Beiträge von Elvira

    Semir kam langsam zu sich. Er brauchte eine Weile um sich wieder daran zu erinnern was eigentlich passiert war, doch als die Erinnerungen da waren zerrte er an seine Handfesseln und bemerkte wie sein Hals zugeschnürt wurde. Panik trat auf. Er versuchte das Seil irgendwie zu lösen, doch je mehr er seine Hände bewegte umso enger wurde es. Ein Klebeband über seinem Mund verhinderte dass er sich bemerkbar machte. Da er sich nicht selbst befreien konnte, konzentriere er sich auf die Atmung und saß einfach still da. Das Seil um seinen Hals lockerte sich allerdings nicht und er glaubte kaum noch Luft zu bekommen. Er dachte nach und kam zu dem Entschluss, dass es nur einen gab, der die Verbrecher hier her geführt hatte. Jan Richter! Dass die Verbrecher erst jetzt zugeschlagen haben, konnte nur eines bedeuten. Jan Richter steckte mit diesen Leuten unter einer Decke. Warum konnte nicht wenigstens einer seiner Expartner eine ehrliche Seele sein? Erst André und jetzt Jan? War Jan wirklich ein Verräter? Wenn ja, warum tat er es? Hatte Stenger ihn in der Hand? Stand er auf der Lohnliste dieses Verbrechers? War vielleicht die Familie in Gefahr? Es war so vieles möglich. Doch was sollte es ihm jetzt bringen? Er konnte sich selbst nicht befreien und war auf fremde Hilfe angewiesen. Vielleicht sollte er es noch einmal vorsichtig versuchen die Hände frei zu bekommen. Nur wenig später kam er erneut zu der Erkenntnis dass es keine gute Idee war. Das Seil um seinen Hals zog sich enger und Semir wusste genau, dass wenn er nicht in Kürze befreit wurde, er ersticken würde. Jenny und Leonie waren in der Gewalt von Stengers Männern und Semir konnte sich ausmalen was die Kerle mit seiner Kollegin und dem Mädchen machen würden. Ob Benz schon ausgesagt hatte? Oder hatten die Gangster ihm bereits die Information überbracht, dass seine Tochter in deren Gewalt war? War es möglich, dass Stenger bereits wieder auf freiem Fuß war? Reichte es schon, wenn Benz nicht aussagte? Doch was brachte es ihn, Semir? Er konnte nichts tun. Er war hilflos und musste auf Hilfe von außen warten.

    Jan Richter wurde aufgerufen und betrat den Saal. „Herr Richter, Sie sind Hauptkommissar beim Landeskriminalamt und haben dort den Fall Stenger bearbeitet. Was können Sie uns von dem Angeklagten erzählen?“ wollte Schrankmann wissen. Jan nickte. „Das ist korrekt. Allerdings erwiesen sich die Ermittlungen als ziemlich schwierig.“ erklärte er. „Warum?“ warf Roth ein. Jan sah den Anwalt an. „Herr Stenger war sehr vorsichtig und verstand es sich den Zugriffsversuchen immer wieder zu entziehen.“ gab Jan zu. „Ist es nicht eher so, dass Sie überhaupt keine Beweise in der Hand hatten, bevor Herr Benz den Kontakt zu Ihnen suchte?“ hakte Roth nach. Jan nickte. „Das ist korrekt.“ stimmte er zu. „Und warum haben Sie sich dann auf Herrn Stenger eingeschossen? Gab es dafür irgendeinen Grund? Einen triftigen Grund?“ fragte Roth. „Ja den gab es! Wir hatten vor ungefähr vier Wochen vor der Verhaftung des Angeklagten die Leiche eines knapp 14jährigen Thaimädchens gefunden. Sie wurde nicht nur schwer misshandelt sondern auch brutal vergewaltigt. Leider konnten wir das Mädchen bis heute nicht identifizieren. Unter den Fingernägeln von dem Mädchen fanden wir DNA-Spuren von Herrn Stenger.“ erklärte Jan mit gepresster Stimme. Dieser Anwalt ging ihn gegen den Strich. „Euer Ehren, es ist doch wirklich sehr sonderbar, dass man nur Indizien vorbringen kann. Wo bleiben die wirklichen Beweise für die Schuld meines Mandanten? Ich vermisse hier die korrekte Arbeit der Staatanwaltschaft und der Polizei!“ kam von Roth. „Herr Richter….gab es außer diesen DNA-Spuren noch weitere Hinweise?“ warf nun Schrankmann ein. „Ja…wir konnten vor knapp drei Wochen einen Transport im Hafen stoppen. Dort auf dem Schiff waren 25 Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren in einer kleinen Kammer eingesperrt. Ohne Tageslicht und ohne Verbindung zur Außenwelt. Mit Hilfe eines Dolmetschers konnten wir die Mädchen vernehmen und alle sagten einvernehmlich aus, dass sie von Herrn Stenger das Visum erhalten haben und sie in Deutschland einen Job versprochen bekamen.“ erklärte Jan weiter. Roth lachte auf. „Vor drei Wochen saß mein Mandant bereits in Untersuchungshaft! Wie konnte er da so einen Transport organisieren?“ hakte er nach. Jan sah ihn an. „Bevor so ein Transport startet ist eine Vorarbeit von mehreren Wochen nötig. Herr Stenger hatte diesen Transport bereits in Auftrag gegeben. Es braucht eine Zeit bis die Visen ausgestellt wurden. Seine Leute sind darin geübt und konnten die Sache auch ohne den Angeklagten durchführen!“ gab er gepresst von sich. Irgendwie sah er gerade alle Felle davon schwimmen.

