Beiträge von Elvira

    Na jetzt musste ich doch tatsächlich erst mal diesen Feedbereich suchen. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Diese STory geht weiter. Sonja, ich befürchte das du deine Leser verloren hast. Jeder der jetzt feedet musste sich vermutlich wie ich erst einmal neu einlesen.

    Iris scheint sich mit ihrem Schicksal abgefunden zu haben. Ben ist sauer und ich verstehe ihn sehr gut, aber schön dass ihm das Essen wenigstens schmeckt :D.. Und Jan? Hat er sich auch damit abgefunden? Was hat er noch vor? Gibt es noch eine Begegnung mit Jan und Ben? Und was wird da passieren? Freunde werden sie sicher nicht mehr.

    Sonja bitte.....nicht wieder so lange warten lassen.

    Mal ganz ehrlich Vlada 99 glaubst du was du schreibst?

    Hier in Deutschland gibt es auch Fernsehzeitschriften (man glaubt es ja kaum) die bereits lange vorher gedruckt werden. Diese würden aber maximal vier Wochen Programm schreiben, da niemand weiter in die Zukunft sehen kann. Aber in diesen Zeitschriften sind die Programmänderungen der Sender (die immer wieder mal vorkommen) natürlich nicht berücksichtigt. So kann es immer passieren, dass in diesen Zeitschriften immer mal wieder Fehler auftauchen. Eine Zeitung die schon fast zehn Wochen in die Zukunft sehen kann, ist nun wirklich ein Märchen.

    Auf der offiziellen Seite von RTL (die müssen es ja eigentlich wissen, wann sie was senden) ist von dem Start der Serie noch nichts zu erkennen. Allen anderen bitte ich so lange zu warten bis der Start von der offiziellen Seite genannt wird. Sobald dieser Termin steht erfahrt ihr es. Und dann ist es auch zuverlässig. Der Zeitpunkt wird frühestens 6 Wochen vor Start bekannt gegeben

    Männer....dabei ist die Geburt doch was ganz natürliches. Nicht Schuld von Ben oder sonst wen. Es war einfach Zeit zum "Hallo" sagen des neuen Erdenbürgers. Ein Ben in klein....na hoffentlich hat er mehr von Sarah geerbt als von Ben... :D

    Sonja von Falkenstein sah den Polizisten nach, als sie abfuhren. Gedankenverloren spielte sie mit ihren Haaren. Sherlock bellte leise. Sonja zuckte zusammen und streichelte ihn lächelnd. „Ja, du hast Recht. Er sieht nicht schlecht aus. Hast du seine Augen gesehen? Klar wie Wasser. Und das Gesicht…hart und kantig. Aber weißt du was Sherlock, ich glaube er hat sehr viel durchgemacht. Ich spürte dass da etwas ist… Ich werde mich besonders um ihn kümmern.“ versprach sie und kraulte dem Hund den Hals. Sie gingen zurück ins Wohnzimmer und Sherlock legte die Schnauze auf ihren Schoß. Er sah sie mit seinen dunklen Augen an. „Ja, du verstehst mich…“ lächelte sie. „Wollen wir noch mal raus?“ hängte sie fragend an. Sherlock legte den Kopf schief. „willst du noch mal raus?“ wiederholte sie. „Wuff!“ kam entschlossen von dem Hund. Er sprang auf und rannte zur Tür. „Dann wollen wir mal.“ meinte sie und erhob sich ebenfalls. Für Sherlock brauchte sie keine Leine, denn er gehorchte aufs Wort, wenn er wollte. Aber auch wenn er nicht direkt kam, so wusste sie doch, dass er das Gelände nicht verlassen würde. Sie öffnete die Tür und der Hund stürmte hinaus. Sonja folgte ihm. Es war noch ein wenig hell und so konnte sie auf die Taschenlampe verzichten. Sherlock lief voraus und hob ihn und wieder nach intensivem Schnuppern sein Bein um seine Duftmarke zu setzen. Nach einer guten halben Stunde gingen die Beiden wieder nach Hause und Sonja machte sich bettfertig. Sie verschloss die Haustür und stellte für Sherlock noch das Wasser auf. „So bis morgen früh und pass gut auf!“ mahnte sie den Hund wie jeden Abend. Dieser legte sich auf die Decke in der Nische im Flur und sah sie an, als würde er sagen wollen. „Nur keine Angst. An mir kommt keiner vorbei.“ Sonja ging in die erste Etage und legte sich hin. Während sie versuchte den Tag zu vergessen, sah sie wieder das Gesicht des Polizisten mit den wasserblauen Augen. Sie spürte wie ihr heiß und kalt zugleich als sie an ihm dachte. „Na Sonja..du wirst dich doch wohl nicht verliebt haben! Das darf nicht sein!“ forderte ihre innere Stimme. „Blödsinn warum denn nicht? Er war doch hübsch und wer weiß vielleicht hat er ja auch gar kein Interesse an mir. Und wenn doch? Ich habe doch auch ein Recht mich zu verlieben.“ widersprach sie sich selbst. Sie löschte das Licht und schloss die Augen. „Alexander Brandt…“ sagte sie leise.

