Beiträge von silli

    Semir hatte die ganze Nacht versucht seine Fesseln loszuwerden, aber nur erreicht, dass die Kabelbinder sich tief ins Fleisch gegraben hatten und nun sein Blut an den Armlehnen herablief. Dann hatte er versucht den Stuhl mit ruckartigen Vor und Rückwärtsbewegungen zu lösen, aber ohne Erfolg. Er hatte auch um Hilfe gerufen, aber niemand kam. Erschöpft schloss der Hauptkommissar nun die Augen. Das kann nur ein Albtraum sein. Wach auf ,wach endlich auf !, dachte er, als plötzlich die Tür aufging und die Neonröhren summend ansprangen. Er hörte wie jemand in den Raum schritt und unweit von ihm stehen blieb. Ein paar Sekunden verstrichen, dann kamen die Schritte näher und jemand zog ihm die Kapuze vom Kopf. Semir blinzelte, denn die Neonröhren verbreiteten ein gleißend helles Licht, dass ihm in den Augen weh tat. “Durst?“ fragte der Mann, der dicht vor ihm stand und ihn musterte. Semir sah ihn mit verschleierten Blick an und konnte nicht glauben, was er sah. Der Mann sah genau so aus wie Tom. Aber das konnte nicht sein! Tom war tot. Sein Partner starb in seinen Armen. Oder halluzinierte er schon. "Tom?" flüsterte er leise.Der Mann runzelte die Stirn. "Wer ist Tom? Und ich hab dich was gefragt!" Es war nicht die Stimme seines ehemaligen Partners. Semir kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Sein Blick wurde klarer. Nein, das war nicht Tom! Er sah ihm aber so ähnlich! Er hätte ein Bruder sein können. Der Mann sah ihn immer noch fragend an ."Was ist mit dir? Bist du taub? Ich hab gefragt,ob du was trinken willst! "Semir nickte schwach. Diese Stimme! Semir erkannte sie. Sie gehörte zu dem Mann der gestern mit Koslowski vor der Tür gestritten hat. Der, der gesagt hat er wäre kein Killer. Vielleicht konnte er ihn überreden ihm zu helfen. “Sie wissen, was ihr Boss vor hat und es gefällt ihnen nicht!“ sagte Semir plötzlich. Der Mann, der sich ich gerade bückte um eine Flasche Wasser aus dem Getränkekasten zu holen, fuhr überrascht herum und starrte den Gefesselten für eine Sekunde verwirrt an. Dann wurde sein Blick wieder ausdruckslos. Er sagte nichts und kam mit der Flasche auf Semir zu. “Bitte helfen sie mir! Das können sie doch nicht zu lassen!"

    “Halt die Klappe und trink!“ Der Mann hielt ihm die Flasche an den Mund. Semir, dessen Kehle völlig ausgetrocknet war trank in gierigen Zügen, wobei er sich verschluckte und hustend den Kopf wegzog. “Bitte..helfen sie mir! Dieser Wahnsinnige will mein Kind ermorden und meine Freunde.
    „Das ist mir egal!“ erwiderte Erik, aber seine Stimme zitterte leicht.
    Semir sah ihn direkt an. Ihre Blicke trafen sich.„Nein! Das ist es nicht! Sie sind kein Mörder! Ich sehe es in ihren Augen!“
    „Ich...“ setzte Erik an doch seine Worte wurden unterbrochen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Toni herein kam. Hinter ihm zwei seiner Männer, die einen dritten festhielten. Der Gefangene hatte einen Sack über dem Kopf und seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. “Na, bereit für die Show?“ fragte Toni höhnisch und zog den Sack vom Kopf des Gefesselten. “Ferhat..!“ stieß Semir aus und sein Herzschlag beschleunigte sich. Angst vor dem was jetzt kommen mag breitete sich in seinem Körper aus. Sein Freund war geknebelt. Er blickte zu Semir und Verständnislosigkeit,gepaart mir Furcht spiegelte sich in seinen Augen wider. Einer der Männer schlug ihm von hinten in die Nieren, so dass Ferhat mit einem Schrei, den der Knebel schluckte, auf die Knie sackte. “LASSEN SIE IHN IN RUHE!“ schrie Semir und zerrte wieder an seinen Fesseln. Doch jetzt holte Koslowski eine Pistole aus der Tasche. Lässig ließ er das Magazin herausgleiten, überprüfte ob es geladen war und schob es zurück in den Griff, dann lud er durch. Semir, dessen Herz jetzt raste, hatte jede Bewegung von Koslowski mit wachsender Angst verfolgt. Seine Brustkorb hob und senkte sich in immer schneller werdenden Abständen. Jetzt richtete Koslowski die Mündung der Waffe auf den Hinterkopf des Knieenden und sah Semir an. Ferhat spürte den Lauf an seinem Kopf und seine Augen die voller Angst zu Semir blickten wurden groß und flehend. “Bitte tun sie das nicht!“ bettelte Semir mit Tränen in den Augen, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Koslowskis Blick war eiskalt. “Das ist für Matze!“ sagte er und drückte ab.
    Der Schuss hallte Ohrenbetäubend in dem Raum wider und vermischte sich mit Semirs Schrei."NEIIIN!"

