Beiträge von Elvira

    Okay....jetzt komm Licht ins Dunkle...oder besser in den Kellerraum. Ben ist zusammengebrochen, das hatten wir ja schon im Telefonat erfahren. Grausam so ein Entzug und ob das im Krankenhaus dann so angenehm ist auch wenn man mit Medikementen sicher nicht so heftige Entzugserscheinungen hat. Gefesselt im Bett zu liegen ist sicher auch kein Zuckerschlecken.

    Also ich bin auch sprachlos. Dieser Wilkens gesteht alles und glaubt es ist rechtens? Irgendwie glaube ich aber nicht, dass Robert in dem Abbruchhaus ist. Das ist bestimmt eine Falle.

    „Semir!! Gott sei Dank!“ stieß Hartmut aus und auch Kim strahlte vor Freude. „Was ist mit Ben?“ wollte Semir wissen. „Er ist auf dem Weg in die Uniklinik. Ich habe Julia schon informiert. Wir können auch gleich hinfahren. Sind Sie in Ordnung?“ stellte Kim die Gegenfrage. „Ja, mir geht es gut. Ich werde mir diese Mistkerle schnappen!“ fauchte er wütend. „Vielleicht ist das schon erledigt, das SEK ist an ihnen dran!"erwiderte Kim und sah wie der Einsatzleiter scheinbar eine heftige Diskussion über das Funkgerät hatte. Sie konnte es aber nicht verstehen, da er zu weit weg war, um den gerade eingetroffenen Wagen des Bombenkommandos entgegen zu gehen. Er steckte sein Funkgerät weg und zeigte in die Richtung, in der die Minen vergraben waren. Mark, der Semir von dem Sprengsatz befreit hatte, ging voraus und der Wagen folgte ihm im Schritttempo. Jetzt kam der Einsatzleiter auf Kim, Semir und Hartmut zu. "Schlechte Nachrichten! Die Entführer sind entkommen und haben dabei, die halbe Autobahn in Schutt und Asche gelegt. Vier meiner Männer sind tot! Zwei im Heli und zwei aus den Fahrzeugen. Einer schwer verletzt! Außerdem ein Zivilist." und die Stimme des sonst so taffen Mannes zitterte bei diesen Worten. Er ballte die Faust. Die Drei starrten ihn an und konnten nicht glauben, was sie da hörten. Dann senkten sie betroffen den Blick. Semir atmete tief ein und aus, um nicht vor Wut zu explodieren. Er ballte ebenfalls die Fäuste und seine Augen funkelten vor Zorn. „Wir kriegen die Schweine!" versprach er dem SEK Mann. Dieser sah ihn an. „Ja, das werden wir! Ich muss jetzt zu meinen Männern!" Er drehte sich um, winkte Mark zu, der daraufhin angelaufen kam und dann stiegen sie in den schwarzen Mercedes Transporter. Auch Kim, Hartmut und Semir stiegen in den als Paketdienst getarnten Polizeiwagen und fuhren Richtung Köln zur Uniklinik.

    Matze sah in den Rückspiegel und auf das Chaos was er angerichtet hatte. „So, die sind wir los!“ stieß er erleichtert aus. Harald drehte sich um. „Ja…das haben sie nun davon! Was machen wir jetzt?" Matze lenkte den Wagen von der Autobahn runter. „Wir werden jetzt erst mal eine Weile untertauchen, ich weiß auch schon wo. Auf den Straßen ist es jetzt zu gefährlich, die werden überall nach uns fahnden" „Ja..und wenn die beiden Bullen noch leben, dann kennen sie unsere Gesichter! Wegen dir! Ich hätte sie gleich umlegen sollen, als wir das Geld hatten!"sagte Harald böse. Matze schwieg. So langsam ging ihm sein Freund auf die Nerven. Ein Schlagloch ließ den Wagen springen. "Aua, pass doch auf! Ich bin verletzt! Außerdem blute ich wie ein Schwein! Die Kugel steckt noch drin!" stöhnte Harald."Ich kümmere mich darum, sobald wir in der Hütte sind!" sagte Matze."Ach ja? So wie bei Jäger? Nee, ich will zu einem richtigen Arzt!" Matze sah ihn kurz an. „Das ist nicht möglich. Schusswunden müssen der Polizei gemeldet werden! Und ich hab keine Lust, wegen dir geschnappt zu werden!" lehnte Matze ab. „Und ich hab keine Lust zu verbluten, das hoffst du wohl, damit du die Kohle für dich allein hast!"schrie Harald, griff sich Matzes Waffe die in dessen Gürtel steckte und richtete sie auf seinen Freund. „Fahr mich zu einem Arzt oder ich knall dich ab!“ befahl er. Matze sah kurz auf die Waffe und nickte. „Also gut…wie du willst!" Ich lasse dich am Krankenhaus raus und du wirst dann zu unserem Versteck kommen.“ schlug er vor. Harald grinste leicht. „Ja sicher….du wirst dich dann mit der Kohle aus dem Staub machen, nicht wahr?“ fragte er höhnisch. „Nee, so nicht! Du fährst mich zu einem Arzt und wenn er mich behandelt hat, fahren wir ins Versteck!"befahl Harald. Matze sah ihn an und bemerkte, dass sein Freund nicht angeschnallt war. Er erhöhte die Geschwindigkeit und die Nadel des Tachos überschritt die 120. "Hey, so eilig .... "weiter kam Harald nicht. Matze stieg in die Eisen. Die Reifen quietschten und hinterließen eine schwarze Spur auf dem Asphalt. Harald wurde nach vorn katapultiert, versuchte sich noch mit einer Hand abzustützen, schaffte es aber nicht ganz und knallte mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, die mehrere Risse bekam. Die Waffe fiel ihm aus der Hand, als er die Besinnung verlor. Matze schnallte sich ab und nahm den Revolver, dann fuhr er ein kleines Stück weiter und bog in einen Waldweg ein. Er stieg aus und ging um den Wagen auf die Beifahrerseite, dabei sah er sich aufmerksam um, doch es war niemand zu sehen. Harald kam langsam wieder zu sich. Er stöhnte, Blut lief ihm über das Gesicht und brannte in seinen Augen. Sein Handgelenk schmerzte höllisch. Die Tür wurde aufgerissen und jemand packte ihn an der Jacke und zog ihn aus dem Wagen. Harald stürzte zu Boden und blinzelte gegen die Sonne. Was war passiert? Er sah, wie Matze über ihm stand und mit einer Waffe auf ihn zielte.

