Beiträge von Elvira

    Schon sonderbar, das Ben nicht wusste, das Mikael nicht zur Teamarbeit fähig ist. Ich meine, sie waren ja Freunde. Aber egal. Westhof ist immer noch verschwunden. Der verhält sich nicht wie ein 08/15 Verbrecher. Mal sehen ob er wieder auftaucht.

    Ich hätte mir doch die Rechte für Wortspiele mit Alex' Nachnamen sichern lassen müssen. Mist, Chance verpasst


    Sorry Yon, ich wollte es heute morgen bevor ich es einsetze noch ändern. Hab es leider verschwitzt. Aber damit es nicht heißt ich würde anderen nacheifern, oder Ideen klauen, habe ich es jetzt geändert. Nicht böse sein

    Alex fuhr direkt zur Hütte und sah schon die dunklen Rauchwolken, als er näher kam. „Verdammt!“ Sofort griff er zum Funk und meldete den Brand. „Brandt hier! Es brennt!! Die Hütte an der Waldmühle 3 in Burscheid! Ich brauche Feuerwehr und Rettungswagen!“ Er selbst hielt seinen Wagen an, sprang raus und wollte mit seinem Feuerlöscher bereits Hilfe leisten, aber als er die Hütte erreichte, stand sie bereits in hellen Flammen. Er konnte nichts mehr tun. Die Feuerwehr kam nur wenig später am Brandort an. „Gehen Sie davon weg!!“ Der Einsatzleiter von der Feuerwehreinheit kam zu ihm und riss ihn zurück. Er wehrte sich und wollte sich losreißen. "Sie können da nicht rein!" „ Alexander Brandt, Kripo Autobahn.“ „Heinzen…was ist hier passiert?“ „Ich weiß es nicht. Als ich ankam stand das Haus schon in Flammen. Es kann sein, dass mein Kollege noch drin ist! Wir müssen da rein!“ „Okay, bleiben Sie in sicherer Entfernung! Wir kümmern uns darum!“ Alex nickte. Das kleine Haus brach nach wenigen Minuten brennend zusammen. Die Rauchentwicklung war extrem und die Feuerwehr versuchte alles, um zu verhindern, dass die Flammen auf die umstehenden Bäume und Grünflächen übersprangen. Sie brauchten fast eine Stunde, um das Feuer zu löschen. Drei weitere Stunden später war der Brandbereich begehbar. Alex harrte in der ganzen Zeit aus und ging dann mit dem Brandinspektor durch die Ruine. In einem der Räume sah man deutlich eine menschliche Gestalt. „Oh mein Gott…!!“ Alex drehte sich angewidert um. „Tja, da ist wohl nichts mehr zu machen.“ Der Feuerwehrmann sah sich den Leichnam genauer an. „Das könnte ein Mann gewesen sein.“ „Woran sehen Sie das?“ Alex Stimme klang heiser. „ Das Gesicht…es sieht männlich aus. Sehen Sie, die Augenpartie…zu breit für eine Frau. Aber die Gerichtsmedizin wird es sicher genauer herausfinden. Aber ich bleibe dabei, das war ein Mann.“ Der Feuerwehrmann stand auf und ging weiter. Alex sah sich nun den Toten auch an. Die verbrannte Gestalt schien recht klein gewesen zu sein und so lag seine Vermutung nahe, dass es Semir war, der hier ums Leben gekommen war. Er stand einfach da und sah auf die Leiche. „Herr Brandt? Alles in Ordnung?“ riss ihn die Stimme des Brandinspektors wieder in die Gegenwart. „Ja…ja…die Leiche…ich meine…sie könnte mein Freund sein. Er wurde hier gefangen gehalten.“ „Nun, das kann ich nicht sagen. Wie kommen Sie drauf?“ „Ein Gefühl..."


    Ines fuhr zur Höhle und wollte nun mit ihrem Geliebten sterben. Gemeinsam und Hand in Hand. Sie wollte nicht mehr leben, denn sie hatte ihren jüngsten Bruder umgebracht. Nur weil ihr Geliebter Mo erzählen musste, dass er todkrank war. Sie wollte mit Mo die letzten Jahre verbringen, für ihn da sein und ihm die Hand halten, wenn es soweit war. Doch das hatte Semir nun verhindert. Er hatte sie dazu gebracht, Mo zu töten und das würde er nun bereuen. Semir wollte nicht bei ihr bleiben und sie hasste es, wenn sie etwas nicht bekam. Und wenn sie es nicht bekam, dann sollte es auch kein anderer bekommen. Sie stieg aus dem Wagen aus, als sie ihr Ziel erreicht hatte, nahm ihre Tasche und ging zur Höhle. Dort wollte sie mit ihrem Geliebten in den Tod gehen. Sie betrat die Höhle und stand nur wenig später vor Semir, der nach wie vor an der Wand hockte. Sie sah die blutigen Handgelenke und lächelte milde. „Aber Liebling….du kannst dir die Fesseln nicht lösen. Lass es lieber bleiben…“ Semir sah sie müde an. „Lass mich gehen…Ines…bitte…“ Sie streichelte sein Gesicht. „Aber Semir, ich kann dich nicht gehen lassen. Du würdest deinen Kollegen doch alles erzählen. Du hast ganz schön Mist gebaut. Du hast dafür gesorgt, dass ich Mo töten musste.“ Sie lächelte irre, als sie seinen verwirrten Blick sah. „Ja, da staunst du nicht wahr. Ich habe ihn von seiner Krankheit erlöst. Ich habe ihn erlöst, bevor er anfangen musste zu leiden. Zyankali…Es ist sehr schmerzvoll, aber für uns habe ich etwas Besseres. Ja, Semir…wir werden gemeinsam in den Tod gehen. Wie es sich für ein Liebespaar gehört. Du und ich werden sterben… gemeinsam, Hand in Hand.“ „Ich will nicht sterben.“ Semir ließ seine Stimme hart und entschlossen klingen. „Natürlich nicht. Aber darauf werde ich keine Rücksicht nehmen. Du bist mein und wenn ich dich nicht bekommen kann, dann soll dich auch keine andere haben.“ „Ines, ich habe dir nie gehört. Du kannst nicht alles bekommen, was du willst. Mach mich los und ich werde dir helfen. Der Tod ist doch keine Lösung. Ines…bitte …“ Ines lachte irre. „Du willst mir sagen, was der Tod bedeutet? Ausgerechnet du? Du bist schuld, dass Mo tot ist! Du ist schuld dass meine Familie zerbricht!“ Ines tobte wütend.


    Semir sah auf die Frau, die ihn schon über zwei Wochen festhielt. „Das ist nicht wahr. Du bist es, die an allem die Schuld trägt. Ich weiß, dass ich dich nicht davon abhalten kann, mir eine tödliche Dosis zugeben. Du solltest dir nur endlich eingestehen, dass es nicht nur nach deinem Kopf geht. Lass dir helfen. Ich kann dir helfen.“ Jetzt wurde seine Stimme sanfter. Er wollte Ines überzeugen, dass es besser war aufzugeben. „Niemand kann mir helfen. Ich bin bereit für den letzten Weg und du wirst mich begleiten. Du wirst mit mir gehen, denn du gehörst mir. Niemand wird dich mir wegnehmen. Niemand wird dir helfen. Du wirst ebenfalls sterben.“ Ines griff in ihre Tasche und holte eine Spritze hervor. „Hier ist so viel Morphin drin, dass du sanft einschlafen wirst. Ganz sanft in meinen Armen.“ Ines lachte irre auf. Semir leckte sich nervös über die Lippen. Er hatte keine Chance mehr. Wenn Ines ihm die Spritze verabreichte, dann war es vorbei. Sie war Krankenschwester und sie wusste genau wie viel zu viel war. Sie kam zu ihm und band den Arm ab. „Ines...bitte…ich will nicht so sterben. Ich will dich dabei im Arm halten. Du sagtest doch, dass wir gemeinsam gehen werden. Binde mich los.“ Er wollte nicht sterben. Er musste sich wehren. Er musste etwas unternehmen, bevor sie ihm die tödliche Dosis setzte. Er streckte seine Beine aus und hoffte auf eine günstige Gelegenheit. „Das ist eine gute Idee. Aber erst spritze ich dir das. Nicht das du noch wegläufst. Ich bin dein Todesengel, Semir…ich liebe dich.“ Er zog die Beine an, als sie die Spritze ein letztes Mal prüfte. Kichernd kam sie ihm näher. Er schloss die Augen und machte sich bereit. Er fühlte schon die Nadel am Arm und den Stich, „NEIN!“ mit aller Kraft trat er zu und Ines verlor den Halt. Sie taumelte zurück und stürzte rücklings zu Boden. Ein kurzer Schrei kam über ihre Lippen. Semir wartete einen Augenblick und versuchte dann seine Fesseln zu lösen. Immer wieder rieb er die Stricke am Felsen.

