Beiträge von Elvira

    Na Torres ist nicht nur gestellt, er ist sogar tot. Das ist das positive. Ben ist verletzt, weil er nicht aufgepasst hat. Na gut, er kannte Torres ja nicht so gut wie Alex und Semir. Finn ist in Sicherheit und ich denke damit können alle leben. Eine kurze aber verdammt gute Geschichte....

    Alex sah zu Kim und dann wieder zu Isabel. „Warum?“ Isabel sah ihn an. „Er ist krank und der Arzt sagte ihm wohl, dass er noch drei Jahre hat. Das kann einen schon aus der Bahn werfen.“ „Ja sicher…das ist mir klar, aber wenn er so eine Erkrankung hatte, dann müsste sie doch schon länger aufgefallen sein. Ich meine, wir machen diese Untersuchung jedes Jahr und bisher war er immer gesund!“ Alex fuhr mit beiden Händen durch das Gesicht. „Ja, das ist mir bekannt. Deshalb habe ich ihm auch zu einer zweiten Untersuchung geraten.“ Er sah sie an. „Aber wir wissen nicht, ob er die zweite Untersuchung auch gemacht hat. Was ist mit der Stalkerin?“ Isabel nickte nachdenklich. „Stalker können natürlich auch so weit gehen, dass sie das Objekt der Begierde zu sich holen. Sie müssen sich in diesen Stalker versetzen. Oder fangen wir anders an. Stellen Sie sich vor, Sie würden etwas besitzen wollen, das Sie begehren. Wie würden Sie vorgehen?“ Alex stöhnte leise auf. „Ich weiß nicht…wenn ich es käuflich erwerben kann, dann hole ich es mir.“ „Und wenn nicht?“ „Nun dann würde ich es einfach lassen. Was man nicht haben kann, bekommt man dann eben nicht.“ Isabel lächelte, lehnte sich zurück und schlug die Beine über einander. „Richtig…so würde ein normaler Mensch reagieren. Ein Stalker will aber um alles in der Welt sein Ziel erreichen. Allerdings ist es mir schon aufgefallen, dass diese Person sehr dominant ist. Bisher ist sie ja nicht in Erscheinung getreten und normalerweise machen sie ihrem Opfer nur Angst. Hier scheint sie oder er es sich in den Kopf gesetzt zu haben, Semir zu besitzen und hat ihn sich einfach geholt. Das gibt es schon. Und das macht den Gegner dann auch gefährlicher. Denn wenn ein Stalker erst einmal hat, was er will, dann lässt er es sich nicht mehr wegnehmen.“ Kim atmete tief ein und aus. „Scheint ganz so, als hätten wir ein größeres Problem. Okay, Sie, Herr Brandt fahren zum Krankenhaus und versuchen das Ergebnis zu erhalten. Frau Dr. Frings, ich benötige bitte Ihre Hilfe. Machen Sie mir ein Profil von diesem Stalker mit den Details, die Sie eventuell haben. Ich werde anfangen die Cafés zu überprüfen.“ Alex und Isabel nickten.

    Alex dachte angestrengt nach. Er sah noch einmal auf Isabel. „Semir ist doch kein Ding, was man besitzen kann!“ „Nun für die Stalkerin, und ich gehe stark von einer Frau aus, schon. Sie sieht in ihm nicht den Menschen, sondern das Objekt ihrer Begierde. Sie will es besitzen und ihr ist jedes Mittel Recht, es bzw. ihn zu bekommen.“ „Und wenn es gar keine Stalkerin ist, sondern jemand, der sich an ihm rächen will, so wie damals bei Wenger? Was wenn dieser Jemand eine falsche Spur legt, um uns in die Irre zu führen?“ Isabel zog die Schultern hoch. „Dann wird es umso gefährlicher für Semir. Dann wünsche ich ihm wirklich, dass es nur die Stalkerin ist. Wie dem auch sei. Ich würde an Ihrer Stelle ins Krankenhaus fahren und den Arzt befragen, ob Semir zur zweiten Blutuntersuchung da gewesen ist und ob schon ein Ergebnis vorliegt.“ „Die werden mir sicher keine Auskunft geben. Ich bin weder mit Semir verwandt, noch bin ich sein Arzt.“ Isabel sah ihn an. „Versuchen Sie es trotzdem.“ Kim lächelte leicht und griff zum Telefon. „Ja Thomas, Kim hier. Ich brauche dringend deine Hilfe. Kannst du mir einen Beschluss machen, dass wir die Krankenakte von Semir Gerkhan bekommen? So wie es aussieht, ist Herr Gerkhan krank und muss sterben. Wir vermuten aber, dass er entführt wurde.“ Sie sah Alex an und hörte ein paar Augenblicke zu. „Doch, ich sehe es mittlerweile als erwiesen an und ich weiß auch, dass wenn er wieder auftaucht aus dem aktiven Dienst entfernt werden muss. Aber zunächst ist es wichtig ihn zu finden.“ Wieder hörte sie einen Augenblick zu. „Danke Thomas. Schick es mir doch bitte per Mail sofort zu.“ Sie legte auf und sah Alex an. „Der Beschluss in die Krankenakte zu sehen, wird in wenigen Augenblicken hier sein.“ Alex lächelte dankbar. Und schon kam das Signal, dass auf dem Rechner von Kim eine Mail eingegangen war. „Ich drucke es Ihnen aus und dann machen Sie sich auf den Weg ins Krankenhaus.“ Alex nickte und stand auf. „Dann mache ich mich auf den Weg!“ Isabel sah ihn besorgt an. „Alex, passen Sie gut auf sich auf. Ich hoffe Sie finden Semir, denn noch einen Verlust kann niemand hier verkraften.“ Alex lächelte leicht. „Ja, das werde ich und wir werden ihn finden.“ Er verließ die PAST und fuhr zum Krankenhaus. Auf der Station, wo er und Semir zur Untersuchung waren, herrschte reges Treiben. Er sah sich suchend nach Personal um. „Brandt, Kripo Autobahn. Es geht um meinen Kollegen Herrn Gerkhan. Er war noch einmal zur Blutabnahme hier gewesen und ist seit einigen Tagen verschwunden.“ erklärte er den Grund seiner Anwesenheit. „Herr Gerkhan? Ich schaue gern mal in den Unterlagen nach, aber über alles andere müssen Sie dann mit Dr. Behnke besprechen. Ich darf Ihnen keine Auskunft darüber geben.“ Alex nickte und die Krankenschwester verschwand.

    Sehr gute Idee, Semir....im Kanal werden Ratten wie Torres dich bestimmt nicht suchen. :D Dem interesseirt es scheinbar nicht mal, dass seine Cousin tot ist. Ich bin gespannt ob Alex und Ben Semir finden, denn wenn der durch die Kanalisation tigert, wird es nicht einfach werden. Es bleibt weiterhin spannend.

