Beiträge von silli

    Meine Güte! Ben darf doch schon gar nichts mehr in seinem Darm haben. Jetzt wieder das Oberpeinliche in die Hose machen, die er ja nicht mal an hat. X/ Bin ich froh, dass nicht Semir dein Opfer ist, Susan.

    Und Lucky geht es noch nicht besser? :( Das ist Schade, dachte der steht schon aufrecht und wedelt mit dem Schwanz.

    Ich dachte, die haben Paul ein bisschen verkleidet, um den Widerern Angst einzujagen, aber war ja gar nicht so. Da haben die alle, Semir eingeschlossen, doch tatsächlich nicht erkannt, dass es ein Pferd war? Semir hat ihn doch direkt angeblickt. Also das kann ich jetzt echt nicht glauben. So dick kann doch kein Nebel sein.

    Fabian ist ein Undercover Bulle? Der kam mir gleich so komisch vor. Na dann sieht es doch nicht so schlecht aus für Alex. Die sollten jetzt mal die Bude stürmen und Heger festnehmen. Auf was warten sie denn noch. Fabian wird doch wohl schon genug Beweise gesammelt haben, um ihn für lange Zeit hinter Gitter zu bringen.

    Robert schloss die Tür zu seinem Haus auf und zog seine Schuhe aus. “Andrea?“ rief er laut, doch niemand antwortete ihm. Sie wird doch wohl nicht schon im Bett sein? dachte er und sah auf die Uhr. Es war erst 19.30 Uhr. Nein das kann nicht sein. Er ging leise die Treppe zum Schlafzimmer hoch, doch als er die zertrümmerte Tür des Kinderzimmers sah, stockte ihm der Atem. Was war hier passiert? Er stürmte in den Raum und sah sich um, doch das Zimmer war leer. Robert sah die zerbrochene Fensterscheibe. “Oh mein Gott! Bitte nicht!“ rief er laut und stürmte zum Fenster. Er sah Andrea und die Kinder schon blutüberströmt auf dem Boden der Terrasse liegen. Erleichtert atmete er aus, als sich seine Befürchtung nicht bewahrheitete, doch sein Herz raste immer noch. Robert drehte sich um und lief zurück auf den Flur. Jetzt sah er, dass der Schlüssel des Badezimmers von aussen steckte. Hektisch schloß er auf und sah Andrea auf den kalten Fliesen liegen, gefesselt und geknebelt. Ihre linke Gesichtshälfte war dick angeschwollen und rötlich blau unterlaufen.Sie lag vollkommen regungslos da. “Andrea!“ stieß er ängstlich aus und kniete sich neben sie. Mit zitternden Fingern löste er das Klebeband vom Mund und fühlte ihren Puls am Hals, der aber deutlich zu spüren war. Gott sei Dank! Sie lebte! Er rüttelte leicht an ihrer Schulter, doch sie rührte sich nicht. “Andrea! Bitte! Wach auf!“ flehte er mit trockener Kehle. Robert versuchte die Fesseln zu lösen, doch ohne Messer bekam er das Klebeband nicht ab. Er sprang auf und durchsuchte immer noch mit zittrigen Händen den Badezimmerschrank, dabei fegte er alles beiseite, was er nicht gebrauchen konnte und die Utensilien landeten klappernd im Waschbecken. Dann endlich fand er eine Schere und schnitt damit die Fesseln durch, nun konnte er das Klebeband abreißen. Plötzlich hörte Robert ein Geräusch hinter sich. Es hörte sich an wie ein unterdrücktes Schluchzen und kam eindeutig aus der Badewanne. Er riss den Vorhang beiseite und sah Andreas jüngste Tochter gefesselt und geknebelt in der Wanne sitzen. Die Tränen liefen ihre Wangen hinab und die Angst stand in ihren Augen. “Lilly!“ stieß er geschockt aus, hob die Kleine aus der Wanne und drückte sie fest an sich. “Schsch, alles wird gut! Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben! Ich bin ja hier!“ Er setzte das Kind ab und befreite auch Lilly behutsam von den Fesseln. Die Kleine weinte immer noch und er drückte sie wieder an sich. “Weißt du wo deine Schwester ist?“ fragte er und sah ihr in die Augen. “Da....da..waren böse Männer..die... haben Ayda mitgenommen..und...und Mama gehauen…..“ schluchzte sie. Robert holte sein Handy aus der Tasche und wollte gerade die Polizei rufen, als Lilly sich aus Roberts Arm löste und zu ihrer Mutter lief, sie nahm ihre Hand und zog daran. “Mama, bitte steh auf!“ bettelte sie und tatsächlich bewegte Andrea ihren Kopf in Lillys Richtung. Robert kniete sich jetzt auch neben sie und langsam öffnete sie die Augen.