    Der nächste Morgen kam und Alex wurde von einem nervenden Ton geweckt. Noch im Halbschlaf tastete seine Hand nach seinem Handy. Ein Druck auf die Taste und das Gerät gab Ruhe. Doch nicht lange. Nur fünf Minuten später klingelte es wieder. „Ja doch!“ knurrte er und warf die Decke zur Seite. Müde quälte er sich aus dem Bett und schlurfte die Metalltreppe runter. Dann ging es ins Bad. Erst als er unter der Dusche stand fühlte er sich wacher und spürte großen Tatendrang. Heute würde er noch mal zu diesem Bogenschützenverein fahren und sich die Mitglieder dort anschauen. Sein Handy klingelte und er sah auf das Display. Semir….zeigte das Display. „Ja Semir?“ wollte er wissen. „Morgen Alex. Bist du schon fertig?“ wollte sein Partner wissen. „Nicht ganz. Der Kaffee fehlt noch.“ murmelte Alex. „Vergiss ihn und komm raus! Wir haben einen neuen Vermisstenfall, der in das Muster passt“ erklärte der erfahrene Semir. „Okay…“ gab Alex von sich und verließ sein Containerhaus. „Erzähl!“ forderte er nur kurz darauf im Wagen auf. „Holger Behrends, 22 Jahre alt, wohnhaft in Köln. Ist seit einer Woche vermisst. Seine Freundin hat ihn gestern gemeldet. Er war mit Freunden zu einem Discobesuch verabredet und ist danach nicht mehr nach Hause gekommen.“ berichtete Semir. „Okay…und wo fahren wir jetzt hin?“ wollte Alex wissen. „zu seiner Freundin. Sie wartet auf uns.“ kam von seinem Partner. Dieser lenkte den BMW sicher durch die Straßen und hielt nach einigen Minuten Fahrt in einer recht noblen Gegend an. „Whow….ist unser Vermisster reich?“ hakte Alex sofort nach. In seinen Gedanken schwirrte die Idee herum, dass der junge Mann aus Geldgründen entführt wurde. „Nein. Seine Freundin ist hier im Seniorenstift tätig. Dort die alte Villa beherbergt eine Seniorenresidenz.“ erklärte Semir. Sie stiegen aus und gingen die Treppen nach oben. „Wir suchen Dorothea Hausmann“ erklärte sie einer Pflegerin. „Sie ist im Personalraum. Gehen Sie bitte den Gang lang und dann die vierte Tür auf der rechten Seite.“ gab diese Auskunft. Semir bedankte sich und ging mit Alex in den Gang. Artig klopften sie an die Tür. „Ja?“ fragte eine Frau. „Guten Morgen, wir suchen Frau Hausmann?.“ wiederholte Semir. „Das bin ich! Sind Sie von der Polizei?“ hakte sie nach. „Gerkan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Brandt.“ nickte Semir und zeigte den Ausweis. „Kripo Autobahn?“ kam erstaunt von Dorothea Hausmann. „Ja, es ist etwas sonderbar, das geb ich zu, aber wir ermitteln derzeit in einer Angelegenheit zu deren Muster auch Ihr Freund gehört.“ erklärte Semir. „Was denn für eine Angelegenheit?“ wollte Dorothea unsicher wissen.

    Semir fuhr, nachdem er die Bewachung des Opfers veranlasst hatte, unverrichteter Dinge wieder zu Alex um in abzuholen. Als er dort ankam, blickte er im Vorbeigehen durch das Fenster ins Wohnzimmer wo Alex und Sonja von Falkenstein saßen. Semir musste leicht lächeln, denn dass es zwischen diesen beiden mehr als nur knisterte, konnte ein Blinder mit Krückstock sehen. Dennoch hielt er Alex für sehr reserviert. Dieser junge Mann war verängstigt. Seine Vergangenheit lag noch lange nicht hinter ihm. Noch hatte Alex ihm nicht wirklich viel erzählt, doch Semir wusste was ein Polizist im Gefängnis durchmachen musste. Dort ging die Gefahr nicht nur von den Insassen aus, sondern auch von dem Personal. Für die einen war man der verhasste Bulle und für die Anderen ein Verräter. In diesen Gedanken drückte er auf den Klingelknopf und nur wenige Sekunden später schlug auch der Hund an. Die Tür öffnete sich. „Oh, Sie sind schon wieder zurück…“ kam etwas enttäuscht von Sonja von Falkenstein. „Ja, tut mir Leid…“ grinste Semir. Der Vorwurf der Frau war deutlich zu hören. Er betrat das Wohnzimmer. „Ah Semir, schön das du da bist .Frau von Falkenstein hat mir so einiges erklärt was das Bogenschießen angeht.“ gab Alex von sich. „Ach ja?“ hakte Semir nach und grinste. „Ja, wirklich…ich weiß jetzt wesentlich mehr als vorher. Was ist mit Neukauf?“ fragte Alex. „Leider konnte ich mit dem Mann noch nicht sprechen. Er ist nicht vor morgen vernehmungsfähig, aber er ist nicht in Lebensgefahr. Ich habe ihn unter Bewachung gestellt, denn ich vermute, dass der Täter genau weiß, dass er noch lebt.“ erklärte Semir. „Das heißt nicht, dass es nicht ein Täter ist. Sonja…ähm ich meine, Frau von Falkenstein hat mir eben erklärt, das man mit einem Langbogen Holz- und Carbonpfeile abschießen kann.“ stellte Alex richtig. „Okay….das ist wirklich eine gute Neuigkeit. Vielen Dank für Ihre Hilfe, aber ich muss Herrn Brandt jetzt leider mitnehmen.“ erklärte Semir. Sonja von Falkenstein nickte. Alex zog eine Visitenkarte aus seiner Tasche. „Sie können mich ja mal anrufen, dann können wir noch mal über diese ganzen Dinge sprechen.“ bot er an. Die Frau nahm die Karte und nickte. „Das werde ich ganz sicher tun.“ versprach sie.

