Beiträge von Elvira

    Andrea hatte Ayda und Lilly bereits ins Bett gebracht als das Telefon klingelte. Sie nahm ihr Handy. Semir…stand im Display. „Hallo Semir…“ sagte sie. „Andrea…ich habe ein Bitte an dich. Ich habe Dana nächstes Wochenende bei mir und…ich meine sie würde sich sicher wohler fühlen, wenn Ayda und Lilly auch da wären. Meinst du es wäre möglich, dass ich die Mäuse am nächsten Wochenende bekomme? Oder vielleicht sogar an beiden Wochenenden?“ fragte er sanft. Andrea lächelte und insgeheim viel ihr ein Stein vom Herzen. Sie wollte Semir schon seit ein paar Tagen anrufen, um ihn zu bitten, das Wochenende mit seinen Kindern zu verschieben. Doch sie hatte es immer wieder raus gezögert ihn zu fragen, weil sie wusste, wie er reagieren konnte, doch nun hatte sich das Problem ja von allein gelöst! „Das trifft sich ja gut! Ich hätte dich spätestens morgen angerufen. Wir wollen dieses Wochenende mit den Kindern nach Österreich fahren und es wäre mir lieber, wenn du die Kinder nächstes Wochenende nimmst.“ erklärte Andrea. „Wirklich? Das ist ja toll! Was für ein Zufall aber ich freu mich.…ich freue mich auf meine Mäuse.“ kam freudig von Semir. „Ja, ich bringe dir die Kinder am Freitagabend. Ab wann bist du denn daheim?“ wollte Andrea nun wissen. „Ich mache gegen fünf Feierabend und bin um halb sechs zuhause. Vielleicht trinken wir dann ja ein Kaffee zusammen. Was meinst du?“ gab Semir durch. „Mal sehen, aber ich denke gegen einen Kaffee ist nichts einzuwenden. Bis nächsten Freitag dann…“Andrea beendete das Gespräch. Sie sah Robert an. „Dieses Wochenende können wir nach Österreich fahren. Semir nimmt die Mädchen nächstes Wochenende.“ sagte sie ihm. Robert nickte. „Schön für ihn. Dann können wir wieder eine Woche daran arbeiten, dass die Mädchen gehorchen. Er tut den Kindern nicht gut. Warum verstehst du das nicht? Er versucht sie gegen dich und vor allem gegen mich aufzulehnen! Du wirst es sehen. Irgendwann wollen die Kinder gar nicht mehr zu uns zurück!“ beschwerte sich Robert. Andrea stöhnte leise auf. Robert schien sehr eifersüchtig zu sein, wenn es um die Mädchen ging. „Er ist ihr Vater. Und er hat ein Recht die Kinder zu sehen. Sie wollen zu ihm und ich sehe keinen Grund warum ich dem nicht nachgeben sollte.“ sagte sie entschlossen.

    Ben schreckte auf, als der Wecker klingelte. „Oh man…die Nächte werden auch immer kürzer.“ stöhnte er und wankte in die Dusche. Nur wenig später rauschte das Wasser und machte ihn munter. Danach ging es zum Frühstücken in die Küche und gerade als er seinen Kaffee genoss und die Morgenzeitung las, klingelte das Handy. Verwundert sah er auf das Display. Es war kurz vor Acht und der Name „Andrea“ wurde angezeigt. „Guten Morgen Andrea. Was kann ich für dich tun?“ wollte er wissen. „Guten Morgen Ben…ich..ich brauche mal deine Hilfe…“ fing die Nochehefrau seines Partners an. „Ich bin ganz Ohr.“ gab er durch. „Du bist doch auch bei Semir, wenn er die Kinder hat oder?“ kam von Andrea und Ben ahnte sofort wohin das Gespräch führen sollte. „Ja, wenn es sich einrichten lässt schon.“ gab er zu. „Ich möchte dass du ehrlich zu mir bist. Beeinflusst Semir die Kinder? Ich meine steckt er ihnen irgendeinen Floh ins Ohr, dass sie danach wie ausgewechselt sind? Sagt er ihnen irgendwelche Dinge gegen Robert oder mich, die nicht okay sind?“ schoss Andrea die Fragen ab. „Nein…und das gilt für alle Fragen. Ich kann nicht glauben, dass du das denkst! Er liebt die Kinder und sie lieben ihn. Aber er hetzt die Kinder nicht auf. Da lege ich für Semir die Hand ins Feuer. Er hält die Mädchen aus eurem derzeitigen Verhältnis raus.“ erklärte Ben sachlich. „Wirklich? Ich meine, es fällt nicht nur mir auf aber wenn sie zurück sind, dann sind sie wie ausgewechselt. Sie sind mürrisch, hören nicht auf Robert und sind nur am stänkern. Er gerät jedes Mal in Wut, weil sie ihn nicht akzeptieren, vor allem Ayda…“ erzählte Andrea. „Andrea, für die Kinder ist Robert ein Buhmann. Du weißt doch selbst wie gern sie bei Semir sind. Ayda ist nicht dumm. Sie hat verdammt viel von dir. Die Trennung, der Auszug aus der gewohnten Umgebung und dann noch Robert. Das ist zu viel für die Kinder. Und die Liebe von ihnen kann man nicht kaufen.“ versuchte Ben zu erklären. „Ja du hast Recht. …Danke Ben..“ sagte Andrea und beendete das Gespräch. Ben sah nachdenklich auf sein Handy. Bröckelte da etwas von der taffen Andrea und ihrer Entschlossenheit sich von Semir zu trennen? Wünschenswert wäre es auf jeden Fall.