    Alex sah Hartmut an. „Danke Hartmut. Das war eine sehr gute Arbeit.“ „Gern und wenn du Hilfe brauchst, du weißt wo du mich findest.“ Alex nickte. „Chefin?“ „Ja…auf geht es.“ „Ich muss eben noch telefonieren. Ich will Dr. Frings davon in Kenntnis setzen und vielleicht hat sie eine Idee.“ Wieder nickte Kim. „Gehen wir!“ Gemeinsam verließen sie die KTU und Alex griff zum Handy. Er wählte Isabel an, doch leider erreichte er nur die Mailbox. „Hallo Isabel, hier ist Alex. Ich habe ein dringendes Problem und es betrifft Semir. Es wäre schön, wenn Sie mich anrufen, sobald Sie die Zeit haben. Es ist wirklich wichtig.“ Alex beendete das Gespräch und sah Kim Krüger an. „Sie ist nicht erreichbar. Ich hoffe nur dass sie sich morgen bei mir meldet.“ „Fahren wir zurück zur PAST. Ich will mir die Bilder vom Unfallort ansehen!“ „Ja Chefin..“ Alex lenkte den Wagen wieder auf die Autobahn und fuhr mit seiner Vorgesetzten zurück zur PAST. Dort sichteten sie zum x-ten Mal die Bilder des Unfallortes. Kim nahm eine Lupe zur Hand und suchte jeden Zentimeter der Bilder ab. „Gut was haben wir jetzt alles….“ Alex sah Kim an. „Das haben wir jetzt schon zigmal aufgezählt! Damit finden wir Semir nicht. Ich habe mehrere alte Fälle von ihm durchgesehen, aber die meisten sitzen noch ein.“ Alex stöhnte leise auf und rieb sich die Augen. „So…Schluss für heute. Isabel wird sich nicht vor morgen melden und Sie brauchen Schlaf!“ Kim sah ihn ernst an. Alex erwiderte ihren Blick. „Ich kann mich ja jetzt wohl kaum hinlegen. Wir müssen jeden Augenblick nutzen!“ „Das ist richtig, aber Sie helfen Semir sicher nicht, wenn Sie wegen Schlafentzug zusammenbrechen. Herr Brandt…Alex…bitte. Legen Sie sich für mindestens fünf Stunden ins Bett.“ Alex nickte kurz. Auch wenn er es eigentlich nicht zugeben wollte, aber er war sehr müde und Kim hatte Recht. Im Augenblick konnte er nichts tun.

    Am frühen Morgen klingelte Alex Handy. „Brandt!“ „Isabel hier. Was ist mit Semir?“ Die Sorge um den Kollegen war deutlich zu hören. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Semir wurde in einem Unfall verwickelt und ist seitdem verschwunden. Er scheint von der Fahrbahn gedrängt worden zu sein. In seinem Wagen wurden Blutspuren gefunden und das konnte eindeutig ihm zugeordnet werden. Wie schwer seine Verletzungen sind, weiß ich nicht.“ „Haben Sie schon die Krankenhäuser angerufen?“ „Das war das erste was wir gemacht haben. Nichts. Er wurde in keinem eingeliefert. Ich weiß nur, dass er in den letzten Tagen gestalkt wurde. Irgendwer hat ihn mit SMS, Liebesbriefen und Geschenken regelrecht bombardiert. Also von einem Liebesbrief weiß ich. Aber ich bin mir sicher, dass es da noch mehr gab.“ Alex versuchte Isabel möglichst alle Details zu berichten, die er kannte und sich dabei kurz zu fassen. „Ich verstehe, vielleicht hängt das mit dem zusammen, was er mir anvertraut hat. Er hat mir auch davon erzählt. Ich hatte ihm geraten, genau wie Sie übrigens, eine neue Karte zu beantragen. Aber da war noch etwas, Alex. Ich darf es Ihnen nicht sagen, denn es unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht, aber ich denke es könnte Ihnen helfen. Ich werde hier abbrechen und sofort zu Ihnen kommen.“ „Danke Isabel. Sollte ich etwas Neues erfahren, bekommen Sie sofort eine Nachricht.“ Alex war erleichtert und besorgt zugleich. Was meinte Isabel damit? Was konnte Semir ihr anvertraut haben, was er ihm nicht gesagt hatte? Das Semir etwas bedrückte, hatte er schon nach der Diensttauglichkeitsuntersuchung bemerkt. Sollte diese doch nicht so glatt gelaufen sein? Er stand auf und ging ans Fenster, drehte wieder um und setzte sich. Was konnte Semir so belastet haben?

    Isabel beendete das Gespräch und steckte das Handy nachdenklich ein. In Gedanken ging sie die Sitzung mit Semir durch. Auch sie hatte nicht das Gefühl gehabt, das Semir Gerkhan sich versteckte und einfach verschwand. Das war nicht der Hauptkommissar, der immer so cool durch die Welt ging. Okay, in den letzten Wochen und Monaten gab es vieles was er verarbeiten musste. Trennung von der Ehefrau, die Scheidung, dann die Trennung von seinem Partner, ein neuer Partner, der Tod von Dieter Bonrath und dann die Nachricht, dass er sterben musste. Scheinbar hatte er seinem Partner aber nichts davon erzählt. Nur dieser Unfall passte überhaupt nicht da rein. Das konnte natürlich mit der Stalkerin zu tun haben. Isabel wusste dass solche Leute bis zum Äußersten gingen, um das Objekt ihrer Begierde zu bekommen. Sie ging in ihr Hotelzimmer und packte ihre Sachen. Anschließend checkte sie aus. Sie brauchte eine gute halbe Stunde bis alles fertig war und fuhr dann zurück zur PAST, wo Alex und auch Kim Krüger sie bereits erwarteten. „Guten Morgen…“ begrüßten Kim und Alex sie freundlich und Kim wies sie auf den freien Stuhl Platz zu nehmen. Isabel setzte sich. „Gibt es irgendeine Spur zu Semir?“ Sie sah die beiden Polizisten an. „Leider nein. Was wollte Semir bei Ihnen?“ Kim Krüger sah sie an. Isabel lächelte leicht, denn die Neugier war deutlich heraus zu hören. „Ähm, wie ich schon Herrn Brandt sagte, darf ich eigentlich nicht darüber sprechen.“ wich Isabel aus. „Isabel bitte…ich mache mir Sorgen um meinen Partner und nicht nur ich. Was wollte Semir von Ihnen?“ Isabel wechselte einen Blick mit Kim, die ebenfalls sehr eindringlich schaute. „Also gut… ich sage Ihnen nur so viel, dass die Diensttauglichkeitsuntersuchung nicht so verlaufen ist, wie man es sich wünscht. Mehr kann und darf ich ihnen nicht sagen.“ Sie beobachtete Alex Reaktion und sah, dass er merklich schluckte. Auch Kim sah sie geschockt an. „Wie soll ich das verstehen? Das hilft mir nicht … bitte“ Isabel sah ihn an und atmete tief durch. Sie merkte die Sorge, um Semir und nickte ergeben. „Er sagte mir, dass er sterben muss. Das ist wohl bei der Blutuntersuchung raus gekommen. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass er eine zweite Blutuntersuchung machen sollte. Das wollte er am nächsten Morgen machen.“ Alex schluckte und ihm wich alle Farbe aus dem Gesicht. Er wurde kreidebleich. Kim Krüger sah zu Boden. Auch sie war bestürzt über diese „Neuigkeit“. „Er stirbt?“ „Ja…er sagte mir, dass wohl irgendeine Zellerkrankung bei ihm festgestellt wurde und er nur noch drei Jahre zu leben hat.“ bestätigte Isabel.