    Nur wenig später saßen sie wieder im Wagen und fuhren zurück. „Ich habe die Eltern von Christian Neukauf auf dem Rückweg bereits informiert. Sie waren überglücklich zu hören, dass ihr Sohn lebt. Schon seltsam oder? Ich meine der Typ schießt zwei Jungs über den Haufen und skalpiert sie. Bei Christian Neukauf aber schießt er daneben? Irgendwas stimmt da nicht…“ erklärte Semir nachdenklich. „Vielleicht hat er da nur falsch gezielt. Oder das Wetter war nicht so, wie es sein sollte, oder der Pfeil war krumm.“ zählte Alex auf. „Wieso denn das?“ hakte Semir nun nach. „Sonja von Falkenstein hat es mir erklärt. Der Holzpfeil kann sich verformen. Er kann krumm werden und dann trifft er nicht das gewünschte Ziel.“ erklärte Alex weiter. Semir sah ihn an. „Nun gut…sie kennt sich mit Pfeile sicher aus und auch mit Bogenschießen, aber ich denke nicht, dass der Täter einfach so schlecht geschossen hat.“ setzte er dagegen. „Das sag ich ja auch nicht. Er kann die Flugrichtung des Pfeils nicht beeinflussen. Genauso wenig wie du die Kugel aus deiner Waffe. Wenn sie einmal abgeschossen sind, dann ist es zu spät.“ ging es bei Alex weiter. „Habt ihr wirklich nur über Pfeil und Bogen gesprochen?“ hakte Semir erstaunt nach. „Ja sicher! Was denkst du denn?“ knurrte Alex. „Nun ja…ich hatte das Gefühl, das da mehr war“ gab er zu. „Wie meinst du das denn?“ hakte Alex weiter nach, doch nun schwieg Semir. „Ach du meinst… ich und diese … nee … sie ist überhaupt nicht mein Geschmack!“ dämmerte es Alex. „Nun ja… okay…. was machen wir heute noch? Wir müssen gleich eben mit Krüger sprechen und ihr erklären, was wir bisher heraus gefunden haben. Tja und dann….? Wo sollen wir anknüpfen?“ stöhnte Semir. „Vielleicht wäre es eine Idee, wenn einer von uns sich im Bogenschützenverein ermittelt?“ schlug Alex vor. Semir sah ihn an. „Lass mich raten, du würdest dich freiwillig melden.“ grinste er. „Ja sicher! Ich meine, du bist ja nicht gerade der Mensch, der mit Pfeil und Bogen umgehen kann oder? Die Größe ist ja auch ein Problem....“ gab Alex kühl zurück. „Ich könnte das auch!“ behauptete Semir grinsend. „Ja sicher….“ nickte Alex. Sie fuhren zur PAST und berichteten über den Fall.

    „Was macht Sie so sicher, dass keiner von Ihren Mitgliedern oder Schülern hinter den Anschlägen steckt?“ wollte Alex wissen. „Oh ganz einfach. Die Jungs hier wollten einen Sport ausüben und keine Morde begehen. Es sind halbe Kinder. Michael ist gerade mal 22 und Thomas 21 Jahre alt. Die Beiden haben genügend damit zu tun, die Konkurrenz auszuschalten, die ihnen bei Turnieren gegenüberstehen.“ lächelte Sonja. „Gibt es noch einen anderen Bogenschützenverein?“ wollte Alex wissen. Er kraulte Sherlock den Hals, da der Hund direkt zu ihm kam als er saß. „Das mag er gern.“ lächelte Sonja. „und nein… wir sind der einzige Verein, der sich mit Bogenschießen beschäftigt. Es ist ein aussterbender Sport. Wissen Sie, es ist wirklich sehr schwer mit einem Pfeil einen Menschen zu töten. Da muss schon sehr viel Hass in einem sein um das zu tun.“ gab sie von sich. Alex nickte. „Das mag sein, aber es ist bereits zweimal passiert. Das dritte Opfer hatte Glück und wurde lebend gefunden. Von Ihnen…“ erklärte er. „Ja, der junge Mann hatte Glück gehabt. Normalerweise gehe ich nur abends mit Scherlock in die Richtung. Aber heute wollte er unbedingt da hin. Und er kann sehr überzeugend sein.“ Sonja klopfte Sherlock gegen die Brust. „Nicht wahr mein Guter…das war eine Heldentat.“ sagte sie zu dem Hund. Ein leises „Wuff“ kam zurück. Alex nickte. „Sagen Sie, der Täter kann scheinbar mit Pfeil und Bogen einen Menschen töten. Er muss also wissen wie man damit umgeht oder?“ hakte er nach. Sonja von Falkenstein nickte. „Nicht nur das, er muss auch die richtigen Materialien haben. Also was Pfeil und Bogen angeht und er muss genau berechnen können wie sich sein Pfeil verhält. Das kann er nur machen, wenn er den Bergertest gemacht hat. Wissen Sie, Sie können nicht mit jeden x-beliebigen Bogen x-beliebige Pfeile abschießen. Wenn Sie einen Holzpfeil wie in diesem Fall abschießen muss der Bogen ein Langbogen sein. Anders geht es gar nicht. Sie können keinen Blankbogen oder Recurvebogen benutzen. Auch ein Compoundbogen ist für Holzpfeile nicht geeignet, da der Holzpfeil arbeitet. Das heißt er verändert sich bei Feuchtigkeit oder auch bei Trockenheit. Das ist bei einem Carbonpfeil nicht. Der Holzpfeil kann sich so stark verändern, dass er sogar verkrümmt. Und in dem Fall kann man ihn weg werfen. Mit so einem krummen Pfeil trifft man keine Ziele.“ erklärte Sonja sachlich. Alex nickte nachdenklich. „Kann man überall diese Waffen kaufen?“ hakte Alex nach. Sonja sah ihn an. „Pfeil und Bogen sind nicht als Waffen registriert. Jeder kann sie erwerben. Sie sind Sportgeräte, wie ein Ball oder aber auch Golfschläger.“ stellte sie richtig. „Und jeder kann sie kaufen, obwohl es tödliche Waffen sein können.“ legte Alex sich fest.