    Er sah wie in Zeitlupe, den Schädel von seinem Jugendfreund an der Stirn aufplatzen und eine Fontäne aus Blut, Hirnmasse und Knochen spritzten auf den Boden. Dann fiel der Körper wie ein nasser Sack nach vorn. Semir starrte geschockt auf die Leiche seines Freundes. Einen Augenblick weigerte sich sein Bewusstsein das Geschehene zu akzeptieren. Er war wie in Trance. Doch die Realität holte ihn brutal ein. Ihm wurde schwindelig. Er zitterte am ganzen Körper und Übelkeit stieg in ihm auf. Und mit ihr die Wut. “DU VERDAMMTES SCHWEIN! ICH BRING DICH UM!“ schrie er und seine Stimme überschlug sich, während er an seinen Fesseln zerrte. Toni grinste nur und einer der Männer, der mit Koslowski reingekommen war, schlug Semir heftig insGesicht. “Halts Maul!“ herrschte er ihn an. Der Hauptkommissar hob den Kopf und spuckte das Blut, was sich in seinem Mund gesammelte hatte dem Mann direkt in die Visage. Dieser packte Semir vor Wut am Hals und drückte zu.
    “Victor! Lass ihn los!“ befahl Toni. Bevor Semir das Bewusstsein zu verlieren drohte, ließ der eiserne Griff an seiner Kehle nach. Hustend schnappte er nach Luft. “Ich habe eine bessere Methode ihn zum Schweigen zu bringen! Los knebel ihn!“ herrschte Toni seinen Mann an. Der zog ein Tuch aus seiner Hosentasche und rollte es zu einem dicken Strang, dann zwängte er den Knebel zwischen Semirs Kiefer und verknotete es hinter seinem Kopf. Koslowski packte das Kinn des Geknebelten und hob es an, so dass der Hauptkommissar ihn ansehen musste. “Na? Hat dir die Show gefallen? Morgen geht es weiter, mit Ben Jäger und deiner Tochter! Und sie wird sterben, wie Damien starb, brennend!“
    Semir sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an, sein Körper bäumte sich auf, doch die Fesseln hielten ihn am Stuhl fest. Er schrie etwas, doch der Knebel verschluckte die Worte. Koslowski war zufrieden. Er weidete sich an der Angst seines Opfers.