    Geschirrgeklapper weckte Semir. Er schlug die Augen auf und sah in die, der Krankenschwester. Ihr Gesicht war so dicht über das Seine, dass er sich erschrak und zurück zuckte. „Und haben Sie jetzt ausgeschlafen?“ „Ich… ich weiß nicht. Wo bin ich hier?“ Sie sah ihn leicht genervt an. „Sie sind im Krankenhaus. Das habe ich doch schon erklärt. Sie waren auf der Intensivstation und sind nun hier auf der normalen Station. Geht es Ihnen nicht gut?“ „Ich… ich weiß es nicht. Ich bin so müde.“ Die Schwester nickte. „Das wird sich bestimmt legen. Essen Sie etwas.“ Es klang mehr wie ein Befehl, als ein Wunsch, doch Semir überhörte es. „Ich habe keinen Hunger. Irgendwie fühle ich mich krank.“ Ines lächelte sanft. „Das geht sicher gleich vorbei. Wir messen jetzt mal eben die Temperatur. Haben Sie Schmerzen?“ „Nein…ich hab keine Schmerzen, aber irgendwie werde ich nicht richtig wach.“ „Das liegt an dem Medikament, welches Sie bekommen haben. Sobald das aufgebraucht ist, wird es sicher besser werden.“ „War meine Frau schon hier? Oder mein Kollege?“ „Nein, bisher noch nicht. Ich werde, wenn Sie es wünschen, nachher mal anrufen.“ „Geben Sie mir einfach ein Telefon und ich mach es selbst.“ Semir lächelte leicht. „Das wird nicht möglich sein. In Ihren privaten Sachen war kein Handy vorhanden.“ „Okay…kann sein, dass ich es während des Unfalls verloren habe. Gibt es hier kein Telefon fürs Bett?“ Semir sah sich um. „Nicht auf dieser Station, aber wie schon gesagt, ich kann das für Sie erledigen. Sie dürfen noch nicht aufstehen.“ „Dann bringen Sie mir doch ein schnurloses Telefon. Sowas sollte es doch wohl geben.“ Semir spürte ein Unbehagen aufkommen. Warum wehrte sich die Schwester so, dass er ein Telefon bekam. „Nein!“ Die Antwort klang hart und Semir sah sie irritiert an. „Bitte was?“ „Sie müssen Ruhe haben! Es gibt kein Telefon.“ „Sie wollen mir verbieten meine Frau und meinen Freund anzurufen? Ich will sofort den Arzt sprechen! Sofort!!“ Er warf die Decke zur Seite und wollte aufstehen, doch direkt wurde ihm übel und er würgte. Außerdem konnte er sein rechtes Bein nicht wirklich bewegen. Die Schwester lächelte ihn sanft an. „Beruhigen Sie sich doch…bleib ganz ruhig liegen.“ Semir legte sich wieder hin. Er bekam nicht mit, dass die Frau ihn geduzt hatte. „Ich werde noch etwas Beruhigungsmittel in den Tropf geben, dann geht es gleich besser.“ „Ich will keine Beruhigungsmittel! Ich will den Arzt sprechen!“ Semir schloss die Augen und atmete tief durch. Diesmal brauchte es länger, bis sich die Übelkeit legte. Die Schwester kehrte mit einer Spritze zurück und Semir sah wie sie den Inhalt durch die Kanüle in seine Vene spritzte. Nur wenig später fühlte er sich wohl und entspannt.

    So, die Bande von Torres ist geschnappt, aber Torres selbst fehlt noch und der ist wohl mit Leuten hinter Semir her! Ben, Alex, raus mit euch und hinterher!!! Semir ist nicht in der Lage sich gegen mehrere Personen zu wehren!!! Oder konnte er doch schon Verstärkung rufen?

    Meins Erachtens hast du die Trauer und die damit verbundene Hilflosigkeit sehr gut dargestellt. Man konnte sich in die trauernden Personen sehr gut hineinversetzen. Die Story habe ich sehr gern gelesen, auch wenn es sogesehen keine Ermittlungen gab. Es war mal was Anderes.

    Semir sah den Mann im weißen Kittel an. „Ja das weiß ich. Aber was ist mit mir passiert? Wo bin ich hier?“ „Sie sind in einem Krankenhaus und ich bin Dr. Wiegand, ihr behandelnder Arzt.“ Der Mann im weißen Kittel lächelte sanft. „Das ist mir klar, aber in welchen?“ Semir versuchte sich erneut aufzurichten und diesmal blieb die Übelkeit aus. „Herr Gerkhan…Sie haben den linken Arm gebrochen, in ihrem rechten Oberschenkel haben Sie eine ca. 15 cm große Wunde. Sie konnte erfolgreich geschlossen werden, aber Sie werden wohl eine ganze Weile hier liegen müssen. Außerdem hatten Sie ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma, was wir zum Glück sehr schnell beheben konnten. Alles was Sie nun brauchen, ist Ruhe.“ Semir nickte. „In welchem Krankenhaus liege ich?“ „Sie sind im St. Antonius Klinikum.“ Semir sah ihn an. „Aber Schwester Ines war doch in der Uniklinik.“ Er stutzte. Das konnte doch nicht sein. Wo lag dieses St. Antonius Klinikum? Er war schon oft im Krankenhaus und von dieser Klinik hatte er noch nie gehört. „In welchem Ort sind wir?“ Der Arzt wechselte mit der Schwester einen Blick, welcher Semir nicht entging. „Sie sind in Siegburg. Nach dem Unfall blieb leider keine Zeit, Sie nach Köln zu bringen. Aber wenn Sie so weitermachen wie bisher, dann wird es sicher nicht lange dauern.“ Semir ließ sich ins Kissen fallen. „Herr Gerkhan? Ist alles in Ordnung? Sie sehen etwas verwirrt aus.“ Der Arzt sah ihn genau an. „Ich weiß nicht.“ „Sehen Sie mal…dass Sie jetzt schon auf einer normalen Station liegen, ist wirklich schon ein Wunder. Sie sollten sich einfach ausruhen.“ „Ja, vielleicht haben Sie recht. Kann ich etwas gegen die Kopfschmerzen bekommen?“ Er sah den Arzt an. „Ja natürlich. Schwester Ines wird Ihnen gleich etwas geben und dann schlafen Sie. Morgen sieht es sicher besser aus.“ Der Arzt drehte sich um und verließ den Raum.

    Ines lächelte und verabreichte ihm die Medikametation, die sie sich für ihn ausgedacht hatte. Wie genial André doch den Arzt spielen konnte. „So….gleich werden Sie ruhiger…“ Sie sah auf ihren Geliebten und sie musste sich schwer zurückhalten ihn nicht sofort zu küssen. Doch dann sah sie wie er die Augen immer wieder schloss und konnte sich nicht mehr halten. Sie beugte sich tief zu ihm hinunter und küsste ihn. „Ich liebe dich, Semir…Niemals darfst du mich wieder verlassen.“ Immer und immer wieder küsste sie ihn. Es schien ihr nichts auszumachen, dass er ihre Gefühle nicht erwidern konnte. Als er schlief, verließ sie wieder den Raum und verschloss die Tür. „Und?“ André sah sie erwartungsvoll an. „Ja, war eine reife Leistung. Hast du echt gut gemacht.“ „Ich meine, was hast du jetzt mit ihm vor? Willst du ihn die ganze Zeit mit irgendwelchem Zeug vollpumpen? Das ist doch nicht gesund!“ Ines sah ihn an. „Das lass mal meine Sorge sein.“ Versonnen drehte sie ihre Haare um die Finger. „Ich werde ihn schon dazu bekommen, mich zu lieben. Jetzt werde ich erst einmal nur die Schwester sein.“ „Und dann?“ „Er ist sehr schwach und braucht meine Hilfe.“ Sie strich sich versonnen eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist echt wahnsinnig, weißt du das? Wer ist er?“ „Er ist ein Polizist…“ Moritz sah André erschrocken an. „Ein Bulle?! Du lässt uns einen Bullen entführen? Was wenn seine Kollegen herausfinden, wo er ist? Die stecken uns in den Bau!!“ Die Brüder tauschten panische Blicke aus, doch sie lachte nur. „Das ist Blödsinn. Woher sollten denn die Kollegen wissen, dass wir dahinter stecken. Die werden was ganz anderes denken.“ Sie band ihr Haar im Nacken zusammen. „Warum nimmst du dir nicht einfach einen Mann, der dich auch liebt? Ines, du kannst die Menschen doch nicht so verbiegen, wie es dir passt!“ Die Augen von ihr funkelten wütend. „Das hat dich nicht zu interessieren! Du bist nur mein Helfer! Ich werde ihn dazu bringen, mich zu lieben! Ich werde nur wenige Tage dafür brauchen. Ihr kennt mich…ich bekomme immer meinen Willen. Immer!“ Ines stampfte wütend mit ihrem Fuß auf den Boden und verschwand wieder.