    Sonja sah ihn an. „Ein Bogen ist wie ich schon sagte, keine Schusswaffe nach dem Waffengesetz. Es ist ein Sportgerät und ja, jeder kann sie kaufen und darf sie besitzen. Ich informiere immer über die Gefahren, die von so einem Pfeil ausgehen können. Unsere Mitglieder müssen die üblichen Sicherheitsregeln für das Bogenschießen einhalten. Das heißt auch, dass jeder Bogenschütze die Verantwortung für sein Sportgerät trägt und die Verantwortung dafür übernimmt wenn durch sein Sportgerät Personen verletzt werden. Aber wenn Sie wollen, können Sie ja mal zu meinem Unterricht kommen. Dann zeige ich Ihnen wie wir mit dem „Bogen“ umgehen.“ bot Sonja an. Alex lächelte leicht. „Wäre eine Option. Sie verwenden also keine Holzpfeile und diese werden nur mit einem langen Bogen geschossen. Was ist mit Carbonpfeile?“ wollte er nun wissen. „Mit dem Langbogen kann man Holzpfeile und auch Carbonpfeile verschießen. „ gab Sonja von sich. „Sagen Sie, gehen wir mal davon aus, dass ich einen Menschen mit Pfeil und Bogen töten will. Wie würde ich dann vorgehen?“ versuchte Alex heraus zu finden. Sonja lächelte. „Das ist eine sehr seltsame Frage, aber ich versuche sie mal zu beantworten. Also um einen Menschen zu töten, müssen Sie wie ich schon sagte, von der Anatomie des Menschen Ahnung haben. Am empfindlichsten und am leichtesten ist der Körper zwischen den Rippen zu durchstoßen oder aber auch oberhalb des Rippenbogens. Außerdem hier am Hals und natürlich die Bauchhöhe. Bei den dort liegenden Weichteilen ist es egal welchen Pfeil Sie benutzen. Holz, Carbon, Aluminium…das ist völlig egal, denn da dringen alle Pfeile ein. Die Geschwindigkeit muss genau berechnet werden. Schon allein um vorher zu wissen welchen Schaden der Pfeil anrichten soll. Das schaffen nur wirklich erfahrene Bogenschützen. Außerdem muss man bedenken, dass der Mensch sich ja bewegt. Auch das Wetter spielt eine große Rolle und die Pfeilstärke. Je dünner der Pfeil umso besser fliegt er. Und dann kommt noch das Gewicht des Geschosses dazu. Je leichter der Pfeil umso weiter die Reichweite.“ erklärte Sonja weiter.

    Na das sieht ja schon fast wie ein Ende der Geschichte aus. Bist du sicher, dass du hier aufhören willst? Bis zur Hochzeit ist sicher noch Zeit und bis dahin kann Ben sicher jetzt dem Krankenhaus den Rücken kehren aber sicher nicht für lange oder Susanne? Dir fällt bestimmt was ein, wie du ihn wieder in deine Fänge bekommst... :D

    „Ja….also ich bin mit Sherlock, das ist mein Hund hinten im Wald spazieren. Also eigentlich ist es kein Wald mehr ein Wäldchen. Ungefähr fünfzehn Minuten entfernt liegt ein kleiner See. Sherlock war ganz aufgeregt und wollte mir etwas zeigen. Ich bin natürlich hinterher und da saß dieser Mann am Baum und hatte den alten Holzpfeil in der Schulter.“ erklärte Sonja. „Alter Holzpfeil?“ hakte der junge Mann mit den strahlend blauen Augen nach. „Ja, ich kenne mich aus wie Sie ja wissen. Wir benutzen, wie ich schon gestern sagte, Carbonpfeile. Diese Pfeile sind zum einen sehr leicht und haben eine größere Einsatzmöglichkeit.“ erklärte Sonja. Der Mann nickte. „Okay…und weiter?“ wollte er wissen. „Ja…wissen Sie um einen Menschen mit einem Pfeil zu töten, muss man schon Übung haben und vor allem von der Anatomie des Menschen ein bisschen wissen. Wenn der Pfeil nur in der Schulter geschossen wird, dann ist es lediglich eine Fleischwunde. Wenn der Pfeil aber in die Lunge kommt, dann stirbt das Opfer sehr schnell.“ erklärte Sonja. Sie musterte den Mann. Die Augen waren faszinierend und sie konnte sich nicht davon freisprechen etwas Ungewohntes in sich zu fühlen. „Erzählen Sie bitte weiter!“ hörte sie die Stimme des anderen Mannes. „Nun ja…wie ich schon sagte. Der Pfeil war aus Holz und die Feder war die einer Elster…“ erklärte sie. „Einer Elster?“ hakte der Ältere der Polizisten nun nach. „Ja…die Indianer in Amerika haben ja eher die von einem Falken, Adler oder aber von einem Truthahn genommen. Hier kommt man aber nicht so einfach an Federn von Greifvögeln ran.“ gab Sonja von sich und sie bemerkte wie die Männer die Blicke tauschten. „Ich hoffe ich langweile Sie nicht..“ entschuldigte Sonja sich. „Oh ähm…nein…es ist wirklich sehr interessant. Ähm Semir…vielleicht solltest du zum Krankenhaus fahren und herausfinden was uns das Opfer sagen kann. ich würde mich gern hier noch etwas umsehen.“ bat Brandt seinen Kollegen. Dabei sah er Sonja an und sie lächelte. „Klar doch….aber Alex…denk an den Fall.“ mahnte der Kollege und verschwand.