    Also war es nur ein Zufall. Er wollte gucken ob es nicht so ernst ist? Was für ein Idiot ist dieser Westhof denn? Ben hat sich leicht verletzt und gibt sich schon wieder die Schuld, dass Westhof entkommen konnte. Eine Verkettung dummer Zufälle bisher, aber ich bin mir sicher, dass Westhof schon sehr bald die schwedischen Gardinen von innen betrachten kann.

    Bei dem Namen Stefan Richter, musste ich dann auch lachen, denn sofort kam mir das Gesicht des Trägers dieses Namens vors innere Auge.Passt....:D

    Moritz fuhr zur Hütte zurück. Doch bevor er dort ankam, klingelte sein Handy. „Ja?“ „Ich bin es. Hör zu, ich war eben kurz an der Hütte und wollte mich von euch verabschieden. Aber ich habe da einen Kerl gesehen. Ich vermute, dass es ein Kollege von Semir war. Seid vorsichtig und verschwindet dort.“ Moritz hörte an der Stimme seines Bruders, dass er sich sorgte. „Okay, danke. Ich werde mit Ines darüber sprechen.“ Er parkte seinen Wagen etwas weiter von der Hütte weg und sah sich ständig um, während er auf die Hütte zuging. Dann ging er hinein. Ines war noch immer nicht zurück, doch er bemerkte, dass jemand in der Hütte gewesen war. Genau wie André gesagt hatte. Moritz atmete tief durch. Er sah sich um und stellte zufrieden fest, dass hier kein ungebetener Gast war. Dann fing er an den Frühstückstisch zu decken. Er wollte mit Ines zusammen frühstücken. Moritz dachte darüber nach, was Semir ihm gesagt hatte. Ines kam herein. „Whow… wie komme ich denn zu dieser Ehre?“ Sie lachte ihren Bruder an. „Ich möchte mit dir reden.“ Moritz sah sie an. „Klar, worüber?“ „Über Semir. Und darüber, dass du mich anlügst.“ Ines lächelte leicht. Sie zog sich eine Strähne aus dem Gesicht.„Warum? Er hat mich betrogen und belogen und dafür muss er zahlen. Die Spritze war gut gefüllt und er wird sicher eine ganze Weile damit zu kämpfen haben.“ „Ich war bei ihm und weißt du was er mir erzählt hat?“ „Im Wahn? Semir ist doch völlig high gewesen. In diesem Zustand erzählt jeder irgendwelche Dinge.“ Ines lachte leise. „Du willst ihn umbringen nicht wahr?“ Ines nickte. „Er muss verschwinden. Es ist auch in deinem Interesse. Du hast ihn entführt und misshandelt. Was meinst du, was er mit dir macht, wenn er frei ist? Du wirst ins Gefängnis gehen. Ich werde es verhindern! Ich will nicht, dass du im Gefängnis stirbst, denn er wird dafür sorgen, dass du für immer hinter Gitter kommst. Genau wie André. Er wird keine Gnade walten lassen.“ Ines wandte sich von ihm weg. Moritz lächelte verzerrt. „Du bist wieder meine Retterin nicht wahr? So wie immer. Du bist immer meine Retterin. Warum lügst du mich dann an?“ Sie drehte sich zu ihm um. „Ich weiß nicht was du meinst.“ „Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich sterben muss?“ Die Stimme von Moritz wurde leise und Ines schluckte schwer. Sie sah zu Boden. „Mo…ich… ich wollte es dir sagen, aber… ich wusste nicht wie. Von wem weißt du es?“ „Von ihm. Von deinem Geliebten. Er hat es mir gesagt, als ich ihn in die Höhle gebracht habe. Sag mir dass er lügt! Bitte… ich will nicht sterben. Bitte, sag mir das er lügt!“ Ines senkte den Kopf. „Mo… Das kann ich nicht. Ich…wollen wir essen?“ Sie wechselte das Thema und lächelte ihn an. „Nein. Ich will wissen, warum du es mir nicht gesagt hast. Oder hat er gelogen?“


    Ines schüttelte den Kopf. „Nein… er hat nicht gelogen. Die Blutprobe, die ich als die seine abgab, war in Wirklichkeit deine. Mo… es ist wahr. Du wirst sterben. Aber… ich… ich habe hier das Medikament, was dir helfen kann. Vertrau mir. Bitte… ich habe lange gebraucht diese Kapsel überhaupt zu finden. Sie wird dir helfen. Wirklich…nimm sie!“ Ines streckte ihm die Hand hin und er nahm zögerlich die kleine unscheinbare Kapsel. „Du musst sie mit viel Wasser einnehmen. Und dann solltest du dich hinlegen. Ich werde ihn versorgen.“ Ines lächelte zuversichtlich. Wieder legte sie ihren Kopf schief und sah ihn unschuldig an. „Nimm sie!“ Moritz warf sich die Kapsel ein und ließ sie mit einem großen Schluck Wasser durch seine Speiseröhre wandern. Ines nickte ihm zu. „So ist es gut. Leg dich in dein Bett und ruh dich aus.“ Doch Moritz kam nicht dazu. Er spürte eine Veränderung. „Mir ist so komisch…. Ines, was ist das? Was … was war in der Kapsel…mir ist…hilf mir!“ Moritz packte sich an den Hals und versuchte Luft zu bekommen. Ines sah ihm zu. „Es tut mir Leid, Mo. Das ist das einzige, was ich für dich tun kann. Wir werden uns eines Tages wiedersehen und ich hoffe sehr, dass du mir dann verzeihst.“ Sie fing an zu weinen, als Moritz röchelnd zu Boden ging. „Ich liebe dich!!“ Sie kniete sich neben ihn und hielt ihn fest. Sanft strich sie ihm über das Gesicht. Sie weinte und die Tränen der Trauer waren echt. „Ich liebe dich Mo….jetzt wirst du Frieden finden. Ich werde mich um unseren Freund in der Höhle kümmern und wenn du ihn wiedersiehst, dort wo du nun bist, dann sag ihm bitte, dass ich ihn wirklich geliebt habe. Mo…mach es gut…“ Sie gab ihrem Bruder einen letzten Kuss. Langsam erhob sie sich und sah auf die Uhr. Anschließend ging sie in den Keller der Hütte und holte zwei Kanister nach oben. Sie tränkte die Treppe mit dem Benzin und auch soweit sie kam, die Wände. Dann zog sie ein Feuerzeug hervor und ging zur Tür. Noch einmal sah sie sich um. Dann warf sie das Feuerzeug in eine der Pfützen aus Benzin und verließ das Haus. Sie stieg ins Auto und fuhr zum Steinbruch. Während sie das Auto lenkte, liefen ihr Tränen über das Gesicht. Sie dachte wieder an Moritz und sah wie er starb. „Es wird Zeit, dass wir unserem Freund jetzt mal zur Rechenschaft ziehen. Er durfte dir das gar nicht sagen, aber keine Angst Mo…er wird dir sehr bald folgen.“