    Torben Benz saß nervös auf dem Gerichtsflur und sah sich unsicher um. War es wirklich richtig was er hier tat? „Herr Torben Benz bitte eintreten!“ ertönte aus dem Lautsprecher. Zögerlich betrat er den Saal und glaubte die Blicke aller anwesenden Personen regelrecht zu spüren. Unsicher setzte er einen Fuß vor dem Anderen. „Herr Benz, bitte nehmen Sie hier vorn Platz!“ forderte ihn der Richter auf. Torben nickte und setzte sich. „Herr Benz, bevor Sie aussagen möchte ich gern die Personalien abgleichen…“ lächelte ihn der Richter an und zählte alle Bereiche auf. Torben gab Antwort und sah immer wieder zu Reinhold Stenger der ihn höhnisch angrinste. „Herr Benz, Sie haben vor der Polizei ausgesagt, dass Sie es selbst mitbekommen haben, wie der Angeklagte sich an ein minderjähriges Mädchen vergangen hat. Würden Sie dem Gericht bitte schildern, wie es dazu gekommen ist?“ bat ihn die Staatsanwältin. Torben nickte. „Ich wollte Akten in den Keller bringen und kam dabei an einer offenen Tür vorbei. Ich bin eigentlich nicht neugierig, aber es kamen Schreie aus dem Raum und da habe ich rein gesehen. Herr Stengers stand mit herunter gelassener Hose vor einem auf dem Bett gefesselten nackten Mädchen und….“ erzählte Torben leise. „… Herr Stenger hat sich an dem Mädchen vergangen. Sie hat geschrien in einer anderen Sprache, aber es war klar, dass sie um Hilfe gebeten hatte.“ erklärte er. „Woher wollen Sie das wissen? Welche Sprache war es?“ warf Roth die Frage in den Raum. Torben sah ihn an. „Ich weiß es nicht genau….zumindest wusste ich es damals nicht. Jetzt weiß ich es schon. Es war thailändisch und sie kann nur Hilfe geschrien haben.“ antwortete Torben. „Und woher wissen Sie dass es Hilfe war? Sprechen Sie Thai? Vielleicht hat sie auch anderes gerufen.“ erklärte Roth. Der Richter sah Torben an. „Das ist nicht wahr! Das Mädchen war am Bett gefesselt und sie hat um Hilfe geschrien! Es war vielleicht 14 oder 15!“ widersprach er. „Herr Benz, wenn Sie das Mädchen doch um Hilfe haben schreien hören, warum haben Sie dann nicht eingegriffen?“ hakte Roth nach. „Weil es an die fünf Mann waren. Ich hätte doch gar keine Chance gehabt!“ erklärte Torben. „Warum haben Sie nicht die Polizei gerufen?“ wollte nun Roth wissen. „Das hat der Zeuge getan. Allerdings konnte man das Mädchen nicht finden! Herr Benz hat sich also nichts vorzuwerfen!“ nahm Schrankmann ihren Zeugen in Schutz.

    Armin Roth lachte auf. „Sie haben Recht! Und wissen Sie warum Sie weder ein Mädchen noch einen Hinweis auf die Vergewaltigung gefunden haben? Weil es keine gibt! Herr Benz… Sie lügen in einer Reihe durch! Sie haben gar nichts gesehen! Vielleicht gab es nicht einmal diese Vergewaltigung! Wo ist denn bitte das Mädchen? Sie wollen sich nur an meinen Mandanten rächen, weil er Ihnen keine Gehaltserhöhung gewährt hat! Und auch keine der von Ihnen geforderten Freiheiten, wie zum Beispiel, sich eines der Mädchen zu nehmen!“ fauchte er den Zeugen an. „Euer Ehren…nur vier Tage vor diesem angeblichen Vorfall von dem Herr Benz berichtete, kam es zu einem Gespräch im Büro meines Mandanten. Herr Benz hatte eine unangemessene Erhöhung seines Gehaltes um sage und schreibe 40% gefordert! Mein Mandant ist nicht darauf eingegangen und ich vermute, dass diese angebliche Vergewaltigung eine Lüge ist!“ wandte er sich an den Richter. „Das ist absurd! Warum sollte er so etwas behaupten?“ wollte Schrankmann wissen. „Okay…dann frage ich mal was Anderes. Wenn es diese Vergewaltigung gegeben hat, wo ist das Opfer? Ich sehe hier außer Frau Luang niemand aus Thailand. Und sie war nicht die Frau. Außerdem gehe ich davon aus, dass Frau Luang hat ebenfalls lügt, weil sie illegal in Deutschland ist.“ gab der Anwalt von sich. Schrankmann schüttelte den Kopf. „Das ist doch lächerlich. Es ist ja nicht nur die Vergewaltigung angeklagt, sondern auch der Menschenhandel. Und das das Mädchen welches vor den Augen vom Zeugen vergewaltigt wurde nicht anwesend ist, liegt daran, dass der Angeklagte das Mädchen noch vor dem Eintreffen der Polizei weg geschafft hat!“ widersprach sie. Roth sah sie an. „Haben Sie dafür außer der Aussage des Zeugen noch andere Beweise?“ grinste er. „Herr Benz, Sie waren ja eine ganze Weile bei Herrn Stenger angestellt. Was war Ihre Aufgabe?“ wandte sich Roth wieder an Torben. „Ich war für die Buchhaltung der Bordelle, die Herr Stenger führte, zuständig.“ gab er zur Antwort. „Bordelle? Es waren Spielcasinos und keine Bordelle. Ich möchte Sie doch bitten die korrekte Bezeichnung zu nutzen...“ grinste Roth ihn an. „Es waren Bordelle!“ widersprach Torben und sah die Staatsanwältin an.

    Ben sah sich im Saal um. „Setzen wir uns dorthin…“ meinte Ben und wies auf eine der vorderen Reihen. Dieter war einverstanden. Langsam füllten sich die Stühle und nur wenig später wurde der Angeklagte in den Saal geführt und an den Tisch gebracht. Und wieder etwas später kam dann der Rechtsanwalt. Ben sah wie die Beiden tuschelten, doch er maß dieser Unterredung keine Bedeutung bei. Es war ja nicht unüblich, dass der Anwalt mit seinem Mandanten über den Verlauf der Verhandlung sprach. Auch Staatsanwältin Dr. Isolde Maria Schrankmann hatte ihren Platz gefunden. Die Zuschauer im Saal tuschelten und wenige Wortfetzen drangen an sein Ohr. Dann traten der Richter und seine Helfer ein. Alle standen auf bis auf Stenger. Dieser musste von seinem Anwalt vom Stuhl gezogen werden, um dem Richter die Ehre zu erweisen. „Bitte nehmen Sie Platz!“ forderte der Mann in der schwarzen Robe auf. Alle setzten sich. Reinhold Stenger wurde auf den Platz gesetzt wo in Kürze auch Torben Benz sitzen würde und der Richter befragte ihn zu seinen Personalien. Stenger hörte ihm stoisch zu und gab brav Antwort auf die Fragen. Dann wandte sich der Richter an die Staatsanwaltschaft. „Frau Staatsanwältin…die Anklage bitte!“ kam die nächste Anforderung und Isolde Maria Schrankmann stand auf. Auch sie trug die typische Robe. Sie zählte die Verbrechen von Reinhold Stenger auf und setzte sich dann. Der Richter sah zu Stenger. „Möchten Sie sich zu den Anschuldigungen äußern oder machen Sie von Ihrem Recht zu Schweigen gebrauch?“ wollte er wissen. Reinhold stand auf. „Ich erkenne mich in allen Punkten für nicht schuldig. Die Zeugen, die hier aussagen sind mit Sicherheit von der Staatsanwaltschaft und dem Polizeiapparat gekauft worden. Damit dürfte eine Verhandlung nur Zeitverschwendung sein.“ erklärte er. Ben sah Dieter an. „Ganz schön aufgeblasen…“ knurrte er.