    Verschwommen erkannte sie eine männliche Gestalt vor sich und riss die Arme hoch um sich zu wehren. “Andrea! Ich bin es Robert!“ hörte sie und erkannte die Stimme. “Robert?“ fragte sie ungläubig und ließ die Arme sinken. “Was ist hier passiert?“ fragte er nun und half ihr sich aufzusetzen. Die Erinnerung kam mit voller Wucht zurück als Lilly sich an sie schmiegte. Sie nahm sie in den Arm und drückte das Kind fest an sich. “ Zwei maskierte Männer haben uns angegriffen und mich niedergeschlagen!“ Ihr Blick wanderte durch den Raum. “Wo ist Ayda?“ fragte sie und Angst schwang in ihrer Stimme mit. “Wo ist sie?“ flehte Andrea förmlich und hoffte, dass Robert sagte, sie sei im Kinderzimmer. Aber er sah sie nur an und sein Blick sagte ihr, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. “Andrea...Lilly sagt, die Männer haben sie mitgenommen.“ Entsetzt starrte sie ihn an und schüttelte den Kopf. “Nein! Nein! Sie ist sicher in ihrem Zimmer!“ sagte sie bestimmt und wollte aus dem Bad stürmen. Doch Robert hielt sie am Arm fest. “Lass mich los!“ fauchte sie ihn an. “Andrea! Sie ist nicht hier! Wir müssen die Polizei rufen!“ mahnte er, doch sie riss sich los und lief ins Kinderzimmer. “Ayda? Ayda!“ rief sie immer wieder, während sie durch das Haus lief, doch ihre Tochter war nirgendwo zu finden. Sie drehte sich um und sah Robert mit Lilly auf dem Arm auf sich zukommen. Er hatte das Handy in der Hand und telefonierte. “Ja...Andrea wurde überfallen und Ayda entführt....Steinstrasse 48...ja einen Moment bitte. “Plötzlich wurden ihre Beine weich und sie fing an zu zittern. Sie ließ sich langsam auf die Couch sinken. “Andrea, Susanne ist dran, ich habe die Dienststelle von deinem Mann angerufen....“ Er hielt ihr das Handy hin. Mit zitternden Händen, nahm sie ihm das Telefon ab. “Susanne, sie haben Ayda...“ flüsterte sie in den Hörer und brach dann in Tränen aus.

    Semir wachte auf, als ein Schwall kaltes Wasser sein Gesicht traf. Dicht vor ihm stand Koslowski und musterte ihn mit seinen kalten graublauen Augen. Dann trat er zur Seite und Semir sah Ben, gefesselt und geknebelt stand oder hing er mehr zwischen Koslowskis Männern. Sein Freund sah schlimm aus. Das Gesicht war kaum zu erkennen. Das linke Auge war komplett zugeschwollen, die Nase gebrochen und Blut lief aus einer Platzwunde an der Stirn über das Gesicht und tropfte auf das Shirt. Ben hob jetzt den Kopf und ihre Blicke trafen sich. Semir sah Angst, Hilflosigkeit und so etwas wie Resignation in dem noch gesunden Auge seines Freundes.

    “IHR SCHWEINE! WAS HABT IHR MIT IHM GEMACHT!“ schrie Semir. „Halts Maul!“ herrschte ihn Toni an sonst schneide ich dir die Zunge raus. Demonstrativ zog er ein etwa 15 Zentimeter langes Jagdmesser aus seinem Gürtel und hielt es ihm vor die Nase. Dann drehte er sich um und ging auf Ben zu. Koslowski packte ihn mit der linken Hand an den Haaren, zog mit einem Ruck Ben's Kopf zurück.Dann setzte er das Messer an dessen Hals an. Semirs Augen weiteten sich vor Schrecken. Sein Atem wurde immer hektischer, während sein Herz anfing zu rasen. Er konnte nichts tun, er konnte Ben nicht helfen. Hilflos an diesen Stuhl gefesselt, musste Semir mit ansehen, wie Koslowski mit dem Messer leicht Bens Hals ritzte und ein schmaler Blutfaden herablief. Die Angst um seinen Freund ließ ihn fast wahnsinnig werden. “Tun sie das nicht!...Bitte!....Das bringt ihren Sohn doch auch nicht zurück!...Machen sie mit mir was sie wollen, aber lassen sie ihn ...“ flehte er jetzt. Toni drehte den Kopf zu Semir und sah ihm in die Augen. “Ich habe eine Überraschung für dich.“ sagte er und fuhr mit dem Messer nun ganz langsam über Bens Brust und verharrte unterhalb des Rippenbogens. “Ich werde ihn nicht so schnell töten, wie den anderen. “Mit diesen Worten stieß er die Klinge tief in Bens rechte Seite.
    “NEEEIIIN!!“ Semir sah wie Ben zusammenzuckte. Ein erstickter Schrei drang durch den Knebel des jungen Polizisten. Ben fiel auf die Knie und verharrte so einige Sekunden, bis er von Koslowskis Männern wieder gepackt wurde. Sie zogen ihn jetzt an die Wand und setzten ihn mit dem Rücken dagegen, so dass er seinen Freund sehen konnte und der ihn. Die Wunde blutete stark. “Ben...“ Semirs Stimme versagte, während ihm Tränen in die Augen stiegen. Toni baute sich wieder vor ihm auf. “Du kannst ihm jetzt beim Sterben zu sehen! Könnte eine Weile dauern und dann ist deine Tochter dran!“