    Erik, der sich an die Wand hinter Semir zurückgezogen hatte, als sein Boss mit dem Gefangenen hereinkam, hatte die ganze Szenerie mit Entsetzen verfolgt. Hätte er doch bloß nie bei Toni angeheuert. Jetzt steckte er mittendrin in dieser ganzen Scheiße! Und jetzt will sein Boss auch noch aus Rache die Tochter von dem Bullen bei lebendigem Leib verbrennen. Bei diesem Gedanken wurde Erik übel und er musste sich übergeben. Toni sah zu ihm rüber und runzelte die Stirn. “Was ist mit dir los? Hast du noch keine Leiche gesehen oder was?“ Erik der sich mit den Händen an der Wand abstütze und immer noch würgte, hob eine Hand und winkte ab. “Na...klar!“ quetschte er hervor. “Ich hab wohl was Falsches gegessen, mir war den ganzen Morgen schon übel.“ Toni gab sich mit der Antwort zufrieden und zündete sich eine Zigarette an. “Gut, wenn sich dein Magen beruhigt hat, dann schaff die Leiche fort!“ befahl er. Erik verzog das Gesicht. “Kann das nicht Victor oder Pawel machen?“
    „Nein, die müssen sich jetzt den anderen Bullen und die Kleine schnappen!“ erwiderte Toni und nickte den Beiden zu, die daraufhin den Raum verließen. Räum doch deine Sauerei allein weg, dachte Erik, aber laut sagte er „Okay, Boss und wohin?“
    „Was weiß ich, vergrabe ihn irgendwo oder werf ihn in den Rhein!“ sagte der genervt und verließ den Raum.
    Erik sah auf den Toten und sein Magen rebellierte schon wieder. Natürlich hatte er schon eine Leiche gesehen, aber nicht, wie jemand vor seinen Augen hingerichtet wurde und sich Blut und Hirnmasse überall verteilte. Er griff in seine Brusttasche, holte seinen Flachmann heraus und leerte ihn in einem Zug. Der Schnaps vertrieb den schalen Geschmack in seinem Mund und brannte angenehm im Hals. Trotzdem ging das flaue Gefühl im Magen nicht weg. Erik ging jetzt an dem gefesselten Polizisten vorbei und warf einen Blick auf ihn. Der schien ihn gar nicht zu bemerken. Er starrte auf seinen toten Freund und Tränen liefen ihm die Wangen herab. Der Mann tat ihm leid, auch wenn er ein Bulle war, die Erik normalerweise hasste, wie die Pest. Doch so etwas hatte kein Mensch verdient. Er holte tief Luft und verscheuchte die Gedanken. Dann verließ er den Raum um die Schubkarre zu holen, damit er die Leiche nicht schleppen musste.
    Als er zurück kam, sah er das der Gefangene scheinbar bewusstlos war. Der Kopf hing vorn über und er bewegte sich nicht mehr. “Hey!“ sagte Erik und rüttelte ihn an der Schulter. Aber der Bulle reagierte nicht. Kurz entschlossen löste er den Knebel und spritze dem Gefangenen Wasser aus einer Flasche ins Gesicht.

    Sehr interessanter Anfang und im Gegensatz zu euch habe ich jetzt nicht gleich bei Türke an Semir gedacht und auch nicht an Alex, als Huskyauge. Aber jetzt,wo ihr es sagt...sehe ich natürlich auch den Zusammenhang.
    Aber man kann Diebe verkaufen an andere Gangs? Ich dachte das geht nur mit Fussballspielern. :D

    Die gute Nachricht, Jenny und Dieter scheinen nicht all zu schwer verletzt worden zu sein. :thumbup:
    Die Schlechte, Bruckner und Dermold sind abgehauen. Da hat Semir wieder was zum jagen. :evil:
    Und die noch schlechtere Nachricht, Ben leidet Höllenqualen, wegen seinem Rücken, der weiß Gott wie aussieht. ;(

    Wußte ich es doch. Da stecken die Widerer dahinter!
    Semir bekommt immer mehr Erinnerungen, aber die scheinen mir alle nicht erst kurz zurück zu liegen. Sondern das sind alles Sachen, die er mit Ben in früheren Fällen erlebt hat. Oder täusche ich mich da?

    Ich bin brutal,Elli? Und was machst du? Schmeißt Semir an Händen und Füßen gefesselt aus dem Auto! =O Das hätte echt tödlich enden können, wenn der Kopf da auf den Asphalt knallt. Na könnte immer noch tödlich enden, wenn er jetzt Hirnblutungen, durch das Trauma erleidet. Ich hoffe, die untersuchen ihn richtig.

