein Baby…“ weinte die Frau. Semir sah ihren Mann an. Er gab ihm etwas Verbandsmull. „Drücken Sie das drauf. Der Krankenwagen kommt gleich.“ bat er ihn. Dieser nickte und tat was er verlangte. Semir zog seine Jacke aus und legte sie der verletzten Frau unter den Kopf. „Es wird alles gut…“ versprach er und strich der werdenden Mutter sanft über das Gesicht. Die Frau nickte leicht. „Was ist mit meinem Baby…“ wollte sie wissen. Doch diese Frage konnte Semir ihr nicht beantworten. Die Frau verlor wieder das Bewusstsein. Ben stand daneben und fuhr sich immer wieder mit der Hand durch die Haare. Er kam sich so hilflos vor. Der Anblick der blutüberströmten schwangeren Frau hatte ihn sehr getroffen. „Verdammt! Wo bleiben die so lange?“ stieß er aus. Endlich hörte man die Sirenen des Krankenwagens und nur wenig später war der Notarzt bei der Frau und versorgte sie.

    Nachdem die Täter von den Kollegen abgeführt wurden und auch die verletzte Frau abtransportiert wurde ging Ben zu Semir. „Was ist mit der Frau?“ wollte er sofort wissen. Semir starrte auf seine blutigen Hände und schien ihn gar nicht zu hören. „SEMIR!! Alles okay?“ fragte Ben ihn und stieß ihn an. Semir sah ihn an. „Ich hoffe sie kommt durch. Sie ist schwanger…“ gab er leise von sich. Ben nickte. „Weißt du wie das passiert ist?“ wollte er wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich hoffe sehr, dass alles gut ist. Lass uns bitte ins Krankenhaus fahren. Ich brauche Gewissheit…“ bat Semir. „Weißt du in welches?“ hakte Ben nach. „Ins Vinzenz, das ist das Nächstgelegene.“ nickte Semir. Sie brauchten dank Blaulicht und Martinshorn nur wenige Minuten bis zur Klinik und fragten sich zur Notaufnahme durch. Dort fanden sie im Warteraum den Ehemann der Verletzten. „Wie geht es Ihrer Frau?“ wollte Semir sofort wissen. Der Mann sah ihn mit verweinten Augen an. „Ich weiß es noch nicht. Ich darf nicht zu ihr. Sie wird gerade operiert und ich hoffe sehr, dass alles gut geht.“ erklärte er. Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es wird sicher alles gut gehen. Konnten die Ärzte schon etwas sagen? Wissen Sie wie es passiert war?“ versuchte er heraus zu finden. Der Mann schüttelte den Kopf. „Wie heißen Sie?“ hakte Semir nun nach. „Martin… Gruber….meine Frau, Tanja…wir waren so glücklich. Endlich hat es geklappt und dann….sie kam gerade aus der Toilette und dann sah ich sie schon zu Boden gehen. Ich weiß nicht wie das passieren konnte.“ gab Martin zu. Semir sah ihn erschrocken an. Bevor er etwas sagen konnte kam der Arzt zu ihnen. „Gerkan, Kripo Autobahn. Wie geht es der Frau?“ wollte er wissen und zeigte seinen Ausweis dennoch wandte sich der Arzt an den Ehemann. „Es geht ihr nicht gut. Wir müssen diese Nacht abwarten aber wir haben unser Möglichstes getan“ erklärte er ernst. „Was…was ist mit unserem Baby?“ fragte Martin mit zitternder Stimme. „Es tut mir leid, aber wir konnten es nicht retten.“ erklärte der Arzt traurig. Martin fing an zu weinen. „Darf ich zu ihr?“ wollte er wissen. Der Arzt nickte und bat eine Schwester Martin zu seiner Frau zu bringen.

    hier kommt das gewünschte Abendessen :

