Armin Roth sah auf seine Uhr und dann die Leute, die sich in seinem Büro eingefunden hatten, an. „Okay…. Der Transport wird in genau zehn Minuten starten. Wir wissen nicht wo die Bullen Leonie und Torben versteckt haben, aber eines ist ganz klar. Wenn Torben aussagt, dann wird Stenger für eine sehr lange Zeit gesiebte Luft atmen. Und ihr kennt ihn, er kann dann verdammt unangenehm werden. Wir sollten uns also anstrengen, Torben an der Aussage zu hindern. Wir müssen herausfinden wo das Kind ist und es dann holen. Unsere Kontakte beim LKA wissen es ebenfalls nicht. Die sind nämlich ausgebotet worden. Vorschläge wie wir es herausfinden?“ wollte er von den Männern wissen. Chris Steinmeyer sah ihn grinsend an. „Warum verfolgen wir nicht einfach einen der Bullen?“ fragte er. Armin nickte. „Eine tolle Idee…wirklich. Meinst du nicht, dass wir das schon versucht haben? Und was ist dabei rausgekommen? Die Bullen haben uns besiegt. Wenn wir diesen kleinen Bullen dort im Wald gepackt hätten, dann wüssten wir auch wo sie ihre Schutzwohnungen haben, aber so haben wir nichts!“ fauchte Armin ihn an. „Das ist falsch! Wenn wir den Kerl geschnappt hätten, dann wüsste er auch nicht wo Leonie ist, denn dann wäre er vorher weg. Aber er ist bei dem Transport von Stenger doch dabei. Warum hängen wir uns nicht dann an ihn ran, wenn er vom Gefängnis weg fährt?“ schlug Wolf Brehmer nun vor. Armin sah ihn an. „Willst du den Transport überfallen? In den 30 Minuten die uns dafür bleiben? Das kannst du vergessen. Nein, wir müssen und etwas Anderes überlegen. Ein Sender….ja…das wäre es. Ein Sender den wir an den Bullen pappen und dann können wir ihn verfolgen ohne das er es bemerkt. Carsten, dein Freund hat doch solche Dinger. Besorg dir eines und dann werden wir es anbringen. Ich hätte da sogar einen der es für uns erledigt. Fahr zum Gefängnis in Köln und übergib den Sender an Martin Scheidweiler. Sag ihm einen schönen Gruß von mir und dann befehle ihm, den Sender an einen der Bullen anzubringen. Anrempeln oder so…“ befahl Armin. Chris nickte leicht. Das könnte tatsächlich funktionieren. Aber kannst du dich auf diesen Martin verlassen?“ hakte er nach. Armin lachte leicht. „Er wird tun, was ich sage. Wenn nicht, dann dürfte er für die nächste Zeit die Uniform ausziehen und die Zellen von innen sehen. Ich werde ihn anrufen und ihn schon vorwarnen. Du fährst bitte sofort los!“ fordere Armin Carsten auf. Dieser nickte und verschwand.
Semir sah während der Fahrt immer wieder aus dem Fenster. Seine Wut auf Stenger war groß, aber er wusste auch, dass wenn er sich an den Gefangenen vergriff, der Anwalt sicher daraus einen Vorteil ziehen würde. „Ist alles okay?“ wollte Ben wissen. „Ja sicher….dieser Mistkerl….ich könnte….“ stieß Semir aus. Ben nickte. „Ja ich weiß. Aber bitte, lass dich nicht provozieren. Sobald er verurteilt ist, wird er für sehr lange Zeit hinter Gitter sitzen und keinem Kind mehr etwas antun.“ bat er seinen Partner. Semir nickte. Wieder ging sein Blick aus dem Fenster. „Scheint alles ruhig zu sein.“ meinte er zu Ben. „Ja… entweder waren es leere Drohungen wovon ich eigentlich nicht ausgehe, denn der Angriff auf das Safehaus ist ja ach nicht ohne gewesen, oder sie schlagen direkt vor dem Gefängnis zu.“ mutmaßte dieser. Semir sah ihn an und schüttelte den Kopf. „So dämlich sind die nicht. Denk mal an die Kollegen, die dort Dienst machen. Die werden Stenger ja reinbringen und nicht wir. Nein…irgendwas stimmt nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass uns noch ne ganze Menge bevorsteht und darauf kann ich mich verlassen.“ gab er zurück. Ben grinste leicht, doch er musste Semir Recht geben. Wenn er sich auf etwas verlassen konnte, dann das Bauchhirn von seinem Partner. „Und womit rechnest du?“ wollte er wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich kann mir auf der einen Seite nicht vorstellen, dass die Kerle Stenger befreien werden, denn dann wäre es ja die Verhandlung nur aufgeschoben bis man ihn wieder hat. Sie müssten Torben Benz irgendwie an der Aussage hindern, aber ihn selbst angreifen werden sie sicher nicht. Dann bleibt nur noch das Gericht selbst. Ich meine, die Komplizen von Stenger könnten das Gerichtsgebäude und den Verhandlungssaal stürmen und die dort befindlichen Personen als Geiseln nehmen….“ dachte Semir laut nach. „Meinst du, die belasten sich mit so vielen Zeugen? Nur um Benz zum Schweigen zu bringen? Nein….also wenn etwas an deinem Gefühl dran ist, dann bleibt eigentlich nur Leonie. Sie ist Benz Schwachpunkt.“ widersprach Ben den Gedanken seines Partners. Semir sah ihn an. „Klar….aber die Kerle wissen nicht wo sie sind.“ gab Semir zurück. „Noch nicht…“ nickte Ben „Und wenn sie es doch herausfinden?“ wollte er nun wissen. Semir schloss die Augen und stöhnte leise auf. „Das wäre nur möglich, wenn sie einen von uns hätten. Nicht einmal Jan weiß wo das Safehaus ist. Hier im Bus wissen wir es nur.“ legte Semir fest. Ben nickte. „Genau…“ gab er von sich. „Womit wir wieder beim Bus sind.“