    Alex sah Kim Krüger an. „Wir müssen auch die Hütte überwachen. Vielleicht kommen die Geschwister dahin zurück.“ „Nein! Wir werden die Wohnungen überwachen und dabei lehne ich mich schon extrem aus dem Fenster.Das ist schon entgegenkommen genug.“ Alex sah zu Sander, der ihn die Genehmigung verweigerte. „Was haben Sie gegen mich und Semir? Warum werfen Sie uns ständig Steine in den Weg?“ „Herr Brandt! Ich habe nichts gegen Sie oder Gerkhan, aber ich weiß was etwas sinnlos ist. Die Tatsache, dass Sie die Badeartikel in der Hütte gefunden haben, könnte auch bedeuten, dass Herr Gerkhan sich dort ein paar schöne Tage gemacht hat. Vielleicht hat er ja ein Verhältnis mit dieser Ines Stender.“ Kim sah von einem zum Anderen und blieb dann an Dr. Thomas Sander hänge. „Thomas, das ist doch absurd. Herr Gerkhan hat keine Freundin.“ Sander stand auf. „Kim…der Mann hat erfahren, dass er sterben muss. Keiner weiß wie er darüber denkt.“ „Er ist aber nicht krank!!“ Sander sah Alex an. „Ja, das wissen Sie und das wissen wir. Aber was macht Sie sicher, dass Gerkhan das schon weiß? Was wenn er immer noch glaubt, dass er sterben muss. Und vielleicht holt er sich dann das Vergnügen, was ihm seine Exfrau verweigert bei dieser Ines.“ Sander grinste breit und Alex verspürte die Lust darin, seine Faust in diesem breitgrinsenden Gesicht landen zu lassen. Er hielt sich zurück und amtete mehrmals tief ein und aus. „Dann werde ich die Hüte überwachen und mir ist es egal, ob Sie es erlauben oder nicht! Ich werde Semir finden, egal wie hoch der Preis für mich ist!“ Alex drehte sich um und wollte den Raum verlassen. „Brandt! Wenn Sie das jetzt machen, dann werde ich Sie vom Dienst suspendieren!“ Alex drehte sich zu Sander um und grinste. „Das brauchen Sie nicht, Sander. Frau Krüger, ich bin in diesem Fall persönlich befangen und bitte um Beurlaubung.“ Er legte seine Polizeimarke und seine Waffe auf den Schreibtisch von Kim und verließ den Raum.

    Ja das ist das beste. Polizeischutz für Mikael. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Jungs diesem Westhof ne Falle stellen könnten. Aber mal sehen was du dir ausgedacht hast. Schade, das Ben seine Waffe nicht dabei gehabt hatte, dann wäre es sicher einfacher gewesen den Mistkerl zu bekommen. Aber dann wäre die Story ja auch schon am Ende.

    Semir kam erst am nächsten morgen langsam zu sich und bemerkte, dass sich seine Umgebung stark verändert hatte. Er lag in keinem Bett. Der Boden hier war hart und nass. Es war dunkel hier an dem Ort, wo er sich befand. Semir erinnerte sich, dass er fliehen wollte und es sogar fast geschafft hatte. Wären die Brüder nicht aufgetaucht, dann wäre er jetzt schon wieder bei seinen Freunden und seiner Familie. Er bewegte seine Hände und spürte die festen Seile, die tief in sein Fleisch schnitten. Sie aufzubekommen würde nicht einfach werden, aber damit wollte er anfangen, wenn er sich besser fühlte. Er versuchte mit den gefesselten Händen die Umgebung zu ertasten. Alles um ihn herum war kalt und hart. Es fühlte sich wie Stein an. Übelkeit stieg in ihm auf und er ahnte schon, dass es eine Nebenwirkung von dem war, was Ines ihm gespritzt hatte. Morphin hatte sie gesagt. Semir wusste, dass es ein starkes Schmerzmittel war und dass es auch zur Betäubung diente. Doch noch etwas fiel ihm ein. Ines sagte ihm, dass er nicht krank war. Er würde nicht an dieser Krankheit sterben. Es war der jüngere ihrer Brüder, der diese Krankheit in sich trug. Vielleicht konnte er dieses Geheimnis für sich nutzen, denn Ines würde es ihrem Bruder niemals sagen. Das hatte sie ihm prophezeit. Nun musste er nur hoffen, dass ihn die Brüder versorgten. Genau in diesem Augenblick sah er ein Licht auf sich zukommen. Es war eine Taschenlampe, die ihn nun direkt in die Augen leuchtete. Semir schloss geblendet die Augen. „Hey…bist ja wieder wach. Schön…dann werde ich dich jetzt noch ein wenig bearbeiten.“ Semir erkannte Moritz und er wusste genau, was der Mann ihn damit sagen wollte. Moritz hatte ihn Rache geschworen, wenn er Ines verletzte und sie war verletzt worden. Semir zog sich zusammen, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.


    Moritz hockte sich vor Semir hin. „So Semir…. Nun werden wir uns mal unterhalten. Ich habe dir ja versprochen, dass ich dich bestrafe, wenn du meine Schwester übel mitspielst und du hast ihr übel mitgespielt. Sehr übel. Sie hat den ganzen Tag geweint. Das war nicht gut.“ Er zog einen Schlagring hervor und schob ihn über seine Finger. „Hören Sie…Moritz…ich…ich…“ Moritz nahm seine freie Hand und legte Semir den Finger auf die Lippen. „Psst…nicht reden. Ich will kein Wort der Entschuldigung hören.“ „Ich will mich nicht entschuldigen. Ich will Ihnen nur sagen, dass Ihre Schwester Ihnen etwas verheimlicht. Sie können sie ja fragen.“ Moritz sah den Mann an. „Was soll sie mir denn verheimlichen?“ „Sie werden in drei Jahren sterben…das ist das Ergebnis der Blutuntersuchung.“ Moritz schluckte, doch dann lachte er. „Das war eine ganz dumme Lüge. Ines sagte mir, dass ich gesund bin. Sie würde mich nie anlügen.“ „Sie hat Sie angelogen. Sie hat es mir gesagt. Moritz ich habe keinen Grund Sie anzulügen. Ich kann Ihnen helfen. Lassen Sie mich frei. Bitte…ich werde ein gutes Wort einlegen und …aaaaaaaaaahhhhhhhrrrggg“ Moritz schlug zu. Seine Faust ging in die Rippen des Polizisten und durch den Schlagring wurde die Wirkung verstärkt. „Du sollst nicht lügen!! Du bist ein verdammter Bulle und Bullen sagen nie die Wahrheit!“ Moritz war außer sich. Der Polizist brauchte eine Weile, bis er sich von dem Schlag erholt hatte. „Ich lüge nicht…ich schwöre…..“ kam gequält hervor. Moritz holte erneut aus. Diesmal schlug er ihm in die Nieren. Semir schrie laut auf. „Du lügst!“ „Nein…nein…“ Die Faust ging ins Gesicht des gefesselten Mannes und der Kopf knallte durch die Wucht gegen die felsige Wand. Blut trat aus einer Platzwunde am Kopf hervor und lief langsam an der Schläfe runter. „Ich … lüge nicht…“ wiederholte der Mann. Moritz wurde nachdenklich. Warum sollte der Mann lügen, obwohl er ihm schlug? Nein, hier stimmte etwas nicht. Er stand auf und ging aus der Höhle.


    Semir sah dem Mann nach. Er wartete noch eine Weile und zerrte dann an den Fesseln, doch ihm war klar, dass er die nicht allein lösen konnte. Aber jetzt lohnte es sich wieder zu kämpfen. Jetzt hatte er wieder eine Zukunft. Ein paar Tage? Der Mann sprach von ein paar Tagen? Was hatte die Männer noch mit ihm vor? Wenn es nach diesem André ging, sollte er doch freigelassen werden. Aber was dieser Moritz äußerte, dann war es nicht so. Aber was hatte dieser Moritz vor? Da er sich nicht umsehen konnte, horchte er, ob er etwas Besonders hörte. Und tatsächlich gab es ein Geräusch in diesem Bereich, in dem er sich befand, es tropfte. Es klang, als würde Wasser sich den Weg durch das Gestein bahnen. Semir lehnte seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Die Schmerzen in seinem Körper waren so weit unter Kontrolle, dass es ihn kaum noch störte. Seine Gedanken gingen zu seinen Freunden. Was hatte Alex schon unternommen, um ihn zu suchen? Suchte man ihn überhaupt? Vielleicht hatte Ines auch hier dafür gesorgt, dass man ihn nicht vermisste. Er fing an zu frieren. Außer seinem Trainingsanzug, den er von Ines bekommen hatte, trug er nichts. Die Steine in der Höhle waren kalt, nass und es schien auch draußen kalt zu sein. Es musste jetzt früh am Morgen sein. Vielleicht sieben oder acht oder gar noch früher. Was hatte Moritz noch mit ihm vor? Was war mit Ines? Würde sie ihm das Gift wirklich spritzen? Vielleicht konnte dieser André sie davon abhalten. Aber auch von Moritz ging Gefahr aus. Wenn die Beiden sich vereinten, dann hätte er sehr schlechte Karten. Wieder zerrte er an seinen Fesseln. Doch es war einfach ohne Erfolg. Semir tastete die nächste Umgebung des Ringes ab. Den würde er sicher nicht aus der Wand ziehen können und die Fesseln schienen aus Sisal zu sein. Das konnte man durchscheuern. Es würde sicher eine Weile dauern, aber er konnte sie durchscheuern. Er fing an seine Hände soweit es ging gegen die steinige Wand zu drücken und seine Handgelenke bzw. seine Fessel daran zu reiben.