    Auch Martin und Tanja waren auf dem Heimweg und hielten am gleichen Rastplatz an wie die Helden. Tanja hatte ein dringendes Bedürfnis zu erledigen und nervte Martin schon seit Kilometern. „Geht es wieder?“ wollte er wissen. Tanja war blass und atmete stoßweise. „Ja….geht schon…ich muss mich übergeben…“ stöhnte sie. „Wir sind gleich an der Toilette. Versuch dich zu konzentrieren.“ bat er sie besorgt. „Dann machen wir dort ne Pause. Und wenn du willst bringe ich dann ins Krankenhaus. Vielleicht stimmt etwas mit dem Kind nicht.“ schlug er vor. Tanja nickte. Aber sie war froh, wenn sie nur für ein paar Minuten aus dem Auto kam. Vor Martin fuhr ein Mercedes auf die Spur und er bremste vorsichtshalber ab um dem Wagen die Möglichkeit zu geben, sich einzureihen. Zufälliger Weise fuhr der Mercedes in die gleiche Parkreihe wie er und so hielten sie nicht weit entfernt von einander. Zwei Männer stiegen aus dem Mercedes und auch Martin machte sich bereit den Wagen zu verlassen. Tanja stieg aus und rannte regelrecht in Richtung Toiletten. Martin wollte auf sie warten und dann gemeinsam mit ihr ins Restaurant gehen. Wieder sah er zu den Männern aus dem Mercedes. Warum diese seine Aufmerksamkeit erregten, konnte er nicht erklären. Irgendwie ging eine Bedrohung von denen aus. Eine Bedrohung für ihn. Und dann sah er die Waffen an ihren Gürteln. Das waren Polizisten. Martin beobachtete die Männer. Warum konnte er nicht einmal beantworten. Irgendetwas fesselte ihn. Tanja, beeile dich!, mahnte er in Gedanken als er seine Frau sah. Doch gerade als sie wieder aus dem Häuschen kam fielen Schüsse. Die Kugel sirrte an ihn vorbei und kam eindeutig aus Richtung Restaurant. Die Männer aus dem Mercedes gingen sofort in Deckung und zogen ihre Waffen. „RUNTER!!“ schrie der Kleinere und Martin duckte sich. Er sah zu seiner Frau und wollte ihr zuschreien, dass sie in Deckung gehen soll, als sie zusammenzuckte und dann mit einem verwunderten Ausdruck zu Boden ging. Martin sah den roten Fleck auf ihrem Bauch, der sich immer weiter ausbreitete. „TANJA!!“ schrie er verzweifelt und wollte zu ihr, doch noch immer fielen Schüsse. Er kroch über den Boden zu seiner Frau und zog sie nur wenig später in den Schutz der Toilette. „Tanja….meine Tanja…“ sagte er mit tränenerstickter Stimme. Sie sah ihn an. „Unser Baby…“ stöhnte sie leise und verlor das Bewusstsein.

    Benn stelle den Wagen ab und sie stiegen aus. Semir blickte zum Eingang der Raststätte und er konnte nicht glauben, was er da sah. „Das gibt es doch nicht.“ Zwei bewaffnete Kerle mit schwarzen Motorradmasken kamen aus der Raststätte. „BEN!!“ schrie er und zog seine Waffe. Sein Partner hatte die Situation in Sekundenschnelle erfasst und zog ebenfalls seine Waffe. „POLIZEI!! Lassen Sie sofort die Waffen fallen!“ rief Semir den Männern zu, aber als Antwort bekam er nur eine Kugel, die dicht neben ihn das Heckfenster durchschlug. Sofortging er mit Ben in Deckung. Die Kugeln flogen umher und er nahm auch den weißen Toyota wahr, der nicht weit von ihm stand. Der Fahrer stand neben den Wagen wie erstarrt. „RUNTER!“ schrie er ihn an und registrierte wie der Mann die Aufforderung befolgte. Er wandte sich wieder den Gegnern zu, die hinter den Stahlsäulen der Raststätte Schutz suchten. Semir kam leicht aus seiner Deckung, zielte und drückt ab. Auch Ben eröffnete das Feuer. Semir schoss erneut und traf einen der Männer, die jetzt ihre Deckung verlassen hatten, um zu ihrem Wagen zu fliehen, in den Oberschenkel. Mit einem Aufschrei ging der Mann zu Boden und umklammerte sein verletztes Bein. Den Anderen brachte Ben ebenfalls mit einem Schuss ins Bein zu Fall. Die beiden Hauptkommissare rannten, die Pistole im Anschlag, zu den am Boden liegenden Männern. Ben kickte die Waffen, die die Maskierten fallen gelassen hatten außer Reichweite und zusammen mit Semir drehten sie die Kerle grob auf dem Bauch um ihnen die Handschellen anzulegen. „So Freundchen..“ sagte Semir und zog seinen Gefangenen die Maske vom Kopf. Er war erstaunt, wie jung der Mann noch war. Höchstens 18 Jahre. In diesem Moment kam mit Blaulicht und Sirene ein Streifenwagen angefahren und hielt vor der Raststätte. Zwei Kollegen von Ben und Semir stiegen aus und kamen im Laufschritt auf sie zu. Plötzlich hörten sie einen Mann schreien. „HILFE!! So helft mir doch!!“ Die Stimme kam aus den nahegelegenen Toilettenhäuschen und Semir rannte los. „Übernehmt ihr mal die Beiden!“ rief Ben seinen Kollegen zu und folgte Semir.