    Der Richter sah Stenger an. „Herr Stenger…ob die Verhandlung eine Zeitverschwendung ist oder nicht, bestimmen nicht Sie! Wollen Sie zu den Vorwürfen Stellung nehmen? Wollen Sie sich äußern?“ hakte der Richter erneut nach. Reinhold Stenger grinste. „Ich habe alles gesagt, was zu sagen war.“ verkündete er. „Gut, dann setzen Sie sich bitte zu Ihrem Anwalt wir beginnen mit Beweisaufnahme!“ erklärte der ehrenwerte Mann und rief den ersten Zeugen auf. Es war ein verschüchtertes thailändisches Mädchen, was die Polizei bei einer Razzia befreit hatte. „Sie sprechen unsere Sprache?“ wollte der Richter wissen. „Ja…“ kam leise von dem Mädchen. Ängstlich schaute sie zu Stenger der sie nur ansah und böse grinste. „Sie heißen Ngor Wachirawadee Luang? Geboren am 11.04. 1995 in Chong Buri?“ fragte der Richter. „Ja…das ist richtig…“ gab das Mädchen mit einem typisch asiatischen Dialekt von sich. „Frau Luang…Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?“ wollte Schrankmann wissen. „Herr Stenger hat mich aus Thailand nach Deutschland gebracht. Er hat gesagt, dass ich hier arbeiten kann und viel Geld verdienen werde. Geld für meine Familie in Thailand.“ gab die Zeugin von sich. „Und haben Sie hier arbeiten können?“ kam die nächste Frage. Das Mädchen sah zu Boden. „ Ja, aber nicht gute Arbeit…“ gab sie zu. „Warum nicht?“ fragte nun der Richter. „Stenger hat gesagt, ich muss die Männer glücklich machen, aber ich will nicht…und Stenger ist böse….er hat mich eingesperrt und geschlagen. Und….dann…dann sind fünf Männer gekommen und haben mit mir Liebe gemacht. Ich habe immer gesagt ich will nicht, aber die Männer haben es nicht gehört…“ sprudelte es nun aus dem Mädchen heraus. „Frau Luang…war Herr Stenger auch dabei?“ warf der Anwalt nun ein. „Nein….Stenger nicht…nur seine Freunde…“ bestätigte das Mädchen. „Euer Ehren…damit ist bewiesen, dass mein Mandant nicht hinter dieser Vergewaltigung steckt.“ grinste der Anwalt. Isolde Maria Schrankmann sah den Mann an. „Das ist absurd! Hier wird nicht die Vergewaltigung von Frau Luang verhandelt, sondern der Menschenhandel, der absolut menschenunwürdig war!“ fauchte sie ihn an. Doch Roth blieb gelassen. „Das ist noch nicht bewiesen…“ grinste er nur.

    Jenny ließ erschrocken den Topf mit dem Kartoffelbrei fallen, als die Männer eindrangen. Sie sah wie Semir den ersten Mann ansprang und zu Boden riss und auch wie der zweite Mann sich einmischte. „SEMIR! VORSICHT!!“ schrie sie um ihren Kollegen zu warnen und riss Leonie vom Stuhl. „Schnell unter den Tisch!“ forderte sie das Mädchen auf und wollte Semir helfen, als sie bereits gepackt und der linke Arm schmerzhaft auf den Rücken gedreht wurde. Sie trat um sich und wollte sich losreißen, doch gegen diesen Mann kam sie nicht an. Er wich geschickt den Tritten aus. Der Mann, den Semir angesprungen war kam zu ihr und lächelte sie böse an. „Whow…sowas ist doch viel zu schade für die Polizei…“ verhöhnte er sie, als er vor ihr stand. Er streichelte ihr Gesicht und Jenny drehte angewidert den Kopf zur Seite. So konnte sie sehen wie Semir gefesselt wurde. „Komm! Sei ein bisschen nett zu mir…“ forderte er sie auf. Seine Hand glitt an ihrem Körper herunter und blieb auf der Brust liegen. „Lassen Sie mich! Ich warne Sie, wenn Sie weitergehen, dann können Sie ihr blaues Wunder erleben!“ fauchte die Frau ihn an. Christian lächelte und drehte sich nach seinen Freunden um. „Die Kleine gefällt mir…“ meinte er, doch schon im nächsten Moment ging er mit einem heiseren Aufschrei zu Boden. Seine Hände umklammerten seine Kronjuwelen, die höllisch schmerzen. Und jetzt traf sie auch den Mann, der hinter ihr stand. Dieser ließ sie los und Jenny packte Leonie, die völlig erschrocken immer noch am Boden saß. Raus hier…nur raus…dachte sie und rannte mit dem Mädchen einfach los. Doch die Flucht war zum Scheitern verurteilt. Der Kerl, der sie eben noch angemacht hatte, erholte sich zu schnell von dem Tritt und grätschte ihre Beine weg. Jenny schlug schwer zu Boden und bevor sie sich aufrichten konnte packte eine Hand in ihre Haare und zerrte den Kopf in den Nacken. Jenny schrie auf. „Leonie! LAUF!!“ wandte sie sich an das Mädchen, doch das war vor Schreck völlig starr und sah nur auf die Szene die sich vor ihr abspielte. „So meine Kleine…das war es für dich!“ fauchte der Mann sie an. „Genug jetzt! Wenn du nicht friedlich bist, werde ich deinen Kollegen dort abknallen lassen! Willst du das? Willst du zusehen?!“ fauchte er sie wütend an. „Ist ja gut….ich….ich gebe auf!“ kam von der Frau. Christian stand auf ohne die Haare loszulassen und zerrte sie auf die Beine. „Dann wirst du jetzt ganz friedlich mitkommen!“ befahl er und stieß die junge Frau wieder auf die Couch. Das kleine Mädchen fing an zu weinen, sie wurde ebenfalls auf die Couch bugsiert und klammerte sich regelrecht an die Polizistin. Der Mann ging zu Semir und betrachtete ihn höhnisch.