    Semir fuhr zum Krankenhaus und dachte während der Fahrt über die bisherigen Ergebnisse nach. Wenn der verletzte Mann wirklich Christian Neukauf war, so waren wenigstens alle drei Vermissten wieder aufgefunden. Es sei denn es gibt noch unbekannte Opfer, die nicht vermisst wurden. In dieser Gruppe Mensch waren mehr die Obdachlosen, die Drogensüchtigen…die Säufer. Niemand würde diese Menschen, die ganz unten waren vermissen. Er stellte seinen Wagen auf dem Parkplatz der Klinik ab. An der Anmeldung fragte er nach dem Opfer und musste sich gedulden, denn Christian Neukauf wurde gerade operiert. Semir setzte sich in den Wartebereich und wartete auf den Arzt. Er musste sich eine ganze Stunde gedulden bis ein Mann in seinem Alter in typischer Arztkleidung zu ihm kam. „Dr. Reichelt. Sie sind Gerkan von der Polizei?“ wollte er von Semir wissen und reichte ihm die Hand. „Ja, wie geht es dem jungen Mann?“ fragte Semir sofort. „Den Umständen entsprechend. Er hat viel Blut verloren. Aber er hatte Glück im Unglück. Der Pfeil hat lediglich eine tiefe Fleischwunde verursacht. Sie wird heilen und vermutlich wird nur eine Narbe an dieses Abenteuer erinnern. Den Pfeil können Sie direkt mitnehmen und untersuchen lassen. Der junge Mann ist bis morgen nicht vernehmungsfähig und ich möchte Sie bitten dies zu respektieren!“ forderte der Mediziner ihn auf. „Ja sicher…sobald Neukauf aufwacht rufen Sie mich bitte an und lassen Sie keinen zu ihm! Ich werde die Eltern informieren.“ bat Semir und nahm den Pfeil, den ihn eine Schwester brachte in Empfang. „Ja sicher… Herr Gerkan. Wie gesagt, es sieht soweit gut aus.“ lächelte der Mediziner und verschwand. Semir selbst verließ das Krankenhaus und fuhr direkt zur KTU um den Pfeil von Hartmut untersuchen zu lassen. Hartmut nahm die Tüte und sah sich den Pfeil an. „Also das ist schon mal ein Holzpfeil und keiner aus Carbon. Daraus waren nämlich die Anderen. Dieser hier allerdings hat die gleiche Federart.“ erklärte Hartmut sofort. Semir rollte die Augen. „Danke, ich weiß das er aus Holz ist, aber vielleicht kannst du ja noch ein paar Fingerabdrücke sichern oder sonst welche Spuren, die uns zum helfen können.“ knurrte Semir. Hartmut sah ihn an. „Der Pfeil steckte in dem Opfer? Wer hat ihn angefasst? Wie viele Personen waren dran?“ wollte er wissen und Semir ahnte worauf er hinaus wollte. „Ja entschuldige…du hast ja Recht.“ gab Semir leise zu.

    Auch für Sonja fing der Tag an. Sie musste mit ihrem deutschen Schäferhund raus. „Sherlock….komm!“ sagte sie. Nichts rührte sich. „Sherlock! Gassi!!“ rief sie. Doch wieder rührte sich nichts. Sonja ging auf den Flur wo der Hund üblicherweise lag. „Sherlock!! Los komm jetzt!“ wiederholte sie etwas energischer. Der Hund erhob sich langsam und reckte sich erst einmal. Dann setzte er sich gemächlich in Bewegung und ging mit erhobenem Haupt an Sonja vorbei in den großen Garten. Sonja schüttelte den Kopf. Ihr Hund war ihr ein und alles, doch der hatte eine unglaublich sture Art an sich. Er war ein Schäferhund mit Langstockhaar und sie hatte ihn seit er vor 12 Jahren auf die Welt kam. Ein Leben ohne ihn, konnte sie sich nicht mehr vorstellen. Sein am Hals zur Mähne gewachsenem Fell und der graue Farbstrich ließ ihn etwas Besonders sein. Den Namen Sherlock hatte er bekommen, weil Sonja ein großer Fan des fiktiven Detektivs war. Und irgendwie erinnerte sie auch der Blick eben an diese Figur. „Los mach dein Geschäft!“ forderte sie ihn auf. Sherlock sah sie mit seinem gelben Augen an und legte den Kopf schief. „Was ist?“ fragte sie und Sherlock bellte kurz auf. „Okay…ich komme mit…“ stöhnte Sonja und ging mit ihrem Hund den kleinen Weg entlang der direkt in den Wald führte. „Du bist ein ganz schöner Angsthase…“ stellte sie fest. Sherlock sah sie an und knurrte leise. „Das war kein Kompliment mein Lieber. Du bist doch sonst nicht so ängstlich.“ lachte sie. Doch plötzlich und ohne erkennbaren Grund war Sherlock wie ausgewechselt. Er bellte und rannte los. „Sherlock!! Komm sofort zurück! Komm her!!“ schrie Sonja mit scharfer Stimme, doch der Hund hörte nicht. „Sherlock!!“ wiederholte sie. Nichts. Nur das Bellen war deutlich zu hören. Sonja ging dem Bellen nach. Dann sprang Sherlock auf den Weg. Und sah sie an. Immer wieder bellte er. „Was hast du denn? Willst du mir was zeigen?“ fragte Sonja. Sherlock bellte laut auf. „Okay…wo? Zeig es mir!“ forderte sie ihn auf und schon rannte Sherlock wieder los, doch diesmal blieb er immer wieder stehen um sich zu vergewissern, dass Sonja ihm auch folgte. Nach weiteren fünf Minuten Fußweg kamen sie an den kleinen See, der nicht weit von ihrem Haus lag. „Oh mein Gott!“ stieß sie aus als sie den Grund von Sherlocks Verhalten sah. Ein junger Mann, Mitte 20 lehnte an einem Baum. Doch das war nicht das grausame was sie aufstöhnen ließ, sondern der Pfeil, der in seiner Schulter steckte. „Hey…“ sprach sie ihn an. Langsam drehte der Mann seinen Kopf. „Hilfe….“ kam leise von ihm. „Ich helfe Ihnen….ganz ruhig. Bleiben Sie ruhig sitzen und bewegen Sie sich nicht. Ich verständige die Rettung.“ erklärte Sonja. Sie sah Sherlock an. „Du wirst hier auf den Mann aufpassen! Niemand darf an ihn ran bis ich wieder da bin, hast du mich verstanden?“ fragte sie. „Wuff…“ kam leise von Sherlock. Er legte sich neben den Mann und die Schnauze auf das Bein von ihm. „so ist es gut. Er wird Ihnen nichts tun. Ich hole Verbandszeug und werde die Rettung einweisen.“ erklärte sie dem Verletzten. Dieser hatte die Augen geschlossen. Sonja sah, dass er sehr viel Blut verloren hatte. Sie nahm das Handy und rief den Notarzt.