    André sah Moritz an. „Die spinnt echt. Die ist total jenseits von Gut und Böse!“ André nickte nur. „Was soll es? Sie hat ihren Dickkopf. Da kannst du nichts machen und mit ihrer Behinderung hat sie es halt nicht einfach, einen Kerl zu finden. Ich meine, wenn ich in ihrer Situation wäre, dann würde ich vermutlich genauso handeln.“ André legte die Zeitung zur Seite. Moritz stand auf und griff seine Jacke. „Was ist los?“ „Hast du nicht gehört, was sie gesagt hat? Der Kerl ist ein Bulle! Muss ich dir sagen, was die mit uns machen, wenn wir hier bleiben?“ André stand auf und hielt seinen Bruder am Arm fest. „Du willst abhauen? Warum machen wir das nicht anders?“ Moritz riss sich mit einer harschen Bewegung los. „Wie meinst du das?“ „Wir werden den Bullen weg bringen. Irgendwo hin, wo er uns nicht gefährlich werden kann. Wir werden ihn etwas von diesem Zeug geben, was wir ihm gegeben haben, als wir ihn hierher brachten und dann suchen wir uns einen Platz und bringen ihn weg.“ André nickte nachdenklich. „Der alte Steinbruch…das wäre doch ein guter Platz. Dort kann er dann notfalls verrecken und wenn er sich befreien sollte, auch gut. Immerhin weiß er dann nicht, wie er dort hingekommen ist. Aber wann?“ „Sobald Ines die Lust an ihm verloren hat und beim Dienst ist.“ André schüttelte den Kopf. „Das kann noch etwas dauern. Wir geben ihr drei Wochen. Bis dahin hat sie vielleicht schon das Interesse an ihren neuen Spielzeug verloren.“ „Na gut….das geht auch. Bis dahin habe ich den Steinbruch inspiziert und sicher eine Höhle oder sowas gefunden, wo er untergebracht werden kann.“ Die Brüder schienen nicht wirklich zu begreifen, dass sie hier mit einem Menschenleben spielten.

    Kim sah Alex an. „Worauf warten wir noch?“ „Chefin, wollen Sie wirklich mit mir…also ich meine…es wäre vielleicht besser wenn…“ Alex suchte nach den richtigen Worten. „Wollen wir reden oder wissen was Hartmut herausgefunden hat. Nun machen Sie den Mund wieder zu. Ich bin nicht nur auf das Büro ausgelegt.“ Kim lachte leise. „Ja…nee das weiß ich ja. Okay….Hartmut hat die Absender herausgefunden“ Kim nahm ihre Jacke und verschwand mit Alex zur KTU. „Herr Freund?!“ rief Kim Krüger, als sie in der KTU ankamen. „Hier hinten, Frau Krüger…“ Hartmut sah auf und staunte nicht schlecht als Alex hinter Kim Krüger lief. „Oh ähm….guten Abend…“ „Sie haben die Absender dieser Nachrichten gefunden?“ Kim sah ihn ernst an. „Ähm ja…und nein. Es gibt mehrere. Der Absender hat verschiedene öffentliche Computer genutzt. Ich konnte insgesamt elf dieser Cafés als Absenderorte festlegen. Hier ist die Liste. Ein Café auf der Robert-Perthel-Str. 33 in Köln Longerich und zwei in Lindenthal, einmal die Uhlandstrasse 15 und einmal die Konrad-Adenauer-Straße 495. Außerdem sind es noch acht in der Kölner Innenstadt rund um die Partymeile.“ Er reichte Alex die Liste und Kim griff zu. „Das ist ne Menge…okay…wie wollen wir vorgehen?“ Kim sah Alex an. Doch der wusste auch nicht so Recht, wie er es anstellen sollte und so übernahm Hartmut wieder das Ruder. „Das ist einfach. Ich habe hier die Liste von Semirs Provider. Da stehen die Zeiten, wo diese Nachrichten angekommen waren. Wir gehen ja davon aus, dass die Leitung sehr schnell ist und so können wir die Zeiten eingrenzen. Davon abgesehen, haben viele Cafés Videoüberwachung. Sie müssen sich also nur den entsprechenden PC in der angegebenen Zeit aussuchen.“ “Danke Hartmut…sehr gute Arbeit.“ Kim sah Hartmut an und nickte ihm zu. „Danke Chefin…ich hoffe nur, dass es zum Erfolg führt.“ „Das hoffen wir auch…“ Alex wandte sich an Kim. „Wie machen wir das jetzt?“ „Wir haben elf Cafés Sie sechs, ich fünf. Am besten fangen wir im Kölner Norden an.“

    Aha, also doch keine Falle von Torres, aber die Befreiungsaktion läuft auch nicht optimal. Semir und Finn wurden entdeckt und die Kerle ballern wie wild drauflos. Das müsste ja Alex und Ben aufmerksam machen. Die sind bestimmt gleich zur Stelle, denn Semir kommt nicht weit mit seinen Verletzungen.

    Genau das hoffe ich Silli, also das Semir nicht so weit kommt, versteht sich....

    Okay....Semir hat Finn gerettet, steht aber jetzt unter Beschuss. Was ist mit Ben und Alex? Ich hoffe die stellen Torres bald. Und dann bin ich noch gespannt auf die Reaktion von Torres, wenn er erfährt, das einer seiner Leute oder gar er selbst, seinen Cousin erschossen hat. Ich hab Angst um Semir.....hoffentlich kann er mit Finn fliehen.

    Irgendwie bekomme ich das Gefühl, das Eva es auch nicht ernst meint mit Michael. Hoffe er kommt bald aus dem Tief raus. Und doch ist da noch ein Hoffnungsfunke, irgendwer in dieser Polizei muss doch ehrlich sein. Oder?

    Während Alex sich um seinen Partner sorgte und alles versuchte um ihn zu finden, lag dieser in einer Art von Dämmerschlaf und wurde gar nicht richtig wach. Erst am nächsten Morgen durch das Wecken der Schwester. „Herr Gerkhan Frühstück!“ Semir zuckte zusammen, als er sanft gerüttelt wurde und öffnete die Augen. Die Schwester ließ das Kopfteil höher fahren, so dass er in die Sitzposition kam. Sofort spürte er Übelkeit aufsteigen. „Ich glaub, ich mag nichts essen.“ „Sie müssen aber essen. Ich weiß, Ihnen ist übel, wenn Sie sich aufsetzen. Atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus, dann legt es sich. Die Schwester beobachtete ihn und achtete darauf, dass er es richtig machte. „Besser?“ Semir nickte. Tatsächlich ging es ihm besser, als er die Atemübung ein paar Mal gemacht hatte. „Dann wollen wir essen. Ich werde Sie füttern.“ Semir war ihr dankbar, denn der linke Arm war nicht zu gebrauchen und der rechte wegen dem Tropf auch etwas behindert. Dafür war die Schwester sehr fürsorglich. Langsam fing er an zu essen. Es schmeckte wie typisches Krankenhausessen. Semir aß eine Scheibe Brot, die irgendwie abgelagert schmeckte, und trank eine Tasse starken schwarzen Tee. Anschließend wurde das Kopfteil wieder runter gefahren, bis er sich wieder wohl fühlte. Er sah zum Tropf der fast alle war und dann zur Schwester. „Was bekomme ich da für ein Mittel?“ „Das ist ein Schmerzmittel. Dr. Wiegand hat es Ihnen verordnet.“ „Aber ich habe doch gar keine Schmerzen“. „Deswegen bekommen Sie es ja…damit Sie keine Schmerzen haben.“ Semir schloss die Augen. „Das mit dem Essen müssen wir aber steigern. Haben Sie denn gar keinen Hunger?“ „Geht so. Die Übelkeit ist stärker und ich mag einfach nicht, Schwester…?“. Sie lächelte ihn an und er erwiderte es etwas zögerlich. „Ines. Mein Name ist Ines. Ja, das ist wohl wahr. Ich werde Ihnen das Kissen noch etwas aufschütteln und dann sollten Sie noch etwas schlafen.“ „Danke Schwester Ines. Das werde ich tun. War meine Frau schon hier?“ Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Sie war kurz auf der Intensivstation, aber hier war sie noch nicht. Sicher kommt sie noch.“ Semir stutzte etwas. Andrea wäre doch sonst den ganzen Tag hier, wenn er im Krankenhaus lag. Zumindest war es so, als sie noch verheiratet waren. Vielleicht musste sie einfach zu viel arbeiten. Dieser Sander schien nicht gerade ein toller zuvorkommender Chef zu sein. Er war sich sicher, dass Andrea lieber hier wäre, als im Büro. Er schloss die Augen und schlief wieder ein.