    Christian sah auf den gefesselten und immer noch benommenen Polizisten der vor ihm auf dem Bürostuhl saß. „Na…sind wir wieder klar? Zu spät mein Freund. Aber ich kann dich beruhigen. Für dich haben wir keine Verwendung. Wir werden nur deine süße Kollegin und die kleine Leonie mitnehmen.“ versprach er. „Lassen Sie die Beiden in Ruhe! Damit erreichen Sie überhaupt nichts.“ kam von dem Polizisten. Christian beobachtete grinsend wie er sich gegen die Fesseln wehrte. Christian bemerkte es und schlug mit der Waffe zu doch er tat es so leicht, dass der Mann nicht das Bewusstsein verlor. „Nicht anstrengen… das bringt nur Ärger.“ verhöhnte er den Mann. „Wo ist Benz?“ wollte Christian wissen. „Er wird dafür sorgen, dass Stenger hinter Gitter wandert. Die Verhandlung ist bereits im Gange…Ihr seid zu spät..“ kam von dem Polizisten. Christan atmete wütend ein. Erneut hob er die Waffe und schlug zu. Diesmal fester und diesmal sackte der Polizist zusammen und verlor das Bewusstsein. Dann sah er Arno an. „Knebel ihn, und wickel ein Seil um seinen Hals. Verbinde es mit den Handfesseln. Wenn er versucht sich zu befreien, wird er sich selbst strangulieren. Und vergiss den Sender nicht. Die sollen uns ja nicht gleich auf die Spur kommen. Wenn ich es richtig einschätze wird jeder glauben das Richter uns hier her gelockt hat und zu uns gehört. Er wird in den Knast wandern und dort werden sich dann unsere Freunde um ihn kümmern. Er wird uns nie wieder Ärger machen.“ lachte Christian. Arno führte den Befehl aus während Christian sich an Jenny wandte „Los beeilt euch! Wir müssen weg!“ forderte er seine Leute auf und nahm das Handy in die Hand. Er wählte Torben Benz an und sendete eine SMS. Dann sah er Jenny an und grinste leicht. „Hast du ihr das Handy abgenommen?“ wollte er von Arno wissen. „Noch nicht!“ gab dieser zu. Christian lachte, „dann werde ich es jetzt tun..“ versprach er und durchsuchte Jenny. Das Handy warf er auf den Boden. „Und nun werden wir gehen.“ versprach er.

    Semir sah vom Wohnzimmer aus dem Fenster auf die Straße. Die Wohnung lag im 15. Stock und man konnte die Straße gut einsehen. Es war für die Tageszeit ziemlich wenig Verkehr und das machte es ihm einfach, alles im Auge zu behalten. Auch Fußgänger waren nicht gerade in Massen unterwegs. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass die Verhandlung in wenigen Minuten anfangen würde. „Semir? Willst du essen? Ich hab gekocht…“ riss Jenny ihn aus seinen Gedanken. „Ja sicher…was gibt es denn?“ wollte er wissen. „Ich habe Kartoffelbrei mit Ei gemacht“ gab Jenny zurück. „Klingt gut…ich komme gleich..“ lächelte Semir und sah wieder aus dem Fenster .“Ist etwas nicht in Ordnung? fragte Jenny nun und kam zu ihm. Auch sie sah aus dem Fenster. „Nein…es ist alles ruhig. Ich will nur sicher gehen, dass es so bleibt. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ziemlicher Ärger auf uns zukommt.“ gab er zurück. „Lass uns essen...“ hängte er an und ging gemeinsam mit Jenny in die Küche wo Leonie bereits am Tisch saß. „Können wir nach dem Essen ein bisschen raus gehen?“ wollte das Mädchen wissen. Jenny sah zu Semir und dieser schüttelte den Kopf. „Das geht leider nicht, Leonie. Aber wenn dein Vater zurück ist, dann könnt ihr ein neues Leben anfangen.“ erklärte Jenny. Leonie nickte. „Ich weiß…in Hamburg. Aber da habe ich doch gar keine Freunde! Niemand der mich dort kennt. Hier habe ich Liane, Johanna und Silvia…“ zählte das Mädchen ihre Freunde auf. „Das mag ja sein, aber in Hamburg findest du sicher ganz schnell neue Freunde.“ versprach Semir. Jenny stellte das Essen auf den Tisch, doch bevor sie anfangen konnten, wurde die Tür aufgetreten. Sofort war Semir zur Stelle und sah einen Mann in die Wohnung kommen. Er sprang ihn an und wollte ihn zu Boden reißen, doch der Mann schien damit gerechnet zu haben und machte einen Schritt zur Seite. Semir segelte ins Leere und landete auf dem Boden. Er hörte wie der Mann lachte und ließ seine Beine vorschnellen. Sein Gegner, der sich als Sieger wähnte, ging zu Boden und Semir war blitzschnell über ihn. Er schlug ihm die Faust mitten ins Gesicht. Der Mann erschlaffte, doch bevor Semir sich über diesen Sieg freuen konnte hörte er Jenny aufschreien. „SEMIR!! VORSICHT!!“ Er drehte sich um und sah eine Faust auf sich zuschnellen. Nur wenig später spürte er wie seine Nase brach und Blut hervorschoss. Nun ging er zu Boden und war für wenige Augenblicke benommen. Er spürte wie ihn zwei Männer packten und ihn auf die Beine zerrten. Sie bugsierten ihn in den Bürostuhl und zerrten die Arme um die Rückenlehne. Nur wenig später schlangen sich Seile um die Handgelenke.

    Torben Benz stocherte nachdenklich in seinem Essen herum. Dieter Bonrath bemerkte es. „Sie haben keinen Hunger?“ fragte er. Torben schüttelte den Kopf. „Nein…ich…ich habe Angst…“ gab er zu. Dieter nickte. „Das kann ich sehr gut verstehen, aber es ist bald ausgestanden. Sobald Sie ihre Aussage gemacht haben, wird Stenger hinter Gitter wandern und nichts mehr tun können. Sie und Ihre Tochter werden in Sicherheit leben.“ versuchte Dieter den Mann zu beruhigen. Torben sah ihn an. „Glauben Sie das wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher. Ich kenne Stenger und ich kenne Roth…die haben sicher noch ein paar Tricks auf Lager. Wie gut, dass Leonie in Sicherheit ist. Jetzt wo Herr Gerkhan dort ist, bin ich noch beruhigter.“ lächelte Torben. ER schob den Teller nach hinten. „Ich kann nichts essen…“ gab er zu. Dieter nickte. Er sah auf die Uhr. „Wir sollten uns auf den Weg machen. Ach so…Ihr Handy ist auf lautlos oder?“ wollte er wissen. Torben nahm das kleine Gerät und schaltete es aus. „Ganz aus…“ meinte er und lächelte. „Dann wollen wir mal.“ nickte Dieter. Die Männer standen auf und gingen aus der Staatsanwaltschaft. Das Gericht lag direkt im Nebengebäude. Als sie auf dem Flur vor dem Verhandlungssaal eintrafen standen Ben und Jan bereits vor der Tür. „Ah da sind Sie ja. Alles in Ordnung?“ begrüßte Jan den Zeugen. Torben nickte. „Ja..nur etwas nervös.“ nickte Torben. „Keine Angst…es kann gar nichts passieren.“ beruhigte Jan ihn. Torben nickte. „Das hoffe ich sehr. Aber was wenn….wenn die Männer von Stenger heraus finden wo Leonie ist? Was wenn sie doch zuschlagen während ich meine Aussage mache? Ich würde sie in Gefahr bringen. Ich …ich könnte sie verlieren..“ wollte Torben nun wissen. Ben lächelte leicht. „Nur keine Sorge…mein Partner wird für die Sicherheit von Leonie sorgen. Sie können sich auf ihn verlassen.“ versprach er. Die Türen gingen auf und man bat die Zuschauer in den Saal. Ben nickte. „Dann wollen wir mal. Ich hoffe nur der Kerl bekommt seine gerechte Strafe!“ stieß er aus und ging mit Dieter in den Saal, während Jan und Torben draußen warten mussten bis sie aufgerufen wurden.