    Als Erik die schwere Stahltür zu Semirs Gefängnis geschlossen hatte, packte er Toni am Arm und zwang ihn so, stehen zu bleiben.
    “Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“ fragte der Mann mit den dunkelblonden Haaren.
    “Was?“
    “Das du drei Menschen töten willst! Und dann noch ein Kind!“
    Erik sah seinem Boss fest in die Augen.“Hast du ein Problem damit?“ kam nun scharf von Toni.
    „Und ob ich da ein Problem mit habe! Herrgott nochmal Toni! Du hast mich angeheuert, weil ich den Fluchtwagen fahren und mich um die Autos kümmern soll. Und nicht um Leute zu kidnappen und dann umzubringen. Ich bin kein Killer!“
    „Du brauchst auch niemanden zu killen, das werde ich persönlich übernehmen!“
    Erik schüttelte verständnislos den Kopf. “Wenn du Rache für Damien willst, dann leg den Bullen doch einfach um und gut ist und wir können dann endlich unseren geplanten Überfall machen.“
    „Nein! Hast du nicht zugehört! Dieser Gerkhan soll leiden, so wie ich leide und wenn es dir nicht passt, wie ich mich rächen will, dann kannst du ja gehen!“ sagte Toni mit drohender Stimme und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Erik schwieg und blickte zu Boden. Sein Boss jagte ihm plötzlich Angst ein. So wie der im Moment tickte, könnte es gut sein, dass auch er hier nicht lebend rauskam, wenn er sich gegen Toni stellte. “Und wie lautet deine Entscheidung?“ hörte er die scharfe Stimme seines Anführers. Erik hob den Kopf .
    “Ich bleibe natürlich.“


    Die Sonne strahlte vom Himmel und die Vögel zwitscherten. Ferhat stand gut gelaunt auf seiner Terrasse und atmete tief die frische Morgenluft ein. Man konnte schon den Frühling riechen. Mit einem Schmunzeln dachte er an den gestrigen Abend. “Papa, bringst du mich zum Kindergarten?“ riss eine helle Kinderstimme ihn aus seinen Gedanken. Ferhat beugte sich runter und nahm seine Tochter auf den Arm. “Natürlich mein Schatz!“ strahlte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Hast du denn deinen Rucksack schon gepackt?“ Das Mädchen nickte heftig. “Na dann hol ihn!“ forderte er seine Tochter auf und setzte sie ab. Die Kleine lief los und rief aufgeregt “Mama, heute bringt mich Papa in den Kindergarten!“ Ferhat folgte ihr in das Wohnzimmer und dann in die Küche, wo seine Frau gerade den Frühstückstisch abräumte. “Ich nehme Aisha heute mit!“ sagte er und half ihr die letzten Tassen in den Geschirrspüler zu stellen. “Ich weiß, das war nicht zu überhören.“ schmunzelte sie. “Ich hab heute nur drei Termine und könnte sie auch wieder abholen.“ sagte er. “Das wäre schön, dann brauch ich mich nicht so zu beeilen.“-“Soll ich uns heute was Schönes zum Abendessen kochen? Vielleicht mein berühmtes Hühnchen ala Ferhat?“ fragte er. “Du bist ein Schatz!“ kam von seiner Frau und gab ihm einen Kuss. “Papa, kommst du jetzt endlich!“ rief Aisha aus dem Flur. “Na dann werde ich mal los. Bis heute Abend!“ sagte er und küsste seine Frau noch mal zum Abschied, ehe er seine Aktentasche nahm und die Küche verließ. Nurcan sah ihm nach und plötzlich überkam sie ein eigenartiges Gefühl, was ihr Angst machte.