    Junge, Junge, was der Arzt da alles erzählt. Der redet da, als ob er einen Vortrag vor Studenten hält. Während Ben immer schlechter wird, bei den Aussichten. Nieren im Eimer, Herzrytmusstörungen, Leber kaputt. Ganz zu Schweigen von den sich auflösenden Muskeln.
    Kann man das nicht stoppen? Hab die gleichen Fragen, wie Trauerkloß, was den Durchfall und die Beinmuskeln betrifft. Aber sind das nicht längsgestreifte Muskeln?

    Wenigstens bei Semir sind gute Nachrichten zu verbuchen. Der Tierarzt packt aus und hoffentlich bekommt Semir die Schweine.
    Ja, was macht den Lucky, geht es ihm gut?

    Da hat ja Semir noch mal Glück, dass der Wilderer ihn lieber nochmal jagen will, anstatt einfach so abzuknallen. Und dann kommt auch noch Rettung in Form eines Dings.
    Lol, das war lustig, "Hilfe, ein Geist!" hi,hi. Was sind denn das für Weicheier! Semir bleibt heldenhaft stehen, bewaffnet mit einem Stock und will das Ding bekämpfen.Aber leider verliert er das Bewußtsein, weil sein Gehirn so viele Erinnerungen verarbeitet.
    Ich denke, der Geist ist Paul. Den haben sie vielleicht etwas präpariert. :D

    Ben hielt seinen Wagen vor Semirs Haus und sah auf die Uhr, 19.30 Uhr. Es war bereits dunkel, aber im Haus war kein Licht zu sehen. Merkwürdig, dachte Ben und sein mulmiges Gefühl wurde stärker. Er stieg aus und sah sich aufmerksam um, doch es war niemand zu sehen. Die Strasse war Menschenleer. Langsam ging Ben an der Haustür vorbei in Richtung Terrasse. Er wollte erst mal durch die große Glastür schauen. Doch er konnte nichts erkennen, da es im Innern stockdunkel war. Kurz kam ihm der Gedanke, dass Semir ihn vielleicht verarschen will und gleich hinter dem Gebüsch auf ihn zuspringen würde. Aber dann hielt er es doch für eine absurde Idee. So wie sein Partner im Moment drauf war, war er für solche Scherze einfach nicht in der emotionalen Lage. Ben lief zurück zur Haustür und überlegte nun, ob er klingeln sollte oder doch lieber seinen Schlüssel benutzte, den er vor einiger Zeit von Semir bekommen hatte. Vielleicht war sein Partner auch nur auf der Couch eingeschlafen und Ben entschied sich zu klingeln. Doch niemand kam. Nun nahm er seinen Schlüssel und öffnete die Tür, dabei zog er seine Waffe und entsicherte sie. Der Flur lag im Dunkeln, seine Hand tastete nach dem Lichtschalter, aber nichts geschah. Seine Anspannung wuchs und angestrengt starrte Ben in die Dunkelheit. “Semir?“ rief er und bewegte sich ganz langsam vorwärts. Unter seinen Füssen knirschten Glasscherben und er stieß mit dem Fuß gegen etwas Hartes. Vielleicht sollte er doch zum Auto gehen und die Taschenlampe holen, als plötzlich fahles Mondlicht durch die Fenster fiel und Ben nun erkennen konnte, dass die Flurlampe und mehrere Gegenstände auf dem Boden lagen. Was war hier passiert?