    Die Cobra musste gestern gegen starke Konkurrenz antreten und hat Einbüßungen hingenommen. Lt. Quotenmeter.de waren es nur 2,81 Mio. die sich die Folge angeschaut haben. Das brachte einen Marktanteil von 13,9%. Das ist lt. Quotenmeter zwar immer noch RTL-Schnitt aber wesentlich weniger als im letzten Jahr.

    Auch die Folge mit Ben Jäger "Der Alleingang" konnte nicht wirklich punkten. Hier kam es nur zu 12,5% Marktanteil.

    bleibt zu hoffen, das sich die Quoten noch einmal erholen.

    Wieso fühlt Sarah jetzt erst mit den Angehörigen von den Patienten? So oft wie Ben jetzt schon auf der Intensiv war, mus es doch mittlerweile Routine für sie sein. Ben wird sich sicher nicht so schnell erholen und einige Komplikationen durchmachen, wie immer :D und dann dem Tod von der Schippe springen weil Susanne ihn niemals sterben lassen wird. Wo bliebe denn sonst der Spaß....


    mir kam ein wenig zu viel das Wort "immerhin" in dem heutigen Absatz vor. :D

    Torben Benz sah die Staatsanwältin nervös an. „Was wenn der Richter mir nicht glaubt? Ich kenne Roth…er wird sich etwas einfallen lassen, um mich als Lügner da stehen zu lassen.“ sagte er leise. Isolde Maria Schrankmann lächelte ihn an. „Nur keine Angst. Natürlich wird der Anwalt versuchen alles zum Negativen zu drehen, aber ich bin ja auch noch da.“ beruhigte sie ihn. „Was glauben Sie, wird Stenger bekommen? Wenn er nur zwei Jahre kriegt, dann wird er Jagd auf mich und meine Tochter machen, das weiß ich. Ich habe keine Lust mein Leben lang auf der Flucht zu sein.“ sagte er. Er dachte darüber nach, ob es wirklich das richtige war gegen Stenger auszusagen. Vielleicht sollte er es abblasen. „Herr Benz…wenn Sie zu Ihrer Aussage stehen, dann wird er sicher nicht nur für zwei Jahre ins Gefängnis gehen. Ich bin kein Richter, aber ich werde das Strafmaß sehr hoch ansetzen. Sie und ihre Tochter werden sicher sein, das verspreche ich ihnen. Bleiben Sie dabei, dass Sie gegen Stenger aussagen. Nur mit Ihnen kann ich Gerechtigkeit walten lassen und wir können verhindern, dass er noch mehr Kinder schändet oder verkauft. Helfen Sie mir…lassen Sie sich nicht verunsichern…“ flehte die Staatsanwältin schon fast. Torben dachte nach. Sicher hatte die Staatsanwältin Recht. Wenn er nicht aussagte, dann war er in wenigen Tagen sicher tot und Leonie müsste für Stenger anschaffen. Es schauderte ihn bei dem Gedanken was seiner Tochter bevorstand. Nein…er musste aussagen! Ja…er würde diesem Schwein das Handwerk legen und dann ein sicheres Leben führen. Ein Leben ohne Angst. Entschlossen nickte er. Sein Vertrauen in die Gerechtigkeit war da und gestärkt. „Also gut…ich werde keinen Rückzieher machen. Ich werde aussagen.“ Stimmte er zu. Isolde Maria Schrankmann schloss erleichtert die Augen. „Sehr gut. Das ist ein Wort. Sie haben jetzt noch eine gute Stunde. In der Kantine können Sie essen gehen und dann werden wir uns im Gerichtssaal wiedersehen.“ schlug Schrankmann vor. Torben nickte. Nur wenig später war er mit Dieter Bonrath in der Kantine der Staatsanwaltschaft.

    Ben saß schweigend neben Jan. „Was beschäftigt Sie?“ wollte Jan von ihm wissen. „Ich denke an den Prozess. An der Aussage von Benz hängt alles. Er kann dafür sorgen das Stenger ins Gefängnis kommt.“ gab Ben zur Antwort. Jan nickte. „Ja…das kann er und das wird er auch. Er würde für Leonie alles tun.“ bestätigte er. Ben sah ihn an. „Ja, alles…wissen Sie, eines geht mir nicht aus dem Kopf. Als die Kerle uns im ersten Safehaus überfallen hatten, da waren sie erpicht darauf meinem Kollegen eine Kugel in den Kopf zu jagen. Auf dem Transport vom Gefängnis hatten Sie gesagt, die würden alles versuchen um Stenger frei zu bekommen, doch nichts ist passiert. Was glauben Sie woran das liegt? Haben die Komplizen Stenger aufgegeben?“ wollte Ben wissen. Jan schüttelte den Kopf. „Das denke ich nicht. Vermutlich haben sie es nicht durchgeplant und die Fahrt von Düsseldorf nach Köln war ja nun wirklich nicht lang. Da müsste es schon sehr gut durchdacht sein, wenn man einen Überfall begehen wird. Und ob sie Semir wirklich umgebracht hätten, weiß auch keiner. Vielleicht wollten sie auch nur ein Druckmittel haben und ihn festsetzen. Es wäre alles denkbar.“ gab Jan zurück. Ben nickte. Natürlich hatte Jan damit Recht, dennoch war es Ben nicht geheuer, das keine Voraussagen von Richter gestimmt hatten. „Die Verhandlung ist doch sicher öffentlich oder?“ fragte er nach einer Weile. „Ich denke ja…warum? Wollen Sie sich diese Verhandlung antun?“ grinste Jan. „Ja…das habe ich vor.“ bestätigte Ben. Jan schüttelte den Kopf aber er versuchte nicht, Ben es auszureden. Sie kamen am Gericht an, doch es war noch eine gute halbe Stunde Zeit. „Wollen wir noch schnell was essen?“ schlug Ben vor. „Sehr gern…Hunger hätte ich schon und wer weiß wie lange diese Verhandlung noch dauert.“ stimmte Jan zu. „Wir können in der Kantine vom Gericht etwas essen. Es schmeckt zwar nicht immer, aber dafür sättigt es.“ grinste Ben. Auch wenn er jetzt freundlich tat, so würde er Jan Richter nicht aus den Augen lassen. Irgendwas stimmte mit diesem Kerl nicht, da war er sicher. Noch einmal würde es ihm nicht passieren, das Semir einem Expartner blind vertraute und in Gefahr geriet.