    Ben wurde in die Notaufnahme gebracht. Der Notarzt vom Rettungsdienst unterrichtete seinen Kollegen über den Zustand des Patienten. „Er ist ohne Bewusstsein und hat wahrscheinlich eine Sepsis. Die Ursache ist vermutlich eine ausgebrannte Schusswunde im linken Oberschenkel, der Blutdruck ist jetzt bei 80 zu 60 trotz Volumengabe und Sauerstoffzufuhr. Körpertemperatur liegt bei 40.5 Grad. Herzschlag und Atemfrequenz sind erhöht. Außerdem hat er einen offenen Bruch am linken Unterarm und schwere Prellungen am Oberkörper mit Verdacht auf mehrfachen Rippenbruch. Keine auffälligen Lungengeräusche.. „Wie ist das passiert?“ wollte der behandelnde Arzt wissen. „Entführungsopfer…Das ist der Sohn vom Baumogul Jäger und ich glaub der kann froh sein, überhaupt noch zu leben. Ich hoffe das gilt für seinen Kollegen auch.“ mischte sich jetzt der Sanitäter ein. Der Arzt sah ihn an. „Ist der auch verletzt?“ hakte er sofort nach. „Nein, der steht auf einer Sprengmine, aber die versuchen gerade sie zu entschärfen…“ kam vom Sanitäter. Der Arzt nickte nur und besah sich Bens Oberschenkel. Als er den dunklen verbrannten Rand der Wunde sah stöhnte er auf. „Was war das denn für eine Intelligenzbestie? Die Wunde wurde ausgebrannt und hat sich entzündet! Wir haben eine Eintrittswunde, aber keine Austrittswunde. Die Kugel steckt also noch drin. Wir müssen operieren! Vorher geht er noch zum Röntgen, das volle Programm, Kopf, Thorax, Extremitäten und lassen sie ein großes Blutbild machen" befahl er seiner Helferin, die sofort alles in die Wege leitete. Nur wenig später war Ben im OP und man entfernte die Kugel aus dem Bein und das verbrannte entzündete Gewebe. Der Unterarmknochen wurde neu gerichtet, die Wunde verschlossen und geschient. Die zwei gebrochenen Rippen hatten zum Glück Leber und Lunge nicht verletzt. Alles in allem dauerte es fast drei Stunden bis Ben endlich im Aufwachraum der Intensivstation lag.

    Ich stimme Susanne zu. Das hätte sich Robert vorher überlegen müssen. jetzt ist es zu spät. Wie gut das dieser Frank Semir für tot hält aber sicher wird er schon sehr bald merken wie lebendig unser kleiner Held ist. Susanne der bohrt bestimmt nach Erdöl :D

    ein toller Anfang...aber ich sehe auch das es ein Traum ist. Hoffentlich ist es wirklich nur ein Traum.....Campino...das ist doch ein Traum oder? Warum träumt Semir das? Was ist/war der Auslöser? Wieder sehr spannend. Du weißt wie man Leser fesselt. :D

    Obwohl es kalt war, stand Semir der Schweiß auf der Stirn. Wo bleiben die nur? War sein Signal ausgefallen oder das Mikro? „Ben! Hörst du mich? Halt durch….die Kollegen kommen gleich hörst du?“ versuchte Semir mit seinem Freund zu sprechen, doch Ben regte sich nicht. Auch Atemgeräusche konnte er nicht mehr hören. Lebte er überhaupt noch? Sein Magen fühlte sich wie ein Eisklumpen an, als dieser Gedanke durch seinen Kopf ging. Semir fixierte mit den Augen Bens Brustkorb. Er sah wie der sich leicht hob und senkte. Erleichtert atmete er aus. Ben war am Leben, aber was haben sie ihm angetan! Er sah wirklich schlimm aus. „Ich kriege euch, ihr Schweine..“ fauchte er wütend und dachte wieder an die Männer, die ihn und Ben in diese Lage gebracht hatten. Plötzlich hörte er Motorengeräusche hinter sich und drehte den Kopf. Zwei Transporter hielten in etwa 50 Metern Entfernung und er sah wie seine Chefin mit Hartmut und zwei Männern vom SEK ausstiegen und auf ihn zugelaufen kamen. „SEMIR?!“ hörte er Kim rufen. „Chefin, Gott sei Dank! Schnell! Ben braucht Hilfe!“ rief er zurück. Kim wollte direkt losrennen, doch der Mann vom SEK hielt sie fest. „Wir wissen nicht ob dort noch mehr Minen liegen. Warten Sie einen Augenblick!“ bat er und schaltete ein sonderbar aussehendes Gerät ein,was er in seinen Händen hielt. Semir sah sie nur an. „Er hat Recht…diesen Kerlen ist alles zuzutrauen.“ gab er zu. So langsam spürte er seinen Fuß nicht mehr. Der Druck den der Knopf unter seinem Fuß verursachte, schmerzte immer mehr. Am liebsten hätte er den Fuß gehoben um ihn zu erleichtern, doch das wäre, und das wusste er sehr genau, sein Todesurteil gewesen. Er sah wie der Mann das Minensuchgerät über den Boden gleiten ließ. Vorsichtig tastete er sich vor und die anderen drei folgten ihm. Semir sah zu und wusste genau was da gemacht wurde. Der Mann versuchte herauszufinden ob es noch mehr Minen gab. Und tatsächlich fand er noch vier weitere die Semir den Weg zu Ben versperrt hätte. Er markierte die Bereiche mit einem roten Farbspray. Kim und Hartmut, die ungeduldig warteten, sahen besorgt zu Ben. „Okay….“ nickte der Mann Kim zu. „Passen Sie auf…Sie werden auf keinen Fall die roten Bereiche betreten. Ziehen Sie Ihren Kollegen nach hinten weg, sobald er los gebunden ist.“ legte er fest. Sofort ging Kim zu dem jungen Hauptkommissaren und überprüfte die Lebensfunktionen. „Er lebt! Aber er braucht dringend einen Arzt!“ rief sie zu Hartmut. „Ben…hören Sie mich? Sehen Sie mich an..“ bat sie. Nur vorsichtig öffnete der Angesprochene die Augen und sah sie fiebrig an. „Ich werde Ihnen jetzt die Fesseln abnehmen und den Knebel. Gleich sind Sie frei und werden ins Krankenhaus gebracht…“ versuchte sie ihm zu erklären. Ben sah sie an und nickte leicht, doch sie glaubte nicht, dass er ihren Worten folgen konnte Sie durchschnitt die Stricke, mit der Ben gefesselt war und entfernte den Knebel. „Bringen sie ihn aus der Gefahrenzone, Chefin!"forderte Semir. Kim nickte und zusammen mit Hartmut und dem SEK Einsatzleiter zogen sie den schwerverletzten Kollegen nach hinten vom Baum weg und trugen ihn von Semir fort. In der Ferne waren die Sirenen vom Rettungswagen zu hören.