    Peter Lohrbach sah seine Tochter an. „Was will denn die Polizei noch von mir? Haben sie etwa die Täter?“ fragte er erstaunt. „Nein! Sie haben noch ein paar Fragen gehabt. Aber eigentlich konnte ich alle Fragen beantworten.“ erklärte Nadine. „Was denn für Fragen?“ hakte Peter nach. „Nun ja, ob die anderen Fahrer etwas gesehen hätten und so. Aber außer Martin und Lukas ist ja niemand überfallen worden oder hatte die gleiche Strecke“ ging es bei Nadine weiter. Peter nickte. „Gut, dann sind sie doch eigentlich fertig.“ wunderte er sich. „Dann frag sie doch einfach…“ schlug Nadine vor. Gemeinsam mit ihrem Vater gingen sie ins Büro wo die Polizisten auf sie warteten. „Guten Tag die Herren..“ begrüßte Peter Lohrbach die Männer. „Herr Lohrbach…wir haben eben schon mit Ihrer Tochter gesprochen. Sie hat uns schon erzählt, dass es den Fahrern gut geht. Haben Sie noch einmal eine Tour in diese Richtung?“ wollte Ben Jäger wissen. Peter Lohrbach sah ihn an. „Nach den ganzen Überfällen werden sich die Leute kaum noch an die Speditionen wenden. Sie wählen jetzt eher die Bahn oder aber die Schifffahrt oder den Luftweg.“ stöhnte Peter. Semir nickte nachdenklich. „Es ist nicht einfach. Gut Herr Lohrbach. Wir werden die Fahrer noch einmal vernehmen. Sollte Ihnen oder Ihren Fahrern noch etwas einfallen oder sie etwas beobachten, was wichtig sein kann, rufen Sie uns bitte an.“ bat er den Spediteur und gab ihm seine Visitenkarte. Peter Lohrbach nickte. Semir Gerkan und Ben Jäger verabschiedeten sich und fuhren davon. Peter setzte sich an seinen Schreibtisch. Er sah seine Tochter an. „Was machen wir hier, Nadine?“ wollte er wissen. „Wir arbeiten…“ lächelte sie. „Ja, aber ich habe Angst. Was wenn es noch einen LKW erwischt? Nächste Woche hätten wir noch eine Fuhre in die gleiche Richtung wie die von Martin und Lukas. Aber die Fahrer weigern sich dorthin zu fahren und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln.“ stöhnte Peter. Nadine sah ihn erstaunt an. „Warum hast du das nicht den Polizisten gesagt?“ wollte sie wissen. „Was sollen die denn tun?“ klagte Peter weiter. Nadine nahm ihren Vater in den Arm. „Uns beschützen was denn sonst. Sie müssen es wissen. Ruf diesen Gerkan an und sag, dass noch ein Transport geht. Du wirst sehen, sie werden uns bestimmt begleiten oder im Abstand folgen, um die Räuber zu schnappen. Und diesmal wird die Ware auch beim Kunden ankommen. Und mit Polizeischutz wird sich auch ein Fahrer finden lassen.“ versprach Nadine. Peter stöhnte auf. Er strich über die Arme seiner Tochter. „Du hast Recht…das ist sicher das Beste…“ stimmte er dann zu. „Aber das machen wir morgen. Es ist schon spät genug. Lass uns nach Hause fahren.“ bat er sie. Nadine lächelte und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. „Das machen wir.“ stimmte sie zu.

    Semir und Ben machten gegen Acht Feierabend und Ben fuhr Semir nach Hause. „Was machst du heute Abend noch?“ wollte er von Semir wissen. Dieser zog die Schultern hoch. „Das was ich immer mache. Ich werde mich duschen, dann fernsehen und dann wohl um Mitternacht ins Bett gehen.“ gab der Deutschtürke zurück. „Hast du noch Bier im Kühlschrank?“ fragte Ben weiter. Semir lächelte leicht. „Nein…aber ne kalte Cola…“ gab er zu. „Die nehme ich auch. Na komm…ich leiste dir noch etwas Gesellschaft.“ bot Ben an. „Gern….Aber nur, wenn du wirklich willst. Ich meine, du brauchst dir um mich keine Sorgen mehr machen. Ich hab die Trennung jetzt akzeptiert. Was bleibt mir auch anderes übrig, mein Leben muss weiter gehen, auch ohne Andrea. Ich bekomme übrigens nächstes Wochenende Dana zu Besuch. Nazan hat mit ihrem Mann gesprochen und ihm alles gesagt. Aber er ist und bleibt ihr Vater. Dennoch hat er zugestimmt das Dana mit mir Kontakt hat.“ erklärte Semir. „Das klingt sehr gut. Was ist mit Ayda und Lilly?“ hakte Ben nach. „Nun sie sind dieses Wochenende bei mir. Ich wollte die Drei ja eigentlich zusammen haben, dann wäre es für Dana nicht so langweilig.“ antwortete Semir. „Ja das wäre sicher gut. Hast du mit Andrea schon gesprochen? Ich meine vielleicht kann man das ja noch ändern.“ schlug Ben vor. Semir stöhnte leise auf. „Ich könnte es versuchen. Vielleicht klappt es ja wirklich.“ stimmte er zu. „Kannst du denn vernünftig mit ihr sprechen?“ kam die nächste Frage. „Ja sicher….manchmal ist sie halt etwas aufbrausend. “ lächelte Semir. "Na, da kenn ich noch einen" sagte Ben, legte den Kopf schief und sah seinen Partner an. „Ja, ja...du hast ja Recht!"gab Semir zu. Sie kamen an seinem Haus an und stiegen aus. „Tja…und bald ist das auch nicht mehr mein Haus. Ich muss mir noch eine Wohnung suchen. Ist gar nicht so einfach eine zu finden. Ich brauche ja auch Platz für die Kinder, damit sie ihr eigenes Zimmer haben, wenn sie mich besuchen. Also brauche ich mindestens drei Zimmer. Ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer für mich und eines für meine drei Mädchen.“ zählte Semir auf. „Warum mietest du kein anderes Haus oder kaufst ein Kleineres? Immerhin wäre dann ein Garten zum spielen da. Ich meine irgendwo müssen die Sachen, die ich den Kindern gekauft habe ja hin.“ grinste Ben. Semir sah ihn an. „Ja da hast du wohl Recht.“ musste er zugeben.