    „Cobra 11 für Zentrale! Semir, Alex meldet euch!“ forderte die Stimme im Funk auf. Semir sah Alex an. Sie waren gerade wieder im Auto und wollten losfahren. „Cobra 11 hört!“ gab Alex durch. „Wir haben einen durch einen Pfeil verletzten Mann gemeldet bekommen. Die Rettung ist bereits verständigt.“ kam durch. „Wo ist der Mann gefunden worden?“ hakte Alex nach. „Alte Weilburger Str. 679. Eine gewisse Freifrau Sonja von Falkenstein hat uns den Fund gemeldet. Der Verletzte wurde bereits ins Krankenhaus gebracht. Er gab an Christian Neukauf zu sein.“ gab der Kollege von sich. „Wir sind unterwegs!“ antwortete Alex. Semir stellte Sirene und Blaulicht an und fuhr zu der angegebenen Adresse. „Da wollten wir ja eh hin.“ grinste er Alex an. Dieser nickte nur nachdenklich. „Was hast du?“ hakte Semir nach. „Christian Neukauf ist der letzte der Vermissten und wäre der erste der so eine Pfeilattacke überlebt.“ gab Alex von sich. „Ja stimmt. Vielleicht weiß er auch wer dahinter steckt.“ stimmte Semir zu. „Wenn er vernehmungsfähig ist.“ gab Alex von sich. „Wir werden es sehen…“ grinste Semir. Nach guten fünfzehn Minuten Fahrt kamen sie an. Semir stieg aus und klingelte. Alex stellte sich neben ihn. Dunkles Hundegebell war zu hören. Semir sah Alex an. „War der gestern auch schon da?“ wollte er wissen. Alex zog die Schultern hoch. „Ich habe keinen Hund bemerkt, aber egal oder hast du Angst vor einem Hund?“ grinste Alex. „Sagen wir, ich habe schon zu viele Begegnungen mit dieser Gattung von Lebewesen gehabt, die nicht so gut aus gegangen waren.“ kam die ausweichende Antwort von Semir. „Sherlock! Ruhe!!“ hörten sie eine weibliche Stimme und schon ging die Tür auf. Ein Leuchten trat in die Augen der Frau, als sie Alex sah. „Sie?“ fragte sie lächelnd. „ähm ja…“ gab Alex von sich und sah sie nur an. Erst nach einem Stups von Semir wachte er wieder aus seinem Tagtraum auf. „Kommen Sie doch rein…dann redet es sich gleich besser:“ bot sie an und gab den Weg frei. Semir warf einen skeptischen Blick auf den Schäferhund der nicht weit von der Tür lag. „Sherlock tut Ihnen nichts…“ versprach Sonja von Falkenstein und lächelte vertrauenswürdig. Semir nickte. Mit großer Vorsicht ging er an den Hund vorbei und beäugte ihn immer wieder. Doch der nahm überhaupt keine Notiz von dem Hauptkommissar.

    Alex hob die Hand zum Abschied und schloss seine Haustür auf. Die Schlüssel warf er einfach auf den Tisch und ließ sich auf die Couch fallen. Zwei Tote innerhalb weniger Stunden. Keine Spur zum Täter. Nichts was auf den Grund der Tat hinwies. Zwei junge Männer die einfach nur feiern wollten starben durch eine Waffe, die man nur aus Westernfilmen kannte. Er stöhnte leise auf. Heute würde er nichts mehr machen können. Er stand auf und ging in die Dusche um sich fürs Bett fertig zu machen. Danach aß er noch eine Kleinigkeit und legte sich anschließend ins Bett. Nachdenklich sah er zur Decke. Ob er heute wohl vernünftig schlafen würde? Vielleicht ließen ihn die Träume heute nach in Ruhe. Er schloss die Augen und atmete tief ein. Er versuchte an andere Dinge zu denken als an seine Vergangenheit und es schien wirklich zu funktionieren. Nur wenige Minuten später schlief er tatsächlich ein, doch die Ruhe dauerte nicht lang. Er wachte durch ein Geräusch auf. Irritiert sah er sich um. Das war nicht sein Zimmer. Das war seine Zelle. „Hey Bulle…hast du wirklich gedacht du wärst sicher vor uns?“ hörte er die höhnische Stimme von einem Mithäftling. Bruno Wigalsky sah ihn höhnisch an. „Ich werde dir jetzt zeigen, was ich von dir halte…Wenn du dich nicht wehrst wird es sicher nicht so weh tun.“ versprach der Mann und zerrte Alex von der Liege. Dieser trat aus, doch er traf nicht. Wigalsky stieß ihn gegen die Wand. Alex stöhnte auf. Er versuche sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, doch es gelang ihm nicht. Wigalsky war ein Berg von Mann und überragte Alex um Kopflänge. Der Mann sah ihn grinsend an. Mit einer Hand drückte er Alex an die Wand und würgte ihn. Der junge Polizist hatte damit zu tun sich Luft zu verschaffen und versuchte die Finger zu verdrehen. Dann traf ihn wie ein Dampfhammer die Faust seines Gegners seinen Magen. Alex schrie heiser auf. Die Schmerzen füllten seine Eingeweide aus und am liebsten wäre er zusammen gesunken, doch es ging nicht. Wieder und wieder schlug Wigalsky zu und Alex verlor langsam das Bewusstsein. „Jetzt ist es aus Brandt! Grüß mir die Murmeltiere!“ hörte er wie durch Watte sagen und dann sah er das Messer. Wigalsky holte aus und Alex spürte wie die Klinge in seine linke Seite drang. Just in diesem Augenblick wachte er auf. Alex schrie, richtete sich auf und untersuchte seinen Körper. Schweißnass und erleichtert stellte er fest, dass es nur ein Traum war. Er war in seiner Wohnung. Wieder ließ ihn die Vergangenheit nicht schlafen. Er ließ sich zurück sinken und starrte an die Decke. Wie lange sollte das nur so weiter gehen? Er sah auf die Uhr. Es war zwei Uhr nachts. Stöhnend fiel er zurück ins Kissen. Wann hörte es endlich auf? Wann ließ ihn auch seine Vergangenheit in Ruhe? Vielleicht sollte er wirklich mit jemanden reden? Aber auf gar keinen Fall einen Psychologen, das war für ihn klar. Alex drehte sich um und schloss die Augen. Vielleicht schaffte er es ja doch noch, einzuschlafen.