    Alex kam ins Büro und wurde sofort von Susanne aufgehalten. „Das Katasteramt hat sich gemeldet. Es gibt ein Grundstück, was auf die Familie Stender eingetragen ist. Es liegt in Burscheid, An der Waldmühle 3. Das ist ein ziemlich abgelegener Ort.“ „Danke Susanne! Ich sehe mich dort mal um! Kein Wort zu Sander oder Krüger!“ Susanne nickte und Alex rannte raus. Endlich gab es eine Möglichkeit, wo Semir sein könnte??? und er wollte so schnell es ging hin. Nur wenig später hörte Susanne den Mercedes vom Hof rasen. Kim Krüger kam aus dem Büro. „Wo ist Brandt?“ „Er ist zu einer Zeugin gefahren, die den Unfall von Semir angeblich gesehen hat und auch den Wagen, mit dem er weg gebracht wurde.“ „Okay…wenn er zurück ist, dann soll er sich sofort bei mir melden!“ „Ich werde es ihm sagen.“ Kim Krüger verschwand wieder in ihr Büro. Susanne schüttelte nur den Kopf und fing an die restlichen Ordner von Ines zu durchsuchen. Sie fand diverse Zeitungsausschnitte und stutzte leicht. Diese Zeitung informierte über einen grausamen Kindesmissbrauch, der jahrelang dauerte. Es ging dabei um einen Mann, der seine Tochter, die mit einer Gaumenspalte zur Welt kam, mehrfach vergewaltigte und sie in den Keller sperrte, wo sie gefunden wurde. Völlig verstört und verdreckt. Nur wenig später starb der Mann im Gefängnis an einer Krebserkrankung. Die Mutter des Mädchens war schon vorher an Krebs verstorben. Susanne stutzte. Die Eltern von Ines, André und Moritz waren ebenfalls an Krebs gestorben und Ines hatte diese Gaumenspalte. Für Susanne war klar, dass es in diesen Artikeln um Ines ging. Sie war das Mädchen, welches schon als Kind die Hölle durchmachen musste. Doch wieso war nichts in Polizeiakten zu finden? Wenn die Presse davon wusste, dann musste doch eine Anzeige geschaltet worden sein. Irgendwie tat das Mädchen ihr Leid. Doch dann dachte sie wieder an Semir. Wenn die Frau wirklich Semirs Stalkerin war, dann war sie nicht zu bedauern. Für Straftaten gab es nie gute Gründe, egal was man als Kind erlebt hatte.


    Alex kam an der Hütte an. Er hatte den Wagen extra etwas weiter abgestellt, um nicht aufzufallen. Während der Fahrt, hatte er bereits festgestellt, dass es hier weit und breit keine Anwohner gab. Das perfekte Versteck für ein Entführungsopfer. Er wusste genau, dass wenn er hier keine Spuren fand, von Sander sicher kaltgestellt wurde. Er würde ihn suspendieren und ein Disziplinarverfahren anhängen. Vielleicht sogar vollkommen aus dem Polizeidienst entfernen. Damit hätte Sander dann sein Ziel erreicht. Er ging den Weg hoch und sah sich aufmerksam um. Die Hütte war recht groß und Alex zog seine Waffe, als er das Haus erreicht hatte. Er sah durch das Fenster, aber er konnte nichts erkennen. Der Raum schien nicht bewohnt zu sein. So ging er um die Hütte herum und sah in jedes Fenster. Als er die Tür erreicht hatte, sah er das dicke Schloss davor. Die Bewohner schienen nicht da zu sein. Alex zögerte nicht lange und nahm seinen Dietrich hervor. Das große Vorhängeschloss war schnell geknackt und er betrat nur wenig später die Hütte. Sie war wirklich sehr groß. Der erste Raum war die Küche. Sie war aufgeräumt. Alex ging weiter. Die Hütte hatte zwei Stockwerke. Unten war außerdem das Wohnzimmer, doch wirkliche Spuren fand er nicht. So erklomm er die Treppen und ging nach oben. Hier gab es vier Räume und Alex ging einen nach dem Anderen durch. Er horchte immer wieder, ob er jemanden kommen hörte, doch es blieb ruhig. Als er den dritten Raum betrat zuckte er zurück. Überall hingen Bilder von Semir an der Wand. Ein kleiner Schrein, auf dem das Bild seines Kollegen stand, war mit Kerzen eingerahmt. „Das ist krank!“ Alex ging weiter. Noch einen Raum hatte er. In diesem stand ein Bett, wie er es aus dem Krankenhaus kannte. Im direkt angrenzenden Bad fand er die Hygieneartikel von Semir. Also doch! Semir war hier. Aber wo war er jetzt? Was konnten die Typen mit ihm angestellt haben?


    Alex fuhr, nachdem er alles gesichert hatte, zurück zur PAST und stürmte direkt in das Büro von Kim Krüger. Auch Sander war wieder anwesend. „Brandt! Was zum Teufel haben Sie getan?“ Kim fauchte ihren Kollegen an. „Ich habe nach Semir gesucht. Ich habe die Hütte, die auf die Geschwister Stender eingetragen ist, durchsucht! Und ich habe Spuren gefunden. In der Hütte standen Semirs Hygieneartikel! Und eines der Zimmer war voll mit Semirs Bildern! Ich habe die Stalkerin gefunden! Es ist Ines Stender und ihre Brüder Moritz und André hängen sicher auch mit drin! Wir müssen etwas unternehmen!!“ Kim sah zu Sander. Dieser hatte die Beine übereinander geschlagen und besah sich seine Fingernägel. „Herr Brandt…die Zeit ist abgelaufen. Sie haben nur noch einen Tag. Soll ich Ihnen aufgrund dieser vagen Beweismittel wirklich einen Haftbefehl ausstellen? Die Hygieneartikel kann jeder gekauft haben. Die werden sicher nicht nur von Herrn Gerkhan benutzt und das so viele Bilder von ihm dort hängen, kann ja auch bedeuten das….“ Die Stimme klang gelangweilt. „Thomas! Es reicht! Es sind für mich genügend Beweise! Herr Brandt, haben Sie eine Ahnung, wo sich diese Ines Stender aufhält?“ „Nein, leider nicht. Ich bitte Sie mir ein paar Kräfte mitzugeben, damit ich die Wohnungen überwachen lassen kann. Vielleicht tauchen die Drei dort wieder auf. Die Hütte nehme ich mir selbst vor“ „Nein! Das geht nicht!“ Thomas Sander sah Kim wütend an. „Ich bin einverstanden! Nehmen Sie sich Verstärkung mit!“ Kim erwiderte den Blick von Sander ohne mit der Wimper zu zucken. „Kim, du kannst dich nicht über meine Entscheidung hinwegsetzen! Ich bin dein Vorgesetzter und ich bestimme, wer wann verhaftet wird!“ „Nein! Du hast Brandt vier Tage gegeben. Er hat noch einen Tag und ich werde ihn sicher nicht blocken! Wenn es dir nicht passt, kannst du ihn ja suspendieren und mich gleich dazu!“ Thomas Sander sah sie an. „Also gut. Die Wohnungen werden überwacht. Aber wenn wir bis morgen nichts haben, dann ist der Fall erledigt!“ Alex sah zu Kim und lächelte dankbar. Der Tag neigte sich dem Ende zu, doch diesmal konnte Alex mit dem Tag einigermaßen zufrieden sein. Er hatte endlich eine Spur zu Semir.

    hmm sieht wohl nicht gut aus für Mikael. Ja so ein Anblick mit Schläuchen und Geräten hatte ich auch schon. es ist grausam und als Angehörige fühlt man sich einfach so hilflos. Egal was Schwestern oder Ärzte sagen. Gegen dieses Gefühl gibt es keine Medizin. Ich hoffe sehr, dass Mikael es schafft, wieder der Alte zu werden, auch wenn die Chancen nicht groß sind. Ben und Semir sollten sich jetzt mal um dieses Schwein kümmern, der dafür verantwortlich ist. Trübsalblasen, nützt niemanden.