    Sehr schön geschrieben. Das was die Protagonisten da empfinden kommt sehr gut rüber. Jessy die voller Zweifel ist und sich nach Liebe sehnt. Und jetzt hilft sie Kevin auch. Doch was ist mit den Brüdern? Ich glaube nicht, dass sie Kevin so einfach gehen lassen oder doch?

    Er schlich sich ebenso zu Frau Krüger, die ihn kurz aufklärte. Alex lacht: „Was Semir läuft Amok???“ Das konnte er nicht glauben und ging aus der Deckung.

    Sorry aber ich denke nicht, das Alex lachen würde, wenn ihm die Kugeln um die Ohren fliegen zudem er doch ziemlich ernst und verstockt ist. Aber gut...

    Alex schlich sich über Nachbars Grundstück heran, um sich von hinten herum, an Semir an zu schleichen.

    Ein wenig zu viel "geschleiche" Warum über das Nachbargrundstück wenn Semir auf der Straße ist? Er könnte doch einfach von der anderen Seite der parkenden Fahrzeuge an ihn heran schleichen.

    Er sah, das Semir auf dem Rücken lag und seine Waffe in der Hand hielt.

    Das müsste man mal vormachen. Semir liegt auf den Rücken und schießt auf seine Kollegen? Er könnte auf der Seite liegen, ja, aber nicht auf dem Rücken. Das funktioniert einfach nicht.

    Sorry aber ein wenig unlogisch geschrieben.

    Sehr interessant. Da haben die Typen jetzt also zugeschlagen? Oder war dieser Anschlag nur gegen Nicole gerichtet? Immerhin glaubt Semir den Täter gestellt zu haben. Wenn der sich da mal nicht irrt.

    Ein kleiner Tipp....Feeds gibt es nicht nach jedem Teil. Es gibt viele Heimlichleser die nur lesen und nichts schreiben, dann die, die täglich schreiben und die die nur dann schreiben wenn sie wieder was schreiben wollen. Von daher...Ruhe bewahren :D

    Schwachsinn! Wenn man erst drauf ist, kann man nicht einfach nein sagen. Klar wird er es versuchen, doch dann kommen die ENtzugserscheinungen und dann würde man sogar seine Mutter töten um an das Zeug zu kommen. Auch Ben wird es nicht schaffen.... (Nein ich habe nie Drogen genommen, aber ich kenne es halt aus dem Verwandten und ganz alten Freundeskreis. Es war grausam mit anzusehen)

    Christian Paschbach sah auf den Mann der in sein Büro eintrat. „Hallo Chris..“ sagte der kleine Hauptkommissar. “Semir? Semir Gerkan… ich glaub es ja nicht. Was machst du hier? Ist dein Dienstwagen wieder fritte und ich muss dir mal eben schnell helfen?“ grinste der Schrotthändler den Besucher an. „Nein….der Dienstwagen ist okay. Ich bin auf der Suche nach einem Streifenwagen in voller Montur.“ kam von dem Polizisten. "Wieso? Hast du alle geschrottet?" grinste Christian."Ich meine es ernst, Chris. Es werden Überfälle mit einem gefälschten Polizeiwagen gemacht. Weißt du etwas darüber?" „Hey..ich habe nichts damit zu tun! Ich schwöre es!! Ich mache keine krummen Dinger mehr!“ verteidigte Christian sich sofort. „Das sage ich ja auch nicht. Aber vielleicht weißt du wo ich so einen bekommen kann.“ lächelte der Polizist. „Leider nein. Geht es um diese Überfälle auf die Trucks? Ich hab davon in der Zeitung gelesen.“ kam von Christian. „Ja genau. Die Täter sind mit einem Streifenwagen unterwegs. Die Kennzeichen sind geklemmt und ….“ erklärte der Polizist. „Ich schwöre dir, dass ich nichts damit zu tun habe. Wirklich! Ich bin seit dem letzten Mal geläutert. Und ich will nicht mehr in den Knast!“ Schwor Chris. „Kennst du jemanden der solche Wagen besorgen kann?“ versuchte Semir heraus zu finden. „Leider nein. Ich meine um Streifenwagen verschrotten zu dürfen musst du schon Kontakte haben. Das weiß ich ja selbst und seit ich diese Scheiße gemacht habe, gibt es diese Zuschüsse die ich sonst bekommen habe nicht mehr und das hat ein verdammt großes Loch in meine Kasse gerissen..“ maulte Chris. Semir nickte. „Das hättest du dir vorher überlegen sollen.“ meinte er nur. Chris sah ihn an. „Kannst du nicht was machen? Ich meine…ich schwöre wirklich, dass ich keine Streifenwagen mehr verkaufe. Wirklich!!“ versprach der Schrotthändler. Semir atmete tief ein. „Da kann ich nichts machen. Da müsstest du schon dem Polizeipräsidenten schreiben. Aber ich glaube nicht, dass nach dem Mist den du gebaut hast, da noch ne Chance besteht.“ sagte Semir.. Chris seufzte."Ja,du hast Recht.Ich hab es mir selber versaut."