    Semir wurde am nächsten Morgen durch sein Handy geweckt. „Morgen Alex…was gibt es?“ wollte er wissen. Er sah auf die Uhr. Es war gerade sieben Uhr und eigentlich immer noch zu früh aufzustehen. „Ich kann nicht mehr schlafen.“ kam von seinem Partner. Semir musste leicht grinsen. Alex war der erste Partner der maulte weil er nicht schlafen konnte. Semir setzte sich auf. „Willst du mit mir reden?“ fragte er. Von Alex kam zunächst nichts. „Alex?“ hakte Semir nach. „Nein….nicht jetzt. Wir könnten diesen Bogenschützenverein besuchen und die Mitglieder überprüfen.“ schlug sein Partner vor. „Das ist doch noch viel zu früh! Alex…warum kommst du nicht zu mir, dann können wir gemeinsam frühstücken.“ setzte Semir dagegen. „Dann mach mir die Tür auf…“ kam von Alex. Er hatte aufgelegt. Semir sah sein Handy an und schüttelte dann den Kopf. Alex Brandt würde er wohl nie verstehen. Er stand auf und öffnete die Tür. Alex stand tatsächlich vor der Tür. „Komm rein.“ bot Semir an. Sie gingen in sein Zimmer und Alex ließ sich in den Sessel fallen. „Was ist los?“ hakte Semir nach. Auch wenn er Alex noch nicht so wirklich kannte, bemerkte er doch dass sein Partner von etwas bedrückt wurde. „Ich weiß nicht…ich träume in der letzten Zeit immer wieder. immer wieder die Vergangenheit.“ kam leise von Alex. „Willst du mit mir darüber reden?“ versuchte Semir weiter. Alex schüttelte den Kopf. „Nein…du kannst mir nicht helfen.“ kam entschlossen von ihm. Semir nickte. „Okay, aber denk daran. Wenn du reden willst, dann kannst du zu mir kommen. Ich bin kein Psychologe aber ich weiß, dass es manchmal gut tut nur darüber zu reden. Einfach jemanden alles sagen der zuhören kann. Ich biete es dir an.“ erklärte er. Alex sah ihn an und lächelte leicht. „Danke…Semir… aber ich denke es ist noch nicht so weit.“ lehnte er ab. „Du hast mir doch auch vom Traum von der Verhandlung erzählt. Warum nicht auch das was du heute Nacht geträumt hast?“ wollte Semir wissen. Alex lächelte gequält. „Ich hatte einen schwachen Moment. Semir, ich will dich nicht damit belasten. Es reicht wenn ich mich damit rumschlage.“ erklärte er. Semir nickte. Er musste Alex Zeit geben, Vertrauen zu fassen. „Gut…dann lass uns frühstücken. Hier und anschließend abwaschen oder Raststätte?“ schlug Semir vor. „Dann nehmen wir die Raststätte.“ legte Alex fest. „Damit bin ich einverstanden. Dann muss ich nicht abwaschen.“ grinste Semir und verschwand kurz unter die Dusche. Eine halbe Stunde später waren die Beiden auf der Autobahn unterwegs.

    Sie saßen gerade im Wagen und fuhren auf die Autobahn als das Handy klingelte. „Hartmut, was gibt es denn noch?“ stöhnte Semir als er sah wer da anrief. „Semir, ich wollte euch noch mehr sagen, aber ihr könnt es einfach nicht abwarten. Der Tote, war ja schon zwei Tage tot, ist dir nicht aufgefallen, dass es dafür verdammt viel frisches Blut war, was dort gefunden wurde?“ fragte der Techniker. „Ja sicher….ist es nicht von dem Opfer oder was?“ wollte Semir wissen. „Nein….es ist nicht das Blut des Toten. Der Täter, von dem wir ja annehmen dass es ein Indianer ist, hat Blut von einem Tier um das Opfer herum verteilt. Genauer gesagt Pferdeblut… Das ist allerdings eine Sache, die normale Indianer nicht machen. Er muss das Opfer also dort in der Toilette abgelegt haben und dann das Blut über ihn und in der Toilette verteilt haben und da der Finder ja frisches Blut gefunden hat, war er sicher nicht lange vor diesem auf dem Rastplatz gekommen. Außerdem hatte der junge Mann einen Kriegspfeil in der Schulter. Das heißt der Mann hätte den Pfeil nie ohne fremde Hilfe heraus bekommen. Bei diesem Fabian Reuther war es ein Jagdpfeil. Also wenn du mich fragst dann ist der Täter durchgeknallt. Er wollte Reuther vermutlich viel länger jagen. Mit einem Jagdpfeil kannst du nämlich weiterlaufen. Okay, auch mit dem Kriegspfeil aber da muss etwas Anderes den Tod bewirkt hat….“ erzählte Hartmut. Semir hatte auf Lautsprecher gestellt damit Alex auch mitbekam, was der Techniker da von sich hören ließ. Alex sah Semir grinsend an. „Ja und was sagt uns das jetzt?“ fragte Semir weiter. „Nicht viel, aber ich wollte es einfach mal los werden. Nicht das es heißt ich sage euch nicht alles. Aber ihr solltet euren Finder mal fragen, ob er nicht jemanden gesehen hat, der den Parkplatz verlassen hat, als er dort war.“ schlug Hartmut vor. „Danke Hartmut…ein sehr hilfreicher Tipp.“ bestätigte Semir leicht genervt.