    Semir sah auf, als Ines wieder ins Zimmer kam. „Ines…bitte glaube mir. Ich hatte nur Angst. Ich liebe dich, wirklich...ich…“ „Hör auf!! Du lügst! Ich habe die Beiden gefragt. Deine Kollegen suchen nach uns und das ist gefährlich!“ Ines sah ihn mit vor Wutglühenden Augen an. Dann zog sie eine Spritze hervor. Semir versteifte sich. „Nein…nicht Ines...bitte…ich will das Zeug nicht…bitte….“ „Das ist Morphin. Weißt du, wie es wirkt? Es macht dich müde und wenn du zu viel davon bekommst, dann stirbst du…“ Semir sah sie an. „Warum glaubst du mir nicht?“ Ines stutze kurz. „Meine Brüder würden nie gegen mich arbeiten. Sie habe viel zu viel Angst vor mir. Du sagst es nur, damit ich ihnen misstraue. Aber damit kommst du nicht durch. Du wirst für deinen Verrat an mir sterben. Jeden Tag ein bisschen mehr…“ Semir erschauderte als er den Plan hörte. „Aber bevor du stirbst, wirst du erfahren, dass es sehr böse war, mich überhaupt zu hintergehen. So etwas macht keiner mit mir. Niemand darf das! Auch du nicht!“ Sie zog einen kleinen Totschläger hervor und Semir erschrak. Er wusste nur zu genau, was für Wunden so ein Gerät anstellen konnte. Es hieß nicht umsonst Totschläger. „Ines…ich…ich…“ er suchte nach den richtigen Worten, doch sie schien ihn zu ignorieren und hob langsam die Hand mit dem Schläger. Dann sauste die Hand runter und Semir spürte nur noch einen Schlag gegen sein linkes Schienbein. Er schrie auf. „Schrei nur! Ich habe auch um Hilfe geschrien! Ich habe immer wieder gebettelt, dass mein Vater aufhört, aber er hat es nicht getan! Er hat immer wieder zugeschlagen. Immer wieder! Weißt du warum? Er wollte mir so zeigen, dass ich nicht erwünscht war. Dass ich mich an Regeln zu halten habe! Ich habe mir seit damals geschworen, dass mich nie wieder ein Mann verletzten wird! Du hast mich verletzt!“ Sie schlug erneut zu. So ging es einige Augenblicke und Semir spürte nur noch Schmerzen. Er konnte seinen Kopf nicht schützen, doch Ines wollte ihn anscheinend nicht wirklich verletzen. Nur Schmerzen herbeiführen und das tat sie, indem sie ihm lediglich auf die Beine und Arme schlug. Nach einigen heftigen Schlägen wünschte sich Semir die Dunkelheit und Schmerzlosigkeit der tiefen Bewusstlosigkeit herbei, doch die ließ auf sich warten.


    André und Moritz hörten die Schreie und stürmten ins Zimmer. Sie sahen, wie Ines auf den Mann einschlug. André sprang auf Ines zu, als sie ein erneutes Mal ausholte und hielt ihren Arm fest. „Spinnst du denn total?!“ Er zwang sie ihn anzusehen, indem er an ihrem Kinn griff und den Kopf hochdrückte. „Ines… wenn er tot ist, dann hilft uns das überhaupt nicht mehr! Du musst zurück schrauben! Du musst dich beherrschen!“ Ines atmete tief durch. Sie warf den Schläger weg und verließ den Raum. André sah etwas mitleidig auf den Mann. Er beugte sich zu ihm runter und raunte in sein Ohr: „Hör zu, falls man uns erwischen sollte, will ich dass du weißt, dass ich dir geholfen habe. Ich habe dir dein Leben gerettet. Ich bin André. Verstanden?“ Der Verletzte nickte leicht. „Okay, ich werde sie gleich bitten, dir etwas gegen die Schmerzen zu geben. Sie ist die Einzige die das kann.“ „Nein…nein… sie will mich… vergiften…“ stieß der Mann angestrengt aus. André lachte leise. „Sie wird es ganz sicher nicht tun. Dafür liebt sie dich einfach zu sehr.“ „Das denken Sie, Ihre Schwester braucht Hilfe. Wenn Sie mir helfen, dann kann ich ihr helfen. Lassen Sie mich gehen, bitte…helfen Sie mir…“ André sah dem Mann an, dass er starke Schmerzen hatte, doch die hatte er sich selbst zuzuschreiben. „Wenn du sie nicht so hintergangen hättest, wäre es nicht passiert.“ Ines kam erneut in den Raum und hielt eine Spritze bereit. „Was ist da drin?“ André war doch etwas misstrauisch geworden. „Das ist Morphin. Ich hab es ihm versprochen. Er wird einschlafen und keine Schmerzen mehr haben.“ André sah den seltsamen Glanz in ihren Augen. „Willst du ihn wirklich umbringen?“ „Hat er dir das gesagt? Er hat das gleiche von euch behauptet. Er will ein Keil zwischen uns drängen und ich hätte ihn fast geglaubt. Aber er wird es nie wieder versuchen. Sobald er schläft gehört er dir!“ Ines lachte irre und ging zu Semir ans Bett, der sie flehend ansah. „Bitte nicht… Ines… bitte…“ Doch sie ließ sich nicht beirren. Mit sicheren Griffen setzte sie ihm die Spritze. Semir spürte sich seine Empfindungen veränderten. Die Schmerzen verschwanden und er wurde müde. Nur wenig später schlief er tief und fest. „Ihr könnt ihn wegbringen!“ Moritz sah seine Schwester an. „Und was machst du?“ „Ich brauche frische Luft! Ich bin für ein paar Stunden in der Stadt.“ Ines verschwand.


    Einige Stunden später brachten André und Moritz den Exgeliebten ihrer Schwester in den Steinbruch. Dieser schlief tief und fest und bekam nicht mit, was mit ihm geschah. André und Moritz ächzten, als sie endlich das Ziel erreicht hatten. Ziemlich unsanft ließen sie den Mann fallen, der hart auf die Steine schlug. Moritz packte ihn und zog ihn dicht an die Wand. Dann klemmte er eine Hand von Semir zwischen Ring und Wand, holte die Rolle Paketband hervor und fing an die Hände mit dem Ring zu verbinden. Das Paketband zog er dabei eng an. Es war reißfest und auch nicht so einfach zu durchzubeißen. André sah seinem Bruder beim Tun zu. „Ich geh schon mal raus! Wenn du fertig bist, komm zu mir!“ André drehte sich um und verschwand. Er sah nicht wie Moritz ihm hinterher grinste. „Ich bin gleich soweit.“ Moritz wartete noch ein paar Minuten und war sich sicher, dass sein Bruder bereits den Weg zum Wagen zur Hälfte abgeschritten hatte. Er sah höhnisch auf den Polizisten, der vor ihm am Boden saß. Er schlug ihm leicht ins Gesicht. „So…ich hatte dir ja versprochen, dass ich dich umbringen werde, wenn du sie noch einmal verletzt. Du hast sie mehr als verletzt. Du hast sie gedemütigt. Das kann ich nicht zulassen.“ Er holte seinen Elektroschocker, den er immer dabei hatte, hervor. Er hockte sich vor dem gefesselten Mann hin und sah ihn an. „Ich finde, du solltest dich nicht weiter fortpflanzen. Die Welt ist sicher besser dran, wenn nicht so viele Bullenkinder auf der Welt sind, findest du nicht auch?“ Doch der Mann nahm ihn nicht wahr. „Weißt du was…So macht es gar keinen Spaß. Ich will seine Angst sehen und deshalb werde ich es morgen machen. Heute wirst du erst einmal in deinem neuen Zuhause bleiben. Morgen bringe ich dir was zu essen und dann werden wir uns unterhalten. Dann bist du klarer.“ Er steckte seine Waffe wieder ein und ging zum Ausgang. Der Bulle würde sicher noch eine ganze Weile dahindämmern. „Wir können fahren“ Moritz und André verschwanden und überließen ihrem Exschwager in Spe seinem Schicksal.

    Und er soll mit Klebeband gefesselt werden, weil es sicherer ist als Seile? Also ich kenne kein Klebeband, das durch scharfkantige Felsen nicht durchgescheuert werden kann. Eisenketten wären besser.