    Semir sah gespannt auf den Mann, der nun zu ihm kam. „Sie werden sich auf keinen Fall bewegen oder den Fuß heben, haben Sie verstanden?“ fragte er. Semir nickte. Der Mann kniete sich vor Semir hin und schob die Erde zu seinen Füßen zur Seite. Langsam kam die Mine zum Vorschein. „Okay….eine M16….“ murmelte der Mann.“Können Sie sie entschärfen?“ wollte Semir wissen. Der Mann sah ihn kurz an. „Während Sie draufstehen? Es ist sehr gefährlich und fast unmöglich!“ gab er zu. Semir schluckte schwer und nickte. „Und was machen wir jetzt?“ hakte er nach. „Sie kennen die M16?“ kam nun die Frage von dem Mann. „Nein….“ gab Semir zu. „Okay, ich erkläre es Ihnen kurz…die M16 ist eine Splittermine und hat einen M605 Zünder. Dieser Zünder reagiert auf Zug oder auf Druck. Diese hier auf Druck, das heißt Sie dürfen sich nicht bewegen. Wir können den Druck aber auch nicht ausgleichen, denn sobald Sie den Fuß heben damit ich etwas drauflege was Ihrem Gewicht entspricht ist eine Millisekunde ohne Druck und die reicht aus um das Erdreich ungefähr einen Meter in die Höhe schießen zu lassen. Dass von Ihnen und auch von mir nicht sehr viel übrigbleibt muss ich Ihnen ja wohl nicht erklären.“ gab der Mann von sich. „Aha… und wenn ich springe?“ wollte Semir nun wissen. „Soll das ein Witz sein? Die Splitter verteilen sich in einem Umkreis von 30 Metern und jeder davon kann tödliche Verletzungen verursachen! Ich vermute dass der Entführer von Jäger genau das vorhatte. Wenn Sie gesprungen wären, wären nicht nur Sie tot sondern auch Ihr Kollege. Niemand könnte diesen Splittern entkommen.“ erklärte der Mann. „Okay…“ gab Semir zurück. Seine Stimme ließ allerdings genau heraus hören, was er gerade fühlte. „Aber man kann sie entschärfen?“ wollte er nach einer Weile wissen. Der Mann sah ihn an. „ Ich sagte ja es ist sehr riskant, aber nicht völlig unmöglich. Hören Sie mir genau zu und tun Sie das, was ich Ihnen sage okay?“ wollte der Mann wissen und sah ihn an. Semir nickte. Er sah zu Kim und Hartmut die sich gemeinsam mit den Sanitätern um Ben kümmerten. Dieser wurde gerade auf eine Trage gelegt und in den Rettungswagen geschoben. Nun kam Kim zu ihm. „Wie sieht es aus?“ wollte sie wissen. „Nicht gut…was ist mit Ben?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Nicht sehr gut. Er hat eine Schusswunde im Bein, eine Platzwunde am Kopf und einen gebrochenen Arm, sowie schwere Prellungen am ganzen Körper, wahrscheinlich sind auch Rippen gebrochen. Und Ben hat sehr hohes Fieber. Er ist völlig dehydriert und kaum ansprechbar. Der Notarzt hat festgestellt, dass die Schusswunde wohl ausgebrannt wurde. Dadurch hat sie sich sehr stark entzündet.“ berichtete Kim kurz. „Können sie die Mine entschärfen oder sollen wir lieber auf das Bombenkommando warten?" wandte sie sich an den Spezialisten. „Ich habe es eben dem Herrn hier schon erklärt, dass es nicht einfach ist, aber ich kriege das hin. Ich habe in Afghanistan gedient und sowas schon mal gemacht..Aber es ist sehr gefährlich! Es kann immer was schiefgehen. Und deshalb wäre es besser, wenn Sie sich jetzt entfernen!“ befahl er. Kim sah zu Semir und nickte ihm zuversichtlich zu. Dann wandte sie sich zum gehen. „Chefin…lösen Sie mir bitte noch die Handschellen..“ bat er und hielt ihr die Hände hin. Kim zog einen Schlüssel und befreite ihren Kollegen.

    Semir sah auf den Mann der vor ihm flach auf dem Boden lag und einen Großteil der Mine freigelegt hatte. „Was machen wir jetzt?“ wollte er wissen. Seine Stimme klang heiser. „Ich werde versuchen den Zündmechanismus zu blockieren. Sie tun gar nichts und bewegen Sie sich nicht!“ mahnte der Mann. Das brauchte er ihm nicht zu sagen. Semir war schon ganz verkrampft, er traute sich ja nicht mal seinen Oberkörper zu drehen, um zu sehen, wo Hartmut und Frau Krüger standen. Der Mann hier schien Nerven wie Drahtseile zu haben. „Wie lange wird das dauern?“ hakte er nervös nach. „Bis ich den Zünder entschärft habe oder wir in die Luft gegangen sind.“ gab der Mann trocken zurück. „Und jetzt muss ich mich konzentrieren!"sagte er und bedeutete damit, dass Semir still sein sollte. Dieser verstand den Wink und verstummte. Er sah nicht was genau der Mann machte, nur dass er an der Seite des Sprengsatzes eine Klappe abgeschraubt hatte und jetzt mit einer Taschenlampe in die Mine leuchtete..Nach zehn Minuten, die Semir wie Stunden vorkamen sagte der Mann "Ich sehe den Zünder und werde ihn jetzt blockieren." Semir hielt die Luft an. Er spürte wie der Schweiß in seinen Nacken rann. Er dachte an Andrea und seine Kinder und an Ben. Sah er sie nochmal wieder oder war es das jetzt? Sollte er so sterben? Er schloss die Augen. „Okay…das war es….nehmen Sie den Fuß langsam hoch.“ bat der Mann ihn. „Sind Sie sicher?“ fragte Semir nach. „Ja….oder wollen Sie hier übernachten?“ grinste der Mann ihn an und stand auf. Nun nahm Semir den Fuß vorsichtig hoch. Dann folgte ein tiefer Seufzer von ihm. Nichts passierte. „Okay, den Rest kann das Bombenkommando erledigen!"sagte der Mann. Semirs Beine zitterten, als er sich rasch zusammen mit seinem Retter aus der Gefahrenzone bewegte. Der kleine Hauptkommissar nahm die Hand des Mannes und hielt sie lange fest. „Danke…“ sagte er nur, doch in diesem Wort lag alles was er die letzten Stunden durch gemacht hatte. Gemeinsam mit dem Minenentschärfer ging er zu den Kollegen, die in 100 Meter Entfernung warteten.

    Suanne...kennst du das Märchen von Rumpelstilzchen? Der freute sich ja wenn die Königin den falschen Namen erraten hat und tanzte ums Lagerfeuer. Gut ich hab jetzt kein Lagerfeuer gemacht aber ich habe immer den Spruch im Kopf... :D Bin wie ein Flitzebogen gespannt wie es weitergeht.

    Für die Gangster kann ich Artikel 2 des rheinischen Grundgesetzes empfehlen: Et kütt wie et kütt.(für die, die kein Kölsch können: „Es kommt, wie es kommt.“) Füge dich in das Unabwendbare; du kannst ohnehin nichts am Lauf der Dinge ändern.

