Das war er nun also, der Pilotfilm von Franco Tozza auf den wir alle so lange gewartet haben. Der wohl größte Unterschied zu seinen Vorgängern ist bei diesem Film wohl der, dass die Action im Vordergrund steht. "Engel des Todes" ist ein grandioser und unrealistischer ACTIONFILM und hätte genauso gut ein Kinofilm sein können. Solche grandiose und kinoreife Action hat man bei Cobra 11 bisher definitiv noch nie gesehen.
Ein weiterer großer und bedeutender Unterschied ist ebenfalls klar zu erkennen. Selbstironische Szenen, Humorszenen oder wie man sie auch nennen mag waren heute kaum vorhanden. Bens neue Parterin war bei weitem nicht so übertrieben dargestellt als es möglich gewesen wäre. Und auch über Sturmi kann man bei diesem Film kaum was schlechtes sagen. Dass Oliver Pocher nicht schauspielern kann sollte jedem klar sein. Für seine Verhältnisse war es ganz einfach okay. Nicht mehr und nicht weniger.
Zu Sturmis Todesszene sag ich nur: Gesehen Herr Dietz, wie man den Tod eines langjährigen Freundes darstellt?
Wobei Hotte ja eigentlich noch ein viel besserer Freund gewesen sein sollte...
Nächster Punkt: Bild und Kamera. Große Klasse. Nicht nur, aber vor allem bei den Stunts. Tolle Kameraperspektiven und völlig andere Farben bei den Autobahnszenen. Ich denke mal, dass man diesen Farbfilter nun vorhat öfters zu benutzen denn bei "Ohne Gewissen" ist es genauso.
Ralf Möller: Grandios! Seine Blicke und sein Grinsen, der geborene coole Gangster. Aber gut dass man ihm nicht so viel Text gegeben hat. ("Hier sind wir fertig"
)
Die Geschichte um Semir war okay. Die eine oder andere LKA Szene am Anfang hätte es aber doch weniger sein können. Das passt nicht im Intercut zu der Autobahnaction. Dafür war später das Gespräch und die Dramatik um Semir und Andrea aber sehr schön dargestellt.
Kommen wir zur Story im Allgemeinen. Leider etwas enttäuschend. Die Spannung im zweiten Teil hat sie definitiv gerettet. Denn ansonsten war es alles schon Dagewesenes. Maulwürfe beim LKA, rachsüchtige Bösewichte. Zumindest ging es aber nicht um eine mögliche Apokalypse und das ist schon mal mehr als gut.
Negativ war beispielsweise aber noch, dass schon wieder einmal vor/in dem Revier eine Bombe hochgeht. Ebenso die Szene in der Semir und Ben dem einen Komplizen seinen Kopf mit der Fensterscheibe fast zerquetschen damit er mit der Sprache rausrückt...
Die Musik fand ich leider auch etwas enttäuschend.
So, das sollte es eigentlich erstmal von mir gewesen sein, wenn mir noch etwas einfällt werde ich es hinzufügen. Achja, ein Tipp noch. Nehmt auf jeden Fall die Nachtwiederholung auf. Der Pilotfilm war zu 100% geschnitten, das war an manchen Szenen ganz klar zu erkennen. Ob er allerdings in der Nacht uncut läuft ist eine andere Frage...
Fazit: Endlich wieder ein rundum gelungener Pilotfilm. Kein Überflieger, aber lässt "72 Stunden Angst" ganz klar vergessen. Und "Das Ende der Welt" sowieso.
Achja, die Erkenntnis des Tages ist wohl die, dass man vom Koblenzer deutschen Eck innerhalb von wenigen Sekunden mal eben so wieder beim Kölner Dom ist... 