    Ein Bankraub! Und wieder ist Felix dabei, wenn auch indirekt. Irgendwie fand ich es schon sonderbar, das Semir sich darüber aufregt, dass Felix nicht angeschnallt war, wer ist denn in der letzten Folge direkt nach der Kneipe mit dem Auto gefahren?! Die Explosionen am Anfang fand ich klasse. Das war doch mal wieder ansehnlich. Tja und die Aussage, das Andrea Semir die Uhr seines Großvaters schenkte, war nicht gerade glaubwürdig :D .

    Alex der Held! Erst rettet er einen Autofahrer, dann Felix und dann die junge Frau mit der Bombe. Mir gefällt Alex Brandt immer mehr. Und hey…er konnte lachen! Ja…Alex Brandt kann lachen… :D Und dann ist da ja noch Einstein Hartmut. Was der nicht herausfindet gibt es nicht. Wie erstaunt er war, das Semir wusste was das ohmsche Gesetzt ist. Da hat unser Held doch mal wieder gezeigt, dass er gar nicht so dumm ist.

    Doch leider war es für mich viel zu schnell gelöst, das die Töchter selbst die Täter sind. Der Schauspieler Uwe Bohm, der den Stiefvater spielte hat uns ja schon von seiner psychotischen Seite in „Im Fadenkreuz“ gezeigt. Und auch diesmal war was wieder super gespielt. Ina und Luisa…. waren also auf Rache aus. Rache für das, was ihr der Stiefvater angetan hatte. Puh…die Beiden hatten es in sich…die eine will ihren Vater in die Luft jagen und die andere verpasst ihn eine mit dem Messer. Doch dann wendet sich das Blatt so schnell und Ina muss sterben. Durch die Hand des wahnsinnigen Stiefvaters.

    Semir ist der Schwiegermuttertyp? Lol ja doch….wenn die Schwiegermütter dann älter sind vielleicht. Der Stunt über den Wagen war einfach klasse..mal eben so über das Dach schliddern…in seinem Alter… Oh man Wie gewonnen so zerronnen….

    Dass Alex als Geisel das Ruder in die Hand nimmt, fand ich leider übertrieben. Auch wenn es eine Notsituation war. Punkte vergebe ich nicht, weil da kann ich mich nicht wirklich entscheiden.

    Semir sah seine junge Kollegin an. „Alles klar?“ wollte er von ihr wissen. „Ja sicher….“ nickte Jenny. „Was macht ihr hier? Ist der Transport gut abgelaufen?“ hängte sie fragend an. „Ja…es ist alles gut. Willst du Pause machen?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Nein…ich möchte mich um Leonie kümmern. Sie ist so bezaubernd…“ lächelte Jenny. „Ah okay…ja was machen wir denn jetzt?“ wandte sich Semir an Jan. „Ich weiß nicht… ich muss gleich zum Gericht, weil ich ja auch ne Aussage machen muss. Was du und Ben machen weiß ich nicht…“ kam von Jan. „Gut…dann würde ich sagen, Ben und ich bleiben hier und du fährst zum Gericht. Danach kommst du sicher mit Torben Benz zu uns oder nicht?“ meinte Semir. Ben sah ihn an. „Kann ich dich mal allein sprechen, Semir?“ bat er seinen Partner. „Ja sicher…“ nickte Semir und ging ein paar Schritte von Jan weg. „Was hast du denn?“ hakte er nach, als sie nun allein waren. „Hör zu…ich weiß du traust Jan genauso wenig wie ich. Und ich will ihn ehrlich gesagt nicht allein lassen. Was wenn er mit Stenger unter einer Decke steckt? Dass es beim LKA ein Leck gibt, wissen wir doch. Wer sagt uns, dass nicht er das Leck ist.“ mutmaßte Ben. Semir sah ihn an. „Meinst du, Jan ist korrupt? Klar ich habe meine Bedenken….sonderbar…von dir hat er das gleiche gedacht. Aber gut….es ist möglich. Auch wenn ich es nicht glauben will. Was hast du denn vor?“ wollte Semir nun wissen. „Du bleibst bei Jenny und Leonie und ich fahre mit Jan zurück zum Gericht. So können wir sicher sein, dass das Mädchen in Sicherheit ist und das Jan, falls er wirklich falsch spielt nichts unternehmen kann.“ erklärte Ben. Semir nickte nachdenklich. „Ich hoffe wirklich, dass du dich irrst.“ sagte er leise und ging wieder mit Ben zurück. „Nimmst du Ben mit?“ bat Semir seinen Expartner. „Klar…kein Ding. Wo wollen Sie denn hin? Zur PAST?“ hakte Jan nach. „Nein…ich fahre mit zum Gericht. Ich kann dann von dort aus mit Dieter Bonrath zur PAST zurück fahren.

    Christian sah die Männer in dem Haus verschwinden und grinste leicht. Der Sender funktionierte und nun musste er nur noch herausfinden wo die Kleine war. Das Haus war ziemlich groß und verfügte über 17 Etagen. Und wenn er Bulle wäre, dann würde er die Zeugen möglichst hoch verstecken. Er stieg aus und ging auf das Haus zu. Suchend sah er sich die Klingelanlage an. Hier waren über 140 Namen verzeichnet und jeder hätte ein Tarnname sein können. Dann kam einer der Mitbewohner heraus und beachtete ihn argwöhnisch. „wo ist sie denn…“ murmelte Christian leise. „Wen suchen Sie denn? Vielleicht kann ich helfen. Ich kenne hier jeden.“ meinte der Mann. „Oh, das wäre gut….also ich suche eine Freundin von mir. Sie wohnt mit ihrer kleinen Tochter hier irgendwo im Haus. Nur kann ich sie nicht erreichen, weil sie nicht ans Handy geht. Das Dumme ist, dass ich den Namen des Klingelschildes vergessen.“ lächelte Christan verlegen. „Oh…aber Sie wissen doch wie Ihre Freundin heißt oder nicht?“ kam die Nachfrage. „Ja sicher…nur wohnt sie noch nicht lange hier. Und sie hat das Klingelschild noch nicht ausgewechselt.“ erklärte Christan weiter. „Ach so….wie lange wohnt sie denn hier?“ hakte der Mann nach. „Seit knapp drei Tagen. Oder war es noch weniger…“ dachte Christan laut nach. „Ah…dann kann es nur Meyer sein in der 15. Etage. Das ist die Wohnung auf der linken Seite, vom Fahrstuhl aus gesehen. Die Wohnung befindet sich auf der linken Seite.“ gab der Mann nun die Auskunft. „Ach super…Sie haben mir sehr geholfen. Dann will ich mal schauen, ob sie daheim ist. Danke sehr!“ gab Christan freundlich von sich und wartete bis der Mann weg war. Dann griff er zum Handy. „Ich hab sie!“ sagte er. „Gut, warte dort bis die Anderen bei dir sind. Mit wie vielen Gegnern haben wir es zu tun?“ wollte Armin, den er angerufen hatte wissen. „Warte…eben kommt dieser Richter und ein Mann runter. Damit dürften es lediglich ein Bulle sein und die Kleine. Ich werde mir die Sache ansehen, nicht das wir auf der Etage noch jemanden haben…ja…Schatz...ich denke daran. Nein…du brauchst mich nicht nochmal erinnern…“ säuselte Christan plötzlich ins Handy, denn der ihm bekannte Jan Richter und einer der Begleiter waren nun in gleicher Höhe wie er.