    Also ihr bösen hier in dieser Story...gebt auf....Semir bekommt euch eh

    Ich lese das Knistern zwischen Andrea und Semir. :D Ja sie hat Recht. Für Semir ist es egal wen er gerade das Leben rettet, ob der nun der neue Lebensgefährte seiner Exfrau wird oder nicht. Semir ist unbestechlich und er kann privates vom berfulichem trennen....

    Matze wollte gerade auf den Rastplatz abbiegen, als er bemerkte wie sich zwei Fahrzeuge extrem schnell näherten. „Vergiss deine Blase! Wir werden verfolgt!“ stieß er aus und gab wieder Gas. Harald drehte sich um und sah zwei schwarze Limousinen der Marke BMW. „Verdammt! Das sind Bullen, Spezialkommando! Der Typ hat uns gelinkt! Ich hab dir doch gleich gesagt dass man den Bullen nicht trauen darf! Ich hätte ihn doch umlegen sollen!“ fauchte er Matze an. „Ist jetzt auch egal! Halt die Klappe und tu was gegen die Kerle!“ gab Matze zurück. Harald lehnte sich aus dem Fenster und schoss auf die Verfolger. Die daraufhin ein Stück zurück fielen. Er versuchte durch riskante Überholmanöver die Verfolger abzuschütteln, doch so einfach ließen die sich nicht abhängen. Nur wenig später hörten sie das Schlagen von einem Rotor. Harald sah durch das Fenster nach oben. „Scheiße! Der Heli gehört zu denen. Was machen wir jetzt?“ wollte Harald wissen. Matze sah ihn kurz an. Er fuhr immer schneller, die Überholmanöver wurden immer hektischer und wurden durch das Hupen von einigen der anderen Verkehrsteilnehmer begleitet. Matze versuchte einen Mercedes zu überholen, der keine Anstalten machte ihn vorbei zu lassen und das obwohl er sehr dicht auffuhr und drängte. Matze drückte aufs Gas und rammte den Mercedes. Der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte nach rechts, wo er einen Renault seitlich rammte. Matze gab wieder Gas und fuhr durch die entstandene Lücke. Im Hintergrund hörten sie Bremsen quietschen und Blech scheppern. Harald sah im Rückspiegel, dass einer der Bullenwagen in die beiden Autos gerast ist."Einen sind wir los!"rief er. Matze nickte. Doch der andere Wagen holte sehr schnell auf."Knall sie endlich ab!"sagte Matze. Harald grinste und lehnte sich nur wenig später aus dem Fenster. Er zielte, doch plötzlich schrie er auf und ließ die Waffe fallen. Er hielt sich seinen linken Arm. „Verdammt, die Schweine haben mich angeschossen!"stöhnte Harald. Jetzt hörten sie, wie Kugeln in die Karosserie einschlugen und die Heckscheibe splitterte. Sie duckten sich und Matze verlor kurz die Gewalt über sein Auto. Der Transporter scherte aus und streifte die Leitplanke, dass die Funken sprühten, aber er bekam das Fahrzeug wieder unter Kontrolle."Scheiße, jetzt reicht’s! Fass mal unter deinen Sitz!"befahl er Harald. Dieser zog mit dem rechten Arm eine Kiste hervor und öffnete sie. Darin lagen zwei Handgranaten."Wo hast du die denn her?"fragte er überrascht."Die gab es zu den Minen gratis dazu!"erklärte Matze knapp."Die werden uns jetzt kennen lernen!"sagte er wütend. Er ließ das Fenster herunter, nahm eine Granate aus der Kiste und zog mit den Zähnen den Sicherungssplint ab, während er im Rückspiegel den schwarzen BMW beobachtete, der versuchte ein Lücke zum überholen zu finden. Aber beide Fahrspuren neben ihrem Transporter waren von LKWs versperrt. Der BMW befand sich jetzt genau hinter ihnen. Matze streckte die Hand aus dem Fenster und ließ den Hebel der Handgranate los, er wartete 2 Sekunden und ließ dann die Granate fallen. Dann trat er das Gaspedal durch und sah in den Rückspiegel. Der Sprengsatz explodierte mit einem lauten Knall genau unter dem Bullenwagen, ließ diesen zwei Meter in die Luft steigen und krachte dann auf den Asphalt zurück. Die Reifen und Fenster zerplatzten und der Wagen fing Feuer.

    Matze sah noch wie der BMW in die Leitplanke krachte, sich um 180 Grad drehte und liegen blieb."Volltreffer! Die sind wir los!"lachte Harald. „Ja, aber der Heli macht mir mehr Sorgen!"erwiderte sein Komplize. Wieder hörten sie wie auf ihren Wagen geschossen wurde."Die versuchen die Reifen zu treffen! Wir müssen uns was einfallen lassen! Nimm meine Waffe und baller auf das Ding!"schrie Matze."Spinnst du? Ich lehn mich garantiert nicht nochmal aus dem Fenster! Die knallen mich ab!" fauchte Harald. „Feigling! Dann nimm du das Steuer und ich werd sie erledigen!"Doch dann sah Matze vor sich einen Pritschenwagen, der mit Gasflaschen beladen war und ihm kam eine Idee. Er verringerte das Tempo und blieb hinter dem Lastwagen. Der Helikopter überflog sie jetzt, drehte eine Schleife und kam nun von vorn auf sie zu. Dabei sah Matze, wie ein Gewehrlauf aus der Seitentür auf sie zielte."Los nimm die Granate und werf sie auf den Laster! Sofort!"befahl er Harald. Dieser begriff die Absicht und führte den Befehl umgehend aus. Sie sahen, wie die Handgranate zwischen den Gasflaschen landete und Matze machte eine Vollbremsung. Es gab eine riesige Explosion, ein Geräusch, das nur aus einem einzigen, alles durchdringenden Ton bestand, Wummmm...Das Getöse erschütterte die ganze Umgebung, einige Gasflaschen, die nicht gleich explodierten, schossen wie Raketen Pfeiffend in die Luft.....und trafen den Helikopter. Eine weitere Explosion erschütterte die Luft und dann viel der Heli, wie ein Stein auf die Autobahn. Durch die Druckwelle der Explosionen zersprang die Frontscheibe des weißen Transporters und der Wagen wurde ein paar Meter zurückgeschoben. Der Hubschrauber kippte nun zur Seite und der Rotor, der sich noch drehte zerbrach und ein Stück flog direkt auf Matze und Harald zu. Sie konnten gerade noch aus dem Auto springen, als das Stück die Motorhaube durchschlug und bis in den Fußraum des Transportercockpits vordrang. „Das war knapp!"stieß Harald aus und stand auf. Sie starrten auf das Inferno vor ihnen. Der Heli brannte lichterloh, vom Pritschenwagen war nichts mehr zu erkennen, die LKW waren umgerissen worden und brannten ebenfalls. Matze riss sich von dem Anblick los."Wir müssen hier weg, es wird bald von Bullen wimmeln! Ich hol das Geld und wir brauchen eine neue Karre!" Harald nickte zur Bestätigung, starrte dabei immer noch fasziniert auf die Flammenhölle vor ihnen. Matze stieß ihn an "Los komm!"und kletterte über die Mittelleitplanke. Auch auf der anderen Seite der Autobahn war der Verkehr zum Stillstand gekommen. Mehrere brennende Wrackteile lagen auf dem Asphalt und die Leute waren aus ihren Autos geflohen und standen in sicherer Entfernung und telefonierten oder sahen auf das Schauspiel, was sich ihnen bot. Einige wenige kümmerten sich um Verletzte. Matze sah einen hellblauen Toyota, dessen Türen offenstanden und der Motor noch lief."Den nehmen wir! Steig ein!"Er setzte sich hinter das Steuer und schlängelte sich an den brennenden Wrackteilen vorbei, dann gab er Vollgas.