    „Glaubst du ihm?"fragte Ben, als sie wieder im Dienstwagen saßen. "Ja. Ich glaub nicht, dass er etwas damit zu tun hat." erwiderte Semir. "Also gut…fahren wir doch mal zu der Spedition Lohrbach." schlug er vor. Ben sah ihn an. „Vielleicht sind es auch mehrere Banden.“ mutmaßte er. „Das denke ich nicht. Ich meine klar, es ist möglich, aber zwei Banden die auf die gleiche Art und Weise agieren? Nee..das glaub ich nicht. Hier! Du musst da hin!“ wies Semir seinen Partner an. Nur wenig später waren sie bei der Spedition im Kölner Westen. Ben parkte direkt vor dem Büro und schon kam eine junge Frau mit langen blonden Haaren heraus. „Whow…“ stieß Ben aus. „Benimm dich!“ warnte Semir grinsend. „Guten Tag, mein Name ist Nadine Lohrbach, wie kann ich ihnen helfen?“ stellte sich die junge Frau vor. „Semir Gerkan, Kripo Autobahn…das ist mein Partner Ben Jäger. Wir würden gern mit dem Inhaber der Firma sprechen.“ bat Semir freundlich. „Mein Vater ist gerade unterwegs, aber bitte…kommen Sie doch rein. Vielleicht kann ich Ihnen ja auch helfen.“ lächelte die junge Frau. Nadine Lohrbach führte die Polizisten in das Büro ihres Vaters und bat sie Platz zu nehmen und stellte jedem eine Tasse Kaffee hin. „Was können wir denn für die Polizei tun?“ wollte sie wissen. „Es geht um den letzten Überfall.“ erklärte Semir. „Das dachte ich mir schon. Haben sie denn eine Spur? "fragte sie."Leider nein. Wir dachten, dass sie uns weiterhelfen könnten "sagte Ben."Ich wüsste nicht wie? Die Fahrer sind noch im Krankenhaus, sie sollen über Nacht zur Beobachtung da bleiben!" gab die junge Frau von sich." Sie haben doch sicher noch mehr Fahrer oder? Ist denen irgendwas Verdächtiges auf ihren Touren aufgefallen? Ein Auto, dass ihnen folgte oder Personen, die sich auf den Rastplätzen verdächtig verhalten haben?“ wollte Semir wissen. Nadine sah ihn an. „Nein! Die Fahrer haben jedenfalls nichts berichtet und außer dem letzten LKW ist keiner überfallen worden und auf dieser Strecke war von unseren Leuten niemand sonst unterwegs. Nur Martin und Lukas…“ antwortete Nadine und sah aus dem Fenster. „Ah…da kommt mein Vater…“ lächelte sie und ging nach draußen. „Scheinbar ist das ne Sackgasse.“ meinte Semir resigniert.

    So auch hier auf dem neuesten STand. Die Vergangenheit verbindet die Beiden ein weinig. Beide hatten keine schöne Kindheit, Jessy wurde von ihrem Vater missbraucht und Kevin wurde von seinem Vater abgeschoben.... dennoch....Er sollte so langsam mal an seine Befreiung denken. Ich befürchte allerdings, dass die Brüder sich gleich einmischen werden....

    So zurück aus Bochum kann ich hier auch wieder feeden. Erst einmal tut es mir sehr leid, dass du dich von Jeanie trennen musstest. Es ist immer hart, wenn man von einem geliebten Tier Abschied nehmen muss. Aber manchmal ist es auch gut, denn dann wird das Tier von eventuellen Leiden erlöst. Ich wünsche dir Kraft das du die Trauer bald bewältigst.

    Zur Story...Ben ist eine Nase.....er kann sich doch Semir anvertrauen aber nein...er will nicht. Und die Kerle schlafen ja auch nicht. Wenn Semir sich festbeißt nicht gut Kirschen essen mit ihm....Also Ben...rede!!!

    So zurück aus Bochum geht es hier mal weiter:

    Matthias Berger, den alle nur als Matze kannten, legte die Zeitung zur Seite. Er sah seinen Freund an. „Wir sind in aller Munde….Autobahnpiraten….das gefällt mir wirklich. Ist die letzte Ware über die Grenze geschafft worden?“ wollte er wissen. „Natürlich. Das Geld ist auch schon auf dem Konto. Der nächste Zug der muss ein Hit werden. Ein wirklicher Hit. Bisher haben uns die Sachen gerade Mal ne halbe Million eingebracht. Das reicht noch lange nicht. Die Bullen in Polen werden langsam wach. Die deutschen Behörden haben wohl schon mit denen Kontakt aufgenommen. Wir müssen vorsichtiger werden.“ mahnte Harald. Matze nickte. „Ja, du hast Recht. Es wird langsam zu riskant. Wir machen höchstens noch zwei Überfälle und dann ist erst mal Schluss. “schlug Matze vor. Harald war einverstanden. Er nahm die Zeitung in die Hand und las. „Pah…Konrad Jäger….das ist so ein arrogantes Arschloch.“ stieß er aus. Matze sah kurz auf den Artikel. „Konrad Jäger, der Wohltäter…“ las er. „Wer ist das denn?“ wollte er von Harald wissen. „Kennst du den denn nicht? Das ist der Baumogul Konrad Jäger…Ein Klassenkamerad von mir. Also aus der Schule. Der hat aus dem Nichts ein Imperium aufgebaut. So viel Glück kann man doch gar nicht haben! Und ich? Ich bin ins Nichts gestürzt! Wir waren mal Freunde und er hat mich betrogen…“ stieß Harald aus. „Oh, ich höre Neid….“ grinste Matze. Harald sah ihn an. „Neid? Nein…kein Neid…das ist Hass!! Am liebsten würde ich ihm in seinen eingebildeten Arsch treten.“ fauchte er wütend. „Na, nun beruhige dich mal. Jeder ist seines Glückes Schmied. Du hast es nicht geschafft, er schon. Aber beruhige dich. Wenn wir unsere Diebeszüge später weiter machen, dann wirst du auch bald reich sein.“ lachte Matze. Er nahm die Zeitung und las sich den Artikel über den alten Schulfreund seines Freundes durch. Er sah sich auch das Bild an. Konrad Jäger und sein Sohn Ben Jäger….las er. Doch schnell war der Artikel über diese Wohlfahrtsveranstaltung vergessen.