    Als Ferhat seine Tochter im Kindergarten abgegeben hatte fuhr er zu seinem ersten Termin. Er bemerkte den schwarzen Audi nicht, der ihm in einigem Abstand folgte. Ferhat parkte den Wagen vor der Einfahrt zu einer Villa, die mit 500 Quadratmeter Wohnfläche und einem Grundstück von 6000 Quadratmetern weit ab von anderen Häusern am Randgebiet von Bergisch Gladbach stand. Er sah auf die Uhr. Es war schon 10.00 Uhr! Von seinem Kunden war noch nichts zu sehen. Er nahm eine Zigarettenschachtel aus dem Handschuhfach und stieg aus. Seine Frau mochte es nicht, wenn er rauchte, aber ab und an gönnte er sich doch noch eine Zigarette. Nach 15 Minuten Wartezeit beschloss er seinen Kunden anzurufen. Doch es ging nur die Mailbox ran. Ferhat sprach auf das Band, dass er jetzt nicht länger warten könne und der Kunde einen neuen Termin vereinbaren soll. Dann stieg er in sein Auto und startete den Motor, als plötzlich hinter ihm ein schwarzer Audi anhielt. Er dachte seine Verabredung wäre endlich da und stieg wieder aus. Ferhat ging auf das Auto zu, aus dem jetzt ein Mann um die vierzig mit einer Glatze stieg. Er hatte eine Jeans und eine schwarze Motorradjacke an. Eine Hand hatte er hinter dem Rücken verborgen. “Herr Nemitz?“ fragte Ferhat vorsichtig, denn er kannte den Kunden nicht persönlich und hatte nur mit ihm telefoniert. Der Mann sagte nichts und kam nun auf ihn zu. Die Beifahrertür des Audis öffnete sich und ein zweiter Mann stieg aus. Er war groß, kräftig und hatte einen roten Vollbart. Auf der linken Wange hatte er eine frische Schnittwunde, die schlecht zusammen genäht wurde. Etwas Bedrohliches ging von den Männern aus und Ferhat wich ein paar Schritte zurück. Der Kerl mit der Glatze nahm nun seinen Arm, den er hinter dem Rücken verborgen hatte, nach vorn und Ferhat sah, dass er eine Pistole in der Hand hielt,aber nicht damit auf ihn zielte. “Was...?!“ erschrocken starrte der Makler auf die Waffe und wich noch einen Schritt zurück. “Was wollen sie? Ich habe nicht viel Geld dabei!“ stammelte er, denn er nahm an, dass die Kerle ihn ausrauben wollten. Ferhat griff in seine Hosentasche und holte seine Geldbörse heraus. “Bitte nehmen sie, es sind 200 Euro drin!“ sagte er mit ängstlicher Stimme und streckte die Brieftasche zögerlich vor. Der Mann mit der Glatze grinste seinen Kumpel an, der ebenfalls den Mund zu einem Grinsen verzog. Er nahm Ferhat die Brieftasche aus der Hand. “Danke!“ sagte er mit kratziger Stimme und steckte sie in seine Hosentasche. “Aber deswegen sind wir nicht hier! Wir wollen dich!“-“Aber... wieso? Was ..was wollen sie von mir?“ stotterte der Makler. Der Hüne kam nun mit schnellen Schritten auf ihn zu, packte ihn von hinten an den Armen und stieß ihn zu dem Audi. “Einsteigen!“ befahl er. “Nein! Das werde ich nicht!“ kam nun entschlossen von Ferhat. „Du steigst ein oder ich leg dich auf der Stelle um!“ hörte er die kratzige Stimme des anderen Kerls, der nun mit der Waffe auf seinen Kopf zielte.


    Toni trat in die kleine Halle des stillgelegten Betriebsgeländes und sah seinen Mechaniker an der offenen Motorhaube eines Ford Mustang stehen. Er hatte sich über den Motor gebeugt und füllte Öl nach. “Erik?“ rief er und ging auf das Fahrzeug zu. “Ja?“
    “Geh und schau mal nach unserem Gast!“ Der dunkelblonde Mann mit den strubbeligen Haaren richtete sich auf und wischte sich sehr langsam seine Hände an einem Lappen ab. “Nun mach schon! Gib ihm was zu trinken, ich will nicht, dass er zusammenbricht!“
    “Ja, ich geh ja schon!“ murrte Erik. Eigentlich wollte er mit der ganzen Sache überhaupt nichts mehr zu tun haben. Weder den Gefangenen sehen noch das Andere was folgen würde. In der Nacht hatte er hin und her überlegt, ob er nicht abhauen sollte. Doch sich dann dagegen entschieden. Schließlich lockte das Geld. Sie wollten hier am kommenden Freitag einen Geldtransporter überfallen in dem über 3 Millionen Euro sein sollten.