    Da hat Semir wirklich Glück gehabt. Nur der Fuß war eingeklemmt. Was da nicht alles hätte passieren können....Aber gut ,dass die wissen wem der Wagen gehört...Rauf auf die Wilkens.....Jungs

    Matze sah, dass sein Plan aufgegangen war. Dieser Bulle würde ihnen nicht folgen und wenn er sich bewegte, dann würde nicht nur der Bulle sondern auch Jäger in die Luft fliegen. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Nun mussten sie nur noch die Beute teilen und dann Deutschland verlassen. „Los, wir verschwinden hier!"sagte er und nahm den Koffer. Harald der zu den beiden Polizisten blickte, machte keine Anstalten seinem Freund zu folgen."Ich will, dass Jäger stirbt! Was ist wenn die doch von der Mine runterkommen oder das Ding ein Blindgänger ist!"sagte er grübelnd. Matze drehte sich um."Wir müssen weg, verdammt nochmal! Jäger ist eh schon halb tot! Wenn du jetzt nicht einsteigst, fahr ich ohne dich los!"sagte er drohend und legte eine Hand an seine Waffe die im Gürtel steckte. Harald sah immer noch versonnen auf Jäger. „Okay, ich komme ja!", sagte er unwillig und drehte sich zu Matze um. Dieser ließ den Griff seiner Waffe los. Sie stiegen ein und hupten noch provozierend, dann fuhren sie los. „Wohin wirst du gehen?“ wollte Harald nach einigen Minuten wissen. Matze sah ihn nur kurz an. „Das werde ich dir sicher nicht sagen...“ grinste er nur. „Hey wir sind Freunde! Dein Weg ist auch mein Weg“ grinste Harald. Matze lachte auf. „Ganz sicher nicht. Du nimmst deinen Teil vom Geld und ich den meinen. Danach werden sich unsere Wege trennen und wir werden uns nie wieder sehen.“ versprach Matze. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße. Nach einer halben Stunde Fahrt stöhnte Harald auf. „Fährst du mal auf den nächsten Rastplatz?“ bat er seinen Komplizen. „Ja sicher…“ nickte Matze.

    Hartmut saß in seiner "Kommandozentrale."Ein Transporter des SEK, der als UPS Paketwagen getarnt war. Durch den Sender konnten sie Semir mit großem Abstand folgen. Als Hartmut jedoch Semirs Worte hörte, dass er verfolgt wurde, hatten sie den Wagen angehalten und dann kam auch schon der Befehl, dass Hartmut die elektronischen Geräte abschalten sollte. Hartmut hatte kein gutes Gefühl dabei. Er wollte wie geplant nach 10 Minuten die Geräte wieder einschalten, aber was ist wenn es zu früh war? Was ist wenn der Entführer Semir später abscannte, dann würde er mit dem Frequenzsucher die Sender entdecken. Sollte er noch etwas länger warten oder nicht? Er rief Semirs Handy an, doch dieser meldete sich nicht. Sofort versuchte er das Handy zu orten und schaltete auch den Sender und die Wanze wieder ein. Er sah, dass das Handy nicht am gleichen Ort war wie Semir. Sie werden es ihm abgenommen haben, dachte er. Damit hatte Hartmut gerechnet, denn jedes Kind weiß, dass man Handys orten kann. Kim Krüger kam vom Frontbereich durch die Verbindungstür in den Laderaum des Transporters. „Und? Wo ist er?"fragte sie. " Ich habe den Sender und das Mikro jetzt wieder eingeschaltet! Sein Handy haben sie ihm anscheinend abgenommen, die Signale vom Telefon und vom Dienstwagen bewegen sich nicht mehr! Aber sein Körpersender! Er muss bei denen im Auto sein!" "Wo ist er jetzt?"fragte sie."Auf der Landstraße, in der Nähe des ehemaligen amerikanischen Militärgeländes!"Kim befahl dem Leiter des SEKs umgehend mit den übrigen Einsatzwagen zum alten Militärgelände zu fahren. Dem Fahrer ihres Transporters gab sie denselben Befehl.

    Hartmut, der mit seinem Ohrknopf alles hörte was Semir sagte, informierte Frau Krüger umgehend, dass sie tatsächlich auf dem Militärgelände sind. Der Techniker wurde plötzlich ganz blass, als er kurz später hörte, wie Semir scheinbar erschossen werden sollte. Er sprang auf und starrte die Chefin an „Sie wollen Semir...."doch dann hörte er die Stimme eines der Entführer, statt eines Schusses. Hartmut atmete erleichtert aus. Kim sah ihn verständnislos an."Herr Freund? Was ist?" "Ach nichts! Semir darf jetzt zu Ben!"Doch dann wurde er wieder ganz blass."Er hat eben gesagt, dass Ben schwer verletzt ist und ... Frau Krüger, Semir steht auf einem Sprengsatz. "Kim starrte ihn ungläubig an, „Was sagen sie da?!""Semir steht auf einem Sprengsatz!" wiederholte Hartmut. Kim griff zu ihrem Handy und forderte einen Rettungswagen und das Bombenkommando an. „Wie lange brauchen wir noch bis zum Gelände?"rief sie nach vorn. „12 Minuten!"kam von dem Fahrer. "Können Sie mit Semir Kontakt auf nehmen?“ wollte Kim von Hartmut wissen. „Nein…er hat nur Sender bei sich und ein Mikro, aber kein Headset..“ erklärte er. "Ich nehme an Semir steht auf einer Landmine, mit einem Druckauslöser. Wissen Sie eigentlich wie viele Menschen von solchen Tretminen sogar in den Friedenszeiten umkommen? Also die Wahrscheinlichkeit…“ erklärte er „HARTMUT!! Ich will nichts davon hören!“ fauchte Kim ihn an und Hartmut schwieg. Sie lief im Wagen auf und ab."Das Bombenkommando braucht doch ewig! Wir haben keine Zeit!"Sie rief den Leiter des SEK an."Mein Kollege ist auf dem Gelände und steht auf einer Sprengmine! Haben Sie Spezialisten dabei?“ wollte sie von dem Einsatzleiter wissen. „Ja, ich habe hier einen Mann, der sich damit auskennt." nickte der Mann. "Chefin, Semir hat eben das Fluchtfahrzeug beschrieben, es ist ein VW Transporter, Weiß. Das Kennzeichen lautet K-SL67."sagte Hartmut."Haben sie das gehört?"wollte sie vom SEK Mann wissen. "Ja, so einer ist gerade an uns vorbei gefahren! Ich stelle zwei Wagen zur Verfolgung ab.

    hmmm dumm gelaufen würde ich sagen, aber sehr gut beschrieben...;D Okay, die haben jetzt Robert mitgenommen. Semir kann sich nicht wehren, denn seine Waffe wurde ebenfalls entwendet wenn auch nicht geklaut. Bis der sich aus dem Sitz hat, vergehen wertvolle Sekunden. Robert scheint verloren, es sei denn Alex kommt jetzt noch von irgendwo her und stellte die Burschen.