    Ines verließ den Raum und ging zu André und Moritz. „Einer von euch muss einen Arzt spielen.“ „Bitte was? Warum das denn? Das ist dein Ding da drin, nicht unser!“ „Bitte. Er ist ein Polizist und er ist schon misstrauisch. Bitte André…du bist perfekt dafür.“ „Warum nimmst du nicht Moritz?“ Ines lachte auf. „Das ist doch wohl ein Witz oder? Moritz sieht doch nicht aus wie ein Arzt. Du schon. Bitte nur ein paar Momente….“ Ines legte den Kopf schief und klimperte mit den Augenlidern. „Also gut. Was muss ich tun?“ André gab wieder nach. „Hier ich hab dir alles vorbereitet. Du musst einfach nur vorlesen.“ „Das sieht ja aus, wie eine Krankenakte.“ André sah seine Schwester an. „Ja, das soll er auch denken. Willst du es auswendig lernen?“ André schüttelte den Kopf. „Meinst du er nimmt mir so den Arzt ab? Ich hab ja nicht mal einen Kittel!“ „Doch, den hab ich auch schon…“ Ines stand auf und verschwand für einen kurzen Moment. Dann kam sie mit einem Kittel wieder. „Dr. Wiegand?“ André sah seine Schwester erstaunt an. „Ja…das ist ein Arzt bei uns auf der neurologischen Station. Er hat gerade Urlaub und wird den Kittel nicht vermissen.“ „Du hast es echt gut durchgeplant. Na gut…ich bin bereit“ André zog den Kittel an und Ines musterte ihn kurz. „Gut, dann komm!“ Sie ging vor und André folgte ihr in das Zimmer in dem Semir Gerkhan lag. Ines öffnete leise die Tür und machte das Licht an. Sofort kniff der „Patient“ die Augen zu, da das Licht ihn blendete. „Sehen Sie, Herr Dr. Ich sagte ja, dass er wach ist.“ Sie lächelte Andre an. Dieser trat ans Bett und hob die Akte hoch.„Guten Tag Herr Gerkhan. Wie schön, dass Sie sich entschlossen haben doch wach zu werden. Wir waren schon kurz davor, Sie doch wieder auf die Intensiv zu packen.“ André lächelte schief. Er blätterte in der Akte und nickte hin und wieder. „Doc…was ist mit mir?“ „Nun, Sie hatten einen sehr schweren Unfall, das hat Ihnen sicher Schwester Ines schon gesagt.“

    Alex fuhr am nächsten Morgen zu Andrea. Dana saß im Wohnzimmer und starrte einfach ins Leere. „Wie geht es ihr?“ „Nicht so gut. Sie hat große Angst, dass sie noch einen Verlust erleiden muss. Hast du was Neues?“ Alex schüttelte den Kopf. „Bisher nichts. Wir wissen, dass er vermutlich von einem roten Wagen auf diesen Parkplatz gedrängt wurde. Ich bin mir sicher, dass er nicht freiwillig verschwunden ist. Aber ich muss zunächst wissen, was gestern passiert ist. Glaubst du Dana kann mir ein paar Fragen beantworten?“ „Versuchen wir es.“ Sie gingen zu Dana und Alex hockte sich vor dem Mädchen hin. „Dana, so wie es aussieht, wurde dein Vater nachdem er dich nach Siegburg gebracht hatte, von der Straße abgedrängt wurde. Hast du auf der Hinfahrt etwas bemerkt? War dein Vater anders als sonst? Hat er öfter in den Rückspiegel gesehen?“ Dana verneinte alle Fragen. „Ich habe nichts bemerkt.“ „Okay… hat er irgendwelche Dinge im Haus gehabt, die du nicht kanntest? Einen Brief vielleicht?“ „Nein, mir ist wirklich nichts aufgefallen.“ „Okay…danke…“ Alex richtete sich wieder auf und wandte sich an Andrea. Er wies sie mit einem Blick an, gemeinsam mit ihm in die Küche zu gehen. „Ist Semir der Typ, der sich etwas antun würde?“ „Alex, wenn er Selbstmord begehen wollte, dann wäre er sicher nicht verschwunden. Er würde dann im Wagen liegen und wir müssten ihn nicht suchen.“ widersprach sie ihm. Alex nickte nachdenklich. „Hör mal, ich weiß nicht was ich tun soll. Die Mutmaßung mit der Untersuchung ist jetzt die einzige Möglichkeit, die uns bleibt. Ich würde aber keine Auskunft über das Ergebnis bekommen. Du schon, ich meine, du bist seine Exfrau und ich hoffe sehr, dass der Arzt dir sagt, was die Untersuchung ergeben hat.“ „Du möchtest also dass ich zum Krankenhaus fahre und mir das Ergebnis der Untersuchung von Semir geben lasse. Gut, mache ich. Nach dem Frühstück fahre ich sofort hin. Ich muss nur die Kinder versorgen.“ „Ich kümmere mich um die Kleinen.“ Alex und Andrea drehten sich um. Dana stand im Rahmen und hatte alles mitbekommen.

    Alex fuhr zur PAST zurück und ging direkt in Kims Büro. „Frau Krüger…haben Sie eine Minute?“ „Ja natürlich, kommen Sie rein, Herr Brandt.“ Kim Krüger lächelte ihn an. „Danke, es geht um Semir…“ fing er an. „Gibt es Neuigkeiten? Haben Sie ihn gefunden?“ „Nein… und das ist genau das worüber ich mit Ihnen sprechen will. “ Kim erwiderte seinen Blick. „Ja bitte….legen Sie los.“ „Ich glaube das Semirs Untersuchung mit dem Verschwinden zu tun hat. Kim setzte sich auf. „Wie kommen Sie darauf?“ „Semir war seit der Untersuchung anders. Ich glaube nicht, dass es nur diese Stalkerin war. Ich habe Andrea beauftragt sich das Ergebnis der Untersuchung geben zu lassen und hoffe sehr, dass sie die auch bekommt.“ „Sie glauben, dass er aufgrund der Untersuchung verschwunden ist? Was sollte das dann mit dem Unfall?“ Alex lächelte unsicher. „Das ist es ja. Ich vermute, dass es mit den SMS zu tun hat. Hartmut ist wieder dabei und ich weiß das Semir auch mit Isabel darüber gesprochen hat. Vielleicht weiß sie mehr als wir. …“ In diesem Augenblick klingelte sein Handy. „Ja?“ „Hartmut hier. Ich habe herausgefunden von wo die Nachrichten gesendet wurden.“ „Danke Hartmut, ich komme sofort zu dir!“ Kim sah ihn erwartungsvoll an. „Hartmut hat herausgefunden, von wo die Nachrichten kommen.“ Sie nickte. „Gut, fahren Sie zu ihm. Isabel ist derzeit auf einem Kongress für Psychologen und hält einen Vortrag. Sie ist erst am Mittwoch wieder da.“ „Gut, vielleicht hat es sich ja auch bis dahin erledigt und Semir ist wieder da. Mit wem soll ich denn Dienst machen? Ich meine Jenny ist in Kur, Semir verschwunden oder besser untergetaucht…“ Alex sah sie ernst an. „Dann gibt es nur einen, mit dem Sie Dienst machen können.“ „Und wer wäre das?“ „Ich…“ Kim stand auf und nahm ihre Jacke. Alex schluckte nur. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet.