    Ben hat auch nach einem feucht fröhlichen Abend noch Lust auf ein bisschen scrabbeln mit Sam. Dabei hatten sie doch bevor Ben los ist, schon ein paar Wörter gelegt.

    Woher weißt du, dass sie vor dem Gaffelabend da Scrabble gespielt haben? :D Vielleicht war es eine Runde Mensch ärger dich nicht oder sie haben nur gequatscht.
    Und wer sagt, dass Ben und Sam im Bett gescrabbelt haben? Ich hab beim Küssen aufgehört, vielleicht haben sie noch ne Runde geknutscht und gekuschelt, das war es dann. Ich sehe schon, ihr habt schlimmere Fantasien, als ich, was Ben macht mit Sam. :D

    Nein, das würde Silli niemals tun, also hoffe ich jetzt mal

    Kein Kommentar!

    Und Yon: Keine Sorge, die Kinder sterben nicht. Ich bin doch kein Monster. ;(

    Hui, da war ja was los! Alex und Nora weden direkt gekidnappt und Semir kommt ein Ticken zu spät und wird auch noch abgehängt. Und wie die Alex behandeln! Ziehen den einfach so an den Beinen aus dem Wagen,wo er dann natürlich mit dem Kopf auf den Boden knallt. ;( Viel liegt denen nicht an seiner Gesundheit und sie demaskieren sich auch noch. Das ist übel!

    So, jetzt habe ich die letzten beiden Folgen auch gelesen und das war ein schönes Happy End. Alex umarmt Semir. :love: Wer hätte das gedacht? So langsam fast er wieder Vertrauen zu Menschen und das ist auch Joshis und Hartmuts Verdienst.
    Diesmal hast du durchgezogen und nicht abgebrochen, wie es früher häufig vorkam. Da macht es dann auch Spass zu lesen und die Story hat mir sehr gut gefallen, nur eine Kritik, ich möchte nächstes Mal mit eingeladen werden, wenn es Kebap und Schokocreme und Bier gibt. Mir ist ja förmlich das Wasser im Mund zusammen gelaufen.Mmmh.

    „Alex Brandt...du hattest ein Kind damals ohne zu überlegen von einer Horde pubertierender Prügelknaben gerettet, obwohl die dir beinahe das Bein abgebissen haben.

    =O Menschen wollten Alex das Bein abbeissen? Was war das denn für eine Horrortruppe. 8|

    Jenni, nun hatte ich wirklich Angst gehabt, dass Semir doch das Zeitliche gesegnet hat, aber der letzte Satz hat mich wieder beruhigt. Andere Autoren, wie Elli z.Bsp. ;) hätten die Erlösung mindestens ein Kapitel rausgezögert. Aber du bist nicht so brutal! Danke! :)

    Zwei Stunden hat Ben da gelegen?
    Ja so ein Einzelzimmer ist nicht immer gut. In diesem Fall, wäre ein Zimmernachbar sehr hilfreich gewesen, aber mit so etwas rechnet ja auch keiner. Vor allem, wenn es ihm vorher recht gut ging. Was kann das bloß sein, was diese Schwäche auslöst? Hoffentlich finden die bald die Ursache! Dr. House könnte ich empfehlen. ;)

    Und nach der einen Katastrophe folgt die Nächste! Jenni und Dieter haben einen Autounfall! Oder war es gar kein Unfall,sondern Absicht? 8|

    So ganz langsam kommen bei Semir Erinnerungsbruchstücke zurück. Aber es reicht noch nicht.
    Und der Wilhüter ist auch nicht koscher! Mir kommt schon fast ein Verdacht, dass der mit der ganzen Sache, die Semir und Nicole passiert ist, zu tun hat. Oder zumindest etwas weiß oder verschweigt. Vielleicht haben die zwei die illegalen Wilderer überrascht?