    Nein ich meinte das Sisalseil....ein ganz altes Paketband. Das kennst du doch auch..dieses scheiß scharfe Seil, was du nur mit der Schere kaputt bekommst, oder mit Steinen oder mit Glas, oder mit Feuer oder mit....einem Messer.... das mein ich. Eisenketten hatte ich keine zur Hand. :D:D

    Es ist immer schwer solche "Unfälle" zu verarbeiten wenn nahestehende Personen betroffen sind. Hoffe nur, dass Ben sich jetzt aufrafft, diesen Mistkerl bekommt und dann nicht ganz ausrastet, wenn er ihm gegenübersteht. obwohl...eigentlich kann er ihn ruhig....nun ja...ich denke du weißt was ich meine. Aber ich denke, dass die Familie von Mikael schon wissen sollte, was passiert ist.

    Ines sah auf, als die Tür sich öffnete und ihr älterer Bruder herein kam. Wütend zerrte sie an ihren Fesseln Sie war nackt und schämte sich dafür. André löste die Fesseln und sie zog den Knebel ab. „Wo ist er?“ „Nur keine Angst, er erholt sich von seiner verdienten Prügel. Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du kannst dich doch von ihm nicht fesseln lassen!“ André war wütend über die Leichtsinnigkeit seiner Schwester. „Er sagte, dass es ihn anmacht. Ich wollte doch nur, dass er mich liebt und ich dachte wirklich, dass er es auch tut. Aber das wird er bezahlen, das schwöre ich dir! Das hat er nicht umsonst getan.“ Sie stieg aus dem Bett, ging ins Bad und nahm sich eines der großen Handtücher um ihre Blöße zu verdecken. In ihren Augen loderte die Wut über diese Erniedrigung, die ihr, ihr Geliebter hatte zukommen lassen. „Wo ist er?“ „Moritz hält ihn fest.“ Ines ging aus dem Raum und sah wie Moritz Semir mit den Elektroschocker folterte. „Hör auf! Du bringst ihn ja um!“ Ines sah ihren jüngeren Bruder wütend an. „Du hast ihn verletzt? Bist du wahnsinnig? Ich liebe ihn doch!“ Moritz ließ Semir los, der zu Boden ging und zunächst reglos liegen blieb. „Ich frage mich, wer hier wahnsinnig ist. Er ist ein Bulle! Und du denkst, er liebt dich wirklich? Du bist es, die nicht ganz richtig tickt. Er wollte abhauen und was meinst du, hätte er dann getan? Glaubst du wirklich, er hätte es einfach vergessen? Er wäre mit seinen Leuten hier her gekommen und dann wären wir in den Knast gegangen!“ Moritz war außer sich. „Bringt ihn wieder in sein Bett und bindet ihn fest!“ Ines ging in ihr Zimmer, während ihre Brüder den halb bewusstlosen Semir wieder ins Bett brachten und ihn festmachten. Sie brauchte eine ganze Weile bis sie sich wieder beruhigt hatte. Nach einer guten Stunde ging sie wieder zu Semir, der die Augen geschlossen hatte, aber sie erkannte dennoch, dass er wach war. „Du bist sehr böse, Darling. Glaubtest du wirklich, so einfach entkommen zu können? Du hast mich wirklich sehr schwer enttäuscht. So lasse ich mich nicht behandeln. Von niemandem, verstehst du? Aber ich habe die richtige Strafe für dich. Meine Brüder haben Recht. Du tust uns nicht gut…“


    Semir sah Ines an. Die Schmerzen loderten im ganzen Körper. „Ines…deine Brüder sind der Grund für meine Flucht! Sie wollen mich umbringen. Sie haben es mir gesagt…sie wollten mich töten, weil sie denken, dass ich nicht der richtige Mann für dich bin. Ich habe Angst um mein Leben…“ Die Stimme ihres Geliebten klang verängstigt und schmerzverzerrt. „Bitte was? Denkst du ich glaube dir? Oh nein, der Zug ist abgefahren! Das, was du mir gesagt hast, als du mich geknebelt hattest, klang nicht nach Angst vor meinen Brüdern. Mir reicht es jetzt! Du bist wie alle anderen Männer. Aber ich werde dir zeigen, dass ich mir nichts gefallen lasse. Ich werde dich töten! Du wirst von mir solange Gift bekommen, bis du tot bist. Gefällt dir diese Option mehr? Weißt du, deine Blutprobe ist nie ins Labor gegangen. Stattdessen die meines Bruders Moritz. Er ist es, der sterben wird…nicht du. Aber das wird niemand erfahren. Niemals…“ Höhnisch lachte sie auf. „Schade, ich dachte wirklich, dass du mich liebst. Aber du hast mich auf jeden Fall zum letzten Mal angelogen. Du wirst es nie wieder tun. Nie wieder, Liebster….nie wieder…“ Ines verließ den Raum wieder. Sie war zu tiefst gedemütigt worden und das würde sie sich nicht gefallen lassen. Sie ging in ihr Zimmer. „Ines?!“ André rief sie. „Was willst du?“ „Wir müssen reden.“ Ines öffnete die Tür und ließ ihren Bruder rein. André sah sie an. „Wir müssen ihn loswerden. Ich habe von Daniel erfahren, das heute sein Kollege bei uns war und bei dir sicher auch. Moritz hat Scheiße gebaut. Er hat die Kreditkarte von ihm genutzt und Geld fürs Spielen abgeholt. Die sind uns auf den Fersen. Wir müssen abhauen!“ Ines schluckte. „Ich will ihn bestrafen!“ „Das kannst du auch. Ich habe mir etwas überlegt. Was hältst du davon ihn im Steinbruch unterzubringen? Dort wird ihn keiner finden“ Ines sah ihn an. „Und was für eine Strafe ist das? Er hat mich gedemütigt! Er muss bestraft werden! Obwohl, eigentlich hast du Recht. Von mir aus soll er im Steinbruch krepieren. Ja…das ist eine Strafe… Du musst ihn betäuben. Ich habe noch etwas Morphin hier!“ André nickte. Zufrieden verließ er seine Schwester und stieß auf dem Flur mit Moritz zusammen.


    Moritz knetete nervös seine Hände. Er wusste genau, das André jetzt Ines erzählte, was er getan hatte und er wusste auch, das Ines sicher böse werden würde. Doch als André aus dem Raum kam, sah er sehr zufrieden aus. „Und?“ „Sie ist einverstanden. Du und ich werden ihn gleich in die Höhle bringen und dort wird er sterben. Sie ist stinksauer.“ Moritz nickte nachdenklich. „Ist sie auch sauer auf mich?“ „Nein, das ist sie nicht. Sie hat selbst eine Dummheit gemacht. Mit ihrem Liebeswahn hat sie uns in Gefahr gebracht. Sie will ihm nachher Morphin geben. Damit ist er ruhig gestellt. Wir bringen ihn in die Höhle, binden ihn an. Dann bringen wir ihm einmal am Tag Trinken und Essen und er bekommt Nachschub von Morphin.“ André grinste. Moritz bemerkte, dass sein Bruder was im Schilde führte. „Was hast du?“ „Ich habe ehrlich gesagt, keinen Bock ihn zu versorgen. Ich werde ihm etwas mehr von dem Zeug spritzen und dann wird er gen Himmel fahren.“ Moritz schüttelte den Kopf. „Du darfst sie nicht sauer machen. Du weißt wie sie reagiert, wenn du nicht tust was sie will. Ich mache das für dich. Ich habe ihm eh versprochen, dass ich es ihm zeigen werde, was ihm blüht, wenn er mit ihren Gefühlen spielt. Das hat sie nicht verdient!“ André zog die Schultern hoch. „Gut, mach das. Wir bringen ihn, sobald er pennt, in die Höhle und Schluss. Danach werde ich gehen.“ Moritz nickte. „Sehen wir uns wieder?“ „Das weiß ich nicht. Du kannst mitkommen, wenn du willst.“ „Nein, ich lasse Ines nicht im Stich. Sie hat alles für mich gemacht. Den Bluttest und all das andere, wenn es mir nicht gut ging. Ich bleibe bei ihr.“ André lächelte leicht. „Wenn ich den Jackpot in Las Vegas geknackt habe, komme ich zurück und dann werden wir wieder zusammen wohnen.“ „Ich wünsche dir sehr viel Glück, André. Ich werde dich bestimmt vermissen.“ „Ich dich auch. Pass nur auf dich und Ines auf.“ Moritz lächelte leicht. „Klar. Es wird alles gut gehen und wenn der Kerl erst einmal seine Lektion gelernt hat, ist er eh nicht mehr zu gebrauchen. Bist du sicher, dass er die Fesseln nicht losbekommt? Ich meine, die Felsen sind rau und Seile lassen sich durchsäbeln.“ Sein Bruder lachte laut auf. „Seile ja…aber das Paketband ist sehr stabil.“ André hob eine Rolle Paketband aus Sisal hoch.

    auch wenn Elvira das Thema Krankenhaus und vor allem Ben jetzt am liebsten aus allen FF´s verbannen würde


    Wo bitte habe ich das gesagt????? Aber egal...ich habe absolut keinen Bock, dieses Thema schon wieder zu behandeln. Und komm mir jetzt nicht wieder mit Meinungsfreiheit. Wenn ich feede ist es auch eine Meinung, nämlich meine. Wer der Partner ist, ist mir egal solange die Geschichte stimmt und das ist Geschmackssache.


