Als jemand der "jüngeren" Generation (knapp 30) möchte ich meinen Teil dazu auch Mal beitragen. Bereits in Kindheitstagen war ich ein sehr großer Fan, mit der Ära Tom Beck hat es allerdings nachgelassen. Aber dazu gleich noch mehr.
So ganz genau kann ich es nicht mehr sagen, wann meine Zeit mit Cobra 11 angefangen hat. Es muss so ca. 2006. Es müssen damals vermutlich hauptsächlich Wiederholungen mit Tom Kranich bzw. René Steinke und die damals neuen Folgen der zweiten Etappe mit ihm gewesen sein, die ich gesehen habe. Fortan wünschte ich mir jedes Jahr zu Weihnachten und zum Geburtstag die DVDs von Alarm für Cobra 11 und begonnen wurde logischerweise mit Staffel 1. Ich habe sodann von Anfang an nochmals alles angeschaut (1996 habe ich die Abende eher im Babybett verbracht als vor dem Fernseher...).
Die beiden Äras mit Tom/René Steinke haben mir schon damals am Besten gefallen (und das ist auch heute noch so). Die Folgen zuvor mit André/Mark Keller und ja auch die mit Frank/Johannes Brandrup gefallen mir sehr gut. Natürlich war es schon immer Schema F: Böse Leute fahren über die Autobahn, irgendwas passiert, es wird ermittelt, Verfolgungsjagd mittendrin, am Schluss alles gut. Aber gerade aus dieser Zeit finde ich, dass es noch "greifbarer" war - in der Ära mit Ben/Tom Beck (so habe ich es zumindest in Erinnerung), ging es dann oftmals um utopische Dinge, wie ein total gefährlicher Virus oder jemand der die Weltherrschaft will (vielleicht etwas überspitzt gesagt, ich erinnere mich nicht ganz genau daran).
Ich bin auch insbesondere ein großer Fan der Berliner Zeit (auch wenn die Folgen mit Tom mir eben am Besten gefallen, vielleicht auch, weil ich eben selber Tom heiße... ). Die Berliner Zeit fühlt sich, auch wenn ich sie viel später gesehen habe, einfach etwas echter an. Es fühlte sich - so mein Eindruck - etwas mehr nach "echter" Arbeit einer Autobahnpolizei an. Mit allem was dazu gehört, wie z.B. eine Raststätte (den späteren Imbiss von Schröder(?), kann man damit nicht vergleichen). Ich finde, das hat dann bereits mit dem Umzug nach NRW etwas nachgelassen aber damit konnte (und kann ich auch heute noch) leben, denn die Serie hat ihren Ursprung nicht ganz verloren. Und die Teams bis René Steinke waren noch gut.
Ich erinnere mich noch daran, wie ich damals im Fernsehen die letzte Folge mit René Steinke gesehen habe (Auf Leben und Tod) und seinen Serientod "live" erlebt habe. Als kleiner Fan hat mir das damals das "Herz gebrochen" - und ich habe nur sehr widerwillig die Folgen danach mit Chris/Gedeon Burkhard angeschaut. Bis heute weigere ich mich tatsächlich die Folge "Auf Leben und Tod" erneut anzuschauen - ich habe sie damals im Fernsehen gesehen, danach nie wieder.
Die Ära Chris habe ich irgendwie etwas verdrängt, ich erinnere mich nur noch dunkel daran. An die Ära Ben schon wieder etwas mehr und da kann ich nur zustimmen, da hat es angefangen übel zu werden. Und hier hat ceddy recht mit den jungen Teenies - das kann ich insbesondere bei Leuten in meinem Alter bestätigen, wenn man Mal zufällig auf Cobra 11 kommt. Dann wird gleich Tom Beck (und mittlerweile auch Daniel Roesner) angesprochen und in den meisten Fällen, wenn ich auf die Zeit vor Beck zu sprechen komme, kennt das niemand. Aber RTL hat ja nicht ohne Hintergrund solche Schauspieler ins Boot geholt, das war von Anfang an als "Magnet" gedacht. Dass die Serie Mal in Berlin gespielt hat, weiß auch kaum jemand. Und das finde ich persönlich schade.
Dass man den Charakter André Fux so versaut hat, nehme auch ich RTL sehr übel. Das ist auch eine Folge, die ich bis heute nicht mehr anschaue. Nicht, weil ich nicht könnte, sondern weil ich diese Folge einfach boykottiere, weil sie so schlecht ist. Hier finde ich es wirklich schade, dass Mark Keller das so mitgemacht hat. Erstaunt war ich dann aber doch über die Rückkehr von Frank Stollte, zwar auch keine tolle Hintergrundgeschichte, aber immerhin war er nicht plötzlich einer der Bösen. Aber auch dies hätte man besser machen können, insbesondere als Hommage für Fans der ersten Stunde - z.B. das damalige plötzliche verschwinden, mehr auf die gemeinsamen Zeiten der beiden eingehen usw.
Bei dem ganzen kann man wirklich froh sein, dass René Steinke eine dritte Rückkehr mit der Aussage "Ihr habt mich doch erschossen" abgelehnt hat.
Über den Tod von Hotte und Dieter bin ich heute noch sauer.
So, lange Rede, kurzer Sinn: Für mich war im Prinzip ab Beginn Tom Beck Ende als großer Fan. Für mich war es nicht mehr die gleiche Serie wie von 1996 - 2007. Ich habe zwar danach immer Mal wieder reingeschaut, auch einigermaßen regelmäßig. Aber bei den DVDs war dann mit DVD-Staffel 18 (letzte mit René Steinke) Ende.
Zurzeit schaue ich mit meiner Freundin die Folgen ab Staffel 15 (ab "Comeback" wieder an) und habe mir jetzt tatsächlich auch die DVDs mit Chris Ritter bestellt (jeweils gebraucht für 2,50 €). Mal schauen, wie ich das fast 20 Jahre später finde. Die Tom Beck-Ära werde ich aber nicht mehr anschneiden.
Und noch kurz zum Reboot:
Das Reboot mit Pia Stutzenstein finde ich endlich Mal wieder gut, da es mehr Story hat und nicht so abgehoben (insbesondere auch mit den Explosionen usw.) ist, wie es in den Jahren zuvor war. Doch ich denke, dass das bei den meisten nicht ankommt - und das sieht man ja auch schon an den Zuschauerzahlen und den Veröffentlichungen von neuen Folgen.
Von daher kann man hier Chris-AFC11 nur recht geben: Lebe Wohl Cobra 11, es war eine schöne Zeit, doch nun ist es an der Zeit zu gehen.
Ich für meinen Teil werde in dieser Hinsicht in der Vergangenheit leben, immer Mal wieder in unregelmäßigen Abständen die Folgen aus 1996 - 2007 anschauen und daran eine Freude haben.