    Während Semir in seiner Wohnung überfallen wurde und mit einem der Angreifer bis zu Erschöpfung kämpfte, betrat Ben seine Wohnung. Er hatte ganz schön gebechert, im Gegensatz zu Semir, der sich den ganzen Abend an drei Bier festgehalten hatte. Aber Ben ging es gut. Er hatte weder Kopfschmerzen, noch war ihm übel und müde war er eigentlich auch noch nicht. Er ging zum Schlafzimmer und sah im hereinscheinenden Mondlicht Sam in seinem Bett liegen. Sie war überraschenderweise doch noch am Abend aufgetaucht, eine Stunde bevor Ben ins Gaffelhaus wollte. Er grinste. Semir hatte Recht mit seiner Vermutung. Aber so hatten die zwei Schulfreunde wenigstens eine Stunde unter sich. Eigentlich wollte er erst gar nicht zu der Verabredung gehen, nach dem Sam aufgetaucht war, aber er wollte Semir nicht enttäuschen. Ben zog sich sein Shirt über den Kopf und warf es zu Boden. Die Socken folgten im hohen Bogen. Dann öffnete er die Knöpfe seiner Jeans und liess sie zu Boden gleiten. Sam drehte sich im Schlaf und nuschelte etwas, was Ben nicht verstand. Er schlüpfte unter die Decke, schmiegte sich an ihren Rücken und legte seine Hand sanft auf Sam's Hüfte. Er fuhr mit den Fingerspitzen ihre Taille entlang. "Schläfst du schon?" flüsterte Ben und küsste sie zärtlich unter dem Ohr. "Mmmmh." kam als Antwort. Er stoppte die Wanderung seiner Hand. "Nicht aufhören." murmelte sie und drehte sich zu ihm um. Seine Fingerspitzen setzten ihre Reise fort und verschwanden unter dem knappen T Shirt, dass Sam trug. Sie legte einen Arm um Ben und küsste ihn sanft. "Du schmeckst nach Bier!"
    "Schlimm?"
    "Nein, ich mag Bier!" schmunzelte Sam.
    "Willst du mehr?"
    "Ja, ich will mehr, viel mehr!" hauchte sie ,zog seinen Kopf zu sich heran und legte ihre Lippen auf seine.


    Semir wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber es müssen Stunden gewesen sein, als er endlich Geräusche in dieser Stille hörte. Er wusste nicht, was ihn erwarten würde und doch war er froh nicht mehr allein in dieser dunklen Stille zu sein. Der Gedanke hier verdursten zu müssen, hatte ihn fast in Panik versetzt. Die Tür wurde aufgerissen und das Licht ging an. Soviel konnte er selbst unter der schwarzen Kapuze erkennen. Die Schritte kamen näher und jemand zog ihm das Ding vom Kopf. Die plötzliche Helligkeit tat seinen Augen weh. Blinzelnd versuchte er die verschwommene Gestalt vor ihm zu erkennen. Nach ein paar Sekunden wurden die Konturen schärfer und Semir sah einen schlanken großen Mann mittleren Alters vor sich stehen. Er hatte braune kurz geschorene Haare mit grauen Ansätzen an den Schläfen. Das Gesicht war kantig und kalte blaue Augen musterten ihn. Semir kannte diesen Mann , aber er wusste nicht woher. “Wer sind sie? Was wollen sie von mir?“
    Ohne die Fragen zu beantworten griff der Kerl in seine Jackentasche, holte eine Packung Zigaretten heraus und steckte sich eine an. Genüsslich zog er an dem Glimmstengel, dabei starrte er Semir mit diesem eiskaltem Blick an. “Das ist also der Bulle, der meinen Sohn und zwei meiner besten Freunde auf dem Gewissen hat!“ Die Stimme war tief und drohend. Semir bemerkte den Akzent, russisch oder polnisch. In seinem Kopf arbeitete es. Der Mann kam jetzt bedrohlich nahe und er flüsterte in Semirs Ohr. “Du erinnerst dich wohl nicht mehr? Dann werde ich deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen!“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, drückte er die Glut seiner Zigarette an Semir's Hals. Dieser schrie auf vor Schmerz und zog seinen Kopf zur Seite. "Wer sind sie,verdammt!" presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Der Mann trat zurück und steckte sich eine weitere Zigarette an, dann drehte er Semir den Rücken zu. “Damian Koslowski, Harald Pfitzenmeyer, Matthias Berger, sagt dir das was?“ fragte er.
    Semir sah ihn an und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. “Sie sind Anton Koslowski?“ Die Frage klang eher wie eine Feststellung. Er erinnerte sich an das Foto, dass im Zusammenhang mit der internationalen Fahndung nach diesem Mann, ausgegeben wurde. Nur das auf diesem Fahndungfoto Koslowski einen Vollbart hatte.
    “Ganz recht und du bist der Bulle der mir meinen Sohn genommen hat!“ Semir war einen Moment verwirrt. “Aber das habe ich nicht! Er starb bei einem Unfall auf der Autobahn!“
    Der Mann fuhr herum. „Der nie passiert wäre, wenn du und dein dämlicher Kollege nicht die geplante Abfahrt verzögert hättet!“ schrie er wütend.
    “Das können sie nicht wissen!“ widersprach Semir. “Und ob ich das weiß, wenn Damian da rechtzeitig losgekommen wäre, dann wäre er nie auf diesen Tanklaster getroffen und er wäre jetzt nicht tot!“ schrie Kolowski und schlug Semir wütend ins Gesicht. Dieser fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und schmeckte Blut .Ganz egal was ich sage dachte er, für den Kerl bin ich Schuld am Tod seines Sohnes. Semir sah ihn nicht an, sondern blickte vor sich auf den Boden. “Aber Harald Pfitzenmeyer wurde von seinem Komplizen erschossen! Ich habe nichts mit seinem Tod zu tun!“
    “LÜG MICH NICHT AN! Matze hätte niemals Harald umgebracht! Sie waren die besten Freunde, seit Jahren!“
    „Wenn es um viel Geld geht,dann....“
    Semir kassierte den nächsten Schlag. „Halts Maul!“ unterbrach ihn Koslowski.
    „Und was wollen sie jetzt? Mich töten?“ fragte Semir trotzig.