    Victor und Pavel fuhren langsam die Straße runter in der Semirs Haus lag. “Ist das nicht die Karre von diesem Bullen?“ stieß Victor aus und sah seinen Kumpel an. “Ja! Verdammt! Wieso ist der denn schon da?“ fluchte Pavel und sah auf seine Uhr. “Es ist erst halb acht! Der ist zu früh!“ Langsam fuhren sie an dem Haus vorbei und sahen die offen stehende Haustür. “Scheiße! Er ist schon drin. Was machen wir jetzt?“ fragte Pavel. “Na wir gehen rein und schnappen ihn uns, was sonst! Park den Wagen da hinten!“ befahl Victor. “Aber wenn der schon die Bullen gerufen hat?“ gab sein Komplize zu bedenken.“Das glaube ich nicht! Es ist ja noch dunkel im Haus, der muss gerade erst rein sein. Los!“ Sie setzten wieder ihre Masken auf und stiegen aus.


    Ben war jetzt im Wohnzimmer und betätigte den Lichtschalter. Helligkeit erfüllte den Raum und seine Augen brauchten einige Sekunden um sich an das plötzliche Licht zu gewöhnen. Er sah sich um, aber im Wohnzimmer waren keine Spuren eines Kampfes zu erkennen. Ben beschloss noch schnell in der oberen Etage nachzusehen, ehe er die Kollegen informierte, als er im Flur ein Geräusch hörte. Jemand war auf die Glasscherben getreten. Er fuhr herum und sah einen maskierten Mann auf sich zustürmen. Ben riss die Waffe hoch, doch eher er auf den Eindringlinge zielen konnte, hatte dieser mit einer blitzschnellen Drehung seines Körpers, wobei er den Fuß hochriss Bens Unterarm getroffen und die Waffe aus der Hand gekickt. Der riesige Kerl stand jetzt vor ihm und hatte, wie ein Boxer, beide Fäuste gehoben.“Na komm schon!“ fordert er Ben auf. Dieser holte mit der Rechten aus und versuchte seinen Gegner am Kopf zu treffen, doch der duckte sich gekonnt, womit Ben gerechnet hatte und deshalb nur den Bruchteil einer Sekunde später seine Linke in den Magen des Maskierten schlug. Aber der Kerl schien kaum etwas zu spüren. Ben war einen Moment überrascht, dass sein Schlag überhaupt keine Wirkung zeigte. Mit einer Schnelligkeit, die Ben dem Hünen nicht zugetraut hätte, holte dieser nun aus und verpasste dem Hauptkommissaren einen rechten Haken gegen den Kiefer. Der Schlag war so heftig, dass nicht nur seine Kopf zur Seite geschleudert wurde, sondern sein ganzer Körper eine halbe Drehung vollführte und er den Boden unter den Füssen verlor. Ben landete hart auf dem Parkett. Doch ehe er sich aufrappeln konnte, war der Kerl schon ran und packte ihn mit einer Hand am Gürtel und der anderen am Kragen im Genick und schleuderte ihn auf den Tisch. Ben rutschte auf dem Bauch darüber hinweg und fiel auf der anderen Seite zu Boden. Dabei riss er alle Gegenstände, die darauf standen, mit sich. Er kämpfte sich schwer atmend auf die Beine. Sein Kiefer fühlte sich an, als ob er mit einem Vorschlaghammer bearbeitet wurde. Der Kerl kam wieder auf ihn zu und Ben riss die Fäuste hoch, um sein Gesicht zu schützen. Doch das war ein Fehler ,den jetzt schlug der Kerl ihm in den Magen. Der Schmerz war unbeschreiblich, ihm blieb die Luft weg und seine Beine versagten. Doch er fiel nicht zu Boden, denn der Hüne hatte ihn am Kragen gepackt und hielt ihn aufrecht. Er holte zu einem weiteren Schlag aus. Ein linker Haken ließ Ben einen halben Meter vom Boden abheben und hart auf dem Tisch landen der dabei zu Bruch ging. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Rücken und liess ihn fast die Besinnung verlieren. Ben hob die Hände abwehrend, als Zeichen das er aufgab. Der Polizist konnte das Grinsen in den Augen des Angreifers sehen. Aber Ben dachte nicht daran aufzugeben. Als der Hüne sich über ihn beugte, zog Ben das rechte Bein an und trat ihm mit voller Wucht in den Schritt. Mit einem Stöhnen ging der Mann in die Knie und hielt sich die Weichteile. Ben ergriff jetzt ein Tischbein, das neben ihm lag und schlug zu. Wie in Zeitlupe kippte sein Gegner zur Seite und blieb reglos liegen. Der Hauptkommissar ließ das Holzstück fallen. Völlig ausser Atem drehte er sich langsam auf den Bauch und kämpfte sich unter höllischen Rückenschmerzen auf Hände und Knie. So verharrte er ein paar Sekunden, bevor er sich aufrichtete. Scharf sog er die Luft zwischen den Zähnen ein, als ein erneuter stechender Schmerz ihn heimsuchte. Humpelnd ging er auf seine Waffe zu, die er keine zwei Meter entfernt vor der Terrassentür entdeckte und hob sie auf. Der maskierte Mann kam anscheinend wieder zu sich, denn Ben hörte ein leises Stöhnen aus dessen Mund. Er ging zu den am Boden Liegenden, kniete sich auf dessen Brust, riss ihm die Maske vom Kopf und presste ihm die Mündung seiner Waffe gegen die Stirn. “Wo ist mein Partner?! Was hast du mit ihm gemacht?!“stieß er aus und verstärkte den Druck der Pistole.
    “Fick Dich!“ presste der Kerl zwischen den Zähnen hervor.
    “Ich frag dich nicht nochmal!“ sagte Ben drohend und zog den Schlaghahn seiner Waffe zurück. Plötzlich weiteten sich die Augen des Mannes und sein Blick fixierte etwas hinter dem Polizisten. Bevor Ben sich umdrehen konnte, spürte er einen heftigen Schlag am Hinterkopf und dann wurde alles schwarz.
    „BIST DU BESCHEUERT?!!“ schrie Pavel seinen Komplizen an, der über ihm stand und den Polizisten mit dem Knauf seiner Waffe niedergeschlagen hatte. “Wieso?“ fragte der und steckte die Pistole weg.“Wieso?! Weil ich verdammt nochmal seine Knarre an meinem Kopf hatte und er reflexartig abdrücken hätte können, als du ihm eins übergezogen hast!“ spie er aus, rollte den Körper des Bewusstlosen von sich runter und stand auf. Er funkelte Victor wütend an und versetzte ihm einen harten Stoß gegen die Brust, so dass dieser ein paar Meter zurücktaumelte. “Mann reg dich ab! Du lebst doch noch!“erwiderte dieser. Pavel schnaubte immer noch zornig „Und warum kommst du erst jetzt!“
    „Es sah so aus, als ob du Spass hättest, ihn zu verprügeln. Da hab ich halt gedacht, du wirst allein mit ihm fertig! Da hab ich dich wohl überschätzt!“ erwiderte Victor, der nun ebenfalls sauer wurde. Aber im nächsten Moment bereute er seine Worte, denn Pavels Faust traf ihn mit solcher Wucht, dass er zu Boden ging. Benommen setzte er sich auf und fasste sich ans Kinn. Er bewegte seinen Kiefer hin und her, doch scheinbar war nichts gebrochen. Sein Komplize sah zu ihm runter, die Faust immer noch geballt. Victor hob beschwichtigend die Hand. “Schon gut! Schon gut! Du hast Recht, das war ziemlich bescheuert von mir! Aber ich dachte der knallt dich gleich ab!“
    Pavel schüttelte nur den Kopf. “Er ist Bulle und außerdem wollte er wissen, wo sein Freund ist und deshalb hätte er nicht geschossen! Aus einem Toten bekommt man schlecht Informationen!“
    Victor stand auf. “Okay, sorry Kumpel! Kommt nicht wieder vor!“
    Pavel nickte nur und durchsuchte jetzt die Taschen des Polizisten. Er fand das Handy und warf es gegen die Wand. Dann nahm er Bens Arm, zog dessen Körper hoch und schulterte ihn .“Geh und hol den Wagen!“ befahl er. Victor eilte an ihm vorbei und tat wie ihm geheißen. Er fuhr den Transporter so dicht wie möglich an die Haustür heran und öffnete die Schiebetür, dabei warf er noch einen Blick auf das Mädchen, dass ängstlich in der Ecke kauerte. Sein Kumpel ließ den Bullen auf die Ladefläche fallen und schloss die Tür. “Sollten wir ihn nicht lieber fesseln?“ fragte Victor.
    „Nein! Wir müssen hier weg! Wir sind schon viel zu lange hier! Ich hab noch ein bisschen Chloroform im Handschuhfach." Victor öffnete die Klappe und nahm die Flasche und ein Tuch heraus. Dann stieg er in den Laderaum und drückte dem Polizisten ein paar Sekunden das getränkte Tuch auf Mund und Nase. "Okay, kannst fahren. Der ist versorgt." sagte Victor, als er auf den Beifahrersitz kletterte.Pavel startete den Motor.

