Sonja kam langsam zu sich. Sie stöhnte auf als sie sich aufrichteten, denn sofort kamen Kopfschmerzen auf. Verwirrt sah sie sich um. Dieser Raum in dem sie sich befand war dunkel und es roch feucht und modrig. Sie stand auf und taumelte zur Tür. Sie war verschlossen. Sonja erinnerte sich dass sie bei Katja war und sie mit dem konfrontierte was sie von Alex Brandt erfahren hatte. Katja hatte diese Tätowierung und sie hatte auch so eine Kette. Es war einfach eine Intuition zu ihr zu fahren. Doch sie hatte eher Patrick im Verdacht. Das Katja zu solchen Taten fähig war, schockierte sie. Sie hämmerte mit beiden Fäusten gegen die verschlossene Tür. „Katja!!! Mach auf! Das bringt doch nichts!!“ schrie sie dabei, doch es blieb ruhig. „Kaja!! Lass mich raus!!!“ schrie sie nach wenigen Minuten verzweifelt. Verdammt, warum hatte sie Alex nicht von ihrem Verdacht erzählt? Dann hätte er Katja festgenommen und der Fall wäre erledigt gewesen. Über dem Bett auf dem sie erwacht war, war eine kleine Öffnung. Sie stieg auf das Bett und versuchte etwas zu erkennen, doch diese Öffnung war völlig verdreckt und nichts konnte sie erkennen. Genua in diesem Augenblick drehte sich der Schlüssel. Sonja setzte sich und sah zur Tür. Katja kam herein. „Was soll das? Bist du wahnsinnig?!“ fauchte Sonja sofort los. „Es tut mir leid für dich, Sonja…aber ich kann dich nicht laufen lassen. Du bist quasi ein krönender Abschluss. Frauen habe ich noch nie gejagt. Bei dir fehlt mir auch irgendwie der Tatendrang aber bei diesen Jungs….da hat es mir richtig Spaß gemacht.“ lächelte Katja und Sonja bemerkte den ihr angstmachenden irren Blick ihrer Freundin. „Katja…was soll der Mist? Warum hast du das getan? Warum hast du zwei Menschen getötet?“ wollte sie von ihr wissen. Sie musste Zeit gewinnen. Wenn Alex bemerkte, dass sie ihn angelogen hatte, dann würde er sie bestimmt suchen. Oder? Was wenn er verletzt war, nicht körperlich aber seelisch was wenn sie ihm egal wäre? Langsam hob Katja die Armbrust und zielte auf Sonja. Diese zuckte zusammen. „Hast…Hast du damit die beiden Männer getötet?“ fragte sie heiser und drückte sich an die Wand. „Damit? Nein…“ lachte Katja irre. „Die Beiden habe ich auf eine indianerübliche Art und Weise umgebracht. Mit einem alten Boden und echten Pfeilen. Patrick hat es mir beigebracht. Ein sehr netter Mann nicht wahr? Aber das Töten haben mir die Yanomami beigebracht. Das Gift oder besser das Narkotikum habe ich auch von ihnen. Sie haben mir die Pflanzen erklärt und sogar ein Musterexemplar mitgegeben. Der Zoll hat es nicht gefunden..“ Katja lachte auf. „Sie haben mir gezeigt wie man diese Droge herstellt…ich habe sie sehr oft probiert…es ist ein Traum. Und auch das richtige skalpieren haben sie mir gezeigt. Weißt du…damit wird die Rache vollendet. Die Seele von diesen Männern, meinen Feinden wurde entfernt und damit hatten sie kein Recht in die ewigen Jagdgründe zu kommen. Die Jungs habe ich hier lange gehalten wie Tiere. Sie haben um ihr Leben gefleht. Sie haben vor mir gekrochen…und sie haben mit ihrem Leben bezahlt. Als ich sie gejagt und getötet habe, da fühlte ich eine Genugtuung. Sie haben bezahlt….bezahlt für meine Demütigung. Bei dir muss ich es leider abkürzen. Ich glaube ich habe kaum Spaß daran, dich zu jagen, weil du ja eigentlich nicht das getan hast, was diese Männer gemacht haben. Aber deine langen Haare geben sicher einen tollen Skalp an.“ säuselte Katja. Sonja schüttelte leicht den Kopf. „Du bist ja wahnsinnig! Warum tust du das? Warum?“ schrie sie Katja an.