    Matze saß in seinem Auto und beobachtete Jägers Villa Er sah, wie der Polizist in seinen Wagen stieg und losfuhr. Er startete den Motor und folgte dem silbernen BMW. Semir der nun schon einige Kilometer gefahren war, merkte dass ihm ein weißer Transporter folgte. „Ich werde verfolgt, das SEK soll sich zurückhalten!"sagte er und hoffte, dass die Wanze funktionierte. Er lenkte den Wagen auf die Landstraße und beobachtete im Rückspiegel seinen Verfolger. Plötzlich klingelte Konrads Handy! "Ja?"meldete sich Semir. "Du fährst jetzt rechts in den Waldweg und hältst dort an! Dann steigst du aus und nimmst die Hände hinter den Kopf!" befahl der Anrufer. Semir lenkte seinen BMW wie verlangt auf den Waldweg und stellte den Motor aus. Er sah, wie der weiße Transporter hinter ihm anhielt und die Scheinwerfer aufblinkten. Semir blieb aber sitzen. Das Handy klingelte erneut. „Du sollst aussteigen!" fauchte der Mann. „Wo ist mein Partner?" fragte er ohne dem Befehl nachzukommen. "Ich bringe dich zu ihm, keine Sorge!" sagte der Anrufer. „Und das soll ich ihnen glauben?"fragte Semir. Er konnte einen höhnischen Unterton nicht unterlassen. "Ich gebe dir mein Wort! Und jetzt steig aus und nehm die Hände hinter den Kopf!" Semir fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, wie er es immer machte, wenn er überlegte ob er jetzt das Richtige tat. Aber was blieb ihm anderes übrig? „Hartmut, schalt die Geräte aus! Jetzt!"sagte er und stieg langsam aus. Er nahm die Hände hoch und verschränkte sie hinter den Kopf. Ein Mann mittleren Alters stieg aus dem Transporter und zielte mit einem Revolver auf den Polizisten. Langsam ging er auf ihn zu, dabei sah er sich immer wieder um. Er zog Semirs Waffe aus dem Holster und steckte sie in seinen Hosenbund. „Leg dir Handschellen an." befahl er. Semir zögerte einen Moment."Na los!"forderte der Mann und der Hauptkommissar zog die Fesseln hervor und ließ die Schellen um seine Handgelenke zuschnappen. "Der Schlüssel und dein Handy!"forderte er nun. Semir holte beides aus seiner Hosentasche, was sich als ziemlich umständlich erwies und übergab die Sachen. Das Handy warf der Kerl in hohen Bogen in den Wald, den Schlüssel steckte er ein. Jetzt nahm der Mann ein Gerät aus seiner Jackentasche und schaltete es ein. Ein feiner gleichmäßiger Summton ertönte und er fuhr mit dem Gerät an Semirs Körper entlang. Der Summton veränderte sich nicht. Zufrieden nahm er den Geldkoffer vom Rücksitz und scannte auch diesen, dabei ließ er Semir nicht aus den Augen und hielt die Waffe schussbereit. Als er auch diesen sorgfältig überprüft hatte, schaltete er den Scanner aus und ließ ihn wieder in seiner Jacke verschwinden." Los rein in den Transporter!“ befahl er. Semir sah ihn an. Noch zögerte er den Befehl auszuführen. „Du willst doch zu Ben!" hakte der Mann nach und Semir setzte sich in Bewegung. Er wurde im Laderaum eingesperrt.

    Matze fuhr los. Immer wieder sah er in den Rückspiegel um eventuelle Verfolger auszumachen, doch er konnte nichts erkennen. Scheinbar hatte seine Drohung doch gewirkt. Niemand folgte dem Bullen und er hatte keine Sender oder Wanzen entdeckt. Matze war sehr zufrieden.. Er fuhr die letzten 30 Kilometer aufmerksam den Rückspiegel im Blick zum alten Übungsplatz der Amis. Niemand folgte ihm. Sein unfreiwilliger Fahrgast hatte also Wort gehalten. Er schien wirklich sehr mit Jäger verbunden zu sein. Freundschaft war manchmal mehr wert als Familie. Sein Gast sah nicht wohin die Fahrt ging, denn der Transporter war ringsum geschlossen. So fuhr Matze mit seinem Gefangenen, der sich sehr passiv verhielt eine gute halbe Stunde bis zum Zielort. Hin und wieder hüpfte der Wagen, da der Weg sehr holprig war und Matze grinste als er sich ausmalte wie der Mann auf der Ladefläche durchgeschüttelt wurde. Nur wenig später stoppte Matze und öffnete die Ladetüren. Der Mann blinzelte kurz. „Aussteigen! wir sind da!“ kam die Aufforderung. Gerkan rutschte zur Tür und stieg langsam aus. „Das ist das alte Militärgelände der Amerikaner!“ stieß er aus und hoffte dass sein Mikro funktionierte. Matze grinste und sah sich um. „Ganz recht! Und nun los!“ befahl er und stieß Gerkan vorwärts. Langsam ging der Polizist, der immer noch gefesselt war vorwärts. Matze spürte dass er sehr unsicher war. „Siehst du…da ist dein Kollege..“ grinste er als sie das Ziel erreicht hatten.