    Wie war eigentlich der Abend mit deinem Vater auf dieser Veranstaltung?“ wollte Semir wissen, als er mit Ben unterwegs zum Schrottplatz war. „Langweilig…aber ich verstehe mich mit meinem alten Herrn im Moment sehr gut. Wir haben uns ausgesprochen und er hat es endlich verstanden, dass ich als Polizist glücklich bin. Seiner Firma geht es wieder sehr gut und er hat die Krise ohne Kündigungen überstanden. Ich muss sagen, er hat sein Konzern im Griff.“ gab Ben zu. „Und was ist mit Julia? Ist sie noch mit Peter zusammen?“ fragte Semir weiter. „Ja sicher… Und Papa hat Peter und sie zum Nachfolger bestimmt. Ich brauche mir da überhaupt keine Sorgen machen.“ erzählte Ben weiter. „Das ist doch gut. War die Aussprache mit deinem Vater schwer?“ kam die nächste Frage. Ben lachte auf. „Nein… überraschenderweise war er sehr ruhig und wir konnten vernünftig miteinander reden. Er hat es endlich akzeptiert, dass ich nicht seine Firma übernehmen werde. Ich bin kein Bürohengst und schon gar keiner der mit Anzug den ganzen Tag auf irgendwelchen Baustellen herum hängt. Das überlasse ich gern meinem Schwager und meiner Schwester. Julia ist da eher der Typ und sie macht sich sehr gut, als zukünftige Konzernleiterin“ meinte Ben nur. Semir nickte. „Ich freue mich für dich, dass du dich wieder mit deinem Vater versöhnt hast….. man kann im Streit auseinander gehen, aber man sollte auch nicht vergessen sich zu vergeben. Und zwar bevor es zu spät ist.“ sinnierte er. „Du denkst an deinen Vater?“ hakte nun Ben nach. „Ja…mein Bruder Kemal und ich haben unsere Querelen ja auch bereinigt. Mit meinem Vater konnte ich es leider nicht mehr." sagte Semir traurig und sah auf die Landschaft, die an seinem Fenster vorbei zog. „So wir sind gleich da. Und du bist sicher, dass uns dieser Chris helfen kann?“ lenkte Ben wieder auf den Fall zurück. „Ich hoffe es zumindest. Er hat schon mal selbst einen Streifenwagen in voller Montur verkauft und ist dadurch in unseren Fokus geraten. Vielleicht hat er es ja noch mal gemacht.“ nickte Semir. „Und warum suchen wir ihn erst jetzt auf? Nachdem wir schon zig Schrottplätze durchgearbeitet haben?"sagte Ben vorwurfvoll."Ich wusste bis heute nicht, dass Chris wieder auf freiem Fuß ist und den Schrottplatz weiterführt. Ich habe heute seine Akte aufgerufen. Er wurde vor 2 Monaten vorzeitig entlassen." erklärte Semir."Mmmhmm, das könnte vom Zeitrahmen her passen. Vor drei Wochen fing es an mit den Überfällen!" Ben fuhr auf den Schrottplatz und hielt vor einer kleinen Baracke. Sie stiegen aus und Semir betrat das Häuschen, während Ben sich etwas umsah.

    Peter Lohrbach legte den Hörer auf. „Mein Gott.. “stieß er aus. „Was ist denn Papa?“ wollte Nadine Lohrbach wissen. „Lukas und Martin sind im Krankenhaus. Sie wurden überfallen. Die ganze Ladung ist weg.“ erklärte ihr Vater. Nadine sah ihn an. „Waren das diese Autobahnpiraten, wie sie von der Presse genannt werden?“ hakte sie nach. „Das weiß ich nicht. Lukas und Martin müssen über Nacht auf jeden Fall in der Klinik bleiben, weil sie betäubt wurden. Lukas hat es eigentlich gut überstanden, aber Martin scheint Probleme zu haben.“ stöhnte Peter Lohrbach. „Weißt du denn was genau passiert ist?“ wollte Nadine nun wissen. „Lukas sagte mir, dass sie von zwei Polizisten ausgeraubt wurden. Genau wie bei den anderen Überfällen von denen die Zeitung berichtet hat.. Gott, die Ware ist weg….48.500€. Das bricht uns den Hals…“ stöhnte er leise. „Nein, das wird es nicht. Es war nicht unsere Schuld und wir können ja nichts dafür.“ beruhigte Nadine ihn. „Papa .... wir sind doch versichert?" „Ja aber….nicht auszudenken wenn Lukas oder Martin etwas passiert wäre. Ich meine …sie hätten ja auch tot sein können.“ gab ihr Vater zu bedenken. Nadine nickte. „Aber es ist ihnen nichts passiert und den Warenverlust ersetzt die Versicherung. Aber trotzdem…wir müssen an die Aufträge denken, sonst ist die Firma in wenigen Monaten pleite!“ legte Nadine fest. Peter nickte. „Du hast ja Recht, was wenn die noch einmal zuschlagen? Wir verlieren unsere Kunden und die Versicherung wird uns kündigen.“ stöhnte er leise. Nadine ging zu ihm und umarmte ihn. „Aber Papa…es wird nichts passieren." versuchte sie ihren Vater zu beruhigen.