    Sie kamen nur einige Minuten später in der PAST an wo Kim Krüger die Beiden bereits erwartete. „Was haben wir?“ wollte die Dienststellenleiterin wissen. „Nun, der erste Tote wurde durch den Pfeil getötet, bei dem Zweiten ist die Todesursache noch nicht sicher. Er hatte einen Pfeil in der Schulter. Das einzige was identisch ist, beide wurden skalpiert und beide sahen sich ähnlich. Das ist allerdings auch schon alles was gemeinsam angeht.“ berichtete Alex. „Und sonst keine Spur?“ hakte Kim nach. „Die Inhaberin des Bogenschützenvereins, Frau Sonja von Falkenstein kennt keinen der Vermissten. Sie könnte uns allerdings helfen, die Pfeile zu identifizieren. Vielleicht finden wir darüber etwas heraus.“ schlug Alex vor. „Okay, dann finden Sie heraus, was dahinter steckt. Möglichst bevor es den nächsten Toten gibt.“ forderte Kim Krüger die beiden auf. Semir und Alex nickten. Sie standen auf und verließen das Büro. „Die ist gut…wie sollen wir denn was finden?“ knurrte Semir. Alex zog die Schultern hoch. „Vielleicht sollten wir….“ meinte er und wurde vom Telefon unterbrochen. Er nahm sein Handy und meldete sich. „Brandt!“ sagte er und horchte einen Augenblick. „Okay, wir kommen direkt zu Ihnen.“ gab er durch und sah Semir an. „Der Doc hat noch was für uns.“ erklärte er. „Apropos uns…Alex, es ist ungeschickt, bei einer Befragung irgendwelche Geheimnisse auszuplaudern, damit bringst du nur unsere Ermittlungsarbeit in Gefahr. Das war nicht gut, das du Frau von Falkenstein gesagt hast was passiert ist. Vor allem wenn wir nicht genau wissen, wer der Täter ist und ob das oder die Opfer entführt wurden oder nicht.“ begann Semir seine späte Vorhaltung was Alex Verhalten bei der Vernehmung von Sonja von Falkenstein anging. „Ich hab doch gar nichts verraten. Ich meine, wir haben ja auch noch gar nichts.“ grinste Alex. „Ja, aber das musst du ja nicht jeden auf die Nase binden. Was wenn sie die Täterin ist?“ hakte Semir nach. Alex Grinsen verschwand. „Das denkst du doch nicht wirklich oder? Hast du die zarte Frau angeschaut? Wie sollte sie so brutal sein?“ nahm er die Frau in Schutz. Semir grinste leicht. „Hast du dich da etwa verguckt?“ hakte er nach. „Quatsch!“ knurrte Alex und verschwand. Semir folgte ihm.

    Dr. Mahler sah die beiden Hauptkommissare an. „Also der junge Mann, der auf der Toilette gefunden wurde ist, wie auch der Mann am Rastplatz, durch den Pfeil gestorben. Aber nicht durch den Pfeil direkt, sondern durch die Wunde die der Pfeil angerichtet hatte. Sieh mal…dieser Pfeil stammt aus dem Körper von Fabian Reuther. Siehst du das hier?“ wollte Mahler wissen und wies auf den Pfeil. Semir schaute genau hin. „Widerhaken…“ meinte er. „Genau…der Pfeil hat die Rippen ohne große Probleme und auch die Lunge durchschossen. Der Tod trat unmittelbar ein. Bei Justin Krämer war es jedoch nicht so. Er hatte eine Wunde in der Schulter. Hier ungefähr…“ Dr. Mahler drückte Semir einen Daumen in die Schulter und dieser stöhnte leise auf. „Ja, das tut auch weh. Ich weiß es aus eigener Erfahrung.“ gab er zu verstehen und rieb sich die Stelle. „Gut…also der Pfeil den Justin Krämer getroffen hatte traf ihn oberhalb der Armkugel. Die Wunde war zwar schmerzhaft aber wenn der Schütze einen normalen Pfeil genommen hätte, wäre er mit einem geringen Blutverlust davon gekommen, wenn man ihn rechtzeitig gefunden hätte, aber der Pfeil war vergiftet. Ich habe das Gift der gewöhnlichen Brechnuss gefunden. Am Pfeil und in seinem Körper. Und zwar in einer tödlichen Menge. Er ist also nicht an dem Pfeil gestorben sondern an dem Gift.“ Mahler sah Semir und Alex an. „Okay, und wie lange dauerte es bis er starb?“ wollte Semir wissen, der plötzlich wilde Bilder hatte. Lebte der Mann noch, als man ihm den Skalp nahm? „Nun, das Gift wirkt relativ schnell wenn er die ausreichende Menge von 30 bis 120 mg bekommen hat. Das war hier der Fall. Er hat also nicht mitbekommen wie man ihm den Skalp abschnitt wenn du das meinst. Allerdings solltet ihr so langsam anfangen den Täter zu suchen. Zwei Tote innerhalb weniger Stunden scheinen mir doch mehr als genug.“ mahnte Dr. Mahler. „Danke….das hilft uns sehr viel weiter. Wo bekommt man denn dieses Gift?“ wollte Alex wissen. „Nun, es ist als Strychnin bekannt und ist ein altes Mittel gegen Ratten. Pur kannst du es kaum erwerben.“ erklärte Mahler. „Suchen wir jetzt einen Schädlingsbekämpfer oder was?“ stöhnte Semir. „Das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich jetzt Feierabend hab. Ihr solltet auch ausschlafen und morgen weitermachen. Vielleicht hilft es ja.“ schlug Mahler vor. Semir sah Alex an. Der Doc hatte schon Recht. Schlaf war wichtig. „Danke Doc…“ meinte Alex und gemeinsam mit Semir verließ er die Pathologie. „Es ist fast acht. Für die Freifrau ist es jetzt auch zu spät. Aber ich denke auch dass der Doc Recht hat. Lass uns ein bisschen schlafen.“ schlug Semir vor. Alex nickte. „Setzt du mich vor meinem Zuhause ab?“ bat er müde. Semir nickte und fuhr zu Alex Haus im Niehler Hafen.

    Nun in meiner Geschichte gibt es nur einen Bogenschützenverein. In der Wirklichkeit gibt es im gesamten Raum um die Postleitzahl beginnend mit 5 knappe 108 Vereine die sich mit Bogenschießen beschäftigen. In Köln selbst nur 4. Aber meine Geschichte ist keine Realität... :D