    Semir wollte zu Ben, der etwa 20 Meter entfernt an einem Baum gefesselt saß, doch der Mann hielt ihn an der Jacke fest."Nicht so hastig!"sagte er. Semir sah wie ein zweiter Mann, auf ihn zu kam. „Hast du die Kohle?"fragte er schon von weitem. "Ja klar, alles Bestens!" Der zweite Mann warf einen Blick in den Koffer. Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Dann stand er auf und baute sich vor Semir auf. Semir ignorierte ihn und sah zu Ben, der zusammengesunken da saß und sich nicht bewegte. „Sie haben was sie wollen, lassen Sie mich zu meinem Partner!" sagte er mit fester Stimme. Doch als Antwort bekam er einen Faustschlag in den Magen. Semir hatte mit dem Schlag nicht gerechnet und sackte in die Knie als ihm die Luft weg blieb. „Du hast hier gar nichts zu fordern!"sagte der Kerl. Semir sah zu dem Mann hoch, der ihn hergebracht hatte. „Sie haben mir ihr Wort gegeben!" keuchte er. „Und das habe ich gehalten! Ich habe gesagt, dass ich dich zu deinem Kollegen bringe und da ist er!"grinste der Mann und deutete mit dem Kopf in die Richtung von Ben. Gleichzeitig hob er den Revolver und zielte auf Semirs Kopf. Langsam spannte er den Hahn. Semir blickte ihn an. Eigenartigerweise verspürte er keine Angst sondern nur maßlose Wut. „Na los doch! Erschießen Sie mich, Sie feiges Schwein!"schrie er. Der Komplize schlug mit der Faust zu und Semirs Kopf wurde zur Seite geschleudert. Er merkte wie ihm Blut aus der Nase schoss. Und wieder holte der Gegner zu einem weiteren Schlag aus, doch nun griff der Mann, der ihn hier her gebracht hatte, ein und hielt seinen Komplizen den Arm fest. „Das reicht!" Er ging vor Semir in die Hocke und sah ihm in die Augen."Du bist mutig! Das gefällt mir! Aber es kann auch sehr gefährlich sein…" Mit einem Klicken sicherte er den Hahn seines Revolvers wieder und stand auf. "Du kannst jetzt zu deinem Kollegen!" Semir sah ihn ungläubig an. Er konnte nicht glauben was er da hörte und man sah es in seinem Blick, doch dann ging er einen Schritt weiter und hob die gefesselten Hände. Der Mann grinste nur und schüttelte den Kopf.

    Semir ging geradewegs auf seinen Freund zu, nicht ohne sich ein paarmal zu den Männern umzudrehen. Aber die standen nur da und beobachteten ihn. Er hatte ein ungutes Gefühl, irgendwas war hier faul. Sein Blick schweifte über das Gelände, von dem SEK war nichts zu sehen. Verdammt, wo blieben die? Ist der Sender ausgefallen oder hat die Einschaltung nicht geklappt? Er war nur noch einen Meter von Ben entfernt, als er in dem matschigen Boden auf etwas Hartes trat. Ein bedrohliches Klicken ertönte unter seinem Fuß. Semir schluckte schwer, er wusste, was das bedeutete. Verdammt er war wie ein Anfänger in die Falle gelaufen. Diese Mistkerle hatten ihn direkt auf eine Mine gelotst und wenn er sich jetzt bewegte dann würde er und Ben zerfetzt werden. Semir sah zu Ben, der ihn irgendwie gar nicht wahr nahm, obwohl er nur zwei Schritte vor ihm saß. Ben hatte die Augen geschlossen und atmete stoßweise. Semir sah dass er verletzt war und so wie es aussah, hatte sein Freund hohes Fieber."Ben! Ben? Hörst du mich?"fragte er. Dieser reagierte nicht."Verdammt!"Semir sah sich erschrocken zu den Männern um, die grinsend da standen und ihm zu winkten."Ich habe Ben! Er ist schwer verletzt, wir brauchen dringend einen Rettungswagen und...das Bombenräumkommando ...ich stehe auf einem Sprengsatz..." flüsterte Semir in sein Mikro und hoffte, dass Hartmut ihn hörte. Semir sah den Männern nach. "Hartmut, falls du mich hörst, die Täter fliehen in einem weißen Transporter der Marke VW, das Kennzeichen lautet K-SL67...und Hartmut beeilt euch bitte." gab er durch, in der Hoffnung das ihm wirklich jemand hörte oder wenigstens der Sender funktionierte. Denn wenn nicht, dann würde er hier gleich seinen letzten Atemzug machen. Irgendwann würde er müde werden, zusammenbrechen und dann würde die Mine ihn und Ben zerfetzen.

    Na super! Dieser Clifhanger ist genauso beliebt wie "es fiel ein Schuss" und cut!!! Ich hoffe doch sehr das du nicht ab morgen in Urlaub bist und jetzt nichts mehr kommt. Das wäre nämlich hart, gerade jetzt wo ich den ganzen Tag daheim bin und mich langweilen muss :D

    Robert erzählt Semir alles. Wirklich alles? Irgendwie glaub ich das nicht. Und was passiert denn jetzt? Warum warnt Alex ihn? Ich will das wissen....

    Yon wenn ich dir jetzt sage, dass du mit einem weiteren Teil meine Gesundheit förderst würde ich vermutlich auf Granit stoßen oder ? :D

    ja ich kenne das...gerade will der Traum dorthin wohin man auch will und zack der Wecker klingelt...Besuch kündigt sich an oder aber das Telefon...irgendwas stört immer.... :thumbup:

    Ben ist also wieder ein Schüler...na wenn er dann so brav ist und nicht wie die Schüler heute wird es für Sarah sicher leichter. Bin mal gespannt wie lange es noch so geht und Ben in die Realität zurück findet.

    Frau Krüger macht normalen Polizeidienst? Als Partner von Semir....das ging ja schon mehrfach gut....also dann auf gute Zusammenarbeit. Allerdings besteht nun nach meiner Ansicht nach die Gefahr das aufgedeckt wird, was mit Ben ist...

    Der nächste Morgen kam. Matze stand auf und ging zu seinem Gefangenen. Er sah, dass Jäger immer noch mit dem Fieber kämpfte. Seine Augenlider flatterten und Schweiß stand ihm auf der Stirn. Die Haare klebten nass an seinem Kopf. Sein Atem ging schnell und stoßweise. Es wurde Zeit, dass sie die Sache über die Bühne brachten. Er weckte Harald. „Wir müssen los!" sagte er. Sein Freund sah ihn müde an. „Was? So früh! Es ist erst sieben!"beklagte er sich nach einem Blick auf die Uhr. „Ich glaube Jäger macht nicht mehr lange! Und für eine tote Geisel kriegen wir kein Geld! Also los! Fahr den Transporter dicht an den Eingang!" Murrend stand Harald auf und zog sich an. Matze versuchte unterdessen seine Geisel zu wecken. Er rüttelte ihn an der unverletzten Schulter. Ben stöhnte. Seine Beinwunde brannte wie die Hölle und sein Mund war trocken, die Lippen rissig und aufgesprungen. Jemand schlug ihm leicht ins Gesicht und er zuckte zusammen. Er hörte wie durch Watte, eine Stimme. Langsam öffnete er die Augen und sah verschwommen einen Mann vor sich. „Kannst du aufstehen?"fragte dieser. Ben sah ihn mit rotgeränderten Augen an. „Ich...ich..weiß...nicht.." antwortete er leise. Der Mann löste die Kette und die Fesseln und versuchte Ben hoch zu helfen. Dieser schrie auf, als er seine Rippen und sein verletztes Bein belastete. Er knickte wieder ein. Harald kam durch die Tür und Matze winkte ihn zu sich. „Hilf mir mal! Geh auf die andere Seite!" Gemeinsam schleppten sie Ben zum Transporter. Dieser ließ alles mit sich geschehen, er war einfach zu schwach um irgendetwas gegen diese Männer unternehmen zu können. Sie legten ihn auf die Ladefläche und fesselten ihn mit einer Hand an einem im Boden eingelassenen Eisenring. Als sie an ihrem Ziel angekommen waren, schleppten sie Ben zu einem Baum und banden ihn dort fest. Dann holte Harald die Kiste mit den Minen und platzierte eine links von Bens Beinen und eine rechts. Außerdem noch etwa 5 Meter von ihm entfernt drei weitere Minen. So war sicher, dass Gerkan auf eine dieser Minen trat und zusehen konnte wie sein Freund starb. Sie bedeckten die Minen mit etwas Erde und entfernten die Sicherung. Matze sah Ben an, der völlig weggetreten war. Ob er von ihrem Plan wusste? Hatte er etwas mitbekommen? Sicherheitshalber würde er ihn knebeln, nicht dass er noch seinen Kollegen warnen konnte. „So, ich mach mich auf den Weg. Wenn ich in 3 Stunden nicht zurück bin, verschwinde hier! Dann ist irgendwas schiefgelaufen!" befahl er. Harald nickte. „Und? Soll ich ihn dann umlegen?"fragte er und blickte zu Ben. „Ja!"kam die knappe Antwort.

