Ich dagegen bin sehr glücklich, dass dieses Fass nochmal aufgemacht wurde, auch weil mir mein persönliches Statement dazu schon lange auf der Zunge liegt, deshalb hole ich die Verschriftlichung jetzt nach.
Ich denke, solche Dinge kann man doch mit der Fanclubleitung selbst regeln statt in aller Öffentlichkeit im Forum. Solche alten Geschichten müssen doch nicht immer wieder vor aller Augen ausgetragen werden. Opfer sein oder nicht.
Warum? Eine öffentliche Entschuldigung - in meinen Augen das Mindeste für das, was da gelaufen ist - hat es bis heute nicht gegeben „weil sie nicht ehrlich wäre“. Das lässt tief blicken. Für mich ist Thorstens Urteil noch immer eine kolossale Fehlentscheidung, denn es ist genauso gekommen, wie prognostiziert: Es wurde seitens Elvira (und Thorsten) weiter gemacht wie bisher, nach Ablauf der drei Monate Sperrfrist kamen wieder wie gewohnt FanFictions und die ganze Geschichte lässt sich mittlerweile kaum noch nachvollziehen, da betreffende Threads still und heimlich gelöscht worden sind. Dieser offizielle Fanclub hier ist vielleicht nicht der wichtigste Verein der Welt, dennoch hat er eine gewisse Bedeutung/Stellung, sonst würden bei Fantreffen sicher keine Leute vom Team, ob vom Cast oder der Crew, anwesend sein und es gäbe auch das Privileg nicht, vorab einen Staffelauftakt sehen zu dürfen. Es gibt also keinen Grund, folgenden Vergleich nicht zu ziehen: Ein Richter würde sofort entlassen werden, wenn er nach seiner persönlichen Beziehung zu dem Angeklagten urteilen würde. Es ist ja nicht nur das gezielte Mobbing an sich, tatsächlich kann ich das aufgrund einer Geschichte aus meinem Leben fast noch nachvollziehen (was natürlich trotzdem nichts entschuldigt!): Ich habe an einem Abend vor etwa 5, 6 Jahren auch mal jemanden auf einem sozialen Netzwerk in einer Gruppe verbal angegriffen. Keine 24 Stunden später wusste ich nicht mal mehr, was eigentlich in mich gefahren war. Ich bin aufgrund einer körperlichen Einschränkung in den Jahren zuvor immer mal wieder gemobbt worden und habe erst mit der Zeit gelernt, einfach drüberzustehen. An jenem Abend hat sich das dann auch für mich selbst ziemlich unerwartet über einer Person entladen, die damit nie etwas zu tun hatte. Aus eigener Erfahrung kann ich also sagen, dass man in jenem Moment gar nicht wirklich realisiert, was man da eigentlich tut, das ist wie ein Rausch, von dem man für den Moment, einmal angestoßen, nicht zurück kann. Wir haben die Sache dann ziemlich schnell bereinigt und aus der Welt geschaffen und ein größeres Ausmaß hat die Geschichte zum Glück nie angenommen.
Bei Susan lag der Fall aber anders. Nicht nur, dass die Schuld zunächst vehement abgestritten wurde, es wurde exakt 0 Reue gezeigt und sogar noch rotzig und schamlos auf die Vorwürfe reagiert („Es wurde niemand verletzt oder getötet.“) Dann kam das Urteil, welches mich beim ersten Lesen doch positiv überrascht hat, weil es wirklich sehr hart klang. Beim zweiten Mal habe ich mir dann vorgestellt, dass es sich für Susan wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt haben muss und ich zolle ihr den größten Respekt, das so einfach hingenommen zu haben. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, ich hätte Thorsten die Meinung gegeigt und wäre gegangen, ganz egal, wie gut mir die Serie Alarm für Cobra 11 in dem Moment gefallen hätte. Personen ohne Schuld-/Ungerechtigkeitsbewusstsein weiterhin als Moderator einzusetzen, jemand der anderen bei Bedarf auf die Finger klopfen soll, das ist ein ganz schlechter Witz, ein-zwei Dutzend Jahre Zusammenarbeit hin oder her. Mit ehrlicher Reue und einer zumindest halbwegs plausiblen Erklärung (eine hundertprozentige solche Erklärung gibt es meiner Meinung nach für ein solches Verhalten nicht, die hatte ich für mein Verhalten auch nicht) hätte die Sache vielleicht nochmal anders ausgesehen, aber so? Dieses Urteil hat ganz offensichtlich kein bisschen weh getan. Und das Resultat daraus, das kann man seitdem im Fanclub verfolgen. Gut, die Feeds halten sich mittlerweile in Grenzen, aber das wars dann auch schon. Alles andere läuft wie bisher. Und es ist meiner Ansicht nach Susans gutes Recht, dafür zu sorgen, dass so eine Sache nicht vergessen wird, erst recht nicht, wenn die Schuldige sich so unglaublich verhält wie im vorliegenden Fall. Ich fand es ziemlich traurig, dass nicht von ihr aus einem Urteil vorgegriffen und die einzig halbwegs anstandsvolle Konsequenz aus dem Geschehenen gezogen wurde. Und wie du, @jenni, sehen kannst, drückt man sich hier um eine Antwort und wartet scheinbar lieber darauf, dass das Thema unbeantwortet in der Versenkung verschwindet. Wenn du betroffen wärst, würdest du sicher anders darüber denken. Jeder Mensch zieht die Grenze zwischen seelischer Verletzung und Drüberstehen-kümmert-mich-nicht an einer anderen Stelle. Andere so abzubügeln, weil man weiterhin auf der Seite des Täters steht, (und nein, ich erwarte definitiv nicht, dass du dich jetzt dafür rechtfertigst, nur falls du das so auffassen solltest) ist ziemlich mies.
@susan Du schreibst davon, „eines der Opfer“ gewesen zu sein - betraf die Sache damals noch jemanden? Deine Frage bzgl. der TV-Show kann ich dir denke ich in Teilen beantworten. Für TV-Sendungen ist es wichtig, dass du interessant bist. Die Zuschauer wollen Kandidaten, die sie unterhalten oder die ein/en nicht alltägliches/n Hobby/Beruf haben, worüber sie erzählen können. Möglicherweise hat Elvira also sogar vorher gesagt, sie sei nur Moderatorin und ihr wurde vorgegeben, sie solle sich als Teil der Leitung präsentieren, da das deutlich besser klingt. In dem Moment macht sich wohl auch keiner die Mühe, ihr vor laufender Kamera das Gegenteil zu beweisen. Ich habe mir den Ausschnitt auch mal in der Mediathek angesehen (nebenbei: Was Werbung innerhalb der Sendung angeht, hat RTL sich deutlich fortgeschrittener entwickelt) und mich ehrlich gesagt sehr gewundert, dass man das überhaupt gezeigt hat und dann noch betont wurde, wie stark die Sendung international erfolgreich ist, schließlich läuft Cobra 11 bei der Konkurrenz.