    Um 10:00 Uhr fuhr Dieter mit Torben Benz zur Staatsanwaltschaft wo Isolde Maria Schrankmann bereits auf den Zeugen wartete. Während dessen spielte Jenny mit Leonie. Doch Jenny bemerkte dass sie immer wieder darüber nachdachte was für ein Kerl Stenger war. Wie konnte ein erwachsener Mann sich mit Kindern vergnügen? Was konnte man dabei empfinden, einem Kind Schlechtes anzutun? „Jenny!! Du bist dran!“ riss die kindliche Stimme von Leonie sie aus ihren Gedanken. „Oh…entschuldige…“ lächelte Jenny, würfelte und setzte ihre Figur. „Ich bekommen Miete!“ strahlte Leonie. Jenny nickte und reichte den Betrag in Spielgeld rüber. Wieder kamen ihr die Gedanken auf. Leonies Mutter starb bei einem Unfall wo man den Schuldigen nie erwischt hatte. Vielleicht hatte Stenger ja auch etwas damit zu tun. Es war nicht auszuschließen. „Willst du nicht mehr spielen? Was hast du denn?“ kam nun wieder von Leonie. Jenny zuckte zusammen. „Entschuldige… könntest du etwas allein spielen? Ich muss ein bisschen Ordnung schaffen.“ bat Jenny sie, denn ihre Gedanken waren überall nur nicht beim Spiel. „Klar…ich spiele mit der Barbiepuppe“ nickte das Mädchen und verschwand in ihrem Zimmer. Jenny sah ihr nach. Das Mädchen musste schon so viel durchmachen. Vieles erinnerte sie an ihre eigene Kindheit. Auch ihre Mutter starb, als sie noch ein Kind war. Doch gerade aus diesem Grund wollte sie sich besonders gut um Leonie kümmern. Sie würde für ihre Sicherheit sorgen und niemand sollte es wagen Leonie anzufassen. Notfalls würde sie sich auch nach der Verhandlung um das Mädchen kümmern. Wie es wohl war, ein Kind zu haben? Wäre sie eine gute Mutter? Jenny erschrak vor ihren eigenen Gedanken. Sie war noch zu jung für ein Kind. Noch wollte sie keine Familie. „Jenny….kannst du mir mal helfen?“ wollte Leonie wissen und zeigte ihr eine Barbiepuppe, die den Kopf verloren hatte. „Oh…was hast du denn damit gemacht?“ lächelte Jenny sie an. „Ich wollte ihr nur ein Kleid anziehen, aber irgendwie ging das nicht…“ erklärte Leonie. „Na warte…das haben wir gleich…“ meinte Jenny nur und drückte den Kopf wieder auf den dazugehörenden Puppenkörper.

    Jan, Semir und Ben sahen zu wie der Bus nun in den Innenhof des Gefängnisses gefahren wurde und sahen sich an. Es war mittlerweile kurz vor zehn. „So dann auf zur Schutzwohnung. Jetzt müssen wir nur Jenny ablösen und dann die Verhandlung abwarten.“ meinte Jan. Semir sah Ben kurz an und dieser nickte. „Okay…dann wollen wir mal. Was habt ihr mit Benz denn vor, wenn der Prozess vorbei ist?“ wollte Semir wissen, während sie zur Schutzwohnung fuhren. „Nun, er wird einen neuen Namen bekommen. Eine Anstellung…einfach alles was er braucht um zufrieden zu leben. Er will selbst nach Hamburg und meine Vorgesetzten haben zugestimmt. Sobald er ausgesagt hat, kann er mit Leonie hinfahren wohin er auch will.“ erklärte Jan. Semir nickte. „Wie kommt es eigentlich, das Stenger so lange alles machen konnte, was er wollte? In der Akte habe ich gesehen, dass ihr schon seit mehrere Jahren hinter ihm her seid.“ kam die nächste Frage. Jan nickte. „Ja das ist ja auch so. Aber Stenger ist ein sehr vorsichtiger Mann. Er ist nie selbst in Erscheinung getreten, sondern hat sich immer vertreten lassen. Wir haben nur dank Benz endlich die Möglichkeit bekommen.“ erklärte Jan. „Und warum sagt Benz jetzt aus?“ wollte Ben wissen. „Es ist wegen Leonie. Nach Benz Aussage wollte Stenger Leonie für 50.000 € kaufen. Benz war natürlich dagegen und hatte Stenger ganz klar in die Schranken verwiesen. Darauf gab Stenger aber nicht auf, er erhöhte das Angebot und wollte Benz sogar eine neue Frau besorgen. Aber Benz wollte einfach nicht. Und ich denke deshalb hat er über diese Aussage nachgedacht. Er wusste genau das Leonie nur sicher ist, wenn Stenger im Gefängnis sitzt.“ gab Jan von sich. Sie erreichten das Safehaus im Kölner Norden. „Hier sind sie? In dieser Gegend? Semir, ich kenne diesen Stadtteil. Er gilt als der gefährlichste von Köln!“ empörte sich Jan. Semir sah ihn an. „War dein Safehaus besser? Hier haben die Komplizen von Stenger jedenfalls noch nicht zugeschlagen!“ gab er zurück. „Ja…entschuldige….das erste Haus war wirklich nicht gut gewählt, aber hier sind doch überall Kleinkriminelle und Zuhälter.“ antwortete Jan. „Dennoch… oder besser, gerade deshalb sind Benz und seine Tochter hier sicher untergebracht.“ knurrte Semir nur und betrat das Haus. Semir klingelte in dem abgesprochenen Rhythmus und nur wenig später öffnete Jenny.