    “Oh nein, das wäre zu einfach! Ich habe etwas Besonderes für dich!“ Er machte eine kurze Pause. Semir sah zu ihm auf.
    “Für jeden Freund von mir, stirbt ein Freund von dir und für mein Kind stirbt eins von deinen! Und du wirst dabei zusehen!“

    Semir riss die Augen auf und wollte aufspringen.“WAS?!... NEIN...NEIN! DAS DÜRFEN SIE NICHT!“schrie er und rüttelte an den Fesseln, doch Tony grinste nur zufrieden und zog an seiner Zigarette. Semirs Puls schoss in die Höhe, sein Herz klopfte wie wild gegen seine Brust. “Bitte!...Ich mach alles was sie wollen! Aber Bitte, tun sie das nicht! Das ist doch Wahnsinn!“ flehte er jetzt mit Tränen in den Augen. Doch Toni grinste nur zufrieden und nickte einem zweiten Mann zu, der die ganze Zeit im Rücken von Semir gestanden hatte. Dieser zog ihm wieder die Kapuze über den Kopf. Dann wurde das Licht gelöscht und die Tür zugeschlagen.“WARTEN SIE...BITTE....“ schrie er hinterher, doch dann vernahm er Stimmen vor der Tür und verstummte. Er hörte deutlich ,wie sich zwei Männer vor der Tür stritten und konnte nur Bruchstücke hören, aber es ging eindeutig um ihn. Die eine Stimme gehörte Koslowski,die Andere war ihm unbekannt. Sie gehörte keinem von den Kerlen, die ihn entführt hatten. Semir hörte deutlich die Worte “Ich bin kein Killer.“ Er neigte den Kopf um besser hören zu können, doch plötzlich waren die Stimmen verstummt und Schritte entfernten sich. Es wurde wieder still um ihn. Er war allein mit seiner Angst, die ihm die Kehle zuschnürte und seinen Magen zu einem Eisklumpen werden ließ. Seine Gedanken überschlugen sich. Er musste hier raus, egal wie.

    Du spannst uns aber auf die Folter! Wir rätseln hier alle, was mit Semir und Nicole passiert ist und du schreibst in Seelenruhe von Alex.
    Der findet auch noch Blut in der Hütte. 8|
    Jenny kann also auch reiten. Na Bonrath hätte ich mir auch nicht auf einem Pferd vorstellen können. :D