    Semir kam nach ein paar Minuten zurück ins Büro, setzte sich auf seine Stuhl und rollte an den Schreibtisch. Er nahm seine Akte und fing an zu reden, ohne Ben anzusehen.„Okay, was haben wir bis jetzt…? Wir haben insgesamt vier Überfälle und sie haben Alkohol, Stahl, Elektronikgeräte und Zigaretten gestohlen. Woher bekommen die ihre Informationen über die Ladung? Steckt da ein Konzept hinter oder nehmen sie einfach wahllos was ihnen vor die Füße fällt?“ Ben sah zu Semir rüber, der immer noch auf seine Akte starrte. ''Na schön'', dachte er "wenn du nicht reden willst, dann machen wir halt weiter, als ob nichts gewesen ist. "Okay" sagte Ben. „Der erste Überfall war vor drei Wochen und sie schlagen immer zu unterschiedlichen Tagen und Zeiten zu. Zweimal nachts, einmal in der Abenddämmerung und einmal am frühen Morgen. Meist, wenn es neblig und die Sicht schlecht ist. Die Fahrer sagen alle das gleiche aus. Sie werden von einer Streife aus dem Verkehr gezogen und auf den Parkplatz gelotst und dann werden sie betäubt und wenn sie aufwachen ist die Ware verschwunden. Außerdem, scheinen die falschen Polizisten, nicht immer dieselben zu sein. Die Gesichter können alle nicht beschreiben. Die Täter sehen die Fahrer nie direkt an, aber sie beschreiben unterschiedliche Größen. Mal war es ein kleiner blonder Mann und ein schwarzhaariger Hüne, dann waren es wieder zwei Männer mit durchschnittlicher Größe und braunen Haaren. Neu ist nur, dass sie die LKW jetzt nicht mehr, wie bei den ersten Überfällen, auf dem Parkplatz umladen." fasste Ben zusammen. "Sie sind vorsichtiger geworden.“ stöhnte Semir. "Ja nachdem die Zeitungen davon berichten, können sie es sich nicht leisten, dass ein aufmerksamer Autofahrer uns informiert, wenn LKW auf Parkplätzen umgeladen werden, auch wenn ein Polizeiwagen vor Ort ist. Deshalb der abgelegene Waldweg." überlegte Ben. Es klopfte kurz an der Tür und Susanne kam rein. „Jungs, ihr sollt zur Chefin kommen!“ gab sie bekannt. "Okay, wir kommen gleich!"sagte Semir und sah zum ersten mal wieder Ben direkt an."Was sie wohl schon wieder will?"Ben zuckte mit den Schultern."Finden wir es raus!"Kurz darauf, standen sie vor der Tür und klopften. „Chefin?“ fragte Semir. „Kommen Sie rein!“ befahl Kim kühl wie immer. Ben und Semir setzten sich. „Ich habe eben von dem Polizeipräsidenten einen Einlauf erhalten.“ fing Kim an. Semir sah sie an. „Warum?“ wollte er wissen. „Geht es wieder um die Dienstwagen?“ hakte Ben nach. „Nein, nicht um die Dienstwagen. Es geht um die Überfälle auf die LKW. Er hat gefragt warum es immer noch keine Ergebnisse gibt. Keine Verdächtigen oder sonst etwas!“ erklärte Kim. „Chefin wir tun was wir können, aber Spuren können wir auch nicht zaubern. Es gibt weder Zeugen, noch liefern die Bilder der Überwachungskameras brauchbare Hinweise. Keine Fingerabdrücke von den Tätern und wir haben schon alle fragwürdigen Werkstätten im Raum Köln überprüft und wollen gleich noch die letzten drei Schrottplätze durchgehen um zu erfahren, ob dort illegal Streifenwagen aufbereitet werden…“ gab er von sich. „Tun Sie das! Und dann befragen Sie die Fahrer noch einmal! Vielleicht wissen die mehr als sie sagen. Überprüfen Sie alle geschädigten Speditionen und wir starten nochmal einen Aufruf in der Zeitung. Vielleicht hat ein Zeuge etwas gesehen! Der Polizeipräsident fordert Ergebnisse möglichst bis Freitag.“ kam von Kim. Semir schluckte. „Wir können doch nicht zaubern!“ fauchte er wütend. „Nein, aber suchen Sie einen Weg, wie wir an diese Bande rankommen. Egal wie! Sie haben freie Bahn. Alles ist erlaubt.“ erklärte Kim. Ben grinste leicht. „Alles? Ich meine, wirklich alles?“ hakte er nach. Kim nickte.