    Also bisher ist es ja in Ordnung. Sind ja nicht alle geborene Ärzte. Bisher habe ich zwar nirgends behauptet, dass ich gar nichts davon in FFs haben will oder es verbannen möchte, aber egal. Die Emotionen kommen bei dir schon gut rüber, die Sorge um Mikael hast du wirklich gut dargestellt. Bin gespannt wie lange es dauert, bis er wieder wach ist und ob Ben zum Händchenhalten im Krankenhaus bleibt oder Semir bei der Ergreifung der Verbrecher hilft.

    Moritz und André machten sich gegen neun am Abend bereit, das Geld ihrer Schwester zu verspielen. „Was ist denn mit der Karte von dem Bullen? Hast du das Konto schon geplündert?“ „Nee…ich hab es nochmal versucht und die Karte wurde eingezogen. Vermutlich haben die Leute in der Bank etwas mitgekriegt.“ Moritz lachte leise und André zuckte zusammen. „Du hast doch wohl nicht einen üblichen Bankautomaten genutzt oder?“ „Na klar! Ich will doch unseren Schwager nicht ganz pleite machen. Die Gebühr sparen weißt du…“ André stöhnte leise auf. „Du bist ein ganz schön dämlicher Idiot! Diese Bankautomaten sind doch alle videoüberwacht! Die haben ein Bild von dir gemacht!“ „Na und…ich bin noch nie bei den Bullen gewesen. Die kennen mich doch gar nicht…“ „Die können aber auf das Melderegister zurückgreifen und dort haben die dein Bild! Verdammt wir müssen tätig werden. Wir werden heute Nacht diesen Burschen weg bringen! Wenn die Bullen dein Bild haben, dann werden sie schnell herausfinden wer du bist und dann packen sie dich. Wir müssen abhauen!“ André war wütend über die Dummheit seines Bruders. „Ines bringt uns um, wenn wir abhauen.“ Moritz hatte große Angst vor seiner Schwester, doch André konnte ihn beschwichtigen. „Nur keine Angst. Ich werde sie schon dazu bringen. Also… ich vermute das der Bursche heute Nacht fliehen will. Warum sonst sollte er darauf bestehen, das wir heute verschwinden?“ Moritz zog die Schultern hoch. „Vielleicht ist er schüchtern?“André lachte laut auf. „Ganz sicher nicht. Nein, der Junge führt was im Schilde. Er wird Ines wehtun und das können wir nicht zulassen. Wenn er abhaut, dann sind wir dran!“ Moritz dachte nach. „Okay, dann werden wir ihn umlegen.“ „Erst werden wir die Flucht verhindern, dann werden wir Ines bearbeiten, damit sie wieder auf unserer Seite ist und anschließend werden wir ihn umlegen. Bzw. wird er sich selbst umbringen. Wir bringen ihn in die Höhle. Die Sache ist mir einfach zu heiß!“ Moritz war einverstanden. Sie verließen in der Tat das Haus und versteckten sich dann nicht weit von der Eingangstür, hinter einer der großen Hecken.


    Ines hatte sich das gewünschte Kostüm angezogen und freute sich auf den schönsten Abend ihres Lebens. Ihr Geliebter wollte ihr eine Ehre erweisen und sie vielleicht heute Nacht schwängern. Schon seit Wochen hatte sie die Pille weg gelassen und hoffte, dass es endlich passierte. Dann würde sie die Hochzeit planen und alles war perfekt. Sie würde mit ihrem Liebsten die Ehe eingehen. Bis das der Tod uns scheidet…. Sie öffnete die Tür und betrat den Raum, in dem sie ihren Liebsten festhielt. Erwartungsvoll saß er auf dem Bett und sah sie an, als sie reinkam. „Whow….die schönste Frau, die ich je gesehen habe.“ Ines wurde rot. Er warf mit Komplimenten um sich und sie nahm sie sehnsüchtig auf. Er schlug die Decke zur Seite. Sie sah ihn an. Die Gurte waren bereits geöffnet und sie brauchte sich eigentlich nur noch hinzulegen und sich ihm hinzugeben. „Du hast schon alles bereit gemacht?“ „Ja mein Schatz. Du wirst diesen Abend nie wieder vergessen. Das verspreche ich dir.“ Ines lachte auf. „Was hast du jetzt vor?“ „Ich werde dich jetzt mit Gewalt nehmen!“ Ines Augen strahlten und theatralisch hielt sie sich den Arm vor dem Kopf wie sie es in vielen Filmen gesehen hatte. „Oh nein! Hilfe….Hilfe…“ rief sie leise und lachte dabei. Semir packte sie, warf sie aufs Bett und fing an ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Er war froh, dass sie nicht bemerkte, wie es ihm bei dieser Tat ging. Ines bettelte wie ein Vergewaltigungsopfer immer wieder, dass er aufhören sollte. Doch Semir hörte natürlich nicht auf. Er packte ihre Handgelenke und fesselte sie an das Bett. Dann lag sie nackt vor ihm und atmete voller Erregung heftig. „Wenn du fertig bist, dann darf ich dich festbinden…Liebster…ich will ein Kind von dir…ich liebe dich so unendlich.“ Sie war vollkommen in Extase. „Alles was du willst Liebste. Aber ich bin sehr ausdauernd. Es wird sicher ein paar Stunden dauern bis ich fertig bin.“ „Das ist egal.“ Ines bäumte sich auf und schloss die Augen. Gleich war es soweit. Doch plötzlich hörte er auf. Sie öffnete die Augen. „Was machst du denn da?“ „Ich brauche noch etwas…ich bin gleich wieder da!“ Ihr Geliebter verschwand nur ganz kurz und war wieder da. In seinen Händen hielt er einen Gürtel von ihrem Bademantel. „Was willst du denn damit?“ Ines war etwas verwundert. „Ich habe nur etwas geholt, damit ich dich knebeln kann.“ Ines lachte auf, doch es erstarb, als sie seinen Gesichtsausdrück sah.