    Mit einem leisen Stöhnen kam Semir zu sich und schlug die Augen auf. Der Knebel war verschwunden und der dunkelblonde Mann von vorhin stand vor ihm. Er sah so etwas wie Besorgnis in seinen Augen. “ Helfen Sie mir...!“ kam leise von Semir."Bitte!"
    Der Mann stand immer noch reglos vor ihm und kaute auf der Unterlippe. Semir sah ihm an, dass er überlegte. “Wenn ich dir helfe, legt Toni mich um!“
    „Rufen sie einfach die Polizei und er wird verhaftet!“ versuchte es Semir. Der Mann lachte auf. “Ja, schon klar und ich gleich mit! Selbst wenn ich vorher abhaue. Sie kennen mein Gesicht und Toni meinen Namen, den er bestimmt sehr gern, den Bullen verraten wird. Und er hat jede Menge gute Freunde, die im Knast einsitzen. Ich würde keinen Tag überleben!“ Der Mann schüttelte den Kopf. “Tut mir Leid!“ und damit wandte er sich um, legte einen Sack über den Kopf der Leiche und packte sie unter den Armen. Dann zog er sie auf die Schubkarre. “ Aber sie können als Kronzeuge gegen Koslowski aussagen und bekämen eine neue Identität.“ versuchte Semir es weiter. Doch der Mann antwortete ihm nicht, sondern schob jetzt die Karre Richtung Tür. “Bitte! Dieser...dieser Wahnsinnige will mein Kind verbrennen!!“ flehte Semir. “Schneiden sie mich nur los und verschwinden sie von hier, ich...wir werden nicht nach ihnen fahnden!“ Der Mann schüttelte nur den Kopf. Dann löschte er das Licht und schloss die Tür. Semir warf den Kopf in den Nacken und schrie. All seine Trauer, Wut, Angst und Verzweiflung entluden sich in diesem markerschütternden Schrei, der in dem Raum widerhallte.


    Ben holte die dampfenden Makkaroni mit Käse aus der Mikrowelle und stellte sie auf den Wohnzimmertisch. Ich werde sie ein bisschen abkühlen lassen, dachte er. Sam war vor einer knappen Stunde gegangen. Sie hatten fast den ganzen Tag mit einander verbracht. Sie war schon ein tolle Frau und er lief Gefahr sich in sie zu verlieben, wenn er es nicht schon war. Denn er dachte ständig an Sam. Mit ihr könnte er sich seine Zukunft vorstellen, aber sie schien anscheinend keine feste Bindung zu wollen. Andererseits wurden die Abstände ihrer Besuche immer kürzer. Ob sie auch mehr für ihn empfand? Doch er hatte Angst, wenn er sie bedrängte, dass Sam dann einfach verschwand. Deshalb sagte er nichts. Ben griff nach seinem Smartphone. Eine Nachricht von Semir? wunderte sich Ben und las. “Komme bitte heute Abend um 20.00 Uhr zu mir. Es ist wichtig! Ich kann es dir nicht am Telefon erklären!“ Ben runzelte die Stirn. Seit wann schickt den Semir SMS? Normalerweise ruft er immer an, wenn sie sich treffen wollen. Plötzlich klingelte sein Telefon. Das Display zeigte Andrea. “Ja?“ kam knapp von ihm. “Ben? Ist Semir bei dir? Ich kann ihn nicht erreichen! Er wollte sich heute eigentlich melden, wann er die Kinder am Freitag abholen will oder ob ich sie zu ihm bringen soll. Aber sein Telefon ist ausgeschaltet.“ sprudelte sie los. “ Semir ist nicht hier, Andrea. Aber er hat mir eine Nachricht geschickt, ich soll nachher zu ihm kommen. Dann werde ich ihn fragen oder besser ihm sagen, dass du angerufen hast und er soll dich zurückrufen!“
    „Danke Ben! Das ist nett von dir! Ich frag mich nur warum er das Handy aus hat.“
    „Du kennst doch Semir, wahrscheinlich hat er wieder vergessen es aufzuladen.“
    „Ja,wahrscheinlich. Ich muss jetzt auflegen. Es hat an der Tür geklingelt. Tschüss Ben und danke nochmal!“
    „Tschüss!“
    Schon merkwürdig, dass sein Partner vergisst Andrea anzurufen. Gerade wenn es um die Kinder ging. Aber in letzter Zeit war er schon sehr neben sich. Die Sache mit Andrea hatte sein Freund noch nicht überwunden. Er kämpfte immer noch um sie und Ben wäre froh, wenn sie wieder zusammen finden würden. Er wählte Semirs Nummer, doch auch er hörte nur die Ansage, dass der Teilnehmer nicht zu erreichen ist. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es bereits 18.45 Uhr war. Ben sah auf seine Makkaroni. Plötzlich hatte er keinen Hunger mehr. Ein komisches Gefühl der Unruhe machte sich breit. Er würde nicht warten und gleich zu Semir fahren. Der Hauptkommissar ging zum Safe und nahm seine Waffe heraus. Sicher ist sicher, dachte er und überprüfte das Magazin. Dann schnappte er sich die Autoschlüssel.