    „Cobra 11 für Zentrale!“ hörte Semir über Funk. „Cobra 11 hört!“ gab er durch. „Wir haben eben einen Hilferuf erhalten. Überfall auf einen LKW. Die Ladung ist verschwunden. Die Fahrer sind im Laderaum eingeschlossen aber unverletzt! Auf der A3 Parkplatz bei KM406!“ kam von Susanne. „Verstanden, Cobra 11 übernimmt!“ gab Semir durch. Er schaltete das Blaulicht an und Ben gab Gas. Die beiden Hauptkommissare brauchten gute 15 Minuten bis sie auf dem besagten Parkplatz ankamen. Aber dort stand kein LKW. Semir griff zum Funkgerät. „Susanne, wir sind jetzt auf dem Parkplatz, aber hier ist nichts! Entweder wurden wir verarscht oder der LKW wurde weggebracht!"gab er durch."Warte Semir, ich versuche das Handysignal zu orten!" Kurze Zeit später ertönte das Funkgerät. „Jungs, das Signal ist knapp 15 Kilometer von euch entfernt. Ihr müsst die nächste Ausfahrt runter und dann etwa10 Kilometer Richtung Troisdorf. Es muss da rechts ein Feld oder Waldweg sein". erklärte die Sekretärin. Verstanden Susanne!" bestätigte er. 10 Minuten später fuhren sie in den Waldweg und entdeckten den Lastwagen. „Hallo?!“ rief Semir. „Hier…im LKW! Hilfe!!“ hörten sie dumpf. Ben sah seinen Partner an und dieser nickte. Sie gingen zum Anhänger und öffneten die hinteren Türen. Auf der Ladefläche saßen zwei Männer von dem einer ziemlich blass aussah. „Ruf mal einen RTW!“ befahl Semir ohne Ben anzusehen. Dieser führte den Befehl direkt aus. „Kommen Sie erst einmal raus.“ bat Semir nun die Männer. „Lukas Brenner mein Name…das ist Martin Jansen. Wir waren unterwegs nach Holland. Wir hatten den Wagen voller Alkohol und nun ist alles weg.“ erklärte der ältere Mann. Semir nickte. „Wie ist der Überfall abgelaufen?“ hakte er nach. „Wir wurden von einer Polizeistreife angehalten und auf diesen Parkplatz gelotst. Dann ging alles sehr schnell. Wir mussten aussteigen und dann wurden wir betäubt…Wir sind vor gut einer halben Stunde aufgewacht. Das heißt ich bin dann aufgewacht. Bei Martin dauerte es etwas länger bis er zu sich kam. Er war nicht ansprechbar und dann…Sie sehen ja selbst wie er aussieht.“ gab Lukas Brenner von sich. Semir ging zu dem zweiten Mann, der mit Bens Hilfe zum Mercedes geführt wurde, wo er sich auf den Rücksitz setzte. „Geht es wieder?“ wollte Semir wissen. Martin Jansen nickte. „Mein Kopf dröhnt. Ich fühle mich irgendwie daneben.“ kam leise von dem Mann. „Der Rettungswagen kommt gleich, dann werden Sie untersucht. Können Sie die Männer beschreiben?“ versuchte Ben von ihm heraus zu bekommen. Martin schüttelte den Kopf.„Das ging alles sehr schnell und es war sehr neblig, aber sie hatten etwa ihre Größe. Ich habe mir das Kennzeichen gemerkt. Das war NRW 3414….Lukas hat mir noch erklärt wie sich die Zahl zusammen setzt. Wir dachten wirklich, es seien echte Polizisten.“ stöhnte Martin. Semir zog sein Handy „Susanne gib mal eine Fahndung nach einem Streifenwagen mit dem Kennzeichen NRW 3414 raus!" Auch Lukas Brenner kam zu ihnen. Der Krankenwagen kam und Semir unterrichtete den Sanitäter was vorgefallen war. Nur wenig später wurden Martin Jansen wie auch Lukas Brenner ins Krankenhaus gebracht, während Semir und Ben auf die Spurensicherung warteten.

    Nur eine Stunde später saßen Ben und Semir wieder in ihrem Büro. „Was denkst du über die Überfälle?“ wollte Semir wissen. Ben zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht…das war jetzt der vierte Überfall nach dem gleichen Schema. Die Angaben sind immer dieselben. Die Fahrzeuge werden markiert und dann von einer Streife angehalten und angeblich kontrolliert. Die Täter betäuben die Fahrer, laden die Ware um und verschwinden damit. Die Beschreibungen sind nicht wirklich brauchbar und das Kennzeichen was die Streife trägt ändert sich bei jedem Überfall.“ trug er die Daten zusammen. „Ob das bestellte Überfälle sind?“ dachte Semir laut nach. „Meinst du die Speditionen stecken da mit drin?“ kam von Ben. „Wäre doch möglich oder? Vielleicht Versicherungsbetrug?“ sinnierte Semir weiter. Ben schüttelte den Kopf, nahm seine Kaffetasse und lehnte sich zurück."Ich denke die Ware wird vermutlich in den Osten transportiert und dort an den Meistbietenden verkauft.“ mutmaßte er. „Wahrscheinlich hast du Recht." Semir rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über die Augen. Sie kamen in diesem verdammten Fall einfach nicht weiter. Er betrachtete das Bild auf seinem Schreibtisch, das Andrea, die Kinder und ihn zeigte. Da waren sie noch eine glückliche Familie. Er hörte Ben reden, aber die Worte drangen nicht zu ihm durch. In Gedanken war er an diesem Sommertag, als das Foto geschossen wurde. "Semir? Hey....Semir!" Er hob den Kopf, räusperte sich und sah Ben an."Was, was hast du gesagt?" fragte er verwirrt. "Ich hab gesagt, wie kommen die an einen Streifenwagen mit allen Schikanen? Die Dinger bekommst du nicht so einfach im Supermarkt zu kaufen. Die müssen die Autos irgendwo als Streifenwagen lackieren und umbauen. Und sie brauchen die Hoheitszeichen. Oder sie arbeiten alte zu verschrottende Streifenwagen wieder auf.“ grübelte Ben. "Mmmmh." kam von dem kleinen Hauptkommissar. "Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?"fragte nun sein Partner, dem nicht entgangen war, dass Semir ständig auf das Foto starrte. "Ja, natürlich hör ich dir zu!" nickte er. "Und was hab ich gerade gesagt?" wollte Ben wissen. Semir sah ihn an und schwieg. Ben atmete tief ein und stellte seine Tasse auf den Tisch."Semir, ich weiß, was dich beschäftigt, vielleicht solltest du ein paar Tage Urlaub nehmen." schlug Ben nun vor. Dieser stand so abrupt auf, dass sein Stuhl nach hinten rollte und gegen den Schrank stieß und mit den Worten "Ich brauch keinen Urlaub!" verließ er das Büro.

    hmmm Ben erzählt also nur das Unwichtige....ist mir nicht ganz verständlich, denn die Freundschaft ist doch sehr dick und auch wenn man ihm droht seiner Familie etwas zu tun, so würde er sich darüber hinwegsetzen. aber gut....bei dir macht er das halt nicht. Das das ein Fehler ist, wird er sicher schnell merken.