    Na nun heißte es für Ben und Semir Abschied nehmen. Ja sie werden in NRW gebraucht, hab ich gestern auch auf der Autobahn erlebt....die fahren wie die Blöden... :D

    Mikale hat sich verliebt? Klar denkte er, dass es der falsche Zeitpunkt ist, aber es ist halt so. Mal schauen ob wir noch lesen, wie er aus dem Tief rauskommt und mit der hübschen Dame vielleicht ein Paar wird.

    Wer weiß was der für Tricks drauf hat :D

    Also gut....er ist friedlich. Semir soll den Jungen rausholen? Na dann hoffen wir mal, dass er mit dem einen Bewacher klar kommt. Ich bin gespannt, wie er es anstellt. Wie wäre es mit Nachschlag heute ? Mal so ausnahmsweise?

    NAch einem langen und sehr regenreichen Tag geht es hier nun weiter:
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    Andrea brachte Lilly und Ayda ins Bett und setzte sich anschließend zu Dana ins Wohnzimmer. Mittlerweile war es einundzwanzig Uhr und man hatte nichts von Semir gehört. Dana stand auf und ging ans Fenster. Andrea sah ihr nach. „Dana…er wird sicher auftauchen.“ „Was, wenn er tot ist? Oder wenn er irgendwo schwerverletzt liegt und stirbt? Was, wenn ihn keiner findet? Ich….er ist doch das einzige was ich noch an Familie habe.“ Das Mädchen fing an zu weinen. Andrea stand auf und ging zu ihr. „Na komm….“ sagte sie sanft und zog das Mädchen an sich. Dana ließ es geschehen und nun weinte sie hemmungslos. „Wir werden ihn wiederfinden. Du wirst sehen, morgen wird er wieder bei uns sein.“ Andrea sprach sanft auf Dana ein und strich ihr über den Kopf. „Ich war so gemein zu ihm, es tut mir so leid…ich…ich…“ Das Mädchen schluchzte so herzzerreißend, das sogar Andrea die Tränen kam. „Na komm… setzen wir uns und dann reden wir.“ Dana nickte. Sie ließ sich von Andrea auf die Couch drücken und setzte sich neben ihr. „Dana, ich weiß dass du eine sehr schwere Zeit hinter dir hast. Ich weiß dass du Semir ein bisschen Schuld daran gibst, aber er ist daran nicht schuld. Er ist der beste Vater, den du haben kannst, auch wenn er eine andere Sichtweise hat.“ Dana sah sie mit verweinten Augen an. „Ich habe Angst….ich habe so eine große Angst…“ „Ich auch Dana, ich auch. Aber wir müssen jetzt zusammen halten. Wir müssen füreinander da sein.“ Dana nickte. Sie lehnte den Kopf an Andreas Schulter. „Es tut mir Leid….ich möchte mich entschuldigen.“ „Wofür musst du dich entschuldigen?“ Andrea war leicht erstaunt, dass das Mädchen heute so zutraulich war. „Ich war so gemein zu dir. Du bist …ich meine…ich habe dich so geärgert und…ich… ich dachte immer, dass du meine Mutter ersetzen willst, aber jetzt sehe ich es anders. Entschuldige bitte, dass ich dir manchmal so wehgetan habe.“ Andrea griff Danas Kinn und sah sie an. „Dana, es gibt nichts zu entschuldigen. Lass uns einfach das Beste aus allem machen.“ Dana nickte.

    Alex fand keinen Feierabend. Er ging den Bericht von Hartmut durch in dem stand, der Techniker, wie auch er schon erkannt hatte, rote Lacksplitter am Wagen gefunden hatte und auch fremde Fingerabdrücke an der Fahrertür. Allerdings war der Besitzer dieser Abdrücke nicht in der Kundenkartei der Polizei. Susanne hatte herausgefunden, dass in keinem Krankenhaus in der Umgebung eine männliche Person ohne Identität lag. Sollte es doch mit den Nachrichten zu tun haben? Hartmut hatte die Überprüfung der Daten nach hinten geschoben, da es bisher privat war, aber was wenn das Verschwinden seines Partners damit zu tun hatte? Was wenn Semir vielleicht von der Straße gedrängt und dann verletzt aus seinen Wagen geholt wurde. Jemand musste doch den Unfall gesehen haben. Die A3 ist stark befahren und Dana sagte, dass Semir sie gegen zehn nach Siegburg gefahren hatte. Auch wenn es ein Samstag war, so mussten mehr Fahrzeuge auf der Straße gewesen sein. Er nahm sich vor, sollte sich morgen Semir immer noch nicht gemeldet haben, die Medien einzuschalten und so an mögliche Zeugen zu kommen. Es klopfte an seiner Tür. Alex sah hoch. Kim Krüger stand im Rahmen. „Machen Sie Feierabend…“ Alex nickte leicht. „Gleich, ich will nur noch den Bericht durchgehen.“ „Gibt es verwertbare Spuren?“ „Ja, der Wagen mit dem Semir den Unfall hatte, war ein roter Wagen. Die Lacksplitter befinden sich vorn, hinten und vor allem an der Fahrertür. Es ist sehr gut möglich, oder nein, für mich ist es sicher, dass Semir von der Autobahn auf den Parkplatz gedrängt wurde. Vermutlich wollte er ausweichen und ist dann auf den Tisch gefahren. Die Fingerabdrücke, die an der Fahrertür gefunden wurden, geben keinen Hinweis auf den Täter. Er ist nicht in unserer Kartei.“ Alex holte Luft. „Herr Brandt, fahren Sie nach Hause. Im Augenblick können wir nichts machen. Wenn Semir die Möglichkeit hat, dann wird er sich bei uns melden. Mehr können wir nicht tun.“ Alex sah sie an. Kim Krüger hatte Recht, er konnte nichts machen außer abwarten. Der Abend und auch die Nacht vergingen, ohne das es einen Hinweis über den Verbleib von Semir gab.

    Also wirklich...weißt du worauf ich mich bei dir immer verlassen kann, Yon? Nein? Dann sag ich es dir. Es kommt in deinen Geschichten nie so, wie man es erwartet. Und genau das ist es, was mich richtig gefällt :D

    So Alvarez ist also in Händen unserer Helden, aber ob das wirklich gut war? Der könnte Semir auf dem Rücksitz doch schnell überwältigen. Semir stellt eigentlich keine Gefahr dar. Die Waffe ja, die die vielleicht....na mal sehen was du daraus machst. Ich warte sehnsüchtig auf Morgen.