    Andrea sah durch den Spion in der Tür, doch niemand war zu sehen. Wahrscheinlich wieder die Halbstarken von nebenan. Die machten sich immer einen Spaß daraus an den Türen zu klingeln und dann wegzurennen. Andrea nervte das gewaltig. Wie oft sind ihre Kinder wieder aufgewacht, wenn die Bengels Sturm klingeln. Sie nahm sich vor morgen mit den Eltern zu sprechen. Plötzlich klingelte es schon wieder und riss sie aus ihren Gedanken. “Jetzt reicht es mir aber!“ stieß sie aus und riss die Tür auf um sich die Bengel selber vorzuknöpfen. Doch mitten in der Bewegung erstarrte sie. Zwei maskierte Kerle standen vor ihr. Der eine war riesengroß. Sie wollte die Tür wieder zuschlagen, doch der Mann stellte einen Fuß auf die Schwelle. Andrea wich erschrocken zurück, drehte sich um und rannte die Treppe hoch. Sie hörte hinter sich, wie die Haustür gegen die Flurwand krachte. Sie hatte gerade 6 Stufen geschafft, als einer der Männer sie am Knöchel packte. Andrea fiel auf die Knie und der Kerl wollte sich gerade auf sie stürzen, als sie sich blitzschnell umdrehte und mit dem anderen Fuß gegen die Brust des Maskierten trat. Der Mann taumelte mit einem Aufschrei zurück, dabei verlor er das Gleichgewicht und prallte gegen den anderen Kerl. Andrea sprang auf und lief weiter die Treppe hoch direkt ins Kinderzimmer. Sie verriegelte die Tür und das Adrenalin, dass durch ihrem Körper strömte, ließ sie die schwere Kommode vor die Tür schieben. Ayda saß im Bett. “Mama, was ist den los?“ Lilly fing an zu weinen. Andrea nahm sie auf den Arm und Ayda an die Hand. Ängstlich starrte sie auf die Tür. “Mach auf du Schlampe! Oder wir treten die Tür ein!“ Ein Hämmern ertönte und Andrea sah sich panisch um. Ihr Handy lag in der Küche. “Mama, wer ist das da draußen?“ fragte Ayda wieder. Doch Andrea ließ ihre Hand los und riss das Fenster auf. Es waren gut 6 Meter bis zum Boden. “HILFE! HILFE!“ schrie sie aus dem Fenster, dass zum Garten raus lag, aber wer sollte sie hier hinten hören? Sie sah sich wieder hektisch im Zimmer um. Hier war aber auch nichts ,was sie als Waffe benutzen konnte. Doch dann fiel ihr etwas ein. Sie setzte Lilly ab, wickelte sich ein Shirt von Ayda um die Hand und schlug die Fensterscheibe ein. Das Hämmern wurde lauter und das Schloss gab nach. Die Tür ging auf und krachte gegen die Kommode. Die Männer drückten dagegen. Stück für Stück wurde der Spalt breiter, bis er groß genug war und sich der Kleinere der Eindringlinge durchzwängte. Andrea stellte sich schützend vor ihre Töchter in der Hand eine große Glasscherbe, die sie drohend vor sich hielt. “Kommen sie nicht näher!“ fauchte sie und fuchtelte mit ihrer „Waffe“. “Nun guck dir das an! Wie eine Löwin kämpft sie um ihre Jungen! Respekt!“ sagte der kleinere Mann. Nun zwängte sich auch der Hüne in das Zimmer. “Jetzt hab ich die Schnauze voll!“ sagte er und ging direkt auf Andrea zu. Sie holte aus und wollte ihm das Gesicht zerschneiden, doch er packte blitzschnell ihren Arm und drückte zu. Andrea schrie auf und ließ die Scherbe fallen. Dann schlug er sie mit der Faust so heftig ins Gesicht, dass sie bewusstlos zu Boden stürzte. Die Kinder weinten jetzt beide und Ayda fiel neben ihrer Mutter auf die Knie und zog sie am Arm. “Mama steh auf!“ Der große Kerl starrte auf Andreas nackte Beine. Bei dem Sturz war ihr Rock ein ganzes Stück hochgerutscht. “Ich hab schon lange keine Nummer mehr geschoben!“ sagte er, wie zu sich selbst und leckte sich über die Lippen. “Dafür haben wir keine Zeit! Außerdem willst du doch deine DNA hier nicht überall verteilen! Los schnapp dir das Mädchen!“ sagte Victor und stieß seinen Kumpel an. Der brummte unwillig und beugte sich runter um Ayda zu packen. Er hob das schreiende strampelnde Kind hoch und hielt ihr den Mund zu. “Hör auf zu schreien oder ich tu deiner Mama weh!“ flüsterte er ihr ins Ohr und augenblicklich war Ayda still und hörte auf zu zappeln. “Bring sie ins Auto, ich kümmere mich um die Beiden hier!“ befahl sein Komplize. Der daraufhin Lilly auf den Arm nahm, die ebenso strampelte, wie ihre Schwester und trug sie ins Badezimmer. Er setzte sie in die Badewanne, holte eine Rolle Klebeband aus der Tasche, damit fesselte er ihre Füße und dann die Arme an den Oberkörper. Zum Schluss verklebte er noch ihren Mund und zog den Duschvorhang zu. Victor schleifte jetzt Andrea ins Badezimmer und fesselte sie auf die gleiche Weise, wie Lilly. Dann zog er die Badezimmertür zu und drehte den Schlüssel um. Als er aus der Haustür trat sah er sich aufmerksam um. Die Straße lag still in der aufkommenden Abenddämmerung, nur eine schwarze Katze überquerte die Straße. Scheinbar hatten die Nachbarn nichts bemerkt. Er ging zum Transporter und warf einen Blick in den Laderaum. Das Mädchen lag gut verschnürt und geknebelt auf der Ladefläche und starrte ihn mit großen angstvollen Augen an. Zufrieden schloss er die Schiebetür und setzte sich ins Führerhaus neben seinen Kumpel. “Fahr los! Jetzt schnappen wir uns den Bullen!“sagte der Victor und zog sich die Maske vom Kopf.