    Zur gleichen Zeit waren Semir und Ben auf der gleichen Autobahn unterwegs. Schweigend fuhren sie die A3 in Richtung Düsseldorf. Semir sah nachdenklich aus dem Fenster und Ben ahnte, dass hier wieder Gesprächsbedarf bestand. „Alles klar?“ wollte er wissen. Semir atmete tief durch und setzte sich aufrecht hin. „Ja sicher….alles bestens.“ murmelte er. Ben sah ihn von der Seite an. „Semir, du bist ein schlechter Lügner. Also, was ist los?" Sein Partner sah aus dem Seitenfenster und sagte tonlos „ Andrea hat die Scheidung eingereicht!“. Ben starrte ihn überrascht an. Er wusste nicht was er sagen sollte. „Sie will sich wirklich scheiden lassen?"fragte er ungläubig. „Ja!"kam trocken von seinem Freund. „Semir, das tut mir leid, ich dachte es kommt wieder alles in Ordnung mit euch." „Nein, es ist aus! Sie ist zu Robert gezogen und ich hab schon so ein Schrieb, wegen der Unterhaltszahlung für die Kinder bekommen. 670 Euro!"erklärte Semir resigniert. „Ich weiß nicht, wie ich das bezahlen soll, die Raten für das Haus sind ja auch noch!" klagte er. „Habt ihr Beide den Kreditvertrag unterschrieben?"fragte Ben. „Ja! Wieso?" kam von seinem Partner. „Na dann muss Andrea auch die Hälfte der Raten tragen!" erklärte Ben. „Ich weiß, aber sie will das Haus nicht mehr, sie will es verkaufen oder aber ich kann es behalten und dafür zahlt sie ihren Anteil der Raten nicht mehr. Wir sind ja noch ganz am Anfang. Es sind gerade mal 20.000 von 200.000 Euro abbezahlt. Das kann ich mir nicht leisten, Ben. Ich werde es verkaufen müssen. Andrea verzichtet zwar auf Trennungsunterhalt, weil sie mir nicht auf der Tasche liegen will, aber dennoch, das schaff ich nicht mit meinem Gehalt." erzählte Semir seine Sorgen. Ben nickte. „Du weißt, dass ich dir das Geld ohne Weiteres leihen kann. Wegen der Rückzahlung brauchst du dir erst mal gar keine Gedanken machen.“ bot Ben nun an. „Danke, aber das lehne ich ab. Das Haus ist doch eh zu groß für mich allein und ...die ganzen Erinnerungen.... Ach Ben…es ist einfach ….“ Semir suchte nach dem richtigen Wort. „Scheiße?“ meinte Ben. Semir nickte. „Ja….es ist Scheiße. Kennst du einen Makler?“ wollte Semir wissen. „Ja, ich kenne da einen recht Guten. Dein Haus ist in einer tollen Lage und es ist sehr schön. Der Pool….alles perfekt. Ich denke da wird es sicher einen Käufer geben. Wie viel willst du denn dafür haben?“ fragte Ben weiter. „Das müsste man schätzen. Klar, wäre es schön, wenn ich wenigstens den Kaufpreis wieder rausbekomme und den Restkredit ablösen kann. Und falls was übrigbleibt, wird dann zwischen mir und Andrea geteilt“ dachte Semir laut nach. Ben nickte. „Das machen wir schon…“ versprach er.

    Lukas wachte auf und spürte zunächst starke Kopfschmerzen. „Oh verdammt…..Martin? Martin?“ rief er nach seinem Kollegen. Doch von Martin Jansen kam kein Ton. Lukas zog sein Handy aus der Tasche und leuchtete den Wagen aus. Nicht weit von ihm lag sein Kollege und schlief tief und fest. Lukas kroch hin. „Martin? Komm schon…bitte….mach die Augen auf. Martin!“ versuchte er seinen Kollegen zu wecken. Nach schier unendlichen Minuten hatte er endlich Erfolg und Martin öffnete die Augen und sah Lukas verwundert an. „Was…Was ist passiert?“ fragte er und kam hoch. Doch dann stöhnte er auf und hielt sich den Kopf. „Verdammt…wir sind reingefallen! Die Bullen waren keine Bullen…“ stieß Lukas aus. Martin sah ihn an. „So viel zu „Ich erkenne falsche Bullen. Schon klar. Die Ladung ist weg!“ fiel Martin auf. „Ja sicher. Darauf hatten die es ja abgesehen. Aber schlimmer noch, die Türen sind dicht. Wir kommen nicht raus.“ sagte Lukas. „Ich rufe die Polizei….“ hängte er an und wählte schon die 110. „Autobahnpolizei, König…“ hörte er eine Frau sagen. „Wir…wir sind überfallen worden. Mein Name ist Lukas Brenner…wir stehen auf dem Parkplatz bei KM 406 an der A 3…kurz vor Düsseldorf. Wir brauchen Hilfe…wir sind im Laderaum eingesperrt…“ gab Lukas von sich. „Wir schicken sofort einen Wagen. Sind Sie verletzt?“ hakte die Frau nach. „Nein….wir sind okay…wir wurden zwar betäubt, aber es geht uns soweit gut..“ erklärte Lukas weiter. „Verstanden. Bitte bleiben Sie ruhig, ich schicke Ihnen jemanden.“ versprach die Frau. „Danke….vielen Dank…“ gab Lukas von sich und beendete das Gespräch. Er sah Martin an. „Die kommen gleich. Bist du okay?“ wollte er noch einmal von seinem Kollegen wissen. „Ja, ich glaub schon. Mir ist nur schlecht und schwindelig. Ich habe Probleme mich zu konzentrieren.“ Gab dieser von sich. „Das kommt bestimmt von diesem Dreck, den sie uns ins Gesicht gesprüht haben, wer weiß was das war. Du sagst es am besten gleich, wenn sie uns hier rausgeholt haben“ schlug Lukas vor.

    Elvira gibst du eigentlich, wenn diese Story zu Ende ist, bekannt, welche Kapitel du und welche silli geschrieben hat?

    Die Story ist gemeinsam entstanden.....Wir haben sie zusammen entworfen und ich kann nur sagen...ich weiß nicht wirklich wer welchen Passus geschrieben hat. Jeder hat etwas dazu beigetragen dass die Story so wurde wie sie ist. Aber vielleicht weiß Silke es ja noch und sagt dazu etwas.