„Alex, Semir! Ich habe etwas über die Familie Stern herausgefunden. Also…Patrick Stern ist seit drei Jahren auf Mallorca. Er schickt aber regelmäßig Unterhalt an seine Frau und seinem Sohn. Es gibt noch die Oma, das ist die Mutter von Patrick Stern, die am Stadtrand in Neuss wohnt. Kapuzinerring 28.“ gab Susanne durch. „Was ist mit dem Wochenendhäuschen?“ hakte Semir sofort nach. „Da ist nichts zu finden.“ kam von Susanne. „Such bitte weiter! Sie muss da etwas haben!“ forderte Alex auf. Er sah Semir an. „Warum hat sie mir nichts gesagt?“ fragte er leise. „Wer Susanne?“ hakte Semir erstaunt nach. „Nein ich meine Sonja….ich habe sie doch gefragt. Warum macht sie das?“ stellte er richtig. „Alex, Frauen tun manchmal Sachen, die wir Männer irgendwie nicht verstehen können. Es liegt in der Natur von ihnen uns manchmal nicht zu vertrauen. Deshalb müssen wir auf sie aufpassen, wenn sie uns gehören.“ erklärte Semir sachlich. Sie kamen an der genannten Adresse an. Es war ein kleines Einfamilienhaus mit einem recht großen Grundstück. Semir drückte den Klingelknopf und nur wenig später öffnete ein ca. 13jähriger Junge. „Hallo…wir wollen zu Christa Stern.“ erkläre Semir und zeigte seinen Ausweis. „Was wollen Sie von meiner Oma?“ hakte der Junge nach. „Bist du Benjamin Stern?“ wollte Alex wissen. „Ja, warum?“ kam die Gegenfrage. „Wir suchen deine Mutter, weißt du wo sie ist?“ fragte Alex weiter. „Was wollen Sie von meiner Mutter?“ kam die Gegenfrage. „Wer ist denn da, Benni?“ kam aus dem Hinteren der Wohnung. „Zwei Männer von der Polizei!“ gab Benjamin zurück und ließ Semir und Alex eintreten. „Meine Oma ist im Wohnzimmer.“ erklärte der Junge. Die Polizisten gingen ins Wohnzimmer und dort saß eine ca.70jährige Frau in einem Schaukelstuhl. „Frau Stern?“ fragte Semir. „Ja, was führt Sie zu mir? Ich hoffe doch sehr, dass mein Enkel keinen Mist gebaut hat.“ sagte sie und sah Benjamin warnend an. „Oma…ich habe nichts gemacht, wirklich!“ schwor der Junge. Die Frau lächelte und nickte. „Natürlich mein Schatz…“ säuselte sie. „Ich weiß nicht ob Ihr Enkel Mist gebaut hat, aber wir sind wegen Ihrer Schwiegertochter hier.“ unterbrach Semir sie. Christa Sterns Lächeln erstarb. Sie sah Benjamin an. „Benni, geh bitte auf dein Zimmer!“ befahl sie und der Junge gehorchte ohne Widerworte. „Bitte setzen Sie sich doch. Was hat meine Schwiegertochter getan?“ wollte Christa wissen. „Wir suchen sie wegen zweifachen Mordes.“ erklärte Semir sanft. „Oh mein Gott…wie? Ich meine …. warum?“ fragte die Alte. „Das können wir nicht erklären. Ihr Sohn war homosexuell oder?“ kam nun die Frage von Alex. „Ja, wissen Sie…als Patrick mir das sagte, war ich schockiert aber ich wusste auch, dass ich es nicht ändern kann. Ich habe ihn aufgefordert mit Katja reinen Tisch zu machen, aber das hat er nicht getan. Stattdessen ist er mit seinem Geliebten abgehauen.“ beklagte sie sich. Die Männer sahen sich an. „Frau Stern….bitte helfen Sie uns. Ihre Schwiegertochter hat eine Frau entführt und wir müssen davon ausgehen, dass auch sie getötet werden soll. Wo kann sie sich versteckt haben?“ drängelte Alex.