    Na ich hoffe doch auch, dass die Ermittlungsarbeiten nicht ganz vergessen werden. Schließlich müssen Brami und Konsorten auch verhaftet werden. Was Ben angeht, da ich weiß das Susanne ihm ganz sicher nichts schlimmes angedeihen lässt, sehe ich der OP völlig gelassen entgegen...oder liegt es an dem Ibroprofen was ich zu mir genommen habe? Nein nicht das die Story mir Kopfschmerzen bereitet, sondern weil es einfach mal sein muss Ich leide zumindest nicht an Paranoia....immerhin ist Ben hier in den besten Händen.

    Martin legte sein Handy weg und schloss die Augen. Warum hörte das nie auf? Warum konnte ihn dieser Anwalt nicht einfach in Ruhe lassen? Okay,…er hatte einen Fehler begangen, aber musste er dafür ewig zahlen? Er sah auf die Uhr. Der Bus dürfte jeden Augenblick auftauchen. Vielleicht sollte er mit den Polizisten sprechen, wenn sie hier sind. Vielleicht konnte er dann diesem Roth auch mal Paroli bieten. Ja…er würde die Polizisten einbinden und ihnen alles erzählen…, legte er fest und ging zur Tür. Er öffnete sie und blieb stehen als wäre er vor einer Mauer gelaufen. Vor ihm stand ein Mann, der ihn drohend ansah. „Bist du Scheidweiler?“ wollte er wissen. „Ja…“ gab Martin gepresst von sich. „Armin schickt mich. Hier! Sorg dafür, dass einer der Bullen das Ding bekommt!“ befahl der Mann und drückte ihm etwas in die Hand. Martin sah es sich an und nickte. „Wie…wie soll ich das machen?“ fragte er heiser. Der Mann grinste breit. „Das ist mir egal…oder warte…du kommst doch sicher an eine Uniform in meine Größe oder?“ wollte er wissen. „Ich weiß nicht…ja…vielleicht…“ nickte Martin. „Gut, dann sehen wir nach.“ forderte der Mann. Martin nickte und ging mit ihm rein. Tatsächlich wurden sie fündig und nur wenig später standen die Beiden in den gleichen Uniformen auf dem Hof, als der Bus gerade anhielt. „Ich warne dich…keinen falschen Ton. Sonst knall ich dich ab, klar?“ fauchte der Mann ihn an. „Wie geht ihr normalerweise vor?“ wollte er wissen. „Wir inspizieren den Bus und auch das Personal. Damit niemand Waffen oder andere Dinge ins Gefängnis schmuggelt.“ erklärte Martin. „Gut, dann werden wir das jetzt auch machen.“ legte der falsche Kollege fest. Martin nickte. Der Bus hielt und Martin ging mit dem Mann auf den Bus zu. Zwei Männer kamen heraus. „Gerkhan, Kripo Autobahn und das ist mein Kollege Ben Jäger. Wir bringen ein paar neue Häftlinge.“ erklärte der kleinere Mann. Roths Mann ging auf den Kleinen zu und Martin schloss die Augen. Sollte er etwas sagen? „Tut mir leid, aber ich muss Sie durchsuchen! Die Vorschriften….“ erklärte der Mann. Gerkhan nickte. „Ja sicher…“ meinte er nur und ließ sich abtasten. Martin wusste genau was nun passierte, doch er schwieg. „Na los Martin! Du den Anderen!“ forderte der Mann ihn auf. Martin fügte sich. Er war ein Feigling, der nur auf seine Sicherheit bedacht war. Ein weiterer Wagen kam hinter den Bus auf den Hof gefahren und Jan stieg aus. „Alles klar, Jungs?“ wollte er von den beiden Polizisten wissen. „Ja…im Bus ist alles klar. Die Männer können jetzt reingebracht werden.“ gab der Kleinere von sich. „Ich werde das sofort erledigen.“ versprach Martin und verschwand.

    Jenny und Dieter saßen mit Torben und Leonie am Frühstückstisch und aßen schweigend. Torben Benz war sehr nachdenklich. Jenny bemerkte es und sah ihn an. „Sie machen sich Gedanken über die Verhandlung nicht wahr?“ wollte sie wissen. Torben nickte. „Ich weiß, dass ich das Richtige tue, aber ich habe Angst um Leonie. Was wenn sie doch noch in Gefahr ist? Auch nach dem Prozess? Keiner wird uns dann schützen.“ Gab er von sich. „Sie haben einen anderen Namen und keiner wird ihn wissen.“ Warf Dieter ein. Torben lachte verbittert auf. „Denken Sie wirklich, dass Stenger nicht dahinter kommen wird? Wir werden vermutlich immer auf der Flucht vor diesem Kerl sein.“ meinte Torben nur. Jenny sah auf die Uhr. Es war gerade 9:00 Uhr und die Verhandlung von Stenger sollte um 12:00 Uhr anfangen. Vorher sollte Benz noch zur Staatsanwaltschaft gefahren werden. „In knappen vier vielleicht auch fünf Stunden ist es vorbei.“ versuchte sie ihn aufzumuntern. Torben stöhnte auf. „Ich weiß es nicht. Klar, Stenger wird in den Knast gehen, aber es gibt mit Sicherheit jemanden der seine Geschäfte für ihn übernimmt, bis er wieder draußen ist. Und dann wird er sich an mich rächen. Ich kenne ihn schon lange genug und weiß ihn einzuschätzen.“ Jenny sah zu Dieter. „Wenn ihr gleich in die Staatsanwaltschaft fahrt, werde ich mit Leonie hier bleiben. Ich denke die Kleine hat genug durchgemacht und muss nicht vor Gericht, oder?“ wollte sie von ihm wissen. „Nein, ich denke das können wir ihr ersparen und auch die Staatsanwaltschaft ist kein Ort für die Kleine.“ stimmte Dieter zu. „Semir und Ben dürften auch schon sehr bald im Gefängnis sein. Ich verstehe nicht ganz, warum man Stenger nicht direkt zum Gericht bringt. Ich meine, warum erst in Köln ins Gefängnis und dann später wieder abholen?“ kam nachdenklich von Jenny. „Das kann ich dir auch nicht sagen, aber die ganze Sache ist ja vom LKA und der Staatsanwaltschaft ausgedacht worden. Vielleicht weil Stenger dann seine Strafe in Köln absitzen muss und die Formalitäten vorher erledigt werden sollen.“ mutmaßte Dieter.

    In den Bauch und den Brustraum wird auch noch geguckt und ich befürchte die finden noch mehr,wie bei meinem Auto in der Werkstatt.Ja ich weiß schlechter Vergleich

    Lol welcher Vergleich.....Silke....

    Ben ist endlich zuhause...na dann ....machen wir uns mal keine Gedanken mehr um Ben. Der ist ja jetzt in guten Händen. Brami wird sich selbstverständlich um Semir kümmern, aber erst muss der doch Ben noch massakrieren und wer weiß vielleicht hat er ja einen Arzt in der Klinik, der sich um Ben kümmert, damit Brami sich um Semir kümmert.