    Das war ja ein Verhör! Nüsse knacken und auf den Tisch hauen, bin auch zusammen gezuckt! Ehrlich! Viel haben sie ja nicht rausbekommen aus Martin. Aber diese Disco ist ja schon etwas. Da können sie ja jetzt ansetzen.
    Und Bienert konnte mit diesen "Hieroglyphen" in dem Buch etwas anfangen. Da wäre Hartmut doch der falsche Mann gewesen.

    Hat mir super gefallen! :thumbup:

    Dann ist der LKW also doch zufällig in das Polizeifahrzeug gerauscht. Da hatten die beiden Verbrecher aber enormes Glück, dass sie unverletzt fliehen konnten. Ja ,die Bösen haben einen besonders guten Schutzteufel gehabt. Die arme alte Oma leider nicht! ;( Aber Semir kriegt die schon, da bin ich mir sicher! X(

    Jetzt wissen wir, was Ben hat (nachdem ich auch gegoogelt habe),meine Güte! Was es auch alles gibt! Da kommt ja noch was auf ihn zu. 8|
    Bleib mal lieber bei mir Ben, da darfst du mit Sam im warmen ,weichen Bett kuscheln. :D

    Na toll, jetzt hat der Typ, was er wollte. Aber zumindest tut er Alex und Jenny nichts an im Schlaf. Die sind also nicht in Gefahr. Im Gegensatz zu Semir und seiner Begleitung.
    Paul findet schon zurück, da hab ich keine Angst, dass die beiden sich verirren. Aber was war das jetzt für ein Schuss?

    Und ich bin ziemlich überzeugt davon, dass ihr beide, eine Geschichte, in der Semir stirbt, auch nicht gerade zu euren Lieblingsgeschichten zählen würdet.

    Das stimmt, aber ich würde sie trotzdem lesen. :whistling: Wenn sie denn spannend geschrieben ist. Ich bin ja auch grosser Tom Kranich Fan und die Folge, wo er stirbt, ist eine meiner Lieblingsfolgen. Bin ich nicht normal? :/