    Semir wachte auf und hörte einen nervigen Piepton. Er drehte vorsichtig seinen Kopf und sah die Maschine, die scheinbar sein Herzschlag überwachte. Er erinnerte sich daran, dass er einen Unfall hatte. Er wurde von der Straße gedrängt und prallte dann auf einen der Steintische auf dem Parkplatz und verlor kurz darauf das Bewusstsein. Vorsichtig richtete er sich auf und spürte sofort ein starkes Pochen an der Schläfe. Ihm wurde übel und er ließ sich wieder ins Kissen fallen und holte tief Luft. Die Schmerzen und auch die Übelkeit ließen nach. Er hob seine rechte Hand und sah, dass er einen Zugang im Handrücken stecken hatte. Von da aus ging ein Schlauch ab und endete in einem Tropf. Er sah sich um. Er schien im Krankenhaus zu liegen. Dieses Zimmer war ein Krankenzimmer. Egal wer ihn auch von der Straße gedrängt hatte, schein sein Werk nicht vollenden zu können. Vielleicht war er gestört worden und ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer hatte die Kollegen und die Rettung informiert. Ja, das konnte es nur sein. Er musste sobald er wieder draußen war, seinem Retter danken. Er versuchte heraus zu finden, was er an Verletzungen erlitten hatte. Sein linker Arm erschien ihm sehr schwer und als er ihn anhob, sah er den Gips. Sein Arm schien gebrochen zu sein. Am rechten Oberschenkel trug er ebenfalls einen Verband und auch um seinen Kopf befand sich Verbandsmaterial. Es schien ihn arg erwischt zu haben. Zum Glück lag er allein hier in diesem Raum, das hatte er eben schon festgestellt. Die Gardinen waren zugezogen und so konnte er zwar nicht aus dem Fenster sehen, aber es schien zu regnen, denn er hörte wie die Tropfen gegen die Scheibe prasselten. Sein Hals fühlte sich trocken an und er hustete leicht. Nur wenig später ging die Tür auf und eine Schwester kam herein. Semir sah sie an und erkannte in ihr die Schwester, die ihm bei der zweiten Blutuntersuchung das Blut abgenommen hatte. Auf dem Schild stand „Ines“ „Schwester… was ist passiert?“ Sie lächelte ihn an.„Herr Gerkhan, schön dass Sie wieder wach sind.“ Sie ignorierte seine Frage vollständig und überprüfte den Tropf. „Wie fühlen Sie sich?“ „Danke…ich habe Kopfschmerzen. Was ist passiert?“ „Man hat Sie vor drei Tagen eingeliefert. Sie hatten einen sehr schweren Unfall.“ Semir sah sie geschockt an. „Drei Tage???“ „Ja, Sie lagen zwei Tage auf der Intensivstation und sind heute hier auf das normale Zimmer gekommen. Die Vitalfunktionen sind fast wieder normal.“ „Kann ich mit einem Arzt sprechen?“ Die Schwester lächelte ihn sanft an. „Das geht im Augenblick leider nicht. Eben sind mehrere Opfer von einem Unfall gebracht worden. Aber er wird sicher später zu Ihnen kommen.“ Semir nickte. Er fühlte sich schlapp, aber er hatte außer diesem Dröhnen im Kopf, keine Schmerzen. „Haben Sie Hunger?“ „Ja…ein wenig…“ gab er zu. „Das Mittagessen kommt gleich.“ Nachdenklich sah er ihr nach, als sie das Zimmer verließ. Als sie die Tür öffnete, hörte er die Geräusche auf dem Gang. Es schien einiges los zu sein. Seine Augen fielen dauernd zu. Warum fehlten ihm drei Tage?

    André und Moritz fuhren in die Stadt und suchten die nächste Spielhalle auf. „Ich werde mir heute den Jackpot holen, das verspreche ich dir.“ André lachte auf. „Das versuchst du jetzt schon seit vier Tagen. Weißt du was du verspielt hast?“ „Ja, das weiß ich…ach ähm, wo wir gerade dabei sind, kannst du mir einen Hunderter leihen?“ Moritz streckte seine Hand bettelnd aus. „Hast du das ganze Geld schon weg?“ staunte André. „Nun ja….die Automaten werden auch immer teurer und bei dem einen hab ich das Gefühl gehabt, dass er mich sogar betrogen hat. Ich hatte den Gewinn doch schon und er hat ihn einfach nicht ausgezahlt!“ Moritz versuchte seine Wut zu zeigen, doch es ging gewaltig schief. „Ja sicher doch… die Maschinen betrügen dich. Ich hab heute noch vor, nach Aachen zu fahren. Dort kannst du dein Geld in sinnvollere Spiele einbringen. Black Jack, oder Roulette oder auch Poker. Da spielst du gegen Gegner, denen du ins Gesicht schauen kannst. Da gibt es kein Rhythmus, wann du den Jackpot kriegen kannst oder nicht. Da spielst du mit echten Gegner.“ „Du musst gerade große Reden schwingen. Du hast doch unser gesamtes Erbe beim Poker durchgebracht! Nicht einen Cent hast du gewonnen! Mit deinem angeblichen Gewinnsystem hast du mich um mein Geld gebracht!“ Moritz verschränkte wütend die Arme vor der Brust. André sah ihn schweigend an. „Das war ein gut durchdachtes System. Die müssen irgendwas verändert haben, sonst hätte es geklappt und wir wären Millionäre geworden.“ André lachte leise. „Ob unser Schwesterherz den armen Kerl wohl schon in die Mangel genommen hat?“ Moritz sah aus dem Fenster. „Das ist mir doch egal. Hauptsache wir haben unsere Ruhe vor ihr!“

    Dana tanzte mit Dennis und sie schmiegten sich eng aneinander. Immer wieder versuchte er sie zu küssen, doch Dana drehte ihren Kopf weg. „Ich liebe dich, Dana…“ sagte er während sie sich zur langsamen Musik bewegten. Ihr Handy klingelte und sie sah kurz auf das Display. „Warte...ich muss mal eben rangehen.“ bat sie ihren Tanzpartner. Sie verließ den Raum und stellte sich auf den kleinen Flur. „Ja?“ meldete sie sich kurz und knapp. „Dana, hier ist Andrea….“ hörte sie die Stimmte der Exfrau von ihrem Vater. „Was willst du, Andrea?“ „Es geht um deinen Vater…er … er hatte einen Unfall.“ „WAS??? Ist er verletzt? Wo ist er? In welchem Krankenhaus?“ Dana spürte Angst in sich aufsteigen. Erst vor kurzem hatte sie ihre leiblichen Eltern verloren und nun schlug das Schicksal wieder zu. „Das ist es ja…ich weiß es nicht. Man hat nur sein Auto mit Blutspuren gefunden.“ „Oh mein Gott. Andrea ich bin in Siegburg, ich kann im Augenblick nicht zurück, meine Freunde mit Auto haben alle was getrunken und…ich …“ „Ich kann dich abholen, wenn du möchtest.“ „Ja bitte…Ich warte auf dich. Die Adresse ist die Konrad-Adenauer-Str. 33.“ Dana wiederholte die Adresse und beendete das Gespräch. Dann ging sie wieder zu Dennis, der sie erwartungsvoll ansah. „Ich werde gleich abgeholt...“ „Was? Ich dachte dein Alter hat dir erlaubt hier zu pennen.“ Dennis sah sie enttäuscht an. „Ja, das hat er auch, aber er hatte einen Unfall und ist seitdem verschwunden. Bitte hab Verständnis dafür, dass ich nicht feiern kann, wenn ich nicht weiß was mit ihm ist. Er ist immerhin mein Vater.“ „Ein toller Vater. Erst ist er Jahrelang nicht für dich da und jetzt versaut er dir alles.“ Dana wandte sich zum gehen, doch Dennis hielt sie fest. „Warte, ich bringe dich raus und warte vor der Tür mit dir auf dein Taxi.“ Dana lächelte und nickte. Gemeinsam warteten sie auf Andrea, die nach einer guten Stunde bei ihr eintrudelte. Dana sah Dennis an. „Tut mir leid, aber das ist mir sehr wichtig…“ verabschiedete sie sich und stieg in Andreas Auto ein. „Weißt du schon was Neues? Wo ist Alex?“ Dana sah Andrea an. „Leider nein. Susanne überprüft gerade die Krankenhäuser. Wir fahren direkt zur PAST!“ „Was ist mit Ayda und Lilly?“ „Die Nachbarin passt auf.“

    Dana und Andrea fuhren zur PAST und wurden von Susanne darüber informiert, dass Semir in keinem der umliegenden Krankenhäuser eingeliefert wurde. „Wo kann er denn dann sein, wenn er nicht eingeliefert wurde? Ist die Umgebung des Unfallortes schon überprüft worden? Ich meine, vielleicht liegt er irgendwo dort im Gras oder so?“ Dana sah Alex verzweifelt an. „Das haben wir bereits überprüft. Nichts. Die einzige Möglichkeit ist, dass ihn jemand mitgenommen hat und zum Arzt, aber nicht zum Krankenhaus gebracht hat. Dana, du und ich fahren gleich nach Hause und wir schauen, ob dein Vater dort ist. Andrea, du fährst auch nach Hause, vielleicht kommt Semir zu dir.“ Alex verteilte sachlich die Aufgaben. Dana sah zu Andrea. Die Beiden nicken und schon ging es los. Alex und Dana fuhren zu Semirs Wohnung und kaum war die Tür offen, rief Dana schon nach ihm. „PAPA!?“ Sie gingen die Räume durch, doch nichts. Semir war nicht zuhause. „Wo kann er denn nur sein?“ Dana machte sich große Sorgen um ihren Vater. Ihr Handy klingelte. Ohne auf das Display zu sehen ging sie ran. „Papa??“ „Nee ich bin es, Dennis. Und hast du deinen Alten gefunden?“ Dana rollte die Augen. „Nein…mein Vater ist verschwunden. Hör mal, Dennis. Ich will mein Telefon freihalten für den Fall, dass er anruft. Ich melde mich bei dir..“ Sie beendete das Gespräch, ohne die Antwort abzuwarten und sah zu Alex. „Was kann man denn jetzt machen?“ „Das weiß ich nicht. Im Augenblick abwarten, ob er sich meldet. Er kann ja nicht verschwunden sein. Kannst du allein bleiben oder soll ich dich zu Andrea bringen?“ Dana lächelte leicht. „Ich weiß nicht, ob sie mich bei sich haben will. Ich bin 16 und könnte auch allein bleiben. Ich rufe sie an, ob ich zu ihr kommen darf.“ Sie nahm wieder ihr Handy und wählte Andrea an. „Dana, ist er da?“ „Nein, Andrea ich weiß dass wir kein gutes Verhältnis haben, aber…ich habe Angst allein zuhause zu bleiben. Darf ich zu dir kommen?“ „Ja sicher. Ich mach dir die Couch bereit und dann kannst du dort schlafen.“ Alex fuhr Dana zu Andrea.

    Ja geschickt von der Dame mit den Hunden. So bekommt man sie an das Kind. Aber Daisy? Das ist doch ein Name für eine Ente :D Nun ja... Vielleicht passt es ja weil die kleine Hundedame watschelt. Was ist das denn nun für ein Plan, den Semir, Ben und Alex haben?

    Alex fuhr zur PAST zurück, wo er von Kim Krüger aufgefordert wurde, in ihr Büro zu kommen. Es wunderte ihm nicht, dass er hier auf den neuen Staatsanwalt Thomas Sander stieß, denn dieser war der derzeitige Freund von Kim Krüger. „Was ist passiert?“ „Semirs Wagen ist in einem Unfall verwickelt worden. Er selbst ist spurlos verschwunden. Die Spurensicherung ist noch dabei den Wagen zu untersuchen. Leider gab es keine Tatzeugen, aber ich vermute dass er von der Fahrbahn gedrängt und auf den Parkplatz gezwungen wurde. Hartmut wird das sicher auch rausfinden. Anhand der Farbe, die ich erkennen konnte ist es ein rotes Auto gewesen.“ Kim nickte nachdenklich. „Können Sie sich einen Grund denken?“ „Also für das Verschwinden nicht. Aber Semir hat in den letzten Tagen immer wieder Liebesbekundungen per SMS bekommen.“ Kim setzte sich aufrecht hin. „Warum hat man mir das nicht gesagt?“ „Das war eine private Sache. Ich meine, es ist sicher auch kein Grund für sein Verschwinden. Ich denke eher dass es einer ist, der eine Rechnung mit Semir aufhatte und sich nun rächen will. Wäre ja nicht das erste Mal.“ „Deshalb die neue Karte. Was ist mit dem Absender?“ „Hartmut versucht ihn herauszufinden.“ „Das sehe ich genauso Kim. Es wäre seine private Sache. Nur das die KTU dann damit beauftragt wird in einer privaten Angelegenheit einzugreifen, ist nicht in Ordnung.“ mischte sich nun Sander ein. „Nicht wenn es über das Diensthandy geht. Was genau stand in den Nachrichten?“ „Verschiedene Dinge. Meistens Liebesbekenntnisse“ „Auch Drohungen?“ Alex dachte nach. „Drohungen würde ich nicht sagen, eher Ankündigungen.“ „Wo ist das Handy jetzt? „Das lag im Wagen, die alte Karte ist bei Hartmut. Ich oder besser wir haben ihn gebeten heraus zu finden, von wo der Absender die Nachrichten geschickt hat.“ Alex sah zu Boden. „Semirs Wagen ist in der KTU?“ „Ja, Hartmut kümmert sich schon darum. Er zieht den Wagen vor und untersucht ihn akribisch. Ich werde gleich zu Andrea fahren und sie informieren. Susanne geht bereits alle Krankenhäuser durch, ob ein Unfallopfer mit Semirs Beschreibung eingeliefert wurde. Es ist ja gut möglich, dass Semir bewusstlos war und sich noch nicht ausweisen konnte.“ Kim sah Alex an. „Dann werden Sie diesen Fall übernehmen. Alle anderen Fälle sind auf Eis gelegt, bzw. können auf die Kollegen verteilt werden!“ Alex verschwand.

    Andrea sah auf als es klingelte. Sie ging zur Tür und war erstaunt, dass Alex vor der Tür stand. „Hast du Semir direkt mitgebracht?“ Sie sah sich suchend nach ihren Exmann um, doch dieser war nicht da. „Wir müssen reden, Andrea.“ Sie sah ihn erstaunt an. „Okay… komm rein.“ Sie fühlte ein Unbehagen in sich. „Ist etwas mit Semir passiert?“ „Das weiß ich nicht. Wir haben seinen Wagen gefunden. Er scheint einen Unfall gehabt zu haben, sein Handy lag im Auto, aber von ihm fehlt jede Spur. Wir sind dabei sämtliche Krankenhäuser anzurufen, die in der Nähe sind. Bisher leider ohne jeden Erfolg.“ Andrea sah den Partner ihres Exmannes an. „Das heißt, Semir ist verschwunden? Weißt du ob er verletzt ist?“ „In dem Wagen waren Blutspuren. Hartmut untersucht gerade ob sie von Semir sind. Andrea, noch ist nicht sicher, dass er wirklich verschwunden ist. Es könnte sein, dass er ohne Bewusstsein war und in einem der umliegenden Krankenhäuser liegt.“ Andrea lachte leise auf. „Denkst du das wirklich?“ Sie beobachte Alex und dieser schüttelte den Kopf. „Du denkst, es hat was mit diesen Nachrichten zu tun, oder? Du denkst dass diese Person ihn entführt hat.“ „Andrea, es ist ein Verdacht, mehr nicht… aber im Augenblick weiß ich nicht, was ich denken soll.“ Andrea sah ihn an. „Und was jetzt?“ „Er wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Andrea, Semir hatte sich in den letzten Tagen verändert, er war nicht wie sonst. Irgendwas war anders.“ „Ja, das ist mir auch aufgefallen. Er war aber nicht um Ausreden verlegen und hat immer einen Grund gefunden.“ „Ja ich weiß es. Gestern erst fragte er mich, was ich tun würde, wenn ich nur noch drei Jahre zu leben hätte.“ „Du meinst….?“ Andrea sah Alex fragend an. „Ich meine gar nichts. Es könnte sein, dass er im Augenblick Depressionen hatte, vielleicht wegen den Nachrichten. Ich meine, er hat sie zur jeder Tages- und Nachtzeit bekommen. Er wird sich bestimmt melden, sobald er in der Lage dazu ist. Kannst du Dana informieren?“ „Ja sicher… mach ich sofort. Sag mal Alex, kann es nicht auch mit der Diensttauglichkeitsuntersuchung zu tun haben? Vielleicht….“ Alex Kopf ruckte hoch. „Glaubst du, er hat ein negatives Ergebnis bekommen? Dass er nicht mehr für den Außendienst tauglich ist und deshalb so abbaut?“