    „Was tust du denn da?“ „Ich werde mich jetzt aufmachen…hast du wirklich geglaubt, dass ich dich lieben könnte? Ines, bei dir stimmt alles was den Körper angeht, aber ich würde auch mal den Kopf überprüfen lassen.“ Semir versuchte seine Stimme neutral klingen zu lassen, dennoch schwang ein bisschen Hohn mit. „Das kannst du nicht tun! Du darfst mich nicht verlassen! Semir…ich liebe dich!! Du kannst nicht einfach gehen! Mach mich sofort los!! Hörst du nicht? Mach mich los!! Sofort!!!“ Die Stimme von Ines überschlug sich regelrecht. Die Wut schien groß in ihr. „Tut mir Leid, Ines…leb wohl!“ Semir knebelte Ines und verließ den Raum. Ines zerrte wütend an den Fesseln, doch er wusste nur zu gut, dass sie die Gurte, genau wie er, nicht lösen konnte. Nun blieb nur zu hoffen, dass er den Schlüssel fand und verschwinden konnte. Tatsächlich war der Schlüssel schnell gefunden und er öffnete die Tür, doch wie von einer Mauer gestoppt, blieb er stehen und sah in das Gesicht von Moritz Stender. Dieser erkannte sofort die Gefahr und schlug einfach zu. Semir versuchte sich unter der Faust wegzutauchen, doch es gelang ihm nicht zeitig und so striff die Faust sein Ohr. „Du willst doch wohl nicht abhauen oder? Wo ist Ines?“ Der Mann packte ihn und hob ihn leicht hoch. Semir erholte sich von der Schrecksekunde und hob sein Bein. Er traf Moritz empfindlich und dieser ließ ihn direkt los. Semir fiel zu Boden und wollte sich aufraffen, als ihn ein Tritt in die Rippen wieder zu Boden brachte. Der zweite Bruder hatte sich nun eingemischt. Der Hauptkommissar brauchte eine Weile, bis er sich erholt hatte und diese Zeit nutzten die Brüder. Sie packten ihn. André drehte ihm die Arme auf den Rücken und Moritz stellte sich, nachdem die Schmerzen abgeebbt waren, direkt vor ihn hin. Er sah ihn böse grinsend an und schlug zu. Die Faust traf Semir in den Magen und er schrie unvermittelt auf. Er wollte sich krümmen, doch da André ihn festhielt klappte das nicht. Noch zweimal schlug Moritz zu und dann griff er in die Hosentasche. Semir sah ganz kurz auf das Gerät. Es war ein Schocker und schon spürte er ihn auf seiner Haut. Er stieß einen heiseren Schrei aus als das Gerät aktiviert wurde.

    So nach einem sehr schönen Familienfest geht es hier nun weiter.

    *******************************


    Nachdem Semir in seinem Zimmer war, musste er nicht lange warten bis Ines bei ihm war. „Du bist so betrübt. Kann ich etwas dagegen tun?“ Sie streichelte ihn über die Wange. Semir sah sie an. „Darf ich ein Radio haben?“ „Was willst du damit?“ „Ich bin den ganzen Tag allein in dem Raum. Ich habe nichts zu lesen, oder sonst etwas mit dem ich mich beschäftigen kann. Ich…“ Ines sah ihn ernst an. „Du beschwerst dich? Ich werde gleich für die Nacht zu dir kommen und dann können wir uns gemeinsam unterhalten. Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung von dem was gestern Nacht passiert ist.“ „Ich will auch mal etwas anderes machen!“ Semir ließ es absichtlich fordernd klingen. „Du willst doch nicht wieder aufmüpfig werden oder?“ „Nein, aber… ich…ich bin allein hier und ich brauche auch Unterhaltung. Was kann denn ein Radio schon machen, oder ein Fernseher?“ „Du bekommst mich. Du hast mich zur Unterhaltung. Mehr brauchst du nicht!“ Ines stand auf und verließ das Zimmer. Sie schloss die Tür und nur wenig später drehte sich wieder der Schlüssel. Semir legte sich auf das Bett. Wieder musste er sich langweilen. Es ging so weitere vier Stunden. Gegen 18 Uhr kam Ines mit dem Abendessen zu ihm. „So essen!“ „Schon wieder? Wir haben doch eben erst zu Mittag gegessen!“ „Hast du keinen Hunger?“ Ines war erstaunt. „Nein…ich will nichts essen.“ Semir begehrte nun auf. „Gut, dann machen wir es uns gemütlich. Möchtest du ein Gläschen Wein?“ „Nein!“ „Semir, du bist ziemlich seltsam. Was ist los mit dir?“ Er sah sie an und druckste zunächst herum. „Ich…Ines…weißt du…ich…muss dir etwas sagen.“ Semir tat als suche er nach den richtigen Worten, was nicht falsch war, denn er wusste genau, dass er sehr vorsichtig sein musste. „Sag schon! Du kannst dich doch frei äußern. Du darfst mir sehr oft sagen, dass du mich liebst.“ Sie lachte auf. „Ines, ich… ich habe eine dunkle Seite…ich ähm…“ Semir sah sie verzweifelt an. Ines lächelte nervös. „Was ist denn?“ „Ja weißt du…also Andrea…meine Frau…sie hat mich verlassen, als ich meine sexuelle Vorlieben zu weit trieb. Sie war ja noch damit einverstanden, dass ich sie ans Bett binde, aber als ich dann noch von ihr Dinge verlangte, die…nun ja…die etwas abartig waren, da…da hat sie….“


    Ines bemerkte die Unsicherheit bei Semir. Sie lächelte sanft. „Du hast sexuelle Vorlieben? Das ist doch gut. Nur keine Angst. Diese Schlampe hat es sicher nicht würdigen können, was für einen wunderbaren Mann du bist. Aber ich bin bereit, alles was du willst, zu erfüllen. Gerade so ausgefallene Sachen sind für mich sehr erregend. Ich werde dir eine Nacht bescheren die du nie wieder vergessen wirst.“ Semir nickte und grinste insgeheim. „Du auch nicht…“ Ines sah ihn strahlend an. „Semir, ich liebe dich wie du bist. Du kannst mir alles anvertrauen. Wollen wir es heute Abend schon ausprobieren?“ Semir nickte leicht. „Aber…deine Brüder. Ich meine, sie könnten es falsch verstehen und…“ Ines lachte auf. „Das ist kein Problem. Ich werde ihnen heute jedem 200 Euro geben und dann können sie wieder spielen gehen. Ich freue mich schon riesig auf den Abend. Wir werden uns sicher sehr vergnügen. Hast du denn auch einen Wunsch, was ich anziehen soll? Soll ich mich als Schulmädchen verkleiden? Zöpfe oder als Nonne? Ich habe so viele Kostüme vom Karneval in meinem Schrank. Du darfst dir was aussuchen.“ Semir dachte kurz nach. „Ich wollte dich gar nicht darum bitten, aber wenn du von dir aus fragst ja…eine Krankenschwester. Ich würde dich dann auf das Bett werfen, dich fesseln und die Kleidung zerreißen. Das turnt mich sehr an und dann werde ich dich glücklich machen.“ Ines stand auf. „Also gut. Ich werde mich nachher als Krankenschwester verkleiden. Ich bin in drei Stunden wieder bei dir. Jetzt werde ich mich mit meinen Brüdern unterhalten und es ihnen schmackhaft machen.“ Semir nickte leicht. Ines verließ den Raum und ließ die Tür diesmal auf. Semir schlich ihr hinterher und während Ines in die Küche ging, ging er zur Tür und prüfte sie. Es wunderte ihn nicht, dass sie verschlossen war.


    Ines ging zu ihren Brüdern die ebenfalls am Essen waren. „So, ihr dürft heute wieder weg gehen.“ „Wie? Was? Seit wann bist du denn so großzügig?“ „André…mir steht meine heißeste Nacht bevor. Und da will ich sicher nicht, dass ihr etwas davon mitbekommt. Jeder 200 und dann dürft ihr wieder nach Mitternacht nach Hause kommen.“ André sah seine Schwester an. „Kommst du mit ihm klar? Ich traue ihm nicht. Seine angebliche Liebe die auf einmal aufgekommen ist, ist mir echt suspekt. Ines…er ist gefährlich. Wenn er flieht, dann wird er sicher zu seinen Kollegen gehen und dann…“ Ines strich ihrem älteren Bruder sanft die Wange. „Nur keine Angst. Er liebt mich wirklich.“ „Also gut…aber wenn er dich verletzt, dann bringe ich ihn um!“ Dies stieß Moritz aus und Ines wandte sich ihm zu. „Nur keine Angst. Es ist alles in Ordnung.“ „Wirklich?“ „Ja wirklich. Ich werde mit ihm schon fertig.“ „Also gut. André und ich werden auch feiern, dass ich ganz gesund bin. Das ist ein Grund zum Feiern.“ André nahm seinen Bruder in die Arme. „Genau, das ist ein triftiger Grund, um die Sau raus zu lassen, den Jackpot zu knacken und eine lange Reise anzutreten.“ Moritz lachte. Ines holte das Geld. „In drei Stunden seid ihr weg und lasst euch heute viel Zeit…“ André sah Moritz nur an und nickte dann. Ines ging zu Semir, der nach wie vor am Tisch saß. „So…die werden in drei Stunden abhauen und sicher nicht so schnell wiederkommen.“ Semir sah sie an. „Du bist richtig gut. Ich liebe dich Ines…du bist wirklich die erste Frau, die ich wirklich liebe.“ Ines wurde rot. „Du bist so süß…“