    "So Semir, das ist der Sender, den verstecken wir in deinem Schuh und die Wanze kommt in die Jackennaht. Da diese Typen anscheinend einen Frequenzscanner haben, werden wir die Dinger kurz bevor du ihnen gegenüberstehst, von hier aus abschalten. Das läuft über einen Satelliten, also spielt die Entfernung keine Rolle. Du musst uns nur rechtzeitig Bescheid geben. Und dann hoffe ich, dass sie dich gleich abscannen, denn wir schalten die Geräte, 10 Minuten später wieder ein. Du musst sie irgendwie hinhalten und ablenken, damit dass SEK sich in Stellung bringen und eingreifen kann." Semir nickte und sah auf die Uhr. Es war gleich neun. Hoffentlich meldeten sich die Kerle bald. Lebte Ben überhaupt noch? Der Schuss….und dann die Weigerung mit ihm sprechen zu dürfen. Semir hatte schon viele Entführungen bearbeitet und er wusste aus Erfahrung, dass die Weigerung ein Lebenszeichen des Opfers zu bekommen, meistens den Tod des Opfers bedeutete. Diese Ungewissheit was mit Ben war oder ob er überhaupt noch lebte, machten ihn fertig. Wieder sah er auf die Uhr. Er sah noch einmal Hartmut an. „Bist du sicher, dass es klappt?“ hakte er nach. Hartmut lächelte leicht. „Hast du kein Vertrauen in meine Arbeit?.“ gab der Techniker von sich. „Ja, doch …ich wollte dich auch nicht kränken, aber die Kerle die Ben gefangen halten sind keine Anfänger. Die wissen genau was sie machen. Ich will nur sicher gehen.“ versuchte Semir zu erklären. „Ich weiß dass du Angst hast, aber ich bin mir sicher, dass es funktioniert. Außerdem wird das SEK doch wohl vor Ort sein oder?“ hakte Hartmut nach. „Ja sicher…“ lächelte Semir. Wieder sah er auf die Uhr. Die Minuten schienen zu kriechen und länger zu dauern, als er es gewohnt war. Er sah Hartmut noch einmal an, der ihm zuversichtlich zunickte. „Es wird alles gut. Semir….“ versprach er.

    Julia fuhr gegen acht zur Bank und kam um neun zum Haus ihres Vaters wo Semir bereits auf sie wartete. „Wie geht es deinem Vater?“ wollte er sofort wissen. „Soweit gut. Die Operation ist sehr gut verlaufen und er ist auf dem Weg der Besserung. Aber er sollte die nächsten Tage keinen Stress bekommen und das ist nicht einfach. Er macht sich große Sorgen um Ben....genau wie ich." sagte sie leise. „Haben sich die Entführer schon gemeldet?“ wollte Julia nun wissen. „Noch nicht, aber das wird sicher nicht mehr lange dauern…“ gab Semir zur Antwort und schon klingelte das Handy. Semir griff danach. „Ja!!“ stieß er aus. „Hast du das Geld?“ wollte der Anrufer wissen. „Ja…“ gab Semir zurück. „Dann wirst du dich jetzt in deine Karre setzen und zum alten Militärring fahren! Allein! Keine Sender, keine Abhörgeräte! Und wenn ich merke, dass deine Kollegen dir folgen, dann ist dein Kumpel tot.“ drohte der Anrufer und Semir hörte einen Aufschrei von Ben."Ich tue, was sie sagen, aber lassen sie mich mit Ben sprechen!"forderte er. Es war still in der Leitung und Semir dachte sie hatten schon wieder aufgelegt, doch dann hörte er Bens Stimme. Sie klang schwach und fiebrig. „Semir.... Bist du das?" „Ben, halte durch, ich hole dich da raus, hörst du!"versuchte er seinem Freund Mut zu machen. „Das reicht!"sagte wieder die Stimme. „Fahr jetzt los!" kam der Befehl. Julia sah ihn an. „Ich muss direkt los…“ sagte Semir. „Ohne Rückendeckung? Semir, pass bloß auf dich auf! Kannst du nicht jemanden mitnehmen,?“ wollte Julia wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Ich soll allein kommen und ich will nichts riskieren! Mach dir keine Sorgen! Hartmut verfolgt mein Signal und kann alles mithören und das SEK ist bereit. Ich bringe Ben zurück!" Er sah Hartmut an. „Das Signal?“ fragte Semir. „Ist deutlich! Wir haben dich im Blick!" versprach der Techniker. Semir nahm den Koffer mit dem Geld und verließ das Haus. Hartmut rief Frau Krüger an. "Es geht los!"

    Ach Campino...Liebe kann vieles verzeihen. Auch wenn es hier wohl doch nur das Stockholmsyndrom war. So DENKE ich es jedenfalls. Aber gut...du bist der Autor. Ich hätte es mir für Kevin gewünscht. Ben hat ja auch auf seine Freundin in der letzten Folge geschossen und sie sind dennoch zusammen. Von daher ist es nicht so abwegig. Hast du schon eine neue Story in Arbeit?

    Thomas hat mich jetzt auch überrascht. Damit scheint der Fall eigentlich abgeschlossen oder? Die Frage die jetzt noch im Raum steht ist was wird aus Jessy und Kevin? Werden sie vielleicht doch ein Paar. Die Gesichte ist voller Gefühle, voller Verzweiflung...sehr gut geschrieben. und das wiederhole ich sehr gern. Für mich bist du ein toller Autor. :thumbup: